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Die urgeschichtliche Archaologie des Federseebeckens fordert Jahr fur Jahr neue Erkenntnisse uber die hier wohl einmalig dichte Besiedelung des Gebietes und die dortige Kultur vor allem wahrend der spatneolithischen und bronzezeitlichen Phase zutage insgesamt uber einen Zeitraum von fast 4000 Jahren Seit Juni 2011 stehen drei der 19 mit dem nicht als Siedlung zu wertenden Bruckgraben 20 bisher entdeckten und erforschten Federsee Siedlungsfundstatten daher auch im Rahmen des Programmes Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen reprasentativ fur die ubrigen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO Hauptgrund ist dass sie aufgrund der einzigartigen Erhaltungsbedingungen vor allem fur organische Materialien unter Luftabschluss wie keine anderen prahistorischen Fundstatten Aussagen zu Umwelt und Wirtschaft zu Lebens und Ernahrungsgewohnheiten Technologie und anderen kulturhistorisch relevanten Fragen bei solch fruher Gemeinschaften in bisher nicht gekanntem Ausmass ermoglichen Prahistorische Pfahlbauten gehoren somit zu den wichtigsten archaologischen Quellen fur die fruhe Menschheitsgeschichte des funften bis ersten vorchristlichen Jahrtausends Und nirgendwo sonst auf der Welt wird die Entwicklung jungsteinzeitlicher und metallzeitlicher Siedlungsgemeinschaften so deutlich sichtbar wie hier Dies gilt vor allem fur die besonders gut erhaltenen und untersuchten Fundstellen am Federsee 2 Die Rekonstruktion der spatbronzezeitlichen Wasserburg Buchau im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen Die durch die Pfahlbauromantik zu Beginn der 1920er Jahre gepragte Darstellung in Pfahlbauweise ist hier irrefuhrend und war bei den meisten der Feuchtboden Hauser dieser Siedlung nicht gegeben In dem auf einer Niedermoorflache gelegenen Dorf die mythisierende und an der Atlantis Sage orientierte Bezeichnung Wasserburg wurde 1928 von dem stark NS orientierten Forscher Hans Reinerth gepragt kamen fast nur ungestanderte Gebaude in Blockbauweise vor die nicht im Wasser standen und nicht auf Pfosten ruhten sondern flach auf dem Moorboden 1 Die zwolf zwischen 1998 und 2000 rekonstruierten Moordorf Hauser auf dem Gelande des Federseemuseums Bad Buchau Die auf modernen stein und bronzezeitlichen Archaologie Befunden am Federsee beruhenden Hauser bieten einen wissenschaftlich fundierteren Blick auf die Feuchtbodenbauweise Bad Buchau und Nachbargemeinden im Federseegebiet In dem kleinen eingeblendeten Quadrat links unten sieht man die Lage in Oberschwaben also dem Raum zwischen Bodensee und Allgau Donau und bayerischer Grenze Iller Inhaltsverzeichnis 1 Kulturzeitliche Ubersicht und prahistorische Bedeutung 1 1 Heutiger Landschaftscharakter 1 2 Geografische und topografische Situation 1 3 Zeitliche Ubersicht 1 4 Prahistorisch archaologische Bedeutung 2 Forschungsgeschichte der Federsee Archaologie 2 1 Fruhphase 2 2 Zweite Phase die 1920er Jahre 2 3 Die ideologische NS Phase 2 4 Die Wiederaufnahme der Forschung in den 1970er und 1980er Jahren 2 5 Aktuelle Forschung Weltkulturerbe 3 Siedlungsgeschichtliche Grundlagen 3 1 Vorbemerkungen 3 1 1 Aktualitat 3 1 2 Deutungsproblematik 3 2 Raumliche und zeitliche Struktur Ubersicht 3 3 Umwelt Klima und Subsistenzstrategien 3 3 1 Umweltbedingungen und soziookonomische Folgen 3 3 1 1 Jungpalaolithikum 3 3 1 2 Eiszeitende und Mesolithikum 3 3 1 3 Neolithikum 3 3 2 Klimatische Bedingungen im Federseegebiet 3 4 Kulturelle Hauptindikatoren 3 4 1 Bedeutung Bewertung Erhaltung 3 4 2 Siedlungen und Hausbau 3 4 2 1 Periodizitat und Dynamik der Siedlungsentwicklung 3 4 2 2 Lokale Entwicklungsmuster und Clusterbildungen 3 4 2 3 Wieso Pfahlbauten 3 4 3 Keramik Werkzeuge und Transportmittel 3 4 4 Okonomie Haustiere und Pflanzen 3 4 5 Nichtmaterielle Kultur 3 4 5 1 Kunst 3 4 5 2 Religion und Ritual 3 4 5 3 Gesellschaft 4 Kulturabfolge 4 1 Chronologie 4 2 Ubergangsphase Spatpalaolithikum und Mesolithikum 4 2 1 Terminologie 4 2 2 Kulturzeichen am Federsee 4 3 Neolithikum 4 3 1 Ubersicht der Kulturperioden 4 3 2 Fruhneolithikum 4 3 2 1 Altneolithikum 4 3 2 2 Mittleres Neolithikum 4 3 3 Spatneolithikum 4 3 3 1 Jungneolithikum 4 3 3 2 Endneolithikum 4 4 Metallzeit 4 4 1 Bronzezeit 4 4 1 1 Fruh und Mittelbronzezeit Siedlung Forschner 4 4 1 2 Spatbronzezeit Wasserburg Buchau 4 4 2 Eisenzeit 4 5 Anhang Historische Zeit 4 5 1 Romerzeit 4 5 2 Spatantike und fruhes Mittelalter 4 5 3 Hochmittelalter Spatmittelalter bis heute 5 Siehe auch 6 Literatur und Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKulturzeitliche Ubersicht und prahistorische Bedeutung Bearbeiten Hauptartikel Federsee nbsp Luftbild des Federsees mit umgebender Riedflache nordliche und mittlere Zone Ostufer rechts oben Ahlen mit den Gebieten Hartoschle und Odenahlen direkt gegenuber sudlich darunter Seekirch darunter Tiefenbach gegenuber am Westufer Alleshausen Nordwestlich links oben im Hinterland Uttenweiler Man erkennt die zahlreichen Entwasserungskanale der beiden Seefallungen Die Riedflache ist am braunlichen Ton zu erkennen Links unten die ornithologische Beobachtungsplattform mit Steg Richtung Bad Buchau Die grossen diffusen dunkelblauen Flachen an den Abbildungsrandern sind Wolkenschatten keine Wasserflachen Heutiger Landschaftscharakter Bearbeiten Das ca 580 m u NN hoch gelegene Federseer Ried der Begriff Ried bezeichnet in Suddeutschland vor allem den oberirdischen Bewuchs eines Moores 3 vgl niederdeutsch Reet ist ein Zungenbecken der Riss Kaltzeit von ursprunglich ca 50 km Grosse und uber sechs Metern Tiefe das einst zu neun Zehnteln mit Wasser bedeckt war Den fruher viel grosseren naturlichen Stausee fullten dann nach und nach Seetone und Kiese auf so dass er heute nur noch eine freie Seeflache von unter 1 5 km und eine Tiefe von drei Metern besitzt 4 Ausgehend von der einstigen von Karlhans Gottlich 1970 72 festgestellten Grenzen der Moorflache 5 weist es nordostlich einen von der Seekante gemessenen sechs Kilometer langen zu Beginn drei Kilometer breiten am Ende sehr schmalen 300 m trichterformigen Auslaufer auf nordwestlich einen etwa funf Kilometer langen durchgehend schmalen ca 300 m Auslaufer welche moglicherweise alte Gletscherzuflusszonen sind Nach Westen weitet sich das Becken zu einer etwa einen Kilometer tiefen und nord sudlich drei Kilometer langen Bucht durch die auch die Kanzach abfliesst Sie hatte vor ihrer Verlegung und schnurgeraden Kanalisierung 1808 1809 im Zuge der zweiten Seefallung ursprunglich beim Vollochhof uber eine niedrige Abflusschwelle das Becken verlassen wurde dann aber zu einem west ostlichen Abflusskanal mit Wehr zur Wasserstandregulierung des Moores ausgebaut Die dortige Obervolloch Muhle musste deswegen nach Untervolloch verlegt werden Der Federsee liegt auf der europaischen Hauptwasserscheide und entwassert sowohl nach Nordwesten in die Kanzach deren schmales die Hugel durchziehendes Talchen eine Verbindung zur Oberen Donau herstellt in die sie nach knapp 20 km mundet als auch nach Sudosten uber den kanalisierten Federbach in Richtung Risstal und von dort ebenfalls in die Donau ein Abfluss zum Bodensee und damit in das Rheinsystem besteht unterirdisch uber die am sudlichen Rand etwas ausserhalb des Federseebeckens liegende Schussenquelle Auch die Zuflusse sind gering nur einige kleine teilweise noch nicht renaturierte Bache wie der Taubriedbach die Seekirchener Ach oder der Buchauer Muhlbach Das weit umfangreichere sudliche Federseebecken mit der etwa zwei Kilometer langen und maximal ca 700 m breiten rubenformigen Insel Buchau an der Westseite ist sehr viel breiter und topographisch wesentlich geringer gegliedert zeigt zudem heute auch am wenigsten seinen ehemaligen Moorcharakter abgesehen vom Naturschutzgebiet im Egelsee Ried Bei einer anfanglichen Breite von vier Kilometer lauft es nach etwa sieben Kilometern in einem Zipfel aus von dem ein kleiner westlich abzweigender etwa zwei Kilometer langer Auslaufer zu Schussenquelle fuhrt Landschaftsbestimmend ist der zentrale heute zwischen 0 90 und 2 80 m tiefe Federsee mit den ihn weitraumig umgebenden Vermoorungsgebieten Neben den Verlandungsbereichen existieren auf der Jungendmorane im Suden relativ trockene und kalkreiche Verwitterungsboden In diesem Bereich geht die Rohricht und Feuchtvegetation in inselhafte Nadelwaldbestande uber Da es sich um ein ausgepragtes Feuchtgebiet handelt beschrankt sich die wirtschaftliche Nutzung vorwiegend auf eine extensive Weidewirtschaft Ausser auf den umgebenden Hugeln ist lediglich im bodentrockenen Suden Ackerbau moglich Hier befinden sich auch die Forstgebiete die uberwiegend aus Fichtenwaldern bestehen 6 Geografische und topografische Situation Bearbeiten nbsp Der Federsee und UmgebungAm Federsee liegen im Sudwesten beginnend im Uhrzeigersinn Bad Buchau Moosburg mit Brackenhofen Alleshausen Seekirch Tiefenbach und Oggelshausen Auch Kanzach Allmannsweiler Betzenweiler und Durnau werden zum Federseegebiet gezahlt sie sind Teilgemeinden von Bad Buchau Die unten stehende Abbildung eine Postkartenansicht des Federseebeckens aus dem fruhen 20 Jahrhundert damals war die Seeflache mit 1 52 km 1911 noch um ca 15 20 grosser als heute zeigt mit Ausnahme des sudlichen Endes alle Anliegergemeinden und Orte der naheren Umgebung sowie mit Ausnahme des Sudendes Aichbuhl Schussenried Riedschachen Henauhof Odenbuhl Reichenbach die meisten geografischen Einheiten auf die im Text mit Siedlungsfunden Bezug genommen wird vgl dazu auch die Luftbildaufnahme des Gebietes aus dem Jahre 2005 Die den Federsee umgebenden hellgrunen Gebiete sind durchweg bestehendes oder ehemaliges Moor Ried sie entsprechen in etwa den braunen auf dem Luftbild Der Begriff Ried bezeichnet in Suddeutschland vor allem den oberirdischen Bewuchs eines Moores 3 vgl niederdeutsch Reet Die Ortschaften und Gehofte in Klammer dahinter jeweils wichtige urgeschichtliche Fundstatten liegen 7 teils wie Bad Buchau auf einer mineralischen also nicht durch Moorboden sondern aus Gestein gebildeten Insel die fruher durch einen Bohlendamm mit dem Land Ortsteil Kappel verbunden war teils wie Alleshausen Seekirch Kappel Kanzach Henauhof Seelenhof Vollochhof und Moosburg auf teils halbinselartigen von Alt und Jungmoranen gebildeten Landvorsprungen oder teils wie Oggelshausen Ahlen und Tiefenbach auf ebensolchen Landkanten also fruheren Ufern des damals sehr viel grosseren Sees Die Orte in den umgebenden Hugeln wie Uttenweiler oder Bad Schussenried liegen auf Moranenboden Das Becken gliedert sich in diese Teile im Uhrzeigersinn beginnend rechts oben im Nordosten Nordostliches Ried Ahlen Ahwiesen Alleshausen Riedwiesen Seekirch Achwiesen Diese und die Stationen Hartoschle Odenahlen Stockwiesen Grundwiesen Flosswiesen Innere Wiesen und Taschenwiesen befinden sich an diesem langen trichterformigen nordostlichen Auslaufer des Beckens Nordwestliches Ried Am nordlichen Ende dieses sehr schmalen Auslaufers liegt Betzenweiler Zentrales Ried mit dem Federsee in der Mitte Am Rande liegen im Uhrzeigersinn Tiefenbach Oggelshausen Bad Buchau auf der gleichnamigen einstigen Insel der Insel gegenuber am Ufer Kappel mit den Stationen Torwiesen und Bachwiesen zwischen den beiden Orten auf altem Moorgrund Westliches Ried Kanzach Moosburg auf einer mineralischen Halbinsel sowie der Station Vollochhof und Seelenhofer Ried Sudliches Ried Fehlt hier in der Abbildung bis auf seine nordliche Halfte mit Buchau und Oggelshausen Dort liegen allerdings kaum grosseren Ortschaften jedoch die fruhen Fundstellen Henauhof auf einer mineralischen Halbinsel am westlichen Beckenende dazu ausserhalb des Sudendes Bad Schussenried die Schussenrieder Gruppe wurde nach dem Fundort benannt mit der Schussenquelle und den Stadtteilen Aichbuhl danach benannt die Aichbuhler Gruppe und Reichenbach Die Fundorte Riedschachen Odenbuhl Dullenried Egelsee und Taubried alle ausser der ersten noch im Bereich der Abbildung befinden sich ebenfalls im sudlichen Becken andere ehemalige Riedflachen sind das Oggelshauser Wilde und Steinhauser Ried Fur all diese Orten sind Einzelfunde aus unterschiedlichen Zeitzonen zwischen Mittelneolithikum und Hallstattzeit belegt Auf den westlichen Anhohen des sudlichen Beckens finden sich einige spatbronze und fruheisenzeitliche Fundstellen vor allem 15 hallstattzeitliche Graber sowie bei Reichenbach ein Brandgrab der mittelbronzezeitlichen Urnenfelderkultur 8 Zeitliche Ubersicht Bearbeiten Die ungemein vielfaltigen und reichhaltigen Funde im Federseebecken sind auf die aussergewohnlichen Erhaltungsbedingungen zuruckzufuhren und reichen vom 7000 Jahre alten Weizenkorn uber zahlreiche Einbaume und die neolithischen Rader bis hin zu Gefassen die Anlass zur Definition mehrerer jungpalaolithischer Kulturen gaben 9 Schon spatpalaolithisch lassen sich fur 11 000 v Chr Rentierjager am Federsee nachweisen im Mesolithikum Spuren von Jagern Fischern und Sammlern Im Endmesolithikum finden sich dann in der zweiten Halfte des 6 vorchristlichen Jahrtausends mit der sog Bad Buchauer Gruppe erste Zeichen einer beginnenden Sesshaftigkeit Henauhof Nord II Vereinzelte fruhe Funde die der fruh bis mittelneolithischen linear und stichbandkermischen Kultur zugeordnet werden fur die aber bisher Siedlungsplatze fehlen und deren Trager das Gebiet moglicherweise nur wegen seines Wild und Fischreichtumes aufsuchten sind fur Mitte des 5 Jahrtausends durch Streufunde nachweisbar Allerdings hat man bisher wie im gesamten oberschwabischen Raum ostlich des Hegaus keine Linienbandkeramik gefunden Was man fand wird der spateren Stichbandkeramik zugeordnet Riedschachen und Reichenbach Im Jungneolithikum ab etwa 4400 v Chr beginnt dann im Federseegebiet eine wenn auch diskontinuierliche Siedlungsabfolge uber etwa 3800 Jahre die allerdings zwischen den einzelnen Gruppen mehrere kleinere zwischen spatem Neolithikum und fruher Bronzezeit sowie zwischen mittlerer und spater Bronzezeit zwei relativ grosse Fundlucken aufweist Schnurkeramische Kultur und Glockenbecherkultur fehlen vollig Die Benennungen neolithischer Gruppierungen als Kultur oder Gruppe sind in der Literatur uneinheitlich Der Artikel folgt daher dem Sprachgebrauch in den Veroffentlichungen des fuhrenden Federsee Archaologen H Schlichtherle Kulturgruppen sind im Folgenden zur besseren Ubersicht zwischen Anfuhrungszeichen gesetzt Fundstellen erscheinen in kursiv Die prahistorisch belegbare Siedlungsphase reicht von der in ihren Auslaufern wohl bereits jungneolithischen spaten Rossener Kultur und der ihr folgenden sich mit ihr anfanglich teils vermischenden Aichbuhler Gruppe um ca 4400 4200 v Chr bis zur spatbronzezeitlichen Kulturstufe der Wasserburg Buchau zwischen ca 1100 und 800 v Chr ja in Restbestanden bis weit in die fruhkeltische Zeit Hallstatt D Ende des 8 und 7 vorchristlichen Jahrhunderts ca 720 bis 610 v Chr mit der die eigentliche Geschichte der Feuchtbodensiedlungen am Federsee endet Nicht endet hingegen die Besiedelungsgeschichte an den Beckenrandern und auf der Buchauer Insel denn sie reicht mit schwankender Intensitat und kleineren und grosseren Lucken bis in den Beginn der historische belegbaren Zeit im 8 nachchristlichen Jahrhundert und zur wenn auch legendenumwobenen Grundung des Klosters Buchau durch Adelindis Prahistorisch archaologische Bedeutung Bearbeiten Allgemeine archaologische Situation Der sudlich der Donau in Oberschwaben gelegene Federsee mit seinem weiten Becken bildet heute als Federseeried mit dem Restfedersee in der Mitte eine der grossten zusammenhangenden Moorflachen des sudwestdeutschen Alpenvorlandes und gilt seit seiner ersten archaologischen Erkundung 1875 bis heute als archaologisch fundreichste Moorregion der prahistorischen Feuchtbodensiedlungs und Pfahlbauforschung Europas Man hat inzwischen in Faulschlamm und Torf mehr als 20 Siedlungsplatze gefunden Weitere vor allem insulare Fundstellen existieren auf der einstigen Insel Buchau sowie auf den umliegenden Hohen und an alten Seebeckenrandern Bezeichnend ist eine sehr gute Erhaltung ganzer Siedlungsareale insbesondere ihrer oft dendrochronologisch exakt datierbaren Holzarchitektur dazu mit zahlreichen gt 40 der letzte erst 2012 Einbaum und sechs Radfunden Bohlenwegen und stegen Fischfangplatzen sowie uber 180 ausgegrabenen Hausern mit vielen Einzelfunden z B Keramik Ofen Werkzeuge Waffen Schmuck usw 10 Es gibt nur zwei grosse Moore des zirkumalpinen Raumes die eine ahnliche wenn auch kleinere Funddichte aufweisen das Laibacher Moor in Slowenien und das Wauwiler Moor in der Schweiz 11 Die grosse Funddichte am Federsee wiederum hat dazu gefuhrt dass der Gang der regionalen Besiedlungsgeschichte vom Spatpalaolithikum bis in die Eisenzeit hier exemplarisch nachvollzogen werden kann 12 Spezielle Befundmoglichkeiten Wegen der sicheren Altersbestimmung gehort das Federseematerial zu den wertvollsten uberhaupt aus jenen Zeiten so die Aussage von Prahistorikern unserer Zeit 13 Dies gilt vor allem im Hinblick auf die Dendrochronologie mit ihrer aufs Jahr genauen Moglichkeit der Altersbestimmung sofern Referenzregister existieren wie der Hohenheimer Jahrringkalender 14 Von besonderer Bedeutungen ist dabei die Entwicklung der Bau und Dorftypen und der Keramiken die zusammen mit pollenanalytischen moorgeologischen palaozoologischen und Knochenbefunden wichtige Ruckschlusse auf die Gesellschaftsstruktur die Interaktionen mit den umgebenden Lokalkulturen die damaligen Subsistenzstrategien und Wirtschaftsformen zulassen Ein weiterer Aspekt sind die Auswirkungen der Veranderungen des Seebeckens durch Regressionen sowie Transgressionen des Sees die insbesondere bei der Bewertung siedlungsdynamischer Vorgange und von Migrationen in diesem Gebiet eine wichtige Rolle spielen 15 denn der Federsee bedeckte nach seiner Entstehung in seiner spateren Form am Ende der Wurm Kaltzeit vor 10 000 Jahren noch eine Flache von 32 km und war damit das zweitgrosste stehende Gewasser Sudwestdeutschlands Auch vor 200 Jahren bevor man ihn wirtschaftlich extensiv durch Torfstechen zu nutzen begann war er noch etwa achteinhalb mal so gross wie heute 11 km zu 1 3 km 16 Schon deshalb ist also der lange wahrende Streit ob es sich nun um Pfahlbauten im Wasser oder Feuchtbodenbauten auf dem Niedermoor handelte inzwischen erledigt und obsolet 17 da beide Bauformen zeitweise vorteilhaft gewesen sein mussen sogar als Folge von Uberflutungen teilweise nebeneinander vorgekommen sind Dabei haben sich sicherlich und je nach Uferlage und Seehochstand insulare oder Uferrandsituationen unterschiedlicher Struktur ausgebildet bzw sich in kurzen Intervallen abgewechselt wobei auch immer wieder die bei den Siedlern dann besonders beliebten Buchten entstanden Die bekannten Rekonstruktionen in Unteruhldingen am Bodensee suggerieren hier ein nicht unbedingt korrektes und mit modernstem Forschungsstand kompatibles ausschliesslich auf reine Pfahlbauten konzentriertes Bild Es fallt zudem auf dass viele Siedlungen oft nur wenige Jahrzehnte ja manchmal nur wenige Jahre lang bestanden eine diskontinuierliche Abfolge deren Ursache in passageren nach dem archaologischen Befund durchaus auch katastrophal abgelaufene Uberflutungen zu suchen ist Verantwortlich fur diese standig zu beobachtende Mobilitat war aber wohl auch die den Wanderfeldbau mit verursachenden periodischen Erschopfung der Boden trotz des Nahrstoffreichtums bei Niedermooren und der Dungung durch Brandrodung 18 Im archaologischen Fundmaterial aller Besiedelungsphasen des Federseebeckens nachweisbare weit reichende Kulturkontakte zeigen ausserdem dass die kulturellen Entwicklungsphasen des Gebietes trotz der etwas dezentralen Lage kein Sonderfall einer peripheren Kleinlandschaft gewesen sein konnen Der nahe dem oberen Donautal gelegene Federsee war vielmehr Teil einer entlang der Donau fuhrenden ost westlichen wie nord sudlich uber die Alpen fuhrenden Verkehrsachse und derart in das weitraumige Geschehen Mitteleuropas eingebunden 19 Forschungsgeschichte der Federsee Archaologie BearbeitenWie so haufig in der Archaologie bildet die Forschungsgeschichte auch hier den geistig kulturellen ja sogar wie in diesem Falle mit einem seltsamen Ausreisser im Dritten Reich den politisch ideologischen Wandel ab vor den und in dessen Bezugssystemen sie sich abspielte und durch deren Machtkonstrukte sie auch finanziert wurde Nicht zuletzt aus solchen zeithistorischen Zusammenhangen erklaren sich die beiden grossen Forschungslucken die erste ab etwa der Jahrhundertwende bis nach dem Ersten Weltkrieg die zweite nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis gegen Ende der 1970er Jahre Die erste Forschungslucke die sich uber die politischen Wirren vor dem Ersten Weltkrieg und bis zu dessen Ende erstreckt wurde immerhin durch die aktive Sammeltatigkeit des Zahnarztes Heinrich Forschner halbwegs uberbruckt den man dafur auch geehrt hat indem man einer bedeutenden von ihm 1920 entdeckten fruh und mittelbronzezeitlichen Siedlung am Federsee seinen Namen gab zumal er ihre archaologische Erkundung durch den Kauf des Gelandes gesichert hatte Die zweite Lucke hingegen war absolut und total als Folge des ideologisch germanentumelnden edle nordische Wilde als Erbauer und volkischen Missbrauches den man bereits in den 1920er Jahren mit der ersten Pfahlbaurekonstruktion 1922 im Wilden Ried und kurz darauf am Bodensee in Unteruhldingen vor allem aber wahrend des Dritten Reiches mit der Federseearchaologie getrieben hatte Auch sie aber verbindet sich mit einem Namen Hans Reinerth Fruhphase Bearbeiten Die archaologische Forschungsgeschichte der vorgeschichtlichen Federseeregion 20 beginnt 1875 mit dem Koniglichen Oberforster Eugen Frank Beim Torfstechen das damals zur Brenntorfgewinnung aus wirtschaftlichen Grunden verstarkt einsetzte und immer mehr industriellen Charakter annahm waren schon zuvor immer wieder Einzelfunde gemacht worden und an der nahe dem Federsee gelegenen Quelle der Schussen bei Schussenried hatte man 1866 auch schon gegraben Das Entwassern des Gelandes durch Stichkanale trug dazu ebenfalls bei obwohl es sich spater als fur die archaologische Situation verhangnisvoll erweisen sollte Frank ging nun erstmals daran das Federsee Gebiet systematisch zu erforschen und nach damaligen Verhaltnissen auch durchaus wissenschaftlich zu dokumentieren zu publizieren was er fand und mit anderen Wissenschaftlern zu diskutieren Er zog denn auch bald Parallelen zu den nun so genannten Pfahlbauten die auch anderswo etwa in der Schweiz zunachst 1853 54 am Zurichsee und spater am Bodensee gefunden worden waren Die zwischen 1875 und 1877 ausgegrabenen Siedlungen Aichbuhl und Riedschachen waren damals die ersten Moorsiedlungen uberhaupt die unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet wurden Zweite Phase die 1920er Jahre Bearbeiten Die nachste Phase der Forschungsaktivitat wird vom Zahnarzt Heinrich Forschner eingeleitet der sich zunachst auf die Vorgeschichte Oberschwabens konzentrierte und ab 1906 damit begann eine Sammlung mit Funden anzulegen die in der Mehrzahl aus dem Federseegebiet und Oberschwaben stammten Seine Sammlertatigkeit die er bis zu seinem Tode 1959 ausubte spielt in der Forschungsgeschichte des Federseegebietes eine wichtige Rolle denn vor allem in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg bildet sie das Bindeglied zwischen den Untersuchungen Eugen Franks und den wissenschaftlichen Ausgrabungen des Tubinger Instituts fur Urgeschichte die nach dem Kriege begannen und in den 1920er Jahren die zweite wichtige Periode der Federseeforschung bezeichnen Man versuchte damals nicht zuletzt den Substanzverlust durch die standige Grundwasserabsenkung im Moor moglichst gering zu halten welche durch neue Abzugsgraben durch das Ausgrabungsgebiet ausgelost worden war und ab 1925 einen neuen Hohepunkt erreichte als das staatliche Torfwerk den Grundwasserspiegel nochmals um eineinhalb Meter absenkte damit aber die Anlagen Aichbuhl und Riedschachen massiv gefahrdete Oscar Paret war hier vor allem als Ausgraber aktiv unterstutzt durch den Oberforster Walter Staudacher und den Landeskonservator Peter Goessler der von Stuttgart aus fur die finanzielle und personelle Ausstattung sowie einen wenn auch schwachen rechtlichen Schutz des Ausgrabungsgebietes sorgte Ausgegraben vermessen und dokumentiert wurden in einer europaweit einmaligen Aktion insgesamt funf Siedlungen mit gut erhaltener Holzbauarchitektur vor allem die sog Wasserburg Buchau und die Siedlung Dullenried mit ihrer zunachst hoch umstrittenen zeitlichen Einordnung dazu die Siedlung Taubried die der Schussenrieder Gruppe zuzurechnen ist Unterstutzt wurde er dabei von August Grober der schon zu Beginn des 20 Jahrhunderts an der Etablierung eines Federseemuseums in Buchau gearbeitet hatte das dann mit Unterstutzung durch Walter Staudacher 1919 im Buchauer Schloss von Thurn und Taxis auch eroffnet wurde und in der Folge die archaologische Forschung so stark beeinflusst hat wie kaum ein anderes seiner Art Robert Rudolf Schmidt sorgte dann als Direktor des Tubinger Urgeschichtlichen Institutes ab 1919 fur die wissenschaftliche Fundierung der nun grossflachigen Ausgrabungskampagnen bis 1930 in denen die bisher bekannten funf Siedlungen mit modernster Grabungstechnik und begleitet von naturwissenschaftlichen Methoden untersucht wurden so dass ein dynamisches Bild des Siedlungs und Landschaftswandels entstand Vor Ort gruben Schmidts Assistenten unter ihnen Hans Reinerth der im Dritten Reich noch eine eigene ideologisch aufgeladene Rolle spielen sollte welche die Federseeforschung bis weit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges desavouiert und bis in die 1970er Jahre derart massiv behindert hat Gleichzeitig aber entstand in Tubingen eine grosse Sammlung der Funde die zunehmend im Zusammenhang mit denen des restlichen Oberschwaben und der Schwabischen Alb gesehen und gedeutet wurden Schmidt wurde allerdings ab 1929 entmachtet und verlor seine Funktionen und seine Professur bis 1934 vollig Als sein Nachfolger wurde der ebenfalls mit den Nazis sympathisierende Gustav Riek eingesetzt nachdem Reinerth 1934 einem Ruf auf einen Lehrstuhl nach Berlin gefolgt war Ab den 1920er Jahren gelang es immer besser mit methodischen und technischen Mitteln die Funde auszuwerten und doch gleichzeitig die Fundorte so wenig wie moglich zu beeintrachtigen denn vor allem durch die fruhen Grabungen waren wichtige Fundorte weitgehend zerstort worden weil man die fur die Auswertung dann verlorene Kulturschichten als Ganzes abschaufelte um die Fussboden moglichst direkt freizulegen Besonders der Physiker Ernst Wall war dann bei der Auswertung der Fundschichten fuhrend und Pollenanalyse Moorgeologie Dendrochronologie Palaozoologie und botanik sowie fotografische Dokumentation sind nur einige dieser neuen Techniken gewesen die