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Der Federsee bei Bad Buchau im oberschwabischen Landkreis Biberach ist mit einer Flache von 1 4 km der zweitgrosste See in Baden Wurttemberg 2 Er liegt inmitten des mit 33 km grossten zusammenhangenden Moorgebietes Sudwestdeutschlands und ist mit ihm der Rest eines einst sehr viel grosseren etwa 50 km bedeckenden nacheiszeitlichen Sees Dieser Komplex aus See und Moor stellt heute den Kern des geologischen Federseebeckens dar das nach Renaturierungsmassnahmen inzwischen mit seinen fruheren Ufern und Inseln eine uberragende natur und kulturhistorische Bedeutung besitzt FederseeFederseegebiet bei Bad Buchau mit 33 km das grosste Moor in SudwestdeutschlandGeographische Lage Deutschland Baden Wurttemberg Landkreis BiberachZuflusse Seekircher AchAbfluss Federseekanal Kanzach Donau Schwarzes MeerOrte am Ufer Bad Buchau Oggelshausen Seekirch und TiefenbachDatenKoordinaten 48 5 2 N 9 37 49 O 48 083888888889 9 6302777777778 578 3 Koordinaten 48 5 2 N 9 37 49 OFedersee Baden Wurttemberg Hohe uber Meeresspiegel 578 3 mFlache 1 39 km 1 Lange 2 25 km 1 Breite 1 03 km 1 Volumen 1 100 000 m 1 Maximale Tiefe 3 2 m 1 Mittlere Tiefe 0 8 m 1 pH Wert 8 81Einzugsgebiet 35 4 km 1 Vorlage Infobox See Wartung PH WERT Die heutige Beckenlandschaft ist inzwischen vor allem auch ein Modell fur die okologische Wiederherstellung einer bereits weitgehend zerstorten Naturlandschaft samt ihren botanischen und zoologischen Habitaten und der damit einhergehenden Sicherung und Erforschung uralter Kulturzeugnisse die seit Mitte des 19 Jahrhunderts nach der Senkung des Seespiegels und der Entwasserung der Moore zutage traten Die sich dort befindlichen Reste der Pfahlbauten gehoren teilweise zum UNESCO Weltkulturerbe 3 Der Federsee und das ihn im zentralen Becken umgebende Moor sind jetzt in einer Flache von 23 76 km also zu mehr als zwei Dritteln geschutzt das Gebiet tragt zudem als Natur und Europaisches Vogelschutzgebiet Federseeried das Pradikat Europareservat und wurde von der Europaischen Union als Bestandteil des FFH Gebiets Federsee und Blinder See bei Kanzach in ihr Schutzgebietsnetz Natura 2000 aufgenommen 4 Inhaltsverzeichnis 1 Topografie des Beckens und Anliegergemeinden 1 1 Geographie 1 2 Topografie 1 3 Ortschaften 2 Die Menschen des Beckens Herkunft und Traditionen 2 1 Geistiger Hintergrund 2 2 Historisch ethnischer Hintergrund 2 3 Namen und Etymologien 2 4 Sagen und Legenden 3 Limnologie Geologie Landschaftsformen 3 1 Topografische Limnologie 3 2 Geologie und Landschaftsformen 4 Flora und Fauna 4 1 Pflanzen 4 2 Tiere 5 Seegeschichte 5 1 Glaziale Periode 5 2 Holozan 5 3 Neuzeit 5 3 1 Bis Mitte 18 Jahrhundert 5 3 2 Die Seefallungen 5 3 3 Der Torfabbau und seine Folgen 5 3 4 Drohendes Umkippen und Renaturierung Ende des 20 Jahrhunderts 6 Heutige Nutzung des Federseegebiets 6 1 Okonomie 6 2 Naturschutz 6 3 Urgeschichtliche Archaologie 6 3 1 Ubersicht und Bedeutung 6 3 2 Chronologie der vorgeschichtlichen Kulturabfolge des Federseebeckens 6 4 Tourismus 7 Siehe auch 8 Literatur und Quellen 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenTopografie des Beckens und Anliegergemeinden BearbeitenGeographie Bearbeiten Das Federseer Ried als Teil des Federseebeckens in Oberschwaben ist ein Naturraum der Haupteinheit 040 Donau Ablach Platten im Nordlichen Alpenvorland Vom Landschaftstyp her handelt es sich um eine Moorlandschaft moorreiche Kulturlandschaft Im Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands von Meynen Schmithusen 1953 1962 wird das Gebiet als naturraumliche Untereinheit 040 25 Federseebecken bezeichnet Topografie Bearbeiten Ausgehend von der einstigen von Karlhans Gottlich 1970 1972 festgestellten Grenzen der Moorflache 5 weist das Becken nordostlich einen von der Seekante gemessenen sechs Kilometer langen zu Beginn drei Kilometer breiten am Ende sehr schmalen 300 m trichterformigen Auslaufer auf nordwestlich einen etwa funf Kilometer langen durchgehend schmalen ca 300 m Auslaufer moglicherweise alte Gletscherzuflusszonen Nach Westen weitet sich das Becken zu einer etwa einen Kilometer tiefen und nord sudlich drei Kilometer langen Bucht durch die auch die Kanzach fliesst die 1808 09 zu einem west ostlichen Abflusskanal mit Wehr zur Wasserstandregulierung des Moores ausgebaut wurde und nach knapp 20 km in die Donau mundet Das weit umfangreichere sudliche Federseebecken mit der einstigen etwa zwei Kilometer langen und maximal ca 700 m breiten rubenformigen Insel Buchau an der Westseite ist sehr viel breiter und topographisch wesentlich geringer gegliedert zeigt zudem heute auch am wenigsten einen Moorcharakter Bei einer anfanglichen Breite von vier Kilometer lauft es nach etwa sieben Kilometer in einem Zipfel aus von dem ein kleiner westlich abzweigender etwa zwei Kilometer langer Auslaufer zur Schussenquelle fuhrt Das ostliche Ufer war einst relativ steil so dass sich die meisten fruhen Siedlungen am flachen reich durch Buchten und Halbinseln gegliederten westlichen Ufer konzentrierten Ortschaften Bearbeiten nbsp Postkartenansicht des mittleren und nordlichen Federseebeckens aus dem fruhen 20 Jh Im Unterschied zum etwas kleineren Luftbild ist hier am linken Bildrand noch Bad Buchau mit Kappel zu sehen am rechten Oggelshausen nbsp Ahnlicher Ausschnitt modernes Luftbild Die geraden Linien sind die zahlreichen Entwasserungskanale der beiden Seefallungen Die Riedflache ist am braunlichen Ton zu erkennen Die grossen diffusen dunkelblauen Flachen an den Abbildungsrandern sind Wolkenschatten keine Wasserflachen Am Federsee liegen Bad Buchau Moosburg mit Brackenhofen Alleshausen Seekirch Tiefenbach und Oggelshausen Auch Kanzach Allmannsweiler Betzenweiler und Durnau werden zum Federseegebiet gezahlt sie sind Teilgemeinden von Bad Buchau Die nebenstehende Abbildung des Federseebeckens aus dem fruhen 20 Jahrhundert zeigt damals war die Seeflache mit 1 52 km 1911 noch um ca 15 20 grosser als heute mit Ausnahme des sudlichen Endes alle Anliegergemeinden und Orte der naheren Umgebung Die den Federsee umgebenden hellgrunen Gebiete sind durchweg bestehendes oder ehemaliges Moor Ried der Begriff Ried bezeichnet in Suddeutschland vor allem den oberirdischen Bewuchs eines Moores 6 vgl niederdeutsch Reet Die Ortschaften und Gehofte in Klammer dahinter jeweils wichtige urgeschichtliche Fundstatten liegen entweder wie Bad Buchau auf einer mineralischen also nicht durch Moorboden sondern Gestein gebildeten Insel die fruher durch einen Bohlendamm mit dem Land Ortsteil Kappel verbunden war wie Alleshausen Seekirch Kappel Kanzach Henauhof Seelenhof Vollochhof und Moosburg auf teils halbinselartigen von Alt und Jungmoranen gebildeten Landvorsprungen oder wie Oggelshausen Ahlen und Tiefenbach auf ebensolchen Landkanten also fruheren Ufern des damals sehr viel grosseren Sees Die Orte in den umgebenden Hugeln wie Uttenweiler oder Bad Schussenried liegen auf Moranenboden Im Uhrzeigersinn sind dies beginnend rechts oben Nordostliches Ried Ahlen Ahwiesen Alleshausen Riedwiesen Seekirch Achwiesen Diese und die Stationen Hartoschle Odenahlen Stockwiesen Grundwiesen Flosswiesen Innere Wiesen und Taschenwiesen befinden sich an diesem langen trichterformigen nordostlichen Auslaufer des Beckens Nordwestliches Ried Am nordlichen Ende dieses sehr schmalen Auslaufers liegt Betzenweiler Zentrales Ried mit dem Federsee in der Mitte Am Rande liegen im Uhrzeigersinn Tiefenbach Oggelshausen Bad Buchau auf der gleichnamigen einstigen Insel Der Insel gegenuber am fruheren Ufer liegt Kappel mit den Stationen Torwiesen und Bachwiesen zwischen den beiden Orten auf altem Moorgrund Westliches Ried Kanzach Moosburg auf einer mineralischen Halbinsel sowie der Station Vollochhof und Seelenhofer Ried Sudliches Ried Fehlt hier bis auf seine nordliche Halfte mit Buchau in der Abbildung Dort liegen allerdings keine grosseren Ortschaften jedoch die fruhen Fundstellen Henauhof auf einer mineralischen Halbinsel am westlichen Beckenende dazu ausserhalb des Sudendes Bad Schussenried mit der Schussenquelle und den Stadtteilen Aichbuhl und Reichenbach Die Fundorte Riedschachen Odenbuhl Dullenried Egelsee und Taubried alle ausser der ersten noch im Bereich der Abbildung befinden sich ebenfalls im sudlichen Becken andere ehemalige Riedflachen sind das Oggelshauser Wilde und Steinhauser Ried Fur all diese Orten sind Einzelfunde aus unterschiedlichen Zeitzonen zwischen Mittelneolithikum und Hallstattzeit belegt Auf den westlichen Anhohen des sudlichen Beckens finden sich einige spatbronze und fruheisenzeitliche Fundstellen vor allem 15 hallstattzeitliche Graber sowie ein Brandgrab der mittelbronzezeitlichen Urnenfelderkultur 7 Die Menschen des Beckens Herkunft und Traditionen BearbeitenGeistiger Hintergrund Bearbeiten nbsp Kulturen der Mittelbronzezeit in Europa um 1200 v Chr Das Federseegebiet gehort dabei der hier rot gekennzeichneten Urnenfelder Kultur an auch Hugelgraber Kultur genannt die fur die sog Wasserburg Buchau belegt ist nbsp Die eisenzeitlichen Kelten in Europa zwischen 800 und 200 v Chr Das dunkelgrune Kerngebiet der Hallstatt vor 500 v Chr und La Tene Zeit mit der maximalen Ausdehnung um 300 v Chr hellgrun umfasste auch Oberschwaben mit dem Federsee Gebiet wo zahlreiche Hugelgraber der Hallstatt Zeit in der Umgebung gefunden wurden nbsp Einbruch der Alamannen in die Agri decumates das von den Romern damals aufgegebene sog Dekumatland ostlich des Rheins und sudlich des Limes 260 n Chr nbsp Hochburgund und das Herzogtum Schwaben um 1000 n Chr mit Bodensee und Federseegebiet im Zentrum Man erkennt hier schon die zahlreich sich uberkreuzenden politisch kulturellen Einflussbereiche die letztlich auch zum Zerfall des Herzogtums wahrend der Stauferzeit um 1283 fuhrten nbsp Karte des sudlichen Teils des Schwabischen Kreises mit den geistlichen und weltlichen Kreisstanden Man sieht die politische Zerrissenheit noch zu Beginn der Neuzeit 1563 Kupferstich 1672 nbsp Das Herzogtum Wurttemberg spater Konigreich von Napoleons Gnaden zwischen 1789 und 1810 Oberschwaben mit Bodensee und Federsee ist nun an den Rand geruckt nbsp Wie zerrissen das Land politisch war zeigt diese kleinraumigere Karte von 1793 deutlich Sie zeigt das Furstentum Hohenzollern und die Grafschaft Sigmaringen mit der gefursteten Abtei Buchau die Deutsche Ordens Komturei Alschhausen die Herrschaft Justingen die Abteien um den Federsee und die freien Reichsstadte Ravensburg Buchau und Biberach in einem ziemlichen Durcheinander Der Federsee ist hier nach der ersten Fallung zu sehen die zunachst das sudliche Becken trockenlegte und er hat noch keineswegs die federartige Gestalt von heute nbsp Dialektgeographie des Althochdeutschen im 10 Jahrhundert nbsp Dialektgeographie des Alemannischen im 19 und 20 Jh Das Gebiet war zuvor fur 300 Jahre sprachstabil und hat sich auch verglichen mit der vorigen Karte aus dem 10 Jh in seiner Ausdehnung kaum verandert so dass mit einer gewissen sprachlichen Konstanz vor allem auch