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Unlingen ist eine Gemeinde im Westen des Landkreises Biberach in Baden Wurttemberg am Fusse des oberschwabischen Hausbergs Bussen Wappen Deutschlandkarte48 1675 9 5211111111111 535 Koordinaten 48 10 N 9 31 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk TubingenLandkreis BiberachHohe 535 m u NHNFlache 26 87 km2Einwohner 2428 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 90 Einwohner je km2Postleitzahl 88527Vorwahl 07371Kfz Kennzeichen BCGemeindeschlussel 08 4 26 121Adresse der Gemeindeverwaltung Kirchgasse 11 88527 UnlingenWebsite www unlingen deBurgermeister Gerhard HinzLage der Gemeinde Unlingen im Landkreis BiberachKarte Unlingen von SudostenPfarrkirche Maria Immaculata in UnlingenInhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 1 4 Schutzgebiete 2 Geschichte 2 1 Vor und Fruhgeschichte 2 2 Zur Zeit des alten Reichs 2 3 Seit wurttembergischer Zeit 2 4 Religionen 2 5 Eingemeindungen 3 Politik 3 1 Verwaltungsgemeinschaft 3 2 Gemeinderat 3 3 Burgermeister 3 4 Wappen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 4 2 Bildungseinrichtungen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Bauwerke 5 2 Naturdenkmaler 6 Personlichkeiten 6 1 Ehrenburger 6 2 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Unlingen liegt am Fusse des oberschwabischen Hausbergs Bussen Gemeindegliederung Bearbeiten Zu Unlingen gehoren die Ortsteile Dietelhofen Goffingen Mohringen und Uigendorf Nachbargemeinden Bearbeiten Unlingen grenzt im Osten an Uttenweiler Die Exklave Falkenhofen wird vollstandig vom Gemeindegebiet von Uttenweiler umschlossen Im Suden grenzt die Gemeinde an Durmentingen im Westen an Riedlingen Im Norden grenzt Obermarchtal im Alb Donau Kreis an Schutzgebiete Bearbeiten Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Unlingen Unlingen hat im Westen Anteile am Naturschutzgebiet Flusslandschaft Donauwiesen Im Norden liegt das Naturschutzgebiet Lange Grube Im Sudwesten liegt das Landschaftsschutzgebiet Bussen Daruber hinaus hat Unlingen Anteile am FFH Gebiet Donau zwischen Munderkingen und Riedlingen 2 Geschichte BearbeitenVor und Fruhgeschichte Bearbeiten Die Gegend um den Bussen ist seit der Jungsteinzeit besiedelt wie zahlreiche Funde belegen Bei einer archaologischen Rettungsgrabung im Zuge eines Strassenneubaus bei Unlingen wurden 2016 vom Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg drei hallstattzeitliche Grabhugel untersucht Dabei kamen keltische Graber mit bedeutsamen Funden zum Vorschein Neben Keramik Wagenbeschlagen Gold Bronze und Gagatschmuck stach ein gut erhaltenes bronzenes Reiterfigurchen hervor der sogenannte Unlinger Reiter Die Statuette von uberregionaler Bedeutung stellt eine stehende Reiterfigur auf einem Doppelpferd dar 3 4 Die raumliche und zeitliche Nahe der Elitegraber zur fruhkeltischen Heuneburg wirft die Frage nach den wechselseitigen Beziehungen der beiden vorgeschichtlichen Machtzentren am Bussen und an der Heuneburg auf Darauf konzentriert sich derzeit ein Schwerpunkt der archaologischen Forschung 5 Zur Zeit des alten Reichs Bearbeiten Unlingen wurde erstmals 1163 urkundlich erwahnt 1291 kam Unlingen an das Haus Habsburg und gehorte damit zu Vorderosterreich Ende des 14 Jahrhunderts besassen die Truchsessen von Waldburg grosse Teile des Ortes 1525 war Unlingen wo sich 2000 Bauern versammelten einer der Ausgangspunkte des Bauernkrieges Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Unlingen sowohl von kaiserlichen als auch von schwedischen Truppen zerstort 1635 raffte die Pest einen Grossteil der Bevolkerung hin Siehe auch Burgen Burg Goffingen Burg Mohringen und Burg Unlingen Siehe auch Alte Schlossmauer der Burg Goffingen Seit wurttembergischer Zeit Bearbeiten 1806 kam Unlingen zum Konigreich Wurttemberg und wurde dem Oberamt Riedlingen zugeordnet Mit der Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte der Ort dann 1938 zum Landkreis Saulgau Im Jahre 1945 wurde Unlingen Teil der Franzosischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 im Bundesland Baden Wurttemberg aufging Seit der Kreisreform von 1973 ist Unlingen Teil des Landkreises Biberach Religionen Bearbeiten Unlingen ist traditionell romisch