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Bad Schussenried RiedlingenStreckennummer DB 4512Kursbuchstrecke DB 306d 1963 Streckenlange 29 34 kmSpurweite 750 mmSchussenried Torfwerk ab 1970 1435 mmMaximale Neigung 1 46 22 Minimaler Radius 120 mLegende von Friedrichshafen0 00 Bad Schussenried bis 1966 Schussenried nach UlmSpitzkehre seit Umspurung 0 50 Anschluss Holzhof Schussenried0 75 Schussenkanal1 70 Anschluss Wilhelmshutte1 90 Kloster Bad Schussenried1 92 Schussenried Ort2 20 Anschluss Brennstoffhandel Ammann2 27 Anschluss Torfschuppen Heilanstalt3 85 Landesstrasse 2835 00 Sattenbeuren5 74 Torfwerk nach Umspurung Anst 5 85 Streckenende nach UmspurungAnschluss Torfwerk Gleisdreieck 8 64 Graben9 45 Bad Buchau Wurtt bis 1966 Buchau Wurtt 10 20 Kappel Wurtt 12 50 Volloch DurnauKrumbach14 22 Kanzach15 60 Kanzach15 76 Seelenwald17 00 Kanzach19 49 Durmentingen20 50 BurgauKanzach22 45 HailtingenKanzach24 31 GoffingenKanzach25 55 Unlingen Ortvon Ulm27 20 Uberquerung Hauptbahn29 34 Riedlingennach SigmaringenDie Federseebahn auch Kanzachtalbahn oder umgangssprachlich Buchauer Zugle beziehungsweise Buchauer Bahnle genannt war eine 29 34 Kilometer lange Schmalspurbahn in Baden Wurttemberg Die in Oberschwaben gelegene und nach dem Federsee benannte Strecke verband Bad Schussenried bis 1966 Schussenried mit Riedlingen Die Spurweite der von den Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen erbauten Bahn betrug 750 Millimeter Nach der Stilllegung der Schmalspurbahn 1970 wurde ein kurzerer Teilabschnitt als Anschlussgleis auf Normalspur umgespurt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung Bau und Eroffnung 1 2 Deutsche Bundesbahn 1949 1969 1 3 Normalspuriges Anschlussgleis zum Torfwerk 1970 2002 1 4 Temporare Reaktivierung fur den Personenverkehr 2003 2 Zur Namensgebung 3 Fahrzeuge 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Bahnhof Buchau 1920Planung Bau und Eroffnung Bearbeiten Erste Plane fur eine Verbindung von Schussenried nach Buchau seit 1963 Bad Buchau gehen auf Emil Kessler junior zuruck der eine Dampfstrassenbahn von Schussenried nach Buchau bauen wollte 1 Die vorgesehene Trassierung in Seitenlage der viel befahrenen heutigen Landesstrasse 275 nach Buchau wurde von den Behorden abgelehnt Zwar scheiterte das Projekt aber die dabei angestellten Erhebungen zeigten die Notwendigkeit einer Bahnverbindung 1891 begannen die Planungsarbeiten fur eine Schmalspurbahn auf eigenem Gleiskorper Der Bau wurde am 14 Juli 1895 genehmigt Der Bau begann am 8 April 1896 und schon am 13 Oktober gleichen Jahres konnte die Strecke eroffnet werden Der Bahnhof Buchau wurde zwar so angelegt dass eine Fortsetzung ins Kanzachtal ohne zusatzlichen Aufwand moglich war Hierzu bestanden zunachst keine konkreten Absichten da die zu erwartende Rentabilitat als zu gering eingeschatzt wurde Dass es zu einem Weiterbau Richtung Riedlingen kam ist in erster Linie dem Engagement des Kunstmullers Josef Blank aus Seelenwald zu verdanken Er wies auf den zu erwartenden Holzverkehr aus den umliegenden Waldungen und die Wallfahrten zum Berg Bussen Seine Bemuhungen hatten Erfolg Am 16 August 1907 wurde der Weiterbau nach Riedlingen genehmigt Der Bau der Bahn verzogerte sich um mehrere Jahre kam aber im Gegensatz zu vielen anderen Strecken auch nach Beginn des Ersten Weltkriegs nicht vollig zum Erlegen Am 15 November 1915 wurde die Verlangerung bis Durmentingen in Betrieb genommen und am 27 November 1916 war Riedlingen erreicht Das Teilstuck Buchau Riedlingen war die letzte Schmalspurstrecke die von den Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen