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Dieser Artikel behandelt das Leitungsamt der romisch katholischen Kirche Zu anderen Bedeutungen siehe Papst Begriffsklarung Papst ist der deutschsprachige geistliche Titel fur den Bischof von Rom als Oberhaupt der romisch katholischen Kirche Weitere Bezeichnungen sind unter anderem Heiliger Vater und Pontifex Maximus Bischof von RomPapst lat Papa Papstwappen von FranziskusAmtierendPapst Franziskusseit dem 13 Marz 2013Romisch katholische KircheAnrede Heiliger Vater in der Regel von KatholikenEure Heiligkeit in der Regel durch NichtkatholikenAmtssitz Lateranbasilika RomAmtszeit auf LebenszeitLetzte Wahl 13 Marz 2013Wahl durch Wahlberechtigte Kardinale bei einem KonklaveSchaffung des Amtes 1 Jahrhundertnach Tradition und Lehre der romischen Kirche wissenschaftlich nicht belegbarErster Amtsinhaber Simon Petrus nach Tradition und Lehre der romischen Kirche nicht wissenschaftlich zu belegenWebsite www vatican va Deutschsprachige SeiteDer Amtsinhaber Jorge Mario Kardinal Bergoglio SJ mit dem Papstnamen Franziskus wurde im Konklave am 13 Marz 2013 zum 266 Papst gewahlt Sein am 31 Dezember 2022 verstorbener Vorganger Benedikt XVI wurde seit seinem Amtsverzicht zum 28 Februar 2013 als Papa emeritus emeritierter Papst bezeichnet 1 Die Wurzeln des Papsttums sind die fruhe Petrus und Paulus Tradition der stadtromischen Kirche verbunden mit der christlich verstandenen Romidee Obwohl Bischofe von Rom bereits in der Alten Kirche den Anspruch auf eine Fuhrungsrolle in der Christenheit erhoben erfolgte die Ausgestaltung des Papsttums erst im Mittelalter vorbereitet durch die Kirchenreformbewegung des 11 Jahrhunderts Innerkirchlich wirkten Konziliarismus und Episkopalismus als Gegengewichte Als Herrscher des Kirchenstaates hatten die Papste politische Interessen in Mittelitalien die in Spannung zu ihrer gesamtkirchlichen Aufgabe standen Gleichzeitig mit dem Verlust des Kirchenstaats 1870 fixierte das Erste Vatikanische Konzil zwei Papstdogmen den gesamtkirchlichen Jurisdiktionsprimat und darin eingebettet die Unfehlbarkeit bei ex cathedra Entscheidungen Das Amt des Papstes der bischofliche Stuhl des Bistums Rom ist als Heiliger Stuhl bekannt Er ist ein nichtstaatliches Volkerrechtssubjekt und vertritt in internationalen Beziehungen den Staat Vatikanstadt und die romisch katholische Kirche Gemass dem Grundgesetz des Staates der Vatikanstadt verfugt der Papst zudem als Oberhaupt des Vatikanstaates uber die Fulle der gesetzgebenden ausfuhrenden und richterlichen Gewalt 2 Er kann im Volkerrecht im Namen des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats handeln wobei Letzteres selten vorkommt Die Kathedralkirche des Bistums Rom und somit Bischofssitz des Papstes ist die Lateranbasilika Residenz des Papstes ist seit 1871 der Apostolische Palast Inhaltsverzeichnis 1 Pappas Papa Papst 2 Dogmatische Grundlegung 3 Geschichte 3 1 Anfange 3 2 Spatantike 3 3 Mittelalter 3 3 1 An der Peripherie des Byzantinischen Reichs 3 3 2 Papst und Kaiser 3 3 3 Anspruch auf Weltherrschaft 3 3 4 Vom Avignon zum Grossen Schisma 3 4 Fruhe Neuzeit 3 4 1 Papst und Konzil 3 4 2 Renaissancepapsttum 3 4 3 Konfessionelles Zeitalter 3 4 4 18 Jahrhundert 3 5 Das lange 19 Jahrhundert 4 Titel 5 Kirchenrechtliche Stellung 5 1 Primatialgewalt 5 1 1 Hochstgewalt 5 1 2 Vollgewalt 5 1 3 Unmittelbare Gewalt 5 1 4 Universalgewalt 5 1 5 Bischofliche Gewalt 5 1 6 Frei ausubbare Gewalt 5 2 Bischof von Rom 6 Wahl 7 Aufgaben und Funktionen 7 1 Leitung der Kirche 7 2 Souveran des Staates der Vatikanstadt 8 Behinderung und Erledigung des papstlichen Stuhls 9 Besonderheiten 9 1 Insignien 9 2 Kleidung 9 3 Namensgebung 9 4 Strafrechtlicher Schutz des Papstes 9 5 Amtsenthebungen 9 6 Wappen 10 Stellung und Kritik 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweisePappas Papa Papst Hauptartikel Papst Titel Spatestens ab dem 2 Jahrhundert war im ostlichen Mittelmeerraum griechisch pappas pappas Vater allgemein eine Ehrenbezeichnung fur christliche Wurdentrager darunter auch Abte und Bischofe Als Bezeichnung fur den Bischof von Rom begegnet lateinisch papa erstmals auf einem Grabstein aus der 2 Halfte des 4 Jahrhunderts sub Liberio papa 3 Seit dem 5 Jahrhundert war dieser Titel im Westen allein dem Bischof von Rom vorbehalten und setzte sich seit dem Fruhmittelalter als Kurzformel fur den Inhaber des Petrusamtes durch wenn auch andere Titel Pontifex Maximus Servus servorum Dei Apostolicus Vicarius Christi daneben in Gebrauch blieben und der streng lehramtliche offizielle Titel Bischof von Rom Pontifex Romanus lautet 4 Der Titel papa wird auf den Bullen des romischen Bischofs von Anfang an verwendet in Urkunden seit etwa 1400 die Bezeichnung papatus fur die Institution des Papsttums ist seit Mitte des 11 Jahrhunderts bezeugt 5 Nachdem im Althochdeutschen zunachst kirchenlateinisch papa unverandert entlehnt worden war wurde wohl aus dem Altfranzosischen das neben pape die seltene Schreibung papes kennt letztere als altsachsisch pabos mittelniederdeutsch pawes t entlehnt mit t nach dem Vorbild von hochst und best Im Mittelhochdeutschen wird der Bischof von Rom als babes bezeichnet seit dem 13 Jahrhundert gilt babest Das Fruhneuhochdeutsche schwankt zwischen Babst und Bapst Nach Wiederherstellung des lateinischen Konsonantismus entschied Johann Christoph Adelung fur die Schreibung Papst 6 Das Oberhaupt der Koptisch orthodoxen Kirche tragt spatestens seit Heraclas 232 248 ebenfalls den Titel Papst siehe auch Liste der koptischen Papste Dogmatische GrundlegungDem Katechismus der Katholischen Kirche Nr 882 zufolge ist der Papst Bischof von Rom und Nachfolger des Apostels Petrus Summus Pontifex Romanus Episcopus et Successor sancti Petri 7 Die dogmatische Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils uber die Kirche Lumen gentium bezeichnet den Papst als das immerwahrende und sichtbare Prinzip und Fundament fur die Einheit der Vielheit sowohl von Bischofen als auch von Glaubigen 8 Der Anspruch des Petrus und seines Nachfolgers auf Leitungsgewalt wird aus mehreren Bibelstellen abgeleitet vor allem aus dem Felsenwort Mt 16 18 EU und dem Schlusselwort Mt 16 19 EU auch von Lk 22 32 EU starke deine Bruder und Joh 21 15 ff EU weide meine Lammer Die hermeneutische Grundentscheidung hierbei ist dass Bibeltexte sich durch historische Erfahrungen in einer Glaubensgemeinschaft erschliessen und sozusagen mit Bedeutung anreichern konnen so der katholische Kirchenhistoriker Klaus Schatz 9 Etwas anders urteilt der katholische Neutestamentler Lothar Wehr Der besondere Petrusdienst der in der Zeugenschaft fur das authentische Evangelium und in der Bewahrung der kirchlichen Einheit bestehe sei im Neuen Testament einerseits historisch einmalig mit der Person der Simon Petrus verbunden andererseits auch ein fortzufuhrender u allezeit in der Kirche notwendiger Dienst fur das das Neue Testament die Massstabe setze ohne eine Ausgestaltung vorzuschreiben 10 Geschichte Hauptartikel Geschichte des Papsttums Anfange nbsp Petrus und Paulus auf dem Epitaph des Kindes Asellus Ende 4 Jahrhundert Vatikanische Museen Lapidario Cristiano Inv Nr 28596 Dass der historische Petrus in Rom war und dort starb wird von Otto Zwierlein bestritten und von Christian Gnilka und anderen verteidigt 11 Unabhangig davon wie diese Frage zu bewerten ist entfaltete die stadtromische Petrustradition die in der fruhen Christenheit ohne Konkurrenz war ihre Wirkung 12 Irenaus von Lyon zufolge verkundigten Petrus und Paulus gemeinsam in Rom das Evangelium er schrieb ihnen auch die Grundung der dortigen Kirche zu 13 Das Martyrium des Petrus durch Kreuzigung und des Paulus durch Enthauptung begrundete bei Tertullian um 200 eine Vorrangstellung der Kirche von Rom Wie glucklich ist diese Gemeinde fur die die Apostel ihre ganze Lehre mit ihrem Blut hingegeben haben 14 Irenaus von Lyon referierte im spaten 2 Jahrhundert eine romische Bischofsliste der zufolge Petrus und Paulus dem im Neuen Testament vgl 2 Tim 4 21 erwahnten Linus das Amt des Episkopats aushandigten Dem Linus folgten demnach Anaklet und Clemens im Amt des romischen Bischofs nach 15 Die vorausgesetzte Organisationsform der Monepiskopat ist aber fur Rom im 1 Jahrhundert sicher unhistorisch vielmehr ist kirchenhistorischer Konsens dass der Monepiskopat hier erst um 150 aufkam In der Zeit zuvor wurde die romische Gemeinde durch ein Gremium gleichgestellter Episkopen kollegial geleitet 16 Mario Ziegler vermutet dass die in Irenaus Liste genannten Personen nicht fiktiv waren sondern in Rom als informelle Leiter bei gelegentlichen Versammlungen der Presbyter Episkopen oder wegen ihrer personlichen Vorbildhaftigkeit in Erinnerung blieben vielleicht auch in der Liturgie kommemoriert wurden 17 Bei Irenaus war die Liste noch kein Verzeichnis der Amtstrager sondern sollte beweisen dass die authentische Lehre Christi uber die Apostel und die Abfolge der Ortsbischofe bis in die eigene Gegenwart getreu ubermittelt worden sei Nachtraglich moglicherweise im 3 Jahrhundert durch Iulius Africanus wurden die vermeintlichen Bischofe von Rom auch nummeriert was suggeriert sie hatten nacheinander und nicht teils auch gleichzeitig gewirkt Solche Angaben sind aber ebenso wie angebliche Amtsjahre und Jahreszahlen historisch wertlos 18 Ein Schlusseldokument zur fruhen Geschichte der stadtromischen Christenheit ist der Erste Clemensbrief Seine Datierung in die Regierungszeit Kaiser Domitians 81 96 oder kurz danach ist weitgehender Konsens den Ziegler allerdings in Frage stellt Da 1 Clem 41 2 den Kult im Jerusalemer Tempel erwahnt sei er vor der Zerstorung Jerusalems im Judischen Krieg im Jahr 70 geschrieben worden 19 In diesem Brief an die Gemeinde von Korinth fordert die Gemeinde von Rom von den Korinthern die Rucknahme von abgesetzten Presbytern Der anonyme Brief nimmt Bezug auf das Martyrium der Apostel Petrus und Paulus in Rom Dass der episcopus Clemens ein Apostelschuler ihn verfasste halt Ziegler wegen der breiten altkirchlichen Bezeugung fur historisch Aus dem Brief erkennt man dass Clemens ein geachteter Gemeindeleiter mit guter Bildung und griechischer Sprachbeherrschung war weitere Traditionen uber seine Biografie und Amtszeit sind aber laut Ziegler unhistorisch 20 Der Brief dokumentiert ein grosses romisches Selbstbewusstsein aber keine Kontrollfunktion oder Amtsautoritat der stadtromischen Kirche gegenuber der Ortskirche von Korinth 21 Am Anfang steht demnach das Prestige der stadtromischen Kirche aufgrund ihrer Petrus und Paulus Tradition dieses Glanz strahlte auf die Gemeindeleiter und nach Etablierung des Monepiskopats in Rom im 2 Jahrhundert auch auf die Bischofe von Rom ab Aus der Ehrenstellung der romischen Gemeinde in der Christenheit folgte ein Ehrenvorrang des Gemeindeleiters Viktor I war im ausgehenden 2 Jahrhundert der erste Bischof von Rom der im Osterstreit dieses Prestige in eine Meinungsfuhrerschaft umzusetzen versuchte Seine Vorrangstellung wurde akzeptiert sein Versuch die Gemeinden der Quartodezimaner aus der Kirche auszuschliessen wurde aber von den anderen Bischofen abgelehnt 22 Im Ketzertaufstreit scheint Stephan I 254 257 den Fuhrungsanspruch des Bischofs von Rom erstmals mit Mt 16 18 19 begrundet zu haben Dieser Anspruch wurde aber nicht nur von Firmilian von Caesarea als Sprecher der ostlichen Kirchen sondern auch von Cyprian von Karthago als Sprecher der afrikanischen Kirchen zuruckgewiesen 23 Spatantike nbsp Baptisterium des Lateran 5 JahrhundertIn konstantinischer Zeit war der dezentral gelegene Laterankomplex mit Erloserbasilika und Baptisterium der Ort wo der Bischof von Rom Oster und Sonntagsgottesdienste leitete Katechumenen unterrichtete und taufte sowie Synoden und Gerichtssitzungen vorstand Dass er auch im Lateran residierte ist anzunehmen Im Laufe des 4 Jahrhunderts wurden St Sebastiano St Peter und St Paul sowie weitere Coemeterien bei Grabern besonders verehrter Heiliger zunehmend in die Liturgie der romischen Bischofe integriert 24 In der Amtszeit des Damasus 366 384 konvertierte die stadtromische Oberschicht zum Christentum dadurch gewann der Bischof von Rom an gesellschaftlicher und politischer Bedeutung Ausserdem gelangte durch Spenden und Testamente das Vermogen dieser Oberschicht teilweise in den Besitz der Kirche mit der Auflage dass es nicht durch Weiterverkauf entfremdet werden durfte Der von Sklaven und Kolonen bewirtschaftete kirchliche Landbesitz war nun so gross dass er eine Verwaltung nach staatlichem Vorbild brauchte Darin waren juristisch erfahrene Laien defensores tatig welche sich spater zu einer Korporation schola zusammenschlossen Eine weitere Korporation bildeten die Notare oft Mitglieder des niederen Klerus welche den Schriftverkehr des Bischofs fuhrten Das Archiv scrinium dieser Schriftstucke wurde ein wichtiges Hilfsmittel um beispielsweise vom Kaiser gewahrte Privilegien auch in Zukunft einfordern zu konnen 25 Damasus trat mit Epigrammen hervor die sein Selbstverstandnis verdeutlichen Das Christentum erscheint darin als Fortfuhrung und Vollendung der antiken Tradition Als neue Helden Roms werden die Martyrer gefeiert und zwar insbesondere Petrus und Paulus Darauf stutzt Damasus seinen besonderen Anspruch als romischer Bischof 26 Mit Damasus beginnt die christliche Aneignung der Romidee Das Apsismosaik der romischen Titelkirche Santa Pudenziana aus dem fruhen 5 Jahrhundert beispielsweise stellt die Apostel wie romische Senatoren dar Just zu der Zeit als Konstantinopel Rom politisch den ersten Platz streitig machte erhoben die Bischofe von Rom den Anspruch nicht nur die Tradition bewahren sondern auch die Gegenwart normieren zu durfen ja mussen 27 Mit Hilfe kaiserlicher Beamter setzte Damasus die kirchliche Disziplinargerichtsbarkeit uber die Bischofe Italiens durch Sein theologischer Fuhrungsanspruch ausserte sich darin dass er im antiochenischen Schisma sein Urteil iudicium verkundete und mit den Anathematismen des Tomus Damasi das korrekte Verstandnis des Nicaenums festschrieb Im Osten des Reichs wurde dieser Anspruch nicht anerkannt sondern teils emport zuruckgewiesen 28 nbsp Apsismosaik von Santa Pudenziana Anfang 5 JahrhundertIm Gegensatz zur Selbstwahrnehmung waren die romischen Bischofe aus Sicht ihrer Kollegen im griechischen Osten theologisch nicht ebenburtig deshalb galten Voten aus dem Westen in den dortigen Auseinandersetzungen wenig 29 Leo I 440 461 war hiervon eine Ausnahme In seiner Amtszeit wurde das neue Konzept etabliert dass Petrus nicht nur Grunder der Kirche von Rom sei sondern der aktuelle Bischof von Rom dessen Stellvertreter vicarius auf den die Binde und Losevollmacht die Christus dem Petrus gegeben habe ubergegangen sei In der Auseinandersetzung mit Hilarius von Arles argumentierte Leo wer sich seiner Autoritat widersetze schliesse sich vom Heil aus In Aufnahme des romischen Erbschaftsrechts erklarte Leo er selbst sei Erbe des petrinischen Stuhls sedes Petri Andere Bischofe hatten ihre Autoritat insoweit wie sie mit ihm in Verbindung standen Durch den heiligen Stuhl des seligen Petrus