katholisch gepragt Bereits 1269 wurde in Unlingen eine Pfarrkirche erwahnt 1414 wurde das Franziskanerinnenkloster Maria Heimsuchung gegrundet 1782 hob Kaiser Joseph II das Kloster auf Die katholischen Kirchengemeinden der Teilorte von Unlingen gehoren heute zur Seelsorgeeinheit Bussen im Dekanat Biberach Eingemeindungen Bearbeiten Am 1 Oktober 1974 wurden Dietelhofen Goffingen Mohringen und Uigendorf eingegliedert 6 Politik BearbeitenVerwaltungsgemeinschaft Bearbeiten Seit 1975 besteht eine vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Riedlingen Gemeinderat Bearbeiten Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte bei einer Wahlbeteiligung von 68 1 2014 64 4 zu folgendem Ergebnis CDU 49 4 6 Sitze 2014 58 2 8 Sitze Durch die Ernennung zum Amtsverweser schied Gerhard Hinz am 4 Mai 2020 aus dem Gemeinderat aus FWG 50 6 6 Sitze 2014 41 8 6 Sitze Burgermeister Bearbeiten Im Juni 2021 wurde Gerhard Hinz mit 86 84 der Stimmen im ersten Wahlgang zum neuen Burgermeister gewahlt 7 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde Unlingen Blasonierung In Gold Gelb auf grunem Dreiberg ein golden gelb bewehrter rot bezungter schwarzer Adler der mit dem angehobenen rechten Fang einen golden gelb gerahmten roten Kartuschenschild darin ein silberner weisser Balken emporhalt 8 Wappenbegrundung Leopold I hat das Gemeindewappen am 9 Dezember 1682 verliehen Es zeigt sowohl den Reichsadler als auch den osterreichischen Bindenschild Beide Wappenfiguren weisen auf den kaiserlichen Ortsherrn und Verleiher des Wappens hin Die dreibahnige Flagge war nach Belegen der Gemeinde schon vor der Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung im Gebrauch Siehe auch Liste der Wappen im Landkreis BiberachWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Die Bundesstrasse 311 bindet Unlingen an das uberregionale Strassennetz an Sie ist im Ortsbereich stark befahren Deshalb wurde am 5 September 2013 im Beisein von Bundesverkehrsminister Ramsauer mit dem Bau einer sechs Kilometer langen Umfahrung begonnen Diese wurde Ende 2017 fertiggestellt Unlingen liegt an der Bahnstrecke Ulm Sigmaringen Derzeit halten in der Gemeinde aber keine Zuge mehr Ausserdem wurde 1916 die Federseebahn Bad Schussenried Riedlingen als letzte Schmalspurstrecke Baden Wurttembergs mit dem Reststuck von Durmentingen bis Riedlingen eroffnet und 1960 stillgelegt und anschliessend abgebaut Es gab zwei Haltestellen in Unlingen Ort und Goffingen Bildungseinrichtungen Bearbeiten Unlingen verfugt uber eine Grund Haupt und Werkrealschule sogenannte Donau Bussen Schule die auch von Kindern aus Riedlingen besucht wird Kindergarten gibt es in Unlingen und Uigendorf Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenUnlingen liegt an der Oberschwabischen Barockstrasse Bauwerke Bearbeiten nbsp Brunnenfigur Heiliger Ulrich von Augsburg von Ulrich Brendler vor der Kirche St Ulrich in UigendorfIn Unlingen befindet sich die katholische Pfarrkirche Maria Immaculata eine 1713 vollendete Barockkirche mit Hochaltar des Riedlinger Bildhauers Johann Joseph Christian und dessen Sohn Franz Joseph Christian Die daneben befindliche barocke Klosterkapelle St Maria Heimsuchung aus dem 17 Jahrhundert zahlte zum ehemaligen Franziskanerinnenkloster dessen zum Teil bis ins 15 Jahrhundert reichende Baubestand jedoch teilweise abgerissen wurde Die altesten vom Kloster erhaltenen Bauten der Ost und Westtrakt der Klosteranlage stammen aus dem Jahr 1671 In Dietelhofen befindet sich die barocke Kirche St Nikolaus die auf eine Kapelle aus dem 14 Jahrhundert zuruckgeht Zu den Kunstschatzen der Kirche zahlen verschiedene Heiligenfiguren aus dem 15 Jahrhundert darunter die im Rottenburger Diozesanmuseum aufbewahrte Mondsichelmadonna aus der Ulmer Syrlin Werkstatt um 1480 In Goffingen befindet sich die barocke Kirche St Nikolaus die bereits seit dem 13 Jahrhundert belegt ist und ihre heutige Gestalt durch Umbauten in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts erhielt Das auf 1763 datierte Deckengemalde im Kirchenschiff und eine erhaltene Glocke verweisen auf Freiherr Franz Marquard von Hornstein als Erbauer der heutigen Barockkirche Die Kirche weist spatbarocken Bildschmuck von Franz Martin Kuen auf