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Sipplingen ist eine Gemeinde im Bodenseekreis in Baden Wurttemberg Sie liegt am Bodensee etwa sechs Kilometer nordwestlich von Uberlingen Das Trinkwasser der Bodensee Wasserversorgung wird in Sipplingen dem Bodensee entnommen 2 Wappen Deutschlandkarte47 795833333333 9 0958333333333 406 Koordinaten 47 48 N 9 6 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk TubingenLandkreis BodenseekreisHohe 406 m u NHNFlache 4 27 km2Einwohner 2189 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 513 Einwohner je km2Postleitzahl 78354Vorwahl 07551Kfz Kennzeichen FN TT UBGemeindeschlussel 08 4 35 053Adresse der Gemeindeverwaltung Rathausstrasse 10 78354 SipplingenWebsite www sipplingen deBurgermeister Oliver GortatLage der Gemeinde Sipplingen im BodenseekreisKarteDer Ort erhielt 1979 das Pradikat staatlich anerkannter Erholungsort vom Regierungsprasidium Tubingen verliehen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Natur und Landschaftsschutzgebiete 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Verwaltungsgemeinschaft 3 2 Gemeinderat 3 3 Burgermeister 3 4 Wappen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Wirtschaft 4 2 Verkehr 4 2 1 Strassenverkehr 4 2 2 Bahnverkehr 4 2 3 Bodensee Radweg 4 2 4 Wanderweg 4 2 5 Touristischer Schiffsverkehr 4 3 Bildungseinrichtungen 4 4 Freizeit und Sportanlagen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Bauwerke 5 2 Brauchtum 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Bekannte Personen die in Sipplingen lebten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten nbsp Blick vom Haldenhof auf SipplingenSipplingen liegt im westlichen Bodenseekreis am nordostlichen Steilufer des Uberlinger Sees einem Teil des Bodensees Das Gemeindegebiet zieht sich von Sudwest nach Nordost in teils geringer Breite dem auf 395 m u NHN gelegenen See entlang und erstreckt sich auf bis zu 470 m u NHN am bewaldeten Oberhang Von diesem herab laufen neun nicht sehr lange Bache dem See zu der Tobelbach an der Stadtgrenze von Uberlingen dann der Bonensbach im Dorfbereich der Bach von der Himbergquelle der Wiedenbach der Hornlebach und zuletzt am anderen Dorfende der Sulzbach dann noch der Kunstbergbach der Beerentalbach und zuletzt an der Gemeindegrenze von Bodman Ludwigshafen der Pfaffentalbach Das unmittelbar an den See grenzende Dorf ist der bei weitem grosste Ortsteil die anderen umfassen jeweils nur wenige Gebaude und stehen am unteren Hang Niederhohenfels am Nordrand des Dorfes die ubrigen im Nahbereich der am Tobelbach liegenden Sussenmuhle Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde Sipplingen gehoren das Dorf Sipplingen dem Weiler Sussenmuhle die Hofe Niederhohenfels Sternen und Schwenkental und die Hauser Rosenberg Natur und Landschaftsschutzgebiete Bearbeiten Im Gemeindegebiet Sipplingens sind die drei Naturschutzgebiete Hodinger Tobel Kostenerberg und Sipplinger Dreieck sowie das Landschaftsschutzgebiet Bodenseeufer ausgewiesen Stand 30 April 2009 Siehe auch Liste der Schutzgebiete im BodenseekreisGeschichte Bearbeiten nbsp Nordwestansicht von SipplingenDas Gebiet um Sipplingen ist schon sehr lange besiedelt Die sehr gut erhaltene Abfolge der Sedimentschichten des Sipplinger Bodenseeufers erwiesen sich als ergiebige archaologische Fundstelle fur steinzeit jungsteinzeit und bronzezeitliche Pfahlbausiedlungen Etwa 20 Siedlungen konnten inzwischen nachgewiesen werden 3 Dendrochronologische Untersuchungen datieren die erste Siedlung auf exakt 3919 v Chr und die letzte auf 933 v Chr 4 Zudem wurde 2008 von Taucharchaologen des Landesamts fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg vor Sipplingen