sei Rom Haupt der Welt caput orbis 30 In den kirchenpolitischen Konflikten wahrend des Konzils von Chalcedon und danach brauchten die byzantinischen Kaiser den jeweiligen Bischof von Rom als Patriarchen des Westens die von Leo beanspruchte Fuhrungsrolle gegenuber den anderen Patriarchen gestanden sie ihm allerdings nicht zu Chalcedon markiert einen Hohepunkt der Anerkennung romischer Anspruche im Osten denn Leos Lehrschreiben Tomus Leonis wurde akzeptiert als Kerygma der Kathedra Petri die im rom Sitz prasent ist 31 Im Akakianischen Schisma 484 519 schrieb Papst Gelasius I selbstbewusst an Kaiser Anastasios Du weisst gnadigster Sohn dass du zwar das Menschengeschlecht an Wurde ubertriffst von denen aber denen die gottlichen Dinge anvertraut sind beugst du ergeben den Nacken und erwartest von ihnen was deinem Heil dient Der Papst als Seelsorger des Kaisers das war ein Konzept das im Hochmittelalter wieder aufgegriffen wurde im 6 Jahrhundert aber nicht erfolgreich war Im Dreikapitelstreit erzwang Kaiser Justinian I 547 die Zustimmung des widerstrebenden Papstes Vigilius und schwachte dadurch vorubergehend auch die Autoritat des Papstes im Westen 32 Der Liber Pontificalis ist eine chronologisch geordnete Sammlung von Papstbiografien dessen erste Ausgabe um 530 datiert wird Er stellte sich in eine dezidiert romische Tradition der Historiografie die bis auf Sueton zuruckreicht Philippe Blaudeau vermutet dass damit gegen alternative aus dem Osten stammende Geschichtsentwurfe Stellung bezogen wurde Sein Subjekt war niemand anderes als der Leiter einer Institution welche die Nachfolge der imperialen Macht angetreten hatte die in der Urbs ihre religiose Macht konzentriert darstellte und ein effektives Netzwerk von Befehl und Reprasentation aufbaute dessen Zentrum die Urbs war 33 Der tatsachliche Einflussbereich des Gelasius und seiner Nachfolger zeigt sich in ihrem Briefwechsel Demnach waren es vor allem Bischofe aus dem suburbikalischen Italien und Illyrien die sich mit Anfragen an Rom wandten Selten wurde die papstliche Meinung von Konstantinopel Syrien Nordafrika und Sudgallien erbeten und Oberitalien Spanien Agypten und das Frankische Reich fallen ganz aus 34 Mittelalter An der Peripherie des Byzantinischen Reichs Das Pontifikat Gregors I 590 604 steht an der Schwelle zwischen Spatantike und Fruhmittelalter Aus senatorischer Familie stammend wurde er Monch und Kleriker Er verfasste theologische dabei aber popular gehaltene Schriften Die Konkurrenz mit dem Patriarchen von Konstantinopel der sich als okumenisch bezeichnete und damit einen Fuhrungsanspruch in der Christenheit formulierte veranlasste Gregor den Devotionstitel Servus servorum Dei anzunehmen 35 Rom war mittlerweile eine Grenzstadt des byzantinischen Exarchats von Ravenna in dem von Germanen beherrschten Italien geworden Die lokale byzantinische Administration versagte und die Papste ubernahmen seit Gregor mit kaiserlicher Billigung hoheitliche Aufgaben indem sie Beamte kontrollierten Soldaten bezahlten fur die Lebensmittelversorgung der Bevolkerung sorgten und im Kriegsfall vermittelten Im Jahr 711 fand der letzte Besuch eines Papstes Konstantin I am byzantinischen Hof statt Der Kaiser leistete ihm die Proskynese mit Fusskuss was seither als Teil des Papstzeremoniells eingefordert wurde 36 Nach den Goten und Langobardenkriegen lag die Landwirtschaft in Italien am Boden schatzungsweise ein Drittel der Bevolkerung war tot Rom war in seinen Stadtmauern viel zu gross fur die etwa 30 000 Einwohner so dass innerstadtisch Landwirtschaft betrieben wurde Soweit die Oberschicht nicht nach Konstantinopel geflohen war strebte sie in den Klerus Nominell wurde das Papsttum durch Nachlasse und Stiftungen dieser Oberschicht Besitzer sehr grosser Landereien im ganzen Romischen Reich Dieser Landbesitz wurde in Patrimonien als Verwaltungseinheiten gegliedert In den politisch unsicheren Zeiten konzentrierte sich der tatsachlich nutzbare Patrimonialbesitz in Mittel und Suditalien und Sizilien Die Papste waren so zum grossten Grundbesitzer Italiens geworden Das von Kriegen relativ verschonte Sizilien leistete seit dem Ende des 6 Jahrhunderts einen Grossteil zur Versorgung Roms und des Papstes Der Grundbesitz wurde grosstenteils verpachtet entweder auf 29 Jahre libellarische Pacht oder auf drei Generationen Emphyteuse Letztere bot den Pachtern Moglichkeiten das Landgut dauerhaft an sich zu bringen Wahrend des 6 und 7 Jahrhunderts uberwog in den papstlichen Patrimonien die libellarische Pacht d h Kleinpachter bauten das verwustete Land wieder auf Danach uberwog aber die Emphyteuse als Pachter traten Aristokraten auf welche die Kleinpachter in ihre Abhangigkeit gebracht hatten und von denen das Papsttum immer abhangiger wurde 37 Als Kaiser Leo III die Steuerlast seiner italienischen Provinzen erhohte unterstutzte Gregor II 715 731 den Widerstand dagegen Dies schmalerte ja seine Einkunfte aus dem Patrimonialbesitz Der Konflikt gewann aufgrund des Bilderstreits noch an Scharfe Gregor II unterstutzte die Ikonenverehrer und wandte sich somit gegen den Kaiser einen Ikonoklasten In Konstantinopel soll es Plane gegeben haben den Papst zu toten oder zu entfuhren Die Quellenlage ist fur die Amtszeit Gregors II allerdings durftig und vermittelt den Eindruck dass der Papst in einer Art Schaukelpolitik die Langobarden und die byzanztreuen Krafte gegeneinander auszuspielen suchte Auf der einen Seite nahm er langobardische Hilfe gegen byzantinische Angriffe auf sich in Anspruch auf der anderen Seite vermied er den offenen Bruch mit Byzanz 38 Sein Amtsnachfolger Gregor III 731 741 setzte diese Politik fort Nachdem eine romische Synode 731 den Ikonoklasmus und damit implizit auch den Kaiser verurteilt hatte unterstellte dieser die bislang romischen Kirchenprovinzen Unteritalien Sizilien und Illyrien dem Patriarchat von Konstantinopel Ausserdem konfiszierte er die Patrimonien in Suditalien und Sizilien Beides traft das Papsttum schwer denn seine Kirchenhoheit war nun auf Nord und Mittelitalien beschrankt und wertvolle Landereien waren verloren Dessen ungeachtet kooperierte Gregor III mit dem byzantinischen Exarchen um den langobardischen Zugriff auf Ravenna abzuwehren 39 Papst und Kaiser Parallel zur Distanzierung von Byzanz naherten sich die Papste dem Frankischen Reich an Dies hatte sich bereits durch die Missionstatigkeit des Bonifatius vorbereitet er hatte die Franken mit dem Gedanken vertraut gemacht dass der Papst zu Rom die hochste kirchliche Autoritat innehabe Papst Zacharias legitimierte 751 kraft dieser Autoritat dass Pippin die Dynastie der Merowinger entmachtete und die frankische Krone fur sich beanspruchte 40 Die romischen Quellen schweigen hierzu hingegen wird vom romischen Standpunkt aus stark betont dass Stephan II 754 mit Pippin ein Bundnis schloss dessen Inhalt allerdings diffus bleibt Konsens war nur dass Pippin sich dem heiligen Petrus unterstellte und d h den von den Langobarden eroberten ehemals papstlichen Landbesitz zuruckerstattete Von papstlicher Seite aus war erwunscht dass Pippin sich verpflichtete als Schutzherr Reichsitaliens Patricius Romanorum zu handeln Das beiderseitige Bundnis war auf die Personen bezogen musste also von den jeweiligen Nachfolgern stets wieder erneuert werden 41 Karl der Grosse setzte Pippins Politik fort nach der frankischen Eroberung des Langobardenreichs entstand so der Kirchenstaat als Teil des Frankenreichs es ist durchaus fraglich wieweit die Papste ihn uberhaupt herrschaftlich durchdringen konnten 42 Gegen Leo III verschworen sich Gegner die hohe Stellen im Lateran hatten und planten ihn nach byzantinischem Brauch durch Verstummelung amtsunfahig zu machen und dann in einem Kloster zu inhaftieren Leo gelang die Flucht er wurde von Karl in Paderborn empfangen Hier wurde das weitere Vorgehen abgesprochen Karl kam selbst nach Rom Die Verschworung galt als Hochverrat uber den nach byzantinischem Recht nur der Kaiser urteilen durfte Karl liess sich am Weihnachtstag des Jahres 800 vom Papst zum Kaiser kronen und verurteilte anschliessend die Verschworer 43 Aus einer tagespolitischen Allianz war nun eine enge und dauerhafte Beziehung zwischen Papsttum und Kaisertum des Westens entstanden wie es sie zwischen Papsten und byzantinischen Kaisern nie gegeben hatte 44 Reliquientranslationen sowie die Uberarbeitung von Liturgie und Kirchenrecht nach romischer Norm starkten die Romorientierung der frankischen Reichskirche Die Karolinger teilten sie in Kirchenprovinzen auf deren Erzbischofe vom Papst das Pallium erhielten Bernhard Schimmelpfennig urteilt dass zwar der Herrscher die Kirchenpolitik lenkte doch formal hatte der Papst einen bestimmenden Einfluss auf die frankische Kirche gewonnen und sowie die weltliche Macht schwachelte bot sich die Moglichkeit diesen Einfluss auch real auszuuben 45 Hauptartikel Pseudoisidorische Dekretalen nbsp Leoninische MauerZwischenzeitlich war in Suditalien das Emirat von Bari entstanden im Jahr 846 wurde die Peterskirche von Sarazenen geplundert und die Papste mussten Tribut zahlen um eine Wiederholung zu vermeiden Als Reaktion darauf begannen sie mit der Befestigung ihres Besitzes auf dem westlichen Tiberufer Leostadt Am Ende des 9 Jahrhunderts wurde Rom von den Fehden verfeindeter Adelsfamilien dominiert in die auch die Papste verwickelt waren Die Kaiserkronungen die sie vollzogen waren erzwungen Anderten sich die Machtverhaltnisse hatten sie dafur zu bussen Ein spektakularer Hohepunkt war die Leichensynode von 897 in der Papst Formosus exhumiert wurde um sein Pontifikat postum fur nichtig zu erklaren Parteikampfe zwischen Anhangern und Gegnern des Formosus schlossen sich an In den 920er Jahren stabilisierten sich die Verhaltnisse weil nun die Familie der Tuskulaner dominierte neben der die Papste vollig bedeutungslos werden 46 In Parallelitat zur Kaiserkronung Karls des Grossen liess sich Otto der Grosse 962 von Papst Johannes XII zum Kaiser kronen der dabei allerdings nur als liturgisches Werkzeug diente als er begann gegen Otto zu intrigieren setzte dieser ihn durch eine Synode ab und brachte 963 Leo VIII auf den papstlichen Stuhl Zwei Faktoren bestimmten die Amtszeit der Papste unter den Ottonen die fortdauernden adligen Familienfehden und die Frage ob die Kaiser in Rom Prasenz zeigten oder nicht Der auf Empfehlung Ottos III gewahlte Gregor V musste kaum hatte Otto Rom verlassen dem Gegenpapst Johannes XVI weichen Er kehrte dann mit Otto wieder nach Rom zuruck und der Kaiser liess Johannes XVI absetzen und verstummeln 47 Im Machtvakuum nach dem Tod Ottos III 1002 wechselten die Papste rasch bis die Grafen von Tuskulum Rom 1012 unter ihre Kontrolle brachten Drei Mitglieder dieser Familie Benedikt VIII Johannes XIX und Benedikt IX hatten daraufhin das Papstamt inne das nun auch mit politischer Macht ausgestattet war und sich in Suditalien mit dem dort wieder expandierenden byzantinischen Reich auseinandersetzte 48 Spateren Generationen war dieses Tuskulanerpapsttum als eine Art Familienbesitz des Stuhles Petri verbunden mit furstlichem Lebensstil sehr anstossig die Zeitgenossen scheinen das weniger empfunden zu haben 49 Bernhard Schimmelpfennig konstatiert einen seit den Ottonen wachsenden Einfluss der Papste in Italien Frankreich Deutschland Bohmen Polen und Ungarn die durch papstliche Legaten und Synoden ausgeubt wurde Reformen waren ohne papstliche Zustimmung nicht zu erreichen Andererseits blieb das Papstamt in der Stadt Rom selbst ein Spielball der lokalen Adelsfamilien mit der Begleiterscheinung des Nepotismus 50 Eine Revolte konkurrierender Adelsfamilien beendete die Tuskulanerherrschaft Benedikt IX musste aus Rom fliehen wahrend seine Gegner Silvester III als Gegenpapst ins Amt hoben Benedikt kehrte wieder nach Rom zuruck liess sich aber 1045 in einem undurchsichtigen Vorgang moglicherweise mit einer Geldabfindung zum Amtsverzicht zugunsten von Gregor VI bewegen Er hielt trotzdem seinen Anspruch auf den Stuhl Petri aufrecht In dieser diffusen Situation traf Heinrich III in Rom ein um sich zum Kaiser kronen zu lassen Er liess auf der Synode von Sutri 1044 alle drei Papste wegen des zweifelhaften Anspruchs auf den Stuhl Petri absetzen Darin dass Heinrich einen wurdigen Papst zum Vollzug der Kronung brauchte zeigt sich der Einfluss der Kirchenreformbewegung Die folgenden zwei nacheinander amtierenden Papste Clemens II und Damasus II verdankten ihr Amt dem Kaiser und konnten sich gegen die Adelsopposition in Rom nicht behaupten Leo IX 1049 1054 dagegen brachte Mitarbeiter aus dem lothringisch burgundischen Raum nach Rom und festigte mit ihrer Hilfe relativ erfolgreich als Reformpapst seine Position Er selbst hatte in der Hofkapelle und Kanzlei des romisch deutschen Konigs sowie als Reichsbischof Verwaltungserfahrung gesammelt und verfolgte einen zentralistischen Kurs Durch ihn wurde das Kardinalskollegium das zuvor liturgische Aufgaben hatte zu einem Gremium das den Papst bei seinen Amtsgeschaften unterstutzte Die Romische Kurie entwickelte sich zur zentralen kirchenleitenden Behorde 51 Leo IX ging militarisch gegen die Normannen in Suditalien vor doch seine Truppen unterlagen Er selbst geriet in Gefangenschaft und musste kapitulieren In seine Amtszeit fallt auch das Schisma zwischen Rom und Byzanz 16 Juli 1054 Leos Mitarbeiter verfolgten die Reformanliegen nach dessen Tod weiter Die traditionellen Familienfehden des stadtromischen Adels wurde nun durch eine neue Frontstellung uberlagert Befurworter versus Gegner der Kirchenreform In dem Machtvakuum nach dem Tod Heinrichs III brachte die Reformpartei zunachst ihren Kandidaten Stephan IX auf den Stuhl Petri Die Reformgegner stellten mit Benedikt X einen Papst traditionellen Stils als Gegenpapst auf Nach Stephans Tod folgte ihm Ende 1058 der Bischof von Florenz als Nikolaus II im Amt nach Mit Unterstutzung des Herzogs Gottfried IV von Niederlothringen setzte sich Nikolaus gegen Benedikt durch In seiner Amtszeit empfingen die Normannen ihr Herrschaftsgebiet in Suditalien vom Papst zu Lehen Ausserdem wurde das Verfahren bei der Papstwahl so reformiert dass der stadtromische Adel diese nicht langer dominieren konnte 52 Anspruch auf Weltherrschaft Die Mitte des 11 Jahrhunderts markiert eine Zasur in der Geschichte des Papsttums Bislang benotigten die Papste die Unterstutzung weltlicher Machte um uberregional Einfluss ausuben zu konnen Im folgenden Zeitabschnitt betrieben die Papste Politik ohne und zum Teil gegen diese weltlichen Herrscher 53 nbsp Dictatus Papae Hauptartikel Dictatus Papae Die lapidaren Leitsatze des Dictatus Papae liess Gregor VII im Marz 1075 aufzeichnen vor Ausbruch des offenen Konflikts mit dem Kaiser Sie waren so Georg Schwaiger das kirchenpolitische Glaubensbekenntnis dieses Reformpapstes mit den Kernelementen des gesamtkirchlichen Jurisdiktionsprimats Forderung der Absetzungsgewalt gegenuber dem Kaiser und dem Anspruch dass die romische Kirche irrtumsfrei sei und der amtierende Papst durch die Verdienste des heiligen Petrus gewiss heilig werde 54 Hauptartikel Investiturstreit