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Ercole Consalvi 8 Juni 1757 in Rom 24 Januar 1824 in Anzio war ein italienischer Kardinal und Diplomat des Kirchenstaates Er verhandelte mit Napoleon Bonaparte das Konkordat von 1801 und nahm 1814 als Chefdiplomat des Kirchenstaats am Wiener Kongress teil Kardinalstaatssekretar Ercole ConsalviJohann Baptist Lampi der Altere Kardinal Ercole Consalvi 1814 15 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rechtswesen des Kirchenstaates 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenDer Sohn des Marchese Gregorio Consalvi di Roma 1 und der Marquesa Claudia Carandini di Modena besuchte von 1766 bis 1771 das Kolleg der Piaristen in Urbino und von 1771 bis 1776 das Priesterseminar in Frascati wo er sich theologischen politischen und literarischen Studien widmete Nachdem er von 1776 bis 1782 in Rom die Rechte studiert hatte wurde er am 6 Januar 1789 zum Dr jur utr promoviert Papst Pius VI verlieh ihm im April 1783 den Titel eines Privatkammerers und im Juli 1784 den eines Hauspralaten Als Mitglied verschiedener Kongregationen so unter anderen der Apostolischen Signatur der Rota Romana und der Militarkommission bekampfte er die Ideen der Franzosischen Revolution Die Franzosen verbannten ihn zwar nach der Besetzung des Kirchenstaats 1798 aber Pius VII der seine Wahl bei dem Konklave in Venedig 1799 hauptsachlich Consalvi zu danken hatte erhob ihn 1800 zum Kardinaldiakon von Sant Agata dei Goti und bald darauf zum Staatssekretar als der er 1801 in Paris mit Napoleon Bonaparte das Konkordat von 1801 unterhandelte wobei er sich geschickt und zugleich schmiegsam und nachgiebig zeigte vgl Consalvi Paradoxon Am 21 Dezember 1801 weihte Papst Pius VII ihn zum Diakon Von einer Priesterweihe sah Consalvi ab 2 1806 musste Consalvi aufgrund seiner Annaherung zu Napoleon als Staatssekretar zurucktreten Als 1809 der Streit zwischen dem Papst und Napoleon ausbrach billigte er zwar die Exkommunikationsbulle des ersteren nicht blieb ihm aber doch treu und wurde daher vom Kaiser abgesetzt und interniert Als papstlicher Gesandter beim Wiener Kongress erwarb er sich durch Massigung und Klugheit die Gunst der Monarchen auch der nichtkatholischen Er war massgeblich an der Restauration des Kirchenstaates beteiligt und wurde von Pius VII dafur erneut zum Kardinalstaatssekretar berufen Den Posten behielt er bis 1823 Rechtswesen des Kirchenstaates BearbeitenConsalvi regelte die innere Verwaltung der papstlichen Staaten durch das die Uniformitat des Polizeistaats herstellende Motu Proprio vom 6 Juli 1816 auch fuhrte er eine neue Zivilprozessordnung und einen neuen Handelskodex ein vereinfachte die Finanzverwaltung und suchte auch dem Rauberunwesen in den Provinzen nach Kraften entgegenzusteuern Er unterstutzte die Wissenschaften namentlich aber die Kunste Die Konkordate der Kurie mit Russland Polen Preussen Bayern Wurttemberg Sardinien Spanien und Genf waren sein Werk Nach Pius VII Tod 1823 zog sich Consalvi von den Geschaften zuruck Im selben Jahr wurde er zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt Consalvi starb im Alter von 66 Jahren am 24 Januar 1824 in seiner Landvilla in Anzio Sein Leichnam wurde in der Familiengruft in S Marcello al Corso beigesetzt sein Herz in einem von Thorwaldsen gestalteten Grabmal im Pantheon Einzelnachweise Bearbeiten Der Grossvater Gregorio Consalvi wechselte seinen Namen Geboren und getauft als Gregorio Brunaccio di Toscanella beerbte er die im Mannesstamm aussterbende Familie der Consalvi von Rom und nahm aufgrund der testamentarischen Verfugung auch den Namen des Erblassers an So war dann der Vater des Ercole der Marquese Giuseppe Consalvi di Roma Hubert Wolf Krypta Unterdruckte Traditionen der Kirchengeschichte C H Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67547 8 S 56 Literatur BearbeitenJohann L Bartholdy Zuge aus dem Leben des Kardinals Consalvis Cotta Stuttgart 1824 deren Echtheit wurde allerdings bezweifelt Friedrich Wilhelm Bautz Consalvi Ercole In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1117 1119 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Jacques A Cretineau Joly Memoires du Cardinal Consalvi Bonne Press Paris 1895 Jacques A Cretineau Joly Bonaparte le concordat de 1801 et le cardinal Consalvi Plon Paris 1869 Ernest Daudet Diplomates et hommes d Etat contemporains Le cardinal Consalvi Levy Paris 1866 Leopold von Ranke Die Geschichte der Papste die romischen Papste in den letzten vier Jahrhunderten Kardinal Consalvi und sein Staatsverwaltung Vollmer Wiesbaden 1957 12 Bde hier speziell Bd 2 John Martin Robinson Cardinal Consalvi 1757 1824 The Bodley Head London 1987 Richard Wichterich Sein Schicksal war Napoleon Leben u Zeit d Kardinalstaatssekretars Ercole Consalvi 1757 1824 Kerle Heidelberg 1951 Weblinks BearbeitenFr Nielsen Consalvi Kardinal In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 4 Hinrichs Leipzig 1898 S 269 274 Consalvi Ercole In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 17 Januar 2013 VorgangerAmtNachfolgerFrancesco Kardinal FontanaPrafekt der Kongregation De Propaganda Fide 1822 1824Giulio Maria Kardinal della SomagliaNormdaten Person GND 118521926 lobid OGND AKS LCCN n87872970 VIAF 19702643 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Consalvi ErcoleKURZBESCHREIBUNG italienischer KardinalGEBURTSDATUM 8 Juni 1757GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 24 Januar 1824STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ercole Consalvi amp oldid 237115832