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Das Consalvi Paradoxon 1 ist ein 1801 von Kardinalstaatssekretar Ercole Consalvi bei den Verhandlungen zum Konkordat von 1801 zwischen Consalvi und franzosischen Ersten Konsul Napoleon Bonaparte formuliertes Paradoxon der Kirchengeschichte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliches Umfeld 2 Paradoxon 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichtliches Umfeld BearbeitenIn dem Konkordat vom 15 Juli 1801 das Napoleon als Vertreter der Ersten Republik und Kardinal Consalvi als Vertreter des Kirchenstaates unterzeichneten erkannte Papst Pius VII die Franzosische Republik den Zivilstand der Katholischen Kirche und die von Napoleon angeordnete Entlassung aller Bischofe an Von 1775 bis 1799 unter dem Pontifikat Pius VI musste sich die Kirche starken staatlichen Eingriffen entgegenstellen Kaiser Joseph II fuhrte in Osterreich mit der Politik des Josephinismus eine sich am aufgeklarten Absolutismus orientierende Staatskirche ein Im Jahre 1796 wurde der Kirchenstaat von franzosischen Truppen besetzt Napoleon Bonaparte schloss am 19 Februar 1797 den Frieden von Tolentino der mit Gebietsabtretungen des Kirchenstaates an Frankreich verbunden war Der Kirchenstaat verpflichtete sich zur Zahlung einer Busse von 30 Millionen Lire an Frankreich Als er sich daraufhin mit Osterreich und Neapel verbundete griffen die Franzosen erneut an und riefen am 15 Februar 1798 in Rom die Republik aus Der Papst wurde fur abgesetzt erklart und zunachst nach Siena dann nach Florenz verbannt Bereits schwerkrank wurde er schliesslich nach Frankreich verschleppt wo er am 29 August 1799 in Valence starb Nach der Entfuhrung und dem Tod Pius VI schon zu seinen Lebzeiten auch der Letzte genannt schien die katholische Kirche am Ende zu sein Erst im folgenden Winter konnten die Kardinale unter osterreichischem Schutz in der Republik Venedig zu einem Konklave zusammentreten aus dem im Marz 1800 Pius VII hervorging Paradoxon BearbeitenDie Zahigkeit mit der Consalvi als Kardinalstaatssekretar die Verhandlungen fuhrte brachte Napoleon an den Rand der Verzweiflung Eines Tages verlor er die Geduld und stellte Consalvi folgende Frage Ist Ihnen klar Eminenz dass ich Ihre Kirche jederzeit zerstoren kann Die Antwort von Consalvi war Ist Ihnen klar Majestat dass nicht einmal wir Priester das in achtzehn Jahrhunderten fertiggebracht haben Diese Antwort ging in die Kirchengeschichte als Consalvi Paradoxon ein Man kann die Kirchengeschichte als Heiligenepos und Heldengeschichte aber auch als Sunden und Kriminalgeschichte beschreiben Eine nach dem Mass des eigenen Ideals oft versagende una sancta catholica et apostolica ecclesia existiert in eigenartiger Starke mit wechselndem geistlichem und weltlichem Personal seit zwei Jahrtausenden 1 Literatur BearbeitenRoland Hagenbuchle Paul Geyer Hrsg Das Paradox Eine Herausforderung des abendlandischen Denkens Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 ISBN 3 8260 2345 5 Weblinks BearbeitenWolfgang Beinert Theologische Impulse pdf 6 3 MB In Zur Debatte 2 2010 20 Februar 2010 S 44 46 abgerufen am 6 Marz 2023 Andrea Cantini Paradoxes and Contemporary Logic In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Beinert Theologische Impulse In Zur Debatte 2 2010 S 44 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Consalvi Paradoxon amp oldid 231587604