Der Konflikt mit Konig Heinrich IV kam Gregor insofern ungelegen als er eigentlich in Suditalien den Kirchenstaat gegen die Normannen verteidigen wollte Mit Unterstutzung deutscher und oberitalienischer Bischofe erklarte Heinrich 1076 Gregor fur abgesetzt der umgehend den Konig exkommunizierte Da die deutschen Fursten von Heinrich forderten sich binnen Jahresfrist aus der Exkommunikation zu losen begab sich dieser als reuiger Sunder zum Papst nach Canossa und bat um Lossprechung Gregor fehlte aber so Thomas Frenz das kirchenrechtliche Instrumentarium um die konigliche Demutigung in politische Zugestandnisse ubersetzen zu konnen Er musste als Priester handeln und Heinrich ohne Garantien oder Gegenleistungen lossprechen 55 Bernhard Schimmelpfennig sieht das Papsttum gestarkt aus dem Investiturstreit hervorgehen nicht zuletzt weil viele Reformansatze erst durchsetzungsfahig wurden nachdem sie in Rom gebundelt waren u v dort dann wirkungsvoll ausstrahlen konnten 56 Die Kirchenreform kampfte fur reine und freie d h nach Rom orientierte Ortskirchen Kleriker die mit Frauen zusammenlebten Nikolaiten und Bischofe an deren Einsetzung Laien in irgendeiner Weise beteiligt waren Simoniten konnten so glaubte man keine gultigen Sakramente spenden Um die Entfernung dieser Personen aus dem Amt zu erreichen appellierten die Reformer an die Laien und mobilisierten auch die Strasse Ein bekanntes Beispiel sind die Unruhen in Mailand Pataria bei denen romische Sendboten eine aktive Rolle spielten Zu den dauerhaftesten Erfolgen des Reformpapsttums in Italien gehorte so Georg Schwaiger die auf diesem Weg erreichte Demutigung und die endlich vollige Unterwerfung der selbstbewussten Kirchen von Mailand und Ravenna 57 Sehr erfolgreich war das Reformpapsttum in der Uberarbeitung des uberkommenen kirchlichen Rechts das einerseits erganzt und neugefasst andererseits der Primatsdoktrin angepasst wurde d h es setzte voraus dass die Fulle der Papstgewalt plenitudo potestatis unbeschrankt und der Papst nur Gott verantwortlich sei Anschliessend galt es dieses dem Anspruch nach universale Recht allerorten durchzusetzen Bischofe Metropoliten und Synoden versuchten in einem lange wahrenden Prozess ihren hergebrachten Rechtsstatus zu bewahren das kollegiale Prinzip die Eigenstandigkeit der Synoden das Recht der Laien konkret das Konigsrecht und unterlagen Das kirchliche Selbstverstandnis war nun das einer Kleruskirche urteilt Schwaiger mit Verweis auf die Bulle Bonifatius VIII Clericis laicos 58 Als Leiter der Universalkirche wurden die Papste nun auch Lehnsherren entfernter Lander oder beanspruchten dies fur sich Rom legitimierte durch Ubersendung der Petersfahne die normannische Eroberung Englands 1066 Aragon 1068 und Portugal 1143 erbaten papstliche Unterstutzung in der Reconquista die Romorientierung hatte in Spanien die Ersetzung der mozarabischen Liturgie durch die romische zur Folge In Kroatien nahm ein papstlicher Legat 1076 die Kronung vor Gregor VII erhob den Anspruch das Konigreich Ungarn sei bereits bei seiner Grundung dem Apostel Petrus geschenkt worden 59 Die Kreuzzugsbewegung starkte zunachst ebenfalls den papstlichen Anspruch auf Weltherrschaft denn der Aufruf Urbans II 1095 zum Ersten Kreuzzug deklarierte diesen als kirchliches Unternehmen ohne Beteiligung weltlicher Herrscher 60 Die Leitung der Kreuzzuge ubernahmen dann aber weltliche Herrscher die in der Levante nicht kirchliche sondern feudal weltliche Herrschaften errichteten Die altkirchlichen Patriarchatssitze Jerusalem und Antiochia lagen nun im Konigreich Jerusalem als Patriarchen amtierten vom Papst ernannte westliche Geistliche Daher untermauerten jetzt reale Zustande die schon altere Rechtsfiktion dass auch die Kirchen des Ostens dem Papst unterstunden 61 Ausdruck papstlichen Selbstbewusstseins gegenuber dem Kaisertum war ein anlasslich der Kronung Lothars III 1133 im Lateran angefertigtes Wandgemalde mit folgendem Begleittext Der Konig steht draussen und beschwort zuerst die Rechte der Stadt Danach wird er Lehnsmann des Papstes Er empfangt aus seiner Hand die Krone Rex stetit ante foras iurans prius urbis honores Post homo fit pape sumit quo dante coronam Das war provokant und insofern irrefuhrend als Lothar die Mathildischen Guter Besitzungen in der Poebene und der Toskana vom Papst zu Lehen nahm und nicht die Kaiserkrone er liess den Lehenseid von seinem Schwiegersohn leisten 62 Friedrich Barbarossa setzte die Entfernung dieses Wandgemaldes durch und weigerte sich 1155 vor seiner Kaiserkronung Hadrian IV als Lehnsmann den Marschalldienst zu leisten Er musste sich aber schliesslich unterwerfen und Alexander III 1177 den vom Papstzeremoniell geforderten Fusskuss leisten Dass Barbarossas Nachfolger Heinrich IV durch seine normannische Frau zum Konig von Suditalien und Sizilien geworden war unio regni ad imperium brachte ihm die papstliche Gegnerschaft ein denn nun stand aus romischer Sicht eine Umklammerung des Kirchenstaats zu befurchten Der Kampf gegen diese Umklammerung war im folgenden Jahrhundert ein Hauptmotiv papstlicher Politik sie nahm Thomas Frenz zufolge obsessive Zuge an 63 nbsp Innozenz III Fresko im Kloster San Benedetto Subiaco um 1219 nbsp Kirchenstaat vom 8 bis 13 Jahrhundert braun von Innozenz III gewonnene GebieteIm Machtvakuum nach dem Tod Heinrichs IV konnte der 1198 recht jung 38 jahrig gewahlte Papst Innozenz III dem Kirchenstaat verlorene Gebiete zuruckgewinnen erganzt um weitere Territorien wie das Herzogtum Spoleto Er gilt daher als eigentlicher Begrunder des Kirchenstaats 64 Konkret bedeutete die papstliche Herrschaft meist dass der Papst nominell als Oberherr anerkannt wurde wahrend vor Ort teils Kommunen teils Familien regierten Der Vorteil war dass sie mit ihren Abgaben die Kurie mitfinanzierten Der Nachteil war dass die Papste ihre gesamtkirchliche Politik immer wieder ihren Interessen im mittelitalischen Raum unterordneten Ein zusatzlicher Effekt war dass die Papste wichtige Orte des Kirchenstaats von Mitgliedern der eigenen oder befreundeten Familien regieren liessen neben dem Nepotismus nahm auch die Begunstigung von Mitgliedern der personlichen nicht verwandten Klientel eines Papstes zu Fur eine kirchliche Karriere war es forderlich in dieser papstlichen familia den Grund zu legen und sich womoglich mit einem Papst oder Kardinal anzufreunden 65 Innozenz verstand sich als Stellvertreter Christi vicarius Christi eine in der Kirchenreformbewegung gepragte Formulierung die durch Innozenz in die papstliche Titulatur einging In diesem Selbstverstandnis steht der Papst als Vertreter des Priester Konigs Christus zwischen Gott und den Menschen unter Gott und uber allen Menschen alle richtend und selber nur von Gott gerichtet 66 Hohepunkt von Innozenz Pontifikat war das Vierte Laterankonzil 1215 Es war die bis zum Ersten Vatikanischen Konzil grosste Kirchenversammlung und gilt als wichtigstes Konzil des Mittelalters Unter Innozenz souveraner Leitung fasste es Beschlusse zur Glaubenslehre Transsubstantiation Kirchendisziplin Osterkommunion und Kirchenrecht und rief zu einem neuen von der Kirche gefuhrten Kreuzzug auf der den fehlgelenkten Vierten Kreuzzug wiedergutmachen sollte 67 Unterdessen war der von Innozenz veranlasste Albigenserkreuzzug bereits seit 1209 im Gange und hatte seine morderische Eigendynamik gewonnen Auch das Vierte Laterankonzil bekraftigte die Ketzerbekampfung 68 Friedrich II festigte die von den Papsten gefurchtete Doppelherrschaft uber das Reich und Sizilien Im Kontext des Funften Kreuzzugs den er erfolgreich durchfuhrte wurde er von Gregor IX mehrfach exkommuniziert Nicht das Kaisertum sondern Frankreich entwickelte sich nach dem Investiturstreit zur Schutzmacht der Papste Clemens IV kronte Karl von Anjou 1266 zum Konig von Sizilien Mit Karls Hilfe entledigten sich die Papste zwar der Bedrohung durch die Staufer doch um den Preis einer weit starkeren Abhangigkeit Nach dem Aufstand der sizilianischen Bevolkerung gegen Anjou Sizilianische Vesper 1282 anderten sich die Machtverhaltnisse Karl brauchte die papstliche Unterstutzung um seine Herrschaft uber den festlandischen Teil seines Reichs zu sichern Papst Martin IV 1281 1285 zweckentfremdete als Lehnsherr des Konigreichs Sizilien die fur den Kreuzzug gesammelten Gelder um Karl an der Macht zu halten Durch seine Intervention weitete sich ein lokaler Konflikt zu einer europaischen Krise aus die erst im 14 Jahrhundert beigelegt wurde Friede von Caltabellotta 1302 Friede von Aversa 1373 69 nbsp Bonifatius VIII Arnolfo di Cambio und Werkstatt 1296 1310 Museo dell Opera del Duomo Florenz Im Machtkampf zwischen dem franzosischen Konig Philipp IV und Papst Bonifatius VIII formulierte letzterer in der Bulle Unam Sanctam 18 November 1302 Maximalpositionen papstlicher Anspruche auf Weltherrschaft Dem Papst hat Gott demnach beide Schwerter d h die geistliche und die weltliche Gewalt verliehen weltliche Herrscher durfen ihre Macht nur auf Weisung ad nutum des Papstes ausuben 70 Die politische Realitat war eine vollig andere Philipp klagte Bonifatius im Juni 1303 der Ketzerei an was die einzige Moglichkeit darstellte um einen Papst abzusetzen Bonifatius kundigte an den franzosischen Konig am 8 September 1303 abzusetzen wurde jedoch am Vortag in Anagni uberfallen gefangen genommen und starb kurz darauf moglicherweise in Folge von Misshandlungen als Martyrer seiner Vorstellung von der Rolle des Papsttums 71 Vom Avignon zum Grossen Schisma nbsp Papstpalast Avignon Hauptartikel Avignonesisches Papsttum und Abendlandisches Schisma Papste waren nicht verpflichtet in Rom zu residieren jahrelange Abwesenheiten kamen vor Das sogenannte Exil der Papste in Avignon einer zum Kirchenstaat gehorigen Exklave die von franzosischem Territorium umschlossen war war daher nichts Neues Es begann 1309 und verlangerte sich ungeplant Fast alle Avigneser Papste beabsichtigten namlich die Ruckkehr nach Rom wurden aber durch verschiedene Grunde daran gehindert Avignon hatte gegenuber Rom einige Vorteile Es lag verkehrstechnisch gunstig an der Rhone man musste sich nicht mit konkurrierenden Adelsfraktionen befassen und bei Bedarf war franzosische Hilfe schnell zur Stelle Durch den kontinuierlichen Aufenthalt in Avignon war es leichter moglich eine effektive Verwaltung aufzubauen Die gravierendste negative Folge des Aufenthalts in Avignon war dass den Papsten die Kontrolle uber den Kirchenstaat entglitt Die Wiederherstellung dieser Kontrolle wurde ein finanzieller Kraftakt 72 Seit Johannes XXII wurden die Steuereinnahmen neu geordnet Folgende Ressourcen trugen nun stark zur Finanzierung des Avigneser Hofs bei 73 Provisionen Der kirchenrechtliche Begriff bezeichnet alle Arten hoheitlicher Verleihungen durch Einzeldekret auf dem Verwaltungsweg insbesondere die kanonische Amtsubertragung die fur die gultige Erlangung eines Kirchenamts unabdingbar ist 74 Reservationen Der Apostolische Stuhl hat das Recht die Vollmachten untergeordneter Amtstrager einzuschranken dies betrifft beispielsweise Dispense Weihen das Eherecht die Kirchenstrafen und heute nicht mehr das Busssakrament 75 Exspektanzen Der Papst konnte zur kunftigen Besetzung eines kirchlichen Amtes Benefizium einem Bewerber rechtsverbindliche Zusagen machen Das Konzil von Trient hob alle Exspektanzen auf sie sind seitdem zwar nicht verboten aber nicht rechtlich bindend 76 Annaten Diese seit dem 11 Jahrhundert eingezogene Abgabe vom ersten Jahreseinkommen einer neuen Pfrunde behielt sich nun die Kurie vor und baute sie neben Papstzehnt und Servitien zu einer zentralen Finanzquelle in ihrem Steuer und Abgabensystem aus der Klerus empfand die Annaten als sehr belastend 77 Saumige Zahler konnten exkommuniziert werden Kollektoren waren fur das Eintreiben der Gelder zustandig meist florentinische Banken uberwiesen das Geld und zahlten es aus Da die Einnahmen schwankten wurden die Banken auch zu Glaubigern des Papstes Die Ausgaben verteilten sich je nach den Interessen eines Papstes unterschiedlich bei Johannes XXII waren es vorwiegend Militarausgaben Benedikt XII gab das Geld teils fur Almosen teils fur Baumassnahmen aus Clemens VI leistete sich eine aufwandige Hofhaltung und Innozenz VI wandte fast die Halfte der Einnahmen seines Pontifikats fur die militarische Ruckeroberung des Kirchenstaats auf 78 Gleich zu Beginn der Avigneser Zeit hatte das Konzil von Vienne 1313 Coelestin V heiliggesprochen Dieser war als Engelspapst ausgesprochen popular Aber er war ein mit den Amtsgeschaften uberforderter alter Mann gewesen der sich 1294 zum Rucktritt hatte drangen lassen kein Rollenvorbild das einem Papst des 14 Jahrhunderts Orientierung hatte bieten konnen 79 Die Pestpandemie Mitte des 14 Jahrhunderts erschutterte die europaischen Gesellschaften und beschadigte das Ansehen des Papsttums Denn der Legende zufolge hatte Papst Gregor I kraft seines Gebets einst der Pest in Rom Einhalt geboten die Avigneser Papste dagegen waren angesichts der Seuche ohnmachtig 80 nbsp Sarkophag Urbans VI DetailIn der Bevolkerung und bei den Papsten selbst war prasent geblieben dass der Papst Bischof von Rom war sein dauerhafter Aufenthalt in Sudfrankreich etwas Irregulares Die Lebensverhaltnisse der Papste waren in Avignon zwar komfortabler als in Rom aber durch den Hundertjahrigen Krieg konnte Avignon ihnen keine grossere personliche Sicherheit mehr bieten Kardinal Gil Alvarez Carrillo de Albornoz bahnte den Weg zur Ruckkehr nach Rom indem er den Kirchenstaat teils fur die Papste militarisch zuruckeroberte und teils Arrangments mit dem Status quo fand Urban V traf 1367 in Rom ein zog sich aber 1370 durch die Schwierigkeiten entmutigt nach Avignon zuruck Nachdem Gregor XI 1377 die Ruckkehr der Kurie nach Rom durchsetzte aber schon am 27 Marz 1378 starb trat am 7 April 1378 erstmals seit uber 70 Jahren das Kardinalskollegium das zu zwei Dritteln aus Franzosen bestand in Rom zur Papstwahl zusammen Die stadtromische Bevolkerung forderte energisch dass der neue Papst nicht nach Avignon zuruckkehren durfe Die Kardinale verstandigten sich auf einen Kompromisskandidaten Bartolomeo Prignano den Erzbischof von Bari Als die Einwohner Roms das Konklave sturmten prasentierte man ihnen einen alten italienischen Kardinal als bereits gewahlt wahrend die Kardinale Gelegenheit hatten in die Engelsburg zu fliehen Tage spater wurde Prignano als neuer Papst prasentiert Die Einzelheiten dieser turbulenten Papstwahl sind teils unklar und das machte sie anfechtbar Prignano nannte sich Urban VI und machte durch die Namenswahl deutlich dass er das Werk Urbans V die Ruckkehr nach Rom zu vollenden beabsichtigte Dabei ging er sehr konfrontativ vor 81 Thomas Frenz vermutet dass Urban VI geistig verwirrt war und in eine Art papstlichen Casarenwahn verfiel 82 Die Kardinale verliessen Rom und erklarten Urbans Wahl am 20 Juli 1378 fur ungultig nachdem sie an seiner Kronung mitgewirkt und ihn monatelang als regularen Papst behandelt hatten Aber Amtsunfahigkeit war als Absetzungsgrund im Kirchenrecht nicht vorgesehen Aus der Neuwahl am 20 September 1378 ging Kardinal Robert