nach dem Krieg durch die Radiocarbonmethode C14 und andere naturwissenschaftliche Methoden erganzt wurden Die ideologische NS Phase Bearbeiten In den Jahren des Nationalsozialismus wurde die Federseeforschung dann durch massiv ideologische Eingriffe uberschattet die sich allerdings bereits in den 1920er Jahren durch eine popularisierende Romantisierung und Mythisierung angekundigt hatten Hans Reinerth der sich schon seit 1931 an der NSDAP orientierte hatte wahrend seines Studiums in Berlin ein Praktikum bei Gustaf Kossinna absolviert wo er den Begriff der Siedlungsarchaologie kennenlernte den er spater nicht zuletzt unter dem Einfluss Alfred Rosenbergs ideologisch auflud und auf das Federseegebiet bezog das nun als Zeugnis der sieghaften germanischen Ausbreitung angesehen und propagiert wurde deren altgermanisches architektonisches Vorbild auch fur die Kultur Trojas und der Griechen pragend gewesen sei wobei er Rosenberg das Material fur seine kruden weltanschaulichen Ideen lieferte zum Beispiel Ahnenerbe allerlei absurde volkische Theorien zur Federseebesiedelung aufstellte nach 1945 und bis zu seinem Tode 1990 jedoch wissenschaftlich und damit beruflich weitgehend geachtet war Die letzte Grabungskampagne fand 1937 statt und brachte den endgultigen Durchbruch der Dendrochronologie Die Wiederaufnahme der Forschung in den 1970er und 1980er Jahren Bearbeiten Bereits in den 1950er Jahren war versucht worden das archaologische Augenmerk wieder auf den Federsee zu lenken vor allem 1958 durch die umfassende Dissertationsschrift von Gunther Krahe 21 sowie in den 1960er Jahren durch die Forschergruppe um Ernst Wall die vor allem ein detailliertes Bild vom Wechsel zwischen Transgressionen und Verlandungen erstellte und so auch neue Einsichten in die Besiedelungsgeschichte ermoglichte Diese Aktivitaten bildeten zugleich ein wichtiges Bindeglied zwischen den Vor und den Nachkriegsuntersuchungen sowie der in den spaten 70er Jahren beginnenden Feldforschung Aber erst ab 1979 wurde nach Sondierungsgrabungen 1975 76 die den Erhaltungszustand vor allem der Siedlung Forschner erkunden sollten erneut mit der archaologischen Erforschung des Federseegebietes in grosserem Umfang begonnen als das Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg teilweise unterstutzt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Projekt Bodensee Oberschwaben mit einer systematischen Erfassung der Ufer und Moorsiedlungen zwischen Bodensee und Federsee begann Da die letzten Grabungen bereits 40 Jahre zurucklagen und uberdies nur zu einem geringen Teil publiziert worden waren viele Unterlagen zudem kriegs und nachkriegsbedingt als verloren oder unzuganglich galten die Akten und Grabungsdokumente von Reinerth Forschner und Wall sind inzwischen zuganglich war dieses Unternehmen zunachst ausserst schwierig zumal sich auch die Forschergruppe um Ernst Wall zu der auch der Moorspezialist Karlhans Gottlich und der Pollenanalytiker Gerhard Gronbach gehort hatten nach 1970 aufgelost hatte Durch Bohrungen gelang es dann aber 1980 die alten Fundstatten wieder zu lokalisieren deren durch Austrocknung teils desastrosen Erhaltungszustand zu dokumentieren und die Mudden mit neuen Methoden zu untersuchen Insgesamt fand man so in Oberschwaben und am Bodensee rund 100 meist mehrphasige Siedlungsplatze Das Projekt konnte mit Hilfe der DFG und der Universitaten Freiburg Heidelberg und Hohenheim fortgesetzt werden Wichtigster Befund waren dabei neue Datierungen der Federseesiedlungen denn man erkannte dass sie viel fruher anzusetzen waren als bisher gedacht und die Siedlungsphase einen Zeitraum von mindestens 3300 Jahren umspannte jetzt 3800 bis 4000 wenn man die ersten Siedlungsanzeichen ab 4400 v Chr einbezieht 22 Zudem wurden neue Kulturgruppen nachgewiesen und neuen Fundstellen entdeckt insbesondere Lagerplatze der mittel und jungneolithischen Rossener Kultur die altesten Funde aus der mittleren Jungsteinzeit die wohl vor allem ein Spatstadium dieser Kultur reprasentieren 23 Auch die bronzezeitliche Siedlung Forschner wurde nun genauer untersucht Man gewann uberdies neue Erkenntnisse zur standig durch starke Wasserspiegelschwankungen bestimmten Siedlungsgeschichte und legte dabei den Streit um die Begriffe Pfahlbauten versus Feuchtbodensiedlung auf Niedermoorflachen ad acta als man feststellte dass die Siedlungsdauer jeweils oft sehr kurz gewesen war und Dorfer mehrfach hin und her verlegt worden sein mussten auch mehrmals auf altere Siedlungsflachen zuruck wobei je nach der lokalen Situation auch beide Bauweisen gleichzeitig vorkamen 24 Aktuelle Forschung Weltkulturerbe Bearbeiten Die Untersuchungen die ab 1980 inzwischen 19 Moorsiedlungen dazu mehrere Siedlungsstellen auf den mineralischen Boden unter anderem auf der Insel Buchau feststellten dauern mit kontinuierlichen Grabungskampagnen bis in die Gegenwart an und werden nun massgeblich von Helmut Schlichtherle an der Aussenstelle des Landesdenkmalamtes von Baden Wurttemberg in Hemmenhofen betreut Die neolithische Siedlungsgeschichte des Federsees erfuhr dabei durch die Entdeckung neuer Siedlungsplatze wesentliche Erganzungen Die Aufarbeitung der fruhen Grabungen aus den 1920er und 1930er Jahren konnte abgeschlossen und durch neue Grabungsergebnisse erganzt werden so dass auch die Altlasten der neolithischen Federseeforschung somit weitgehend abgegolten sind Fur die vor allem durch die Wasserburg Buchau und die Siedlung Forschner sowie die hallstatt und latenezeitlichen Funde reprasentierte metallzeitliche Periode galt und gilt dies bisher jedoch nicht in diesem Ausmass so dass hier die Schwerpunkte zukunftiger Forschungsarbeiten gesehen werden Am 27 Juni 2011 hat die UNESCO die Prahistorischen Pfahlbauten rund um die Alpen als grenzuberschreitendes Weltkulturerbe anerkannt welche die Kriterien erfullen von aussergewohnlichem universellem Wert authentisch und einzigartig zu sein Unter den 111 ausgewahlten Fundstellen aus ca 900 europaischen sind auch 18 deutsche Pfahlbau Feuchtbodensiedlungen in Baden Wurttemberg 15 und in Bayern drei Neben den neun Statten am deutschen Bodenseeufer ist Oberschwaben mit funf Fundstellen vertreten allein drei davon liegen unmittelbar am Federsee Siedlung Forschner Alleshausen Grundwiesen Alleshausen Seekirch Odenahlen zwei weitere ganz in der Nahe bei Bad Schussenried Olzreute Enzisholz und am Schreckensee bei Wolpertswende nahe Ravensburg im mittleren Schussental Wissenschaftlich betreut und uberwacht werden diese und die anderen normalen Fundstatten ebenfalls von der Arbeitsstelle fur Feuchtbodenarchaologie des Landesamtes fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart in Hemmenhofen 25 Siedlungsgeschichtliche Grundlagen BearbeitenVorbemerkungen Bearbeiten Aktualitat Bearbeiten Kulturhistorische Darstellungen die sich vorwiegend auf archaologische Befunde stutzen wie das in der schriftlosen Vor und teilweise in der nur fragmentarisch in Texten belegten Fruhgeschichte die Regel ist sind stets nur unter dem Vorbehalt darstellbar dass sich mit jeder Grabung die Befundlage gravierend andern kann und die vorangegangenen Beschreibungen quasi ins Rutschen kommen ja sogar regelrecht obsolet werden konnen Mitunter entbrennt bei diesen neuen Befunden uberdies auch ein wissenschaftlicher Deutungsstreit der eine vor allem enzyklopadische Darstellung zusatzlich erschwert Diese Situation ist in der Federsee Archaologie in der praktisch jahrlich neue Grabungskampagnen mit manchmal uberraschenden Ergebnissen durchgefuhrt werden zumindest teilweise gegeben Es wird hier zwar versucht solche Ergebnisse nach Moglichkeit mit einzubeziehen doch ist dies nicht immer zeitnah moglich so dass zunachst die bisher langerfristig stabilen Befunde kulturhistorischen Bezuge und Einordnungen soweit sie bisher publiziert wurden referiert und nach und nach kontinuierlich aktualisiert werden sofern notig Deutungsproblematik Bearbeiten Die Siedlungsgeschichte wird von der Siedlungsarchaologie untersucht Da die dinglichen Hinterlassenschaften einer Kultur von der es wie in der Vor und teilweise auch noch der Fruhgeschichte keine oder kaum schriftliche Uberlieferungen gibt also keine unmittelbaren Anhaltspunkte fur ihre Struktur das heisst Sprache gesellschaftliche Schichtungen Okonomie Kultur Politik Religion usw ist der Archaologe hier allerdings auf Analogieschlusse angewiesen Das bedeutet er muss einen Teil dieser Strukturelemente rein hypothetisch erganzen da sie einen Zusammenhang bilden innerhalb dessen die geborgenen Artefakte einst ihren Zweck erfullten und ihren Sinn ergaben Aus diesen Grunden ist es unwahrscheinlich dass es je gelingen wird die soziale religiose oder gar politische Geschichte einer Gesellschaft unter diesen limitierenden Bedingungen komplett und vor allem korrekt zu erfassen Dies gilt auch dann wenn wie hier aufgrund der Besonderheit der Fundsituation besonders viele Artefakte und naturliche Belege erfasst werden konnen 26 Nach der Gewinnung etwa durch Ausgrabung der Klassifikation Analyse und Datierung der Funde besteht die Hauptaufgabe des Archaologen insbesondere und am schwierigsten in der Vorgeschichte denn auch darin sie einer historisch bewertenden Interpretation zu unterziehen 27 die wie die Geschichte der Pfahlbauforschung etwa am Federsee besonders extrem zeigt durchaus auch ideologisch gefarbt und volkisch verfalscht sein kann auf jeden Fall aber wie jegliche Interpretation im Rahmen ihres jeweiligen hermeneutischen Zirkels sowohl individuell gefarbt wie zeitgebunden ist 28 Dabei gilt nach dem Prahistoriker Hermann Muller Karpe Die in den historischen Erscheinungen und ihren Strukturen zum Ausdruck kommenden Wertesysteme stellen eine objektive Wirklichkeit dar die dem subjektiven von der Personlichkeit des Historikers getragenen Verstehen zuganglich ist vorausgesetzt dass die Quellenbasis hinreichend ergiebig ist und der Historiker sich hinreichend um ein Verstehen bemuht wozu gleicherweise eine solide Faktenkenntnis wie eine intuitive Sensibilitat fur die Geisteshaltung des historischen Gegenubers erforderlich ist Bei den so gekennzeichneten geschichtswissenschaftlichen Bemuhungen kommt dem Blickwinkel unter dem die historischen Erscheinungen gesehen und der Selektion und Gewichtung die den historischen Fakten fur das entstehende Geschichtsbild zuteil werden Bedeutung zu Hermann Muller Karpe Grundzuge fruher Menschheitsgeschichte Bd 1 S XI 1998 Raumliche und zeitliche Struktur Ubersicht Bearbeiten Man beachte dass vor allem die Verknupfungen des Siedlungsgeschehens mit dem Klimagang und der Landschaftsentwicklung nicht einfach und in vielen Fallen bis jetzt nicht vollstandig klar sind sondern noch immer ein intensiv diskutierter Forschungsgegenstand 29 Damit stellen die anschliessend dargestellten Fakten allenfalls einen Zwischenstand im Rahmen eines sich standig weiter entwickelnden Forschungsgeschehens dar jedoch mit einer relativen Stabilitat die sich uber mehrere Jahre vor dem Hintergrund der Ergebnisse aus jahrlichen Grabungskampagnen entwickelt hat Raum Das klimatisch benachteiligte als Jagdgebiet und verkehrsgeographisch jedoch interessante Federseegebiet wird in der Forschung inzwischen als ein allerdings in west ostliche und nord sudliche Verkehrsachsen eingebundener Sekundarraum der neolithischen Besiedelung betrachtet vor allem in Abhangigkeit zu den begunstigten Raumen des Bodensees und anderer Bereiche Suddeutschlands und am Oberrhein Die Siedler an den oberschwabischen Seen einschliesslich des Bodensees und Mooren gehoren aber nicht zu den altesten Ackerbauern Europas also zu den Tragern der linearbandkeramischen Kultur mit ihren typischen Langhausern und ihren ausgepragten Bestattungsfeldern samt kultischen und kunstlerischen Hinterlassenschaften 30 denn das Alpenvorland lag abseits der Wege auf denen sich im 6 Jahrtausend v Chr diese Kultur ausbreitete 31 Spater allerdings ging insbesondere vom Bodenseeraum aber auch den benachbarten Kulturraumen immer wieder ein Bevolkerungsdruck aus der sich auch auf das Federseegebiet auswirkte und den man uber verschieden lokale und regionale Migrationsmodelle zu erfassen sucht 32 Zeit Am Federsee folgten die Bewohner abgesehen von den sporadischen Uberflutungsphasen zwischen jungneolithischem Siedlungsbeginn um ca 4300 v Chr und der Zeitenwende 7 grossere T4 T10 und einige kleinere dem verlandenden Ufer des Sees 33 In der mittel und spatneolithischen Phase lassen sich dabei zunachst zwischen 4200 und 3550 v Chr drei diskontinuierliche Siedlungsschube erschliessen Aichbuhler Gruppe Schussenrieder Gruppe Pfyn Altheimer Gruppe Zwischen 3330 und 2800 im Verlauf der Horgener Kultur und der Goldberg III Gruppe war das Siedelgeschehen hingegen von einer starkeren Kontinuitat bestimmt Dabei etablierte sich die Nutzung einer Siedlungskammer zunachst im Westen dann im Norden des Gebietes so dass sich jungneolithisch das Besiedlungsmuster eher als episodisch darstellt im Spatneolithikum hingegen als kontinuierlich bis es endneolithisch fur uber 700 Jahre vollig abbricht und erst wieder fruh bis mittelbronzezeitlich mit den Aktivitaten ab 1979 im Vorfeld der Siedlung Forschner erneut einsetzt Dabei muss einschrankend gesagt werden dass diskontinuierliche Muster archaologisch nur bedeuten dass verbindende Glieder bisher nicht gefunden wurden Auch die Ursachen also die nach Ende des Atlantikums vor allem endneolithisch starken Klimaschwankungen Erschopfung der ackerbaufahigen Boden also der Boden auf den umgebenden Moranen und Mudden denn die Verlandungszonen waren nie ackerbaufahig oder auch nur fehlende Funderhaltung z B wegen der spat und vermutlich wohl auch endneolithisch bevorzugten Blockbauweise die kaum Spuren hinterlasst lassen sich nicht eindeutig feststellen Da in dieser Periode auch kaum Eichenholz verbaut wurde fur das fur Mitteleuropa eine luckenlose Jahresringtabelle uber die letzten 10 Jahrtausende existiert gibt auch die Dendrochronologie kaum Auskunft uber die zeitlichen Ablaufe dieser endneolithischen Epoche In der Metallzeit wiederum war das Moor nur in drei Phasen namlich von 1770 bis 1489 von 990 bis 860 und von 720 bis 610 v Chr besiedelt doch ist hier von einer Siedlerkontinuitat auf den umliegenden mineralischen Boden auszugehen also Boden etwa auf Inseln oder Randbereichen die nicht primar aus Torf bestehen sondern aus Humus Sanden Kiess und oder Loss 850 v Chr hatte eine Klimaschwankung mit feuchtem und kaltem Wetter verbunden mit massiven Transgressionen vorubergehend zur Aufgabe aller Moorsiedlungen in Suddeutschland gefuhrt allerdings wurden lokale Fischfanganlagen wie die bei Oggelshausen offenbar uber hundert Jahre lang weiter gefuhrt wie Reste sehr kleiner Hutten uber den Anlagen zeigen Doch ein starker Anstieg des Seespiegels um 500 v Chr der beim Bodensee zehn Meter betrug setzte wohl auch dem ein Ende 34 35 Somit lasst sich in der fast 4000 jahrigen Besiedelungsgeschichte dieses an sich relativ kleinen Feuchtgebietes ein mehrmaliger Wandel der Siedlungs und Wirtschaftssysteme beobachten jeweils wohl in Abhangigkeit von klimatischen seegeographischen sozialen und okonomischen Bedingungen die sich etwa in der Metallzeit einerseits wo es nur wenige dazu mit starken Palisaden und Holzmauern umfriedete Dorfer gab und den mittel bis spat endneolithischen Siedlungsformen andererseits die zwar oft Palisaden hatten aber keineswegs so wehrhafte erheblich voneinander unterscheiden zumal sie nun bevorzugt als Strassendorfer und nicht mehr wie vorher als relativ regellose Haufendorfer imponieren die erst wieder in der Bronzezeit auftreten Siedlung Forschner Wasserburg Buchau da nur sie sinnvoll mit den dann offenbar notwendigen massiven Wehranlagen zu schutzen waren wobei sich in diesen Fallen eine interne Struktur mit einer Art Dorfplatz im Zentrum beobachten lasst 36 nbsp Der Federsee mit Riedflachen bei Bad BuchauUmwelt Klima und Subsistenzstrategien Bearbeiten Hauptartikel Federsee und Federseebecken Die regional und lokal jeweils vorherrschende Subsistenzstrategie ist oft auch eine Folge der ersten beiden Faktoren obwohl vor allem klimatische Einflusse schwer zu gewichten und einzuordnen sind Kulturen werden aber auch durch sie gepragt und konnen selbst in ihren immateriellen Auspragungen wie Kunst Religion oder Gesellschaft nur dargestellt werden wenn diese Zusammenhange mit einbezogen sind Dies gilt nicht zuletzt fur ur und fruhgeschichtliche Perioden deren Bedingungen noch weit direkter von Klima und Umwelt abhangen als dies bei den heutigen Kulturen der sog 1 Welt der Fall ist auch wenn die globale Erwarmung uns diese Zusammenhange in den letzten Jahren wieder starker bewusst gemacht hat 37 Umweltbedingungen und soziookonomische Folgen Bearbeiten Jungpalaolithikum Bearbeiten Bereits vor etwa 20 000 Jahren war am Rande des Rheingletschers durch noch risszeitliche Gletschermoranen ein Becken entstanden das sich von Gletscherwasser gefullt zu einem etwa 50 km grossen Eisrandsee entwickelt hatte der im Spatglazial noch etwa 30 km gross war Der Federsee in seiner spateren geologisch lakustrischen und dann auch kulturrelevanten Gestalt entstand jedoch erst am Ende der letzten Wurm Kaltzeit vor ca 11 500 bis 10 000 Jahren Bereits damals durchstreiften jedoch Jager und Sammler des Magdalenien Zeitalters die Tundrenwalder des Bolling Interstadials auf der Suche nach Beute Im Allerod Interstadial konzentrierten sie sich dann ganz auf die Ufer des Federsees 38 Eiszeitende und Mesolithikum Bearbeiten Nach dem endgultigen Ruckzug des Gletschers zu Beginn des Holozans war der Federsee und sein Becken belegt durch zahlreiche Funde von Lagerplatzen etwa an der Schussenquelle und auf den zahlreichen Schotterkuppen rund um den See ein bevorzugtes Aufenthaltsgebiet der letzten Jager und Sammler die dem Wild durch die Taler der vielen Gletscherabflusse bis zu seinen Weiden und Tranken folgten Auch fur das Mesolithikum sind solche Lagerplatze mit Resten von Hutten wie bei der Station Henauhof Nord II durch die Bad Buchauer Gruppe des Endmesolithikums belegt die auf eine Intensivierung der jagerischen Nutzung rund um den See hinweisen Dauerhafte Siedlungen sind hingegen erst viel spater nachweisbar In jener Zeit begannen sich dann Kiefer und Birkenwalder auszubreiten und die weitgehend baumlose eiszeitliche Parktundra zu ersetzen Das wiederum nahm den bisher in grossen Herden vorkommenden Rentieren und Wildpferden den Raum stattdessen wanderten waldangepasste Tiere wie Reh Auerochse Biber Wildschwein Hirsch und Elch ein Die Menge des jagbaren Wildes nahm so drastisch ab die Existenzbedingungen der endeiszeitlichen Jager verschlechterten sich dramatisch und zwangen sie zu Anpassungen etwa ihres jagerischen Verhaltens bei dem nun nicht mehr die in Grossgruppen in umfangreichen Jagdzugen praktizierte Herden und Treibjagd eine Rolle spielte sondern die Jagd auf einzelne Tiere in dichten Waldern ja sogar auf Kleinwild Nagetiere und Vogel und mit Fallen was auch entsprechende Veranderungen der Sozialstrukturen hin zu kleinen Familiengruppen zur Folge hatte 39 Lagerplatze wurden im Mesolithikum nun bevorzugt an Seen und Flussufern errichtet da Fischfang und das Sammeln von Pflanzen in der Ernahrung wie etwa die durch die Ausbreitung der warmeliebenden Laubmischwalder begunstigte Haselnussernten jetzt eine immer wichtigere Rolle spielten Damit war aber auch der Boden bereitet fur die spatere Ubernahme neolithischer Subsistenzstrategien wie sie die im Federseegebiet bisher allerdings nicht als Siedler nachgewiesenen spateren Linienbandkeramiker zwischen 5800 und 4500 v Chr nach Europa brachten In dieser mesolithischen Periode zeigen Pollenprofile auch den beginnenden Holzeinschlag Siedlungsschwerpunkte waren damals vor allem die reich durch Halbinseln und Buchten gegliederten sudliche Aichbuhler Bucht und Henauhof und westlichen Ufer Moosburg Vollochhof Kappel mit ihren Strandwallen und Flachwasserzonen wie sie vor allem dort durch den langsamen Ruckzug des Sees entstanden waren nicht hingegen die Steilufer der Ostseite 40 Neolithikum Bearbeiten Im weiteren Verlauf des Holozans mit seinen hauptsachlichen Klimaphasen Praboreal Boreal Atlantikum und Subatlantikum verlandete das relativ flache Gewasser zunehmend doch nicht kontinuierlich sondern in einer unregelmassigen Abfolge von Uberflutungen und Verlandungen des recht flachen sumpfigen und damit fur solche Wechsel hoch anfalligen Seebeckens Diese Prozesse hinterliess aber auch in der Umgebung des Sees zahlreiche landwirtschaftlich gut nutzbare Boden auf Alt und Jungmoranen mit vereinzelten mineralischen Inseln Sediment und Lossflecken Gleichzeitig bildeten sie auch den Ausgangspunkt fur die Entstehung der Moore erst als Niedermoor spater auch als Hochmoor deren unterschiedliche Konsistenz im spateren Neolithikum zu oft parallel nebeneinander existierenden Bauweisen der Hauser fuhrte je nach Nasse direkt auf dem Torf aufliegend oder aber mit einem Pfahlrost als Unterbau 41 Die Abhangigkeit der Seeufer und Moorbesiedelung von Klimagunst und Seespiegelsenkungen bzw Erhohungen Transgressionen T4 bis T9 ist dabei in mehreren Fallen eindeutig und der so eintretende Ernteverlust samt Existenzgefahrdung wird kompensiert durch periodisch verstarkte Jagdtatigkeit und Verlagerungen der Siedlungen oder auch deren passageres oder langeres Verlassen So gab es etwa von der Westschweiz bis nach Oberschwaben wahrend der Kaltphase Piora II zwischen 3500 und 3250 v Chr ein fast volliges Aussetzen der Siedlungstatigkeit das mit einer zunehmenden Bewaldung im Sinne einer Waldregenerierung einherging wie Pollendiagramme zeigen Andererseits reagierte die endneolitische Horgener Kultur und die ihr zeitlich dicht folgende Goldberg III Gruppe nach einer vergleichbaren Klimaverschlechterung mit einem regelrechten Innovationskomplex der nicht nur die Einfuhrung eines vollig neuen Siedlungsschemas Strassendorf Typ Seekirch zum Inhalt hatte sondern auch mit Rad und Wagen und moglicherweise auch schon den erst bronzezeitlich nachgewiesenen Hakenpflug samt Rindern als Zugtieren neue Techniken einsetzte die wiederum auch wohl wegen der verstarkten Viehhaltung die Notwendigkeit zur Folge hatten stabile Bohlenweg anzulegen die mittig durchs Dorf fuhrten Ob die dabei moglicherweise zu beobachtende gesellschaftliche Stratifizierung damit zusammenhangt ist allerdings unklar Gleichzeitig finden sich mit der stark zunehmenden Zahl der Spinnwirtel und stark vermehrtem Leinanbau Symptome einer wirtschaftlichen Spezialisierung die uber den Eigenbedarf hinaus produzierte und damit auf Austausch moglicherweise spater auch Handel angewiesen war 42 Auch die nun immer haufiger baulich stark divergierenden Anlagen die als Haupt und Nebendorfer interpretiert werden deutet in diese Richtung 43 Klimatische Bedingungen im Federseegebiet Bearbeiten Serie Klimastufe Pollen zone ZeitraumHolozan Subatlantikum X 450 v Chr bis heuteIXSubboreal VIII 3 710 450 v Chr Atlantikum VII 7 270 3 710 v Chr VIBoreal V 8 690 7 270 v Chr Praboreal IV 9 610 8 690 v Chr Pleistozan Jungere Dryaszeit III 10 730 9 700 99 v Chr Relativitat klimatischer Befunde Ausschliesslich klimatische Einflusse als einzige Beweggrunde eines Kulturwandels anzunehmen ist zwar falsch doch haben sie stets eine bedeutsame Rolle dabei gespielt Klimageschehen und Kulturwandel greifen vielmehr ineinander und in diesen wechselwirkenden Komplex sind demographische und kulturgeografische Bewegungen etwa kulturelle Diffusion Kontaktinnovation oder polyzentrische Vorgange in ein potentielles Innovationsgeschehen eingebettet Absichern muss man solche sicher oft auch klimatisch stark motivierten Geschehnisse durch grossraumige Befunde aus benachbarten Regionen wie sie in ganz Sudwestdeutschland mit Oberschwaben und der Westschweiz vorliegen zumal diese Feuchtbodenarchive oft auch bis auf wenige Jahre genau datierbar sind und zudem verlassliche Informationen uber die jeweiligen klimatischen Verhaltnisse liefern Allerdings bleiben vor allem beim grossraumigen Fehlen solcher Befunde etwa zwischen 2600 und 1800 v Chr nach wie vor Lucken im Gesamtbild und wie in diesem Fall sind belastbare Aussagen zum tatsachlichen regionalen Klimagang im Jung und Endneolithikum dann nicht moglich Das gilt naturlich ebenso fur die jeweiligen okologischen Konsequenzen in einzelnen Siedlungslandschaften sowie fur den mittel und langerfristigen Einfluss verschiedener Landnutzungssysteme und ihrer Zyklen 44 Oberschwabisches Spatneolithikum Die klimatischen Bedingungen am relativ hoch gelegenen 578 650 Meter uber NN auch wegen des wenn auch flachen Beckens mit seiner Neigung zur Ausbildung von Kaltluftseen eher kuhlen Federsee waren weniger gunstig als am knapp 200 m tiefer liegenden Bodensee im Neckarbecken oder am Oberrhein doch lag das Seebecken andererseits relativ verkehrsgunstig zwischen der oberen Donau und dem Tal der Schussen das nach Suden hin zum Bodensee fuhrt Auch gab es im Holozan mehrere Warmphasen die dieses Manko teilweise ausglichen 45 Das Klima in Mitteleuropa war jedoch nach Ende der warmsten postglazialen Phase des sog Atlantikums also zwischen 4000 und 2400 v Chr der Periode in der vor allem in der Schweiz am Bodensee und Federsee die Pfahldorfer errichtet worden waren von heftigen und oft kurzfristigen Schwankungen bestimmt wobei zumindest phasenweise etwa wahrend der mittelbronzezeitlichen Siedlung Forschner eine eher hohe Sonnenaktivitat eine Rolle gespielt hat 46 die mit einer etwas hoheren Durchschnittstemperatur und vermehrten Niederschlagen in Zusammenhang gebracht wird 47 Die bisherigen Siedlungsstandorte wurden danach jedenfalls offenbar nach schweren durch Sedimentschichten und spater auch durch Kolluvien 48 bezeugten Uberflutungen mehrmals verlassen auch scheint der Siedlungsdruck zwischen 1900 und 1760 v Chr nicht gross gewesen zu sein wie die pollenanalytisch bezeugte zunehmende Bewaldung der Umgebung zeigt die erst mit Beginn der Forschner Siedlung wieder durch starkere Auslichtungen abgelost wird 49 Die ab etwa 2000 v Chr sich vollziehende subboreale Abkuhlung in Mitteleuropa um ca 2 bis 2 5 C mit einem regelrechten Temperatursturz um 1200 v Chr hatte in Verbindung mit Gletschervorstossen aus den Alpen im Gefolge der vorangegangenen Piora Schwankung einen niedrigen Wasserstand der Seen zur Folge und die Torfmoore waren wahrend einer Trockenphase um 1000 v Chr sogar teilweise ausgetrocknet Diese zeitweise geringe Attraktivitat der oberschwabischen Seen fur Siedler konnte durchaus verantwortlich dafur sein dass zwischen 2800 und 2200 v Chr die neolithischen Kulturen der Schnurkeramik und der Glockenbecherleute das Gebiet nicht erreichten und es uberdies zwischen dem ausgehenden Neolithikum und der beginnenden Bronzezeit zwischen ca 2500 und 1979 1767 v Chr fur etwa 700 Jahre am Federsee eine regelrechte Fundlucke