bei den ohnehin konservativen Ortsnamen gerechnet werden kann die zu der Heterogenitat der politischen Entwicklung der Region in Widerspruch steht ein sprachhistorisch nicht seltenes Phanomen der Identitatsbewahrung Der Charakter einer Kulturlandschaft wird im Gegensatz zu dem einer Naturlandschaft in allerdings unterschiedlichen Anteilen von den dort lebenden Menschen bestimmt Im Federseegebiet wo die archaologischen Funde besonders aussagekraftig sind und reichlich anfallen lasst sich das Wechselspiel zwischen Kultur und Natur deutlich und detailliert verfolgen Der Mensch pragte allerdings auch am Federsee bereits seit seiner Zeit als Jager und Sammler vor allem aber seit der neolithischen Revolution und der Erfindung der Metallverarbeitung auch ohne solche Denkstrukturen die dortige Landschaft immer starker Auf die fast vollstandige Landschaftszerstorung im 19 und 20 Jahrhundert folgte die Landschaftsrettung im modernen okologischen Sinne Doch unvermeidlich wurde er auch von der Landschaft gepragt zunachst durch die Uberschwemmungen als der See immer wieder massiv uber die Ufer trat und trotz der ausgeklugelten Pfahlbausysteme und Feuchtbodenbauten ganze Kulturen vernichtete Der Name bzw der Federsee selbst der vermutlich nicht anderes als Moor Sumpf See bedeutet fand in fruheren wissenschaftlichen Veroffentlichungen von zahlreichen Wissenschaftlern wie Leo Frobenius Kulturgeschichte Afrikas S 158 189 und Oswald Spengler Untergang des Abendlandes S 131 f 579 ff eine Wurdigung Sie untersuchten die komplexen vor allem in ur und fruhgeschichtlichen Zeit stattfindenden Zusammenhange Bei Tomas Sedlacek findet sich dies vor allem unter okonomischen Gesichtspunkten etwa in der Okonomie von Gut und Bose S 40 f 47 51 f 56 Heute beschaftigen sich vor allem Palaoanthropologen und Evolutionsbiologen wie Jonathan Kingdon mit dem Thema der Landschaftsbildung durch den Menschen Und der Mensch schuf sich selbst S 86 ff Gegen Ende der Steinzeit zu Beginn der Bronzezeit kam eine andere Angst hinzu und fuhrte zu immer wehrhafteren Bauten die Angst vor anderen fremden Menschen und deren Raubgier Denn die von den Seebewohnern nach und nach gebildeten Gesellschaften hatten sich nun nachweislich schon zu Beginn des 3 Jahrtausends v Chr in den endneolithischen Strassendorfern vom Typ Seekirch immer starker sozial differenziert und dabei Schichten mit immer wohlhabenderen Eliten entwickelt wie man an der Ausstattung und Anordnung der Bauwerke erkennt 8 Auf deren Reichtumer richteten sich nun Begehrlichkeiten von aussen Der Angst vor Raub und Uberfall und der Angst vor dem Moor und See versuchte man denn auch schon in der fruhen Bronzezeit nicht nur durch massive teils wie in der Wasserburg Buchau aus 15 000 Kieferstangen gefugten Palisaden plus zusatzlicher Holzmauer bestehenden Wehranlagen 9 sondern auch durch Opfergaben zu begegnen wie sie in Depotfunden bezeugt sind 10 selbst durch Menschenopfer wie sie ausweislich des Schadelfundes an der Wasserburg Buchau sechs Schadel insgesamt in einem Depot auch am Federsee praktiziert worden sein durften so wie anderswo auch 11 Und hier nun in einer der Sagen schlagt der See auch zuruck verteidigt oder racht die Menschen in seinem Einflussbereich und richtet seine Naturgewalt gegen die Angreifer Historisch ethnischer Hintergrund Bearbeiten Oberschwaben und das Federseegebiet lagen bereits im Neolithikum im Spannungsfeld nord sudlicher und ost westlicher Einflusse und in seinem Gebiet uberkreuzten sich auch die wesentlichen Wander und Handelswege die diese Zonen miteinander verbanden Es ist daher nicht uberraschend dass auch am Federsee im Laufe der Jahrtausende zahlreiche Kulturgruppen und Ethnien gelebt und ihre Spuren hinterlassen haben von den verschiedenen ur und fruhgeschichtlichen Neolithiker Kulturen und bronzezeitliche Gruppen uber Kelten Germanen insbesondere Alamannen und Romern bis hin zu den frankischen Merowingern und den Karolingern mit denen hier die eigentliche Geschichte einsetzt Eine genauere tabellarisch chronologische Aufschlusselung der einzelnen Kulturgruppen siehe weiter unten Auch die spatere mittelalterliche und neuzeitliche Geschichte Oberschwabens in die das Federseegebiet eingebettet ist zeigt wegen der hier besonders ausgepragten kulturellen und machtpolitischen Uberlappungen Wurttemberg Baden Hohenzollern Thurn und Taxis Osterreich Habsburg Lothringen Bayern Salier Staufer Welfen Alte Eidgenossenschaft Heiliges Romisches Reich eine grosse Vielfalt teils als geistliche Herrschaftsbereiche von Klostern teils als Reichsstadt wie Bad Buchau und andere kleinraumige weltliche Herrschaften Vogteien usw teils als Teil des Herzogtums Schwaben und spaterer daraus hervorgegangener politischer Einheiten All diese haben ihre Spuren nicht nur in der Formung von Natur und Landschaft oder in den von der Archaologie zutage geforderten Zeugnissen und Bauwerken hinterlassen oder in den von der Volkskunde untersuchten regionalen Brauchtumern sondern hie und da auch in Sprache und Volksgedachtnis 12 Die erste dieser Spuren bilden die verschiedenen Orts und Landschaftsnamen hier vor allem der des Federsees selbst die zweite noch weit nebulosere verbirgt sich in den jahrhunderte teils auch jahrtausendealten Sagen Denn vor allem die Sage ist so Gero von Wilpert 13 nicht nur bedeutsames kulturhistorisches Dokument uralte Gemeinschaftsvorstellungen Naturgefuhl sondern als Auseinandersetzung mit der erlebten Umwelt ebenfalls Dichtung Namen und Etymologien Bearbeiten Ortsnamen im weitesten Sinne also auch Flurnamen Gewassernamen usw konservieren alte historische und naturliche Gegebenheiten die heute meist nicht mehr bestehen und daher fur die Vergangenheit einer Gegend und der darin lebenden Menschen von oft hoher lokalgeschichtlicher Aussagekraft sind da sie zusatzliche Informationsquellen jenseits von Archaologie und Naturwissenschaften liefern konnen Vorbemerkung Wie bei allen Etymologien muss auch hier beachtet werden dass es mitunter mehrere plausibel scheinende Moglichkeiten gibt ein Wort sprachgeschichtlich abzuleiten und dass die ersten Belege meist aus dem Mittelhochdeutschen stammen mitunter auch aus dem Althochdeutschen dass in ihnen jedoch haufig altere Sprachzustande vor allem keltische bewahrt sein konnen Auch eine direkte Ableitung der Bedeutung aus dem gegenwartigen Sprachzustand ist heikel und fuhrt oft zur sog Volksetymologie Haufig ist es zudem sinnvoll ahnliche oder gleiche Ortsnamen aus anderen Gebieten bei aller Vorsicht im Einzelnen vor allem was die Dialektgeographie betrifft vergleichend heranzuziehen Zur Herkunft des Namens Federsee der in lateinischen Texten auch als Lacus plumarius auftaucht wohl eine gelehrte latinisierende Neubildung aus einem bereits von der Wortherkunft her unverstandenen Feder See gibt es mehrere Theorien vier eher volksetymologische Nr 1 4 und eine sprachwissenschaftlich etymologische Nr 5 Die Form des Sees ahnelt heute von oben betrachtet der einer Feder Dazu musste man allerdings in der Entstehungszeit des Namens den See aus der Luft gesehen haben denn vor allem auf Luftbildern fallt diese Ahnlichkeit auf Zudem hat der See vor seinen Fallungen bei weitem nicht so federartig und eher unregelmassig auf alten Darstellungen ein wenig wie ein Klecks ausgesehen und seine Form auch immer wieder einmal geandert 14 Wegen der grossen Zahl der Vogel die es hier gibt und immer gab Dies galt und gilt allerdings fur viele derartige Gewasser Eng damit zusammenhangend wird auch die Tatsache als namensgebend diskutiert dass man eine grosse Zahl von Federn auf seiner Oberflache treiben sieht allerdings nur wenn man den breiten Schilfgurtel uberwunden hat Analog zu dem federnden Boden wie er bis heute noch bei Bad Buchau im sog Wackelwald zu erleben ist bei dem der Boden samt den Baumen federnd wackelt wenn man darauf stampft denn die Baume stehen auf dem mitschwingenden Moorboden entstanden aus der Verlandung des eiszeitlichen Federsees Fruher mussen grosse Bereiche um den Federsee herum dieses Phanomen gezeigt haben das in vielen Moorgebieten so ahnlich auftritt Als am wahrscheinlichsten gilt jedoch die sprachwissenschaftliche Erklarung Danach stammt der Name vom keltischen Wort pheder ab das Marschland Sumpf Moor bedeutet Der Name bezieht sich demnach auf den Ursprung des Sees selbst und den der umgebenden Landschaft 15 Vor allem in Suddeutschland sind alte keltische Gewassernamen wie Rhein Main Donau oder Neckar haufig Auch der fruher als Federach uberlieferte aber nicht der mit der von Norden einfliessenden Aach zu verwechselnde heute nicht mehr vorhandene Federbach durfte diesem Muster folgen Zu weiteren Deutungen siehe Quelle unter 16 Auch die verschiedenen Orts und Flurnamen solche wo wichtige urgeschichtliche Funde gemacht wurden oder Siedlungen bestanden weisen oft deutlich auf die feuchte Natur des Ortes hin 17 In diesem Sinne sehr haufig sind wassrige Namensbestandteile wie Au auch in Henau zu ahd ouwa Land am Wasser Ah oder Ach die auf eine gemeingermanische Wurzel agwijō bzw ahwō zuruckgehen daraus ahd aha vgl lat aqua die so viel wie zum Wasser gehorend fliessendes Wasser bedeutet und in zahlreichen indogermanischen Sprachen also auch im Germanischen und Keltischen vorkommen Mitunter zusammengefallen ist aha mit dem ahd gleichlautenden ahi aus ahja das Ort Stelle mit vielen Dingen bedeuten kann 18 Allen Ahlen stehen sprachgeschichtlich evtl zu Flussnamen mit der Wurzel al die uber einen grossen Teil Europas verbreitet sind Aller Ill Illmenau usw und nach dem Indogermanisten Hans Krahe auf eine indoeuropaische Wurzel el ol mit der Bedeutung fliessen zuruckgehen Der Ort Ahlen ist fur 1120 als Achelum belegt Taub in Taubried geht vermutlich auf ein altes keltisches Wort dubr fur Wasser zuruck vgl Tauber Der erste Wortteil von Kanzach ist unklar der alteste Beleg lautet canca mit unklarer Bedeutung moglicherweise nach einem Geschlechternamen der dort zeitweise lebenden sog Bachritter die urkundlich oft als von Canza bezeichnet werden dem dann offenbar volksetymologisch ein Ach als Gewasser oder Ortsbezeichnung angehangt wurde Moglicherweise entstammt der Name aber auch einem keltisch gallischen Kanto vgl lat cantus ein dort aus dem Keltischen entlehntes Wort niederl cant oberdtsch kanz das Kante Ecke Rand bedeutet Der Name konnte also mit dem Ried und Moranenrand zusammen hangen an dem das Flusslein entlang fliesst 19 Schussen ried das 1153 mhd als shuozenried und um 700 als suzzenried urkundlich erwahnt ist konnte entweder zuruckgehen auf mhd shuz Aufstauung von Wasser oder auf mhd suzen sausen Da die Schussen sudlich von Schussenried die Moranenwalle des sog Singener Stadiums durchbricht und auf einer Lange von rund neun Kilometern im sog Schussentobel um etwa 85 Meter fallt ist wohl die zweite Erklarung am wahrscheinlichsten vielleicht sind aber auch beide ineinander geflossen Keltisch hiess der Fluss Sora was so viel wie Sulzfluss bedeutet also ein Gewasser das aus sulzeartigen Moorlochern