von Genf als kunftiger Papst hervor Er nannte sich Clemens VII und wurde als Heerfuhrer Gregors XI fur ein Massaker an der Bevolkerung von Cesena im Fruhjahr 1377 verantwortlich gemacht Henker von Cesena Da Urban seinen Anspruch aufrechterhielt begann nun das Schisma Die weltlichen Herrscher Europas taktierten welchen der beiden Papste sie unterstutzen sollten Der romisch deutsche Konig Wenzel politisch unerfahren entschied sich fur Urban nicht alle Reichsstande folgten seinem Beispiel aber ein grosser Teil Norditaliens Johanna I die das Konigreich Neapel den wichtigsten papstlichen Vasallenstaat regierte unterstutzte ebenso wie Frankreich Clemens Letzteres veranlasste England fur Urban zu votieren woraufhin Schottland Clemens anerkannte Die iberischen Staaten zogerten lange aber entschieden sich letzten Endes fur Clemens Eine Entscheidung zwischen beiden Papsten wurde zunachst via facti militarisch gesucht Clemens musste sich nach seiner Niederlage 1379 nach Avignon zuruckziehen wo er noch den grossten Teil des von den avignesischen Papsten aufgebauten Verwaltungsapparats vorfand wahrend Urban die gleichen Strukturen in Rom neu schaffen musste Die avignonesische und die romische Obodienz brachten also ihre je eigene Kurie mit entsprechendem Finanzbedarf hervor 83 Eine besondere Urkundenform der romischen Obodienz sind die von papstlichen Sekretaren ausgestellten Breven nachgewiesen seit 1390 84 Fruhe Neuzeit Papst und Konzil nbsp Papstkronung auf dem Konstanzer Konzil Richental Chronik fol 101 r Das Schisma setzte sich unter den Nachfolgern von Urban und Clemens fort Die Mittel die zu dessen Beendigung versucht wurden blieben wirkungslos via cessionis ein Kontrahent tritt zuruck via discussionis die Kontrahenten klaren den Konflikt durch Gesprache via subtractionis ein Kontrahent wird zum Ruckzug gezwungen wurde 1398 gegen Avignon versucht Schliesslich blieb die Vereinbarung eines Konzils durch Kardinale beider Seiten die via concilii als letzte Option Das Konzil von Pisa setzte 1409 beide Papstrivalen mittlerweile Benedikt XIII und Gregor XII ab und wahlte Alexander V zum neuen Papst nach dessen Tod gefolgt von Johannes XXIII Aber es scheiterte damit diesen Beschluss auch durchzusetzen Nun konkurrierten drei Papste Das Konzil von Konstanz 1414 1418 wurde formell von Johannes XXIII einberufen Als diesem klar wurde dass er es nicht in erhoffter Weise leiten konnte floh er am 20 Marz 1415 aus Konstanz Die Konzilsvater erklarten in dem Dekret Haec sancta synodus am 6 April 1415 die Uberordnung des Konzils uber den Papst Johannes wurde ergriffen und zuruckgebracht Am 29 Mai 1415 begann der Prozess gegen ihn der mit seiner Absetzung endete Johannes akzeptierte das Urteil Gregor trat freiwillig zuruck Benedikt wurde ebenfalls der Prozess gemacht Er erkannte das Absetzungsurteil nicht an sondern zog sich auf die Burg von Peniscola zuruck wo er bis zu seinem Tod 1423 an seinem Anspruch festhielt und regelmassig seine Gegner verfluchte Dessen ungeachtet wahlte das Konzil Martin V zum neuen nun allgemein anerkannten Papst 85 Die Probleme des Einheitspapstes waren erheblich Der Kirchenstaat war wieder der Kontrolle entglitten Martin residierte erst in Mantua dann in Florenz ehe er 1420 in Rom einzog Er hatte von den schismatischen Papsten drei Kurien geerbt deren Mitglieder er soweit sie das wunschten in seine Verwaltung ubernehmen musste Martin versuchte die Stellung des Papsttums gegen den als bedrohlich empfundenen Konziliarismus zu starken Das noch von ihm einberufene Reformkonzil von Basel Ferrara Florenz scheiterte mit dem Anspruch seinen Nachfolger Eugen IV wegen Ungehorsams abzusetzen Konig Friedrich III stellte sich auf die Seite Eugens Das gab den Ausschlag Das mittlerweile machtlose und diskreditierte Konzil loste sich 1449 selbst auf der vom Konzil gewahlte Gegenpapst Felix V trat zuruck 86 Zur Starkung des Papsttums gegen den Konziliarismus trug bei dass die weltlichen Herrscher sich mit ihm arrangierten und Konkordate schlossen Zusatzliches Prestige brachten ihm die Unionen mit der orthodoxen Kirche und den meisten orientalischen Nationalkirchen auch wenn diese aufgrund der politisch bedrangten Lage der ostlich orthodoxen Christenheit zustande kamen und Proklamationen ohne grossere Wirkung blieben 87 Renaissancepapsttum Das Konzil von Konstanz hatte die von Frankreich zu zahlenden Annaten halbiert durch die Pragmatische Sanktion von Bourges entzog sich Frankreich 1438 ganz den Zahlungen an den papstlichen Stuhl Dieser erschloss sich im 15 Jahrhundert zwei neue Einnahmequellen Kompositionen und Amterkauf Als Kompositionen werden formell freiwillige Gaben an den Papst als Dank fur gewahrte Dispense bezeichnet De facto waren dies verpflichtende Zahlungen da die Dispensurkunde erst nach ihrem Eingang weiter bearbeitet wurde Das papstliche System des Amterkaufs eine Art verdeckte Staatsanleihen entstand in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts und wurde bis zur Franzosischen Revolution praktiziert Der Papst verkaufte ein Amt zu einem Festpreis an einen Interessenten der fortan die Einkunfte daraus bezog und die Moglichkeit hatte es zu einem hoheren Preis weiterzuverkaufen Unter bestimmten Bedingungen fiel das Amt an den Papst zuruck der es wieder zum Festpreis verkaufen konnte Um die Einkunfte zu erhohen erfand die Kurie immer mehr Amter damit sich Interessenten dafur fanden mussten sie attraktiv ausgestattet sein was in der Regel Kollegialverfassung bedeutete Die wegen der erfundenen Amter ubergrossen Kollegien zugleich religiose Bruderschaften teilten die Aufgaben selbstandig unter sich auf meist reichten wenige dafur speziell entlohnte Personen aus um die Arbeit zu erledigen alle ubrigen bezogen nur die Einkunfte De facto waren es die Kurialen selbst die mit den Einnahmen aus einem Amt ein zweites kauften usw 88 Die Kurienbediensteten werden also immer reicher und der Papst immer armer oder drastisch formuliert der Papst wurde von seiner eigenen Kurie ausgeplundert Deshalb kam es auch nie zu wirksamen Reformen da diese den Interessen der Kurialen widersprochen hatten 89 Im 15 Jahrhundert vergrosserte sich infolge des Amterkaufs insbesondere das Personal der Apostolischen Kanzlei fur das Jahr 1513 werden 700 Stellen in dieser Behorde genannt denen wegen der Amterakkumulation aber viel weniger Personen entsprachen Gesuche Suppliken waren schriftlich nach genauen Regeln abzufassen Dann nahm die Urkundenexpedition ihren komplizierten Weg durch die Kanzlei bei dem Gebuhren fallig wurden Die Zahl der ausgestellten Urkunden wuchs im Lauf des 15 Jahrhunderts stark an unter Innozenz VIII 1484 1492 wurde mit durchschnittlich 50 000 Urkunden pro Jahr das Maximum erreicht 90 Etwa seit dem 13 Jahrhundert hatten sich die Papste die Entscheidung bedeutender Rechtsfalle selbst vorbehalten bedeutend waren diese entweder weil hochrangige Personen involviert waren oder weil es um schwerwiegende Delikte ging Da die Papste sich nicht personlich damit befassten gingen solche Falle zur Bearbeitung an die Ponitentiarie eine Kanzlei deren Personal ahnlich wie bei der Apostolischen Kanzlei stark wuchs und immer mehr Zustandigkeiten an sich zog bis die Ponitentiarie unter Pius V auf ihre Kernaufgaben beschrankt wurde 91 nbsp Leo X zwischen seinen Cousins den Kardinalen Giulio de Medici spater Clemens VII und Luigi de Rossi Raffael um 1518 Uffizien Im Italien der Renaissance regierten die Papste ihren Kirchenstaat wie ein Furstentum Das Leben am papstlichen Hof ist durch das Notizbuch des Zeremonienmeisters Johannes Burckard gut bekannt Seit Innozenz VIII und Alexander VI herrschte der Nepotismus an der Kurie Keiner der Renaissancepapste erhielt eine Ausbildung die ihn fur das geistliche Amt qualifiziert hatte jeder hatte seine Karriere als Verwandter eines fruheren Papstes begonnen 92 einige Beispiele Borgia Alexander VI erhielt durch seinen Onkel Calixtus III die Kardinalswurde Piccolomini Pius III war der Neffe Pius II Della Rovere Julius II war der Neffe Sixtus IV Medici Leo X und Clemens VII waren Cousins Das fur die Renaissancepapste kennzeichnende Mazenatentum zeigt sich erstmals im Pontifikat Nikolaus V 1447 1455 der ganz Rom umbauen lassen wollte realisiert wurde aber nur der Torrione di Niccolo V am Vatikanspalast Nikolaus personlich hoch gebildet wollte Papsttum und Kirche als fuhrende Kulturmacht zu neuem Ansehen bringen mehrere Amtsnachfolger taten es ihm gleich 93 Pius II 1458 1464 liess seinen Geburtsort Corsigniano grundlegend umgestalten und schuf so die Renaissancestadt Pienza Am Hof Sixtus IV 1471 1484 war eine Reihe bedeutender Kunstler tatig darunter Fra Angelico Botticelli Tizian Michelangelo Raffael und Bramante Die Bevorzugung florentinischer Kunstler erklart sich aus der kulturellen Bedeutung von Florenz aber auch aus den engen Beziehungen der Papste zu florentinischen Bankiers 94 Die Weichenstellung fur tiefgreifende Veranderungen im Stadtbild Roms fand unter Sixtus IV statt ihm gelang es namlich die kommunale Verfassung zu andern und den Magistrat der Apostolischen Kammer zu unterstellen Rom blieb trotz aller Autonomiebestrebungen der Einwohner fortan unter papstlicher Kontrolle und entwickelte sich in Richtung auf eine Residenzstadt der Vatikan war nun anstelle des Lateran klares Zentrum papstlichen Zeremoniells 95 Der Petersdom war baufallig In zeittypischer Weise sollte er einem kompletten Neubau weichen zu dem Julius II am 18 April 1506 den Grundstein legte 96 Die Bevolkerung von Rom wuchs aber ihre Ernahrung wurde schwierig Im Umland von Rom lagen die grossen Landguter der Colonna Orsini Savelli und Caetani die den Anteil des Getreideanbaus zugunsten der Weidewirtschaft verringert hatten was einerseits viele ehemalige Bauern in die Saisonarbeit druckte andererseits den Getreidepreis in Rom steigen liess Die Papste versuchten mehrfach mit einer sozialeren Agrarpolitik in ihrem Kirchenstaat gegenzusteuern Verteilung unbebauter Flachen an Landlose Festsetzung des Getreidepreises was aber auf den Widerstand der Barone stiess und wenig erfolgreich war Der Dauerkonflikt mit dem romischen Adel war der Grund dass Julius II zu seiner personlichen Sicherheit Schweizer Landsknechte in Dienst nahm 97 Bei aller zeitgenossischen Kritik am verweltlichten Papsttum Das papstliche Supplikenregister zeigt dass Dispense in vielen Staaten Europas das Mittel der Wahl waren um gesellschaftliche Schwierigkeiten aufzuheben und Karrieren zu ermoglichen 98 So wurde beispielsweise die papstliche Bestatigung des Tordesillas Vertrags 1494 erbeten mit dem Spanien und Portugal ihre neuen aussereuropaischen Besitzungen abgrenzten Davon abgesehen konnten die Papste nur innerhalb Italiens eine selbstandige Politik betreiben und mussten sich ansonsten wechselnde Bundnispartner suchen Militarische Bundnisse an denen die Papste beteiligt waren wurden als Heilige Liga bezeichnet 99 nbsp Neubau der Peterskirche Maarten van Heemskerck um 1535 Gemaldegalerie Berlin Papste und Kurie unterschatzten so Georg Schwaiger wie verbreitet Abneigung und innere Entfremdung gegenuber dem Papsttum in weiten Teilen der abendlandischen Christenheit waren Mit Kritik an der Ablassverkundigung zur Finanzierung des Peterskirchen Neubaus trat zunachst Martin Luther hervor und erzielte ein grosses Echo Im Pontifikat des Medici Papstes Clemens VII und den ersten Amtsjahren seines Nachfolgers Paul III erfolgte eine nicht mehr umkehrbare Abwendung Englands Skandinaviens und grosser Teile Deutschlands von Rom Nun sank die universale Geltung des jetzt von den Gegnern vielfach als antichristlich bezeichneten Papsttums endgultig dahin doch sei aus dem Schock die Motivation zur Reform der Kirche und auch der Kurie erwachsen 100 Konfessionelles Zeitalter Hauptartikel Konzil von Trient Der romische Katholizismus geriet etwa seit den 1530er Jahren in einen mehrere Jahrzehnte wahrenden Transformationsprozess hinein an dessen Ende die romisch katholische Konfessionskirche der Fruhen Neuzeit stand 101 In der kontroverstheologischen Polemik gewannen die Unterscheidungslehren grosse Bedeutung Da die Reformatoren die hierarchische Struktur der Kirche in Frage gestellt hatten reagierte der nachtridentische Katholizismus so Schwaiger mit einer Uberbetonung des hierarchischen Amtes gipelnd im Papsttum 102 Der Papst stand fortan als absolutistischer Monarch Kirche und Kirchenstaat vor Die Abfolge mehrerer Reformpapste Pius IV Pius V Gregor VIII Sixtus V brachte auch Reformprozesse an der Kurie in Gang Ein stehendes Heer der Einzug direkter Steuern Nuntiaturen als diplomatische Gesandtschaften eine zentralisierte Administration in der 15 Kardinalskongregationen fur bestimmte Ressorts zustandig waren die Kurie wurde effektiver 103 Mit der 1622 gegrundeten Kongregation fur die Glaubensverbreitung De Propaganda Fide stellten sich die Papste an die Spitze der Weltmission die von den grossen Orden getragen und durch die Patronatsmachte Spanien und Portugal unterstutzt wurde 104 Die Einrichtung der Kardinalskongregationen eine Art Fachministerien 105 hatte den Nebeneffekt dass das Kardinalskollegium die Moglichkeit zur Mitregierung einbusste und der papstliche Absolutismus gestarkt wurde Die einstigen Fursten der Kirche wurden zu Burokraten der Kurie 106 Ab der Mitte des 16 Jahrhunderts bis ins spate 18 Jahrhundert kamen die Papste oft aus Familien die sich im sozialen Aufstieg befanden und waren von ihrer Qualifikation her Juristen und Kanonisten Es gab eine fur Papste typische Kurienkarriere die mit einem juristischen Referendariat begann und dann in die Provinzverwaltung des Kirchenstaats fuhrte Diplomatische und juristische Erfahrung bereitete auf die Verwaltung eines Bistums vor und schliesslich waren die angehenden Papste in Kongregationen und Sekretariaten tatig Unter Paul III wurde der Nepotismus institutionalisiert und das Amt des Kardinalnepoten geschaffen meist ein Neffe des Papstes der eine Art Vizepapst war Nominell hatte er zahlreiche Amter seine Hauptaufgabe war es aber Kontrolle uber die kirchliche Einnahmen zu wahren und die gesellschaftliche Stellung der papstlichen Familie uber das aktuelle Pontifikat hinaus zu sichern Dies entlastete den Papst davon selbst fur seine Familie Politik machen zu mussen Auch nachdem das Amt des Kardinalnepoten 1692 wieder abgeschafft worden war war die Sorge fur die eigene Familie fur die Papste selbstverstandliche Pflicht In einer Konkurrenzsituation zum Kardinalnepoten stand der Staatssekretar der als Vertrauter des Papstes allein diesem verantwortlich war Ihm war das Staatssekretariat unterstellt welche sich im 16 Jahrhundert aus dem papstlichen Nuntiaturwesen entwickelt hatte und im folgenden Jahrhundert die wichtigste politische Behorde des Vatikans war Alexander VII ein ehemaliger Staatssekretar wurde 1655 zum Papst gewahlt 107 nbsp Fronleichnamsprozession Alexanders VII Giovanni Maria Morandi zugeschrieben um 1655 Musee des Beaux Arts de Nancy Das Territorium des Kirchenstaats wurde im 16 und fruhen 17 Jahrhundert gezielt vergrossert nach der Romagna kamen