gibt Es wurden danach neue jedoch anders strukturierte Seeufersiedlungen mit starken Schutzbauten wie der fur die damalige Zeit einzigartige Holzwall der Siedlung Forschner angelegt doch scheiterte auch dieser Neubeginn letztlich an dem feuchteren und kalteren Klima das fur die Zeit nach 800 v Chr kennzeichnend war und damals der letzten grosseren Siedlung der Wasserburg Buchau ein Ende setzte Kurz vor 500 v Chr stieg das Niveau des Bodensees rasch um zehn Meter und die noch vorhandenen eisenzeitlichen Seeufersiedlungen der Hallstatt Zeit wurden durch eine neuerliche Naturkatastrophe abermals vernichtet Die Bevolkerungszahl erreichte hier wie am Federsee wo das Jahr 500 das vollige Ende der Moorsiedlungen markiert einen Tiefpunkt und nur die warmen Taler und das Hinterland des Bodensees blieben besiedelt 50 Die Korrelation von Klimadaten und Kulturen am Federsee ergibt folgenden Befund K Kalteeinbruch 51 Jungneolithikum K1 und K2 4300 4100 v Chr Zwischen K1 und K2 gibt es eine leichte Warmeschwankung von wenigen Jahrzehnten Nach dem Ende von K1 beginnt die Aichbuhler Gruppe Dendrodat 4229 bei noch relativ unsicherer Datierung der Dauer dieser Gruppe K3 3900 3780 v Chr Die sog Piora Kaltphase I Sie deckt sich in etwa mit der Schussenrieder Gruppe In der folgenden etwa 250 jahrigen warmeren Periode liegt die Pfyn Altheimer Gruppe Beide Gruppen hatten eine Dauer von jeweils nur ca 100 Jahren K4 und K5 3500 3400 v Chr Beide Kalteeinbruche markieren die erste Phase der Piora Schwankung II 3500 3100 v Chr denn sie folgen dicht aufeinander Wahrend dieser Periode ist das Federseegebiet offenbar nicht besiedelt Endneolithikum K6 3300 3200 v Chr Die Horgener Kultur beginnt wahrend dieser das Ende der Piora II Schwankung bezeichnenden Kaltphase um ca 3300 v Chr Dendrodat 3334 ein hoherer Jagdanteil wahrend dieser Phase ist bezeichnend und erstreckt sich mit verschiedenen Siedlungen in die folgende langere Warmphase bis ca 2900 v Chr Wahrend dieser Zeit kam es wie schon die alteste Siedlung der Horgener Kultur Torwiesen II zeigt zu dem bemerkenswerten Umbruchen der gesellschaftlichen wirtschaftliche und sozialen Verhaltnisse nicht nur am Federsee sondern in ganz Oberschwaben mit Bodensee sowie in der Schweiz Insgesamt war diese eine aussergewohnlich lange und prosperierende Siedlungsphase K7 2900 2450 v Chr Wahrend dieser relativ recht kalten Zeit existiert die kulturell sehr heterogene Goldberg III Gruppe Metallzeit 52 K8 Diese etwa 200 jahrige Kaltephase zwischen 1400 und 1200 v Chr setzte der fruh und mittelbronzezeitlichen Siedlung Forschner Dendodat 1767 1481 v Chr ein Ende K9 Die spatbronzezeitliche Wasserburg Buchau 1100 800 v Chr wurde durch die hallstattzeitliche scharfe Kaltedepression zwischen 800 und 600 v Chr beendet Historische Zeit K10 K11 Dieser Kaltphase folgte dann das Optimum der Romerzeit das allerdings nochmals zwischen 400 und 300 v Chr von einem etwa hundertjahrigen Kalteeinbruch unterbrochen wurde K10 in seiner Kernzeit etwa ab 100 v Chr einsetzt und bis 400 500 n Chr andauert wo es vom Pessimum der Volkerwanderungszeit abgelost wird K11 das wiederum nach einigen starken Schwankungen ab ca 800 900 in die mittelalterliche Warmzeit uberging wo dann auch die eigentliche historische Periode am Federsee mit der Klostergrundung dort beginnt nachdem es vorher nach Ende der Romerperiode und dem Abstieg und Zerfall des Romischen Reiches in der Spatantike und wahrend der Volkerwanderungszeit wieder einen Ruckfall in fruh bis urgeschichtliche Zustande gegeben hatte Spatestens in dieser Phase ist uberdies die von Hubert Lamb postulierte Korrelation Klima und Kulturgeschichte eindeutig und kann daher auch analog fur ur und fruhgeschichtliche Perioden angenommen werden wie nicht zuletzt die Siedlungsgeschichte im Federseebecken ausweist Kulturelle Hauptindikatoren Bearbeiten Bedeutung Bewertung Erhaltung Bearbeiten Bedeutung und Bewertung Unter kulturellen Indikatoren versteht man im engeren Sinn die dinglichen Hinterlassenschaften der Menschen einer bestimmten Gruppe der Vergangenheit die dann mitunter auch als archaologische Kultur bezeichnet wird In der Urgeschichte sind sie die einzigen in der Fruhgeschichte die uberwiegenden Zeugen ihrer Existenz denn wenn eine Gesellschaft wie hier keine oder kaum schriftliche Zeugnisse hinterlassen hat kann Wissen uber ihre immaterielle Lebenssphare also uber ihre Gesellschaft Wirtschaft Handel Kunst Religion uber ihre Lebensstrategien allgemein ihr Denken ihr Interagieren usw wenn uberhaupt dann nur uber solche materiellen Funde abgeleitet werden Die Moglichkeiten solcher Forschungen sind jedoch vor allem in der historischen Archaologie durch den unreprasentativen Charakter der erhaltenen Uberreste stark begrenzt da die Erzeugnisse der Oberschicht meist weit uberreprasentiert sind und Erhaltungsbedingungen Naturkatastrophen spatere Bodennutzung usw fast stets nur die widerstandsfahigsten Objekte uberdauern lassen 53 In diem Punkt allerdings weicht das Fundbild von Feuchtbodenarchaologie erheblich ab denn abgesehen davon dass einen Uberreprasentierung der Oberschichtfunde eigentlich erst mit der Bronzezeit und ihrer sich schichtenden Gesellschaft langsam einsetzt sind hier nicht nur weit mehr gewohnliche Objekte erhalten vor allem auch solche biologischer Natur durch die konservatorischen Eigenheiten des Moores und die periodische Vernichtung von Siedlungen durch Uberflutungskatastrophen findet sich nun auch ein weit vollstandigerer Querschnitt der damaligen menschlichen Lebenshaltung als etwa in Grabern und anderen nicht derart begunstigten Fundsituationen 54 Auch dendrochronologische archaobotanische und zoologische sowie anthrakologische und pedologisch sedimentologische Befunde sind nun weit eher moglich und erganzen das Fundbild zusatzlich 55 Erhaltungsbedingungen Generell muss in Gebieten mit stark sauren Boden wie sie Nieder und Hochmoore vor allem in Kessellagen wie hier meist bieten pH Wert zwischen 2 5 und 5 bei Hochmooren sowie zwischen 3 und 7 5 bei Niedermooren mit sehr schlechten Erhaltungsbedingungen von Knochenmaterial in Bestattungen gerechnet werden da sich die Knochen im Gegensatz zum anderen Milieu etwa in Abfallgruben hier nicht sehr lange im Boden halten und der Kalk in ihnen sich auflost Andererseits sind die Erhaltungsbedingungen fur organische Material wie etwa Holz Textilien Leder botanische Reste usw bei dieser sog Feuchtbodenhaltung wie sie vor allem in Feuchtbodensiedlungen auftritt wegen der hohen Konzentration von Huminsaure besonders gut wie die vorzuglich erhaltenen Holzboden Flechtwande Pfosten Rader oder Einbaume zeigen die unter Luftabschluss konserviert wurden zumal es sich beim Federseegebiet um ein typisches grundwassergespeistes Moorgebiet handelt dessen Wasserspiegel derart relativ konstant bleibt sofern nicht naturliche oder kunstliche Abflusse fur eine Entwasserung sorgen oder wie hier klimatische Veranderungen fur die periodische Transgression T der zentralen Wasserkorper von denen es ab dem Jungneolithikum bis zur Hallstattzeit sechs grossere gab Angaben v Chr jeweils Beginn der Transgression gerundet ca T4 4300 T5 3900 T6 3700 T7 2500 T8 1500 und T9 800 48 Die Reste verlassener Siedlungen wurden bald durch die wuchernde Vegetation uberzogen und verschwanden unter einer bis zu 1 20 m dicken nassen Torfschicht die allerdings auch zuverlassig fur einen volligen Luftabschluss sorgte der die biologischen Materialien vor dem Verfall schutzte Fur die Lossflecken und mineralischen Einsprengsel etwa die Insel Buchau ein 1 8 km langes 200 300 m breites 45 ha Grundflache umfassendes Eiland stellt sich diese Situation wiederum anders dar desgleichen fur trockengelegte Bereiche des Moors wo etwa die holzernen Reste nach Kontakt mit Luft sehr schnell zerfallen wie der Zustand der fruhen Grabungen leider deutlich zeigt Gut erhalten ist auch die Keramik die bereits bei den Linearbandkeramikern die das Brennverfahren mit nach Mittel und Westeuropa brachten in gebrannter Form vorlag und sich so nicht wie die fruhe Topferware der ersten orientalischen Keramikphase in der feuchten Umgebung auflosen konnte 56 Siedlungen und Hausbau Bearbeiten Von der Befundlage her sind die im Moor ja erhaltenen Bauholzer von Hausern Siedlungen Brucken und Wegen die am besten zu beurteilenden weil signifikantesten Indikatoren und fur die Datierung sind sie unverzichtbar Ab 5300 v Chr konnen jedenfalls siedlungsbedingte Veranderungen des Waldgebietes festgestellt werden durch C14 zeitlich kalibrierte Pollendiagramme 57 Die Dendrochronologie liefert sogar auf das Jahr genaue Falldaten des Holzes wenn die Probe in eine der vorhandenen Jahrringtabellen passt vor allem in den Hohenheimer Jahrringkalender der vom April 2004 luckenlose 12 483 Jahre zuruck bis 10 480 v Chr in die Jungere Dryaszeit reicht und damit der langste weltweit ist 58 Periodizitat und Dynamik der Siedlungsentwicklung Bearbeiten Bereits seit der Mittelsteinzeit und bis in die fruhe Jungsteinzeit finden sich aber zahlreiche offenbar immer wieder oder sogar dauerhaft genutzte Stationen also periodisch genutzte Lagerplatze mit kleineren Fundinventaren rund um den Federsee vor allem aber aus vermutlich topografischen Grunden an dessen sudlichen westlichen und nordlichen Ufern Sie liegen auf Kuppen und Landzungen aber auch an Hangen uber Niederungen entlang eines Tales und auf Inseln Es gibt hier uber 100 einschlagige Fundstellen Dass die Nahe zu fliessendem Wasser fur die damaligen Menschen wichtig war zeigt sich daran dass sie selbst am Seeufer bevorzugt in der Nahe von Bachen und Quellen lagerten Die Moorlandschaften des Federsees waren allerdings fur den fruhen Feldbau im Spatmesolithikum weniger geeignet und wie das Werkzeuginventar zeigt Pfeilspitzen Harpunen etc waren Jagd und Fischfang als wohl primare spater und nach dem eigentlichen Siedlungsbeginn im mittleren Neolithikum als zusatzliche wahrend Kaltephasen wohl sogar primare Ernahrungsstrategien sicher notwendig So blieb teilweise noch ein mittelsteinzeitliches Geprage der hier lebenden fruhen Kleingruppen und zwar bis weit in die eigentliche Siedlungsphase erhalten wahrend in der weiteren Umgebung vor allem an der Donau bereits Bandkeramiker siedelten moglicherweise aber vereinzelt auch hier schon einen technologischen und kulturellen Einfluss ausubten ohne dass dies bis jetzt archaologisch nachweisbar ware 59 Warum vom linearbandkeramischen Langhaus 60 das als Wohnstallhaus diente und noch in der Rossener Kultur ublich war 61 auf kleinere Hausertypen ubergangen wurde und ob dahinter ein gesellschaftlicher Wandel steht ist unklar Ein Grund dafur konnte jedoch sein dass Langhauser fur die Besiedelung weniger stabiler Boden wie sie wegen inzwischen fortgeschrittener agrarischer Techniken jetzt nicht nur an den Seen sondern insgesamt erfolgte einen anderen leichteren Bautyp erforderte der zudem einfacher zu Dorfern zusammenzuschliessen war 62 Kennzeichnend und zwar fur den grossten Teil des Mittel und Spatneolithikums ist aber auch die Mobilitat der Siedlungen Es entstand so eine diskontinuierliche Abfolge von unterschiedlichen Siedlungsmustern mit oft nur kurzer Dauer Siedlungsketten im Jungneolithikum und Siedlungscluster teils mit Strassendorfern im Endneolithikum Sie werden durch verschiedene regionale und lokale Siedlungs und Migrationsmodelle zu erklaren versucht die auch reine mehrphasige Siedlungsverlagerungen berucksichtigen wie sie am Federsee immer wieder vorkamen etwa bei Aichbuhl Riedschachen II und Odenahlen und denen unterschiedliche Motivationen zugrunde liegen konnen wie wirtschaftliche Prosperitat oder Not hohe Geburtenrate und Bevolkerungsdruck Erschopfung von Boden und anderer Ressourcen kriegerische Auseinandersetzungen und andere soziale Zwange sowie klimatische Grunde bzw Uberflutungen Auch die Grundung von nahebei liegenden Tochtersiedlungen kann so erklart werden bei denen eine im Vergleich zu den allgemein bauerlichen Ausrichtung der Hauptsiedlung spezialisierte Okonomie ursachlich gewesen sein kann z B Taubried I Hartoschle und Bachwiesen III die durch weniger aufwendige und kleinere Bauten imponieren Insgesamt bleiben noch zahlreiche Fragen zu den Hintergrunden der schnell pulsierenden von grosseren Zasuren unterbrochenen Siedlungsdynamik deren Motor in den Wirtschaftssystemen und seinen Innovationen wie Rad und Pflug Pferd Spezialisierungen usw aber auch in klimatischen und demographischen Zyklen zu suchen ist 63 Bezeichnend ist dabei die eher ungeordnete allenfalls in Zeilen ausgerichtete und bebaute Anlage mit kleinen zweiraumigen Hausern in Holz Lehmbauweise mit Spalt und Rundholzern und Flechtwanden sowie tragenden Pfosten Die Boden bestanden aus langs und quergelegten Holzern mit einem Lehmaufstrich Sie wurden meist mehrfach ausgebessert und erreichten mitunter eine Dicke von uber einem halben Meter Aussenwande bestanden aus Rundholzern Zwischenwande wohl aus Spaltbrettern und Flechtwanden mit Lehmverputz Das ganze ruhte bei sumpfigem Gelande auf Pfahlen mit Traggabeln auf denen wiederum die Querstangen zum Tragen des Fussbodens lagen Vor allem im Fruhjahr wenn das Schmelzwasser um bis zu zwei Meter stieg war so ein sicherer Abstand gewahrleistet indes im Winter und Sommer die Ufer meist trocken lagen Bei stabilem Torfuntergrund konnte hingegen auf solche Tragekonstruktionen in Stelzenbauweise verzichtet werden und der Fussboden direkt auf dem Boden aufliegen Spater entwickelte sich daraus die Blockbauweise auf dauerhaft stabilem Untergrund Ab 3500 v Chr ist die Buche bis zum Beginn der grossraumigen Fichtenaufforstung der vorherrschende Waldbaum im Federseegebiet Bevorzugtes Baumaterial war allerdings nicht die dafur nicht so geeignete Buche das Holz ist zwar sehr stabil doch schrumpft es stark Schwindung ist nach der Trocknung nicht standfest arbeitet zudem mehr als andere Nutzholzer ist daher und wegen seiner Pilzanfalligkeit in feuchten Zonen und fur Aussenanwendungen nicht verwendbar sondern das Holz der Eiche und Esche am Federsee auch der Kiefer Dabei ging moglicherweise aufgrund dieser spezifischen Nutzung der Eichenmischwald um den Federsee ab 4200 v Chr also dem Beginn der Siedlungszeit langsam in einen Buchenwald uber der ab 3300 vorherrschend wurde 64 Von den offenen oder nur durch Zaune umgebenen Siedlungen um 4000 v Chr bis hin zu den wehrhaften Anlagen der Bronzezeit die um 850 v Chr abbrechen ist dabei eine zunehmende Befestigung mit Palisaden zu beobachten wobei man vermuten kann die Ursache konnte in einer steigenden Bedrohung von aussen liegen obwohl es immer wieder auch nicht derart geschutzte Dorfer gegeben hat Auch die Art der Bebauung andert sich am Federsee und weicht hier dem Muster der Goldberg III Gruppe im Nordlinger Ries folgend von der am Bodensee ab denn ab 3000 v Chr begann man damit auf die firststutzende Mittelpfostenreihe zu verzichten die bisher den Innenraum unterteilt hatte und begann bald mit der Blockbauweise 65 Das jungneolithische Siedlungsschema vom Typ Aichbuhl war dabei in ganz Suddeutschland auf mineralischen Boden verbreitet und wird auf Impulse der Lengyel Kultur zuruckgefuhrt 66 Unterschiedliche Bauqualitat und Gebaudegrosse lassen bereits in dieser von 4400 bis 3500 v Chr wahrenden Periode auf unterschiedliche wirtschaftliche Bedeutung von Familien schliessen doch wohl noch ohne ausgepragte soziale Schichtung Die Hauser waren bereits damals generell mit Kuppelbackofen und Herdstellen versehen Schon fruh waren mehrere Buchten gleichzeitig besiedelt bei einem Abstand der Dorfer von zweieinhalb bis funf Kilometern Die einzelnen Siedlungen umfassten vermutlich 20 bis 50 Familien so dass sich jeweils eine Bevolkerungszahl von 100 bis 300 Personen ergab 67 Erst im Endneolithikum erscheint ein vollig neuer Siedlungstyp der mit grosseren und kleineren teils drei bis vierraumigen Hausern beidseits entlang einer Verkehrsachse nun bereits auf eine Hierarchisierung der Gesellschaft hinweist Strassendorfer vom Typ Seekirch Stockwiesen mit bis zu 15 m langen Hausern Besonders gut untersucht ist dieser Typus in Torwiesen II einer Siedlung der Horgener Kultur 68 Es gibt nun auch Haupt und Nebensiedlungen in der Pfyn Altheimer Gruppe sogar mit Palisaden bewehrte Dorfer ebenso spater in der Bronzezeit die allerdings nun massiv geschutzte und isolierte Siedlung Forschner die jedoch wie die ihr nachfolgende spatbronzezeitliche sog Wasserburg Buchau haufendorfartig angelegt war Fur die erste Halfte des 3 Jahrtausends in der Goldberg III Gruppe finden sich nun auch eindeutig Pfahlhauser die uber offenem Wasser errichtet wurden Seekirch Achwiesen Doch sind die Siedlungen nach wie vor hochmobil aber mit einer Kontinuitat des Wirtschaftsraumes Befestigte Bohlenwege die die Dorfer untereinander und mit dem Festland verbinden werden in der Horgener Kultur typisch und ergeben ihren Sinn auch durch die ersten Radfunde die als Reste von durch Rinder gezogenen Wagen gedeutet werden konnen Ein mittelbronzezeitlicher in mehreren Bauphasen auf bis zu neun Meter verbreiteter 800 m langer Bohlenweg der zwischen 1514 und 1388 v Chr gebaut wurde und die Insel Buchau mit dem Festland verband ist fur die Siedlung Forschner nachgewiesen 69 Die Hauser selbst sind Wohn und Wirtschaftseinheiten unter einem Dach 70 Insgesamt erstaunt die breite Palette bautechnischer Losungen mit denen sich die Siedler an unterschiedliche oft extreme Lagen anzupassen wussten Lokale Entwicklungsmuster und Clusterbildungen Bearbeiten Ausgangspunkt der Siedlungsaktivitaten am Federsee durften zwei alte Siedlungskerne des Mittelneolithikums gewesen sein eine auf der Halbinsel Moosburg im Nordwesten die andere auf der Halbinsel Henauhof im Sudwesten die moglicherweise durch einen weiteren Kern auf den Aichbuhler Ackern ganz am Sudende des Beckens erganzt werden konnen der allerdings noch keine Siedlungsfunde erbracht hat sondern nur Streufunde Von der ebenfalls noch nicht siedlungstechnisch nachweisbaren Station Henauhof I konnte dann ein Vorrucken der Siedler der spaten Rossener Kultur bis ins Moor erfolgt sein wobei unklar ist in welchem Ausmass bereits in Feuchtgebieten gesiedelt wurde Moglicherweise gab es zunachst nur einfache Hutten an saisonalen Fischfangplatzen wie dann wieder am Ende der Feuchsiedelperiode an der Station Oggelshausen Bruckgraben zwischen 721 und 621 v Chr Mit dem Beginn echter Moorsiedlungen verandert sich das Siedlungsmuster und die Siedlungen verteilen sich nun in der fruhen Aichbuhlphase mit den namensgebenden eng benachbarten Stationen Aichbuhl und Riedschachen uber das Henauhof Taubriedareal und das Torwiesen Bachwiesenareal bis ins nordliche Ried Odenahlen In den folgenden Phasen der jungneolithischen Schussenrieder Gruppe und der Pfyn Altheimer Gruppe verstarkt sich das Muster weiter und es bilden sich Siedlungsketten entlang den Ufern Allerdings muss bei allen drei Kulturen von drei getrennten Siedlungsschuben ausgegangen werden da sich jeweils dazwischen in den Pollendiagrammen Waldregenerationen zeigen Dass jeweils gleiche Siedlungsorte aufgesucht wurden kann durch besonders gunstige lokale Gegebenheiten erklart werden Auch nach der Pfyn Altheimer Gruppe kommt es im Verlauf der Klimadepression von Piora II zu einer etwa dreihundertjahrigen Siedlungslucke Endneolithisch gruppieren sich die Dorfer der Horgener Kultur eng um die Insel Buchau wahrend das restliche Federseebecken von einzelnen Streufunden abgesehen fundleer bleibt Ebenso ballen sich in der Goldberg III Gruppe die Siedlungen im nordlichen Becken mit einer korrespondierenden Fundleere in den restlichen Gebieten In der folgenden Bronzezeit gibt es dann jeweils nur eine nun auffallend stark gesicherte Siedlung erst die Siedlung Forschner dann die Wasserburg Buchau In der fruheisenzeitlichen Hallstattzeit existierten dann nur noch offenbar periodisch genutzte Fischer und Jagdhutten die aber nur auf dem Wasserwege erreichbar waren Dazu fanden sich Weg und Bruckenverbindungen zur nun wohl ausschliesslich bewohnten Insel Buchau Dendrodat 577 v Chr Dies scheint auch latenzeitlich so geblieben zu sein denn Wegverbindungen sind sehr sparlich Es losen sich dabei zudem unterschiedliche Dorf und Haustypen ab grosse und kleine Hauser Strassen und Haufendorf gesichert und ungesichert Stander oder Feuchtbodenbauweise bestehen aber manchmal auch gleichzeitig nebeneinander wobei vor allem endneolithisch das Bild eines ausgepragten vermutlich soziookonomisch begrundeten Siedlungsdimorphismus entsteht 71 Wieso Pfahlbauten Bearbeiten Auch wenn man darunter im modernen wissenschaftlichen Sinne generell Feuchtbodensiedlungen mit und ohne Standerunterbau versteht kommt man um diese Frage nicht herum Was hat die Menschen damals bewogen ihre Hauser in feuchten und oder zumindest passager uberfluteten Uferbereichen oder gar im Seebecken selbst zu errichten wo doch zeitgleich in nahezu allen Landschaften Europas nachweislich trockener und baustabiler Baugrund bevorzugt wurde Ein Grund mag gewesen sein dass das Alpenvorland im 6 und 5 vorchristlichen Jahrtausend nicht zu den bevorzugten Siedlungsgebieten der fruhen Ackerbauern gehorte und die Linearbandkeramische Kultur ist dort daher auch fast nicht vertreten 72 Die Zentren des Geschehens das Altsiedelland lagen vielmehr ausserhalb von Oberschwaben und hatten sich entlang der Donau von Ost nach West und Norden ausgebreitet jedoch nur auf dem Balkan also ostlich des Sperrriegels der Alpen nach Suden Erst wenn der Siedlungsdruck zu stark wurde konnte es zu einem Ausweichen in Randgebiete wie dem Federseebecken oder der Bodenseeregion gekommen sein ohne dass dies allerdings die Frage beantwortet warum man in Moore oder Seen hinein baute und nicht auf trockenem Ufergelande nahebei Unter diesen grosskulturraumlichen Voraussetzungen bieten sich dazu funf vorwiegend siedlungspraktisch orientierte Erklarungen an 73 Erhohtes Sicherheitsbedurfnis in Zeiten hohen Bevolkerungsdruckes da solche Perioden mit zahlreichen wandernden Gruppen immer auch unsicher ja gefahrlich sind und man sich im Flachwasserbereich geschutzter gefuhlt hatte Schon fruh und auch spater immer wieder nachweisbare Palisaden weisen ebenfalls in diese Richtung Allerdings konnten Palisaden auch dem Schutz von Mensch und Vieh sowie der Vorrate vor gefahrlichen oder rauberischen Wildtieren gedient haben von denen Ur Wisent und Braunbar sowie Wildschweine Fuchse und Wildkatzen nachgewiesen sind 74 In Gewassern und im Torf sind Bauten leichter und schneller zu errichten denn Pfosten konnen mehrere Meter tief in den Boden gedruckt werden ohne dass Gruben ausgehoben werden mussen Nachteil war eine begrenzte Standzeit von 2 20 Jahren Auch wurden Spezialkenntnisse fur diese Leichtbauweise benotigt Andererseits war ein schneller Ortswechsel etwa bei Uberflutungen einfacher zu bewerkstelligen Speziell in Suddeutschland hatten unter dem Einfluss der Lengyel Kultur inzwischen in der Bautradition kleinere Hauser die grossen und schweren Langhauser ersetzt Genau zu diesem Zeitpunkt setzt aber auch die Besiedelung der Feuchtgebiete ein In Randgebieten vor allem in solchen mit suboptimalen Siedlungsboden spielen die Jagd Fischfang und das Sammeln noch eine grossere Rolle um derart auch Missernten auszugleichen Auch wohnen Fischer gern nahe am Wasser Seen waren ideale Verkehrswege auf denen Waren und Menschen innerhalb des Siedlungsgebietes leicht zu transportieren waren Die grosse Zahl der entdeckten Einbaume uber 40 bisher bestatigt dies Auch eine vorwiegend kulturhistorische Erklarung wird diskutiert Im suddeutschen Alpenvorland waren zunachst mitteleuropaische und donaulandische Kulturtraditionen bestimmend wahrend die Pfahlbauten im Schweizer Mittelland und in Ostfrankreich unter westeuropaischem Einfluss standen indes in Oberitalien mediterrane Kulturtraditionen wirksam waren die auf dem Weg uber die Alpenpasse auch als Kulturguter nach Norden gelangte ein Weg den auch Otzi zwischen 3359 und 3105 v Chr nahm wenn auch in umgekehrter Richtung Moglicherweise handelt es sich also bei der Pfahlbauweise die ja keinesfalls uberall in den Seen und Moorgebieten Europas gleichmassig vorkommt um eine ursprunglich mediterrane Kulturtradition die von den Tragern der Cardialkultur des Mittelmeerraumes ausging sich nach und nach bis zu den Randern ausbreitete und von den dortigen mittel und osteuropaischen Kulturen ubernommen wurde wie das Beispiel der Egolzwiler Kultur am Zurichsee ausweist 73 Tatsache ist jedenfalls dass die ersten bauerlichen Siedler des Mittelmeerraumes ein engeres Verhaltnis zum Wasser hatten denn sie waren auf Schiffen eingewandert und kolonisierten die Kustengebiete Hier finden sich denn auch schon ab 5300 v Chr vereinzelt Siedlungen in Binnenseen Gegen 5000 v Chr experimentierten nachfolgende Kulturgruppen bereits in den norditalienischen Alpenrandseen mit der Errichtung von Hausern am feuchten Ufer und im Wasser Aber erst um 4300 v Chr begann sich das Phanomen der Pfahlbausiedlungen rund um die Alpen auszubreiten und sie lassen sich schliesslich archaologisch in mehr als 30 Kulturgruppen nachweisen die allerdings keine einheitliche Kulturentwicklung verbindet 75 Keramik Werkzeuge und Transportmittel Bearbeiten Sie sind von der Fundsituation her und wenn man die am Federsee ja besonders aussagekraftigen und haufigen Baureste von Siedlungen sowie pflanzliche und tierische Reste meist aus Abfallgruben einmal beiseitelasst das hauptsachliche Material bei archaologischen Befundungen etwa Ausgrabungen oder in der Feldarchaologie und fur die Bewertung eines kulturellen Inventars sind sie oft die einzig erhaltenen und aussagefahigen Objekte Das gilt vor allem auch in Feuchtbodenfundstatten wegen der besonders hier durch die Abschirmung im Sediment oder Torf besonders guten Moglichkeit sie genau 10 Jahre durch Thermoluminiszenz TL zu datieren Auch fur Steinwerkzeuge die in Kontakt mit Feuer waren bei Flintstucken zur besseren Bearbeitung oft ublich ist diese Methode anwendbar Angeziegelter Lehm von Feuerstellen und Ofen die in Federseesiedlungen haufig waren ist eine weitere TL Datierungsquelle 76 Keramik Sie ist zumal wenn besonders gut erhalten im Allgemeinen durch Form Herstellungstechnik und Dekor der Hauptindikator bei der Zuweisung neolithischer Kulturgruppen und findet sich daher oft schon in deren Bezeichnung wieder z B Band Schnur Linienband Stichbandkeramik Glocken Trichterbecherkultur Urnenfelderkultur Cardial oder Impressokultur Dotted Wave Pottery Wellenkeramik im Sahara Sudan Neolithikum usw vor allem dann wenn andere Merkmale wie etwa Bestattungen Megalithe oder Siedlungsreste entweder ganz oder weitgehend fehlen Man bezeichnet das fruheste Neolithikum sogar mit PPN Pre Pottery Neolithic da Keramik dort noch fehlt Die Topferscheibe kam allerdings erst im ersten vorchristlichen Jahrtausend nach