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Johann Albert Heinrich Reimarus auch Johann Albrecht Hinrich Reimarus 11 November 1729 in Hamburg 6 Juni 1814 in Rantzau Holstein war ein Hamburger Arzt Naturforscher und Nationalokonom Zu seinen Verdiensten zahlt die Einfuhrung der Pockenimpfung in Hamburg und der Import des Blitzableiters aus England auf den europaischen Kontinent Johann Albert Heinrich Reimarus Gemalde von Friedrich Carl Groger 1818 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Grablege und Nachleben 3 Schriften Auswahl 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenReimarus war der Sohn des Hermann Samuel Reimarus und Bruder der Schriftstellerin Elise Reimarus Sein Vater war der Verfasser der Wolfenbuttel schen Fragmente und ein Freund Lessings seine Mutter Johanna Friederike war eine Tochter von Johann Albert Fabricius Seine Tochter Johanna aus erster Ehe wurde die Ehefrau von Georg Heinrich Sieveking seine Tochter Christine heiratete 1796 in Neumuhlen den aus Schorndorf in Wurttemberg stammenden franzosischen Diplomaten und spateren Aussenminister Karl Friedrich Reinhard In zweiter Ehe war Reimarus mit Sophia der Schwester von August Adolph von Hennings verheiratet nbsp Joh Alb Hinr Reimarus Sieveking Familiengrabanlage Friedhof OhlsdorfAb 1745 besuchte er das Gymnasium und sollte sich nach den Vorstellungen des Vaters auf ein Studium der Jurisprudenz vorbereiten Allerdings entschied er sich 1752 fur das Studium der Arzeneiwissenschaft an der Georg August Universitat in Gottingen 1753 ging er nach Leiden wo er neben Vorlesungen der Medizin auch Vorlesungen der Physik und Botanik besuchte Die Bekanntschaft mit dort studierenden Englandern veranlasste ihn 1754 nach England zu gehen um Anatomie zu studieren Zusammen mit Erasmus Darwin James Keir und weiteren Studenten grundeten sie eine Gesellschaft aus der spater die Edinburgische medizinische Gesellschaft entstanden ist Mit Darwin ging Reimarus 1755 nach London und studierte beim Anatomen William Hunter und James Douglas Dort lernte er auch die Pocken Impfung kennen nbsp Gedenktafel Althamburgischer Gedachtnisfriedhof Ohlsdorf1756 ging er wieder nach Holland besuchte verschiedene Stadte und promovierte am 29 April 1757 an der Universitat Leiden Diss de tumore ligamentorum circa articulos fungo articulorum dicto Danach ging er nach Hamburg zuruck und liess sich als Arzt nieder Am 30 Januar 1759 ging er die Ehe mit Anna Marie Thorbecke ein die aber bereits 1762 starb Aus dieser Ehe stammte ein Sohn der 1785 am Fleckfieber starb und eine Tochter Aus seiner zweiten Ehe gingen vier Kinder hervor Bereits 84 jahrig war er 1813 1 gezwungen wegen der Napoleonischen Kriege auszuwandern Er fand Zuflucht bei seinem Schwager August Adolph von Hennings Administrator von Rantzau Dort ist er am 6 Juni 1814 verstorben 1808 ernannte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied 2 1812 wurde er zum auswartigen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 3 Grablege und Nachleben BearbeitenAuf dem Friedhof Ohlsdorf Planquadrat S 25 S 26 Areal zwischen Waldstrasse und Kapellenstrasse liegt in einem 2018 neu entstandenen Grabstein Stapel auf der Sieveking Familiengrabanlage das Fragment der Sandstein Stele fur Joh Alb Hinr Reimarus das zuvor in den Grasboden eingewachsen war 4 5 Das bisher verschwundene Grabsteinfragment fur seine Ehefrau Sophie Reimarus befindet sich nun ebenfalls in der Steineansammlung Im Areal des Althamburgischen Gedachtnisfriedhofs wird auf der Sammelgrab Steinplatte Professoren am Gymnasium Academicum an Johann Albert Heinrich Reimarus und andere erinnert Der Botaniker Johannes Flugge benannte eine Grasergattung Reimaria 6 Schriften Auswahl BearbeitenAls Herausgeber Hermann Samuel Reimarus Allgemeine Betrachtungen uber die Triebe der Thiere hauptsachlich uber ihre Kunsttriebe Hamburg 1760 1773 Eigenstandige Schriften Klagen der Volker des Continents von Europa die Handelssperre betreffend Hamburg 1809 Ausfuhrliche Vorschriften zur Blitz Ableitung an allerley Gebauden Hamburg 1794 Volltext der dritten Auflage Hamburg 1797 bei Wikisource Erwagung des Verlags Rechts in Ansehung des Nachdrucks Hamburg 1792 Die wichtige Frage von der freyen Ein und Ausfuhr des Getraides nach der Natur untersucht Hamburg 1781 Oktavformat Betrachtungen uber die besonderen Arten der thierischen Kunstriebe von seinem Vater mit einigen Anmerkungen herausgegeben Hamburg 1773 Oktavformat Beantwortung des Beytrages zur Berathschlagung uber Handlungsgrundsatze 1771 Oktavformat Die Ursache des Einschlagens vom Blitz nebst dessen natuerlicher Abwendung von unseren Gebauden aus zuverlassiger