Ferrara Urbino und Castro hinzu Indem die Papste den Landbesitz des verschuldeten alten Adels aufkauften wurde dieser entmachtet seit 1639 waren Landbesitz und Jurisdiktion getrennt Entstanden war ein zentralistischer und vergleichsweise moderner Staat der einen guten Zugriff auf seine finanziellen Ressourcen hatte Aber obwohl die Steuern und Abgaben mehrfach angehoben wurden waren der Haushalt des Vatikan standig defizitar Eine Ausweitung des Amterkaufs und die Einfuhrung des Monti Systems festverzinsliche Staatsanleihen anderten daran nichts Als Grunde sieht Tobias Morschel wirtschaftliche Ruckstandigkeit und Unproduktivitat Verschuldung Klerikalisierung der Verwaltung der Kirchenstaat wurde fur das Papsttum zu einer Belastung 108 Die hierarchische Struktur der romisch katholischen Kirche wurde dadurch gestarkt dass die Bischofe zu regelmassigen Ad limina Besuchen im Vatikan verpflichtet waren und Apostolische Visitationen den Papst uber die Verhaltnisse vor Ort informierten Europa wurde mit einem Netzwerk von Nuntiaturen uberzogen die den Papsten eine zusatzliche Moglichkeit zur Kontrolle der Ortskirchen boten 109 Die Umsetzung der tridentinischen Reformen war fur die Papste allerdings nur in Kooperation mit den katholischen Herrschern Europas moglich Diese waren ihrerseits an der Durchsetzung religioser Normen interessiert weil dies ein Aspekt der zeittypischen Disziplinierung der Untertanen war Doch strebten sie an auf ihrem Staatsgebiet die Privilegien und Immunitaten des Klerus zu beschneiden die wirtschaftlichen und finanziellen Ressourcen der katholischen Kirche fur ihre Zwecke zu nutzen und den Einfluss Roms zu vermindern Staatskirchliche und papstliche Anspruche kollidierten daher Zwischen dem Kirchenstaat und der Republik Venedig eskalierte der Konflikt 1606 fast zum Krieg Frankreich besass mit dem Gallikanismus bereits eine staatskirchliche Tradition in der Regierungszeit Ludwigs XIV fuhrte der Regalienstreit zum Beschluss der gallikanischen Artikel 1682 die von den Papsten nicht anerkannt wurden und bis zur Franzosischen Revolution fur Konfliktstoff sorgten 110 In der internationalen Politik ging der Einfluss der Papste stetig zuruck Auf die Friedensverhandlungen von Vervins 1598 hatte Clemens VIII Einfluss nehmen konnen An den Verhandlungen die den Westfalischen Frieden 1648 vorbereiteten nahm zwar der Nuntius Fabio Chigi der spatere Papst Alexander VII teil Doch dass Innozenz X die Friedensvertrage ablehnte blieb folgenlos Bei allen weiteren Friedensverhandlungen des 18 Jahrhunderts war kein Nuntius mehr beteiligt Einen Rest politischen Einflusses wahrte Rom nur in den Bundnisverhandlungen europaischer Staaten zum Kampf gegen das expandierende Osmanische Reich so bei der Abwehr der osmanischen Belagerung Wiens 1683 111 18 Jahrhundert Vor 1700 unternahmen insbesondere Innozenz XI und Innozenz XII den Versuch bislang folgenlose Beschlusse von Trient umzusetzen ripresa tridentina Das Bischofsamt wurde gestarkt und mehr seelsorgerlich ausgerichtet Massnahmen zur Reform der Kurie und zur Stabilisierung der papstlichen Finanzen ergriffen und der institutionelle Nepotismus abgeschafft Doch die folgenden Jahrzehnte sind durch einen erheblichen Bedeutungsverlust des Papsttums gekennzeichnet Tobias Morschel zeichnet die Papste dieser Epoche als personlich fromme und integre aber auch schwache Personlichkeiten die politisch unerfahren waren und auf die teils dezidiert antipapstliche Aufklarung nur ablehnend defensiv reagierten so dass der Abstand zur nun zunehmend sakularen Kultur wuchs 112 Ahnlich urteilt Georg Schwaiger ein innerlich gefestigtes hochstehendes Papsttum musste den weiteren Ruckgang nicht nur seines politischen sondern auch seines innerkirchlichen Einflusses in den katholischen Staaten hinnehmen Wohl um politische Konflikte zu entscharfen erhoben die Kardinale zwar redliche aber meist nicht starker profilierte Papste 113 Die politisch militarische Schwache des Kirchenstaats trat im 18 Jahrhundert offen zutage weil Italien Schauplatz europaischer Erbfolgekriege wurde Mehrfach wurde der Kirchenstaat von fremden Truppen besetzt und die Lehnshoheit der Papste uber Sizilien und Parma ubergangen Die Nationalstaaten besonders Frankreich Habsburg und Spanien brachten nun ihre Interessenvertreter ins Kardinalskollegium Bei Papstwahlen sorgten die widerstreitenden Interessen dieser Nationalparteien fur uberlange Konklave aus denen schwache Kompromisskandidaten hervorgingen 114 Die Aufhebung des Jesuitenordens durch Clemens XIV 1769 1774 erscheint als ein Symptom der politischen Schwache des Papsttums am Vorabend der Franzosischen Revolution Sie hatte eine lange Vorgeschichte und erfolgte auf starken Druck Spaniens Portugals und Frankreichs 115 Clemens war 1769 aus einem Konklave hervorgegangen in dem die Jesuitenfrage dominiert hatte Es bestand daher die Erwartung dass er den Orden aufheben werde ohne dass er dies bindend zugesagt hatte Zunachst versuchte er durch grosse Zugestandnisse an das Staatskirchentum den Konflikt mit den Bourbonenstaaten zu entscharfen die ihrerseits den Druck bis zur Drohung mit einem Schisma erhohten Clemens gab zogernd nach und verfugte mit dem Breve Dominus ac Redemptor am 21 Juli 1773 die Ordensaufhebung Daraufhin raumten Frankreich und Neapel Teile des Kirchenstaats die sie besetzt gehalten hatten 116 Das lange Pontifikat Pius VI war zunachst noch durch die Jesuitenfrage uberschattet Mit einer Reise nach Wien versuchte er 1782 vergeblich auf Kaiser Josephs II staatskirchliche Reformen Josephinismus Einfluss zu gewinnen Politische Rucksichten veranlassten ihn die Franzosische Revolution Zivilkonstitution des Klerus und konstitutionelle Kirche erst im Fruhjahr 1791 mit den Breven Quod aliquantum und Caritas zu verurteilen Sein Beitritt zur ersten Koalition gegen Napoleon hatte verheerende Folgen Im Vertrag von Tolentino musste er am 19 Februar 1792 den Verlust von Avignon Venaissin Ferrara Bologna und spater auch Ancona zustimmen Zu den schweren Kontributionen und Geldbussen kam die Herausgabe von Kunstschatzen des Vatikans Nach Unruhen in Rom folgte dort am 15 Februar 1798 die Abschaffung des Kirchenstaats durch Ausrufung der Republik Der Papst selbst kam in franzosische Haft in der er verstarb 117 Das lange 19 Jahrhundert nbsp Pius VII und Kardinal Caprara Jacques Louis David um 1805 Philadelphia Museum of Art Pius VII wurde unter osterreichischem Schutz in Venedig gewahlt und zog am 3 Juli 1800 in Rom ein Sein Kardinalstaatssekretar Ercole Consalvi handelte mit Napoleon die Bedingungen des Konkordats von 1801 aus in dem der Papst erhebliche Konzessionen machen musste aber die Neuordnung der katholischen Kirche in Frankreich ermoglichte Dass Pius VII alle Bischofe des Ancien Regime absetzte ruckte den papstlichen Primatsanspruch neu ins Bewusstsein Napoleon verkundete einseitig die Organischen Artikel In der vergeblichen Hoffnung Zugestandnisse bei diesen Artikeln und in Frage des Kirchenstaats zu erreichen nahm Pius VII an Napoleons Kaiserkronung teil Seine Weigerung sich an der Kontinentalsperre zu beteiligen hatte die franzosische Besetzung Roms zur Folge der Rest des Kirchenstaats wurde mit Frankreich vereinigt Am 10 Juni 1809 exkommunizierte Pius VII den Rauber des Patrimonium Petri Er wurde von seinen Ratgebern isoliert und nach Savona gebracht Das Ansehen des Papsttums bei den Zeitgenossen stieg durch den Widerstand gegen Napoleon Nach dessen Sturz kehrte Pius VII am 25 Mai 1814 nach Rom zuruck der Wiener Kongress restaurierte 1815 den Kirchenstaat 118 Bereits bei den Verhandlungen des Wiener Kongresses wurde der Kirchenstaat als alteste und legitimste Monarchie bezeichnet Fur nicht nur katholische Konservative war das Papsttum als Trager einer uberlegenen Legitimitat attraktiv 119 Joseph de Maistre veroffentlichte 1819 die Programmschrift Vom Papste Du Pape welche eine Wiederherstellung der Allianz von Thron und Altar befurwortete und Papst und Konig als legitime Monarchen und Reprasentanten Gottes beschrieb Bereits bei de Maistre verlagerte sich das Interesse vom Jurisdiktionsprimat des Papstes hin zum Konzept papstlicher Unfehlbarkeit 120 Hinzu kam die Verklarung von Kaiser Papst und Rittertum in der Romantik Friedrich Schlegel veranlasste die deutsche Ubersetzung von de Maistres Papstbuch 121 Hauptartikel Ultramontanismus nbsp Fronleichnamsprozession Gregors XVI Ferdinando Cavalleri 1840 Die Franzosische Revolution hatte kurzfristig in den meisten europaischen Staaten die bischoflich landeskirchlichen Strukturen zerstort um an deren Stelle ein radikales Staatskirchentum zu setzen Damit fehlten aber langfristig die ortskirchlichen Gegengewichte zum Papsttum und dies machte nach Einschatzung von Gunther Wassilowsky im 19 Jahrhundert den Weg frei fur eine verstarkte Romorientierung und ein Wiedererstarken des Papsttums In Kurie und Kardinalskollegium stritten die pragmatisch reformbereiten Politicanti um den Kardinalstaatssekretar Consalvi mit den radikal reaktionaren Zelanti darum ob die in napoleonischer Zeit eingeleitete Modernisierung der kirchlichen Verwaltung fortgefuhrt oder zuruckgenommen werden sollte Wahrend des Pontifikats Gregors XVI 1831 1846 setzten sich die Zelanti durch der Kirchenstaat wurde daher so Wassilowsky eines der ruckstandigsten Staatswesen Europas 122 Schwer verschuldet und schlecht verwaltet befand sich dieser Kirchenstaat bis zu seiner Auflosung 1870 so Schwaiger im Zustand permanenter Agonie Aufstandsversuche wurden mit Hilfe franzosischer und osterreichischer Truppen unterdruckt 123 Gregor selbst hatte 1799 eine Programmschrift Der Triumph des Heiligen Stuhls und der Kirche Il trionfo della Santa Sede e della Chiesa veroffentlicht und richtete seine Kirchenpolitik daran aus unterstutzt von den Kardinalstaatssekretaren Tommaso Bernetti und Luigi Lambruschini Die italienische Einigungsbewegung Risorgimento lehnte er entschieden ab ebenso Gewissens Meinungs und Pressefreiheit Enzyklika Mirari vos 1832 und den technischen Fortschritt 124 nbsp Ostermesse auf dem Petersplatz 1865 In der Jahrhundertmitte entstand so Wassilowsky eine konfessionell katholische Volksfrommigkeit in der Papstdevotion und Rompathos identitatsstiftend wirkten Pius IX 1846 1878 musste im Revolutionsjahr 1848 nach Gaeta fliehen wahrend in Rom die Republik ausgerufen wurde Im Jahr 1850 kehrte er nach Rom zuruck in dem der Kardinalstaatssekretar Giacomo Antonelli wieder ein Polizeiregiment etablierte Nachdem die Romagna die Marken und Umbrien 1860 dem Kirchenstaat verloren gingen bestand dieser nur noch unter dem Schutz franzosischer Truppen aus Rom und seinem Umland Der von der italienischen Nationalbewegung bedrangte Papst hatte hohe Sympathiewerte bei den Katholiken vor allem Deutschlands und Frankreichs Er war der geliebte Heilige Vater Rompilgerfahrten liessen sich dank Eisenbahn als Massenveranstaltungen organisieren 125 Hauptartikel Syllabus errorum und Erstes Vatikanisches Konzil Die Kirchenkonstitution Pastor Aeternus des Ersten Vatikanischen Konzils stellt die Sanktionierung der ultramontanen Papstidee durch das Lehramt dar In den Konzilsdebatten begegnete immer wieder das Argument dass die papstliche Unfehlbarkeit in der sich standig wandelnden modernen Welt notig sei um schnell in einer fur alle Katholiken verbindlichen Weise reagieren zu konnen Zwei Monate nach der Verabschiedung von Pastor Aeternus zogen am 20 September 1870 italienische Truppen in Rom ein was das Ende des Kirchenstaates bedeutete Die hochste theologische Steigerung des Papstamtes und der Verlust seiner politischen Bedeutung fallen also zeitlich fast zusammen Pius IX verstand sich nun als Gefangener im Vatikan 126 Hauptartikel Romische Frage Leo XIII 1878 1903 gehorte als Kardinal zu den geistigen Vatern des Syllabus errorum von 1864 Wahrend der Syllabus aber nur Negationen formulierte zeichnet es des Pontifikat Leos XIII aus dass er die katholische Lehre zu vielen Zeitfragen in Enzykliken positiv darlegte dabei orientierte er sich durchgangig am Neuthomismus Diplomatisches Geschick und politische Wendigkeit ermoglichten ihm so Schwaiger die Beziehung des Heiligen Stuhles zu den modernen Staaten auch den Demokratien erheblich zu verbessern 127 Hauptartikel Au milieu des sollicitudes Fur Italien galt das aber nicht Hier erneuerte er das bereits von seinem Vorganger aufgestellte Verbot fur italienische Katholiken das aktive oder passive Wahlrecht auszuuben Non expedit In den 1880er Jahren blockierte Frankreich eine Aussohnung des Heiligen Stuhles mit Italien Erst 1895 als sich die Nachteile dieser Verbotspolitik deutlich zeigten weil Kirchengegner die italienische Politik dominierten gestand Leo XIII die Beteiligung an Kommunalwahlen zu 128 Unter den insgesamt 46 Enzykliken Leos XIII ist Rerum Novarum 1891 von besonderer Bedeutung In der Sozialen Frage schlug der Papst einen Mittelweg zwischen liberalem Individualismus und sozialistischem Kollektivismus ein 129 Titel nbsp Darstellung des hl Silvester 314 335 Bischof von Rom mit Papstkreuz in Pisa von Giovanni Antonio CybeiDie Titel des Papstes sind nach dem Annuario Pontificio dem Jahrbuch des Heiligen Stuhls die folgenden 130 Episcopus Romanus Bischof von Rom Vicarius Iesu Christi Stellvertreter Jesu Christi Dieser schon im 5 Jahrhundert belegte Titel bezieht sich ursprunglich auch auf Bischofe und Priester Die dogmatische Konstitution Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils bezieht diesen Titel sowohl auf den Papst mit Blick auf die Gesamtkirche LG 18 2 als auch auf den einzelnen Bischof mit Blick auf die ihm anvertraute Teilkirche LG 27 1 Der Codex Iuris Canonici verwendet den Titel ausschliesslich fur den Papst Successor Principis Apostolorum Nachfolger des Apostelfursten Petrus Dieser Titel bezieht sich auf die geistlichen Fundamente des Papstamtes insofern Petrus sowohl der Erste im Apostelkollegium als auch erster Bischof von Rom war Summus Pontifex Ecclesiae Universalis Oberster Bruckenbauer der Weltkirche Dieser Titel bringt den Anspruch auf die hochste Autoritat innerhalb der ganzen Kirche auf der Erde zum Ausdruck Von da her leitet sich die Stellung des Papstes in der Liturgie etwa der Konzelebration mit Patriarchen ab Primas Italiae Primas von Italien Dabei handelt es sich um einen reinen Ehrentitel Die einem Primas zukommende Gewalt ubt der Papst schon aufgrund des papstlichen Primats aus Archiepiscopus et Metropolitanus Provinciae Romanae Erzbischof und Metropolit der romischen Kirchenprovinz Wie alle Metropolitanbischofe ubt er bestimmte Aufsichts und Kontrollrechte uber seine Suffraganbischofe aus Princeps sui iuris Status Civitatis Vaticanae unabhangiger Furst des Staates der Vatikanstadt Dies ist der volkerrechtlich weltliche Titel des Papstes Servus Servorum Dei Diener der Diener Gottes Diesen Titel hat sich zuerst Papst Gregor der Grosse gegeben nachfolgende Papste haben dies weitergefuhrt Der Titel Patriarch des Abendlandes Patriarcha Occidentis beziehungsweise Patriarch des Westens wurde von den Papsten nach dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 