Mitteleuropa wahrend man das Brennen schon wesentlich fruher findet etwa bei den Linienbandkeramikern die die Technik offenbar aus dem Osten also aus dem Balkan mitbrachten 77 Ebenfalls vorhanden ist sie bei der darauf folgenden Michelsberger Kultur 78 die sich ungefahr gleichzeitig mit der Schussenrieder Gruppe entwickelte die am Federsee belegt ist und zu der wie auch zur Pfyn Altheimer Gruppe offenbar Beziehungen bestehen 79 Ab der Aichbuhler Gruppe gibt es Keramikfunde die in ihrer Gestaltung eindeutige Aussagen hinsichtlich der kulturellen Zuordnung der Fundorte sowohl vor Ort wie auch zu den jeweiligen in Suddeutschland vorherrschenden Komplexen erlauben und die so auch den grossraumigen kulturellen Austausch belegen Vor allem bei den endneolithischen Stufen Horgener Kultur und Goldberg III Gruppe findet sich andererseits zwar eine sehr hochstehende Holz und Steinbearbeitung jedoch eine kaum entwickelte meist nur funktionale Topferkunst 80 nbsp Einbaum gefunden in der Buchauer Wasserburg Federseemuseum nbsp Teilweise erhaltene 5000 Jahre alte Wagenrader der Goldberg III Gruppe man beachte das viereckige Loch in dem die Achse noch fest mit dem Rad verbunden war Federseemuseum Werkzeuginventar Einfache Werkzeuge und Gerate aus Feuerstein auch Flint Silex Hornstein genannt wie die schon jungpalaolithisch langst vorhandenen Klopf und Ambosssteine Schaber Spitzen fur Pfeile und Lanzen Kratzer Messer Ruckenmesser Bohrer und Stichel sind neolithisch haufig uncharakteristisch oft kunstlos sogar einfachste Chopper sind nachgewiesen Auch Silex Rohknollen Kerne Abschlage und Halbfertigprodukte finden sich reichlich 81 Aufwandiger gearbeitete typisch neolithische Werkzeuge die nicht zum nur einmaligen Gebrauch bestimmt waren sind im Fundinventar Beile Dechseln sog Schuhleistenlkeil Axte Sicheln bzw Erntemesser zeigen hingegen Steinschliff und Bohrungen Mikrolithen und sorgfaltige Schaftungen etwa mit Hilfe der endneolithisch erstmals auftauchende Zapfenfassung Spinnwirtel aus Keramik deuten bereits auf eine spezialisierter Textilherstellung die auch durch Textilreste belegt ist Weitere fur das dazu Neolithikum typische Gerate sind Mahlsteine sowie Netzsenker Einige Schmuckobjekte viele Holz und wenige Knochengerate erganzen das Fundspektrum Eine geschliffene Axtklinge mit Nackenlochung wird als Streufund der Schussenrieder Gruppe zugeordnet 82 Sofern erhalten sind Werkzeuge aus organischen Materialien wie Holz Horn oder Knochen die am Federsee besonders gut erhalten sind ausser Knochen die man jedoch zahlreich in Abfallgruben findet oft aussagekraftiger Das Werkzeuginventar des Federsee Neolithikums ist generell zwar vielfaltig insbesondere aber bei den einfachen Steinwerkzeugen eher grob Werkzeuge mit dem aufwandigen Steinschliff bzw geschaftet sind relativ selten 83 Vereinzelt gibt es charakteristischen Werkzeugtypen wie die Aichbuhler Hammeraxt An bronzezeitlichen Artefakten fanden sich im Federseebereich Nadeln verschiedene Beilklingentypen Randleistenbeil Typ Buchau mit Nackenausschnitt vermutlich eine Waffe und ein Absatzbeil vom bohmischen Typ sowie aus dem Hortfund Lanzenspitzen und Sicheln Beim Vollochhof wurde ein bronzener Armreif gefunden Bewertung Die Funde sind insgesamt weniger aussagekraftig im Vergleich zu anderen Fundkomplexen besonders zu solchen die auf den Hausbau bezogen sind etwa was die Verwendung von Rinde und Erdpech zur Abdichtung angeht oder die kunstvolle Anlage der Hausboden die sich grabungstechnisch besonders gut belegen lassen Es fallt auf dass im mineralischen Bereich der Siedlungen zwar grosse Mengen spatpalaolithischer Feuer und Felssteingerate aber kaum rein neolithische Werkzeuge gefunden wurden Warum das so ist ist unklar 70 doch mag ein Grund auch darin liegen dass sie wie experimentalarchaologische Untersuchungen zeigen im Allgemeinen weit aufwandiger herzustellen waren Steinschliff mikrolithische Kombinationswerkzeuge usw als die meist groben schnell zurechtgehauenen altsteinzeitlichen und daher sorgfaltiger behandelt wurden auf festem Boden auch nicht so leicht verloren gehen konnten wie auf dem Moorboden 84 Transportmittel Sie bezeichnen stets einen schon recht fortgeschrittenen Stand der Technologie desgleichen Bohlenwege und stege Ahnliches gilt fur Pfluge die am Federsee aber nicht direkt nachgewiesen wurden Geeignete Zugtiere erst Rinder spater wohl auch Pferde sind dafur unerlasslich Hier sind vor allem zwei Fundtypen bemerkenswert zum einen die zahlreichen Einbaume bis zu zehn Meter Lange teils mit Paddeln die teilweise auf regelrechte Bootsanliegeplatze hinweisen da etwa in Bad Buchau mehrere gleich ausgerichtete Boote nebeneinander gefunden wurden 14C Datierung 2138 1978 v Chr zum anderen Rader von denen das erste 1937 in der spatbronzezeitlichen Wasserburg Buchau zum Vorschein kam Die Vollscheibenrader der 1989 entdeckten spat endneolithischen Siedlung Stockwiesen bei Seekirch um 2900 und der fruh bis mittelbronzezeitlichen Siedlung Forschner gehoren sogar zu den weltweit altesten uberhaupt Rad und Wagen und damit auch die Verwendung von Rindern als Zugtiere wurden wohl spat bis endneolithisch zusammen mit anderen Kulturtechniken wie etwa einem anderen Nutzpflanzensspektrum und neuen Erntetechniken sowie vermutlich dem Pflugackerbau aus dem Donauraum eingefuhrt Eine Folge dieser neuen Technik war vermutlich die verstarkte Anlage von teils sehr breiten Bohlenwegen und stegen zwischen den einzelnen Siedlungen und ihren Teilen oder zwischen Siedlungen 85 Okonomie Haustiere und Pflanzen Bearbeiten Die von Wald wie Feldwirtschaft gepragten Subsistenzstrategien umfassten vor allem im okonomisch agrarisch nicht so optimalen Federseegebiet mit seinen teils problematischen Boden stets auch Sammeln von wildem Obst und Wildkrautern sowie besonders intensiv von Haselnussen und der nur nach Erhitzen verwendbaren Wassernusse Dazu kamen in wechselnder Bedeutung je nach klimatischem Umfeld Jagd und Fischfang Das gilt bis ans Ende des Neolithikums und daruber hinaus Welche landwirtschaftlichen Betriebssysteme den jeweiligen lokalen Strukturen der verschiedenen Epochen jedoch zugrunde liegen also Feld Grunbrache Wechselsysteme auf standig offenen Flachen Dungung usw und wie die gesellschaftliche Organisation der Siedler jeweils geregelt war einzelne Fuhrer Familien Clanobehaupter stratifiziert das lasst sich selbst bei so gut untersuchten und ergiebigen Stationen wie etwa Torwiesen II der Horgener Kultur nur sehr bedingt und mit grossen Fragezeichen versehen feststellen 86 Fur den neolithischen Bauern waren jedenfalls vor allem zwei okonomische Potentiale von Bedeutung uber die sich nahere Aussagen treffen lassen Haustiere die zunachst wohl in nur geringer Zahl gehalten und auf die Waldweide geschickt wurden und der Feldbau bis zur Einfuhrung des von Rindern gezogene Hakenpfluges wohl als Hackbau Haustiere Osteologische Untersuchungen der Abfallgruben und Graben ergaben fur die alteste Siedlungsperiode noch ein Uberwiegen der Jagd und des Fischfangs Wie die Befunde in Odenahlen Pfyn Altheimer Gruppe mit einer bereits ausgepragten Viehwirtschaft zeigen kamen spater Rinder hinzu endneolithisch auch Schweine Horgener Kultur In Odenahlen lasst sich eine Ernahrung auf der Basis von 30 Rindern 22 Schweinen und 10 kleinen Hauswiederkauern Schafe und Ziegen nachweisen Kaninchen und Hausgeflugel fehlen noch Knochen aus Abfallgruben stammen ziemlich sicher von Wildformen Nagetiere sind wegen der Kleinheit ihrer Kochen in Abfallgruben meist kaum nachzuweisen Die Jagd stellte dort nur noch ein Viertel des Nahrungsbedarfs Fischfang und Vogeljagd waren unbedeutend Haushunde scheint es immer gegeben zu haben allerdings wohl auch als Fleischlieferanten In Torwiesen II wiederum sind Wildtiere archaozoologisch deutlich haufiger belegt als Haustiere so dass hier Jagd und Fischfang wichtig gewesen sein mussen ein Sachverhalt der sich durch die Klimaverschlechterung von Piora II erklaren lasst Die Haltung von Rindern Schafen Ziegen und Schweinen ist aber nachgewiesen wenn auch nicht in grossem Umfang betrieben und vorwiegend ausserhalb der Siedlung eingestallt da hier keinerlei erhohte Phosphatmengen gefunden wurden wie sie durch Dung entstehen Ob es sich bei den Pferdeknochen bereits um Haustiere handelt oder um Knochen von Wildpferden ist hier unklar Im Bereich der Altheimer Kultur finden sich dann erstmals auch Hauspferde die offenbar den ostlichen Steppen entstammen und in den nun mit immer grosseren zunehmend ineinander ubergehenden Siedlungskammern somit also geoffneten Waldgebieten Suddeutschlands einen Lebensraum fanden Odenahlen 25 Die vermutlich nicht einseitige Viehhaltung intensivierte sich begleitet von extensiven Rodungen meist wohl als Brandrodung in der Bronzezeit 87 Nutzpflanzen Pollenanalytische und palaoethnobotanische Befunde ergaben jung bis spatneolithisch den vermutlich nur im Sommer praktizierten Anbau von Nacktweizen als Hauptgetreide dazu Einkorn Emmer Spelzweizen Gerste Lein und Schlafmohn letztere wohl zur Olgewinnung und Mohn uberdies zu medizinischen Zwecken Man verwendete Birkenteer und Harz als Klebemittel etwa bei Schaftungen und eventuell als eine Art Kaugummi teils mit noch darauf erhaltenen Zahnabdrucken und Rindenbast fur das Schuhwerk Lein wurde fur die Textilherstellung benotigt Auffallend haufig fanden sich Samen von Unkraut das wohl gesammelt und wohl fur verschiedene Zwecke medizinisch wurzen usw verwendet wurde In Torwiesen II wo es sogar gelang den vom Tor an absteigenden soziale Status aufgrund des archaobotanischen Befundes nachzuweisen Abnahme der Kulturpflanzen und Zunahme der Sammelpflanzen wurden alleine acht Wildobstarten sowie Nusse nachgewiesen was auf eine ausgedehnte Sammeltatigkeit hindeutet die wohl wie in einer aneignenden Wirtschaftsform ublich vor allem von Frauen Kindern und Jugendlichen ausgeubt wurde Die Anbauflachen und vermutlich auch Waldgebiete lagen auf dem Festland und waren den einzelnen Haushalten zugeordnet Ab der Bronzezeit finden sich vor allem Dinkel Rispenhirse und Hulsenfruchte Wesentlich fur die Ernahrung waren zudem die heute hier praktisch ausgestorbenen starkereichen Wassernusse Trotz Landwirtschaft die nun auch Weidewirtschaft umfasste spielte aber das Sammeln von wilden Fruchten Nussen Beeren Stein und Kernobst z B Wildapfel sowie generell von kleinen olhaltigen Samereien zunachst noch eine wichtige Rolle Diese wurden dann aber nach und nach durch den Anbau von Mohn und Leinsamen ersetzt In der der endneolithischen Goldberg III Gruppe zugehorigen Siedlung Alleshausen Grundwiesen die fur die Erforschung der endneolithischen Umwelt und Wirtschaft von besonderer Bedeutung ist 88 fehlen Getreidpollen sogar vollig es finden sich nur Leinsamen moglicherweise Zeichen einer fruhen Spezialisierung Textilproduktion und damit komplexerer Wirtschaftsstrukturen Bronzezeitlich wird Dinkel zum Hauptanbaugetreide 89 Nichtmaterielle Kultur Bearbeiten Die Indikatoren fur diesen ja besonders interessanten aber vor allem prahistorisch auch besonders schwer fassbaren Bereich sind stets Gegenstand sekundarer Folgerungen Hypothesen und Interpretationen gewesen und daher besonders heikel Der Streit um Pfahlbauten versus Feuchtbodensiedlungen und die ihn begleitenden jeweils spezifischen gesellschaftlichen Interpretationen illustriert dies besonders eindrucklich Dennoch bietet die Fundsituation gerade am Federsee wegen der dort herrschenden optimalen Erhaltungsbedingungen dem Archaologen unter Einsatz modernster wissenschaftlicher Untersuchungsmethoden umfangreichere Moglichkeiten als sonst mit allen notigen Vorbehalten die nichtmaterielle Kultur der dort lebenden Menschen und ihre Veranderungen durch die Jahrtausende wenigstens in groben Umrissen und mit nicht allzu geringer Wahrscheinlichkeit zu skizzieren auch wenn gerade die ideologischen Einfarbungen des Dritten Reiches welche die Forschung zunachst nach dem Krieg lange paralysierte 90 hier zu besonderer Vorsicht mahnen 91 Kunst Bearbeiten nbsp Keramik der Schussenrieder Gruppe 4 Jahrtausend v Chr Fundort Bodman Bodensee oder Schussenried Museum fur Vor und Fruhgeschichte Berlin Die Kunst ist seit Urzeiten eine der wichtigsten Ausdrucksweisen des Menschen gewesen Im steinzeitlichen Kontext werden praktisch alle Bildwerke und Ornamente mit oft unbekanntem oder nicht rekonstruierbarem Inhalt der Bereich der Kunst zugeordnet Ihre Funktion war jedoch mit Sicherheit ausserst vielfaltig wie ethnohistorische Analogien erkennen lassen Mit Erfindung der Keramik im Vorderen Orient um 8000 v Chr im Vorderen Orient entstanden zudem neue Moglichkeiten des kunstlerischen Ausdrucks Neben Stein und Tonfiguren sind es vor allem die Formen der Tongefasse mit ihrem Dekor 92 Allerdings ist die Anwendung dieses Begriffes auf vorzeitliche Perioden generell heikel da Kunst in unserem modernen Verstandnis erst ein Konzept des ausgehenden 18 und beginnenden 19 Jahrhunderts n Chr ist Die Vorstellung von einem allgemein gultigen fur alle Zeiten und Werke anwendbaren Kunst Begriff ist heute uberholt Zwar reicht menschliche Kunsttatigkeit weit in vorgeschichtliche Zeit zuruck z B Felsbilder wie in der Frankokantabrischen Felskunst Idole z B die Venusfigurinen sie ist in ihren Anfangen aber stets vorwiegend kultisch motiviert selbst einfachste geometrische Formen hatten vermutlich oft sakrale Bedeutung und steht vielfach in einem religiosen Kontext 93 Man kann hochstens wenn man etwa an geschmuckte Gebrauchsgegenstande und Waffen denkt die schon im Jungpalaolithikum nicht selten waren an bestimmte Statussymbole denken oder sie auch ganz einfach als Ausfluss des menschlichen Gestaltungs Schmuck und Spieltriebes deuten oder als Auspragung der Lebensstrategie und Umweltbewaltigung 94 Als einzig potentiell relevante Formen in diesem Sinne im Federseebereich sind daher Schmuck vor allem Halsketten aus Zahnen etc sowie die Verzierung der Keramik zu werten wobei letztere aber eher regionalen und ethnospezifischen Traditionen folgt Hier allerdings gibt es teils erhebliche Unterschiede So zeichnet sich etwa die Keramik der mittleren Jungsteinzeit und hier der Rossener Kultur aber auch noch die der Aichbuhler Gruppe und der Schussenrieder Gruppe die bereits ins fruhe Jungneolithikum gehoren durch eine ausser an der groben Gebrauchskeramik besonders vielfaltige und abwechslungsreiche Gestaltung des Dekors aus wie sie in keiner Epoche der Jungsteinzeit mehr zu finden ist und sogar fur die innere Gliederung des mittleren Neolithikums und des fruhen Jungneolithikums herangezogen werden kann 95 Die folgenden spateren jung bis endneolithischen Kulturkomplexe Pfyn Altheimer Gruppe Horgener Kultur und die Goldberg III Gruppe hingegen sind in ihrer Keramik recht kunstlos wobei letztere hochstens durch Textilabrollungen dekoriert ist die vorangegangenen beiden hingegen gar nicht abgesehen von gelegentlichen einfachsten Verzierungen am Rand dazu eventuell mit symbolischem Charakter in der Horgener Kultur wo allerdings in Dullenried ebenfalls nur primitive Formen gefunden wurden Diese relative Kunstlosigkeit ist im Spat bis Endneolithikum ein allgemeiner Trend in Mittel Nord und Westeuropa 96 Auch die Schnurkeramik als solche sticht nicht gerade durch ihre besondere Kunstentfaltung hervor 97 Erst in der Bronzezeit setzte langsam wieder das Bestreben ein auch Gebrauchsgegenstande wie Keramik und Bronzegefasse zu verzieren und die Alt und Mittelbronzezeitkulturen Mitteleuropas zeigten ausgepragte Dekorationsweisen bei Keramik Schmuck Metallgegenstanden und Waffen die nun denen etwa der agaischen Kulturen durchaus ebenburtig waren wie etwa der sog Schatzfund bei der Wasserburg Buchau zeigt Jungbronzezeitlich verkummerte und verarmte oder erstarrte dieser Trend allerdings wieder 98 Dennoch sollte man bei der Keramik jener vorgeschichtlichen Phasen nicht von Kunst sprechen sondern vielmehr von dekorativen Traditionen Religion und Ritual Bearbeiten Potentielle urgeschichtliche Religionen mit ihren Formen Ritualen Mythen Vorstellungen und Motivationen gelten als die umstrittensten Gegenstande der Religions und Geschichtsforschung vgl dazu Eliade Jensen Leroi Gourhan Ries Schmidt Tokarew und andere 99 Direkte Hinweise auf Kult und Religion der neolithischen Pfahlbautensiedlungen im Alpenraum und insbesondere am Federsee an dem Bestattungen abgesehen vom bereits bronzezeitlichen Schadelfund der Wasserburg Buchau und spateren eisenzeitlichen Hugelgraber auf den sudwestlichen Hugeln vollig fehlen sind selten so dass man sich hier mit Analogien zu vergleichbaren vorgeschichtlichen regional oder grossraumig benachbarten und zeitlich ahnlich gelagerten Kulturen behelfen muss Das gilt sowohl fur Schmuck Amulette und Idole wie auch fur Bestattungen Man nimmt daher analog zu den wenigen endneolithischen Grabfunden des Neckar und Hochrheinraumes Kollektivbestattungen an da neolithische Bestattungen im Raum Oberschwaben und Bodensee so gut wie vollig fehlen 100 In der Westschweiz fand man Menhire die einen Kontakt zu den Megalithkulturen Westeuropas vermuten lassen und als Ahnenfiguren interpretiert werden konnten 101 Am Bodensee fand man Reste von Wandmalereien in weisser Kalkfarbe und Plastiken Bruste neben einem Urstiergehorn die als mannlich weiblicher Dualismus an altorientalische Vorbilder erinnern z B wenn auch umstritten Catal Huyuk 102 Grundsatzlich ist bei diesen fruhen bauerlichen Kulturen jedenfalls mit Fruchtbarkeitskulten zu rechnen wie sie etwa Adolf Ellegard Jensen in Mythos und Kult bei Naturvolkern und Die getotete Gottheit beschreibt ahnliches gilt fur schamanistische Reste im Sinne von Mircea Eliade etwa in Schamanismus und archaische Ekstasetechniken Desgleichen durfte es eine Ahnenverehrung gegeben zu haben wie dies fur solche fruhe Bauernkulturen ebenfalls typisch ist vgl dazu etwa Afrikanische Religionen 103 Vor allem Idole und der Totenkult konnten hier Aussagen liefern fehlen aber wie gesagt Begrabnisfunde sind generell eher rar kommen neolithisch am Federsee sogar so gut wie nie vor 104 und aus dem Jungneolithikum Sudwestdeutschlands und weit daruber hinaus sind nicht einmal fur die Rossener Kultur mit ihrem an sich ausgepragten Totenkult 105 grossere Friedhofe bekannt Man nimmt daher an dass sich insbesondere jungneolithisch vor dem Hintergrund kollektiven Denkens auch die Bestattungsriten anderten und lokal an die spezifischen Gegebenheiten etwa einer Moorlandschaft anpassten Die sparlichen Befunde deuten jedenfalls generell darauf hin dass Einzel und Mehrfachbestattungen in Siedlungsgruben vor allem aber in Erdwerken die Regel wurden wie sie etwa die Rossener Kultur anderswo kannte wie sie aber im Torfbereich des Federseegebietes fehlen oder nicht mehr auffindbar sind bzw durch das saure Milieu zerstort wurden 62 Ahnliches gilt aber bereits fur das mittlere Neolithikum wo fur ganz Suddeutschland nur ein einziger Hinweis auf ein Graberfeld gefunden wurde und zwar 1964 bei Ditzingen nahe Stuttgart Ebenso fanden sich nur zwei Einzelbestattungen beide mit Speise und Trank als Grabbeigaben die auf eine dezidierte Jenseitsvorstellung mit Jenseitsreise schliessen lassen Das ist ein erstaunlicher Befund verglichen mit dem alteren Neolithikum wo man teils grosse Friedhofe gefunden hat etwa den auf dem Viesenhauser Hof bei Stuttgart oder das Massengrab von Talheim 106 Graber der Schnurkeramik im Ubergang zur Bronzezeit wurden im Federseegebiet wie auch andere Zeugnisse dieser Kulturschicht ebenfalls noch keine gefunden obwohl diese Kultur ihre Toten meist in Einzelgrabern in Gestalt von Hockergrabern bestattete Die darauf folgende fruhbronzezeitliche Glockenbecherkultur ist fur das Federseegebiet ebenfalls nicht belegt Die Wasserburg Buchau wird der jedoch sehr diffusen Urnenfelderkultur zugerechnet von der es bei Reichenbach auch eine Brandbestattung gibt Der Bruckgraben gehort bereits der Hallstattzeit deren potentielle Befunde aber dann unter dem Ort Buchau liegen wurden und daher archaologisch so nicht zuganglich waren Allerdings wurden hier bereits zwischen 1920 und 1938 wahrend der ersten Grabung die Schadel von sechs Individuen funf Kindern und Jugendlichen und einer Frau in regelmassigen Abstanden entlang der Palisade entdeckt die entgegen der gangigen Praxis nicht verbrannt worden waren Verletzungen an den beiden erhaltenen Schadeln weisen darauf hin dass diese absichtlich und in erhohter Position mit einem stumpfen bzw halbscharfen Instrument etwa einem Knuppel oder einer Hacke beigebracht und die Schadel anschliessend in regelmassigen Abstanden deponiert wurden Inzwischen nimmt man nach einer neuen Untersuchung 1998 an dass es sich hier moglicherweise um kultisch bzw magisch rituell motivierte Handlungen etwa zur Abschreckung oder zum Schutz handelte wofur auch die Zusammensetzung der Gruppe sprache 107 Tatsachlich finden sich in der spateren Bronzezeit Belege etwa auf der Schwabischen und Frankischen Alb dass Menschenopfer ublich waren wobei typischerweise vor allem Uberreste von Frauen Kindern und Jugendlichen vorherrschen wie im vorliegenden Falle auch 108 Erst in der Hallstattzeit finden sich auf den bewaldeten sudwestlichen Anhohen des Federseebeckens 15 Hugelgraber sowie bei Reichenbach ein spatbronzezeitliches Brandgrab aus der Zeit der ersten Wasserburg Siedlung obwohl bereits fur die mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner Impulse der Hugelgraberkultur angenommen werden 109 Der ebenfalls bei der Wasserburg Buchau 1927 gemachte spatbronzezeitliche Depotfund mit Ringschmuck Beil und Lanzenspitze damals durchaus wertvolle Objekte deutet ebenfalls in eine eher kultisch bestimmte Richtung denn bronzezeitliche Opferdeponierungen etwa in Mooren wie hier waren generell nicht selten 110 Vor allem Gewasser und Feuchtbodenfundplatze konnen so durchaus als naturheilige Orte gedeutet werden die fur Kulthandlungen besonders geeignet schienen Dabei werden die Funde aus Mooren einer besonderen Kategorie zugerechnet zumal sie bis heute im Volksglauben eine zentrale Rolle spielen als Gegenden die unheimlich und gefahrlich sind und von Machten bewohnt werden deren Wohlwollen erkauft werden muss Die ja oft zum Siedlungsabbruch fuhrenden Uberflutungskatastrophen am Federsee machen solche Zusammenhange zusatzlich nachvollziehbar auch wenn daraus auf keine weiterfuhrenden religiosen Vorstellungen geschlossen werden kann abgesehen von einer allgemeinen Vorstellung von Naturgeistern im Rahmen eines dualistischen Schemas wie sie von einigen lokalen Sagen moglicherweise transportiert werden 111 Gesellschaft Bearbeiten Erstmals wohl seit dem Neolithikum lassen sich ur und fruhgeschichtliche Gesellschaften und ihr Wandel aufgrund der lokalen bis regionalen Fundlage in groben Zugen rekonstruieren Andrew Sherratt hat dabei verschiedene Indizien aufgezahlt die sich alle aus der archaologischen Befundung ableiten lassen 112 Die Feuchtbodensiedlungen der Alpen und ihres Vorlandes gelten vor diesem theoretischen Hintergrund heute geradezu wegen der vorhandenen Funddichte und der gut erhaltenen Siedlungsmerkmale nicht umsonst als Spiegelbild eines urgeschichtlichen sozialen Wandels 113 Indikatorisch fur soziale Differenzierungen ist neben der Grosse und inneren Struktur der Hauser sowie der Siedlungsanlage insgesamt insbesondere Schmuck Es fanden sich vor allem durchbohrte Zahne aber auch ein ganzer bronzezeitlicher Schatzfund Wasserburg Buchau 1927 wie er fur die Bronzezeit insgesamt vor allem in Moorgebieten sehr typisch ist 114 Auch das Vorhandensein von Waffen die fur den Kampf konzipiert sind wie die in der Bronzezeit aus dem zweischneidigen Dolch entwickelten Schwerter ist kennzeichnend Ebenso wichtig fur die Gesellschaftsform dieser fruhen Bauernkulturen ist aber ihre Subsistenzstrategie die funktionsbestimmt sein muss und bestimmte soziale Mechanismen voraussetzt bzw erzeugt Letztlich sind auch Indikatoren wichtig die auf Handel hindeuten Die ganzen Funde deuten in ihrem Charakter aber insbesondere nach Abschluss der spatmittelneolithischen Immigrationsphase auf eine generell friedliche neolithische Bauernkultur mit allerdings hoher Mobilitat der Siedler und der unterschiedlichen Siedlungsmuster hin 115 Erst das andernorts schon fruher und sporadisch etwa in der Rossener Phase zu beobachtende Auftreten von hier allerdings leichten Palisaden vor allem aber derart ausgepragten wie in der fruh bis mittelbronzezeitlichen Siedlung Forschner und der spatbronzezeitlichen Wasserburg Buchau weist hier wieder auf eine Veranderung hin die allerdings auch vorbronzezeitlich mit dem Schutz der Anwohner vor Raubtieren z B Baren Wildkatzen und der Vorrate vor Tierfrass zu tun haben kann oder als Einfriedung von Tierpferchen zu werten ist Ob die spatere Verstarkung der Schutzbauten mit dem ungefahr gleichzeitigen Auftreten der nach ihren Grabbeigaben oft Waffen moglicherweise kriegerischen Glockenbecherleuten zu tun hat ist ungeklart 116 Es lassen sich in der gesellschaftlichen Entwicklung des Federseeraumes mehrere Phasen beobachten wobei unklar bleibt ob dem jeweils Immigrationsbewegungen zugrunde liegen die aber beim Auftauchen neuer Technologien z B Rad und Wagen und oder Tier und Pflanzendomestikationen z B Pferd angenommen werden konnen deren Trager diese im Federseegebiet einfuhrten In der ersten noch mesolithischen alt und mittelneolithischen Phase finden sich soziale Strukturen wie sie fur Jager und Sammler typische sind hier also aufgrund des veranderten Jagdtierbestandes vor allem wandernde Kleingruppen Die mittelneolithische Rossener Kultur die sich im Federseegebiet bis jetzt noch nicht siedlungstechnisch belegen lasst war noch von der bandkeramischen Langhauskultur und ihren sozialen Implikationen grosser Einzelgehofte in Siedlungskammern bestimmt Die nachste das Spatneolithikum weitgehend bestimmende Muster ist vom Wechsel von der noch in der Rossener Kultur vorherrschenden bandkeramischen Langhaustradition hin zu kleinen Einzelgehoften gekennzeichnet die sich zu einem Dorf zusammen fugten Dies deutet auf einen radikalen Wandel der Sozialstruktur In deren Verlauf zerfiel offenbar der vorher einheitliche Kulturraum der Bandkeramiker und der ihr bautechnisch ahnlichen Rossener Kultur besonders in Suddeutschland in mehrere lokale Gruppen mit eigenstandigem Sachbesitz Ob hier in den Kleingruppen ein eigener ethnisch und sprachlich unterlegter Kommunikationsverband bestand der sich nun auch in jeweils unterschiedlicher Ornamentik der Keramik ausdruckte ist unklar aber denkbar Das auch durch stark erhohten Bevolkerungsdruck erzwungene Vordringen in weniger landwirtschaftlich geeignete aufgrund fortschreitender agrarischer Techniken nun aber auch besser nutzbarer Raume hatte auch eine Veranderung des Wirtschaftskonzeptes zur Folge was wiederum eine erhohte Mobilitat erforderte mit Hauser die