entspringt auch eine Weiterentwicklung aus dieser Wurzel ist denkbar evtl mit einem moglichen Bedeutungs Zusammenfall mit der vorangegangenen Wurzel 20 Floss ahd flōz in Flosswiesen steht wohl zu fliessen Fluss also das Schwimmende Nasse Haufige allgemeine oder spezielle Natur und Landschaftsbezeichnungen als Namensteile rund um den Federsee die ebenfalls eher feuchte Gebiete anzeigen sind Ried Moor Moos Bach See Graben Bruch bruck Sumpfland Reichenbach ist fur 839 als Rinchinbah bezeugt im Sinne von fisch wasserreich Da es hier alamannische Reihengraber gibt geht die Ortsgrundung wohl auf einen entsprechenden Herrenhof zuruck 21 Dulle in Dullenried geht evtl auf die Bedeutung Abzugsgraben wie in suddtsch Dole zuruck vgl ahd tulli Ob Ode in Odenahlen die Bedeutung von leer hat ist unsicher Allerdings hat es als Wortbestandteile zahlreicher Flur und Ortsnamen diese Bedeutung vor allem in Od en hof Oschle in Hartoschle bezeichnet ein hochgelegenes Stuck Land in einem Feuchtgebiet Hart bezeichnet dabei ein bewaldetes Stuck vgl Spessart Harz 22 Riedschachen schachen geht zuruck auf ahd scahho mhd schache daraus noch nhd Schachen fur Waldstuck peripherer archaischer Wortschatz Weitere Naturbezeichnungen sind Wiesen Buch seit dem Endneolithikum die haufigste Baumart der Gegend 23 Buhl fur Hugel Bergrucken so in Aichbuhl Eichen auf Hugel da zahlreiche Orte den Namensteil Aich fuhren und oft auch Eichenzweige etc im Wappen fuhren ist diese Deutung sicher am wahrscheinlichsten Stock in Stockwiesen geht wohl auf ahd stoc h Baumstumpf zuruck bezieht sich auf Stockung und ist ein alter Rodungsname Ein Bezug zu stocken im Sinne von stillstehendem Wasser ist eher weniger wahrscheinlich 24 Stockach und Stockach sind haufige Ortsnamen mitunter findet sich dabei ein Wappen mit einem Ast Eigennamen Haufig vor weiler hausen bach Sie finden sich in Uttenweiler das entweder auf einen Siedler namens Uto 25 oder auf eine Selige Uta zuruckgeht Es gibt in Suddeutschland Osterreich und der Schweiz mehrere Orte mit Utten In Uttenheim Gais etwa geht Utten auf den bajuwarischen Namen Uota zuruck Eine solche Uota ist als Mitglied des altbayrischen Herrscherhauses der Agilolfinger historisch bezeugt Andere Ortsbezeichnungen konnten ebenfalls ihren Ursprung in alten lokalen Adelsnamen haben so vermutlich Tiefenbach das bereits 1277 als Tiuffenbach urkundlich in Zusammenhang mit einer allerdings nicht nachweisbaren Familie von Ortsadligen erwahnt wird und dann 1353 bei der ersten urkundlichen Erwahnung des Ortes als Tuffenbach auftaucht mit einem tiefen Bach also moglicherweise nichts zu tun hat obwohl mhd tiuf tief durchaus tief bedeutet Ahnlich komplexe Sprachentwicklungen machten auch Betzenweiler Durnau und Allmannsweiler durch Allmannsweiler ist 1268 als Albinswil Weiler des Albin wohl ein alamannischer Siedler erstmals erwahnt 26 Durnau hat moglicherweise etwas mit dem alten Staufischen Adelsgeschlecht der Durn zu tun oder aber er weist einen entsprechenden Dornen Bezug auf da der Ort einen Dornzweig im Wappen fuhrt und 1171 erstmals als Dornon erwahnt wird Betzenweiler erschien erstmals 817 als Perahtramnilvillare im Besitz des Klosters St Gallen Die Bedeutung ist unklar 27 28 Bezeugt ist es 1249 als Bencewiller Dieser Name steht vermutlich im Zusammenhang mit einem ursprunglichen Siedler namens Benzo aus dem 9 Jahrhundert 29 Bauten und Orte Weiler Hausen Hof Kirch Kappel Kapelle Tor Burg Kirch e Der Seelenhof und danach das Seelenhofer Ried haben vermutlich einen Bezug zu einer alten karolingischen Wegekapelle die hier steht Seekirch ist vermutlich eine merowingische Grundung und 1254 als Sekilche bezeugt Eine Kirche stand dort bereits zur Zeit Karls d Gr 30 Relativ unklar sind Oggelshausen zumal es daneben noch ein zu Attenhausen gehorendes Oggelsbeuren gibt das gelegentlich auch als Oberspeiren auftaucht Zudem gab es bei Oggelshausen einst auch noch eine Burg Oggelshausen Falls der in der fruhmittelalterlichen Ausbauzeit entstandene Ort nicht auf einen im 7 und 8 Jahrhundert hier mit seiner Sippe sesshaften Alamannen Ogolt zuruckgeht 31 gibt es auch eine Ikonographische Deutungsmoglichkeit Da das Wappen einen balzenden Auer Hahn mhd orrehan auf einem Zweig zeigt konnte ein schwabisch alemannisches Gockel Gockler bzw Jackel Eichelhaher hier Pate gestanden haben Auch der glucksende kollernde Balzgesang des Auerhahns der im oberschwabischen Hugelland und seinen lichten Waldern damals einen von ihm bevorzugten Lebensraum vorfand und wegen seiner Grosse bis zu 0 9 m ein begehrtes Jagdwild war 32 mag hier onomatopoetisch eingewirkt haben Das Wort Gockel ist ebenfalls so entstanden vgl engl cock franz coq usw 33 34 Vollig unklar ist Taschenwiesen zu Tesche Tasche Mogliche alte Bedeutung auch Inneres Tatsachlich liegt der Ort am Westufer des nordostlichen Riedauslaufers auch in einer starken halbinselartigen Ausbuchtung Alleshausen Ob hier ein Bezug zu Wasser besteht ist wegen der Verbindung mit hausen die wie weiler oft einem Eigennamen folgt zweifelhaft Der 1150 als Aleshusin bezeugte Ortsname geht daher moglicherweise auch auf einen fruhen Siedler dieses Namens zuruck 35 evtl auch zu Adel wie in Albert etc Der Ort wird erstmals 1150 urkundlich als Aleshusin erwahnt 1254 wird es als Alashusen genannt Attenhausen Das Atten im Namen konnte wie in Attenhausen Krumbach in einem Personennamen Ato seinen Ursprung haben 36 Ein nahe gelegenes Attenweiler wird 1254 als Sitz von Ortsadel erwahnt Die Herren von Atinwilare sind von 1254 bis 1296 nachgewiesen Auch eine Reduktion aus Hatten wie in vergleichbaren Ortsnamen ist denkbar Henauhof Die Bedeutung des ersten Wortteils Hen n es gibt auch die Schreibung mit Doppel ist unsicher Henn en Au zu mhd henne ahd henna Wahrscheinlicher ist aber die Ableitung von dem keltischen kewen Bergbuckel denn in der Beschreibung des Oberamts Riedlingen von 1827 heisst es dazu Der Hof liegt auf einem Hugel der sich wie eine Insel aus den Moor und Sumpfgrunden der flachen Umgebung erhebt und ehemals vermutlich auch von dem Federsee umgeben war Er gehorte wahrscheinlich zu den altesten Besitzungen des Stifts S Kappel Vgl dazu auch die analoge Ableitung von Hegau 37 Egelsee Der Name zahlreicher Seen und Orte Blutegel die bevorzugt in Stillgewassern und Feuchtgebieten leben sind als Namensgeber denkbar 38 Eine weitere Ableitung nimmt Ecksee als Ursprung an Eine dritte allerdings sehr fragliche Theorie nimmt den Ursprung im Keltischen an wo er sich auf die heilige Funktion als oft am Grunde von Seen befindliche Eingange in die keltische Anderswelt bezogen haben konnte evtl kelt agios gr hagios heilig 39 Ob loch in Vollochhof auch Vochenloch zu den analogen Endungen loch ahd lōh wie in Schwarzloch Degerloch usw steht die Hain lockerer Wald Buschland bedeuten ist unsicher Sprachlich moglich ware auch ein Dativ vorm also Hof vor dem Wald oder Hof vom Wald mit Assimilation rm l Es gibt zudem ein Obervolloch auch Altvolloch genannt und ein Untervolloch wohin die Muhle von Obervolloch nach der Seefallung verlegt wurde 40 Eine Assimilation k l aus Volk ahd folc zu Voll vgl Volkmar Vollmar ist ebenfalls denkbar aber nicht sehr wahrscheinlich Brackenhofen brack steht entweder zu griech bragos Flussaue und broche Regen Uberschwemmung wie in Brackwasser oder zu nhd Brache unbestelltes Land das mit kymrisch kelt mrag no verwandt ist und in etwa die Bedeutung morsch werdendes Land hat Sagen und Legenden Bearbeiten Man kann hier nach der Thematik grob vier Gruppen unterscheiden Sagen die sich auf ur und fruhgeschichtliche Erinnerungen beziehen Sagen mit Bezug auf das magisch unheimliche Umfeld des Moores und seine metaphysischen Aspekte Sagen mit christlich legendarem Hintergrund Sagen und Marchen die sich um allgemeines Brauchtum ranken Die erste Gruppe ist hier die bei weitem interessanteste denn wie an vielen derartig geheimnisvoll scheinenden Orten gibt es auch am Federsee Sagen bei denen hie und da noch alte Uberlieferungen hervorschimmern die auf die ehemaligen Pfahlbaubewohner hinweisen konnten auch wenn sie christlich eingefarbt sind Reprasentativ hierfur ist die Sage von der Stadt im See Sie erzahlt in mehreren Versionen wie einst dort wo jetzt der Federsee liegt vor alten Zeiten eine Stadt war In der einen Version fuhrten die Einwohner einen gottlosen Lebenswandel und die Stadt ging deshalb unter Bei hellem Wetter und niederem Wasserstand sieht man heute noch die Spitze der Kirche aus dem Wasser ragen Andere wollten auch lauten gehort haben In diesem See liegt auch eine Insel mit der man die Leute aufzieht man sagt dann das und das ist auf der Insel Bibbi im Federasai geschehen und die sieht der zehnte Mann nicht Darauf soll s lustig hergehen wie vordem in der untergegangenen Stadt 41 Diese Sage ist moglicherweise eine alte Erinnerung an die sogenannte Wasserburg Buchau die vor allem durch den NS Urgeschichtler Hans Reinerth in der NS Zeit auf der Grundlage dieser Sage zu einer Art Atlantis gar zum schwabischen Troja hochstilisiert wurde 42 Interpretiert man den Mythos allerdings nicht im ideologisch motivierten Reinerthschen Sinne sondern als archetypisches menschliches Erinnerungsmuster etwa nach Carl Gustav Jung Joseph Campbell und Claude Levi Strauss so findet sich hier vielleicht doch eine Erinnerung an von See Transgressionen verschlungene Siedlungen und zwar am ehesten an die letzte bronzezeitliche Siedlung eben die Wasserburg Buchau die nach Befunden der reichhaltigen Spulsaume moglicherweise Mitte des 9 vorchristlichen Jahrhunderts im Verlauf der besonders dramatischen Transgression T9 aufgegeben wurde wonach sich die Bewohner in die bereits bestehende Inselsiedlung zuruckzogen gleichzeitig das Ende aller prahistorischen Feuchtbodensiedlungen uberhaupt und damit ein so bedeutendes Ereignis dass es tiefe Spuren im Gedachtnis der lokalen Bevolkerung hinterlassen haben durfte In einer anderen Version erzahlt die Sage ebenfalls wie vorzeiten im Federsee eine feste Stadt stand Sie hatte sieben Turme und hohe Mauern und ihre Einwohner waren nicht sundig wie in der ersten Fassung sondern gute Christen die Gott zu Ehren ein Kirchlein auf ihrer Insel errichtet hatten Im Laufe der Jahre mehrte sich ihr Wohlstand und da sie niemandem Boses taten hatten sie auch keine Feinde Da erschienen eines Tages viele Kahne auf dem Federsee und die Inselbewohner erkannten mit Schrecken dass eine feindliche Kriegsschar sich ihrer Insel naherte Es waren Heiden von deren Bluttaten man schon oft mit Grauen gehort hatte Der Kampf war heftig Die friedlichen Inselbewohner erlagen den heidnischen Fremden die zwischen den brennenden Trummern der eroberten Stadt bis in die Nacht hinein schwelgten und tranken Allein die Sieger mussen ihre Bluttat mit dem Leben bezahlen Als die trunkenen Heiden in tiefem Schlaf lagen begann die Insel zu sinken und am anderen Morgen sahen die wenigen geretteten Fluchtlinge vom Ufer nur noch die Spitze des Kirchturms aus dem Wasser ragen Seither schlaft die