angenommen und 1500 Jahre lang gefuhrt Das Patriarchat des Abendlandes war das einzige der funf altkirchlichen Patriarchate das im Westromischen Reich lag Aus ihm entwickelte sich die Lateinische Kirche 131 Papst Benedikt XVI liess den Titel im Annuario Pontificio des Jahres 2006 aus der offiziellen Papsttitulatur entfernen 132 133 134 Unabhangig vom Titel eines Patriarchen wird der Papst von einigen Kanonisten als Patriarch der Westkirche betrachtet aus dem sich seine Befugnisse und die Jurisdiktionsgewalt in der Lateinischen Kirche ergeben 135 Zusatzlich zu dieser offiziellen Titulatur wird der Papst auch als Pontifex Maximus in Inschriften oft als P M oder Pont Max abgekurzt oder auch als Episcopus Ecclesiae Catholicae Bischof der katholischen Kirche bezeichnet nbsp Unterschrift Pius XII Dokumente werden vom Papst gewohnlich mit seinem Papstnamen unterzeichnet wobei dem eigentlichen in der Regel latinisierten Namen direkt die Abkurzung PP fur papa oder pastor pastorum Hirte der Hirten folgt mit gegebenenfalls angehangter Ordnungszahl 136 Ioannes Paulus PP II oder Benedictus PP XVI oder Franciscus PP Als Anrede des Papstes benutzen Katholiken meist Heiliger Vater Dem diplomatischen Protokoll entspricht die Bezeichnung oder Anrede des Papstes als Eure Heiligkeit oder als Heiliger Vater 137 Kirchenrechtliche StellungDem Papst kommt im Recht der katholischen Kirche die zentrale Rolle zu Die umfassenden Kompetenzen sind in den canones 331 bis 335 des kirchlichen Gesetzbuches CIC bzw in den gleichlautenden Normen des Gesetzbuches fur die mit Rom unierten katholischen Ostkirchen CCEO normiert Die Bischofe von Rom verstehen sich seit altester Zeit als Nachfolger des Apostels Petrus und Inhaber des Petrusdienstes gemass Matthaus 16 18 Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Machte der Unterwelt werden sie nicht uberwaltigen Ich werde dir die Schlussel des Himmelreichs geben was du auf Erden binden wirst das wird auch im Himmel gebunden sein und was du auf Erden losen wirst das wird auch im Himmel gelost sein Mt 16 18 19 EU Gemass can 331 CIC lebt im Papst als Bischof von Rom das von Jesus Christus an Simon Petrus ubertragene Amt fort Der Papst hat nicht nur einen Ehrenvorrang vor den ubrigen Bischofen er ist vielmehr Haupt des Bischofskollegiums und als solcher mit wirklichen Kompetenzen uber die Gesamtkirche ausgestattet 138 Ein Ehrenvorrang der romischen Bischofe in der Liebe wird prinzipiell von vielen Kirchen und Konfessionen anerkannt und im Can 6 des Konzils von Nicaea als Gewohnheit bezeichnet Seine dogmatische und rechtliche Tragweite ist jedoch von Anfang an Gegenstand innerchristlicher Kontroversen Die Lehre dass die Bischofe von Rom als Nachfolger des Petrus exklusive Vorrechte namlich den Jurisdiktionsprimat und bei Lehraussagen ex cathedra Unfehlbarkeit geniessen wird nur von Gliedern der katholischen Kirchen die den Papst als Oberhaupt anerkennen geglaubt Primatialgewalt Der Primatsanspruch des Papstes wird dogmatisch aus dem Petruswort in Matthaus 16 hergeleitet Als Nachfolger des Apostels Petrus irdischer Stellvertreter Jesu Christi und Hirte der Universalkirche verfugt der Papst in der romisch katholischen Kirche uber hochste volle unmittelbare und universale ordentliche Gewalt die er immer frei ausuben kann can 331 CIC Naher bestimmt wird diese Gewalt als Hochstgewalt Der Papst ist Trager der Hochstgewalt potestas suprema das heisst dass es in der Kirche keine Gewalt gibt die ihm rechtlich ubergeordnet ist 139 In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage wie mit ungeeigneten beispielsweise haretischen Papsten umgegangen werden soll Mittelalterliche Kirchenrechtler wie Huguccio waren der Uberzeugung ein Papst gehe automatisch ipso facto des Amtes verlustig wenn er offenkundig a fide devius vom Glauben abgekommen sei Gegebenenfalls stellt ein Konzil oder auch nur das Kardinalskonsistorium den Glaubensabfall fest Diese Konzeption ist nicht vereinbar mit der neuzeitlichen Entwicklung der Lehre von Papst und Kirche vor allem seit den Dogmen des Ersten Vatikanischen Konzils Einen haretischen Papst kann es gemass diesem Konzil nicht mehr geben weil seine Lehrsatze irreformabel sind wenn sie feierlich also nach katholischer Uberzeugung als im Glauben verpflichtend geaussert werden Der Papst musste von Amts wegen feierlich einen irrigen Satz lehren was er wegen des bewahrenden Beistands des Heiligen Geistes aber nicht kann Eine kirchenrechtliche Regelung ist daher fur solche Falle in der katholischen Kirche nicht vorgesehen weil sie nicht vorkommen konnen 139 Vollgewalt Der Begriff der Vollgewalt potestas plena bezeichnet eine Gewaltenfulle in materieller und formeller Hinsicht plenitudo potestatis 140 Materiell bedeutet sie dass sich die Primatialgewalt des Papstes nicht auf bestimmte Sachgebiete beschrankt sondern sich auf alle Angelegenheiten der Kirche erstreckt also auf die klassischen Bereiche des Lehrens Heiligens und Leitens 140 In formaler Hinsicht bedeutet Vollgewalt dass die Amtsgewalt des Papstes Exekutive Legislative und Judikative umfasst So ist der Papst oberster Gesetzgeber der Kirche und nur an das gottliche Recht ius divinum welches als solches unveranderlich ist gebunden 140 Bezuglich rein kirchlichen Rechts ius mere ecclesiasticum kann er jederzeit neue Kanones erlassen alte streichen oder von ihnen befreien dispensieren Der Papst ist oberster Richter der Kirche und selbst keinem kirchlichen Gericht unterworfen prima sedes a nemine iudicatur Urteile des Papstes sind demgemass stets letztinstanzlich und unanfechtbar Mit Ausnahme bestimmter Falle can 1405 1 CIC ist die Rechtsprechung an entsprechende Gerichte der Kurie delegiert Als oberster Verwalter der Kirche ist der Papst mit der Aufsicht uber das ganze kirchliche Leben betraut Dabei bedient er sich vor allem seiner Kurie der Nuntien und besonderer Visitatoren Zudem besteht fur jede Bischofskonferenz die Pflicht alle funf Jahre in Rom uber das kirchliche Leben auf dem Gebiet der Konferenz Bericht zu erstatten Ad limina Besuch 140 Unmittelbare Gewalt Die Primatialgewalt ist unmittelbar potestas immediata Das bedeutet dass sich der Papst ohne Einschaltung eines Zwischenorgans jeder Sache annehmen kann Er kann so unter Ausschluss aller originar zustandigen Instanzen eine Sache an sich ziehen und sich eine bestimmte Entscheidung vorbehalten affectio papalis 141 Umgekehrt kann sich jeder Glaubige direkt an den Papst wenden ohne einen bestimmten Instanzenweg einhalten zu mussen can 1417 CIC Die affectio papalis wird freilich nur subsidiar angewandt damit die Kirchenverfassung nicht ausgehohlt wird Die Unmittelbarkeit der papstlichen Gewalt ist durch die auf gottlichem Recht beruhende Eigenstandigkeit des Bischofsamts begrenzt 141 Die Amtsgewalt des Papstes tritt damit in der Regel nicht in Konkurrenz zur Amtsgewalt der Bischofe Universalgewalt Universalgewalt potestas universalis bedeutet dass sich die Primatialgewalt auf die ganze Kirche also auf alle Teilkirchen z B Bistumer und kirchlichen Teilgemeinschaften 142 bezieht Der Papst ist also Universalbischof der katholischen Kirche wobei zu berucksichtigen ist wie die Unmittelbarkeit der papstlichen Gewalt verstanden wird Bischofliche Gewalt Die Bezeichnung der Primatialgewalt als wirkliche bischofliche Gewalt potestas vere episcopalis geht vor allem auf Bestrebungen zuruck die Primatialgewalt deutlich von der weltlichen Gewalt fur das aussere Kirchenregiment zu unterscheiden und sie so gleichzeitig dem weltlichen Einfluss zu entziehen 143 Die Primatialgewalt ist also eine geistliche Gewalt was heute nicht mehr in Frage steht Frei ausubbare Gewalt Dass der Papst von seiner Primatialgewalt frei Gebrauch machen kann bedeutet dass er hierbei von keiner kirchlichen Instanz gehindert werden kann 143 Bischof von Rom nbsp Die Lateranbasilika Kathedrale des Bischofs von RomAls Bischof von Rom ist der Papst Leiter der romischen Ortskirche Die Fuhrung der Amtsgeschafte ist weitgehend an den Kardinalvikar fur das Bistum Rom delegiert Dogmatisch und kirchenrechtlich ungeklart ist die Frage ob die Personalunion des romischen Bischofsamtes und des Petrusdienstes gottlichen Ursprunges bzw Rechtes und damit unaufhebbar ist oder nicht 144 Eine notwendige Residenzpflicht des Bischofs von Rom in der Stadt Rom scheint selbstverstandlicher als sie tatsachlich war Wahrend des Abendlandischen Schismas haben mehrere Bischofe von Rom ihre Bischofsstadt und ihre Bischofskirche in ihrer Amtszeit nie gesehen 145 Die christliche Gemeinde der Stadt Rom fuhrt in ihrer Bischofsliste an erster Stelle den Apostel Petrus Uberliefert und in den ersten Jahrhunderten unbestritten ist dessen Martyrium und Grab in Rom am vatikanischen Hugel Kathedrale des Bistums Rom ist die Lateranbasilika Dort befindet sich der Sitz des papstlichen Kardinalvikars und seiner Behorde Sie ist die ranghochste der romischen Patriarchalbasiliken Wahl Hauptartikel Papstwahl Zum Papst kann grundsatzlich jeder mannliche Katholik gewahlt werden Dabei erhalt der Gewahlte gemass Kirchenrecht wenn er zu diesem Zeitpunkt schon Bischof ist unmittelbar die volle und hochste Gewalt in der Kirche durch die Annahme der rechtmassig erfolgten Wahl can 332 1 CIC Wenn der Gewahlte noch nicht Bischof ist ist er sofort zum Bischof zu weihen Der Papst wird im Konklave einer Versammlung aller Kardinale die bei Eintritt der Sedisvakanz junger als 80 Jahre sind auf Lebenszeit gewahlt Diese Altersbeschrankung gibt es erst seit Paul VI Das Konklave wird heute in der Sixtinischen Kapelle am Petersdom abgehalten Der letzte Papst der zum Zeitpunkt seiner Wahl kein Kardinal war und der Wahlversammlung darum selbst nicht angehorte war Urban VI im Jahre 1378 Die 1996 mit der Konstitution Universi Dominici Gregis eingefuhrte Anderung der Wahlordnung wonach nach dem 30 bzw 33 erfolglosen Wahlgang abhangig vom Zeitpunkt des ersten Wahlgangs 146 abweichend von der normalerweise geforderten Zweidrittelmehrheit zuzuglich einer Stimme auch eine absolute Mehrheit ausreicht wurde 2007 von Papst Benedikt XVI mit dem Motu proprio De aliquibus mutationibus in normis wieder ruckgangig gemacht allerdings werden nach dem 30 bzw 33 Wahlgang nur noch Stichwahlen durchgefuhrt Die Zeit in der fur einen verstorbenen oder zuruckgetretenen Amtsinhaber noch kein Nachfolger bestimmt oder der Heilige Stuhl aus anderen Grunden vakant unbesetzt ist wird als Sedisvakanz bezeichnet Wahrend dieser Zeit wird die Leitung der Kirche durch das Kardinalskollegium wahrgenommen Dieses besitzt nach den Normen der apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis jedoch nur sehr eingeschrankte Kompetenzen Es darf allein uber ordentliche Angelegenheiten und solche die keinen Aufschub dulden entscheiden Fragen die der Jurisdiktion des Papstes zugewiesen sind darf das Kollegium nicht an sich ziehen Auch papstliche Gesetze und die Rechte des Apostolischen Stuhls und der Romischen Kirche darf es nicht antasten 147 Die Hauptaufgabe liegt bei der Vorbereitung der Papstwahl Aufgaben und FunktionenLeitung der Kirche Aufgabe des Papstes ist die Leitung der Gesamtkirche Hierzu bedient er sich seiner amtlichen Gewalten insbesondere der Primatialgewalt Der Papst stellt so die Einheit der in Teilkirchen Bistumer Kirchen eigenen Rechts aufgeteilten Kirche sicher Fragen und Sachen die die Kirche als Ganzes betreffen sind seiner Amtsgewalt reserviert Allein der Papst darf Bistumer errichten neu umschreiben oder aufheben die Erlaubnis zur Bischofsweihe erteilen religiose Institute aufheben und uber Selig und Heiligsprechungen abschliessend befinden Zudem sind dem Papst gewisse Prozesse etwa Ehenichtigkeitsverfahren von Staatsoberhauptern oder Prozesse gegen Kardinale reserviert Im Hinblick auf die unierten Ostkirchen sind bei alldem die Rechte der Patriarchen und Metropoliten zu beachten die im CCEO geregelt sind Zur Leitung der Gesamtkirche bedient sich der Papst eines umfangreichen Verwaltungsapparats der Romischen Kurie Die Kompetenzen und Zustandigkeiten der Kurienbehorden ist in der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus geregelt Souveran des Staates der Vatikanstadt Der Papst ist Souveran des Staates der Vatikanstadt Der durch die Lateranvertrage gegrundete Staat ist eine absolute Wahlmonarchie der Papst ist Trager der gesetzgeberischen rechtsprechenden und ausfuhrenden Gewalt Princeps sui iuris Status Civitatis Vaticanae unabhangiger Furst des Staates der Vatikanstadt Die Verwaltung des Staates ist an eine Kurienbehorde die Papstliche Kommission fur den Staat der Vatikanstadt delegiert Behinderung und Erledigung des papstlichen StuhlsBehinderung bedeutet dass der Papst aus irgendeinem Grund dauerhaft an der Amtsausubung gehindert ist Gefangenschaft Exil Geisteskrankheit 148 Erledigung des papstlichen Stuhls tritt mit Amtsverzicht can 332 2 CIC oder Tod des Papstes ein Im Fall der Behinderung oder der Erledigung darf hinsichtlich der Leitung der Gesamtkirche nichts verandert werden 149 Die Moglichkeit des Amtsverzichts Siehe auch Liste von Papsten die auf das Amt verzichtet haben Ein Papst kann jederzeit auf das Amt verzichten Nach Kanonischem Recht can 332 2 CIC ist zur Gultigkeit verlangt dass der Verzicht frei geschieht und hinreichend kundgemacht wird Der Amtsverzicht bedarf nicht der Annahme irgendeiner kirchlichen Stelle und kann daher nicht verhindert oder aufgeschoben werden Dass Papste auf das Amt verzichteten kam in der Kirchengeschichte sehr selten vor und fand meist unter ausserem Druck statt Papst Pontianus legte 235 sein Amt nieder nachdem er nach Sardinien verbannt worden war 537 verzichtete der auf der Insel Ponza gefangengehaltene Papst Silverius auf das Papstamt 1415 wurde Gregor XII beim Konzil von Konstanz zum Amtsverzicht gedrangt Coelestin V 1294 und Benedikt XVI 2013 verzichteten freiwillig auf ihr Amt BesonderheitenInsignien nbsp Krone der Papste Tiara fur Priester Hirten und Lehrgewalt mit dem Reichsapfel als Symbol fur die weltliche Macht wurde nach Paul VI bislang nicht mehr getragenDie papstlichen Insignien bestehen aus der Cathedra Petri dem Papstthron der Tiara der dreifachen Papstkrone Paul VI war der letzte Papst der mit der Tiara gekront wurde 1964 legte er die Tiara ab Seine Nachfolger verzichteten fortan auf eine Kronungszeremonie fuhrten die Tiara aber weiterhin in ihrem personlichen Wappen Benedikt XVI ersetzte die Tiara in seinem personlichen Wappen durch eine einfache Bischofsmitra mit drei goldenen in der Mitte verbundenen Ringen der Ferula dem papstlichen Hirtenstab dem Fischerring anulus piscatoris einer besonderen Form des Palliums sowie bestimmten liturgischen Gewandern wie dem Mantum oder dem FanonSiehe auch Papstkronung Kleidung nbsp Benedikt XVI in Soutane mit Zingulum Pileolus und PektoraleAls Alltagsbekleidung tragt der Papst gewohnlich eine weisse Soutane diesen Brauch fuhrte Pius V ein ein weisses Zingulum Gurtel und einen weissen Pileolus Scheitelkappchen Paul VI trug darunter barocke Kniebundhosen Fur kaltere Tage steht dem Papst ein weiter