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Die Rohrammer Emberiza schoeniclus auch Rohrspatz genannt ist eine Vogelart aus der Familie der Ammern Emberizidae Sie ist ein Brutvogel von Europa und Nordafrika bis Ostasien und fehlt nur auf einigen Mittelmeerinseln Besonders haufig ist sie in Schilf und Seggengebieten anzutreffen Sie ist in Mitteleuropa ein Teilzieher Die meisten Vogel verlassen im Oktober November Mitteleuropa und kehren im Februar und Marz zuruck Ihr Winterquartier reicht bis nach Nordafrika RohrammerRohrammer Emberiza schoeniclus Mannchen oben und Weibchen unten SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie EmberizidaeGattung Ammern Emberiza Art RohrammerWissenschaftlicher NameEmberiza schoeniclus Linnaeus 1758 source source source source source source source Emberiza schoeniclusEine Rohrammer mit FutterWeibchen im Prachtkleid mit Futter im SchnabelMannchen im Prachtkleid mit Futter im SchnabelRohrammer FinnlandMannchen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verwechslungsmoglichkeiten 3 Verbreitungsgebiet 4 Lebensraum 5 Lebensweise 5 1 Nahrung 5 2 Fortpflanzung 6 Unterarten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelbelegeMerkmale BearbeitenDie Rohrammer erreicht eine Korperlange von 13 bis 16 Zentimetern Beim Mannchen sind im Prachtkleid Kopf und Kehle schwarz das auffallende breite Nackenband ist weiss der Rucken ist dunkelbraun gestreift der Burzel ist graulich die Unterseite ist graulich hell Nach der Herbstmauser ist diese kontrastreiche Farbung durch graue Federsaume verdeckt und kommt im Verlauf des Winters nach Verschleiss der Federrander wieder zum Vorschein Das Weibchen ist braun gestreift mit schwarzweissem Bartstreif und einem hellen Uberaugenstreif die Unterseite heller Es lasst sich auf dem Zuge nur schwer bestimmen besonders wenn man es allein antrifft Jungvogel gleichen dem adulten Weibchen Die Nestlinge haben an Kopf Oberkorper und Bauch zunachst recht lange russschwarze Dunen Der Rachen und die Zunge sind rosa Zungenrander und spitze dagegen weisslichrosa Die Schnabelwulste sind gelblichweiss 1 Verwechslungsmoglichkeiten BearbeitenVerwechslungsmoglichkeiten bestehen mit der Zwerg und der Waldammer Die Waldammer weist jedoch kastanienbraune Streifen an Flanken und Brust auf und hat einen rotbraunen Burzel sowie einen weissen Fleck an den Ohrdecken Die Zwergammer ist kleiner hat eine kastanienbraune Gesichtsmaske und blasse Augenringe Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Verbreitung der Rohrammer Brutgebiete Ganzjahriges Vorkommen Migration UberwinterungsgebieteDas Verbreitungsgebiet der Rohrammer erstreckt sich uber Eurasien Im Norden reicht es bis nach Skandinavien und Zentralsibirien im Osten liegt die Verbreitungsgrenze in Japan und Kamtschatka Die Art kommt ausserdem als Brutvogel im Nordwesten Chinas im Iran in der Turkei auf der iberischen Halbinsel und in Marokko vor Sie ist ein Teilzieher und uberwintert in Sud und Westeuropa im Mittelmeerraum und im Suden und Osten Asiens Auf dem afrikanischen Kontinent ist die Rohrammer ein seltener Brutvogel Bekannt sind nur vier Stellen in Marokko wo diese Art bislang gebrutet hat Als Irrgast erreicht sie gelegentlich den Norden Agyptens 2 Entlang der Donau und zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer kommt die Rohrammer ganzjahrig vor nordlich der genannten Gebiete ist sie nur wahrend der Brutzeit anzutreffen und uberwintert in Sudeuropa Wahrend die meisten insektenfressenden Zugvogel wahrend der Nacht ziehen wandert die Rohrammer wie die anderen Samenfresser tagsuber Lebensraum BearbeitenDie Rohrammer ist ein charakteristischer Vogel der Feuchtgebiete und lebt in mittleren bis grossen Rohricht und Schilfflachen an Gewasserrandern mit Buschbestand grasbewachsenen Sumpfen mit eingestreuten Buschen und im Weidendickicht in sumpfigen Wiesen Im Herbst begibt sie sich manchmal auch auf abgeerntete Mais und Getreidefelder wo sie oft gemeinsam mit Finken und Sperlingen nach Nahrung sucht Auf dem Zug und in den Uberwinterungsgebieten halt sie sich an Seeufern und in Feuchtgebieten auf Sie ist jedoch auch haufig weitab von Gewassern anzutreffen und sucht auf Agrarflachen auf Waldlichtungen und in Sanddunen nach Nahrung Lebensweise BearbeitenRohrammern sieht man oft in ruckartigem Flug umherstreifen oder an erhohter Stelle haufig schrag an einem Halm mit gespreiztem Schwanz sitzen wenn sie ihren Gesang vortragen der Anlass zu der Redensart schimpfen wie ein Rohrspatz gegeben hat Der Ruf ist langgezogen und nachdrucklich hoch und rauer Nahrung Bearbeiten Die Rohrammer ernahrt sich vorzugsweise von Grassamen und zusatzlich im Sommer von kleinen Insekten Schnecken und Wurmern Sie sucht uberwiegend am Boden nach Nahrung und ist dann haufig in Rohrichtbestanden sowie auf feuchtem Grasland und Weiden