versunkene Stadt im Moore und nur Auserlesene konnen zu gewissen Stunden tief unten die Hahne krahen und die Hunde bellen horen 43 In beiden Fallen mogen kollektive Erinnerungen an die am Federsee nicht seltenen katastrophalen Uberflutungen wie auch an feindliche Uberfalle auf die beiden grossen Siedlungen der Bronzezeit die Siedlung Forschner und die Wasserburg Buchau eine Rolle gespielt haben zumal die Gegend auch nach deren Ende nie vollig menschenleer gewesen sondern wie Streufunde und Kleinstsiedlungen ausweisen regelmassig besucht worden ist und kontinuierlich ein relativ gut besiedeltes weiteres Umfeld besass bis hin zur nur zehn Kilometer vom Federsee entfernten keltischen Heuneburg und spateren Keltendorfern romischen Gutshofen und alamannischen sowie merowingischen Herrensitzen so dass eine Kontinuitat der lokalen Erinnerung bestanden haben durfte Die zweite Gruppe wird hier von der Federsee Version der Sage vom Nebelmannle vertreten einer in ganz Suddeutschland und vor allem am Bodensee verbreiteten Sage Sie hat eher das geisterhaft Gefahrliche Nebeldurchwaberte Magische der Gegend in ihrem erzahlerischen Zentrum vor allem den grundlegenden Konflikt in dem die reale Welt mit der irrealen magischen steht An eher christlich motivierten Sagen und Legenden der dritten Gruppe seien hier beispielhaft die genannt die sich um Adelindis von Buchau die Stifterin des Klosters Buchau und ihren Gatten spinnen und die bis heute im Brauchtum von Bad Buchau lebendig sind weitere Beispiele siehe unter 44 Die vierte Gruppe schliesslich die sich vor allem um lokale und meist bauerliche Brauche rankt ist oft schwankhaft gleicht in der Erzahlstruktur denen in anderen Landesteilen und ist am geringsten Federsee spezifisch allenfalls durch die typischen Umgebungsmerkmale Limnologie Geologie Landschaftsformen BearbeitenTopografische Limnologie Bearbeiten nbsp Der Federsee von Bad Buchau aus gesehen mit 3300 ha das grosste Moor in SudwestdeutschlandDas Federseebecken ist ein typisches grundwassergespeistes Moorgebiet dessen Wasserspiegel relativ konstant bleibt sofern nicht naturliche oder kunstliche Abflusse fur eine Entwasserung sorgen Der See hat nur ein kleines einschliesslich des Moores etwa 70 km umfassendes Wassereinzugsgebiet Die Zuflusse sind unbedeutend Die Seekircher Aach ist der Hauptzufluss dazu kommt ein kleiner von den nordostlichen Hugeln fliessender Bach der Tiefenbach der beim gleichnamigen dem See insgesamt am nachsten gelegenen Ort in den See mundet und der Muhlbach bei Bad Buchau Alle diese Bache waren allerdings bisher in Entwasserungsmassnahmen einbezogen und werden nun nach und nach renaturiert Der Wasserspiegel des heute regulierten und zwischen 60 cm und 2 80 m tiefen Sees ursprunglich uber 6 m durfte fruher wohl vor allem von Niederschlagen und vom Moorwachstum in der flachen Ausflussschwelle abhangig gewesen sein durch die die Kanzach heute am westlichen Ende das Seebecken durch einen kunstlich angelegten und durch ein Stauwehr regulierten Abfluss verlasst so dass der Federsee ursprunglich bis auf den damals beim Vollochhof uber eine niedrige Abflussschwelle das Becken verlassenden Kanzachbach nur noch den Federbach als Abfluss hatte Die Kanzach wurde in ihrem heutigen schnurgeraden Lauf erst 1808 1809 hierher verlegt und kanalisiert indem sie zu einem west ostlichen Abflusskanal mit Wehr zur Wasserstandregulierung des Moores ausgebaut wurde und nach Aufnahme mehrerer anderer Bache nach knapp 20 km als kleiner Fluss in die Donau mundet Der Federsee befindet sich auf der europaischen Hauptwasserscheide und entwassert sowohl nach Nordwesten in die Kanzach deren schmales die Hugel durchziehendes Talchen eine Verbindung zur Oberen Donau herstellt als auch nach Sudosten uber den kanalisierten Federbach in Richtung Risstal Ein unterirdischer Abfluss besteht uber die am sudlichen Rand etwas ausserhalb des Federseebeckens liegende Schussenquelle zum Bodensee und damit in das Rheinsystem Geologie und Landschaftsformen Bearbeiten Geologie des mineralischen Beckens Siehe unten Seegeschichte Moorgeologie des Beckens 45 Das grosse glaziale Becken ist mit Ton ausgekleidet der in den jungeren Schichten allmahlich in Tonmudden ubergeht und von Kalk Lebermudde uberlagert wird Ab dem spaten Glazial wurde Lebermudde abgelagert ein in hohem Masse gallertartiges und damit elastisches Feinsediment das die Unebenheit des glazialen Grundes einebnete und grosse Machtigkeiten erreichte Auf dieser Grundlage bildeten sich in den flachen Buchten des nordlichen westlichen und sudlichen Rieds ausgedehnte Niedermoore die sich schnell in Ubergangsmoore verwandelten Im sudlichen Ried entstand ab dem mittleren Subboreal ein Hochmoorschild Die von zahlreichen Uberflutungen gestorten Verlandungsvorgange fuhrten zu einer kleinraumig differenzierten vielfach von geologischen Schichtlucken unterbrochenen Schichtung so dass an keiner Stelle des Moores auch nicht im Zentrum eine vollstandige Abfolge anzutreffen ist Geologie des Umlandes Die umgebenden Randhohen der Donau Ablach Platten werden von einer leicht gewellten Altmoranen Flachhugellandschaft gebildet die aus einem ausgeglichenen Mosaik aus Grundmorane Endmoranenzugen und Schotterflachen in ehemaligen Schmelzwasserrinnen besteht Im Suden schiebt sich im vorderen Bereich der Jungmorane der zu ihr gehorende Sander bis zum See vor und bildet hier eine flache Schotterebene die in ostlicher Richtung zum Risstal verlauft Sudlich des gewaltigen Endmoranenzuges erstreckt sich eine typische noch wenig eingeebnete Jungmoranenlandschaft die ein kleinteiliges Mosaik aus Hugeln Kleinseen und Feuchtgebieten bildet 46 Zur Palaogeologie und Palaolimnologie s unten Geschichte des Sees Landschaftsformen des Beckens 47 Neben Moranenboden und Schotterbereiche am Rand s Geologie finden sich mehrere fur alte und bestehende Moorbereiche typische Formen es handelt sich hier nicht um Sumpfgebiete die keinen Torf entwickeln Feuchtwiesen Feuchtwiesen sind okologisch sehr wertvolle Lebensraume fur viele Sumpfvogel So sind hier der Grosse Brachvogel die Bekassine Kiebitz und Wiesenpieper oft zu sehen Fur alle diese Tiere ist Ruhe besonders wichtig Streuwiesen Streuwiesen sind Niedermoore Sie haben ihren Namen von der Mahd die als Streu fur den Stall in der Landwirtschaft verwendet wurde Die nach den Seefallungen auf dem freigelegten ehemaligen Seeboden entstandenen feuchten Wiesen eigneten sich weder zum Ackerbau noch zur Heugewinnung Der Aufwuchs besteht vor allem aus Sauergrasern ist eiweissarm und scharfkantig Streuwiesen umfassen eine weite Flache des Naturschutzgebietes Sie sind der artenreichste Lebensraum fur die Tierwelt hier denn da sie sehr spat gemaht wurden konnten die Wiesenbruter ihre Jungen aufziehen Orchideen zu Ende bluhen und aussamen Die Streuwiesen sind inzwischen denn auch wegen ihres geringen okonomischen Nutzens von der Landwirtschaft aufgegeben worden und werden heute vom Naturschutz gepflegt Sie drohen allerdings nun durch die naturliche Fortentwicklung zu verbuschen was mit einem Verschwinden der Tiere der freien Flache verbunden ware Niedermoor Weiter zum See hin erstreckt sich das sehr nahrstoffreiche Niedermoor Die typische Vegetation besteht aus meistens dichtem und hochwuchsigem Bewuchs die lichtliebende Moose weitgehend verdrangen Die wichtigsten Vegetationseinheiten sind Erlenbruchwalder Rohrichte und Grossseggenriede Das Niedermoor liegt anders als die Streuwiesen auf Hohe des Grundwasserspiegels Das Niedermoor gehort zur Verlandungszone und ist nicht besonders reich an Tier und Pflanzenarten Ein typischer Vertreter der Vegetation ist die im Fruhling zu sehende Sumpfdotterblume nbsp Der den See umgebende breite Schilfgurtel ist fast undurchdringlichUbergangsmoor Fur das Ubergangsmoor ist ein weiter Schilfgurtel typisch ca 250 ha insgesamt Der geschlossene Schilfgurtel ist einer der wichtigsten Lebensraume in Baden Wurttemberg fur an Schilf angepasste Arten Das Schilf bietet Nahrung Brutmoglichkeiten Verstecke und ausserdem geschutzte Schlafplatze Wo das Schilf optimale Verhaltnisse vorfindet ist es sehr dicht und hoch bis 4 m Dadurch verdrangt es andere Pflanzen Im Herbst sterben die alten Halme ab sie brechen aber erst im Lauf einiger Jahre zusammen Das Schilf pragt entscheidend den Charakter des Erscheinungsbildes des Federsees Insbesondere Brutvogeln bietet das Ubergangsmoor einen naturlichen und guten Lebensraum Vor allem durch die Ungestortheit der Schilfzone sind vom Aussterben bedrohte Vogelarten noch dort beheimatet Eine solche Art ist die grosse Rohrdommel So beeindruckend dieser Schilfgurtel ist so verdeutlicht er auf der anderen Seite aber auch die Tragik dieses Sees Der See verlandet zusehends Bei diesem Verlandungsprozess hat das Schilf eine nicht unbedeutende Rolle liefert es doch die standige Verlandungsnahrung Regenmoor Diese auch als Hochmoor bezeichnete Feuchtzone ist bis auf einen kleinen Rest 23 ha im Wilden Ried verschwunden da abgetorft Regenmoore sind Torflagerstatten ohne Kontakt zum mineralischen Grundwasser Wasser und Nahrstoffe werden ausschliesslich durch Niederschlage bestimmt An ihren Randern bilden sich oft kleine Moorseen die dann auch mit dem Grundwasser Kontakt haben konnen oder auch sog Moorkolke bei denen dies nicht der Fall ist Der einstige Egelsee im sudlichen Becken durfte solch ein ausschliesslich aus dem Moor gespeistes Gewasser gewesen sein 48 Der Moorurwald Er ist eine Sonderform die kunstlich geschaffen wurde als das Banngebiet Staudacher um 1900 eine offene Riedwiesenlandschaft vom NABU 1911 zu Naturschutz und Forschungszwecken gekauft und so jeglichem menschlichen Einfluss entzogen wurde Heute steht dort ein ausgepragter Moorurwald der ausschliesslich als Ruckzugsraum fur Tiere und Pflanzen dient und nicht bewirtschaftet wird Kranke Baume und Totholz bleiben im Wald Holzzersetzer machen die Nahrstoffe wieder verfugbar Der Nahrstoffkreislauf bleibt intakt Hier kann man eine aussergewohnliche Arten und Strukturvielfalt beobachten Es gibt eine reichhaltige Kraut und Strauchschicht daruber Baume verschiedener Arten und unterschiedlichen Alters Typische Geholze sind Moorbirke Faulbaum und Kriechweide daneben Fichte Kiefer und Grauweide aber auch die seit der Eiszeit hier wachsende Strauchbirke An Vogeln finden hier vor allem Rotkehlchen Grasmucken und andere Singvogel Nahrung Versteck und Brutplatze In morschen Stammen leben unzahlige Holz fressende Insektenlarven die Bunt und Kleinspecht als Nahrung dienen In verlassenen Spechthohlen leben Meisen Kleiber Eulen Hohltauben Siebenschlafer Wildbienen und Fledermause Der Moorurwald bildet demnach ein ausserordentlich eng verzahntes Biotop das sich so nur wieder entwickeln konnte weil menschliche Einflussnahme strikt unterbunden ist Flora und Fauna BearbeitenAls typischer Flachsee ist der Federsee Lebensraum fur viele an warme nahrstoffreiche Gewasser angepasste Arten Aufgrund seiner geringen Tiefe gelangt das Sonnenlicht bis auf den Boden