eroffnet wurde Der Verkehr blieb im bescheidenen Rahmen 1912 13 wurden in Buchau 11 650 Tonnen Guter umgeschlagen und 44 030 Fahrkarten verkauft nbsp Behaltertragwagen auf Rollbocken in Bad Buchau Juli 1964 Deutsche Bundesbahn 1949 1969 Bearbeiten Der Verkehr war abgesehen von den Nachkriegsjahren weiter bescheiden In Buchau als dem wichtigsten Zwischenbahnhof wurden 1950 29 918 Fahrkarten verkauft in Schussenried Ort 17 901 dann folgten Durmentingen und Unlingen mit je etwas uber 5 000 Fahrkarten Am 2 Oktober 1960 wurde der Abschnitt Buchau Riedlingen stillgelegt und die Strecke zwischen Kappel und Riedlingen bald darauf abgebaut Der Abschnitt Buchau Kappel blieb zur Bedienung des dortigen Lagerhauses als Bahnhofsgleis des Bahnhofs Buchau bestehen Am 31 Mai 1964 endete auch der Personenverkehr zwischen Schussenried und Bad Buchau nachdem die letzten Jahre zuvor nur noch ein einzelner Reisezug in eine Fahrtrichtung kein Zugpaar gefahren war Der Guterverkehr lief vorerst weiter Zum 1 Juni 1969 wurde schliesslich auch dieser Abschnitt stillgelegt Zur Bedienung der Gleisanschlusse in Bad Schussenried war jedoch noch bis Anfang 1970 eine Schmalspurlokomotive der Baureihe 251 dort stationiert Anschliessend erfolgten der Abbau der Schmalspurschienen beziehungsweise im Abschnitt Bad Schussenried Torfwerk die Umspurung und Umwidmung zum Anschlussgleis Normalspuriges Anschlussgleis zum Torfwerk 1970 2002 Bearbeiten Das normalspurige Anschlussgleis diente einem Kieswerk das sich auf dem ehemaligen Torfwerksgelande niedergelassen hatte und wie bereits zuvor mehreren Anschliessern im Stadtgebiet von Bad Schussenried Die Anbindung an die Bahnstrecke Ulm Friedrichshafen Sudbahn in Bad Schussenried erfolgte uber eine Spitzkehre im Bahnhofsbereich da die hier in einem engen Bogen verlaufende Schmalspurtrasse nicht genutzt werden konnte Der Abschnitt vom Bahnhof bis zum Ortsende von Bad Schussenried befand sich im Eigentum der Deutschen Bundesbahn bzw ab 1994 der Deutschen Bahn AG Der weitere Abschnitt bis zum Kieswerk ist Eigentum des Kiesunternehmens und somit ein nichtoffentliches Anschlussgleis Auf dem in Besitz der DB befindlichen Streckenteil erfolgte der Bau des Regelspurgleises mit altbrauchbarem Normalspurmaterial ebenso auf dem Privatgleis wo teils Vollspurschwellen aus der Zeit von etwa 1880 zur Verwendung kamen Die Umspurung beider Streckenabschnitte wurde aus Fordergeldern des sogenannten Leber Plans finanziert die der Forderung des Guterverkehrs auf der Schiene zukommen sollten Aus diesem Grund konnte ein Wiederaufbau der Strecke bis Bad Buchau fur den offentlichen Personennahverkehr nicht erfolgen da in diesem Fall die Fordermittel fur die vorherigen Abschnitte zweckentfremdet worden waren Ausserdem ware das Verkehrsaufkommen zu gering und es hatte sich keine Finanzierung fur die Betriebskosten ergeben Die Bedienung der Gleisanschlusse im Stadtgebiet von Bad Schussenried im Einzelwagenverkehr von DB Cargo endete im Jahre 2001 Im Spatsommer 2002 verkehrten die letzten Kiesganzzuge bis zum Kieswerk Am 7 Februar 2004 gab es eine einzelne probeweise Bedienung des Anschlussgleises zum Holzhof durch die Hohenzollerische Landesbahn AG auf die jedoch keine weiteren Fahrten folgten Nachdem das Eisenbahn Bundesamt im November 2013 den Abbau der Gleise genehmigte 2 wurden sie auf dem Abschnitt der Deutschen Bahn Mitte der 2010er Jahre teilweise entfernt Bereits Anfang des Jahres 2013 wurde im Bahnhof Bad Schussenried die Anschlussweiche ausgebaut Der Privatgleisabschnitt zwischen dem Ortsende von Bad Schussenried und dem Kieswerk ist noch