in einer Flachwasserzone ein prahistorischer Schuh gefunden Es handelt sich um eine sehr gut erhaltene aus Lindenbast geflochtene Sandale die zwischen 2917 und 2856 v Chr datiert ist 5 6 7 Das Dorf Sipplingen entstand vermutlich zwischen dem 6 und 8 Jahrhundert Erstmals schriftlich erwahnt wird der Ort in einer Urkunde aus dem Jahr 1155 8 in der Kaiser Friedrich I Barbarossa die Grenzen des Bistums Konstanz festlegte Sipplingen gehorte im Heiligen Romischen Reich zur Landgrafschaft Nellenburg und fiel 1805 zunachst an das Kurfurstentum seit 1806 Konigreich Wurttemberg Durch den Grenzvertrag von 1810 gelangte Sipplingen zum Grossherzogtum Baden Dort gehorte die Gemeinde zum Bezirksamt Uberlingen seit dem 25 Juni 1939 zum Landkreis Uberlingen Lange entwickelte sich Sipplingen in relativer Abgeschiedenheit Aufgrund seiner Steiluferlage entstanden erst im 19 Jahrhundert Strassen und Bahnverbindungen zu den Nachbargemeinden Im 20 Jahrhundert verlor die bis dahin vorherrschende Landwirtschaft an Bedeutung und der Ort entwickelte sich zu einer Wohngemeinde 1945 wurde der Ort Teil der Franzosischen Besatzungszone und gehorte somit zum neu gegrundeten sudlichen Land Baden das 1952 im Regierungsbezirk Sudbaden des neuen Bundeslandes Baden Wurttemberg aufging 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden Wurttemberg bei der Sipplingen zum Bodenseekreis kam 1987 gewann das Dorf eine Goldmedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schoner werden Bei Sipplingen befinden sich die Reste der Burgen Haldenberg Hohenfels und Huneberg Politik Bearbeiten nbsp Rathaus SipplingenVerwaltungsgemeinschaft Bearbeiten Sipplingen ist mit der Grossen Kreisstadt Uberlingen und der Gemeinde Owingen eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen Gemeinderat Bearbeiten Die Gemeinderate werden in Baden Wurttemberg fur die Dauer von funf Jahren gewahlt Der Burgermeister ist Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates Nach der Kommunalwahl vom 26 Mai 2019 ergab sich folgende Sitzverteilung 9 Partei Liste Stimmenanteil Sitze Sipplinger Freie Wahler 57 7 5 7 7 Sitze 1CDU 42 3 1 1 5 Sitze 0Burgermeister Bearbeiten Der Burgermeister wird unmittelbar von den Burgern der Gemeinde auf 8 Jahre gewahlt Hauptamtlicher Burgermeister der Gemeinde Sipplingen ist seit 1 Juli 2017 Oliver Gortat 10 Burgermeister von Sipplingen seit 19571957 1977 Robert Cordes Schmid 1977 1993 Kurt Binder 1993 2001 Klaus Kayan 2001 2017 Anselm Neher seit 2017 Oliver GortatWappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde Sipplingen Blasonierung In Silber Weiss ein roter Lowe die Brust belegt mit einer schraglinken naturlichen Rechthand mit der rechten Pranke einen aus dem Unterrand wachsenden goldenen gelben Weinstock mit drei goldenen gelben Trauben und drei grunen Blattern mit der linken ein blaues Rebmesser haltend 11 Wappenbegrundung Erzherzog Ferdinand von Osterreich stellte der Gemeinde am 14 Dezember 1582 einen Wappenbrief aus der nach zeitweiliger Vergessenheit um die letzte Jahrhundertwende wiederentdeckt wurde Seither fuhrt Sipplingen wieder dieses Wappen das den roten Lowen seiner ehemaligen habsburgischen Herrschaft mit Symbolen fur den einst bedeutenden Weinbau verbindet Die Hand wird als Sinnbild der Treue zum Hause Habsburg beziehungsweise als Zeichen seiner Gunst gedeutet Siehe auch Liste der Wappen im BodenseekreisWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Ein Teil der erwerbstatigen Bevolkerung pendelt in die umliegenden grosseren Stadte etwa Uberlingen und Friedrichshafen Vor Ort arbeiten die Einwohner hauptsachlich im mittelstandischen Gewerbe Im Gewerbegebiet Langerach haben sich vorwiegend einheimische