so dass sich eine uppige Wasservegetation entwickeln kann Die Ufer sind durch Buchten reich gegliedert und daher begehrte Brutreviere fur Vogel und Fische Durch das Mosaik an verschiedensten eng verzahnten Lebensraumen findet so eine Vielzahl an Tier und Pflanzenarten geeignete Bedingungen am Federsee Genannt sind hier vor allem am oder im Wasser bzw in Mooren oder entsprechenden Feuchtgebieten lebende Arten nbsp Heutige Vielfalt der Wasserpflanzen des Federsees hier unter anderem die kleinen gelben TeichrosenPflanzen Bearbeiten Die lokale Flora ist nach der Renaturierung des Gebietes mit Extensivierung der Landwirtschaft im spaten 20 Jahrhundert wieder so vielfaltig und typisch wie in anderen Moor und Riedgebieten auch und zeigt einmal abgesehen von den land und waldwirtschaftlich genutzten Flachen vor allem an den Beckenrandern und im sudlichen Becken ein ausserordentlich breites und differenziertes Artenspektrum von an diesen Landschaftstyp angepassten Pflanzen Im Einzelnen finden sich Uber 700 hohere Pflanzenarten darunter zehn Orchideen 49 und einige seltene Eiszeitrelikte wachsen im Federseemoor Letztere sind vor allem Pflanzen die aufgrund des besonderen Klimas im Moor seit der letzten Eiszeit bei uns uberdauert haben z T einziger Standort im Land unter anderem Karlszepter Juni Juli Kriech Weide Strauchbirke ganzjahrig An Wasserpflanzen gibt es in dem nun wieder ganzjahrig klaren Wasser unter anderem Laichkrauter Tausendblatt Hornblatt und Wasserpest die dem Fischnachwuchs Schutz und Nahrung bieten Seltene Pflanzen wie der Froschbiss oder der Wasserschlauch leben ebenfalls hier im Federsee 50 Die enorme auf massive Uberdungung beruhende Algenblute die den Federsee an den Rand des Umkippens gebracht hatte ist inzwischen beseitigt Typische Geholze sind Moorbirke und Kiefer Fichte Eberesche Faulbaum sowie verschiedene Weidenarten besonders im sog Moorurwald s oben Tiere Bearbeiten nbsp Mannliche Bartmeise am FederseeDie hier grossflachig auftretenden Flach und Ubergangsmoore mit grossen Rohrichtbestanden Au und Uferwaldern sowie Nass und Feuchtwiesen sind wichtige Lebensraume fur bundesweit schutzbedurftige Arten Typisch sind naturgemass Tierarten die im oder am Wasser oder Ried leben und oder sich von ihm und seiner Tier und Pflanzenwelt ernahren Vor allem im sudlichen Becken das nur noch geringe Ried Merkmale zeigt gibt es jedoch auch die klassischen Wald und Landschaftstiere Rehe Fuchse Hasen Wildschweine usw allerdings mit Ausnahme des naturbelassenen Egelsee Hochmoores und anderer Naturschutzgebiete wie den sog Wackelwald bei Bad Buchau Im Einzelnen finden sich folgende Bestande Im See und in den Graben leben 16 Fischarten 51 Darunter sind einige seltene Arten Die grosste und bekannteste Art der Wels wird im Federsee bis uber zwei Meter gross und kann ein Gewicht von 50 kg erreichen Bekannt ist der Federsee ausserdem fur sein Vorkommen der Wildform des Karpfens Bedeutend ist ebenfalls das Vorkommen des Schlammpeitzgers einer seltenen Schmerlenart die in den Graben am Boden lebt und hier den haufigsten Standort im ganzen Land hat Neben dem erst seit einigen Jahren nachgewiesenen Blaubandbarbling kommen im Federsee und in den Graben noch folgende Fischarten vor Elritze Karausche Laube Rotauge Rotfeder Schleie Bachschmerle Schlammpeitzger Steinbeisser Wels Aal Hecht Barsch und Stichling Am haufigsten ist die Brachse mit einem Bestand von etwa einer Million Exemplaren An Amphibien und Reptilien wurden nachgewiesen Molche Unken Echte Kroten Frosche Eidechsen Blindschleichen Ringelnattern Kreuzottern 52 Als Europa Vogelreservat bietet der Federsee nach neuesten Zahlungen 268 Vogelarten eine Heimat s unten darunter zahlreiche teilweise auch nur durchziehende und rastende Wasservogel wie Schwane rund zehn verschiedene Entenarten Haubentaucher und Blasshuhner Ganse Kormorane und Reiher aber auch seltene Arten wie Rohrdommel oder Gansesager dazu als Vertreter der Greifvogel die Kornweihe denn der Federsee ist der bedeutendste Uberwinterungsplatz fur Kornweihen im sudlichen Mitteleuropa akut wurden im Januar 2012 72 Exemplare dieser seltenen Vogel im Federseemoor festgestellt Zeitweise und vor allem wahrend der Vogelzugperioden konnen mehrere tausend Wasservogel gleichzeitig beobachtet werden Beim Spaziergang durch das Banngebiet Staudacher fallen gemischte Meisenschwarme von Kohl Blau Tannen Sumpf Bart und Weidenmeisen sowie Kleiber Baumlaufer und Wintergoldhahnchen auf Als Einzelganger uberwintern dagegen Rotkehlchen und Zaunkonig im Unterholz 53 Weissstorch und Blaukehlchen kommen ebenfalls vor Fur Fledermause bieten die insektenreichen Feuchtwiesen ebenfalls ideale Jagdbedingungen so dass 12 von 25 deutschen Fledermausarten hier nachgewiesen sind darunter Zwergfledermaus Wasserfledermaus und Grosser Abendsegler An grosseren Wildtieren gibt es Rehe die relativ zahlreich sind da sie ganzjahrig nicht bejagt werden durfen auch Wildschweine leben hier Vor allem in den kultivierbaren und bewaldeten Gebieten sowie Weiden des sudlichen Beckens und insgesamt der angrenzenden Hugelregionen lebt das ubliche Spektrum an Niederwild etwa Rotfuchs Iltis und Nagetiere wie Wasserspitzmaus Erdmaus Eichhornchen usw Inzwischen haben sich am Muhlbach bei Bad Buchau wieder Biber angesiedelt An Insekten fallen vor allem die Libellen mit 40 Arten auf darunter einige sehr seltene Dazu gibt es 70 Tagschmetterlingsarten z B Grosses Wiesenvogelchen und 500 Nachtfalterarten sowie Hautflugler wie etwa wilde Bienen Ameisen Hornissen und Wespen dazu seltene Kaferarten und Spinnen wobei diese vor allem im Bannwald Staudacher ebenfalls von der Insektenvielfalt profitieren Seegeschichte BearbeitenGlaziale Periode Bearbeiten Der heutige Federsee ist das Ergebnis eines nacheiszeitlichen Verlandungsprozesses der ohne menschliche Eingriffe zum vollstandigen Verschwinden des Sees fuhren wurde Die Entstehung des Federsees geht auf die Ausschurfung durch eine risseiszeitliche Gletscherzunge zuruck die ein grosses ubertieftes Becken hinterliess das im Westen Norden und Osten von Grund und Endmoranen begrenzt wird Durch die Endmoranen wurde der Abfluss nach Suden abgeschnitten so dass sich ein Eisstausee mit ca 30 km und bis zu 40 Meter Tiefe bildete und der Abfluss sich nach Norden zur Donau orientierte Nach Bohrkernbefunden liegt der ursprungliche Beckenboden rund 144 m unter der heutigen Mooroberflache Die damalige Seeflache ist in etwa identisch mit der maximalen Ausdehnung des Moores von dem heute gut 23 km unter Naturschutz stehen Bis zur Wurm Eiszeit war das Becken schon weitgehend mit Schmelzwassersedimenten Kiesen Sand und Ton angefullt als es durch eine Jung Endmorane im Sudosten zwischen Bad Buchau und Bad Schussenried abgeriegelt wurde Der so entstandene Eisrandstausee war ursprunglich wohl 30 mal grosser als die heutige verbliebene Wasserflache Durch starke Westwinde entstand am Ostufer ein bis zu zehn Meter hohes Brandungskliff in den Moranenwallen das heute als markante Gelandestufe zwischen Oggelshausen und Seekirch in Erscheinung tritt Holozan Bearbeiten Nach dem Abschmelzen des Eises versiegte im Holozan der Zufluss aus dem Suden und der Verlandungsprozess begann dadurch dass die abgestorbenen Pflanzen und Algen auf den Seegrund sanken und langsam den Seeboden erhohten Die Verlandung in dem bereits stark aufgefullten Becken verlief nach der Ablagerung von Bandertonen Sand und Seekreide uber ein nahrstoffreiches Flach oder Niedermoor bis zu einem nahrstoffarmen Hochmoorschild das bis zu 2 5 m Machtigkeit uber Bodenniveau erreichte und an der Ostseite in den nach den Seefallungen heute nicht mehr in seinem naturlichen Lauf vorhandenen in die Beckenmitte abfliessenden Federbach entwasserte Verlandungsprozesse Von diesem alten Hochmoor ist heute allerdings im Sudteil des Beckens nur noch wenig erhalten obwohl es ursprunglich in der Bronzezeit eine Ebene bildete die nun jedoch mit Ausnahme letzter Reste abgetorft ist 54 55 Die Verlandung der flachen Buchten im Suden setzte bereits im Spatglazial ein und reichte im Subboreal bis in die Zone des zentralen sudlichen Rieds Spater entstand dort die fruh bis mittelbronzezeitliche Feuchtbodensiedlung Forschner 56 Klimatische Veranderungen im Verlauf des Holozan mit sich abwechselnden Trocken und Feuchtphasen sowie Kalteeinbruchen brachten jedoch immer wieder periodische Uberflutungen Transgressionen T des zentralen Wasserkorpers mit sich so dass die Verlandungsvorgange keinesfalls kontinuierlich verliefen sondern mit mehreren Uberflutungen bei denen sich der See immer wieder grosse Torfflachern zuruckerobern konnte Solche Transgressionen gab es insbesondere im Neolithikum und hier vor allem im Jungneolithikum Von den insgesamt 10 gezahlten See Transgressionen im Holozan gab es bis zur eisenzeitlichen Hallstattzeit mehrere mit teils katastrophalen Folgen fur die damaligen Siedler und ihre Dorfer wie die dort aufgrund der exzellenten Erhaltungsbedingungen fur biologische Materialien vor allem Bauholzer die dendrochronologisch manchmal auch genau datierbar sind im Moor reichlich vorhandenen archaologischen Funde ausweisen Insgesamt wurden sechs grossere Uberflutungen gezahlt die erhebliche Auswirkungen auf die neolithische Siedlungsaktivitat hatten Zirkaangaben v Chr jeweils Beginn der Transgression gerundet T4 4300 T5 3900 T6 3700 T7 2500 T8 1500 und T9 800 T1 T3 7000 6500 und 6300 ereigneten sich noch vor der Siedlungsphase am Federsee T10 fand um die Zeitenwende statt als das Becken nur sehr sparlich besiedelt war wenn uberhaupt Dazwischen gab es aber noch mehrere kleinere Uberflutungen die letzte kurz nach 500 n Chr 57 Neuzeit Bearbeiten Bis Mitte 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Der Federsee um 1663 Die einstige Insellage von Bad Buchau am damals noch sehr viel grosseren Federsee ist noch gut zu erkennen Blick von Suden her Der Ort am linken Bildrand ist Kappel das einst auf dem Festland lag und mit Buchau durch einen Bohlendamm verbunden war Die blaue Flache am unteren Bildrand ist vermutlich der einstige Egelsee Rechts am Ufer gegenuber liegt Oggelshausen Kolorierter Kupferstich Matthaus Merian In der Neuzeit hatte der See ab der Spatbronzezeit bis vor etwa 200 Jahren noch eine Flache von etwa zehn Quadratkilometer und reichte an die umliegenden Ortschaften heran und diese Kappel Brackenhofen Alleshausen Seekirch Tiefenbach Oggelshausen und die Freie Reichsstadt Bad Buchau samt Stift umgaben den See in dessen Suden sich eine geheimnisvoll unwirtliche von Menschen gemiedene Moorlandschaft bis nach Sattenbeuren und Steinhausen erstreckte Es war dies eine Urlandschaft die den See in grossen Teilen vom festen Ufer trennte wild und unwegsam und lange Zeit sich selbst uberlassen Erst vor zwei Jahrhunderten entdeckte der Mensch den Wert des Moores als Wirtschaftsfaktor und griff mit dem Ziel der Land und Torfgewinnung ein Jahrhundertelang hatte es immer wieder Streit gegeben zwischen dem reichen Damenstift Buchau und der