insbesondere auf unsicherem Grund nicht allzu aufwendig zu errichten und schnell zu verlassen waren daher auch nur wenige Jahre halten mussten und nicht wie Langhauser bis zu 60 Jahre Generell lasst sich dabei ein Vordringen von trockenen Hangen und Plateaus hin zu den feuchteren Talern und Seeufern beobachten teilweise begleitet von einer erstaunlichen Entvolkerung der alten Lebensraume wie etwa im Hegau dessen Entvolkerung der starken Bevolkerungszunahme Oberschwabens insbesondere des Bodenseeraumes gegenubersteht Ob hier die Erschopfung oder Abschwemmung der Boden oder eher die zunehmende Entwaldung eine grossere Rolle spielten ist offen moglicherweise hat beides zusammengewirkt Auf jeden Fall fuhrten aber offensichtlich solche Zwange zunachst zu einer sozialen Destabilisierung mit Wanderbewegungen grosserer Bevolkerungsgruppen und zum Ubergang in neu sich ordnende Gesellschaftsformen mit mutmasslich erhohter interfamiliarer Kooperation wie sie bereits in der Aichbuhler Gruppe vermutet werden kann wo etwa mehrere Hausvorplatze miteinander verbunden waren und so einen Bohlengang zwischen den Hausern bildeten der gemeinschaftlich genutzt allerdings noch nicht gemeinschaftlich errichtet wurde 117 Das durfte dann spater relativ zwanglos auch zu aufwendigen Gemeinschaftsaktionen wie dem Bau von hunderte von Metern langen Bohlenwegen und stegen gefuhrt haben und schliesslich sogar zur handwerklich okonomischen Spezialisierung z B Bootsbau und Handel untereinander und mit entfernter liegenden Gemeinschaften in der Wasserburg Buchau wurde 1925 sogar ein Bernsteinstuck gefunden 118 wie er etwa fur Feuerstein schon langer bestand Die sog Feuersteinstrasse Silexstrasse auf der Schwabischen Alb weist dies bereits fur die Bandkeramiker nach denn dort wurde Silex schon damals bergmannisch abgebaut und anschliessend organisiert gehandelt Ein solcher Mechanismus ist zusammen mit den sich auspragenden Hierarchisierungen in zahlreichen Bauernkulturen weltweit so ahnlich zu beobachten und findet sich vergleichbar zum Beispiel auch in der etwa zeitgleichen nordwestdeutschen Trichterbecherkultur des Jungneolithikums 119 Allerdings deutet die spat endneolithische Anderung des Siedlungstypes auf einen beginnenden starken sozialen Wandel hin Nun sieht man wie in Torwiesen II drei bis vierraumige Hauser als Wirtschaftseinheiten mit zentraler Feuerstelle beidseits einer Verkehrsachse die Strassendorfer vom Typ Seekirch Bereits in der endneolithischen Horgener Kultur im archaologisch noch unzureichend erfassten Torwiesen I cal RC 3336 3102 findet sich zwar ein Strassendorf jedoch wohl noch nicht in der sozialen Differenzierung wie in Torwiesen II wo die soziale Abstufung schon rein baulich besonders ausgepragt ist und unterschiedliche wirtschaftliche und familiare Verhaltnisse aufweist denn die bedeutendsten Familien besetzten die vordersten Hauser die weniger bedeutenden das Mittelfeld die armlichsten das hintere Ende Zudem gab es einzelne Kleinhauser die ebenfalls bewohnt waren und offenbar spezialisierte Kleinexistenzen beherbergten Es finden sich uberdies nun Haupt und Nebensiedlungen eventuell bereits mit wirtschaftlicher Spezialisierung wie in Alleshausen Grundwiesen auf den Flachsanbau Herdenhaltung und Jagd Damit vollzog sich neben einer soziookonomischen Differenzierung nun auch eine Segmentierung und Stratifizierung der Gesellschaft Dass die einzelnen Hauser offenbar auf dem Festland auch eigene Anbau und Waldflachen hatten die sie bewirtschafteten heisst allerdings noch nicht dass sich bereits ein Begriff von Grundeigentum entwickelt hatte moglicherweise aber eine Vorstufe davon 120 Diese gesellschaftlichen Veranderungen waren offenbar auf innovative Impulse aus dem Donauraum zuruckzufuhren die unter anderem neue textile Techniken die Einfuhrung von Rad und Wagen ein verandertes Kulturpflanzenspektrum neue Erntetechniken sowie wahrscheinlich auch die Einfuhrung des Pflugackerbaues mit sich brachten 121 Beide Trends Hierarchisierung wie Spezialisierung mit Arbeitsteilung verstarken sich nun kontinuierlich in der anschliessenden Bronzezeit Schon ab dem beginnenden zweiten vorchristlichen Jahrtausend finden sich im Ubergang zur fruhen Bronzezeit in Ost West und Mitteleuropa erheblich sich verandernde Sozialstrukturen und Sachkulturen Dabei errichteten kleine untereinander konkurrierende Geschlechter mit lokalen Anfuhrern weit gespannte Bundnissysteme die nicht zuletzt auf dem Erwerb und Erhalt bestimmter Sachsymbole beruhten Im Verlauf dieser Entwicklung kam es zur Ausbildung einer regelrechten Oberschicht mit einer Art Hauptlingsystem 122 Fur den Federseebereich wird dabei eine starke Reduzierung auf jeweils eine einzelne Siedlung sowie ein sich erheblich verstarkendes Sicherheitsbedurfnis typisch das ublicherweise auf einen verstarkten Reichtum innerhalb der Siedlung weist der aber gesellschaftlich sehr ungleich verteilt ist Der Depotfund und die offenbar rituellen Schadelfunde deuten ebenfalls in diese Richtung Andererseits lasst sich daraus auch eine von aussen einwirkende verstarkte Bedrohungslage ableiten denn vor allem fur die Urnenfelderkultur zwischen 1250 und 650 v Chr die Phase der Hochbronzezeit ist die Entstehung starker Schutzbauten etwa Burgen typisch im ostlichen Suddeutschland vor allem in der fruh und Mittelphase im westlichen vorwiegend in der Spatphase 123 Man kann sie als Folge der wirtschaftlichen und sozialen Revolution jener Epoche deuten fur die wegen der zahlreichen Waffen etwa in Grabern auch ein ausgepragtes Kriegerwesen angenommen werden kann das seinen Ursprung nicht zuletzt in den sich entwickelnden sozialen Umwalzungen hatte 124 Kulturabfolge BearbeitenDamit ist hier in Erganzung der bisherigen vorwiegend phanomenologisch nach Sachthemen gruppierten Darstellung Ubersicht und Bedeutung Forschungsgeschichte und Siedlungsgeschichtliche Grundlagen und Befunde die relativ chronologische Abfolge der im Federseebecken archaologisch feststellbaren und unterscheidbaren kulturellen Gruppen und ihrer speziellen Charakteristiken Fundorte gemeint Ihre Position im fruhen vor allem aber spatneolithischen und spater bronze und eisenzeitlichen Kontext wird hier nun in chronologischer Folge beschrieben Ein abschliessender Blick auf die fruhgeschichtliche romisch alamannische frankische und die spatestens im 8 nachchristlichen Jahrhundert einsetzende historische Epoche soll die gesamte Kulturabfolge abrunden Chronologie Bearbeiten Hauptartikel Ur und fruhgeschichtliche Terminologie und Systematik Die archaologische Kulturabfolge der europaischen Gruppen und Kulturen des Neolithikums unterscheidet sich in den verschiedenen Regionen teilweise erheblich voneinander Die folgenden beiden Tabellen bieten hier eine Ubersicht Die erste Tabelle zeigt die generellen Unterschiede der Periodeneinteilung in alt fruh mittel jung spat und end im Bereich des mittel und nordeuropaischen Meso und Neolithikums Die zweite fuhrt innerhalb dieses Rasters die wichtigsten neolithischen Einzelkulturen auf in deren Zusammenhang die des Federsees zeitlich eingebettet sind von denen sie Einflusse empfangen haben oder auf die sie direkt oder indirekt zuruckgehen oder fur die sie sogar wie im Falle der Aichbuhler Gruppe und der Schussenrieder Gruppe namensgebend gewesen sind Tabelle der unterschiedlichen neolithischen Stadienaufteilung in verschiedenen Bereichen Mittel und Nordeuropas im Vergleich zu den archaologisch ublichen Stadien am Federsee zeitlich absteigend von junger nach alter Suddeutschland mit Bodenseegebiet Mitteldeutschland ist hier geographisch nicht politisch definiert 125 Federsee Suddeutschl Osterreich Schweiz Sudskandinavien Norddeutschl MitteldeutschlandSpatneol Endneolithikum Endneolithikum Spatneolithikum Spat Mittelneolithikum SpatneolithikumSpatneol Jungneolithikum Jungneolithikum Jungneolithikum Mittel Fruhneolithikum MittelneolithikumFruhneol Mittelneolithikum Mittelneolithikum Mittelneolithikum Spatmesolithikum FruhneolithikumFruhneol Altneolithikum Altneolithikum Altneolithikum Spatmesolithikum FruhneolithikumVergleichende tabellarische Chronologie der Jungsteinzeit und deren Einzelkulturen Mitteleuropa und sudliches Skandinavien nbsp Ubergangsphase Spatpalaolithikum und Mesolithikum Bearbeiten Terminologie Bearbeiten Zur terminologischen Problematik vor allem der Periodik und ihrer Systematik s Ur und fruhgeschichtliche Terminologie und Systematik Lokal modifizierte Periodenangaben der Jungsteinzeit sind auf der Basis des Systems von Jens Luning angegeben wonach die Jungsteinzeit in Fruhneolithikum Mittelneolithikum Jungneolithikum Spatneolithikum und Endneolithikum gegliedert ist 126 Zur spezifischen Periodisierung siehe die Literatur vor allem von Schlichtherle Keefer und Maier 127 Verwendet werden im Folgenden die in der ersten der beiden obigen Tabellen angegebenen und fur den Federseebereich ublichen chronologischen Einteilungen der Archaologie Aufgefuhrt sind aber auch zur Verdeutlichung einige problematische im Federseebereich nicht verwendbare Begriffe wie Epi und Endpalaolithikum Chronologie der vorgeschichtlichen Kulturabfolge des Federseebeckens Aktueller Stand nach Schlichtherle 2009 u 2011 2012 Die Zeitangaben sind alle v Chr und beziehen sich lokal auf den Federsee wenn Kulturen dort nicht nachweisbar sind auf Suddeutschland oder Mitteleuropa Sie basieren lokal auf Pollenbefunden C14 Radiocarbondatierung bei Angabe von Dat als kalibrierte RC Einzelmessungen Thermolumineszenzdatierung und vor allem Dendrochronologie Dendro oder Dendrodat An Fundorten werden von ganz fruhen Henauhof und spaten Oggelshausen Bruckgraben Ausnahmen abgesehen nur solche mit Siedlungsbefunden erwahnt Die romischen Ziffern an deren Ende bezeichnen verschiedene Grabungsstationen in derselben Gemarkung oder Flur bzw einem Gewann WKE Weltkulturerbe der UNESCO gt T Transgression Uberflutungsphase jeweils Ca Beginn K Kaltephase SteinzeitPalaolithikum Spat Endpalaolithikum Ca 11 000 bis 8000 Allerod bis Jungere Dryaszeit Jager und Sammler Zahlreiche Streufunde an LagerplatzenMesolithikum Mittelsteinzeit Fruhes bis mittleres Mesolithikum Holozan 8000 bis ca 5700 Vermutlich Freilandlager im Sommer und Herbst 128 gt T1 ca 6950 gt T2 ca 6500 gt T3ca 6300 Endmesolithikum bis 5400 mit Ubergang zum Altneolithikum 5400 5000 Bad Buchauer Gruppe des Endmesolithikums Henauhof Nord II 5400 5100 Neolithikum Fruhneolithikum 5400 bis 4400 A Altneolithikum 5400 bis 5000 Linien 5500 4900 bzw Stichbandkeramik 4900 4500 fehlen bis auf wenige unsichere Funde Henauhof Nord II 5400 5100 B Mittelneolithikum 5000 bis 4400 Bisher keine sicheren Siedlungsbelege Potentiell Spate sog Epirossener Gruppe die sich mit dem Beginn der Aichbuhler Gruppe uberschneidetSpatneolithikum 4400 bis 2300 A Jungneolithikum 4400 bis 3500 4800 4400 Spate Rossener Kultur Scherbenfunde noch ohne Behausungsnachweis moglicherweise Henauhof I gt T4ca 4300K1 K2 ca 4300 4100 4200 4000 Aichbuhler Gruppe Erste Siedlungsbefunde Aichbuhl Dat 4229 Riedschachen I erste HausbefundeK3 3900 3780 3950 3870 Schussenrieder Gruppe Taubried Alleshausen Hartoschle Bachwiesen I Riedschachen II Dat 3920 3916 gt T5 ca 3900 3700 3600 Pfyn Altheimer Kultur Seekirch Stockwiesen Odenahlen Dendrodat 3700 3688 WKE gt T6 ca 3700B Endneolithikum 3500 bis 2300K4 K5 3500 3400 3300 2800 Horgener Kultur Torwiesen I II Dendrodat 3283 3279 Bachwiesen III Dendrodat 3334 DullenriedK6 3300 3200 2900 2700 Goldberg III Gruppe Seekirch Stockwiesen Dat 2900 Alleshausen Grundwiesen Dendodat 2900 2800 WKEK7 2900 2450 gt T7 ca 2700 Schnurkeramik und Glockenbecher Kultur Keine Belege am Federsee Ubergang zur fruhen Bronzezeit Erste grosse Siedlungslucke Endneolithikum bis Fruhbronzezeit mind 700 Jahre Metallzeit Bronzezeit Ab ca 2300 bis 800 bei regional starken Schwankungen Erste Spuren mit Dendrodaten 1979 1963 und 1819 Einbaume fruhbronzezeitlicher Bootsanlegeplatz noch kein Siedlungsbeleg Um 1767 1481 Dendrodat Fruhe und mittlere Bronzezeit Hugelgraberkultur Siedlung Forschner WKEK8 1400 1200 gt T8 ca 1500Zweite grosse Siedlungslucke Mittelbronzezeit bis Urnenfelder Kultur Um 1058 862 Dendrodat Spate Bronzezeit Urnenfelder Kultur Wasserburg Buchau gt T9 ca 800K9 800 600Ende der eigentlichen Moorbesiedelung Feuchtbodensiedlungen Siedlungen auf mineralischen Boden Inseln Ufer bestehen in der Metallzeit weiter Eisenzeit Ab ca 800 bei regional starken Schwankungen 721 621 Dendrodat Hallstatt D fruhe Kelten Oggelshausen Bruckgraben nur Fischfangstation Hauptsiedlung vermutlich unter Bad Buchau Auf den sudwestlichen Hugeln fanden sich 15 Hugelgraber im sudlichen Ried dazu mehrere Fischzaune und Bohlenwege sowie Keramik bei Seekirch und Bad Buchau Latenezeit Evtl Reste unter Bad Buchau moglicherweise lokalisiert Bohlenweg Einzelfunde am Vollochhof Nord Armreif Depots bei Kappel Schatzwiesen Henauhof und Bad Buchau Keramik an der Schussenquelle K10 400 300Die nachweisbare prahistorische Besiedelung des eigentlichen Federseebeckens Ried endet danach doch war das Beckenrandgebiet offenbar bis um 500 700 nach Christus weiter sporadisch besiedelt mit Ubergang zu kontinuierlichen Siedlungen am Beckenrand Das Ried selbst im Becken blieb jedoch weiterhin siedlungsfrei 129 gt T10 ca Zeitenwende Historische Zeit Romische Antike Erster historischer Ubergang im Imperium Romanum Ab Ende 1 nachchristliches Jh lokale Niederlassungen und Militarlager im weiteren Umfeld des Federseebeckens und Romerstrasse die allerdings urkundlich nicht belegt sind nur archaologisch K11 400 800 n Chr Sog Pessimum der Volkerwanderungszeit Spatantike Urgeschichtlicher Ruckfall in der romischen Spatphase durch das Vordringen der Alamannen uber den Ratischen Limes nach Suden Sogenannte Zeit der Barbaren Diese beiden Phasen sind kaum schriftlich nur archaologisch belegt und haben vorwiegend fruhgeschichtliche Merkmale Nachromischer Ubergang zur historischen Periode Frankische Merowinger dringen ein Beginn der frankischen Reichsgrundung Schwaben wird ab dem fruhen 6 Jahrhundert nach Christus durch Chlodwig I erobert Karolinger Beginn der eigentlichen historischen Phase Ab 700 nach Christus ist im Bereich von Bad Buchau ein alamannischer Adelshof nachweisbar siebzig Jahre spater ein Nonnenkloster eine frankisch karolingische Grundung Fur ein einheitliches Verstandnis des spaten Jungpalaolithikums werden die Kulturen am Ende der Eiszeit in Mitteleuropa haufig als Spatpalaolithikum bezeichnet Es beginnt mit der deutlichen Klimaerwarmung um etwa 12 500 v Chr Meiendorf Interstadial Die Grenzziehung zwischen Jung und Spatpalaolithikum ist jedoch im deutschen Sprachraum nicht einheitlich und sie muss daher jeweils regional bestimmt werden sofern Fundinventare und ihre Korrelation zu Klimadaten dies erlauben Ist dies nicht der Fall verwendet man im Allgemeinen den Oberbegriff Jungpalaolithikum Das sog Endpalaolithikum ist ein von einigen Prahistorikern verwendeter Terminus der vor allem die Spatphase in Bayern zwischen der Warmphase des Allerod Interstadials 11 400 10 730 und beginnendem Mesolithikum bezeichnet Da es fur diese Phase aber an kleinraumig verbreiteten charakteristischen Fundinventaren mangelt die namensgebend sein konnten werden die Hinterlassenschaften jener Zeit lediglich unter diesen Begriffen subsumiert Die Dauer dieses Endpalaolithikums beschrankt sich auf die Zeit des Ubergangs vom Ende der letzten Eiszeit bis zur nacheiszeitlichen Wiedererwarmung des Praboreal 9600 bis 8700 v Chr Wahrend dieser Zeit zogen sich die Gletscher zuruck doch war das sich erwarmende Klima immer noch von Kaltphasen durchsetzt Die Abgrenzung zum Mesolithikum ist dabei fliessend 130 Das Endpalaolithikum wird durch Ruckenspitzen und Stielspitzengruppen abgeschlossen die nahtlos ins Mesolithikum ubergehen 131 Das Epipalaolithikum bezieht sich als palaolithisches Endstadium auf die eiszeitfreien Bereiche des Mittelmeergebietes vor allem aber auf Nordafrika und den Vorderen Orient wo es Funde bezeichnet die zwischen 20 000 BP und dem Beginn des Neolithikums um 8000 v Chr oder spater liegen Der Begriff deckt sich nur teilweise mit dem was in Europa unter Mesolithikum verstanden wird und ist vor allem durch die stark zunehmende Mikrolithengerate und die Verwendung von Reib und Mahlsteinen charakterisiert die fur das fruhe Neolithikum der PPN Stufe typisch ist wobei das dortige Natufien zum Neolithikum uberleitet Der Begriff findet auf Europa keine Anwendung 132 Das mitteleuropaische Mesolithikum Mittelsteinzeit wird vor allem uber unterschiedliche Gerateeinsatze so genannter Mikrolithen in Fruhmesolithikum 9600 7000 6500 v Chr und Spatmesolithikum ca 7000 6500 5500 4500 v Chr unterteilt Man bezeichnet damit die nacheiszeitliche Kultur der Jager und Sammler in Europa und fast nur dort und zwar regional recht unterschiedlich zwischen 9600 8000 und 5500 4000 v Chr Der Beginn der Periode ist somit klimatologisch bestimmt das Ende durch den lokal sehr unterschiedlichen Beginn von Viehhaltung und fruhem Feldbau Die Frage ob das Mesolithikum eine eigenstandige vom Palaolithikum abzutrennende Kulturepoche ist oder in ein dann nicht nur fur den Mittelmeerraum gultiges Epipalaolithikum das dort aber bereits um 20 000 BP beginnen kann mit einzubeziehen ist wird bis heute kontrovers diskutiert Gemeinsamer Nenner ist dass das Mesolithikum als Anfangsperiode einer allseitigen Ausbeutung der Natur durch den Menschen bezeichnet werden kann die durch die klimatischen Veranderungen sowie das Ansteigen des Meeresspiegels um 120 m und die damit notwendige Umstellung der Subsistenzstrategien befordert oder sogar hervorgerufen wurde Typisch sind dafur an den Kusten und den Ufern der Binnengewasser gewaltige Haufen mit Muscheln und Schneckenhausern als Zeichen dafur dass nun auch jede vorhandene Nahrungsquelle genutzt werden musste Sie gelten sogar regelrecht als Leitparadigma des Mesolithikums moglicherweise sind sie Zeichen einer Ernahrungskrise denn die bevorzugte Ernahrung durch Schalentiere ist enorm aufwendig 52 267 Austern oder 156 800 Herzmuscheln oder 31 360 Napfschnecken entsprechen dem Nahrwert eines Hirsches 133 Kulturzeichen am Federsee Bearbeiten Bereits im Spatpalaolithikum ab 10 000 v Chr und Mesolithikum hielten sich wahrend einer Periode von dreitausend Jahren am Federseeufer Jager und Sammler des spaten Magdalenien auf wie die zahlreichen Jagd und Rastplatze vor allem auf Schotterkuppen am damaligen Seeufer belegen wo man etwa an der Aichbuhler Bucht Feuerstellen Haselstangen Rindenbahnen und Werkzeuge fand so dass man von einem Ruckzugsgebiet der Jager sprechen kann 22 Am Henauhof Nordwest konnte ein derartiger Lagerplatz genauer untersucht werden Fur das Fruhmesolithikum 8000 bis 7700 v Chr sind uber 100 Fundstellen rund um den See belegt Das dichte Umland des Sees bot offenbar beste Bedingungen zum Jagen Sammeln und Fischen Damals scheint sich die Nutzung des Gebietes intensiviert zu haben ging aber spatmesolithisch 5800 bis 5000 v Chr wieder zuruck obwohl damals um etwa 5500 die Bandkeramiker von Osten her in Mitteleuropa einwanderten Die Zahl der Fundstellen reduziert sich fur jene Zeit deutlich auf ein Zehntel der bisherigen Im ehemaligen sudwestlichen Uferbereich am heutigen Henauhof sind entsprechend mehrere Fundschichten aus dem Spatpalaolithikum und Mesolithikum belegt darunter insbesondere Schlachtabfalle und im Sediment geschutzte Knochengerate die bis ins mittlere Neolithikum reichen 134 Die Steinwerkzeuge bleiben allerdings wie spatpalaolithisch qualitativ durftig und entsprechen in etwa denen des Magdalenien mit stark mikrolithischem Einschlag wie dies fur Kombinationsgerate Sagen Sicheln Harpunen Schaftungen sowie Nadeln Stichel Pfeilspitzen usw typisch ist Als einer der ganz wenigen menschlichen Uberreste des Spatpalaolithikums insgesamt kam 1989 im Gebiet Henauhof West ein menschlicher Zahn zum Vorschein Die mesolithischen Spuren werden dem Beuronien 7700 bis 5800 v Chr zugeordnet In Henauhof Nord II fand sich ein spatmesolithischer Netzschwimmer aus Birkenrinde 135 136 Neolithikum Bearbeiten Ubersicht der Kulturperioden Bearbeiten In den einzelnen Gebieten Europas wird die Jungsteinzeit unterschiedlich unterteilt s Tabellen oben So bezeichnet man ihren Beginn in Suddeutschland der Schweiz und Osterreich als Altneolithikum in Mitteldeutschland hier im rein geografischen Sinne der Mittelgebirgsschwelle dagegen als Fruhneolithikum In Norddeutschland behauptete sich zur gleichen Zeit noch das Spatmesolithikum 137 Es wird daher im Folgenden die Periodisierung nach Keefer und Schlichtherle verwendet da diese auch den Federsee spezifisch mit einbezieht und die Periodisierung den dortigen Gegebenheiten anpasst So werden etwa Altneolithikum und Mittelneolithikum hier als Untergruppen des Fruhneolithikums gefuhrt da ersteres kulturell nur gering durch spatmesolithische Jagergruppen besetzt ist und letzteres sich als weitgehend fundleer erweist Die Besiedelung des Gebietes setzt erst mit dem Spatneolithikum ein das in dieser Region von den Archaologen zur besseren Differenzierung der sechs in unterschiedlicher Sequenz aufeinander folgenden Kulturgruppen in Jung und Endneolithikum unterteilt wurde obwohl in der ublichen Periodisierung nach Jens Luning Jung Spat und Endneolithikum separate nicht einander zugeordnete Stufen darstellen 138 Fruhneolithikum Die altneolithische Stufe des Fruhneolithikums umfasst La Hoguette und die am Federsee nur in unsicheren Spuren belegbaren Bandkeramik Es beginnt im suddeutschen Raum etwa um 5700 und reicht bis ca 4800 v Chr am Federsee in etwa von 5400 bis 5000 Mit Henauhof Nord II findet sich hier wenn auch schlecht belegt die sog Bad Buchauer Gruppe die kulturell noch dem Endmesolithikum zugeordnet wird s o Die mittelneolithische Stufe des Fruhneolithikums umfasst die Kulturen Grossgartacher Gruppe und Hinkelstein die am Federsee nicht vorkommen Diese Phase beginnt um ca 5000 und reicht bis ca 4400 v Chr Spatneolithikum Die jungneolithische Periode des darauf folgenden Spatneolithikums reicht hier von 4400 bis 3500 v Chr und umfasst die spate Rossener Kultur die Aichbuhler Gruppe Schussenrieder Gruppe und Pfyn Altheimer Gruppe Die endneolithische Stufe des Spatneolithikums in Suddeutschland reicht von 3500 bis 2300 v Chr und umfasst am Federsee Horgener Kultur und Goldberg III Gruppe Danach beginnt hier die fruhe Phase der Bronzezeit Fruhneolithikum Bearbeiten Das Fruhneolithikum wird unterteilt in eine altneolithische und eine mittelneolithische Phase von denen die erste am Federsee bisher uberhaupt nicht die zweite nur schwach und wenn ja dann in einem Spat bzw Ubergangsstadium zur folgenden Aichbuhler Gruppe belegt ist Altneolithikum Bearbeiten Bandkeramik Hier gibt es bisher keinerlei sicher zuzuordnenden Funde die belegen konnten dass das Federseegebiet bereits wahrend dieser fruhen jungsteinzeitlichen Periode kulturell einbezogen gewesen sein konnte Vereinzelte Keramik Altfunde bei Reichenbach und neuere keramische Befunde deuten aber zumindest darauf hin dass Linear und Stichbandkeramiker in die erste Landnahme am Federsee involviert gewesen sein konnten sich zumindest dort aufgehalten haben 139 Endmesolithische Reste bestanden anscheinend weiter wie die Funde der sog Bad Buchauer Gruppe zeigen Der Federsee war offenbar ein Ruckzugsgebiet nacheiszeitlicher Jager in dem sie lebten wahrend nordlich der Donau im Ulmer Raum bereits Trager der altesten Bandkeramik siedelten die wie die La Hoguette Gruppe die fruheste neolithische Kultur in Mitteleuropa im Federseebereich nicht nachgewiesen ist allerdings wohl fur den Bodenseebereich im Hegau In der Zone zwischen Ulmer Bereich und Hegau gibt es hingegen bis heute keinen Funde der Bandkeramik Wie die Landnahme hier im Einzelnen ablief ist daher unklar Einzelne Oberflachenfunde ergeben bisher noch kein schlussiges Gesamtbild 136 Mittleres Neolithikum Bearbeiten Insgesamt sind die archaologischen Belege fur diese Phase zwischen 5000 und 4500 am Federsee sparlich Die Aufgabe zahlreicher teils 200 Jahre und langer benutzter Siedlungsplatze in Suddeutschland nordlich der Donau zu Beginn des 5 Jahrtausends markiert eine Auffacherung und schliesslich das Ende der bandkeramischen Regionalgruppen Ortlich sehr unterschiedliche teils sehr kleinraumige Entwicklungen fuhren zur Entstehung neuer Kulturgruppen in denen sich die bisherigen bandkeramischen Indikatoren wie Bestattungen Keramik Hausbau Werkzeuge usw verandern Gleichzeitig werden neue Siedlungsraume wie etwa Flussauen und Seeufer besetzt 140 Rossener Kultur und Epirossen Phase Das Federseemoor wurde archaologisch nachweisbar erst in der zweiten Halfte des 5 Jahrtausends v Chr von Menschen besiedelt die der spaten Phase der Rossener Kultur angehorten jedenfalls lassen die Befunde von Henauhof I sowie Keramikfunde mit charakteristisch tiefgestochenem Muster dazu Funde in Taubenried III II Odenbuhl Netzsenker und Riedschachen die Existenz einer Siedlung als Feuchtbodensiedlung vermuten Deren Reste also die hier typischen Palisaden und Langhauser sowie Graberfelder wurden bis jetzt allerdings noch nicht gefunden Es scheint sich aber aufgrund der Fundlage bereits damals um reine Moorsiedlungen gehandelt zu haben was etwa Langhauser im Grunde ausschliessen wurde Ahnliches gilt fur eine potentielle Epirossen Phase die sich teilweise bereits mit der Aichbuhler Gruppe uberschneidet 141 Spatneolithikum Bearbeiten Das Spatneolithikum wird unterteilt in eine jungneolithische und eine endneolithische Phase In seinem am Federsee von 4400 bis 2300 v Chr wahrenden Verlauf konnten nach der potentiellen Espirossen Phase 5 separate kulturelle Gruppen identifiziert werden die Aichbuhler Gruppe Schussenrieder Gruppe die Pfyn Altheimer Gruppe Oberschwabens die Horgener Kultur und die Goldberg III Gruppe Jungneolithikum Bearbeiten Diese Phase ist nach Erloschen der Rossener Kultur Mitte des 5 Jahrtausends durch das Entstehen zahlreicher kleinraumig verteilter Kulturgruppen gekennzeichnet Jede dieser Kleingruppen weist fur sich in unterschiedlicher Weise jeweils auch mehrere Charakteristika der nachfolgenden jungneolithischen Grossgruppen auf Im Osten Mitteleuropas und in Osteuropa wird unterdessen die Kupfertechnologie bedeutsam und das Neolithikum endet hier bereits Allerdings war auch den sudwestdeutschen Kulturgruppen seit der Wende vom 5 zum 4 Jahrtausend die Kupfertechnik bekannt also das Giessen und Hammern moglicherweise als Folge einer donauaufwarts sich ausbreitenden nach den Bandkeramikern also zweiten Kolonisierungswelle die nun Sudwestdeutschland erreichte bei deren Ausbreitung die Lengyel Kultur involviert gewesen sein konnte deren westlichster Auslaufer die Aichbuhler Kultur des Federsees ist 142 Uber potentielle aus dem Suden kommende Kultureinflusse der sog keramischen Wauwil Gruppe wird spekuliert Sie konnte