roter Umhang der sogenannte Mantello zur Verfugung Als weitere traditionelle Kopfbedeckung kann der Papst in der kalten Jahreszeit einen mit Hermelinfell gefutterten Camauro tragen so Johannes XXIII und Benedikt XVI Auf seiner Brust tragt der Papst wie jeder katholische Bischof das Pektorale ein Brustkreuz an einer Halskette Fur kalteres Wetter hat der Papst zudem einen weissen Mantel mit doppelreihigem Knopfbesatz Bei der Liturgie tragt der Papst ein Messgewand fakultativ darunter die Dalmatik Mitra und uber dem Messgewand das Pallium Bei nichteucharistischen Liturgien etwa zum Stundengebet tragt er das Pluviale und Albe und bei besonderen Anlassen wie beispielsweise beim Empfang von Staatsbesuchen kann er uber seiner Soutane ein weisses Rochett Chorhemd und eine rote Mozetta Schulteruberwurf aus Seide oder Samt anlegen Die Winterversion der Mozetta ist aus rotem Samt und hat einen Hermelinsaum Wahrend der Osterzeit trug Benedikt XVI die bis zu Paul VI ubliche weisse Mozetta aus Damast die ebenfalls mit einem weissen Fellsaum versehen ist Die rote Mozetta stammt noch aus der Zeit als der Papst die Farbe Rot trug Zu hohen Festtagen kann der Papst den Fanon tragen ein ihm vorbehaltenes kreisrundes Schultergewand Zu Empfangen trug der Papst fruher einen Rauchmantel die Tiara und weisse Pontifikalhandschuhe Namensgebung Hauptartikel Papstname Nach der erfolgten Wahl wird der neue Papst gefragt welchen Namen er annimmt Die Namenswahl unterliegt der freien Entscheidung des Papstes Aus der Wahl des Namens versuchen Beobachter politische Ziele des neuen Papstes abzuleiten indem die charakteristischen Eigenschaften von fruheren Papsten und Heiligen dieses Namens untersucht werden Der Name Pius war vom Ende des 18 bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts der mit Abstand am haufigsten gewahlte Name Seit dem Tod von Pius XII 1958 wurde er nicht mehr gewahlt Papste konnen Namen annehmen die die latinisierte Form ihres burgerlichen Namens darstellen Hadrian VI Adrian Florisz Marcellus II Marcello Cervini was jedoch seit dem 16 Jahrhundert nicht mehr vorgekommen ist Viele Papste nehmen die Namen bedeutender Vorganger an wie Leo und Gregor oder jene von Heiligen wie Paul VI nach Apostel Paulus Andere gehen nach der Bedeutung der Namen Pius fromm Innozenz unschuldig Einige Papste wahlen ihren Namen aus personlichen Grunden wie Johannes XXIII zu Ehren seines Vaters Ursprunglich behielten die Papste nach der Wahl ihren eigenen Vornamen Der erste Papst der einen neuen Namen annahm war Johannes II im Jahr 533 Er hiess eigentlich Mercurius und wollte als Papst nicht den Namen eines heidnischen Gottes tragen Jedoch blieb die Annahme eines neuen Namens bis zum Ende des 1 Jahrtausends eine Ausnahme und wurde erst mit Sergius IV im Jahr 1009 zur Regel Der erste Name der wiederholt von einem Papst getragen wurde war Sixtus durch Sixtus II im Jahr 257 Seitdem werden die Namen die mehrfach angenommen werden mit nachgestellten romischen Ziffern versehen Die Papste der Antike und des Fruhmittelalters trugen jedoch haufig Namen die kein zweites Mal angenommen wurden Einige der antiken Namen wie Clemens und Pius wurden ab dem Hochmittelalter und damit dem Aufkommen der Namenswahl wieder aufgegriffen Albino Luciani wahlte in Erinnerung an seine beiden Vorganger mit Johannes Paul I den ersten Doppelnamen der Papstgeschichte zugleich war dies der erste neue Papstname seit Lando von 913 bis 914 Sein Nachfolger Karol Wojtyla wahlte ebenfalls den Papstnamen Johannes Paul II Der Name von Benedikt XVI nimmt Bezug auf Benedikt XV von 1914 bis 1922 der vergeblich versuchte den Ersten Weltkrieg zu verhindern bzw zu beenden sowie auf den Monchsvater und Patron Europas Benedikt von Nursia Jorge Mario Bergoglio wahlte wiederum als erster den Namen Franziskus mit Bezug auf Franz von Assisi den Begrunder des Franziskanerordens und dessen Ziel einer armen Kirche die sich fur die Bedrangten und Bedurftigen einsetzt Auch uber einen Bezug zum heiligen Franz Xaver einem der Begrunder des Jesuitenordens dem Kardinal Bergoglio angehort wurde nach der Wahl spekuliert Strafrechtlicher Schutz des Papstes Der Papst ist durch kirchliches und weltliches Recht gegen Akte physischer Gewalt geschutzt Can 1370 1 droht als Strafe fur solche Gewalt gegen den Papst die Exkommunikation an Gemass Artikel 8 des Lateranvertrags wird ein Attentat oder die Anstiftung zu einem solchen mit denselben Strafen bedroht wie entsprechende Handlungen gegen den italienischen Konig und nun den Staatsprasidenten Amtsenthebungen Ein Verfahren zur Absetzung eines Papstes ist nicht vorgesehen und nach heutigem Selbstverstandnis des Papsttums nicht moglich Im Laufe der Kirchengeschichte kam es jedoch wiederholt zur Erhebung von Gegenpapsten etwa durch den romisch deutschen Kaiser oder interessierte Machtzirkel die um den mit grosser weltlicher Macht ausgestatteten Papstthron kampften Wer in die Geschichte als Gegenpapst einging hing oft davon ab welcher Kandidat sich im Kampf um den papstlichen Stuhl letztlich durchsetzen konnte Bekannte Falle waren 897 Formosus posthum siehe Leichensynode 963 Johannes XII wegen Unwurdigkeit durch eine von Otto I einberufene Synode 964 Leo VIII wegen crimina 964 Benedikt V wegen unrechtmassiger Besetzung des Bischofsstuhles 998 Gegenpapst Johannes XVI als Usurpator 1415 Gegenpapst Johannes XXIII wegen Simonie und Schisma durch das Konzil von Konstanz 1415 Gregor XII wurde im Zuge des Konzils von Konstanz wegen Haresie und Schisma zum Rucktritt gezwungen 1417 Benedikt XIII durch das Konzil von KonstanzWappen Hauptartikel PapstwappenStellung und Kritik nbsp Papste bei der Anbetung des Lammes Teilansicht des Genter Altars von Jan van Eyck Der universale Primatsanspruch des Bischofs von Rom entwickelte sich im Lauf des ersten Jahrtausends und gipfelte im Dictatus Papae von 1075 Der Papst gilt in der romisch katholischen Kirche als oberster Herr der Gesamtkirche und Stellvertreter Christi auf Erden ein Anspruch der abgesehen von den katholischen Unierten Kirchen von allen ubrigen Kirchen nicht anerkannt wird Das erste Vatikanische Konzil von 1869 bis 1870 erhob die Glaubensuberzeugung der Papst sei wenn er ex cathedra spricht in Glaubensfragen unfehlbar zum Dogma Auch dieser Anspruch wird von den ubrigen Kirchen abgelehnt als Folge entstand zudem die Altkatholische Kirche Ausdrucklich angewendet wurde das Unfehlbarkeitsdogma seit 1870 ein einziges Mal 1950 bei der Formulierung des Dogmas von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel Enzykliken und Lehrschreiben des Papstes sind fur die romisch katholische Kirche zwar bindend aber nicht ohne weiteres als unfehlbare Lehrentscheidungen anzusehen Die theologische Diskussion hieruber ist nicht abgeschlossen In der Alten Kirche gab es folgende funf massgebliche Patriarchen in der Reihenfolge des durch okumenische Konzile definierten Ehrenvortritts den Bischof von Rom den Bischof von Konstantinopel seit Chalcedon im gleichen Rang wie Rom aber im Vortritt nach Rom da Rom alter ist den Bischof von Alexandria den Bischof von Antiochia den Bischof von JerusalemDamals schon galt unter den Christen der romische Bischofssitz als primus inter pares da Rom die Hauptstadt des Romischen Reiches war und die Kirche von Rom insbesondere durch die Graber der Apostelfursten Petrus und Paulus als verehrungswurdig angesehen wurde Der Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea 339 notiert das Martyrium von Petrus und Paulus in Rom als eine in der ganzen Kirche bekannte Tatsache Irenaus von Lyon um 202 gibt die romische Ortstradition wieder wonach das romische Bischofsamt sich in direkter Nachfolge vom Apostel Petrus herleite der der erste Vorsteher episkopos der romischen Christengemeinde gewesen sei Auch das Patriarchat von Antiochia beruft sich darauf dass Petrus bevor er nach Rom gegangen sei dort seit dem Jahr 38 der erste Bischof war Ebenso fuhren sich die ubrigen Patriarchate und einige weitere ostliche Bischofssitze auf einen Apostel zuruck Ob Petrus wirklich in Rom gewesen ist ist unter Historikern allerdings umstritten Die romische Petrustradition ist historisch nicht ausgeschlossen war aber in den ersten Jahrhunderten kein wichtiges Thema Fur die Anwendung von Mt 16 18 auf die Bischofe von Rom als Petrusnachfolger findet sich das fruheste schriftliche Zeugnis bei Papst Damasus I im 4 Jahrhundert Dort wird die romische Kirche erstmals exklusiv als sedes apostolica apostolischer Stuhl bezeichnet eine Sonderstellung die von den ubrigen Patriarchaten nicht anerkannt wird Durch die Teilung des Romischen Reiches wurden aber die monarchischen Tendenzen des einzigen westlichen lateinischen Patriarchensitzes weiter begunstigt Scharfe Kritiker sehen im Papsttum die Fortsetzung des Machtanspruchs des alten Rom und das Papstamt wird aus protestantischer Sichtweise sehr skeptisch wenn auch nicht ausschliesslich negativ beurteilt 150 Die konstantinische Wende rief einen vollig anderen Menschenschlag als den bisherigen an die Spitze der noch jungen Kirche Wahrend in den ersten Jahrhunderten Christen noch grausam verfolgt wurden und zum Christsein ausserordentlich viel Mut gehorte war nun das Christentum Teil der kaiserlichen Machtpolitik geworden und bot begehrenswerte weil gut bezahlte und einflussreiche Amter Die romische Kirche hatte im Westen die traditionelle Vorherrschaft Roms ubernommen Versuche sie auf die ubrigen Patriarchate auszudehnen scheiterten jedoch In der Folge setzte sich das Papsttum in Westeuropa mehr und mehr auch als weltliche Herrschaft durch Eine Stellvertreterschaft Gottes die aus der Bibel nicht stichhaltig abzuleiten sei habe ihr Vorbild dagegen im romischen Kaisertum Originar ist der Titel des Pontifex Maximus dem romischen Kaiser vorbehalten und findet nach dem Untergang des romischen Reiches eine Ubertragung auf den Bischof von Rom So stellte sich der Papst im Hochmittelalter in geistlichen und weltlichen Fragen als Gebieter uber Konige und Volker was sich jedoch ab dem 14 Jahrhundert immer weniger durchsetzen liess Auch auf religiosem Gebiet kam es im Spatmittelalter zu einer immer starkeren Diversifikation wobei die Kirche allerdings gegen Andersdenkende in ihrem Machtbereich vorging Siehe auchListe der Papste Liste der historischen Gegenpapste Papalsystem Papstbesuche in Deutschland Papstbesuche in OsterreichLiteraturStefan Bauer The Invention of Papal History Onofrio Panvinio between Renaissance and Catholic Reform Oxford University Press Oxford 2020 ISBN 978 0 19 880700 1 Georg Denzler Das Papsttum C H Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 41865 1 Walter Fleischmann Bisten Hrsg Papstamt pro und contra Geschichtliche Entwicklungen und okumenische Perspektiven Bensheimer Hefte 97 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 87188 0 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter UTB 3351 Bohlau Koln 2010 ISBN 978 3 8385 3351 3 Horst Fuhrmann Die Papste 3 Auflage C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 51097 3 Horst Herrmann Die Heiligen Vater Aufbau Verlag Berlin 2004 ISBN 3 7466 8110 3 Rudolf Lill Die Macht der Papste Lahn Verlag Kevelaer 2006 ISBN 978 3 7867 8603 0 erweiterte Neuausgabe Butzon amp Bercker Kevelaer 2011 ISBN 978 3 7666 1543 5 Gerhard Kardinal Muller Der Papst Sendung und Auftrag Herder Freiburg im Breisgau 2017 ISBN 978 3 451 37758 7 Ludwig Freiherr von Pastor Die Geschichte der Papste 16 Bde Herder Freiburg im Breisgau 1886 1933 Leopold von Ranke Die romischen Papste in den letzten vier Jahrhunderten 3 Bde Duncker amp Humblot Munchen 1915 Rankes Meisterwerke Bd 6 8 Volker Reinhardt Pontifex Die Geschichte der Papste C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 70381 2 Ludwig Ring Eifel Weltmacht Vatikan Papste machen Politik Pattloch Verlag Munchen 2004 ISBN 3 629 01679 0 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Von der Antike bis zur Renaissance 6 bibliografisch aktualisierte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 ISBN 978 3 534 23022 8 Georg Schwaiger Papsttum und Papste im 20 Jahrhundert Von Leo XIII zu Johannes Paul II C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 44892 5 Alexander Smoltczyk Vatikanistan Eine Entdeckungsreise durch den kleinsten Staat der Welt Heyne Munchen 2008 ISBN 978 3 453 15434 6 Jorg Traeger Der reitende Papst Ein Beitrag zur Ikonographie des Papsttums Munchner kunsthistorische Abhandlungen Bd 1 Schnell u Steiner Munchen und Zurich 1970 ISBN 3 7954 0450 9 Mario Ziegler Successio Die Vorsteher der stadtromischen Christengemeinde in den ersten beiden Jahrhunderten Antiquitas 1 54 Habelt Bonn 2007 ISBN 978 3 7749 3496 2 Harald Zimmermann Papstabsetzungen des Mittelalters Bohlau Graz 1968 Weblinks nbsp Commons Papste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Papst Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Papst Zitate nbsp Wikinews Themenportal Papst in den Nachrichten Der Heilige Stuhl Papst Franziskus Datenbank zu den Grabmalern und Karrieren der Papste in Renaissance und Barock Linkkatalog zum Thema Papste bei curlie org ehemals DMOZ Aktuelle Literatur zum Papstamt Diakon Anton Odaysky Die patristische Auslegung des Evangeliums nach Matthaus 16 18 Der Primat des Papstes in den Werken der Kirchenvater Einzelnachweise Vatican Information Service 26 Februar 2013 Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive Das Grundgezetz des Vatikanstaates 26 November 2000 Abgerufen am 7 Oktober 2023 Vgl Ernst Diehl Inscriptiones Latinae Christianae veteres Band 3 Weidmann Berlin 1931 S 275 Digitalisat Klaus Schatz Papsttum I Begriff und Ursprung In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau 1998 Sp 1327 Harald Zimmermann Papsttum II 1 Mittelalter und Reformation Grundsatzliches In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 870 Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 21 Auflage 1975 531 Katechismus der Katholischen Kirche IntraText Abgerufen am 7 Oktober 2023 vgl Lumen gentium Klaus Schatz Papsttum I Begriff und Ursprung In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau 1998 Sp 1328 Lothar Wehr Petrus Apostel I Neues Testament In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 8 Herder Freiburg im Breisgau 1999 Sp 93 Otto Zwierlein Petrus und Paulus in Jerusalem und Rom Vom Neuen Testament zu den apokryphen Apostelakten De Gruyter Berlin Boston 2012 Christian Gnilka Philologisches zur romischen Petrustradition In Stefan Heid Hrsg Petrus und Paulus in Rom eine interdisziplinare Debatte Herder Freiburg Basel Wien 2011 S 247 282 Peter Gemeinhardt Liegt Petrus in Rom und wenn ja seit wann Zur Herausbildung der romischen Petrustradition im 2 Jahrhundert Tubingen 2020 S 254 Liegt Petrus in Rom Man muss es wohl als Paradox formulieren Ob er hier liegt wissen wir nicht dass er von hier aus in der Geschichte des Christentums gewirkt hat ist hingegen sicher Irenaus von Lyon Adversus haereses 3 1 1 Tertullian De praescriptione omnium haereticorum 36 3 hier zitiert nach Peter Gemeinhardt Liegt Petrus in Rom und wenn ja seit wann Zur