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Hermann Muller Karpe 1 Februar 1925 in Hanau 20 September 2013 in Marburg war ein deutscher Prahistoriker Das Grab von Hermann Muller Karpe und seiner Ehefrau Renate geborene Ausfeld auf dem Friedhof Thomasberg in Konigswinter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Muller Karpe Sohn eines Studienrates war nach dem Abitur im Institut fur Karntner Landesforschung in Klagenfurt tatig Aufgrund seiner Erkrankung an Kinderlahmung vom Militardienst befreit meldete er sich aber 1944 aus Gewissensgrunden freiwillig und kam 1945 in Kriegsgefangenschaft Danach studierte er ab 1945 in Marburg Vor und Fruhgeschichte Klassische Archaologie und Kunstgeschichte Dort wurde er 1948 bei Gero von Merhart promoviert Nach der Promotion war er 1948 bis 1949 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hessischen Landesmuseum Kassel seit 1950 war er Konservator an der Prahistorischen Staatssammlung in Munchen Wahrend dieser Zeit unternahm er Ausgrabungen in Hessen und Bayern sowie Museumsreisen nordlich und sudlich der Alpen Auf Empfehlung von Joachim Werner Ordinarius in Munchen habilitierte er sich 1958 an der dortigen Universitat fur Vor und Fruhgeschichte und wurde Privatdozent Seine Habilitation behandelt die Chronologie der Urnenfelderzeit nordlich und sudlich der Alpen Danach lehrte er ab 1959 in Wurzburg und wurde 1963 ordentlicher Professor an der Universitat Frankfurt Von 1980 bis 1986 leitete er die neu gegrundete Kommission fur Allgemeine und Vergleichende Archaologie des Deutschen Archaologischen Instituts in Bonn Als Direktor der Kommission hielt er Vortrage veranstaltete Kolloquien grundete eine neue Zeitschrift und zwei Monographien Reihen regte Expeditionen an und unternahm verantwortlich eine Ausgrabung in Peru sowie mehrere Forschungsreisen nach Mittel und Sudamerika Russland Sibirien und in afrikanische und asiatische Lander Er war unter anderem Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts der British Academy der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Kunste der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universitat zu Frankfurt am Main der Romisch Germanischen Kommission des Conseil Permanent de l Union Internationale des Sciences Prehistoriquies et Protohistoriques des Istituto Italiano di Preistoria e Protostoria des Istituto di Studi Etruschi de Holici der Schweizerischen Gesellschaft fur Vorgeschichte und der Paleological Association of Japan 1996 erhielt Muller Karpe die Ehrendoktorwurde der Comenius Universitat Bratislava 1 Im Kontext der Habilitation entstanden wichtige Arbeiten zur spaten Bronzezeit in Italien unter anderem zur fruhen Besiedlung im Stadtgebiet von Rom Muller Karpe initiierte 1965 das grosse Editions Unternehmen der Prahistorischen Bronzefunde PBF das bis heute unter der Leitung von Albrecht Jockenhovel und Ute Luise Dietz an den Universitaten Frankfurt am Main und Munster fortgefuhrt wird Bekannt wurde Muller Karpe insbesondere durch grosse Materialarbeiten wie das Handbuch der Vorgeschichte wobei er stets auch eine kulturhistorische Sichtweise verbunden mit einem isochronologischen Ansatz also Vergleich des absolut Gleichzeitigen vertrat allerdings unter Ablehnung der durch die Radiokarbonmethode gewonnenen Daten Von seinen funf Kindern ist der alteste Sohn Michael Muller Karpe ebenfalls Prahistoriker am Romisch Germanischen Zentralmuseum in Mainz der jungste Sohn Andreas Muller Karpe Professor fur Vor und Fruhgeschichte an der Universitat Marburg Schriften Auswahl BearbeitenDie Urnenfelderkultur im Hanauer Land Marburg 1948 Grunwalder Graber In Prahistorische Zeitschrift Band 34 35 1949 1950 S 313 325 Das spathallstattzeitliche Wagengrab von Oberleinach Ldkr Wurzburg In Germania Anzeiger der Romisch Germanischen Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts Jahrgang 31 1953 auch abgedruckt in Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart 1999 S 40 43 Munchener Urnenfelder Kallmunz Opf 1957 Beitrage zur Chronologie der Urnenfelderzeit nordlich und sudlich der Alpen Romisch Germanische Forschungen Band 22 Berlin 1959 Die Vollgriffschwerter der Urnenfelderzeit aus Bayern Munchner Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte Band 6 Munchen 1961 Zur Stadtwerdung Roms Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Erganzungs Heft 8 Kerle Heidelberg 1962 Digitalisat Einfuhrung in die Vorgeschichte Munchen 1975 Das Urnenfeld von Kelheim Kallmunz Opf 1952 Handbuch der Vorgeschichte 4 Bande C H Beck Munchen 1966 1980 Geschichte der Steinzeit C H Beck Munchen 1974 ISBN 3 406 05356 4 Grundzuge fruher Menschheitsgeschichte 5 Bande Theiss Stuttgart und Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1998 Geschichte der Gottesverehrung von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart Frankfurt 2005 Archaologisch christliche Reflexionen Habelt Bonn 2006 ISBN 978 3 7749 3446 7 S 72 ff autobiographische Texte Der Olberg im Siebengebirge als christliches Symbol Konigswinter 2006 Zur Aktualitat christlicher Weltanschauung Aufgrund einer geistesgeschichtlichen Sicht des Urmenschen Lembeck Frankfurt 2008 ISBN 978 3 87476 558 9 Religionsarchaologie Archaologische Beitrage zur Religionsgeschichte Lembeck Frankfurt 2009 ISBN 978 3 87476 578 7 k Erwachen in der Steinzeit Wie wir Menschen wurden Sankt Ulrich Verlag Augsburg 2010 ISBN 978 3 86744 153 7 Literatur BearbeitenAlbrecht Jockenhovel Hrsg Festschrift fur Hermann Muller Karpe zum 70 Geburtstag Bonn 1995 Rupert Gebhard Im Gedenken an Hermann Muller Karpe 1 Februar 1925 20 September 2013 In Bayerische Vorgeschichtsblatter Band 79 2014 S 251 253 Albrecht Jockenhovel Hermann Muller Karpe 1925 2013 In Blickpunkt Archaologie 2 2014 S 82 83 Wolf Kubach Hermann Muller Karpe 1 Februar 1925 bis 20 September 2013 In Prahistorische Zeitschrift Band 89 2014 S 212 217 Burkhard Vogt Nachruf Zum Tod von Hermann Muller Karpe 1925 bis 2013 In Zeitschrift fur Archaologie aussereuropaischer Kulturen 5 2013 S 7 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Muller Karpe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Andenken des Deutschen Archaologischen Instituts Memento vom 15 Oktober 2013 im Internet Archive DGUF Newsletter Zif 7 3 PDF 277 kB Nachruf von Prof Jens Luning PDF 212 kB Propylaeum VitaeEinzelnachweise Bearbeiten Rolf Hohmann Der Fall Bausch I Die Frage nach dem Motiv bleibt unbeantwortet Geschichtsverein Windecken 2000 Normdaten Person GND 119271540 lobid OGND AKS LCCN n80109675 VIAF 64009713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Karpe HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher PrahistorikerGEBURTSDATUM 1 Februar 1925GEBURTSORT HanauSTERBEDATUM 20 September 2013STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Muller Karpe amp oldid 235010377