zwar unabhangigen aber eingeengten Stadt Buchau Es ging meist um die Nutzung der feuchten Wiesen um Weiderechte und Torfstich Um neues Land zu gewinnen entschied das deshalb angerufene Reichskammergericht daher schliesslich den Federsee abzusenken Die Seefallungen Bearbeiten Die erste Seefallung begann schrittweise durch die Schussenrieder Pramonstratenser Monche denn das wassergesattigte Hochmoor des Wilden Rieds stellte fur die Anwohner eine nicht zu unterschatzende Gefahr dar Besonders im Fruhjahr entlud sich die in den Torfen gefangene Nasse oft sturzbachartig uber die Felder und richtete erheblichen Schaden an Ab 1765 begann man daher mit der Regulierung indem man Abflussgraben zog und so zudem neue Flachen zur Kultivierung gewann Die Seeflache wurde dann ab 1787 88 weiter von Norden her durch eine Vertiefung und Kanalisierung des westlichen Abflusses Kanzach auf sieben Quadratkilometer verringert was einer Absenkung des Wasserspiegels um 85 cm entsprach Diese Fallung erbrachte 415 ha Neuland Da das Ergebnis nicht befriedigte wurde 1808 1809 auf Befehl von Konig Friedrich von Wurttemberg der nach der Sakularisation von 1802 nun zustandig war eine zweite Seefallung durchgefuhrt die die Seeflache bei einer Absenkung um 114 cm auf nur noch 2 5 km und die Tiefe auf 5 4 Meter reduzierte heute 1 3 Dass der See nicht wie geplant um drei Meter gesenkt werden konnte lag am immer wieder nachdrangenden Fliesssand am Durchstich zum Kanzachkanal Die gewonnenen Flachen hier ca 400 ha waren allerdings wenig fruchtbar feucht und konnten meist nur zur Gewinnung von Einstreu genutzt werden sog Streuwiesen so dass man sie bald wieder sich selbst uberliess worauf sich ausgedehnte Rohrichte Riede und Nasswalder entwickelten 58 59 Der Verlandungsprozess mit starker Absenkung des Grundwasserspiegels fuhrte dann bis 1911 zu einer weiteren Reduzierung der Flache auf 1 5 km Seither konnte dieser Prozess durch Verbesserungen im landwirtschaftlichen Dungereinsatz durch Extensivierung des Anbaus sowie Vermeidung schweren Gerats um eine weitere Bodenverpressung zu vermeiden und in der Abwasserklartechnik stark verlangsamt werden Gegenwartig wird sogar uber die Regulierung des Kanzachwehres versucht den Wasserspiegel leicht anzuheben 47 nbsp Alter Entwasserungsgraben am Federsee nbsp Mit solchen schweren Maschinen ruckte man einst dem empfindlichen Ried zu Leibe hier eine sog Bunkmaschine zum Abheben der obersten Schicht Torf und Siedlungsmuseum Wiesmoor Ostfriesland Der Torfabbau und seine Folgen Bearbeiten Schon vor 1765 gab es einen durch das Kloster betriebenen Abbau von Torf zu Brennzwecken allerdings in kleinem Umfang und nur im Steinhauser Ried wo man ihn mit dem sog Wasen Stechen also das manuelle Stechen einzelner Torfstucke der sog Wasen zu Heizzwecken gewann 1764 wurde dort das erste Grabensystem angelegt um den Abbau zu erleichtern Aber erst im Zuge der neuen bauerlichen Freiheiten kam es 1854 zur Grundung einer Riedgenossenschaft die die systematische Brenntorfgewinnung im Wilden Ried einleitete Bereits 1850 war die Bahnstation Schussenried gebaut worden damit der Torf besser abtransportiert werden konnte und die planvolle Entwasserung begann Zum endgultigen Verlust des seit Jahrtausenden gewachsenen Hochmoores fuhrte dann der immense Torfbedarf der Bahnstrecke Ulm Friedrichshafen Sudbahn der vor allem im sudlich des Wilden Rieds liegenden Steinhauser Ried gedeckt wurde Die dazu notigen Hauptgraben wurden 1859 1860 im Vorfeld der grossraumigen Torfausbeutung zusammen mit der Staatlichen Torfmeisterei ausgehoben Das Ried wurde planvoll entwassert 1874 wurde die Staatliche Torfverwaltung gegrundet 1879 mit dem maschinellen Torfabbau begonnen 1885 eine Torffabrik gebaut und die Torfausbeutung wurde auf ein industrielles Niveau gebracht Dabei kam es zu weiteren grossraumigen Entwasserungsmassnahmen durch Hauptgraben 1910 wurde vom Staatlichen Torfwerk abermals ein neuer Hauptgraben angelegt der geradlinig aus dem Inneren Ried gegen Steinhausen fuhrte und 1925 auf sein heutiges Niveau von 2 5 m vertieft wurde Dadurch wurde die Abtorfung des Steinhauser Rieds bis zu den untersten Torflagen vorangetrieben ein Vorgang der zusammen mit zahlreichen neuen Zwischengraben zur flachendeckenden Absenkung des Grundwasserspiegels zum Verfall der bisher in der Nasse geschutzten archaologischen Fundareale in ihrer biologischen Materialsubstanz Holzer usw fuhrte und auch zur Zerstorung potentiell zukunftiger Funde Inzwischen sind Massnahmen zur Erhohung des Grundwasserspiegels eingeleitet Alle diese Massnahmen zur Entwasserung und Torfgewinnung hatten zwei Folgen eine negative und eine positive Das Verschwinden der Jahrtausende alten Naturlandschaft des Federseemoores Die Entdeckung der weltweit einmaligen prahistorischen Siedlungsstellen denn erst der Torfabbau und die immer tiefer reichenden Entwasserungen fuhrten zur Auffindung und Ausgrabung der bis dahin im Torf verborgenen Fundstatten Allerdings fuhrten auch die ersten noch recht unsachgemassen Ausgrabungen zur Zerstorung mancher dieser Fundstatten Nicht zuletzt verhangnisvoll war aber auch die kontinuierlich Absenkung des Grundwasserspiegels samt Trockenlegung von grossen Moorflachen die zur Austrocknung und zum Zerfall der biologischen Funde fuhrten die nur in Pfahlbauten und Feuchtbodensiedlungen wie hier reichlich anfallen und deren Verlust fur die Archaologie daher besonders schwer wiegt Tatsachlich mussten bei der Wiederaufnahme der Forschungen Ende der 1970er Jahre sogar einige der fruhen Ausgrabungsstellen durch Vermessungen Begehungen und Sondagen erst muhsam wieder lokalisiert werden wobei sich vor allem im durch den Torfabbau besonders stark beeintrachtigten sudlichen Moor der Erhaltungszustand manch alter Fundstelle als katastrophal erwies 60 Bis 1950 waren die ehemals reichen Torfvorkommen bis auf einen 22 ha grossen Rest im Wilden Ried abgebaut Noch bis in die 1960er wurde Federseetorf abgebaut Die Verwendung als Badetorf fur den es keinen medizinischen Ersatz gibt spielte hierbei eine eher geringe Rolle Wesentlich gravierender war die Ausbeutung als Brenntorf Torf wachst nur sehr langsam nach im Jahr etwa 1 mm Drohendes Umkippen und Renaturierung Ende des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Nachdem 1951 die Abwassereinleitung in den See begonnen hatte wurde die Wasserqualitat des Federsees zu einem immer drangenderen Problem vor allem auch durch den zersetzungsbedingten Verlust an Sauerstoff und die faulige Verwesung unter anaeroben Bedingungen Bis 1981 gelangten so die ungereinigten Abwasser der Seegemeinden uber die Entwasserungsgraben in den Federsee Die Gulledungung der Wiesen fuhrte dem See uber die Graben weitere Nahrstoffe zu Daneben wurden auch bei der entwasserungsbedingten Zersetzung von Torf die darin gebundenen Nahrstoffe frei In dem sehr nahrstoffreichen Wasser konnten sich Blau und Grunalgen besonders stark vermehren Sie verdrangten die anderen Wasserpflanzen und mit diesen verschwanden auch viele Tiere die von den Pflanzen lebten die Wasservogelpopulation etwa brach vollig zusammen Der See verarmte stark und drohte umzukippen Der erste Schritt zur Sanierung und Renaturierung des Federsees war 1971 der Einbau eines Wehrs im Kanzach Auslauf mit dem der Wasserstand reguliert werden konnte 1982 wurde eine Klaranlage mit einer 24 km langen Ringleitung rund um den See in Betrieb genommen Seither gelangte kein ungereinigtes Abwasser mehr in den See Er erholte sich zusehends weitere Details zu den Schutzmassnahmen siehe unter 61 Die ehemals heimischen Arten kehrten mehr und mehr zuruck denn seit 2006 verbesserte sich die Wasserqualitat rapide Seit 2008 ist der See auch im Sommer klar bis auf den Grund und nun wieder ein gesundes sich selbst regulierendes Biotop mit zahlreichen fur Jungfische so wichtigen Wasserpflanzenarten und sogar die auf Gewasserverschmutzung besonders empfindlich reagierenden Susswassermuscheln Die vielen Fische zogen nun wiederum die Wasservogel in grossen Scharen an deren Nahrung sie neben den ebenfalls vielfaltig zuruckgekehrten Insekten bilden 62 Zum aktuellen Stand der Massnahmen siehe ausfuhrlich den Bericht der Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg 63 Heutige Nutzung des Federseegebiets BearbeitenDie moderne Nutzung des Federseebeckens ist bemerkenswert vielfaltig vor allem wenn man Nutzung nicht nur unter rein wirtschaftlichen produktionsorientierten Aspekten betrachtet sondern auch den Nutzen fur die Gesamtbevolkerung im Gebiet und vor allem auch ausserhalb davon betrachtet In diesem Sinne ergeben sich funf verschiedene Nutzungsbereiche Okonomie Bearbeiten Eine direkte wirtschaftliche Nutzung des Beckens im Sinne von Landwirtschaft ist trotz der verschiedenen Trockenlegungsmassnahmen des Moores vor allem des 19 Jahrhunderts die allerdings vor allem dem Torfabbau und der Begrenzung der standigen Uberflutungen dienten wegen der ungenugenden Bodenqualitat nur in geringem Masse moglich und die Verlandungsgebiete des Federsees waren von einigen missgluckten Anbauversuchen der Gegenwart abgesehen zu keiner Zeit ackerbaufahig so dass hier vor allem Viehwirtschaft betrieben wird Das sudliche Becken ist hingegen teilweise bewaldet und wird mit Fichtenwaldern forstwirtschaftlich genutzt Dort ist in bodentrockenen Bereichen auch Ackerbau moglich Die Umrahmung des Federseebeckens bietet hingegen tief bis mittelgrundige Boden massiger bis guter ackerbaulicher Tauglichkeit die heute gleichermassen fur Grunlandwirtschaft wie fur Feldwirtschaft genutzt werden Rund um den Federsee werden ca 220 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaftet Es werden ca 1800 ha Ackerland und ca 1400 ha Grunland bearbeitet In den Betrieben werden ca 1500 Milchkuhe 3100 Rinder und 5000 Mast und Mutterschweine gehalten 47 Wie fast das gesamte oberschwabische Hugelland eignet sich das Federseegebiet ganz im Gegensatz zum klimabegunstigten Bodenseebecken nur mittelmassig bis ausreichend fur den Obstanbau denn es liegt 578 bis 650 m uber dem Meeresspiegel und hat ein massig kuhles Klima in zudem kaltluftgefahrdeter Beckenlage Der ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wirtschaftlich bedeutende Torfabbau ist wie oben beschrieben seit Mitte des 20 Jahrhunderts eingestellt 64 Naturschutz Bearbeiten Im Federseemoor finden sich auf fast 3000 Hektar europaweit schutzwurdige Lebensraume wie ausgedehnte Niedermoore kalkreiche Sumpfe regenerierungsfahige Hochmoore Ubergangsmoore und Moorwalder Daneben ist es Heimat bedeutsamer Populationen besonders geschutzter Tier und Pflanzenarten FFH Arten Vom Aussterben bedrohte Fischarten wie Schlammpeitzger und Steinbeisser gehoren dazu daneben der Goldene Scheckenfalter die Gelbbauchunke oder die Orchidee Torfglanzkraut Eine Kaferart hat hier sogar ihr einziges deutsches Vorkommen 65 Die Schutzgebiete gliedern sich im Einzelnen wie folgt Schutzgebietsanteile GesamtlandschaftsflacheFFH Gebiete 61 41Europaisches Vogelschutzgebiet