zu beobachten Gelegentlich sucht sie auch im unteren Bereich von Buschen und Baumen die am Gewasserufer stehen nach Nahrung Wahrend der Nahrungssuche ist die Rohrammer sehr bewegungsfreudig Gelegentlich fangt sie sogar im Flug Insekten Sehr haufig baumt sie auf einer freistehenden Warte auf 3 Wahrend der Fortpflanzungszeit ernahrt sich die Rohrammer uberwiegend von Wirbellosen Eine besondere Rolle spielen dabei Zweiflugler Raupen Kafer Spinnen Libellen und Springschrecken Nach der Fortpflanzungszeit dominieren Samen von Grasern Wirbellose werden aber noch opportunistisch gefressen 4 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Emberiza schoeniclusDie Balz besteht grosstenteils aus einer schnellen Verfolgungsjagd die haufig in einer heftigen Balgerei endet Um dem Weibchen zu imponieren richtet das Mannchen gelegentlich seinen auffallend weissen Kragen auf der in starkem Kontrast zum schwarzen Kopf steht Rohrammern bruten am Rande von Schilf und Rohrichtbestanden in Ufergebuschen und seltener auch fernab von Wasser in hoher dichter Vegetation wie beispielsweise Rapsfeldern Das napfformige Nest wird so errichtet dass es in der Vegetation gut verborgen ist Es befindet sich entweder dicht am Boden unter uberhangendem Altgras oder bis zu einem Meter hoch in einem Busch Am Bau ist nur das Weibchen beteiligt das dabei vom Mannchen begleitet wird Es verbaut Gras Seggen Binsen und Moos Die eigentliche Nistmulde wird mit feinem Gras Tierhaaren und Schilfrispen gepolstert 5 Das Gelege umfasst meist 4 6 Eier Die Eier sind wie viele Ammerneier mit eigenartigen Schnorkeln und Kritzeleien auf veranderliche Grundtonung gezeichnet Die Brutzeit betragt 12 14 Tage es brutet allein der weibliche Elternvogel Die Nestlingszeit dauert zwischen 12 und 15 Tagen Brutsaison ist von April bis Juli In Mitteleuropa und Grossbritannien ziehen Rohrammern in der Regel zwei Bruten gross in Skandinavien dagegen meistens nur eine Jahresbrut 6 Manche Mannchen sind nicht monogam sondern betreuen mehrere Nester in denen jeweils ein Weibchen auf seiner Brut sitzt Um die Aufmerksamkeit von Fressfeinden von ihrem Nest abzulenken verleiten Rohrammern d h sie flattern wie flugellahm am Boden entlang eine Finte die kleine auf erhohten Warten sitzende Vogel sonst ublicherweise nicht anwenden Der Reproduktionserfolg von Rohrammern ist nicht sehr hoch sehr viele Gelege fallen Pradatoren zum Opfer Bei einer in England durchgefuhrten Studie flogen von 100 Nestern nur zwanzig Jungvogel aus Aus insgesamt 1846 Eiern die gelegt wurden schlupften nur 67 Prozent Nestlinge und dreissig Prozent von diesen wurden flugge 7 Unterarten BearbeitenDie von Integrated Taxonomic Information System anerkannten Unterarten sind Emberiza schoeniclus caspia Menetries 1832 Emberiza schoeniclus centralasiae Hartert E 1904 Emberiza schoeniclus harterti Sushkin 1906 Emberiza schoeniclus incognita Zarudny 1917 Emberiza schoeniclus intermedia Degland 1849 Korsika Italien und Adriakuste Ein Teil dieser Population uberwintert in Algerien und Tunesien Emberiza schoeniclus korejewi Zarudny 1907 Emberiza schoeniclus pallidior Hartert E 1904 Emberiza schoeniclus parvirostris Buturlin 1910 Emberiza schoeniclus passerina Pallas 1771 Emberiza schoeniclus pyrrhulina Swinhoe 1876 Emberiza schoeniclus pyrrhuloides Pallas 1811 Emberiza schoeniclus reiseri Hartert E 1904 Emberiza schoeniclus schoeniclus Linnaeus 1758 Emberiza schoeniclus stresemanni F Steinbacher 1930 Emberiza schoeniclus tschusii Reiser amp Almasy 1898 Donautal in Bulgarien und Rumanien bis in den Suden der Ukraine Emberiza schoeniclus ukrainae Zarudny 1917 Emberiza schoeniclus witherbyi Von Jordans 1923 Iberische Halbinsel und Sudfrankreich Emberiza schoeniclus zaidamensis Portenko 1929Literatur BearbeitenEinhard Bezzel Vogel BLV Verlagsgesellschaft Munchen 1996 ISBN 3 405 14736 0 C Hilary Fry Stuart Keith Hrsg The Birds of Africa Band VII Christopher Helm London 2004 ISBN 0 7136 6531 9 Collin Harrison Peter Castell Jungvogel Eier und Nester der Vogel Europas Nordafrikas und des Mittleren Ostens Aula Verlag Wiebelsheim 2004 ISBN 3 89104 685 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rohrammer Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Rohrammer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Emberiza schoeniclus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2010 4 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 1 April 2011 Rohrammer Emberiza schoeniclus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Emberiza schoeniclus Rohrammer bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn der RohrammerEinzelbelege Bearbeiten Harrison u a S 444 Fry u a S 596 Fry u a S 597 Fry u a S 597 Harrison u a S 444 Bezzel S 525 Fry u a S 598 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rohrammer amp oldid 236709092