Herausbildung der romischen Petrustradition im 2 Jahrhundert In Martin Wallraff Jorg Frey Hrsg Petrusliteratur und Petrusarchaologie Rom und Protestantismus 4 Mohr Siebeck Tubingen 202 S 234 Irenaus von Lyon Adversus haereses 3 3 Etwas alter sind Hegesipps Angaben die nur im Zitat des Eusebius von Caesarea Kirchengeschichte 4 22 3 erhalten blieben Hegesipps Liste enthielt demnach die Namen Aniktet Soter und Eleutherus ob sie mit Irenaus Liste ubereinstimmte ist unbekannt Mario Ziegler Successio Die Vorsteher der stadtromischen Christengemeinde in den ersten beiden Jahrhunderten Bonn 2007 S 5 Vgl Urs Kury Kirchengeschichte Christkatholischer Schriftenverlag 1968 Mario Ziegler Successio Die Vorsteher der stadtromischen Christengemeinde in den ersten beiden Jahrhunderten Bonn 2007 S 9 Mario Ziegler Successio Die Vorsteher der stadtromischen Christengemeinde in den ersten beiden Jahrhunderten Bonn 2007 S 36 Mario Ziegler Successio Die Vorsteher der stadtromischen Christengemeinde in den ersten beiden Jahrhunderten Bonn 2007 S 230 Mario Ziegler Successio Die Vorsteher der stadtromischen Christengemeinde in den ersten beiden Jahrhunderten Bonn 2007 S 100 Mario Ziegler Successio Die Vorsteher der stadtromischen Christengemeinde in den ersten beiden Jahrhunderten Bonn 2007 S 289 f Mario Ziegler Successio Die Vorsteher der stadtromischen Christengemeinde in den ersten beiden Jahrhunderten Bonn 2007 S 297 Hanns Christof Brennecke Papsttum I 3 Die Spatantike In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 867 870 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 20 f Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 36 f Ursula Reutter Damasus Bischof von Rom 366 384 Leben und Werk Studien und Texte zu Antike und Christentum Studies and Texts in Antiquity and Christianity 55 Mohr Siebeck Tubingen 2009 S 514 Peter Gemeinhardt Geschichte des Christentums in der Spatantike Mohr Siebeck Tubingen 2022 S 496 Ursula Reutter Damasus Bischof von Rom 366 384 Leben und Werk Studien und Texte zu Antike und Christentum Studies and Texts in Antiquity and Christianity 55 Mohr Siebeck Tubingen 2009 S 515 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 53 f Peter Gemeinhardt Geschichte des Christentums in der Spatantike Mohr Siebeck Tubingen 2022 S 497 f Klaus Schatz Papsttum II Alte Kirche In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau 1998 Sp 1330 Peter Gemeinhardt Geschichte des Christentums in der Spatantike Mohr Siebeck Tubingen 2022 S 499 f Philippe Blaudeau Narrating Papal Authority 440 530 The Adaption of Liber Pontificalis to the Apostolic See s Developing Claims In Geoffrey D Dunn Hrsg The Bishop of Rome in Late Antiquity Ashgate Farnham 2015 S 127 140 hier S 128 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 56 Harald Zimmermann Papsttum II 1 Mittelalter und Reformation Grundsatzliches In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 870 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 79 Harald Zimmermann Papsttum II 2 Mittelalter und Reformation Papsttum und Kaisertum In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 871 874 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 60 f und 66 f Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Online Gregorius II Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Online Gregorius III Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 88 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 652 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 98 f Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 18 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 102 104 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 18 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 113 f Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 21 Zu Formosus vgl Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 121 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 23 f Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 25 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 654 Bernhard Schimmelpfennig Papsttum III Mittelalter In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau 1998 Sp 1332 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 654 655 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 29 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 15 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 656 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 32 Frenz verweist hier auf die Druckmittel die Alexander III gegenuber Friedrich Barbarossa und Gregor IX gegenuber Friedrich II hatten Bernhard Schimmelpfennig Papsttum III Mittelalter In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau 1998 Sp 1332 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 655 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 658 Harald Zimmermann Papsttum II 4 Mittelalter und Reformation Hohepunkte im Hochmittelalter In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 875 879 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 34 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 161 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 36 f 71 und 88 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 38 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 40 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 193 197 Georg Schwaiger Innocenz III Papst 8 1 1198 16 7 1216 In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 16 de Gruyter Berlin New York 1987 ISBN 3 11 011159 4 S 176 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 42 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 659 660 Harald Zimmermann Papsttum II 4 Mittelalter und Reformation Hohepunkte im Hochmittelalter In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 875 879 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 46 48 Harald Zimmermann Papsttum II 4 Mittelalter und Reformation Hohepunkte im Hochmittelalter In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 875 879 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 50 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 51 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 225 Harald Zimmermann Papsttum II 5 Mittelalter und Reformation Avignon Schisma Konziliarismus In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 879 880 Wilhelm Rees Provision In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 1749 1750 Wilhelm Rees Reservation In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 7 Mohr Siebeck Tubingen 2004 Sp 455 456 Wilhelm Rees Exspektanz In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1840 Herbert Kalb Annaten In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 1 Mohr Siebeck Tubingen 1998 Sp 507 508 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 233 Harald Zimmermann Papsttum II 5 Mittelalter und Reformation Avignon Schisma Konziliarismus In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 879 880 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 54 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 54 f Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 56 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 56 f Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 195 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 57 59 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 59 61 Harald Zimmermann Papsttum II 5 Mittelalter und Reformation Avignon Schisma Konziliarismus In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 879 880 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 180 183 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 182 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 190 197 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 197 f Harald Zimmermann Papsttum II 6 Mittelalter und Reformation Das Renaissancepapsttum In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 880 882 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 662 Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 270 f Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 268 Thomas Frenz Das Papsttum im Mittelalter Koln 2010 S 158 f Bernhard Schimmelpfennig Das Papsttum Darmstadt 1988 S 273 Harald Zimmermann Papsttum II 6 Mittelalter und Reformation Das Renaissancepapsttum In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 880 882 Harald Zimmermann Papsttum II 6 Mittelalter und Reformation Das Renaissancepapsttum In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 880 882 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 663 Thomas Kaufmann Erloste und Verdammte Eine Geschichte der Reformation Beck Munchen 2016 S 307 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 663 Thomas Kaufmann Erloste und Verdammte Eine Geschichte der Reformation Beck Munchen 2016 S 316 f Georg Schwaiger Papsttum IV Neuzeit und Gegenwart In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau 1998 Sp 1334 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 664 Tobias Morschel Papsttum III 1 Grundzuge des neuzeitlichen Papsttums In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 884 Tobias Morschel Papsttum III 1 Grundzuge des neuzeitlichen Papsttums In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 882 885 Tobias Morschel Papsttum III 1 Grundzuge des neuzeitlichen Papsttums In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 882 885 Tobias Morschel Papsttum III 2 Das Papsttum im konfessionellen Zeitalter In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 885 888 Tobias Morschel Papsttum III 2 Das Papsttum im konfessionellen Zeitalter In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 885 888 Tobias Morschel Papsttum III 2 Das Papsttum im konfessionellen Zeitalter In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 885 888 Tobias Morschel Papsttum III 3 Das Papsttum zwischen Aufklarung und Franzosischer Revolution In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 888 889 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 664 665 Tobias Morschel Papsttum III 3 Das Papsttum zwischen Aufklarung und Franzosischer Revolution In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 888 889 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 665 Georg Schwaiger Clemens XIV In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 2 Herder Freiburg im Breisgau 1994 Sp 1226 Josef Gelmi Pius VI In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 8 Herder Freiburg im Breisgau 1999 Sp 326 f Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 665 666 Roger Aubert Pius VII In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 8 Herder Freiburg im Breisgau 1999 Sp 328 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 666 Gunther Wassilowsky Papsttum III 4 Der Siegeszug des Ultramontanismus im 19 Jahrhundert In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 889 892 Georg Schwaiger Papsttum und Papste im 20 Jahrhundert Munchen 1999 S 30 Gunther Wassilowsky Papsttum III 4 Der Siegeszug des Ultramontanismus im 19 Jahrhundert In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 889 892 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 666 667 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 667 Georg Schwaiger Papsttum I In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 25 de Gruyter Berlin New York 1995 ISBN 3 11 014712 2 S 667 669 Gunther Wassilowsky Papsttum III 4 Der Siegeszug des Ultramontanismus im 19 Jahrhundert In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 889 892 Georg Schwaiger Papsttum und Papste im 20 Jahrhundert Munchen 1999 S 53 57 Georg Schwaiger Papsttum und Papste im 20 Jahrhundert Munchen 1999 S 62 f Gunther Wassilowsky Leo XIII In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 5 Mohr Siebeck Tubingen 2002 Sp 268 269 Vgl Peter Kramer Art Papstliche Titulaturen in Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Hrsg von Walter Kasper u a Herder Freiburg im Breisgau 1993 2001 Bd 7 1998 S 1343 f Patriarch and Patriarchate in Catholic Encyclopedia englisch kath net Vatikan Erklarung zum Verzicht auf Titel Patriarch des Abendlandes 23 Marz 2006 abgerufen am 7 Oktober 2023 Der Stellvertreter Christi Abgerufen am 7 Oktober 2023 23 03 2006 Papst Benedikt verzichtet auf den Titel Patriarch des Abendlandes Abgerufen am 7 Oktober 2023 Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 202 CATHOLIC ENCYCLOPEDIA Ecclesiastical Abbreviations Abgerufen am 7 Oktober 2023 Bundesministerium des Innern Ratgeber fur Anschriften und Anreden S 146 Stand Januar 2010 Onlinedokument Memento vom 17 November 2016 im Internet Archive Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 203 a b Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 205 a b c d Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 206 a b Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 207 Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 208 a b Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 209 Im gleichen Bereiche liegt die Frage ob die Verbindung der Nachfolgeschaft des Petrus mit dem Bischof von Rom unloslich sei Auch diese Frage ist in der katholischen Theologie umstritten Selbstverstandlich konnte der Bischof von Rom de facto seinen Regierungssitz in eine andere Stadt verlegen Es fragt sich aber ob auch eine rechtliche Anderung moglich ware derart dass der Bischof eines anderen Bischofssitzes Nachfolger des Apostels Petrus werden konnte Die Frage hangt naturgemass auf das engste mit dem Problem zusammen warum der Bischof von Rom Nachfolger des Apostels Petrus geworden ist Wenn man dies um in der Sprache der heutigen Theologie zu reden auf einen Hoheitsakt zuruckfuhrt der in der kirchlichen Vollmacht seinen Grund hat dann konnte durch einen ahnlichen Hoheitsakt auch de jure eine Anderung vorgenommen werden Hierfur ware zustandig der hochste Vollmachtstrager in der Kirche d h entweder der Papst selbst oder das Bischofskollegium mit dem Papst an der Spitze Diese Antwort scheint realistisch zu sein wird aber der traditionellen Uberzeugung der Kirche nicht gerecht Michael Schmaus Der Glaube der Kirche Band 5 Das Christusheil durch die Kirche und in der Kirche Teilband 2 Die Leitung der Kirche 2 Auflage St Ottilien 1982 57f Ebenso Ludwig Ott Grundriss der katholischen Dogmatik 11 Auflage Bonn 2005 S 400 Mit ausfuhrlichen Hinweisen auf theologiegeschichtliche Positionen und deren Vertreter G Glez Art Primaute IX Conclusions In Dictionnaire de Theologie Catholique Bd 13 1936 Sp 338 f Vgl G Glez Art Primaute IX Conclusions In Dictionnaire de Theologie Catholique Bd 13 1936 Sp 338 f Universi Dominici Gregis Nr 63 und 74 Apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis In Vatican va Kapitel I Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 215 Winfried Aymans Klaus Morsdorf Kanonisches Recht Band 2 Schoningh Verlag Paderborn 1997 ISBN 3 506 70492 3 S 214 Haltung der EKD Memento vom 9 Februar 2007 im Internet Archive In EKD de Normdaten Sachbegriff GND 4044561 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papst amp oldid 243420447