vorhanden mit dem restlichen Netz allerdings nicht mehr verbunden Wie im Zweigstreckennetz der ehemaligen Bundesbahndirektion Stuttgart ublich sind auch dort im normalen Gleis heute noch teils alte verkurzte und wieder zusammengeschweisste Weichenschwellen eingebaut Temporare Reaktivierung fur den Personenverkehr 2003 Bearbeiten Anlasslich der Landesausstellung Alte Kloster Neue Herren zur Sakularisation im ehemaligen Kloster Schussenried wurde direkt vor dem Klostertor ein neuer Haltepunkt eingerichtet Vom 13 April 2003 bis 6 Oktober 2003 pendelten RAB Triebwagen der Baureihe 650 zwischen dem Bahnhof Bad Schussenried und dem Kloster mit Richtungswechsel in der Spitzkehre Nach dem Ende der Landesausstellung wurde der Betrieb wieder eingestellt Der damals angelegte Bahnsteig ist noch vorhanden Die Wiederaufnahme des regelmassigen Personenverkehrs bis zum Kloster der dortige Haltepunkt liegt nahe der Ortsmitte von Bad Schussenried wurde gepruft jedoch aus Kostengrunden verworfen Zur Namensgebung BearbeitenDie Bezeichnung Federseebahn wurde vom Esslinger Unternehmer Emil Kessler junior aufgebracht der 1880 auf seine Rechnung bereits zwei Meterspurlokomotiven fur das Projekt einer Dampftramway von Schussenried nach Buchau hatte bauen lassen Ein solches Vorzeigeprojekt strebte Kessler an um auch in Wurttemberg den damals weitgehend brachliegenden Bau von Bahnstrecken nunmehr auf preisgunstige Art als Lokalbahn in Schwung zu bringen Die verhandelte Vereinbarung mit der Gemeinde Buchau kam jedoch nicht zustande Eisenbahnfreunde griffen in den 1960er Jahren Kesslers Bezeichnung auf Vor Ort war und ist der Begriff Federseebahn nicht gebrauchlich Vielmehr ist vom Buchauer Zugle die Rede Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Lokomotive 99 637 als Technisches Denkmal in Bad BuchauAls Triebfahrzeuge wurden vor allem Lokomotiven der wurttembergischen Baureihe Tssd eingesetzt Fur lange Zeit von 1907 bis 1919 ubernahm der einzige schmalspurige Dampftriebwagen DWss Nr 1 der Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen fast den gesamten Personenverkehr zwischen Schussenried und Buchau In Bad Buchau erinnert ein Exemplar die 99 637 auf dem Gelande des ehemaligen Bahnhofs an die einst hier verkehrende Schmalspurbahn Die Buchauer gedenken der Bahn mit einem jahrlichen Zuglesfest welches vom ortlichen Lumpenchor organisiert wird Dieser kummert sich auch um die Instandhaltung der Lokomotive 3 Aber auch eine Wurttembergische Tss 3 kam hier zum Einsatz 4 Literatur BearbeitenPeter Michael Mihailescu Matthias Michalke Vergessene Bahnen in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0413 6 S 241 244 Kurt Seidel Schmalspur in Baden Wurttemberg Einhorn Verlag Schwabisch Gmund 1977 ISBN 3 921703 19 0 besonders S 83 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Federseebahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vergessene Bahnen die Federseebahn Informationen auf der Seite der Universitat Hohenheim Private Seite mit Streckenkarte Der Fahrplan der Federseebahn im Kursbuch von 1944 45 Link zur Federseebahn Folge der SWR Reihe Eisenbahnromantik Einzelnachweise Bearbeiten Kurt Seidel Schmalspur in Baden Wurttemberg Einhorn Verlag Schwabisch Gmund 1977 ISBN 3 921703 19 0 S 20 22 Bahn Report Ausgabe 1 2 2014 S 71 amfedersee de Memento des Originals vom 12 Oktober 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot amfedersee de Kurt Seidel Schmalspur in Baden Wurttemberg Einhorn Verlag Schwabisch Gmund 1977 ISBN 3 921703 19 0 S 153 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Federseebahn amp oldid 235311662