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Isaac Wolffson 19 Januar 1817 in Hamburg 12 Oktober 1895 ebenda war ein deutscher Politiker und Jurist Isaac Wolffson Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Weitere Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolffson war der Sohn des Lehrers und Kaufmanns Meyer Wolffson der dem reformorientierten Tempelverband angehorte Er besuchte zunachst die Israelitische Freischule und wechselte spater auf die Gelehrtenschule des Johanneums auf der er das Abitur ablegte Nach einem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg Berlin und Gottingen kehrte er 1838 in seine Heimatstadt Hamburg zuruck Nach seiner Promotion zum Doktor der Rechte 1839 beantragte er die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft die ihm jedoch verweigert wurde weil er als Jude das Burgerrecht nicht erwerben konnte Dieses war jedoch Voraussetzung fur die Zulassung zur Anwaltschaft und weiteren staatsnahen Berufen Da die berufsmassige Vertretung vor dem Handelsgericht jedoch zulassungsfrei war verlegte er sich vorwiegend auf dieses Rechtsgebiet und liess Schriftsatze in anderen Rechtsangelegenheiten von einem zugelassenen christlichen Kollegen unterzeichnen 1845 beteiligte Wolffson sich an der Grundung der Gesellschaft fur sociale und politische Interessen der Juden zu deren fuhrenden Kopfen er bald zahlte Er nahm obwohl nicht zur freien Advokatur zugelassen am ersten Deutschen Anwaltstag 1846 in Hamburg teil und gehorte dem Tagungsvorstand als Schriftfuhrer an Als infolge des Anwaltstages im selben Jahr der Verein hamburgischer Juristen gegrundet wurde gehorte er zu den Grundungsmitgliedern Schon Anfang 1848 hatte Wolffson die Redaktion der politisch liberal ausgerichteten Neuen Hamburger Blatter ubernommen Wahrend der Marzrevolution 1848 wurde Wolffson in die Hamburger Konstituante einer Art Vorparlament das 1850 wieder aufgelost wurde gewahlt Durch eine Verfassungsanderung wurden 1849 die judischen Burger in Hamburg weitgehend gleichgestellt Wolffson wurde als Anwalt zugelassen und praktizierte dann mit grossem Erfolg Zudem begann er sich verstarkt in der Selbstverwaltung der Judischen Gemeinde zu engagieren und gehorte von 1853 bis 1868 deren Vorstand an Von 1859 bis 1889 war Wolffson Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft wo er sich der Fraktion der Rechten anschloss Von 1861 bis 1863 war er Prasident der Burgerschaft und damit der erste Jude der in Deutschland eine derartige Funktion bekleidete Von 1871 bis 1881 gehorte Wolffson fur die Nationalliberale Partei dem Deutschen Reichstag fur den Reichstagswahlkreis Freie und Hansestadt Hamburg 3 an Er war 1875 76 Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung der Reichsjustizgesetze und gehorte ab 1890 der Kommission fur die Zweite Lesung des Burgerlichen Gesetzbuches an 1879 wurde er zum ersten Prasidenten der Hanseatischen Rechtsanwaltskammer fur Hamburg Lubeck und Bremen gewahlt Zu seinen Ehren wurde am 12 Oktober 1928 in der zweiten Ehrennische in der Vorhalle des Oberlandesgerichtsgebaudes eine Buste von Wolffson aufgestellt gegenuber der Buste von Ernst Friedrich Sieveking Familie Bearbeiten nbsp Kissenstein Isaac Wolffson im Familiengrab auf dem Friedhof OhlsdorfIsaac Wolffson war verheiratet Seine Frau arbeitete als ehrenamtliche Inspektorin in einer Bewahranstalt von Charlotte Paulsen Das Ehepaar hatte drei Tochter und einen Sohn Seine Ehefrau sowie die Kinder Martha und Helene starben in jungen Jahren Die Tochter Agnes Wolffson begleitete ihren Vater bei dessen Reisen nach Berlin und stiftete nach seinem Tod das geerbte Vermogen fur wohltatige Zwecke 1 Sein Sohn der Rechtsanwalt Albert Wolffson 1847 1913 war dreissig Jahre lang Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft und dort einer der fuhrenden Politiker Isaac Wolffson wurde im Bereich der Familiengrabstatte Wolffson auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg im Planquadrat S 11 bei Kapelle 1 beigesetzt 2 Weitere Ehrungen Bearbeiten1947 wurden im Hamburger Stadtteil Alsterdorf die Wolffsonbrucke der Wolffsonstieg und der Wolffsonweg nach Isaac Wolfsson benannt 3 Literatur BearbeitenIna Lorenz Wolffson Isaac In Das Judische Hamburg Ein historisches Nachschlagewerk Wallstein Gottingen 2007 ISBN 978 3 8353 0004 0 S 285 f Erich Luth Isaac Wolffson 1817 1895 Ein Hamburger Wegbereiter des Rechts und der deutschen Emanzipation Freie Akademie der Kunste in Hamburg 1963 Ernst Landsberg Wolffson Isaac In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 44 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 67 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isaac Wolffson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Isaac Wolffson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Isaac Wolffson in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Nachlass Bundesarchiv N 2338Einzelnachweise Bearbeiten Renate Hauschild Thiessen Wolffson Agnes In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 1 Christians Hamburg 2001 ISBN 3 7672 1364 8 S 351 352 Prominenten Graber Horst Beckershaus Die Hamburger Strassennamen Verlag Die Hanse Hamburg ISBN 978 3 86393 009 7Prasidenten der Hamburgischen Burgerschaft Johannes Versmann 1859 Isaac Wolffson 1861 Hermann Baumeister 1863 Georg Kunhardt 1865 Hermann Baumeister 1868 Johann A T Hoffmann 1869 Hermann Baumeister 1869 Gerhard Hachmann 1877 Otto Monckeberg 1885 Siegmund Hinrichsen 1892 Julius Engel 1902 Alexander Schon 1913 Berthold Grosse 1919 Rudolf Ross 1920 Max Hugo Leuteritz 1928 Herbert Ruscheweyh 1931 Herbert Ruscheweyh 1946 Adolph Schonfelder 1946 Herbert Dau 1960 Peter Schulz 1978 Martin Willich 1982 Peter Schulz 1983 Martin Willich 1986 Elisabeth Kiausch 1987 Helga Elstner 1987 Elisabeth Kiausch 1991 Ute Pape 1993 Dorothee Stapelfeldt 2000 Berndt Roder 2004 Lutz Mohaupt 2010 Dorothee Stapelfeldt 2011 Carola Veit seit 2011 Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Freie und Hansestadt Hamburg 3 Robert Miles Sloman 1867 Edgar Daniel Ross 1867 1871 Isaac Wolffson 1871 1881 Anton Ree 1881 1884 Adolph Woermann 1884 1890 Wilhelm Metzger 1890 1915 Heinrich Stubbe 1915 1918 Normdaten Person GND 117436623 lobid OGND AKS VIAF 64784104 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolffson IsaacKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker NLP MdHB MdRGEBURTSDATUM 19 Januar 1817GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 12 Oktober 1895STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isaac Wolffson amp oldid 236639703