neben technologischen Neuerungen bei der Schaftung Zwischenfutter vor allem Anderungen der Ackerbaumethoden insbesondere des wegen der bei Reife starkeren Loslichkeit der Korner von der Spelzen sehr viel besser verwertbaren Nacktweizens vermittelt haben der nun vermehrt am Bodensee nachweisbar ist 143 Aichbuhler Gruppe 144 Sie datiert zwischen 4300 und 4200 v Chr ist nur am Federsee belegt und wird als westlichster Teil der spaten Lengyel Kultur gewertet wobei lokale epirossener Elemente eine Rolle gespielt haben konnen 117 Der Begriff Aichbuhler Gruppe im heute verwendeten und nicht mehr im ideologisch verzerrten Reinerthschen Sinn wurde 1967 vom Kolner Prahistoriker Jens Luning gepragt Ab 4200 v Chr in der Endphase des Atlantikums werden mit dieser Kultur am Federsee die ersten beiden Hausbefunde sichtbar und zwar beim Benennungsort Aichbuhl und in Riedschachen I vermutlich bis zu sechs Hauser beide bereits 1875 entdeckt und in den 1920er Jahren ausgegraben spater auch an den Fundorten Henauhof I sowie moglicherweise Ahwiesen und Torwiesen Sondagen Das Dorf Aichbuhl es war unbefestigt nimmt dabei eine Sonderstellung ein als einziges komplett ausgegrabenes und vollstandig erforschtes Moordorf neben dem direkt benachbarten Riedschachen I zudem das bisher einzige seiner Art aus dieser Kulturschicht Es fanden sich dort 23 ebenerdige Hauser je ca 8 5 m mit Holzboden aus runden oder halbrunden Stammen mit Bohlen und Flechtwanden sowie holzbelegten Vorplatzen die sich moglicherweise einst zu einer Art Dorfstrasse zusammenfugten Bei nassem Untergrund wurden gelegentlich Unterbauten in Gestalt von Pfahlrosten notwendig Die Innenraume waren zweigeteilt mit einem kleinen Vorraum fur den gewolbt ubermauerten Weidengeflecht mit Lehmmantel Backofen in der Art einer Wirtschaftskuche sowie einen grosseren Hauptraum mit Feuerstelle Die Hauser scheinen jedoch nicht alle zur selben Zeit errichtet worden zu sein man nimmt eher einen dreiphasigen Siedlungsbau an Ernahrungsgrundlage waren Ackerbau Gerste Spelz und Hartweizen sowie Viehzucht und Fischfang doch ist daruber relativ wenig bekannt Auffallig sind schlanke Streitaxte Aichbuhler Hammeraxt 145 die denen der Lengyel Kultur stark ahneln Keramikfunde meist Becher zeigen Zuge der Michelsberger und der Altheimer Kultur und waren offenbar mitunter weiss bemalt Gerade das Aichbuhler Moordorf spielte allerdings wahrend der NS Zeit eine ideologisch bedenkliche Rolle da man es initiiert vor allem von Hans Reinerth zur altgermanischen Hausbautradition verklarte die bis in die Agais ausgestrahlt habe Sogar ein zentrales Fuhrerhaus Haus 15 daneben eine Versammlungshalle Haus 17 wollte man festgestellt haben Auch die ubrigen Befunde bog man sich derart fabulierend zurecht 146 Schussenrieder Gruppe 147 Namensgebend fur diese zwischen 3955 und 3870 v Chr Dendrodaten am Federsee in Teilen Baden Wurttembergs zwischen 3900 und 3500 vor allem in Oberschwaben verbreitete Kultur oder Gruppe war der heute durch Entwasserung weitgehend zerstorte Fundplatz Riedschachen II auf der Gemarkung Bad Schussenried am sudlichen Ende des Federseebeckens denn als Eugen Frank 1875 den ersten Holzbau dieser Siedlung entdeckte nannte er ihn Schussenrieder Pfahlbau und ubernahm so den durch den Schweizer Altertumsforscher Ferdinand Keller nach der Entdeckung der Pfahlbauten am Zurichsee 1853 54 gepragten Begriff der dann spater immer wieder zu heftigen Kontroversen Anlass gab 1960 fuhrte dann der Prahistoriker Jurgen Driehaus die Bezeichnung Schussenrieder Kultur ein Von der alten Grabung in den 1930er Jahren durch Reinerth kennt man inzwischen die Anlage des Fundortes Taubried I mit 22 ein und zweiraumigen kleineren in Pfostenbauweise errichteten Hausern die ein unregelmassiges Haufendorf ohne Palisade aber mit Giebelausrichtung zu einer Strasse bildeten Die weitgehend verzierungslose Keramik legt eine Datierung von Taubried am Ende des Schussenried Komplexes nahe 23 Weitere Belege neben Taubried I fur diese nur etwa 100 Jahre dauernden Kultur mit bisher insgesamt drei Siedlungsresten und vier weiteren Fundplatzen die moglicherweise weitere Siedlungsorte gewesen sei konnten sind im nordlichen Becken der Weiler zwei oder drei kleine Hauser Alleshausen Hartoschle mit einem Dendrodatum 4045 v Chr im sudlichen Becken bei der Insel Buchau Bachwiesen I mit funf Pfahlbauten Dendrodat 3975 deren Bewohner vor allem auch wildbeuterisch ausgerichtet waren und den See nutzten 148 und in den Bachwiesen II wobei letztere 2005 in einer Notgrabung tatsachlich ursprungliche allerdings instabile und durch Uberflutung uberschwemmte und eingesturzte Pfahlbauten ergaben eine damals wohl dramatische Situation die aber nun eine reichhaltige Fundausbeute an Knochen Keramik Schmuck und Geraten lieferte 149 Die Aichbuhler Gruppe wurde in der Schussenrieder Gruppe offenbar teilweise fortgefuhrt ohne dass sich direkte Beziehungen ergaben ebenso gibt es enge Beziehungen zur Michelsberger Kultur Keramikdatierungen ergaben beginnendes 4 Jahrtausend Vermutet wird dass die Schussenrieder Gruppe Folge eines zweiten Lengyelisierungsschubes war der mit potentiellen Migrationsphanomenen vom Ulmer Raum ausging den Federsee erreichte Dendrodat ab 3930 und von dort aus die Hornstaader Gruppe am Bodensee mit Auswirkungen bis zum Zurichsee Eine Transgression des Federsees T5 schliesst diese hier relativ kurze Periode ab Was wahrend der nachsten hundert Jahre bis zur Pfyn Altheimer Gruppe geschah ist unklar Auf eine Waldregeneration deutende Pollen und Dendrobefunde lassen auf eine siedlungsarme Phase zwischen 3850 und 3750 schliessen Auch in Riedschachen II wurden in den 1930er Jahren prahistorische Funde der Archaologen ideologisch uberschichtet indem man die Mischung der Haustypen in Riedschachen II als Ergebnis der Vermischung von Hausbautraditionen nordischer eingewanderter Siedler mit der westischen Urbevolkerung interpretierte nachdem der Arzt und Prahistoriker Alfred Schliz bereits um die Jahrhundertwende von einer Pfahlbaurasse fabuliert hatte Sowohl die Aichbuhler Gruppe wie die Schussenrieder Gruppe fallen in eine Periode der Klimadepression Piora I was die teilweise wie in anderen Seesiedlungsregionen auch zu beobachtetende stark wildbeuterische Komponente der Subsistenzstrategie erklaren konnte gehauftes Auftreten von Netzsenkern 150 Pfyn Altheimer Gruppe 151 Die 1981 bei Odenahlen aber auch in der Schweiz in Oberschwaben und Bayern zwischen 3750 und 3400 nachgewiesene Pfyn Altheimer Besiedelungsphase fallt in ganz Oberschwaben und im Unterschied zu den beiden vorangegangenen in einen Zeitraum optimaler Klimaverhaltnisse des um 3700 v Chr beginnenden fruhen Subboreal Florierende Land und Viehwirtschaft bedeutende Rinderhaltung und Dominanz des Nacktweizenanbaues lassen sich beobachten Pferdehaltung wird ublich In dieser Gruppe mischen sich die Kulturmerkmale der nordschweizer Pfyn Gruppe sie waren die ersten Kupfergiesser mit denen der bayerischen Altheimer Gruppe die dort die erste chalkolithische Kultur reprasentieren Die Phase endete an den oberschwabischen Seen mit der Klimadepression von Piora II um 3600 v Chr und der Transgression T6 Dendrodat 3696 Die Besiedelung des Bodenseeufers kommt hingegen erst 150 Jahre spater zum Erliegen 70 Typisch fur die Gruppe sind unverzierte durch Schlickauftrag gerauhte Gefasse Bereits in Bachwiesen I wurden die typische Keramik dieser Gruppe nachgewiesen In der bis zu einem Meter dicken Kulturschicht in Odenahlen fanden sich 10 bis 20 sowohl ebenerdige wie auch auf ca 80 cm gestelzte 4 6 m grosse Hauser Es gab eine Palisade die erste Dorfumzaunung am Federsee Odenahlen ist am Federsee der bisher einzige voll ausgegrabene Siedlungs Fundort dieser Gruppe Streufunde etwa bei Alleshausen und Notgrabungen auf den Bachwiesen II und Riedschachen III lassen jedoch auf weitere schliessen Inzwischen kann man am Federsee drei Siedlungen dieser Gruppe nachweisen Ihre genaue Siedlungsform konnte aber bis jetzt nicht bestimmt werden Die erste Bauphase liegt zwischen 3719 und 3688 v Chr Dendrodat Alle datierbaren Bauphasen liegen innerhalb eines knappen Jahrhunderts zwischen 3745 und 3650 v Chr Die grosste Siedlung der Pfyn Altheimer Gruppe lag in Sipplingen und umfasste 100 bis 150 Hauser Fur die jungere Phase dieser Kultur fand sich allerdings in Oberschwaben bei rucklaufiger Siedlungsdichte Tiefpunkt 3400 bis zum Ubergang zum Endneolithikum kein Beleg 152 Endneolithikum Bearbeiten Typisch fur diese nach Jurgen Driehaus 1960 und R A Maier 1964 Endneolithikum genannte 153 Spat und Endphase des suddeutschen Neolithikums ist dass sich die verschiedenen Kulturen und Gruppen nun so vermischen dass es damals keine geschlossenen voneinander klar zu trennenden Kulturen mehr gegeben hat Vielmehr entsteht der Eindruck von wenigen grossraumig verbreiteten Erscheinungen die mit ihren Formen und Inventaren das Bild beherrschen sich aber gegenseitig derart beeinflussen dass fast jeder Fundort eine andere Inventarzusammensetzung hat Definiert wird diese Phase vor allem dadurch dass nun die Kupfertechnologie die zuvor ein halbes Jahrhundert genutzt worden war fur eine ebenso lange Zeit abbricht dafur aber die Holz und Steinbearbeitung einen sehr hohen Stand erreicht die Topferkunst andererseits nun eher gering geschatzt und nur noch funktional nicht mehr dekorativ gehandhabt wird 154 Zudem erscheint nun im Endneolithikum ein vollig neuer Siedlungstypus denn nun sind grossere drei bis vierraumige mit zentraler Feuerstelle ausgestattete Hauser beidseits einer als Bohlenweg ausgestalteten zentralen auch hierarchisch bestimmten Verkehrsachse aufgereiht und nicht mehr wie im vorangegangenen Jungneolithikum als zweiraumige Holz Lehm Bauten von noch relativ egalitaren Familiengruppen in Zeilen angeordnet dazu meist ohne Palisaden Zudem gibt es nun Haupt und Nebensiedlungen allerdings mit einer Konzentration auf nur noch eine einzige Siedlungskammer 155 Die endneolithischen Vorgange sind zudem in ein umfangreiches Innovationsgeschehen eingebettet das zumindest teilweise auf Impulse aus dem Donauraum zuruckgeht und das unter anderem neue textile Techniken die Einfuhrung von Rad und Wagen ein verandertes Kulturpflanzenspektrum neue Erntetechniken und vermutlich die Einfuhrung des Pflugackerbaus beinhaltet Die beiden wesentlichen Gruppen am Federsee sind die Horgener Kultur mit einer auffalligen Siedlungskonzentration um die Insel Buchau mit dem Bohlenweg Am Bahndamm der zu einer bis jetzt noch nicht entdeckten Siedlung fuhrt und die Goldberg III Gruppe mit einer Massierung im nordlichen Federseeried Die 45 ha umfassende Inselflache von Buchau durfte allerdings jeweils nur fur eine kleine Siedlungsgemeinschaft ausreichende Weid und Anbauflache geboten haben war aber als Ausgangsflache fur Fischerei und wildbeuterische Aktivitaten sehr geeignet Dendrochronologisch lasst sich schliessen dass es sich jeweils um eine mehrere Generationen andauernde Besiedlung der jeweiligen Siedlungskammern gehandelt hat in denen dieses sukzessiv verlagert wurden Die Federseeufer waren also im Endneolithikum nicht mehr wie noch im Jungneolithikum an voneinander entfernt liegenden Stellen besetzt sondern es findet sich nun ein neues Siedelverhalten mit einer raumlichen Konzentration mehrerer Siedlungen die zudem eine deutliche okonomische Differenzierung in Gross und Kleinhauser sowie Haupt und Nebensiedlungen aufweisen die mitunter auch okonomisch bedingt gewesen sein durfte Typisch fur das neue Siedlungsverhalten des Endneolithikums ist nun eine zwar relativ haufige und hochmobile Verlagerung des Siedlungsorte jedoch langfristig innerhalb desselben Siedlungsterritoriums so dass sich regelrechte Fundortcluster ausbilden 156 Horgener Kultur 100 Die um die Insel Buchau gruppierten funf Siedlungen der alteren durch ihre charakteristisch dickwandige und allenfalls grob verzierte Keramik definierte Horgener Kultur fallen ebenfalls in die letzte Klimadepression von Piora II In diese etwa 400 Jahre umfassende Siedlungsphase fallt moglicherweise aber auch mit der alteste Radfund Europas nach neueren Datierungen allerdings erst um 2890 und damit Goldberg III 157 Die erste Siedlung der Horgener Kultur fand man jedoch bereits in den 1920er Jahren im Dullenried mit acht allerdings sehr kleinen haufenartig gruppierten zunachst fur primitiv und rund gehaltenen Hutten die typologisch bis 3150 datiert werden Die Siedlung gehort vermutlich in den Umkreis der Horgen Siedlungen um die Insel Buchau In Torwiesen II wurde 2005 ein ganzes wenn auch nur wenige Jahre existentes Strassendorf dieser Kultur mit zwolf ebenerdigen Grosshausern nur Haus 1 war als Pfahlbau angelegt und drei kleineren einkammrigen Hausern ca 215 bis 250 Bewohner direkt am einstigen Ufer ausgegraben 158 der erste Vertreter eines Strassendorfs vom Typ Seekirch Es zeigt nun erstmals einen ausgepragten Siedlungsdimorphismus der sich von jetzt an noch verstarken sollte und als Zeichen eines gesellschaftlichen Wandels gilt bei dem grosse bauerliche Familieneinheiten neben armeren Klein oder Einzelexistenzen stehen mit einer vorwiegend jagerischen bis gemischten Subsistenz falls es sich nicht um Zuwanderer gehandelt hat Moglicherweise bestand dabei eine wirtschaftliche Abhangigkeit von den drei reicheren Hausern am Dorfeingang im Sinne einer partiell wirtschaftlich und verwandtschaftlich geregelten Ranggesellschaft die allerdings beim Bau ihrer Hauser offenbar unterschiedlichen kulturellen Traditionen folgt denn es finden sich ein und zweischiffige Anlagen und zwar unabhangig von der Hausgrosse Die Dorfgemeinschaft bildete also keine technologisch und typologisch einheitliche Gesellschaft etwa im Sinne eines Stammes oder Clans wie auch kulturell unterschiedliche Einzelfunde ausweisen z B Spinnwirtel sondern es lebten unterschiedliche Familiengruppen und eventuell sogar Individuen im Dorf zusammen die sich einer gemeinsamen territorialen und sozialen Ordnung fugten 159 Man hat hier somit eine festgefugte soziale Ordnung mit sozialem Gefalle vor sich bei der die Errichtung von Strasse und Brucke Gemeinschaftsaufgaben waren Dabei ist vom Dorfeingang nach hinten eine abfallende soziale Abstufung erkennbar was Grosse der Hauser und Bauholzqualitat sowie die Qualitat der allerdings nur wenigen und teilweise schlecht erhaltenen Einzelfunde angeht von denen vor allem die Keramik Einflusse der Badener Kultur aufweist Die einst auf einer Halbinsel liegenden wirtschaftlich wohl unabhangige Siedlung war uber einen Bohlenweg Dendrodat 3281 und eine gut konstruierte Brucke mit dem Festland verbunden und konnte dendrochronologisch auf 3283 3278 v Chr datiert werden 3270 war das Dorf wohl bereits eine Wustung der sog Bahndamm allerdings erst mit RC Datierung auf 3010 bis 2890 160 2007 kam eine neue Siedlung dieser Kultur zum Vorschein Bachwiesen III 161 Sie ist etwa 20 bis 50 Jahre alter Dendrodat 3334 3304 als die benachbarte Station Torwiesen II Dendrodat 3279 liegt wie diese in einer Engstelle zwischen Insel und Festland und wurde offenbar noch nicht als endneolithisches Strassendorf angelegt vielmehr scheinen die bisher ausgegrabenen drei zweischiffigen Hauser einzelne Pfahlbauten auf einer gemeinsamen Uferplattform gewesen zu sein Das Fundmaterial weist auf die altere Stufe der Horgener Kultur Auffallend war dabei die sorgfaltige zimmermannische Bearbeitung der Pfahle wie sie hier erstmals auftritt denn im Jungneolithikum wurde meist mit naturlichen Astgabeln als querbalkentragenden Strukturen gebaut Die ausgegrabenen drei Hauser es durfen noch mehr vorhanden sein waren unterschiedlich gross 4 auf 10 12 m 5 auf 8 10 m und 2 5 auf 5 8 m die Seiten in Flechtwandtechnik und Lehmbewurf Die ersten beiden Hauser durften Pfahlbauten gewesen sein das dritte wohl ein Feuchtbodenbau so dass von einer zeitlich unterschiedlichen Nutzung auszugehen ist Vermutlich handelt es sich um eine eher irregulare Siedlung und kein Strassendorf Zahlreiche Einzelfunde konnten geborgen werden die formal auf Kontakte zu umliegenden Kulturen schliessen lassen und eine Einstufung in die fruhe Horgen Kultur erlauben so Horgen Keramiken Spinnwirtel Geweih und Knochengerate Holzgerate wie Speere Hacken und evtl Pfeile Textilreste Felssteingerate Netzsenker Beile KLopf und Mahlsteine Schleifplatten schliesslich Gerate aus Feuerstein Abschlage ein wohl importierter Bergkristall Dieses Fundspektrum belegt somit hausliche Kuchenaktivitaten unterschiedliche Haus und Jagdgerateproduktion Textilherstellung sowie Fernhandel in den Donauraum die Alpen und den Aargau Gefunden wurden zudem neben Koprolithen zahlreiche Samen und Fruchtreste an Kulturpflanzen vor allem Haus 3 Nacktweizen Gerste Lein Schlafmohn Erbsen an Wildpflanzen Beeren Wasser und Haselnuss Wildapfel An Tierresten fand man vor allem Fisch und Wildtierreste was fur eine vorwiegend wildbeuterische Subsistenzstrategie spricht wie sie wahrend der Piora II Kaltphase generell festzustellen ist Als Dendro und RC Daten fanden sich Haus 1 RC 3365 3098 und 3362 3104 cal BC Haus 1 2 3320 Dendro 3334 3306 Dendro Haus 2 3308 1 Dendro Eine weitere Pfahlbau Kleinsiedlung dieser eng benachbarten Gruppe von Siedlungen des Jung und Endneolithikums wurde 2010 als Bachwiesen IV identifiziert Sie zeigt in den beiden ausgegrabenen Hausern Pfahlbaucharakter mit Feuerstellen und gehort in den Zeitraum 3330 3150 Ob es sich dabei um eine Randbebauung eines regularen Strassendorfes oder um isolierte Hauser handelt ist unklar Diese neu entdeckte Siedlung reiht sich in die Gruppe der Siedlungen der Horgener Kultur um Bad Buchau ein mit einer Folge ganz unterschiedlich grosser Hauser zwischen 25 50 und 5 14 m die aber aufgrund der vorgefundenen Abfalle und Werkzeuge alle bewohnt gewesen sein mussen 162 Ein vollig anderes Bild bot hingegen die fur die neue Dorfstruktur namengebende 1989 entdeckte Siedlung Seekirch Stockwiesen die man daher zunachst der folgenden Goldberg III Gruppe zurechnete bis eine C14 Datierung erwies dass sie ins Jahr 2890 v Chr einzuordnen war Die in Pfostenbauweise mit Flechtwanden ausgefuhrten und mehreren Feuerstellen versehenen Hauser massen teilweise 5 15 m Die fehlende Lehmbauweise und der Holzfussboden sind ein deutlicher Unterschied gegenuber den vorigen Kulturphasen Auch die Organisation des Dorfes scheint sehr verschieden gewesen zu sein denn die bis jetzt nachgewiesenen elf Hauser waren alle entlang einer mit Bohlen belegten Strasse ausgerichtet Auch bei den Torwiesen kam ein ahnliches Haus zum Vorschein 163 Goldberg III Gruppe 164 Die seltsame Bezeichnung Goldberg III hat 1937 der Frankfurter Prahistoriker Gerhard Bersu gepragt als Analogbildung zur Fundstatte Goldberg im Nordlinger Ries wo er 1911 bis 1929 mit Unterbrechungen gegraben hatte und deren Stufe III von einigen Prahistorikern als eigene mit der Chamer Kultur verwandte Kulturstufe aufgefasst worden war deren Bezeichnung man dann auch auf andere Fundorte ubertrug Die drei im Federseegebiet entdeckten und alle am Nordende offenbar in einer einzigen Siedlungskammer bei Alleshausen und Seekirch gelegenen Siedlungen das sudliche Seeufer bleibt nun siedlungsfrei dieser dort bisher unbekannten Stufe konnten auf die Zeit zwischen 2890 und 2505 v Chr datiert werden C14 bei bis jetzt allerdings unsicherem Ende Es sind dies die Fundplatze Alleshausen Grundwiesen Dendro 2870 2865 v Chr und Alleshausen Taschenwiesen Dendro 2890 v Chr sowie Seekirch Achwiesen das vermutlich einst einem Brand zu Opfer gefallen war und daher besonders reiche Funde ergab An den ersten beiden Orten wurden kleine Hauser 3 5 m in etwa von der Grosse der Dullenried Hauser gefunden einige davon 1985 86 in der hier erstmals im Endneolithikum nachgewiesenen und eigentlich erst fur die Spatbronzezeit typischen Blockhaustechnik ohne tragende Pfosten wie bisher sonst sondern mit einem Prugelboden direkt auf dem Torf Allerdings fanden sich daneben in Seekirch Achwiesen auch Hauser in der alten Technik wahrscheinlich sogar als im Wasser stehende Pfahlbauten Neben zahlreichen Gerate und Keramikfunden vor allem hoch differenzierte Werkzeuge aus Knochen und Hirschgeweih sind in Seekirch Achwiesen und Alleshausen Grundwiesen auch Fragmente holzerner Scheibenrader geborgen worden die zu den altesten des schweizerisch sudwestdeutschen Alpenraumes gehore und wahrscheinlich Teile von zwei oder vierradrigen Karren waren In ihrer Konstruktion weichen sie von den ubrigen europaischen Typen ab und gleichen stark denen der schweizerischen Seeufersiedlungen Ein bemerkenswerter Befund liegt fur die Wirtschaftsweise in Alleshausen Grundwiesen vor wo man in den 1 2 m dicken Siedlungsablagerungen fast keine Getreidepollen oder reste fand aber grosse Leinmengen die zusammen mit den Scheibenradfunden Transport moglicherweise ein Zeichen beginnender wirtschaftlicher Spezialisierung von Haupt und Nebensiedlungen auf Flachsanbau Herdenhaltung und Jagd Knochenbefunde sein konnten Moglicherweise erklart dies auch die endneolithische Siedlungsverlagerung ins nordliche und westliche Ried mit seinen fur den Leinanbau besser geeigneten Boden Die Rolle dieser auch gewerblichen Differenzierung wurde nun immer wichtiger Ausloser fur diese sich andernde Wirtschaftsweise konnte moglicherweise die letzte trockenere und kuhlere Klimadepression Piora II gewesen sein die bereits die Horgener Kultur bestimmt hatte und die eventuell eine engere wirtschaftliche Verflechtung und Kooperation samt auf gute Wege und Transportmoglichkeiten angewiesenen Guterverkehr erzwang wie dies dann fur die Bronzezeit mit ihren bereits in dieser Gegend recht aufwendigen Wegekonstruktionen typisch wurde die im nordlichen Alpenvorland auch Fernverkehrswege im Sinne von Strassen gewesen sind die weit uber ortliche Wegenetze hinausgingen 165 Dieser ganz entscheidende okonomische Wandel mit seinen auch gesellschaftlich wesentlichen Differenzierungen die insbesondere die folgende Bronzezeit mit der vermutlich schon kupferzeitlich beginnenden Entstehung einer die Okonomie kontrollierenden Oberschicht mit zunehmendem Gewaltmonopol kennzeichnen hat vor dem Hintergrund dieser eine mehrstufige Siedlungshierarchie implizierenden Fundsituation somit bereits im Endneolithikum seinen Ursprung 166 Ubergangsproblematik Manche kulturellen Erscheinungen der an sich endneolithischen Goldberg III Gruppe wie etwa die beginnenden Hierarchisierung und Segmentierung sowie die wirtschaftliche Spezialisierung z B Alleshausen Grundwiesen sind wohl als Zeichen einer spaten Ubergangsphase in Richtung fruhe Bronzezeit zu werten Auch fur die analogen Veranderungen der Bauweise wie sie sich im Strassendorf Seekirch und in Bad Buchau Torwiesen II zeigt gilt dies Es gab eindeutig ein von aussen herangetragenes Innovationsgeschehen aus dem mittleren Donauraum mit neuen Techniken Pflug Wagen und neuen Nutzpflanzen Dennoch bleibt die Tatsache bestehen dass die beiden wichtigsten endneolithischen Kulturgruppen Schnurkeramik und Glockenbecherkultur hier vollig fehlen obwohl sie in dieser Phase uber weite Teile Europas verbreitet waren die Schnurkeramik auch am Bodenseeufer sie fehlt wiederum weitgehend an der Donau Die bisherigen gewachsenen Kulturgrenzen wurden dabei praktisch aufgehoben so dass man das Endneolithikum deshalb im Federseebereich und in Oberschwaben insgesamt am besten uber dieses Negativkriterium definiert zumal beide Kulturen sich im Laufe ihrer Dauer gegenseitig stark beeinflusst haben insbesondere wahrend der zweiten Halfte des 3 Jahrtausends v Chr Ihnen kommt daher auch beim Entstehen der folgenden Fruhbronzezeit in wenn auch unterschiedlicher Weise eine formative Bedeutung zu da sie in dieser Periode zwischen 2700 und 2200 v Chr ein regelrechtes kulturelles Kontinuum ausbildeten 167 Man nimmt inzwischen sogar an dass die Goldberg III Gruppe die Ausbreitung der Schnurkeramik in Oberschwaben behinderte und diese sich dann vom Sudwesten her uber den Hochrhein moglicherweise sogar vom Zurichsee her in das Gebiet ausbreitete 168 Die Endphase des Neolithikums der Ubergang vom Endneolithikum zur Fruhbronzezeit liegt hier also nach wie vor weitgehend im Dunkeln denn zwischen Donau und Bodensee kennt man insgesamt abgesehen vom Gebiet zwischen Bodensee und Schweizer Mittelland wo es zwischen 2700 und 2400 zahlreiche Pfahlbausiedlungen gab kaum Funde der Schnurkeramik nur Hornstaad Schlossle I 2690 2666 169 deren Laufzeit sich mit der Goldberg III Gruppe uberschneiden sowie keinen einzigen Fund der nachfolgenden Glockenbecher Kultur die zumindest in Teilen stark nomadisierend gepragt gewesen sein konnte und wohl aus Einwanderern bestand die sich spater mit den sesshaften Bauern vermischten 170 Es ist unklar ob diese grosse Fundlucke von uber 700 Jahren namlich von 2500 letztes Dendrodatum der Rader von Seekirch bis 1979 Dendrodatierung von Einbaumen Wiedereinsetzen nachweislicher Aktivitaten noch ohne Siedlungsbeleg und 1767 fruhestes Dendrodatum der Siedlung Forschner bedeutet dass das Federseegebiet in dieser Periode eventuell wegen der damaligen Klimadepression die das Gebiet moglicherweise nur mit passageren Lagern fur die hier besonders erfolgversprechende Jagd interessant machte nicht oder kaum besiedelt war Warum man die potentiellen Reste noch nicht gefunden hat oder ob es sie uberhaupt gibt ist eine offene Frage Allerdings wurden 2004 05 zwei Einbaume bei einer Notgrabung in Bad Buchau geborgen und das kalibrierte C14 Datum des einen ergab 2138 1978 v Chr Die funf und zehn Meter langen Boote lagen in gleicher Richtung mit dem Bug zum Ufer im Umfeld fanden sich holzerne Stangen und Spulsaume die kulturschichtartig waren samt einem steckenden Pfahl so dass die Vermutung nahe liegt es konnte sich um einen fruhbronzezeitlichern Bootsanlegeplatz in der Nahe eines ehemaligen Federseezuflusses handeln Eine eventuell dazugehorende Siedlung wurde jedoch nicht gefunden 171 Metallzeit Bearbeiten Das 3 bis 1 Jahrtausend v Chr ist in Europa von dramatischen Veranderungen in Kultur Okonomie und Gesellschaft gekennzeichnet die sich bereits spat bis endneolitisch ankundigten Im Gegensatz zu fruher geht man aber inzwischen davon aus dass sich die Metallzeit in Europa nicht als eine Folgeentwicklung mediterraner Vorgange darstellt sondern ein unabhangig entstandenes indigenes Phanomen mit lokalen Innovationen ist obwohl es naturlich auch aus dem Mittelmeergebiet Einflusse gegeben hat deren Bedeutung inzwischen aber fur eher gering gehalten wird Die europaische Metallzeit entstand vielmehr aus der europaischen Kupferzeit und fuhrte eigenstandige endneolithische Entwicklungen weiter Dabei bildete sich schliesslich eine Reihe eigener sozialer materieller und immaterieller Kulturformen aus 172 Die Verbindung zwischen endneolithischer und metallzeitlicher Kultur fehlt allerdings am Federsee bisher komplett es sei denn man bezieht