Federseeried 64 14Naturschutzgebiete 51 84Effektiver Schutzgebietsanteil 64 47Quelle Bundesamt fur Naturschutz Stand 2010 Entwicklung und Allgemeinmassnahmen Der Federsee ist mit Teilen des Federseer Rieds eines der altesten Naturschutzgebiete Nr 4019 in Baden Wurttemberg Die durch die Seefallungen entstandenen Moorflachen mit dem Federsee im Zentrum wurden bereits 1936 unter Naturschutz gestellt NSG Federsee 1400 ha Weitere Naturschutzgebiete im Federseebecken die spater ausgewiesen wurden sind Wildes Ried Hochmoorrest 23 ha 1966 Riedschachen Moorwald 11 ha 1941 Sudliches Federseeried Feuchtwiesen 522 ha 1994 Westliches Federseeried 241 ha 1999 sowie Nordliches Federseeried 179 ha 2001 66 Aufgrund des vom Regierungsprasidium Tubingen vorgelegten Antrags ReHa Federseemoor zur Renaturierung weiterer Teile des Federseemoors stehen ab 2009 circa 1 3 Millionen Euro zur Verfugung Die Kosten tragt zur Halfte die Europaische Union die andere Halfte kommt vom Land Baden Wurttemberg dem NABU Baden Wurttemberg dem Landkreis Biberach der Vermogen und Bau Baden Wurttemberg VBBW sowie der Stiftung Naturschutzfonds Baden Wurttemberg SNBW nbsp Schautafel zum Vogelbestand im FederseegebietVogelschutz Von den 268 Vogelarten sind 107 Brutvogelarten Uber die Bedeutung und die Geschichte des Moores informieren eine Abteilung des Federseemuseums und ein NABU Zentrum Das Federseegebiet ist Vogelschutzgebiet nach der europaischen Fauna Flora Habitat Richtlinie und Teil des europaischen Biotopverbundes Natura 2000 Ausserdem ist der Federsee ein wichtiger Rastplatz fur Zugvogel Bis zu 70 000 Stare ubernachten im Fruhjahr und Herbst gemeinsam im Schilf bevor sie fortziehen Daruber hinaus sind einige interessante Wintergaste zu beobachten Im Sommer kann man am See Fluss Seeschwalben bei der Jagd beobachten Sie wurden auf Brutflossen angesiedelt Im Schilf bruten Bartmeise Rohrschwirl und Rohrammer Weitere charakteristische Brutvogel des Schilfgurtels sind Teich und Schilfrohrsanger sowie die Wasserralle die sich durch ihr typisches Quieken verrat Jedes Jahr ziehen 15 18 der rund 25 Rohrweihenpaare Baden Wurttembergs hier ihre Jungen gross In den angrenzenden Feuchtwiesen lassen sich Wiesenpieper Bekassine und Grosser Brachvogel beobachten der Feldschwirl macht sich vor allem akustisch bemerkbar Das Federseemoor beherbergt mit mehr als 200 Brutpaaren die mit Abstand grosste Population des wurttembergischen Bestandes am seltenen Braunkehlchen In den naturnahen Moorwaldern kommt neben einer bunten Vielfalt an Singvogeln auch Grau und Kleinspecht vor Im Winter lassen sich vom Federseesteg aus Gansesager Haubentaucher sowie verschiedene Entenarten beobachten wie z B Loffel Krick Knak Schnatter und Schellente 67 Storche konnten inzwischen wieder angesiedelt werden nbsp Federseemuseum rekonstruiertes Moordorf Es handelt sich dabei archaologisch korrekt um eine Feuchtbodensiedlung nicht um Pfahlbauten nbsp Teilweise erhaltene 5000 Jahre alte Wagenrader Sie wurden in Alleshausen Grundwiesen und Seekirch Stockwiesen Goldberg III Gruppe gefunden und wurden mit ca 2900 v Chr datiert gehoren damit zu den altesten nordlich der Alpen gefundenen Radern 68 Federseemuseum nbsp Einbaum aus der Wasserburg Buchau eines von uber 40 inzwischen gefundenen Booten am Federsee Federseemuseum Urgeschichtliche Archaologie Bearbeiten Ubersicht und Bedeutung Bearbeiten Hauptartikel Archaologie des Federseebeckens Das Federseebecken ist bekannt als eine der bedeutendsten archaologischen Fundlandschaften Deutschlands In der Urgeschichtsforschung hat das Federseemoor sogar internationale Bedeutung Das Federseeried mit dem Restfedersee in der Mitte bildet heute namlich nicht nur eine der grossten zusammenhangenden Moorflachen des sudwestdeutschen Alpenvorlandes sondern er gilt seit seiner ersten archaologischen Erkundung 1875 bis heute als fundreichste Moorregion der prahistorischen Feuchtbodensiedlungs und Pfahlbauforschung nordlich der Alpen Man hat dort inzwischen mehr als 19 prahistorische Siedlungsplatze gefunden Die grosse Funddichte am Federsee hat dazu gefuhrt dass der Gang der regionalen Besiedlungsgeschichte vom Spatpalaolithikum bis in die Eisenzeit hier exemplarisch nachvollzogen werden kann Die urgeschichtliche Archaologie der Federseebeckens fordert denn auch Jahr fur Jahr wahrend der regelmassigen Grabungskampagnen des Landesdenkmalamtes in Stuttgart neue Erkenntnisse uber die hier wohl einmalig dichte Besiedelung des Gebietes und die dortige Kultur vor allem wahrend der spatneolithischen und bronzezeitlichen Phase zutage insgesamt uber einen Zeitraum von etwa 3800 Jahren In dieser Periode waren die Feuchtgebiete des Federsees als Siedlungsgelande aufgesucht worden Dieser Vorgang ist allerdings kein kontinuierlicher gewesen sondern war ein von teils massiven Seespiegelanstiegen aber auch von schweren Kalteeinbruchen immer wieder massiv unterbrochener Prozess Im archaologischen Fundmaterial aller Epochen nachweisbare weit reichende Kulturkontakte sowohl in der ost westlichen wie der nord sudlichen Richtung vgl die Karten oben zeigen dabei dass die darin erkennbaren Stadien der Kulturentwicklung nicht bloss als Sonderfall einer peripheren Kleinlandschaft eingeordnet werden konnen Der unweit der Oberen Donau und an einer nach Suden zum Bodensee und weiter uber die Alpen fuhrenden Verkehrsachse gelegene Federsee war vielmehr in das weitraumige kulturhistorische Geschehen Mitteleuropas eingebunden nahm dabei sowohl Einflusse auf die entlang der Donau eindrangen wie wohl auch solche uber die Alpen aus dem Mittelmeerraum Seit 2011 stehen daher wegen ihrer exzellenten Erhaltungsbedingungen vor allem aber wegen ihrer zentralen Bedeutung fur das universelle Kulturerbe der Menschheit drei der inzwischen entdeckten und erforschten Federsee Siedlungsfundstatten auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO Siedlung Forschner Alleshausen Grundwiesen Alleshausen Seekirch Odenahlen Uber das gesamte archaologische Spektrum informiert das bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts gegrundete Federseemuseum in Bad Buchau mit seinen zwolf im Aussenbereich zwischen 1998 und 2000 nach modernsten archaologischen Befunden rekonstruierten Moordorf Hausern Chronologie der vorgeschichtlichen Kulturabfolge des Federseebeckens Bearbeiten Stand nach Schlichtherle 2009 und 2011 12 Die Zeitangaben sind alle v Chr und beziehen sich lokal auf den Federsee wenn Kulturen dort nicht nachweisbar sind auf Suddeutschland oder Mitteleuropa Sie basieren lokal auf Pollenbefunden C14 Radiocarbondatierung bei Angabe von Dat als kalibrierte RC Einzelmessungen Thermolumineszenzdatierung und vor allem Dendrochronologie Dendro oder Dendrodat An Fundorten werden nur die wichtigsten erwahnt Die romischen Ziffern an deren Ende bezeichnen verschiedene Grabungsstationen in derselben Gemarkung oder Flur bzw einem Gewann Zur genaueren Lokalisierung siehe die Ortsangaben im folgenden Kapitel samt Abbildung Abkurzungen WKE Weltkulturerbe der UNESCO 69 gt T Transgression Haupt Uberflutungsphase jeweils Ca Beginn Steinzeit Palaolithikum Spat Endpalaolithikum Ca 11 000 bis 8000 v Chr Allerod bis Jungere Dryas Jager und Sammler Zahlreiche Streufunde an LagerplatzenMesolithikum Mittelsteinzeit Fruhes bis mittleres Mesolithikum Holozan 8000 bis ca 5700 v Chr Vermutlich Freilandlager im Sommer und Herbst gt T1 ca 6950 v Chr gt T2 ca 6500 v Chr gt T3 ca 6300 v Chr Endmesolithikum bis 5400 mit Ubergang zum Altneolithikum 5400 5000 Bad Buchauer Gruppe des Endmesolithikums Henauhof Nord II 5400 5100 Neolithikum Fruhneolithikum 5400 bis 4400 A Altneolithikum 5400 bis 5000 Linien 5500 4900 bzw Stichbandkeramik 4900 4500 fehlen bis auf wenige unsichere Funde Henauhof Nord II 5400 5100 B Mittelneolithikum 5000 bis 4400 Bisher keine sicheren Siedlungsbelege Potentiell Spate sog Epirossener Gruppe die sich mit dem Beginn der Aichbuhler Gruppe uberschneidetSpatneolithikum 4400 bis 2300 A Jungneolithikum 4400 bis 3500 4800 4400 v Chr Spate Rossener Kultur Scherbenfunde noch ohne Behausungsnachweis moglicherweise Henauhof I gt T4 ca 4300 v Chr 4200 4000 v Chr Aichbuhler Gruppe Erste Siedlungsbefunde Aichbuhl Dat 4229 Riedschachen I erste Hausbefunde 3950 3870 v Chr Schussenrieder Kultur Taubried Alleshausen Hartoschle Bachwiesen I Riedschachen II Dat 3920 3916 gt T5 ca 3900 v Chr 3700 3600 v Chr Pfyn Altheimer Kultur Alleshausen Seekirch Odenahlen Dendrodat 3700 3688 WKE gt T6 ca 3700 v Chr B Endneolithikum 3500 bis 2300 3300 2800 v Chr Horgener Kultur Torwiesen II Dendrodat 3283 3279 Bachwiesen III Dendrodat 3334 Dullenried 2900 2700 v Chr Goldberg III Gruppe Seekirch Stockwiesen Dat 2900 Alleshausen Grundwiesen Dendrodat 2900 2800 v Chr WKE gt T7 ca 2700 v Chr Schnurkeramik und Glockenbecher Kultur Keine Belege am Federsee Ubergang zur fruhen Bronzezeit Erste grosse Siedlungslucke Endneolithikum bis Fruhbronzezeit Metallzeit Bronzezeit Ab ca 2300 bis 800 v Chr bei regional starken Schwankungen Um 1767 1481 v Chr Dendrodat Fruhe und mittlere Bronzezeit Hugelgraberkultur Siedlung Forschner WKE gt T8 ca 1500 v Chr Zweite grosse Siedlungslucke Mittelbronzezeit bis Urnenfelder Kultur Um 1058 862 v Chr Dendrodat Spate Bronzezeit Urnenfelder Kultur Wasserburg Buchau gt T9 ca 800 v Chr Ende der eigentlichen Moorbesiedelung Feuchtbodensiedlungen Siedlungen auf mineralischen Boden Inseln Ufer bestehen in der Metallzeit weiter Eisenzeit Ab ca 800 v Chr 721 621 Jh v Chr Dendrodat Hallstatt D fruhe Kelten Oggelshausen Bruckgraben nur Fischfangstation Hauptsiedlung vermutlich unter Bad Buchau Auf den sudwestlichen Hugeln fanden sich 15 Hugelgraber im sudlichen Ried dazu mehrere Fischzaune und Bohlenwege sowie Keramik bei Seekirch und Bad Buchau Latene Zeit Evtl Reste unter Bad Buchau moglicherweise lokalisiert Bohlenweg Einzelfunde am Vollochhof Nord Armreif Depots bei Kappel Schatzwiesen Henauhof und Bad Buchau Keramik an der Schussenquelle Die nachweisbare prahistorische Besiedelung des eigentlichen Federseebeckens Ried endet danach doch war das Beckenrandgebiet offenbar bis um 500 700 n Chr weiter sporadisch besiedelt mit Ubergang zu kontinuierlichen Siedlungen am Beckenrand Das Ried selbst im Becken blieb jedoch weiterhin siedlungsfrei 70 gt T10 ca Zeitenwende Historische Zeit Romer Alamannen Merowinger Ab 700 n Chr ist im Bereich von Bad Buchau ein alamannischer Adelshof nachweisbar siebzig Jahre spater ein Nonnenkloster Tourismus Bearbeiten nbsp Der FederseestegDas Federseegebiet profitiert hier vor allem von den beiden oben genannten Bereichen also Natur und Vogelschutz Europareservat Federsee sowie den teilweise als UNESCO Welterbe ausgewiesenen vorgeschichtlichen archaologischen Statten Als Grundprinzip gilt der sog Sanfte Tourismus Da durch den Schilf und Moorgurtel fast nirgends ein direkter Zugang zum offenen Wasser moglich ist gibt es in Bad Buchau den 1 5 Kilometer langen Federseesteg der vom Parkplatz des Federseemuseums durch das Schilf bis zum offenen