Handwerker und Gewerbetreibende niedergelassen Seit Jahren verschiebt sich der Schwerpunkt kontinuierlich vom produzierenden zum Dienstleistungsgewerbe Insbesondere der Tourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung In erster Linie zum Nebenerwerb oder zum Eigenbedarf wird viel Obstanbau betrieben wobei die Kirsche eine besonders wichtige Rolle spielt Daneben werden Zwetschgen Mirabellen Pflaumen Apfel Birnen und Walnusse angebaut und Honig gewonnen Die Sipplinger Steiluferlandschaft ist nur sehr aufwendig durch Obstwiesen Garten Bewaldung und Straucher landwirtschaftlich nutzbar 12 Es gibt 26 Kleinbrenner Stand Dezember 2011 13 Die Wasserentnahmestelle und die Aufbereitungsanlagen des Zweckverbands Bodensee Wasserversorgung der etwa vier Millionen Burger in Baden Wurttemberg mit Trinkwasser versorgt befinden sich auf Sipplinger Gemarkung Seit 2015 verschwinden in Sipplingen grosse Mengen an Wasser die nicht mit defekten Wasserrohren erklart werden konnen 2019 allein verschwanden rund 66 000 Kubikmeter Wasser 14 Verkehr Bearbeiten Wegen immer wieder auftretenden oder drohenden Hangrutschungen und Felssturzen an den steilen Felsabbruchen im Bereich des Sipplinger Hangs mussten Strasse Radweg und Bahnstrecke in der Vergangenheit des Ofteren gesperrt werden Strassenverkehr Bearbeiten Sipplingen liegt an der Bundesstrasse 31 alt etwa vier Kilometer ostlich von Bodman Ludwigshafen und sechs Kilometer westlich von Uberlingen Bahnverkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof SipplingenDie Gemeinde liegt an der Bahnstrecke Stahringen Friedrichshafen der Deutschen Bahn und gehort dem Bodensee Oberschwaben Verkehrsverbund bodo an Bodensee Radweg Bearbeiten Als direkt am See liegende Gemeinde ist Sipplingen auch Station des Bodensee Radwegs und des Bodensee Rundwegs Wanderweg Bearbeiten Durch das Gemeindegebiet Sipplingens verlauft die sechste Etappe des Jubilaumswegs ein 111 Kilometer langer Wanderweg der 1998 zum 25 jahrigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde Er fuhrt uber sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn uber Neukirch Meckenbeuren Markdorf Heiligenberg und Owingen nach Uberlingen Touristischer Schiffsverkehr Bearbeiten Sipplingen war durch die Motorbootgesellschaft Bodman von Anfang April bis Mitte Oktober sowohl von Bodman Ludwigshafen als auch von Uberlingen uber den See zu erreichen 15 Die Betriebsfuhrung wurde 2010 vom Eigenbetrieb Energie Versorgung Verkehr EVV der Gemeinde Bodman Ludwigshafen und der Bodenseeschifffahrt Deinis ubernommen Bildungseinrichtungen Bearbeiten Im Dorf gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule Freizeit und Sportanlagen Bearbeiten Sipplingen besitzt zwei Yachthafen in denen Boote von Einheimischen und Feriengasten liegen An den Uferanlagen gibt es ein Beachvolleyballfeld zwei Boule bzw Boccia Bahnen und ein offentliches Strandbad Im Langerach befinden sich zwei Fussballplatze ein Kleinspielfeld und Leichtathletikanlagen Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirchturm der Pfarrkirche St Martin Sipplingen nbsp Innenraum der Pfarrkirche St Martin in SipplingenSehenswert sind der Blick auf den Bodensee sowie die uber 1000 jahrige Linde beim Gasthof Haldenhof Fruher gab es die Erlebniswelt Sipplingen Sie existierte von 1993 16 bis etwa 2006 17 Dort waren unter anderem alte Autos und Motorrader ausgestellt Bauwerke Bearbeiten Im Dorfzentrum befindet sich die alte katholische Pfarrkirche St Martin welche St Martin und St Georg geweiht ist Der Innenraum des gotischen Bauwerks ist barockisiert Das Franziskanerinnenkloster Sipplingen wurde vor 1445 gegrundet und 1782 aufgehoben 18 Sipplinger Wasserwerk