die spatneolithische Phase der Horgener Kultur und der Goldberg III Gruppe mit ein die ja okonomisch und sozial bereits deutliche Trends in diese Richtung aufweisen Andererseits bricht endneolithisch die vorher bereits lokal mehrere Jahrhunderte lang vorhandene Kupfertechnologie fur die nachsten 500 Jahre vollig ab 154 Bronzezeit Bearbeiten Hauptartikel Bronzezeit An den Ufern der oberschwabischen Seen und am Bodensee setzte sich in der Bronzezeit das steinzeitliche Siedlungsverhalten fort In dieser Zeit erreichten die sog Pfahlbauten also Feuchtbodensiedlungen im weiteren Sinn ihren baulichen Hohepunkt Sie enden etwa gleichzeitig wahrscheinlich durch plotzliche Uberflutungen T9 denn sowohl in der Schweiz wie im oberschwabischen Raum sind als letzte Dendrodaten 850 bzw 848 v Chr belegt Dazu findet sich in vielen Siedlungen eine uberdeckende Schwemmschicht Da solche langer anhaltenden Transgressionen eine durchgangige Besiedlung der Uferflachen wie schon im Neolithikum nach wie vor verhinderten existierten solche Siedlungen immer nur periodisch und mitunter wie am Federsee nur in jeweils einer Siedlungskammer in offenbar zentraler dazu stark abgesicherter Position mit einer langeren Siedlungskontinuitat 70 Ein wichtiger Zug solcher Siedlungen ist allerdings ihre Reichweite an Bronzen sie wurden zumeist auch dort hergestellt und finden sich zahlreich entweder weil sie nicht bei plotzlichen Uberflutungen mitgenommen werden konnten oder auch weil es sich um Opfergaben gehandelt hat wie vor allem die fur die Bronzezeit reichlich nachgewiesenen Depotfunde nahelegen zu denen auch der 1927 gemachte Fund bei der Wasserburg Buchau gehoren konnte Ringschmuck Beil und Lanzenspitze Dies gilt vor allem fur Feuchtboden und Moorfundplatze die moglicherweise als naturheilige Ort verstanden wurden Dieser Sachverhalt andert sich insbesondere fur Suddeutschland in der Eisenzeit stark denn Metalldeponierungen kommen hier kaum noch vor 173 Fur den Federsee wie auch fur das gesamte Gebiet zwischen Donau und Bodensee bemerkenswert ist dass es hier eine Fundlucke gibt die von der ausklingenden Jungsteinzeit bis zur fruhen Bronzezeit reicht und in der sowohl Funde der Schnurkeramik wie der Glockenbecherkultur vollig fehlen 174 Die fruh und vor allem mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner und die spatbronzezeitliche Wasserburg Buchau sind fur diese Epoche die einzigen Siedlungsplatze die man am Federsee bisher gefunden hat Insgesamt kam es mit der bronzezeitlichen Besiedelung zur endgultigen Herausbildung einer offenen Kulturlandschaft und zur Entstehung von Weidegrunden ausserhalb der zuvor meist ublichen Waldweide 175 Fruh und Mittelbronzezeit Siedlung Forschner Bearbeiten Die nach ihrem Entdecker benannte seit 1920 durch Sondagen bekannte Siedlung Forschner 176 die ungefahr 10 000 m bedeckt Welterbe Kernzone heute 3 52 ha lag im sudlichen Federseeried vermutlich auf einer Landzunge und ist die einzige Feuchtbodensiedlung im Federseemoor ihrer Zeit geblieben auch Hinweise auf Mineralbodensiedlungen in der Umgebung fehlen Erste Besiedlungsspuren dieser am starksten befestigten Feuchtbodensiedlung des gesamten nordlichen Alpenvorlandes datieren in die Fruhbronzezeit und beruhen auf Dendrodaten aus Einbaumen im Bereich der spateren Siedlung Forschner 1979 1963 und 1819 v Chr der Schwerpunkt liegt jedoch in der Mittelbronzezeit Die mit Palisade und einer zusatzlichen Holzwehrmauer stark befestigte Anlage ist nordlich der Alpen die einzige im Moor konservierte Festungssiedlung der Mittelbronzezeit Der grosste Teil der Funde gehort der Hugelgraberkultur an und lasst eine grosse Spannweite an Fernkontakten etwa durch Handel vermuten wie insbesondere die Keramikfunde ausweisen Die einzigartige und haufendorfartige Siedlungsstruktur mit ihren Palisaden zeigt Parallelen zum Donauraum und wird kulturell mit der etwa zeitgleichen mittelbronzezeitlichen Stufe der Heuneburg 15 bis 13 Jahrhundert v Chr an der Oberen Donau in Verbindung gebracht Entfernung Luftlinie nordostl zehn Kilometer deren Fundmaterial allerdings zeigt dass ihre bronzezeitliche Besiedelung fruhestens mit der jungsten Phase der Forschner Siedlung begann 177 Das Areal enthalt drei sich mit grosseren Unterbrechungen uber 270 Jahre erstreckende Siedlungsanlagen die dendrochronologisch weitgehend verifiziert werden konnten 178 Die erste SF1 stammt noch aus der fruhen Bronzezeit sie dauerte von 1767 bis 1730 v Chr und wurde durch eine Transgression beendet die die Siedlung nahezu komplett abraumte Der von Palisaden umschlossene Raum umfasst 0 83 ha mit einem Innenbereich von 0 45 ha Es gibt 30 Hausgrundrisse zwischen 30 und 35 m Grundflache Die potentiell zweite Siedlungsphase Sf2 ist nur schwach belegt und liegt um 1610 1600 v Chr am Beginn der mittleren Bronzezeit Die Siedlungsphase Sf2 ist nur durch wenige dendrochronologisch datierte Eichenpfahle nachweisbar Die wenigen Bauten konnten allerdings auch zur dritten Siedlungsphase gehoren Die dritte Phase Sf3 schliesslich datiert von 1519 bis 1481 v Chr besass ebenfalls eine doppelte Wehranlage die insgesamt 1 32 ha umschloss Auch sie wurde durch eine Transgression beendet T8 Danach begann 1480 v Chr im gesamten nordalpinen Raum eine Siedlungslucke in der Pfahlbaubesiedelung die bis 1050 v Chr andauerte und mit einem Vorstoss der Alpengletscher einherging der als Lobben Schwankung bezeichnet wird Die Dendrochronologie ergab insgesamt sehr genaue Datierungen Die alteste Eiche dort begann im Jahr 1955 v Chr zu wachsen 1492 v Chr wurde der letzte Baum gefallt Der uberwiegende Baubestand gehort ins 18 vorchristliche Jahrhundert eine Zeit aus der man bisher keine Siedlungen kannte Die drei Siedlungen sind allerdings sehr ungleich erhalten da sich ab dem 16 vorchristlichen Jahrhundert die Blockbauweise durchsetzte die da ohne Pfostensetzungen keine Spuren im Boden hinterlasst so dass in der 2 und vor allem der 3 Phase Haustypen kaum auszumachen sind Die altere Siedlung wurde andererseits relativ bald durch ein Ansteigen des Federsees uberspult Auch anhand der Haustypen lassen sich drei Siedlungsphasen nachweisen 179 Errichtet wurde die bereits von einer ausseren Palisade und einer inneren Holzwehrmauer umgebene altere Siedlung Sf1 mit Standerbauten auf Schwellholzrahmen Ob es vor Sf1 eine eigenstandige Siedlung gab ist bis jetzt unklar 1994 entdeckte man dann eine 800 m lange neun Meter breite nach Sudosten fuhrenden Bohlenstrasse welche die Insel mit dem Festland verband und die in vier Etappen zwischen 1514 und 1388 v Chr also in der dritten Siedlungsperiode Sf3 gebaut wurde offenbar um die Siedlung Forschner nach einem klimatisch bedingte Wasserspiegel Anstieg auf die mineralische Insel zu verlegen 175 Diese Inselsiedlung uberdauerte das Ende der Forschner Siedlung um 100 Jahre und bestand etwa 20 Jahre und moglicherweise konkurrierend gleichzeitig mit ihr 180 Es lassen sich drei Clangruppen unterscheiden die unterschiedlichen Bautraditionen gefolgt sind Bei 8 bis 15 Hausern pro Gruppe ergab sich eine Gesamtzahl von 30 bis 35 Hausern mit einer 200 bis 300 Personen umfassenden Siedlungsgemeinschaft In dieser muss von einem hohen Organisationsgrad ausgegangen werden wie schon Planung und Bau der Verteidigungsanlagen zeigen die im Vergleich zu den fruheren neolithischen Anlagen eine weit genauere Vorplanung verlangen Ausweis eines offenbar nun wichtig gewordenen Sicherheitsbedurfnisses Ubergeordnete Organisationsstrukturen wie etwa eine Hauptlingsherrschaft konnen aus der Siedlungsstruktur aber noch nicht abgeleitet werden 181 Das Fundspektrum der Siedlung Forschner 182 umfasst vor allem Gebrauchskeramik dazu wenige Bronzen Geweih Knochen und Silexartefakte Die Funde stammen hauptsachlich aus der Detrituszone zwischen Holzmauer und innerer Palisade Die Keramik hat unterschiedliche kulturelle Bezuge zur Hugelgraberkultur und weist entsprechend auf verschiedenen kulturelle Verflechtungen und Handelsbeziehung vor allem nach Suden in Richtung Oberbayern hin Das ist insofern nicht weiter verwunderlich als sich der Federsee an der Nahtstelle von zwei uberregional bedeutsamen Kommunikationsachsen des sudwestdeutschen Alpenvorlandes befindet und zwar der ostlichen Donauroute und der sudlichen Route Schussental Alpenrheintal die Oberschwaben mit dem transalpinen Raum verbindet Sudwestliche Kontakte sind hingegen schwacher ausgepragt und uberschreiten den Oberrhein nicht 183 Spatbronzezeit Wasserburg Buchau Bearbeiten nbsp Einbaum im Federseemoor Ausgrabung von 1921 des Urgeschichtlichen Forschungsinstituts der Universitat TubingenDie Siedlung Forschner durfte als letzte mittelbronzezeitliche Siedlung um etwa 1350 v Chr aufgegeben worden sein Bis zur Aufnahme der Bautatigkeit in der spatbronzezeitlichen Wasserburg Buchau um 1058 v Chr klafft nun wieder eine zeitliche Lucke von etwa 300 Jahren die allerdings nicht bedeutet dass das Gebiet vollig leer war denn es gibt fur diese Zwischenzeit einige Streufunde und auch die Pollendiagramme zeigen die Gegenwart von siedlungsanzeigenden Pflanzen Auch die spatere Wasserburg hat ein Umfeld von Einzelfunden und scheint zudem wie die Siedlung Forschner ein Pendant auf der Insel Buchau besessen zu haben Regelrechte spatbronzezeitliche Mineralbodensiedlungen 184 im Umkreis des Federsees sind allerdings nicht bekannt Die Wasserburg die bis heute einzig komplett untersuchte von der Siedlung Forschner nur 400 m entfernte spatbronzezeitliche Moorsiedlung in den Gebieten Egelseer Ried und Taubried ostlich von Buchau ist kulturgeographisch sudlich und ostlich orientiert Sie wird der Urnenfelderkultur zugeordnet und war ebenfalls stark befestigt Ein aus einem Einbaumpaddel gewonnenes Dendrodatum ergab 872 v Chr Errichtet wurden die Hauser meist in Blockbautechnik auf Niedermoorgrund und in beiden Siedlungen Forschner wie Buchau sind die Gebaude in mehreren losen Gruppen angeordnet die moglicherweise Mehrbetriebsgehofte verschiedener Familienverbande darstellen und Siedlungshierarchien reprasentieren konnen Das unterscheidet die Wasserburg von den zeitgleichen Siedlungen am Bodensee und in der Schweiz wo man meist enge Hauserzeilen findet Auch in dieser Periode durfte es einen Bohlenweg uber das Moor gegeben haben Ob sich wie von Reinerth vermutet der ihr schon in den 1920er Jahren auch den stark ideologisch verbramten Namen gab 185 auch hier eine altere Siedlung von einer jungeren unterscheiden lasst ist allerdings zweifelhaft Beide wurden demnach zwischen 1100 und 800 v Chr errichtet wobei es zwischen beiden Bauphasen eine baufreie Zeit von 100 bis 150 Jahren gegeben zu haben scheint Beide zusammen umfassten eine Flache von 118 auf 151 m und waren von einer Palisade mit 15 000 Kiefernstangen umgeben in denen es zwei Durchlasse gab Das altere Dorf umfasste knapp 50 einraumige Hauser und Hutten Das Dorf scheint durch Brand zerstort worden zu sein zudem fanden sich deutliche Zeichen einer Uberflutung die das Gelande unbewohnbar gemacht haben durfte Das jungere Dorf bestand aus neun grossen dreiflugeligen Gehoften mit Wirtschaftsgebauden die sich zur Mitte orientierten wo es einen Dorfplatz gegeben zu haben scheint alle in Blockbautechnik Am Rande der Siedlung an der Palisade befand sich eine bis zu 80 cm machtige Fundschicht mit zahlreichen gut erhaltenen Gefassen und Bronzen sowie sechs Schadeln Die Verzahnung dieses Funde des Spulsaums mit der vorwiegend mineralischen gt 70 Kalk oder der vorwiegend organischen gt 30 Lebermudde fuhrte damals zur wissenschaftlichen Kontroverse Insel oder Moorsiedlung Allerdings ist die Siedlungsgeschichte vermutlich komplexer als es die zweiphasige Gliederung Reinerths wiedergibt der hier moglicherweise unterschiedlich orientierte Hauser verschiedener Bauphasen grabungstechnisch nicht getrennt hat 186 Bemerkenswert sind die hier bereits in den 1920er Jahren gemachten Schadelfunde am Aussenwall die auf rituelle Totungen hindeuten wie man sie auch an anderen Fundstatten der spaten Bronzezeit nachweisen konnte s o Religion Okonomisch zeigt sich eine grosse Vielfalt an Kulturpflanzen die im Unterschied zu vorangegangenen Neolithikum einen epochalen Landwirtschaftwandel markiert wie er sich auch an den Voralpenseen findet und der auf eine Intensivierung des Pflugackerbaues schliessen lasst Andere Indikatoren weisen ausserdem auf eine starke Abholzung im Federseegebiet hin Die Wasserburg Buchau endet wie die meisten spatbronzezeitlichen Ufersiedlungen in einer Klimaverschlechterung die sich dendrochronologisch zwischen 850 und 750 v Chr nachweisen lasst letztes Dendrodatum 862 v Chr Es kam dabei zu einer rucklaufigen Entwicklung der Siedlungsanzeiger mit Wiederbewaldung und es gibt mit einem bis zu 80 cm dicken und breiten zahlreiche Funde enthaltenden und mit Seesedimenten angefullten Spulsaum um die Wasserburg Hinweise auf ausgedehnte Uberflutungen T9 187 Eisenzeit Bearbeiten Mitteleuropaische Eisenzeit 188 HallstattzeitHa C 800 620 v Chr Ha D1 D3 620 450 v Chr LatenezeitLT A 450 380 v Chr LT B 380 250 v Chr LT C 250 150 v Chr LT D 150 15 v Chr 0Die auf das Ende der Wasserburg Buchau folgende Transgression T9 weitete die Wasserflachen des Sees aussergewohnlich stark aus und bedeckte bisher kultiviertes Land Allerdings zeigen die Pollendiagramme weiter und ein letztes Mal eine Besiedelung des Seebeckens an ab jetzt allerdings ohne Pfahlbauweise oder Feuchtbodensiedlungen Hallstatt D Oggelshausen Bruckgraben und Buchau 189 Die einzige Fundstelle fur diese Periode befindet sich im Oggelshauser Ried am sudlichen Federsee wo eisenzeitliche Pfahlstrukturen und Siedlungsreste im Flachwasser einer alten Bachmundung zum Vorschein kamen Man identifizierte die Reste als sehr kleine Pfahlhauser die uber Fischfanganlagen errichtet worden waren deren Leitwerk trichterformig unter den Hutten zusammen liefen Keramikfunde erwiesen dass hier zumindest saisonal gewohnt worden war Die Anlagen von denen man bis zu sieben fand und die mit einem Bohlenweg sowie einer Brucke zur Insel Buchau versehen waren dienten offenbar vor allem dem Fang von Hechten und als Jagdsstutzpunkt Die aufwandig mit Bretter Pfosten und Stangen errichteten Leitwerke waren bis zu 20 m lang und wurden wohl eher fur gewerbliche und weniger fur private Zwecke genutzt Ihr Holz konnte zur Datierung herangezogen werden Dendrochronologie und C14 und ergab dass das mehrfach ausgebesserte Leitwerk uber 100 Jahre zwischen 720 und 610 v Chr in Betrieb gewesen sein musste und moglicherweise bis in die Spatbronzezeit zuruckreicht Die Brucke ergab gar ein Dendrodatum von 577 v Chr Der Siedlungsschwerpunkt hatte sich also unterdessen langst auf die Insel Buchau und ins sudwestliche Ufer verlagert unter deren heutiger Bebauung die hallstattzeitliche Hauptsiedlung lag wie vereinzelt zutage getretene Funde vermuten lassen und die somit bis in die fruhkeltische Zeit reicht Inzwischen wurden auch an den Randhohen des sudlichen Federseebeckens einige hallstattzeitliche Grabhugelgruppen entdeckt die Bestattungen aus der jungeren und alteren Hallstattzeit C bis D2 aufwiesen darunter ein Wagengrab 190 Latenezeit 191 Diese Phase ist gekennzeichnet vom Ubergang Vorgeschichte Fruhgeschichte Die fruhlatenezeitliche Besiedlung mit einer RC Datierung bis 405 v Chr war offenbar nur gering ausgepragt Sie verstarkte sich etwas gegen Ende des fruhen Subatlantikums Die Siedlungsaktivitaten in der Mittel und Spatlatenezeit scheinen sich bei einem Bedeutungsschwund der Insel Buchau gegen Westen verlagert zu haben wo einzelne Funde eine mittellatenezeitliche Mineralbodensiedlung vermuten lassen moglicherweise ein Handelsdepot auch Datierungen von Einbaumen weisen in diese Richtung und der See scheint als Fischgrund weiter wichtig gewesen zu sein Ein Depotfund aus dem 1 Jahrhundert v Chr im Vollocher Ried mit 130 Bronze und Eisengegenstanden weist auf eine fruhe Besiedlung des Bereiches von Kappel an der alten Uferkante des Federsees an Es fanden sich zudem Reste einer Viereckschanze und von Herrenhofen mutmasslich aus dem Umkreis der nur zehn Kilometer entfernten Heuneburg Somit scheint das Federseebecken an einer von dort nach Suden fuhrenden Verkehrsachse gelegen zu haben Sprachliche Spuren der latenezeitlichen Kelten finden sich am Federseebecken und in der naheren Umgebung vor allem in Orts und Flurnamen So ist etwa der Name Federsee mit ziemlicher Sicherheite keltischen Ursprungs und bezeichnet Marschland Sumpf Moor kelt pheder Ahnliches gilt fur Ortsnamen In Taubried ist vermutlich das keltische Wort dubr fur Wasser erhalten in Henauhof das keltische Wort kewen fur Bergbuckel usw vgl Federsee Namen und Etymologien Mythologische Spuren wenn auch nicht im ideologisch motivierten Reinerthschen Sinne sondern als archetypisches menschliches Erinnerungsmuster etwa nach Carl Gustav Jung Joseph Campbell und Claude Levi Strauss finden sich vielleicht in der Sage von der versunkenen Stadt die im Federseegebiet in mehreren Fassungen erhalten ist und eine Erinnerung an von See Transgressionen verschlungene Siedlungen sein konnte etwa der letzten bronzezeitlichen Siedlung der Wasserburg Buchau die nach Befunden der reichhaltigen Spulsaume moglicherweise Mitte des 9 vorchristlichen Jahrhunderts im Verlauf der besonders dramatischen Transgression T9 aufgegeben wurde wonach sich die Bewohner in die bereits bestehende Inselsiedlung zuruckzogen gleichzeitig das Ende aller prahistorischen Feuchtbodensiedlungen uberhaupt und damit ein so bedeutendes Ereignis dass es tiefe Spuren im Gedachtnis der lokalen Bevolkerung hinterlassen haben durfte Vgl Federsee Sagen und Legenden Da alle spateren Siedlungen auf mineralischen Boden auf der Insel Buchau oder am Beckenrand lagen von den Uberflutungen des Sees also wenn uberhaupt dann weit weniger betroffen waren als die alten Feuchtbodensiedlungen fur die das schon im Neolithikum oft der Untergang bedeutete muss diese Sage sich auf relativ fruhe Zeit beziehen in der noch im Ried gesiedelt wurde Anhang Historische Zeit Bearbeiten Hier vollzieht sich der Ubergang Fruhgeschichte Geschichte Dieser ist allerdings fliessend und keineswegs kontinuierlich sondern von Regressionen gepragt vor allem am Ende der Romerzeit und der sich daran anschliessenden Volkerwanderungszeit 192 Sprachlich fuhrt diese ausser in archaologischen Funden auch in Orts und Flurnamen erhaltene Spur uber keltische Reste aus der Hallstatt und Latenezeit uber das Althochdeutsch alamannische vor allem in Flur und Gewassernamen sowie vereinzelte lateinische Reste ins Mittelhochdeutsche wo die meisten der Ortsnamen dann erstmals bezeugt sind Pollenanalytisch ist um die Zeitenwende eine starke Landschaftsoffnung weg von isolierten Siedlungskammern zu verzeichnen wie sie auch durch die verstarkte Kolluvienbildung bestatigt wird die vor allem bei ungeschutzten Bodenoberflachen also beim Fehlen von Bewuchs wirksam wird 193 Die weitere Entwicklung bis zur Klostergrundung auf der Insel Buchau um 770 n Chr ist durch massige Siedlungsaktivitaten gekennzeichnet Im Zuge des mittelalterlichen Landausbaus erreicht die Entwaldung ihr grosstes Ausmass 194 Romerzeit Bearbeiten Die Romer beherrschten das Gebiet zwischen Ende des 1 und Beginn des 5 nachchristlichen Jahrhunderts und nannten es Germania superior Zwischen 260 und 280 wurde das Land nordlich der Donau Dekumatland von den romischen Truppen geraumt Limesfall und die militarische Grenze an Rhenus Rhein und Danubius Donau zuruckverlegt Das Federseebecken scheint danach ab 400 n Chr klimatisch durch das Pessimum der Volkerwanderungszeit bestimmt Neben einer massigen Abkuhlung die zwischen 500 und 700 n Chr mit einem Gletschervorstoss aus den Alpen verbunden war sog Goschener Kaltphase II kam es dabei vor allem zu einer Trockenphase die sich durch den starken Ruckgang der Kolluvienbildung zwischen 300 und 500 n Chr bemerkbar macht 195 In Zentralasien loste diese massive Trockenheit eine Wanderungsbewegung der dort lebenden Reiternomaden Hunnen nach Westen aus die als Anstoss fur die dann folgende Volkerwanderung angesehen wird 196 Das Federseebecken scheint in dieser Phase und der vorangegangenen romischen Phase eine eher schwache lokale Bedeutung gehabt zu haben wie einige wenige Funde auf der Insel Buchau und Eichenpfahle bei Seekirch vermuten lassen die wohl zu einer Landungsbrucke gehorten und dendrochronologisch auf 180 n Chr datiert wurden An der Nordseite des Sees wird aufgrund von Resten eines Strassendammes zudem ein Romerstrasse vermutet die vom Bodensee nach Emerkingen oder Risstissen am Sudrand des Donautals etwa 35 km sudwestlich von Ulm fuhrte und sich zudem an der Schussenquelle gabelte wobei ein westlicher Zweig nach Mengen Ennetach nordlich des Ablach Flusses fuhrte An allen diesen Orten bestanden romische Auxiliarkastelle die derart an den Legions und Flottenstandort Bregenz Brigantium angeschlossen waren das 233 und 259 260 n Chr von den Alamannen zerstort spater von der romisch keltischen Bevolkerung aber wieder aufgebaut wurde In der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts ubernahmen die Alamannen endgultig die Stadt Im weiteren Umkreis des Federseegebietes hat man vor allem sudlich bei Bad Schussenried und Reichenbach am Heuberg sowie ostlich in Richtung Biberach ausserdem romische Villen und kleine Dorfsiedlungen gefunden wie es sie damals uberall im romisch beherrschten Suddeutschland jenseits des Ratischen Limes gab 191 Spatantike und fruhes Mittelalter Bearbeiten Historische Situation Sie gehort zu den unruhigsten und schlechtest belegten der fruhen europaischen Geschichte und ihre Auswirkungen erreichten auch das Federseegebiet Diese Epoche beginnt mit der sog Volkerwanderungszeit Die Ursache der nach und nach im 4 Jahrhundert einsetzenden und uber 200 Jahre bis ins 6 Jahrhundert anhaltenden Wanderbewegungen zahlreicher Ethnien ist umstritten Nach Malcolm Todd 197 wurde sie nicht durch eine plotzliche Veranderung der Lebensumstande oder erneut hereinbrechende Volkerschaften ausgelost Ihre Ursachen liegen aber viel eher im komplexen Geflecht der Beziehungen die viel der barbarischen Volker mit der mediterranen Grossmacht Rom verbanden Eine nicht unwesentliche Rolle mag dabei jedoch gespielt haben dass es nach einer gunstigen Klimaphase dem Optimum der Romerzeit zunachst aufgrund der gunstigen wirtschaftlichen Folgen zur Bevolkerungsvermehrung und anschliessend durch die als Pessimum der Volkerwanderungszeit bekannte Klimaverschlechterung Abkuhlung Austrocknung der Steppen zu einem entsprechenden grossraumigem Wanderdruck mit einer Kettenreaktion aus Bevolkerungsverschiebungen kam die sich mit dem gleichzeitigen Zerfall des romischen Imperiums uberschnitt 196 und in deren Verlauf zunachst eurasische Reiternomaden Hunnen Awaren Sarmaten bedingt durch die Austrocknung ihrer Weideflachen nach Westen vordrangen und so die dort bisher ansassigen Ethnien also Slawen Goten Vandalen Franken Sachsen Langobarden Burgunden usw weiter nach Westen drangten die Alamannen wiederum aus ihrem ursprunglich zwischen Oberlauf der Elbe und romischer Provinzialgrenze liegenden Siedlungsgebiet wiederum nach Westen und Suden in das von den Romern nun aufgegebene Dekumatland zogen 198 Dabei ubernahmen die germanischen Eindringlinge nach und nach die provinzialromische Verwaltung und arrangierten sich mit den dortigen Grundbesitzern Nachdem der politische und militarische Einfluss Roms immer mehr schwand wurde das westliche Europa so zu einem Mosaik aus Stammesarmeen Stammen die neue Territorien besiedelten und lokalen provinzialromischen Verwaltungseinheiten die sie teilweise ubernahmen oder auch nur weiterarbeiten liessen 199 Lokal ergibt sich im Bezug auf das Federseegebiet folgende Situation 191 Alamannen Bis um 280 verlagerte sich deren Siedlungsgebiet das eventuell mit dem der Sueben bis zur Ostseekuste reichte nach Sudwesten Ab dem 4 Jahrhundert wurden die Alamannen offenbar durch die Franken nach Suden gedrangt die wiederum der Westwanderung der Sachsen in Richtung britische Inseln ausgewichen sein konnten Die Alamannen ein grober Verbund germanischer Stamme daher der Name die dort nur regionale und lokale Kleinherrschaften vor allem mit befestigten Hohensiedlungen ausbildeten sind in der Federseeregion nur schwach belegt 200 Ausser einem potentiellen alamannischen Skelettgrab bei Schammach fand sich lokal wenig In Sudwestdeutschland sind jedoch alamannische Reihengraber und befestigte Hohensiedlungen relativ haufig Sie ubernahmen uberdies leerstehende romische Landguter 201 202 Merowinger Vom fruhen 5 Jahrhundert bis 751 begannen die Merowinger mit der Etablierung des Frankenreiches sie christianisierten sich und Chlodwig I eroberte 502 das alamannische Herrschaftsgebiet Schwaben Belege dafur gibt es in der Federseeregion jedoch wenige Ein Einbaum aus den Flosswiesen bei Seekirch ist mit 670 n Chr merowingerzeitlich Ein alamannisch merowingisches Reihengraberfeld bei Kanzach zeigt die merowingerzeitliche Aufsiedlung des Federseegebietes wobei die alamannische Bevolkerung machtpolitisch integriert wurde Merowingische und karolingische Siedlungsfunde im Stadtgebiet von Buchau sind evtl angeschnitten worden In dieser Phase vollzieht sich nach dem Ruckfall in ur bis fruhgeschichtliche Zustande wahrend des Niedergangs des Romischen Reiches und den Wirren der Volkerwanderungszeit der endgultige Ubergang zur Geschichtlichkeit Nach den Merowingern wird die historische Epoche des Ubergangs von der Spatantike zum fruhen Mittelalter im gallisch germanischen Raum auchMerowingerzeitgenannt nbsp Ehem Stiftskirche Bad Buchau Detail des Deckengemaldes von Andreas Brugger 1775 1776 Grundungslegende des Stifts die Klostergrunderin Adelindis legt im Beisein ihres Vaters Ludwig des Frommen die Grundungsurkunde auf einen Altar Die historische und kunsthistorische Linie uberspannt hier ein Kontinuum von 1000 Jahren zwischen Karolingern und Spatbarock Karolinger und Fruhmittelalter Die Karolinger verdrangten in der ersten Halfte des 8 Jahrhunderts die letzten Merowingerkoninge und Pippin der Jungere wurde 751 zum Konig des gesamten Frankenreiches gekront Mit der legendaren frankisch karolingischen Grundung des Frauenklosters Buchau um 770 durch das frankische Grafenpaar Hatto und Adelindis mundet die Geschichte des Federseegebietes endgultig in den kulturgeschichtlichen Hauptstrom Mitteleuropas 191 Urkundlich belegt sind in jener Periode unter anderem in klosterlichen Besitzurkunden und Namensbelegen z B um 700 Schussenried 805 Seekirch 817 Betzenweiler 819 und 857 Kloster Buchau 839 Reichenbach Bad Schussenried vgl Federsee und Federseebecken Hochmittelalter Spatmittelalter bis heute Bearbeiten Ab dem Hochmittelalter gibt es zahlreicher urkundliche Belege zu den einzelnen Ortschaften des Bereichs Buchau wird als Ortschaft 1014 1022 erstmals urkundlich erwahnt Im Spatmittelalter