Erfahrung von Wetterschlagen vor Augen gelegt Hamburg 1768 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Volltext der Ausgabe von Langensalza 1769 bei Wikisource Handlungsgrundsatze zur wahren Aufnahme der Lander und zur Beforderung der Gluckseligkeit ihrer Einwohner aus der Natur und Geschichte untersucht Hamburg 1768 Oktavformat Quellen Bearbeiten Verehrungswurdiger braver Vertheidiger der Menschenrechte Der Briefwechsel zwischen Adolph Freiherrn Knigge und Sophie und Johann Albert Heinrich Reimarus 1791 1796 Wallstein Gottingen 2019 ISBN 978 3 8353 3433 5 Johann Albert Heinrich Reimarus Lebensbeschreibung von ihm selbst aufgesetzt nebst dem Entwurf einer Teleologie zu seinen Vorlesungen bestimmt hrsg von Karl Sieveking Hamburg 1814 Ubersetzung der ursprunglich in lateinischer Sprache abgefassten Autobiographie Joh Alberti Henrici Reimari De vita sua commentarius posthum hrsg von Johann Georg Busch und Christian Adolf Klotz Hamburg 1815 online verfugbar uber das Digitalisierungszentrum der Gottinger Staats und Universitatsbibliothek David Veit Johann Albert Heinrich Reimarus nach zuruckgelegten funfzig Jahren seiner medizinischen Laufbahn Ein biograph Beytrag zur Feyer d 29 Aprils Hamburg 1807 Johann Otto Thiess Versuch einer Gelehrtengeschichte von Hamburg Nach alphabetischer Ordnung Heroldsche Buchhandlung Hamburg 1783 Band 2 S 118 ff online Literatur BearbeitenJurgen Overhoff Reimarus Johann Albert Heinrich In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 5 Wallstein Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0640 0 S 300 303 Franklin Kopitzsch Knigge und seine Hamburger Freunde Johann Albert Heinrich Reimarus und Sophie Reimarus in Harro Zimmermann Hrsg Adolph Freiherr Knigge neue Studien Bremen 1998 ISBN 3 86108 123 7 S 70 73 und 141 143 Brigitte Tolkemitt Knotenpunkte im Beziehungsnetz der Gebildeten Die gemischte Geselligkeit in den offenen Hausern der Hamburger Familien Reimarus und Sieveking in Ulrike Weckel Hrsg Ordnung Politik und Geselligkeit der Geschlechter im 18 Jahrhundert Gottingen 1998 ISBN 3 89244 304 1 S 167 202 Gerhard Alexander Johann Albrecht Hinrich Reimarus und Elise Reimarus in ihren Beziehungen zu Lessing in Gunter Schulz Hrsg Lessing und der Kreis seiner Freunde Heidelberg 1985 ISBN 3 7953 0724 4 S 129 150 Georg Herman Sieveking Die Grabstatte des Prof Dr Joh Alb Hinrich Reimarus in Hamburgische Geschichts und Heimatblatter 7 4 1932 33 ISSN 0931 0185 S 84 85 Heinrich Sieveking Franz Reiche Nicolaus Peters Johann Albert Heinrich Reimarus Vortrage gehalten anlasslich der vom Naturwissenschaftlichen Verein gemeinsam mit dem Arztlichen Verein der Patriotischen Gesellschaft und dem Verein fur Hamburgische Geschichte veranstalteten Gedachtnisfeier seines 200 Geburtstages Hamburg 1930 Karl Ernst Hermann Krause Reimarus Johann Albert Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 704 709 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Albert Heinrich Reimarus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Johann Albert Heinrich Reimarus Quellen und Volltexte Literatur von und uber Johann Albert Heinrich Reimarus im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Wohnanschrift 1813 Reimarus J A H Med Doct Et Prof Neust Fuhlentwiete no 122 in Hamburgisches Adress Buch bei Staatsbibliothek Hamburg Prof Dr Johann Albert Heinrich Reimarus Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 198 Barbara Leisner Heiko K L Schulze Ellen Thormann Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf Geschichte und Grabmaler 2 Bande und eine Ubersichtskarte 1 4000 Hans Christians Hamburg 1990 ISBN 3 7672 1060 6 S 23 Kat 63 mit historischem Bild Eberhard Kandler Begrabnishain und Gruft die Grabmale der Oberschicht auf den alten Hamburger Begrabnisplatzen Ausgabe Nr 17 von Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Hamburg Verlag Christians 1997 ISBN 3 7672 1294 3 S 127 Spalte Friedrich Sieveking Friedrich Gottlieb Dietrich Vollstandiges Lexicon der Gartnerei und Botanik 7 17 Bd Ebner Ulm 1837 S 411ff Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DR806AAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA411 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Normdaten Person GND 118825356 lobid OGND AKS LCCN n85049206 VIAF 47558716 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reimarus Johann Albert HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt Naturforscher und NationalokonomGEBURTSDATUM 11 November 1729GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 6 Juni 1814STERBEORT Rantzau Holstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Albert Heinrich Reimarus amp oldid 233336482