Wasser fuhrt wo sich eine Beobachtungsplattform befindet Ausserdem fuhrt vom Parkplatz des Federseemuseums ein Steg durch das nach Walter Staudacher einem Pionier der Federsee Archaologie benannte Banngebiet nach Moosburg Dem Wasser am nachsten liegt Tiefenbach Wenn der nur etwa zwei Meter tiefe Federsee im Winter gefroren ist kann man von Tiefenbach zum Federseesteg nach Bad Buchau laufen Rund um den Federsee fuhrt ein Rad und Wanderweg mit einer Lange von ca 20 km Die Federseebahn das Federseemuseum und das NABU Naturschutzzentrum in Bad Buchau bieten weitere Moglichkeiten Seit dem 1 April 2004 gibt es eine neue Anlaufadresse fur Archaologie Interessierte den neuen ArchaoPark Federsee wo das Federseemuseum Bad Buchau und die frisch ausgebaute Bachritterburg Kanzach Freilichtszenarien von der Altsteinzeit bis zum spaten Mittelalter zeigen darunter eine komplett und nach neuesten archaologischen Erkenntnissen rekonstruierte Feuchtbodensiedlung Weitere Schwerpunkte des Gebiets sind seine heilklimatischen Eigenschaften mit zahlreichen medizinischen Kur und Reha Einrichtungen die auch Moortherapien anbieten Bad Buchau ist entsprechend zugleich Heilbad Siehe auch BearbeitenFederseebahn Federseemuseum Federseer RiedLiteratur und Quellen BearbeitenThomas Bargatzky Kulturokologie In Hans Fischer Hrsg Ethnologie Einfuhrung und Uberblick 3 Auflage Dietrich Reimer Verlag Berlin 1992 ISBN 3 496 00423 1 S 383 406 Otto Beck Kunst und Geschichte im Landkreis Biberach Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 ISBN 3 7995 3707 4 Brockhaus Enzyklopadie in 24 Banden 19 Auflage F A Brockhaus Mannheim 1994 ISBN 3 7653 1200 2 Barry Cunliffe Hrsg Illustrierte Vor und Fruhgeschichte Europas Campus Verlag Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 593 35562 0 Rudiger German u a Im Herzen Oberschwabens Bad Buchau und der Federsee 2 Auflage Federsee Verlag Bad Buchau 1988 ISBN 3 925171 13 4 Hans Gunzl Das Naturschutzgebiet Federsee Landesanstalt f Umweltschutz Baden Wurttemberg 1985 ISBN 3 88251 077 3 Gerhard Haas Hans Schwenkel Das Naturschutzgebiet Federsee Veroffentlichungen der Wurtt Landesstelle f Naturschutz und Landschaftspflege Heft 18 1949 Herder Lexikon der Biologie 8 Bande Spektrum Akad Verlag Heidelberg 1994 ISBN 3 86025 156 2 Emil Hoffmann Lexikon der Steinzeit Verlag C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 42125 3 Claus Peter Hutter Hrsg Alois Kapfer Werner Konold See Teiche Tumpel und andere Stillgewasser Biotope erkennen bestimmen schutzen Weitbrecht Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 522 72020 2 Erwin Keefer Hrsg Die Suche nach der Vergangenheit 120 Jahre Archaologie am Federsee Katalog zur Ausstellung Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 ISBN 3 929055 22 8 S 62 J Kingdon Und der Mensch schuf sich selbst Das Wagnis der menschlichen Evolution Birkhauser Basel 1994 ISBN 3 7643 2982 3 Wolf Kubach Vergraben versenkt verbrannt Opferfunde und Kultplatze In Bronzezeit in Deutschland Archaologie in Deutschland Sonderheft 1994 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1110 8 S 65 74 Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg Hrsg Unesco Welterbe Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen in Baden Wurttemberg Text Sabine Hagmann Helmut Schlichtherle Landesamt fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart Arbeitsstelle Hemmenhofen 2011 Hermann Muller Karpe Grundzuge fruher Menschheitsgeschichte Band 2 2 Jahrtausend v Chr Theiss Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 8062 1309 7 Helmut Schlichtherle Die archaologische Fundlandschaft des Federseebeckens und die Siedlung Forschner Siedlungsgeschichte Forschungsgeschichte und Konzeption der neuen Untersuchungen In Die fruh und mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner im Federseemoor Befunde und Dendrochronologie Siedlungsarchaologie im Alpenvorland XI Forsch u Ber Vor u Fruhgesch Baden Wurttemberg 113 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2335 4 S 9 70 Helmut Schlichtherle N Bleicher A Dufraisse P Kieselbach U Maier E Schmidt E Stephan R Vogt Bad Buchau Torwiesen II Baustrukturen und Siedlungsabfalle als Indizien der Sozialstruktur und Wirtschaftsweise einer endneolithischen Siedlung am Federsee In E Classen T Doppler B Ramminger Hrsg Familie Verwandtschaft Sozialstrukturen Sozialarchaologische Forschungen zu neolithischen Befunden Fokus Jungsteinzeit Band 1 Welt und Erde Verlag Kerpen Loog 2010 ISBN 978 3 938078 07 5 S 157 178 Helmut Schlichtherle Bemerkungen zum Klima und Kulturwandel im sudwestdeutschen Alpenvorland im 4 3 Jts v Chr In Falko Daim Detlef Gronenborn Rainer Schreg Hrsg Strategien zum Uberleben Umweltkrisen und ihre Bewaltigung RGZM Tagungen 11 Mainz 2011 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 88467 165 8 S 155 167 Tomas Sedlacek Die Okonomie von Gut und Bose Hanser Munchen 2012 ISBN 978 3 446 42823 2 Walter Zimmermann Hrsg Der Federsee Die Natur und Landschaftsschutzgebiete Baden Wurttembergs Band 2 Verlag des Schwabischen Albvereins Stuttgart 1961 DNB 451222814 Marion Papi Die im grossen Buche der Natur zu lesen verstehen Walter Staudacher Ein Lebens und Zeitbild vom Federsee Verlag Heidi Ramlow Berlin 2011 ISBN 978 3 939385 05 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Federsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Federseemuseum NABU Zentrum Federsee Film uber den Federsee von 1985 vom Autor autorisiert Federsee pdf Seensteckbrief LUBW Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Institut fur Seenforschung April 2023 abgerufen am 16 Mai 2023 Steckbrief des Naturschutzgebiets beim LUBW Landschaftssteckbrief des Bundesamts fur Naturschutz Karte Nr 179 Ulm der Geographische Landesaufnahme naturraumliche Gliederung PDF 5 MB Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands Teil 10 Baden Wurttemberg PDF 411 KB Ob er der zweit oder drittgrosste ist daruber gehen die Meinungen auseinander Der drittplatzierte Titisee hat zwar mit 1 3 km eine etwas geringere Flache ist aber 20 m tief und nicht bloss von 60 cm bis maximal 2 80 m Ausserdem ist seine Wasserflache stabil und unterliegt nicht wie beim lediglich durch Niederschlage regulierten Federsee Schwankungen durch auch jahreszeitlich variierende Ubergange in einen breiten Moor und Schilfgurtel Auch die etwas unterschiedlichen Zahlenangaben bei der See und Moorflache in der Literatur erklaren sich so zumal es schwierig ist im breiten und teils recht irregular in den See ragenden Riedgurtel die Grenze Wasser Land und Moor Nicht Moor exakt festzulegen wie das fur prazise Flachenberechungen notwendig ware Das Federseemuseum Abgerufen am 16 April 2020 Viele Einzelheiten vor allem zur Natur insgesamt des folgenden Artikels sind den Internet Veroffentlichungen des NABU Naturschutzbund Deutschland e V entnommen vgl nabu federsee de diese sind aus praktischen Grunden nicht in jedem Einzelfalle als Quelle ausgewiesen Schlichtherle Karten S 18 23 Brockhaus Enzyklopadie Deutsches Worterbuch Band 28 S 2785 Schlichtherle Karte S 23 Schlichtherle u a Torwiesen II S 157 178 Keefer S 69 ff Kubach S 65 74 Muller Karpe Band 2 S 71 189 Cunliffe S 276 f 308 f 310 f Buhl S 70 ff Zu Sagen Marchen und Brauchtum vgl vor allem die Sammlungen Anton Birlingers aus dem 19 Jh Gero von Wilpert Sachworterbuch der Literatur Kroners Taschenausgabe Band 231 3 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1961 DNB 455687846 S 355 f S 535 Keefer S 87 Schlichtherle S 45 nabu federsee de books google de Sprachistorisch benutzt wurden u a Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 24 Auflage bearb von Elmar Seebold de Gruyter Berlin 2002 ISBN 3 11 017473 1 Hermann Paul Deutsches Worterbuch 6 Auflage bearb v Werner Betz Max Niemeyer Tubingen 1966 Matthias Lexers mittelhochdeutsches Taschenworterbuch Hirzel Verlag Stuttgart 1961 Wilhelm Braune Walter Mitzka Althochdeutsche Grammatik 10 Auflage Max Niemeyer Tubingen 1961 Walter Henzen Deutsche Wortbildung Max Niemeyer Tubingen 1965 Ulrich Knoop Worterbuch deutscher Dialekte Parkland Verlag Koln 2001 ISBN 3 89340 009 5 Kluge S 12 69 Henzen S 139 f 273 Veck S 221 Beck S 185 Beck S 201 Paul S 292 Keefer S 89 Kluge S 886 Beck S 230 Beck S 213 f Evtl ahd lat beraht Hrabani villa habere das schone Landgut des Hrabanus Diese Pergamentkurzel waren vor allem in Eigentums bzw Stiftungslisten und darum handelt es sich hier ja damals ublich um Platz zu sparen ebenso nicht l als Syntaxzeichen oder Trenner Hraban ist ein auch heute noch hie und da gebrauchlicher Vorname mit der Bedeutung Rabe Sein beruhmtester Trager war Hrabanus Maurus ca 780 846 Braune Mizzka 125 A 1 153 A 1 Beck S 220 Beck S 217 Beck S 214 Herder Lexikon Band 1 S 299 Kluge S 364 Aufnahme eines Auerhahns auf jagd it Memento des Originals vom 7 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jagd it MP3 1 0 MB Beck S 219 Vgl Braune Mitzka S 199 ff Der ahd Genitiv Singular der n Deklination des Namens Ato lautet Atin also Haus des Ato spater zu Aten abgeschliffen vgl Uffo in Zuffenhausen usw Beschreibung des Oberamts Riedlingen auf Wikisource oberkaernten info boari de Memento vom 6 Marz 2016 im Internet Archive Beschreibung des Oberamts Riedlingen Kapitel B 30 zeno org Keefer S 41 48 jadu de Memento vom 17 Juni 2013 im Internet Archive Sagen aus Oberschwaben Schlichtherle 2009 S 12 Schlichtherle 2009 S 13 a b c Karl Heinz Reiter Rund um den Federsee Eine Beschreibung des Federsees und seiner Entstehung Abgerufen am 1 Juni 2009 Hutter S 14 145 Liste in nabu federsee de Fische im Federsee kwet de Liste der Vogelarten s nabu federsee de Adobe Link Rudiger German Vom Ur Federsee zum Faulschlammsee In Im Herzen Oberschwabens Bad Buchau und der Federsee 1988 S 15 ff Federsee auf lgrb uni freiburg de Schlichtherle S 46 Schlichtherle 2009 S 17 46 nabu federsee de Hutter S 32 Keefer S 9 12 27 ff 78 ff 83 themenpark umwelt baden wuerttemberg de nabu federsee de lubw baden wuerttemberg de PDF 3 4 MB Schlichtherle S 13 nabu federsee de Einzelheiten siehe Hans Gunzl Das Naturschutzgebiet Federsee Silberburg Verlag Tubingen 2007 ISBN 978 3 87407 747 7 nabu federsee de Schlichtherle 2009 S 14 34 Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg 2011 S 38 43 Hoffmann S 127 f Naturschutzgebiete im Landkreis Biberach Allgaier Riedle Blinder See Kanzach Ehebach Federsee Flusslandschaft Donauwiesen zwischen Zwiefaltendorf und Munderkingen Flusslandschaft Donauwiesen Gedungtes Ried Gutershofer Weiher Hagnaufurter Ried Heusteige Kirchhalde Lange Grube Mauchenmuhle Mohn scher Park Musse Nordliches Federseeried Ofenwisch Osterried Riedschachen Sauloch Schand Schwaigfurter Weiher Storchenwiesen Sudliches Federseeried Tannenhalde Ummendorfer Ried Vogelfreistatte Lindenweiher Warmtal Westliches Federseeried Seelenhofer Ried Wettenberger Ried Wildes Ried Normdaten Geografikum GND 4092084 7 lobid OGND AKS VIAF 248550470 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Federsee amp oldid 238215168