vom 13 Jahrhundert bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches 1806 war Buchau eine der flachenmassig kleinsten Freien Reichsstadte dank seiner damaligen Insellage die erst mit den Ende des 18 Jahrhunderts beginnenden Seefallungen verloren ging auch ohne Mauern und Turme Es gibt nun zunehmend urkundliche Belege erweitert durch stadtarchaologische Grabungen und Einzelfunde fur die gesamte Periode im Stadtgebiet von Bad Buchau und anderen Ortschaften des Federsee Beckenrandes Das Federseegebiet ist nun vollig in die durchaus wechselhafte Geschichte und Kultur von Oberschwaben eingebunden Siehe auch BearbeitenFedersee und FederseebeckenLiteratur und Quellen BearbeitenZitierkurzel bei gleichem Autor und differierender Quelle in kursiv am Ende der Literaturstelle Allgemeine und spezielle Nachschlage und Grundlagenwerke sowie Spezialthemen Religion und Kunst Brockhaus Enzyklopadie in 24 Banden 19 Auflage F A Brockhaus Mannheim 1994 ISBN 3 7653 1200 2 Manfred K H Eggert Prahistorische Archaologie Konzepte und Methoden 4 Auflage Narr Francke Attempto Verlag Tubingen 2012 ISBN 978 3 8252 3696 0 Mircea Eliade Geschichte der religiosen Ideen 4 Bde Bd 1 Herder Verlag Freiburg 1978 ISBN 3 451 05274 1 Mircea Eliade Schamanismus und schamanische Ekstasetechnik Suhrkamp Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 518 27726 X Herder Lexikon der Biologie 8 Bde Spektrum Akad Verlag Heidelberg 1994 ISBN 3 86025 156 2 Emil Hoffmann Lexikon der Steinzeit Verlag C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 42125 3 Adolf Ellegard Jensen Mythos und Kult bei Naturvolkern Religionswissenschaftliche Betrachtungen dtv Munchen 1992 ISBN 3 423 04567 1 Adolf Ellegard Jensen Die getotete Gottheit Weltbild einer fruhen Kultur W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1966 Andre Leroi Gourhan Die Religionen der Vorgeschichte Palaolithikum Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 518 11073 X Andre Leroi Gourhan Prahistorische Kunst Die Ursprunge der Kunst in Europa 3 Auflage Verlag Herder Freiburg i Br 1975 ISBN 3 451 16281 4 Julien Ries Ursprung der Religionen Pattloch Verlag Augsburg 1993 ISBN 3 629 00078 9 Klaus Schmidt Sie bauten die ersten Tempel Das ratselhafte Heiligtum der Steinzeitjager Verlag C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 53500 3 Sergei Alexandrowitsch Tokarew Die Religion in der Geschichte der Volker Dietz Verlag Berlin 1968 The New Encyclopaedia Britannica 15 Auflage Encyclopaedia Britannica Chicago 1993 ISBN 0 85229 571 5 Altere Literatur und Ubersichten alphabetisch Bernd Becker Dendrochronologie In Erwin Keefer Hrsg Die Suche nach der Vergangenheit 120 Jahre Archaologie am Federsee Katalog zur Ausstellung Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 ISBN 3 929055 22 8 S 60 f K WLM Norbert Benecke Der Mensch und seine Haustiere Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1105 1 Andre Billamboz Das Holz der Pfahlbausiedlungen In Helmut Schlichtherle Hrsg Pfahlbauten rund um die Alpen S 108 114 Archaologie in Deutschland Sonderheft Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 8062 1146 9 AiD Barry Cunliffe Hrsg Illustrierte Vor und Fruhgeschichte Europas Campus Verlag Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 593 35562 0 Lutz Fiedler Gaelle Rosendahl Wilfried Rosendahl Altsteinzeit von A bis Z WBG Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 23050 1 Joachim Hahn Erkennen und Bestimmen von Stein und Knochenartefakten Einfuhrung in die Artefaktmorphologie Archaeologica Venatoria e V Institut fur Urgeschichte der Universitat Tubingen Tubingen 1993 ISBN 3 921618 31 2 Claus Peter Hutter Hrsg Alois Kapfer Werner Konold Seen Teiche Tumpel und andere Stillgewasser Biotope erkennen bestimmen schutzen Weitbrecht Verlag Stuttgart und Wien 1993 ISBN 3 522 72020 2 Albrecht Jockenhovel Schutz und Reprasentation Burgenbau Eine Neuerung im Siedlungswesen In Bronzezeit in Deutschland Sonderheft 1994 Archaologie in Deutschland Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1110 8 S 22 26 Albrecht Jockenhovel Wohnen am See Bronzezeitliche Pfahlbauten In Bronzezeit in Deutschland Sonderheft 1994 Archaologie in Deutschland Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1110 8 S 27 29 Albrecht Jockenhovel Bauern und Krieger Kunstler und Handler Bronzezeitliche Gesellschaft In Bronzezeit in Deutschland Sonderheft 1994 Archaologie in Deutschland Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1110 8 S 45 47 Erwin Keefer Hrsg Die Suche nach der Vergangenheit 120 Jahre Archaologie am Federsee Katalog zur Ausstellung Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 ISBN 3 929055 22 8 S 62 K WLM Erwin Keefer Steinzeit Sammlungen des Wurttembergischen Landesmuseums Bd 1 Theiss Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1106 X WLM Erwin Keefer Bruno Huber und die Wasserburg Palisaden In Erwin Keefer Hrsg Die Suche nach der Vergangenheit 120 Jahre Archaologie am Federsee Katalog zur Ausstellung Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 ISBN 3 929055 22 8 S 62 K WLM Erwin Keefer Die Siedlung Forschner letztes Relikt bronzezeitlichen Siedlungswesens am Federsee In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 13 Jg 1984 Heft 3 S 90 95 PDF 6 6 MB C J Kind Die letzten Wildbeuter Henauhof Nord II und das Endmesolithikum in Baden Wurttemberg Materialh Arch Baden Wurttemberg 39 Stuttgart 1997 Wolf Kubach Vergraben versenkt verbrannt Opferfunde und Kultplatze In Bronzezeit in Deutschland Sonderheft 1994 Archaologie in Deutschland Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1110 8 S 65 74 Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg Hrsg Unesco Welterbe Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen in Baden Wurttemberg Text Sabine Hagmann Helmut Schlichtherle Landesamt fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart Arbeitsstelle Hemmenhofen 2011 LADPf Helga Liese Kleiber Pollenanalyse In Erwin Keefer Hrsg Die Suche nach der Vergangenheit 120 Jahre Archaologie am Federsee Katalog zur Ausstellung Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 ISBN 3 929055 22 8 S 55 f K WLM Jens Luning Petar Stehli Die Bandkeramik in Mitteleuropa von der Natur zur Kulturlandschaft In Spektrum der Wissenschaft Hrsg Siedlungen der Steinzeit Spektrum der Wissenschaft Verlagsges Heidelberg 1989 ISBN 3 922508 48 0 S 110 120 SdW Hansjurgen Muller Beck Hrsg Urgeschichte in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1983 ISBN 3 8062 0217 6 Hansjurgen Muller Beck Hrsg Die Anfange der Kunst im Herzen Europas In Die Anfange der Kunst vor 30 000 Jahren Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0508 6 S 9 23 Hermann Muller Karpe Grundzuge fruher Menschheitsgeschichte Bd 1 Von den Anfangen bis zum 3 Jahrtausend v Chr Bd 2 2 Jahrtausend v Chr Theiss Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 8062 1309 7 Daphne Nash Historische Archaologie In Andrew Sherratt Hrsg Die Cambridge Enzyklopadie der Archaologie Christian Verlag Munchen 1980 ISBN 3 88472 035 X S 43 ff Ernst Probst Deutschland in der Steinzeit Jager Fischer und Bauern zwischen Nordseekuste und Alpenraum C Bertelsmann Verlag Munchen 1991 ISBN 3 570 02669 8 Helmut Schlichtherle Pfahlbauten die fruhe Besiedelung des Alpenvorlandes In Spektrum der Wissenschaft Hrsg Siedlungen der Steinzeit Spektrum der Wissenschaft Verlagsges Heidelberg 1989 ISBN 3 922508 48 0 S 140 153 SdW Helmut Schlichtherle Der Federsee das fundreichste Moor der Pfahlbauforschung In Helmut Schlichtherle Hrsg Pfahlbauten rund um die Alpen Archaologie in Deutschland Sonderheft Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 8062 1146 9 S 91 99 AiD Helmut Schlichtherle Der Federsee das fundreichste Moor der Pfahlbauforschung In Helmut Schlichtherle Hrsg Pfahlbauten rund um die Alpen Archaologie in Deutschland Sonderheft Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 8062 1146 9 S 7 14 AiD Klaus Schmidt Sie bauten die ersten Tempel Das ratselhafte Heiligtum der Steinzeitjager Verlag C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 53500 3 Andrew Sherratt Hrsg Die Cambridge Enzyklopadie der Archaologie Christian Verlag Munchen 1980 ISBN 3 88472 035 X Wichtige und neuere Literatur zu Detailfragen chronologisch ab 2001 Helmut Schlichtherle Eine mesolithische Haselnusslage in der Station Taubried II im sudlichen Federseemoor In Birgit Gehlen Martin Heinen Andreas Tillmann Hrsg Zeit Raume Gedenkschrift fur Wolfgang Taute Archaologische Berichte Band 14 Verlag Rudolf Habelt Bonn 2001 ISBN 3 7749 3023 6 S 613 618 Digitalisat Helmut Schlichtherle Die jungsteinzeitlichen Radfunde vom Federsee und ihre kulturgeschichtliche Bedeutung In Joachim Koninger M Mainberger H Schlichtherle M Vosteen Hrsg Schleife Schlitten Rad und Wagen Zur Frage fruher Transportmittel nordlich der Alpen Hemmenhofener Skripte 3 Janus Verlag Freiburg i Br 2002 S 9 34 2 PDF 905 kB SchRad Helmut Schlichtherle Prahistorische Siedlungen Bohlenwege und Fischfanganlagen Fortschritte der archaologischen Federseeforschung Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 31 2002 S 115 121 3 PDF 15 2 MB SchFisch Joachim Koninger Oggelshausen Bruckgraben Funde und Befunde aus einer eisenzeitlichen Fischfanganlage im sudlichen Federseeried Gde Oggelshausen Kr Biberach In Jahrb Heimat u Altertumsver Heidenheim a d Brenz 9 2001 2002 S 33 56 Helmut Schlichtherle Archaologische Reservatsbildung Erforschung von Fundlandschaften und Flachenerwerb am Beispiel Federsee In Arch Nachrichtenbl 8 2003 S 179 188 Helmut Schlichtherle Grosse Hauser kleine Hauser Archaologische Befunde zum neolithischen Siedlungswandel am Federsee In Okonomischer und okologischer Wandel am vorgeschichtlichen Federsee Hemmenhofener Skripte 5 Janus Verlag Freiburg i Br 2004 S 13 56 SchHaus Helmut Schlichtherle Annemarie Feldtkeller Ursula Maier Edith Schmidt Karlheinz Steppan Okonomischer und okologischer Wandel am vorgeschichtlichen Federsee Archaologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen Hemmenhofener Skripte 5 Freiburg i Br 2004 SchOko Helmut Schlichtherle Der Federsee Dorado der Forschung In Arch Ausgrabungen in Deutschland 2005 S 38 40 Helmut Schlichtherle Eine neue Siedlungskammer im westlichen Federseeried und ihre Bedeutung fur das Verstandnis neolithischer Siedelsysteme In J Biel Jorg Heiligmann D Krausse Hrsg Landesarchaologie Festschrift Dieter Planck zum 65 Geburtstag Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg 100 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2331 6 S 61 86 SchSiedl Helmut Schlichtherle Die archaologische Fundlandschaft des Federseebeckens und die Siedlung Forschner Siedlungsgeschichte Forschungsgeschichte und Konzeption der neuen Untersuchungen In Die fruh und mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner im Federseemoor Befunde und Dendrochronologie Siedlungsarchaologie im Alpenvorland XI Forsch Ber Vor u Fruhgesch Baden Wurttemberg 113 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2335 4 S 9 70 SchForsch Andre Billamboz Jahresringuntersuchungen in der Siedlung Forschner und weiteren bronze und eisenzeitlichen Feuchtbodensiedlungen Sudwestdeutschlands Aussagen der angewandten Dendrochronologie in der Feuchtbodenarchaologie In Die fruh und mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner im Federseemoor Befunde und Dendrochronologie Siedlungsarchaologie im Alpenvorland XI Forsch Ber Vor u Fruhgesch Baden Wurttemberg 113 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2335 4 S 399 555 Andre Billamboz Joachim Koninger Helmut Schlichtherle Wolfgang Torke Zusammenfassung In Die fruh und mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner im Federseemoor Befunde und Dendrochronologie Siedlungsarchaologie im Alpenvorland XI Forsch Ber Vor u Fruhgesch Baden Wurttemberg 113 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2335 4 S 557 563 Joachim Koninger Helmut Schlichtherle Die Siedlung Forschner im siedlungsarchaologischen Kontext des nordlichen Alpenvorlandes In Die fruh und mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner im Federseemoor Befunde und Dendrochronologie Siedlungsarchaologie im Alpenvorland XI Forsch Ber Vor u Fruhgesch Baden Wurttemberg 113 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2335 4 S 361 397 Wolfgang Torke mit Beitragen von J Koninger Die Ausgrabungen in der Siedlung Forschner Stratigraphie Baubefunde und Baustrukturen In Die fruh und mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner im Federseemoor Befunde und Dendrochronologie Siedlungsarchaologie im Alpenvorland XI Forsch Ber Vor u Fruhgesch Baden Wurttemberg 113 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2335 4 S 71 360 U Maier Ch Herbig Archaobotanische Flachenuntersuchungen in der endneolithischen Siedlung Torwiesen II In Helmut Schlichtherle R Vogt U Maier Ch Herbig E Schmidt K Ismail Meyer M Kuhn L Wick A Dufraisse Die endneolithische Moorsiedlung Bad Buchau Torwiesen II am Federsee Band 1 Naturwissenschaftliche Untersuchungen Hemmenhofener Skripte 9 Janus Verlag Freiburg i Br 2011 ISSN 1437 8620 S 81 280 Helmut Schlichtherle N Bleicher A Dufraisse P Kieselbach U Maier E Schmidt E Stephan R Vogt Bad Buchau Torwiesen II Baustrukturen und Siedlungsabfalle als Indizien der Sozialstruktur und Wirtschaftsweise einer endneolithischen Siedlung am Federsee In E Classen T Doppler B Ramminger Hrsg Familie Verwandtschaft Sozialstrukturen Sozialarchaologische Forschungen zu neolithischen Befunden Fokus Jungsteinzeit Ber AG Neolithikum 1 Welt und Erde Verlag Kerpen Loog 2010 ISBN 978 3 938078 07 5 S 157 178 SchBau Helmut Schlichtherle U Maier E Stephan Bachwiesen IV eine neue Siedlung der endneolithischen Horgener Kultur im Federseemoor Bad Buchau Kreis Biberach Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 2010 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2499 3 S 89 94 SchHorg I Matuschik Ch Strahm Beat Eberschweiler Gerhard Fingerlin A Hafner M Kinsky M Mainberger G Schobel Hrsg Vernetzungen Aspekte siedlungsarchaologischer Forschung Festschr Schlichtherle zum 60 Geburtstag avori Verlag Freiburg 2010 ISBN 978 3 935737 13 5 Wighart von Koenigswald Lebendige Eiszeit Klima und Tierwelt im Wandel 2 Auflage WBG Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23752 4 Helmut Schlichtherle R Vogt U Maier Ch Herbig E Schmidt K Ismail Meyer M Kuhn L Wick A Dufraisse Die endneolithische Moorsiedlung Bad Buchau Torwiesen II am Federsee Band 1 Naturwissenschaftliche Untersuchungen Hemmenhofener Skripte 9 Janus Verlag Freiburg i Br 2011 SchTorw Christiane Ana Buhl Von Mord Modellierung und Mode Der Kult um den menschlichen Schadel in der Bronzezeit In Alfried Wieczorek Wilfried Rosendahl Hrsg Schadelkult Kopf und Schadel in der Kulturgeschichte des Menschen Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung im Reiss Engelhorn Museum Mannheim 2011 12 Verlag Schnell und Steiner Regensburg 2011 ISBN 978 3 7954 2454 1 S 69 73 Helmut Schlichtherle Bemerkungen zum Klima und Kulturwandel im sudwestdeutschen Alpenvorland im 4 3 Jt v Chr In Falko Daim Detlef Gronenborn Rainer Schreg Hrsg Strategien zum Uberleben Umweltkrisen und ihre Bewaltigung RGZM Tagungen 11 Mainz 2011 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2478 7 S 155 167 SchKlima Helmut Schlichtherle L histoire des occupations palustres dans le bassin du Federsee Baden Wurttemberg Allemagne Unveroff 2012 SchrfrzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Federsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Amt fur Denkmalpflege in Stuttgart 4 Website des Federseemuseums Landschaftssteckbrief des Bundesamts fur Naturschutz Karte Nr 179 Ulm der Geographische Landesaufnahme naturraumliche Gliederung PDF 5 0 MB Einzelnachweise Bearbeiten Keefer K WLM 1992 S 69 ff LADPf S 4 f 50 a b Brockhaus Enzyklopadie Deutsches Worterbuch Bd 28 S 2785 Heutige Seedimensionen nach dem Kartenlayer Stehende Gewasser 1 200 000 des LUBW auf dem Geoportal Baden Wurttemberg Hinweise Keefer K WLM 1992 S 87 Schlichtherle SchForsch Karten S 18 23 Landschaftssteckbrief des Bundesamts fur Naturschutz abgerufen am 25 November 2022 Schlichtherle 2009 SchForsch 2009 Karten S 18 23 Schlichtherle SchForsch 2009 Karte S 23 Keefer K WLM 1992 S 6 Schlichtherle AiD 1997 S 91 Schlichtherle SdW 1997 S 91 Billamboz u a 2009 S 557 Keefer K WLM S 54 Vgl zur Bedeutung Billamboz Jahrringuntersuchungen 2009 S 399 565 Schlichtherle SchSiedl 2009 S 79 83 Schlichtherle SchForsch 2009 S 45 Abb 19 Keefer WLM 1993 S 126 Schlichtherle AiD 1997 S 91 ff 98 ff Keefer K WLM 1992 S 58 f 103 Schlichtherle SdW 1989 S 143 ff SchFisch 2002 S 120 SchForsch 2009 S 12 45 Schlichtherle SchFisch 2002 S 120 SchForsch 2009 S 12 16 Gesamtdarstellung in Keefer K WLM 1992 Schlichtherle SdW 1989 S 142 ff SchForsch 2009 S 9 12 Gunther Krahe Die vorgeschichtliche Besiedlung im wurttembergischen Oberschwaben Tubingen 24 Juli 1958 ungedruckt a b Schlichtherle SchFisch 2002 S 116 f a b Schlichtherle AiD 1997 S 93 Schlichtherle SchForsch 2009 S 9 12 AiD 1997 S 91 99 SdW 1989 S 10 ff 140 153 1 und Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg Hrsg Unesco Weltkulturerbe Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen und am Bodensee Broschure Stuttgart 2011 LADPf Sherratt Nash S 43 Britannica Bd 20 S 578 f Zur Gesamtproblematik s auch Muller Karpe Bd 1 S IX XV Schlichtherle SchKlima 2011 S 155 f 164 Probst S 253 f 256 264 Schlichtherle SdW 1989 S 141 Karte s Probst S 249 Schlichtherle 2012 unveroff SchForsch 2009 S 12 17 SchSiedl 2009 S 75 83 Schlichtherle SdW 1989 S 141 145 SchForsch 2009 S 14 17 Schlichtherle SchFisch 2002 S 119 f Lamb S 163 Schlichtherle unveroff 2012 SchForsch 2009 S 12 16 Die folgenden Angaben beruhen weitgehend auf einer aktuellen Arbeit von Helmut Schlichtherle Bemerkungen zum Klima und Kulturwandel im sudwestdeutschen Alpenvorland im 4 3 Jahrtausend v Chr SchKlima 2011 S 155 167 Hoffmann S 127 f Schlichtherle SchForsch 2009 S 12 f 16 24 Hoffmann S 190 Cunliffe Mithen S 88 92 v Koenigswald S 148 155 160 163 Schlichtherle SchForsch 2009 S 16 24 Schlichtherle SchFisch 2002 S 115 ff unveroff 2012 Vgl Abb 3 in Schlichtherle SchKlima 2012 S 161 Schlichtherle SchForsch 2009 S 32 ff Schlichtherle SchKlima 2011 S 163 f Keefer WLM 1993 S 70 76 Schlichtherle unveroff 2012 Billamboz u a S 563 Lamb S 358 ff Schwarzbach S 112 ff a b Schlichtherle SchForsch 2009 S 17 Billamboz u a S 563 Lamb S 158 163 167 Schlichtherle SchKlima 2012 S 156 159 Abb 2 S 157 Billamboz 2009 S 498 Billamboz 2009 S 477 498 ff Lamb S 142 181 Egger S 12 310 318 Sherratt S 43 Vgl hierzu etwa die Beitrage in den vom Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg 2011 herausgegebenen Hemmenhofer Skripte 9 Die endneolithische Moorsiedlungen Bad Buchau Torwiesen II am Federsee ISSN 1437 8620 Vgl Hutter u a S 32 82 f Herder Lex Biol Bd 4 S 291 f Bd 8 S 227 f Hoffmann S 128 267 ff Keefer Liese Kleiber K WLM 1992 S 86 88 f Zu den bei Feuchtbodensiedlungen moglichen Bau und siedlungsbefunden siehe z B die Beitrage in den vom Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg 2009 herausgegebenen Band Siedlungsarchaologie im Alpenvorland XI Die fruh und mittelbronzezeitliche Siedlung Forschner im Federseemoor Befunde und Dendrochronologie Forsch Ber Vor u Fruhgesch Baden Wurttemberg 113 S 399 555 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2335 4 Dazu beispielhaft die Artikel SchSiedl SchHorg SchBau und SchFisch sowie Schlichtherle in SdW 1989und AiD 1997 Muller Beck Hahn S 369 Muller Beck Urgeschichte S 403 f Keefer WLM 1993 S 90 ff Keefer WLM 1993 S 114 a b Keefer WLM 1993 S 128 Schlichtherle SchSiedl 2009 S 77 83 Vgl dazu Keefer K WLM 1992 S 88 f Vegetationsgeschichte des Federseebeckens im Pollenbild Schlichtherle SdW 1989 S 148 f Karte s Probst S 287 Schlichtherle SdW 1989 S 140 153 Schlichterle unveroff 2012 Schlichtherle SchBau 2010 S 157 178 164 170 Schlichtherle SchFisch 2002 S 115 121 S 120 Abb 8 SchForsch 2009 S 37 Abb 12 a b c d Schlichtherle unveroff 2012 Schlichtherle SchSiedl 2009 S 74 ff Cunliffe Whittle S 178 a b Schlichtherle AiD 1997 S 11 ff Keefer Kokabi K WLM 1992 S 92 Schlichtherle Hagmann 2011 LADPf S 14 f Hoffmann S 374 f Sherratt Burleigh S 426 ff Hoffmann S 237 f Probst S 320 Keefer WLM 1993 S 148 f Keefer WLM 1993 S 138 142 161 f Schlichtherle SchForsch 2009 S 25 ff SchTorw 2011 S 20 25 Schlichtherle SchForsch 2009 S 29 33 f Fundubersicht s Schlichtherle SchForsch 2009 Karten 1 6 Abb 4 6 S 17 39 8 9 13 15 SchBau 2010 S 161 164 Einzelheiten dazu s Hahn Keefer K WLM 1992 S 72 WLM 1993 S 164 Schlichtherle unveroff 2012 SchFisch 2002 S 115 121 Schlichtherle SchBau 2010 S 174 Schlichtherle SdW 1989 S 152 Einzelheiten zu Domestizierungen s Benecke S 208 310 356 389 Schlichtherle SchBau 2010 S 167 170 Schlichtherle Hagmann LADPf 2011 S 40 Schlichtherle SdW 1989 S 151 f AiD 1997 S 96 unveroff 2012 Keefer Maier K WLM 1992 S 88 92 Schlichtherle SchBau 2010 S 164 170 Keefer K WLM 1992 S 45 48 69 72 f Schlichtherle AiD 1997 S 8 SchForsch 2009 S 10 Schlichtherle AiD 1997 S 9 14 Hoffmann S 222 ff Brockhaus Bd 12 S 601 vgl dazu etwa Andre Leroi Gourhan Die Religionen der Vorgeschichte Suhrkamp Frankfurt am Main 1981 und andere Muller Beck Kunst S 18 22 Keefer WLM 1993 S 115 120 138 140 f Muller Karpe Bd 2 S 45 Hoffmann S 336 Hoffmann S 19 f 180 310 324 340 Keefer K WLM 1992 S 67 79 Ubersicht Probst S 295 310 344 355 f 359 367 Muller Karpe Bd 2 S 153 290 f Eliade Jensen Leroi Gourhan Ries Schmidt Tokarew und andere a b Schlichtherle SchForsch 2009 S 32 f Schlichtherle AiD 1997 S 14 Britannica Bd 26 S 69 Schmidt S 54 Cunliffe S 156 Probst S 309 342 353 357 366 371 Schlichtherle SchForsch 2009 S 23 Probst S 296 Keefer WLM 1993 S 106 109 115 128 Buhl S 70 ff Kubach S 73 f Billamboz u a Zusammenfassung 2009 S 563 Muller Karpe Bd 2 S 130 f Kubach S 65 74 Sherratt S 407 f Schlichtherle SdW 1989 S 141 f Kubach S 65 ff 69 Schlichtherle SchSiedl 2009 S 78 Keefer WLM 1993 S 169 f a b Probst S 309 Keefer K WLM 1992 S 25 Schlichtherle SdW 1989 S 140 153 Probst S 336 Schlichtherle SchBau 2010 S 173 f Schlichtherle SchBau 2010 S 157 177 unveroff 2012 Jockenhovel S 45 ff Cunliffe Sherratt S 310 f Jockenhovel AiD 1994 S 22 ff Cunliffe Harding S 341 371 Kompiliert nach Probst 1991 S 226 Schlichtherle 2009 SchForsch S 14 Schlichtherle Hagmann 2011 LADPf S 12 f Jens Luning Erneute Gedanken zur Benennung der neolithischen Perioden In Germania Band 74 1 1996 S 233 237 Online Schlichtherle SdW 1989 S 143 150 1989 Keefer Schlichtherle K WLM S 78 82 1992 Maier S 88 92 f 103 1992 Schlichtherle SchForsch 2009 S 14 Keefer WLM 1993 S 73 ff 1993 Hoffmann S 127 f Keefer WLM 1993 S 70 ff Fiedler u a S 173 Fiedler S 113 Fiedler u a S 237 ff Hoffmann S 258 ff Cunliffe Mithen S 93 103 122 128 Keefer WLM 1993 S 73 ff Schlichtherle 2012 unveroff Probst S 113 180 182 f a b Schlichtherle SchForsch 2009 S 16 27 Probst S 226 Keefer WLM 1993 Ubersicht S 171 Schlichtherle SchForsch 2009 S 12 45 Schlichtherle AiD 1997 S 92 f Keefer WLM 1993 S 110 Schlichtherle AiD 1997 S 93 SchForsch 2009 S 27 Keefer K WLM 1992 S 72 f 79 f Probst S 292 296 Hoffmann S 234 f Keefer WLM 1993 S 123 ff Schlichtherle SchForsch 2009 S 27 f Hoffmann S 18 f Hoffmann S 168 f Schlichtherle SdW 1989 S 146 AiD 1997 S 93 Keefer Schlichtherle K WLM S 80 Keefer WLM 1993 S 135 138 Probst S 309 f Hoffmann S 18 f Schlichtherle SchForsch 2009 S 29 f Hoffmann S 340 f Schlichtherle SchSiedl 2009 S 63 f Schlichtherle Arch Ausgr 2005 5 S 38 40 Keefer Schlichtherle K WLM 1992 S 80 f Schlichtherle AiD 1997 S 93 f Keefer WLM 1993 S 138 148 Probst S 342 ff Schlichtherle unveroff 2012 Schlichtherle SchForsch 2009 S 30 ff Keefer Schlichtherle K WLM 1992 S 81 Schlichtherle SdW 1989 S 146 f AiD 1997 S 94 f Probst S 353 359 Schlichtherle SchForsch 2009 S 32 a b Keefer WLM 1993 S 161 f Keefer WLM 1993 S 161 f Hoffmann S 180 Schlichtherle unveroff 2012 Schlichtherle SchForsch 2009 S 32 ff SchBau 2010 S 174 Schlichtherle Archivierte Kopie Memento vom 19 April 2014 im Internet Archive PDF 905 kB Schlichtherle SchSiedl 2009 S 63 SchTorw 2011 S 26 f Schlichtherle SchBau 2010 S 170 ff Schlichtherle SchFisch 2002 S 115 121 Arch Ausgr 2005 5 S 38 40 unveroff 2012 Maier u a Hemmenhofer Skripte 9 2011 S 115 f Schlichtherle SchSiedl 2009 S 65 74 Schlichtherle SchHorg 2010 S 89 92 Schlichtherle AiD 1997 S 95 Probst S 366 f Schlichtherle SchForsch 2009 S 33 f SchSiedl 2009 S 76 Billamboz u a 2009 S 562 Keefer Schlichtherle K WLM 1992 S 82 SdW 189 S 147 f AiD 1997 S 96 ff SchFisch 2002 S 118 f unveroff 2012 Keefer WLM 1993 S 164 f Probst S 371 Cunliffe Sherratt S 229 276 ff Jockenhovel AiD 1994 S 45 ff Keefer WLM 1993 S 166 Schlichtherle SchForsch 2009 S 34 Schlichtherle SdW 1989 S 143 Keefer WLM 1993 S 166 f Keefer Schlichtherle K WLM 1992 S 83 Probst S 407 411 Schlichtherle Arch Ausgr 2005 5 S 38 40 unveroff 2012 Britannica Bd 18 S 596 Jockenhovel S 27 ff Kubach S 65 74 Schlichtherle K WLM 1992 S 82 f AiD 1997 S 99 a b Schlichtherle SchFisch 2002 S 119 Schlichtherle SchForsch 2009 S 34 f Torke Koninger 2009 S 74 ff 262 276 Koninger Schlichtherle 2009 S 377 Billamboz 2009 S 433 f 491 504 Billamboz u a 2009 S 560 f Schlichtherle Hagmann LADPf 2011 S 38 f Koninger Schlichtherle 2009 S 371 ff Schlichtherle K WLM 1992 S 82 AiD 1997 S 98 f SdW 1989 S 148 unveroff 2012 Keefer K WLM 1992 S 84 f Torke Koninger 2009 S 272 276 Koninger Schlichtherle 2009 S 381 390 Koninger Schlichtherle 2009 S 390 ff Mineralboden haben einen organischen Anteil von unter 30 Keefer K WLM 1992 S 69 Schlichtherle K WLM 1992 S 82 AiD S 98 f Keefer K WLM S 69 ff Schlichtherle 2009 SchForsch S 40 43 Schlichtherle SchlForsch 2009 S 41 ff Daten aus der Zeittafel in Die Welt der Kelten Zentren der Macht Kostbarkeiten der Kunst Thorbecke 2012 ISBN 3799507523 S 524 f Schlichtherle SchForsch 2009 S 43 f Schlichtherle SchFisch 2002 S 119 f Arch Ausgr 2005 5 S 38 40 unveroff 2012 a b c d Schlichtherle SchForsch 2009 S 44 f Eggert S 11 f Schlichtherle SchForsch 2009 S 17 Abb 3 Schlichtherle SchForsch 2009 S 45 Schlichtherle SchForsch 2009 Abb 3 S 17 a b Lamb S 176 ff In Cunliffe S 491 ff Cunliffe Todd S 495 ff Cunliffe Todd S 496 f Sherratt S 296 301 Cunliffe S 518 ff Cunliffe Todd S 518 f Bis um 500 wurden Alamannen und Sueben unterschieden wobei letztere moglicherweise ein wesentlicher Teil des alamannischen Stammesbundes gewesen sind Ab dem 6 Jahrhundert werden die beiden Namen dagegen ausdrucklich als gleichbedeutend uberliefert Der Sueben Name setzte sich dann spater durch als das Siedlungsgebiet der Alamannen das bis dahin als Alamannia geheissen hatte zum Herzogtum Schwaben wurde Dafur wurde der Name Alamanne spater in den romanischen Sprachen synonym fur Deutsche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Archaologie des Federseebeckens amp oldid 234335409