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Die Chamer Kultur auch Chamer Gruppe ist eine archaologische Kultur der Jungsteinzeit die zwischen etwa 3500 2700 v Chr datiert wird Sie folgt in Teilen Bayerns auf die Altheimer Kultur und wird hier der traditionellen Terminologie zufolge bereits dem Endneolithikum zugerechnet 1 Im uberregionalen Zusammenhang ist sie etwa zeitgleich mit Kulturen des Spatneolithikums wie der Walternienburg Bernburger Kultur in Mitteldeutschland der Horgener Kultur im Voralpengebiet der Modling Zobing Gruppe in Osterreich und Mahren oder der ostmitteleuropaischen Kugelamphorenkultur Werkzeuge der Chamer Kultur gefunden in Niederkappel Oberosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Siedlungen 2 Forschungsgeschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseSiedlungen BearbeitenBei der Mehrzahl der Fundstellen der Chamer Kultur handelt es sich um Lesefunde auf ehemaligen Siedlungen Neben Siedlungskeramik Spinnwirteln und Silexabfall gibt es Befunde wie Siedlungsgruben und Erdwerke Erdwerke wurden in Hadersbach siehe Erdwerk von Hadersbach Piesenkofen Riekofen Dobl OT von Prutting Lkr Rosenheim und auf dem Galgenberg bei Kopfham OT von Ergolding untersucht Im Donautal lagen die Siedlungen bevorzugt an Terrassenkanten und Bachlaufen Andere Siedlungen lagen auf Kuppen und Gelandespornen doch sind auch Hanglagen und Talauen belegt wie die Chamer Siedlung von Dietfurt im Altmuhltal Die Menschen des Endneolithikums in der bayerischen Terminologie verliessen erstmals die fruchtbaren Lossboden und erschlossen die Frankische Alb den Bayerischen Wald und das Alpenvorland Funde aus der in der Weststeiermark gelegenen Hohensiedlung am Wartenstein lassen auf eine grossere Verbreitung oder zumindest eine Verbindung mit der Chamer Kultur schliessen Rechnet man diese Funde der Chamer Kultur zu so liegt die Verbreitungsgrenze etwa 150 Kilometer weiter sudostlich als bisher angenommen 2 Forschungsgeschichte BearbeitenDie Chamer Gruppe wurde erst 1951 von Hans Jurgen Hundt als eigenstandig erkannt und anhand von seinerzeit nur sechs Fundstellen darunter der Fundort Cham Oberpfalz definiert Vergleichsmaterialien aus Westbohmen dem nordlichen Niederosterreich und Oberosterreich wurden spater der Kulturgruppe zugeordnet Fur Funde aus Nordtirol wird eine Zuordnung erwogen Nachdem I Burger eine Untergliederung in verschiedene Regionen und Phasen begrundete und der Quellendatenbestand auf rund 140 Fundstellen anwuchs wurde die Chamer Gruppe in Chamer Kultur umbenannt Literatur BearbeitenIngrid Burger Die Chamer Gruppe in Niederbayern Diss Munchen 1977 Ingrid Burger Die Chamer Gruppe in Niederbayern In Ingrid Burger Pieter Jan Remees Modderman Kurt Reinecke Hrsg Beitrage zur Geschichte Niederbayerns wahrend der Jungsteinzeit I Munchen 1978 Torsten Harri Gohlisch Ludwig Reisch Hrsg Die Stellung der endneolithischen Chamer Kultur in ihrem raumlichen und zeitlichen Kontext Erlangen 26 28 3 1999 Kolloquien des Institutes fur Ur und Fruhgeschichte Erlangen Band 1 Dr Faustus Buchenbach 2001 ISBN 3 933474 17 5 Stefanie Graser Das Erdwerk von Hadersbach Stadt Geiselhoring Lkr Straubing Bogen In Hemmenhofener Skripte I S 49 54 1999 I Matuschick Riekhofen und die Chamer Kultur Bayerns In Hemmenhofener Skripte I S 69 95 1999 Alexander Binsteiner Die Silexartefakte aus dem Chamer Erdwerk von Riekofen Lkr Regensburg Archaologisches Korrespondenzblatt 43 2013 19 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chamer Kultur Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten T H Gohlisch Die endneolithische Siedlung von Dietfurt a d Altmuhl Vorbericht 1996 Website der Universitat Erlangen Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Wolfgang Artner Bernd Engelhardt Bernhard Herbert Rudolf Illek Manfred Lehner Der Wartenstein bei Ligist Bezirk Voitsberg eine Hohensiedlung mit Chamer Funden in der Steiermark In Die Stellung der endneolithischen Chamer Kultur in ihrem raumlichen und zeitlichen Kontext Erlangen 26 28 3 1999 2001 ISBN 3 933474 17 5 Normdaten Sachbegriff GND 4321161 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chamer Kultur amp oldid 231374682