Der am 15 Marz 1947 eingesturzte Kirchturm wurde originalgetreu wieder errichtet In Mohringen befand sich einst eine bereits im 16 Jahrhundert erwahnte Liebfrauenkapelle die im Zuge der Erhebung zur selbststandigen Kirchengemeinde von 1863 bis 1865 durch die neuromanische Kirche St Vitus ersetzt wurde Zum Kirchenschatz zahlen liturgische Gerate des Vorgangerbauwerks In Uigendorf befindet sich die barocke Kirche St Ulrich die bereits im spaten 13 Jahrhundert nachgewiesen ist und ihre heutige Gestalt durch Umbauten des 17 und 18 Jahrhunderts erhielt Der alteste Bauteil der Kirche ist der 1699 errichtete Westturm Kunsthistorisch bedeutend sind Heiligenfiguren Pieta Kruzifix und Leuchterengel aus dem 15 und 16 Jahrhundert Naturdenkmaler Bearbeiten Bussen der heilige Berg Oberschwabens Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Josef von Kopf 1827 1903 Bildhauer Theodor Selig 1874 1967 Pfarrer und Verfasser des Unlinger Heimatbuches Gebhard Scherrbacher 1892 1973 Oberlehrer Organist und Chorleiter Hans App 1936 Unternehmensgrunder Hans App GmbH und langjahriges Gemeinderatsmitglied Hugo Bendel 1937 2021 Langjahriges Gemeinderatsmitglied Stv des Burgermeisters Bruno Flanz 1942 Ortsvorsteher a D Richard Muck 1958 Burgermeister a D Sohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Marianna Franziska von Hornstein 1723 1809 letzte Furstabtissin des Damenstifts Sackingen Zacharias Andreas Winzler 1750 nach 1820 Erfinder Josef Anton Brandegger 1797 1890 Wissenschaftler und Erfinder Joseph von Kopf 1827 1903 Bildhauer Theodor Selig 1874 1967 Pfarrer Geschichts und Heimatforscher Anton Aberle 1876 1953 deutsch schweizerischer Architekt Karl Rieber 1888 1957 Bildhauer Franz Laub 1935 romisch katholischer Theologe und Universitatsprofessor geboren in Dietelhofen Peter Valance 1980 als Peter Munst Zauberkunstler Magier Entfesselungskunstler und Illusionist Mario Gomez 1985 Fussball Nationalspieler in Unlingen aufgewachsenLiteratur BearbeitenGemeinde Unlingen In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Riedlingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 4 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1827 S 235 238 Volltext Wikisource Leif Hansen Marcus G Meyer Roberto Tarpini Aussergewohnliche hallstattzeitliche Grabfunde aus Unlingen Lkr Biberach In Archaologisches Korrespondenzblatt 48 2018 S 493 521 doi 10 11588 ak 2018 4 75241 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Gemeinde UnlingenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Daten und Kartendienst der LUBW Marcus G Meyer Jan Konig Mit Reiter und Wagen ins Jenseits aussergewohnliche Grabfunde aus keltischen Grabhugeln bei Unlingen In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 2016 wbg Theiss Verlag Stuttgart 2017 ISBN 978 3 8062 3601 9 S 120 123 Leif Hansen Marcus G Meyer Roberto Tarpini Tanja Kress Ausgrabung in der Werkstatt Neue Erkenntnisse nach Freilegung der Blockbergungen aus dem fruhkeltischen Graberfeld bei Unlingen In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 2018 wbg Theiss Stuttgart 2019 ISBN 978 3 8062 3962 1 S 146 149 Grabungen auf dem Bussen vorerst abgeschlossen neue Erkenntnisse auch zur Keltenstadt Heuneburg Landesamt fur Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 17 August 2021 abgerufen am 8 Januar 2023 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 545 staatsanzeiger de Wappenbeschreibung bei leo bw landeskunde entdecken online abgerufen am 8 Oktober 2023Stadte und Gemeinden im Landkreis BiberachStadte Bad Buchau Bad Schussenried Biberach an der Riss Laupheim Ochsenhausen Riedlingen nbsp Gemeinden Achstetten Alleshausen Allmannsweiler Altheim Attenweiler Berkheim Betzenweiler Burgrieden Dettingen an der Iller Durmentingen Durnau Eberhardzell Erlenmoos Erolzheim Ertingen Gutenzell Hurbel Hochdorf Ingoldingen Kanzach Kirchberg an der Iller Kirchdorf an der Iller Langenenslingen Maselheim Mietingen Mittelbiberach Moosburg Oggelshausen Rot an der Rot Schemmerhofen Schwendi Seekirch Steinhausen an der Rottum Tannheim Tiefenbach Ummendorf Unlingen Uttenweiler Wain Warthausen Normdaten Geografikum GND 4515851 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unlingen amp oldid 238928651