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Die Landherrenschaft Hamm und Horn war ein vormoderner Verwaltungsbezirk fur das ostlich von Hamburg gelegene Landgebiet der Freien und Hansestadt Sie bestand seit dem 15 Jahrhundert und erstreckte sich vom Steintor bis an die Grenze zu Wandsbek und Schiffbek heute Billstedt Sie wurde von je einem oder zwei Hamburger Senatoren verwaltet die als Landherren bezeichnet wurden Die Landherrenschaft wurde 1830 im Zuge einer Gebietsreform mit weiteren Gebieten zur Landherrenschaft der Geestlande vereinigt Gliederung des Hamburger Landgebiets bis 1830 Landherrenschaft Bill und Ochsenwarder Landherrenschaft Hamburger Berg Landherrenschaft Hamm und Horn Landherrenschaft der Walddorfer Kloster St Johannis Hospital zum Heiligen Geist Hospital St Georg Amt Bergedorf gemeinsam mit Lubeck Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet 2 Verwaltung 3 Landherren Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGebiet BearbeitenNeben den namengebenden Dorfern und heutigen Hamburger Stadtteilen Hamm und Horn umfasste die Landherrenschaft auch das Gebiet der heutigen Stadtteile St Georg mit Ausnahme des dortigen Hospitals Borgfelde Hammerbrook Uhlenhorst Eilbek sudlich der Wandsbeker Chaussee sowie die Exklave Fuhlsbuttel Im Norden grenzte die Landherrenschaft an die Besitzungen des Hamburger Johannisklosters Winterhude sowie des Heiligengeisthospitals Barmbek und Eilbek im Osten an Holstein sowie im Suden an die Landherrenschaft von Bill und Ochsenwarder Bis zum Gottorper Vertrag 1768 gehorten auch elf weitere Dorfer aus dem holsteinischen Amt Reinbek dazu die sich in Hamburger Pfandbesitz befanden Sande Lohbrugge Ladenbeck Boberg Kirch Steinbek Schiffbek Schleme Ojendorf Ost Steinbek Havighorst und Glinde Bei der ersten Volkszahlung 1811 lebten im Gebiet der Landherrenschaft etwa 9200 Einwohner davon etwa 5100 in der Vorstadt St Georg 1 Verwaltung BearbeitenLandherr uber Hamm und Horn war jeweils der dienstalteste Hamburger Senator Bei besonders wichtigen Angelegenheiten wurde er vom zweitaltesten Senator begleitet der ihn im Verhinderungsfall auch vertrat und ausserdem Landherr fur den Hamburger Berg das heutige St Pauli war Der Landherr ubte im Namen des Hamburger Senats alle landesherrlichen Rechte aus Er war fur die Erhebung von Steuern und Abgaben im Landgebiet zustandig sowie fur die Unterhaltung von Strassen und Wegen der Deiche im Hammerbrook sowie der Landwehr einer Verteidigungslinie im Vorfeld der eigentlichen Stadtmauer Er ubte das Kirchenregiment einschliesslich der Aufsicht uber das Schulwesen aus ebenso die Gerichtsbarkeit uber alle in der Landherrenschaft ansassigen Untertanen weshalb die Landherrenschaft gelegentlich auch als Jurisdiction oder Landpratur bezeichnet wurde Da der Landherr ublicherweise in der Stadt wohnte und nur zu bestimmten Anlassen ins Landgebiet reiste wurde er von einem vor Ort ansassigen Landvogt und weiteren Beamten Deich und Wegeschauern Schreibern Gerichtsdienern usw unterstutzt In jedem Dorf gab es zudem einen Bauernvogt der aus dem Kreis der ansassigen Vollbauern Hufner gewahlt oder vom Landherrn ernannt wurde Die Grundbesitzer im Hammerbrook wahlten zudem die Deichgeschworenen die Einwohner der Kirchspiele die Kirchgeschworenen Juraten Als Amtssitz des Landherrn und Landvogts diente das Torhaus beim Hammer Baum wo die Hammer Landstrasse die Landwehr passierte und durch einen Schlagbaum gesichert war etwa beim heutigen U Bahnhof Burgstrasse Landherren Auswahl Bearbeiten Hauptartikel Liste der Landherren von Hamm und Horn Die Namen der Hammer Landherren sind ab 1440 mit Unterbrechungen sowie seit 1646 vollstandig uberliefert Zu ihnen gehorten zahlreiche bekannte Senatoren und spatere Burgermeister darunter Johann Schrotteringk Diedrich Moller Cord Vegesack Walter Beckhoff Conrad Widow Barthold Heinrich Brockes Lucas von Spreckelsen Joachim Rentzel Peter Hinrich Widow Johann Peter von Spreckelsen Johann Diederich Cordes Martin Wolder Schrotteringk Johann Michael Hudtwalcker Johann Schulte Martin Johann Jenisch und Amandus Augustus Abendroth 2 Literatur BearbeitenAdolf Diersen Aus der alten Landherrenschaft Hamm und Horn Hamburg 1961 Dieter Gottsch Die Struktur der Landherrenschaft Hamm und Horn Ein Beitrag zur Rechts und Sozialgeschichte der hamburgischen Elbmarschen Hamburg 1966 Jonas Ludwig von Hess Hamburg topographisch politisch und historisch beschrieben Dritter Theil Hamburg 1811 Einzelnachweise Bearbeiten Diersen S 11 Vollstandige Liste bei Gottsch S 171 174 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landherrenschaft Hamm und Horn amp oldid 235845585