Das Trinkwasser der Bodensee Wasserversorgung wird in Sipplingen dem Bodensee entnommen und auf den Sipplinger Berg gepumpt 19 Das Wasserwerk Sipplinger Berg ist Deutschlands grosstes Wasserwerk 20 Brauchtum Bearbeiten Die Burgermiliz aus Sipplingen 21 besteht aus den Abteilungen Spielmannszug Milizkapelle und Mannschaft unter Gewehr Ihr Bestehen verdanken sie ihrem Eingreifen im Jahr 1849 gegen badische Revolutionare in Bodman 22 Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenJohann Josef Auer 1666 1739 Bildhauer in Sipplingen geborenBekannte Personen die in Sipplingen lebten BearbeitenWalter Braunfels 1882 1954 Komponist lebte in Sussenmuhle von 1937 bis 1954Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sipplingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Sipplingen Reisefuhrer Offizielle Website des Ortes Kommunale Informationen von Forum SipplingenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Bodensee Wasserversorgung Historie Bodenseewasserversorgung n d Irenaus Matuschik Adalbert Muller Andre Billamboz Oliver Nelle Renate Ebersbach Helmut Schlichtherle Siedlungsarchaologie im Alpenvorland XV Die Pfahlbausiedlungen von Sipplingen Osthafen am Bodensee 1 Befunde und dendrochronologische Untersuchungen Forschungen und Berichte zur Archaologie in Baden Wurttemberg Band 22 Reichert Wiesbaden 2023 ISBN 978 3 7520 0648 3 Hanspeter Walter Ausstellung mit tollen Bildern der Pfahlbauten In Sudkurier vom 8 April 2010 Der alteste Schuh in Herne 1 2 Vorlage Toter Link www archaeologie online de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Archaologie Online de vom 21 November 2008 Hanspeter Walter Alte Sandale bringt Dorf auf Trab Vor Sipplingen wurde ein prahistorischer Schuh gefunden Schatze gefahrdet In Sudkurier vom 11 Marz 2009 Forscher finden Steinzeit Sandale am Bodensee In Schwabische Zeitung vom 10 Marz 2009 abgefragt am 9 Marz 2010 Hanspeter Walter Der See lasst tief blicken In Sudkurier vom 9 April 2010 Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2019 http www suedkurier de region bodenseekreis oberschwaben sipplingen Buergermeister Oliver Gortat kann zum 1 Juli starten art372492 9208920 Wappenbeschreibung bei leo bw landeskunde entdecken online abgerufen am 18 September 2023 Gemeinde Sipplingen Hrsg Sipplinger Steiluferlandschaft Uberlingen 2009 S 2 3 Sudkurier Grafik Orlowski Quelle Hauptzollamt Ulm Zahl der Kleinbrenner In Hanspeter Walter hpw Das alte Monopol lauft aus In Sudkurier vom 17 Dezember 2011 Wasserverlust in Sipplingen Wo sind die 66 000 Kubikmeter Suddeutsche Zeitung vom 6 April 2020 Internetseite Motorbootgesellschaft Bodman Leute im Land Gunter Zenses Erlebniswelt Sipplingen Auf deutsche digitale bibliothek de vom 27 Dezember 1995 abgerufen am 5 November 2022 Erlebniswelt Memento vom 16 Juli 2006 im Internet Archive Franziskanerinnenkloster Sipplingen abgerufen am 23 Juli 2011 Bodensee Wasserversorgung Historie Bodenseewasserversorgung n d Wasserwerk Sipplinger Berg Bodenseeferien de n d Die Burgermiliz nahm teil am Festumzug 225 Jahre Stadtkapelle Uberlingen Ubertragung des SWF Fernsehens am 10 Mai 2009 Internetseite Burgermiliz SipplingenStadte und Gemeinden im BodenseekreisStadte Friedrichshafen Markdorf Meersburg Tettnang Uberlingen nbsp Gemeinden Bermatingen Daisendorf Deggenhausertal Eriskirch Frickingen Hagnau am Bodensee Heiligenberg Immenstaad am Bodensee Kressbronn am Bodensee Langenargen Meckenbeuren Neukirch Oberteuringen Owingen Salem Sipplingen Stetten Uhldingen Muhlhofen Normdaten Geografikum GND 4118678 3 lobid OGND AKS LCCN no2011181090 VIAF 243031362 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sipplingen amp oldid 238343943