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Das Musee des Beaux Arts de Nancy 1 deutsch Museum der Schonen Kunste von Nancy ist ein Kunstmuseum in der lothringischen Stadt Nancy Das Hauptgebaude des Museums stammt aus dem 18 Jahrhundert und gehort zum stadtebaulichen Ensemble des Place Stanislas und ist somit Teil des Weltkulturerbe Place Stanislas Place de la Carriere und Place d Alliance Das Museum beherbergt Kunstwerke vom 14 Jahrhundert bis zur Gegenwart Schwerpunkte der Sammlung sind franzosische italienische und niederlandische Gemalde sowie Glasobjekte der Ecole de Nancy Musee des Beaux Arts de Nancy Eingangsfassade an der Place Stanislas Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Gebaude 2 Sammlung 2 1 Malerei 2 2 Skulpturen und Kunsthandwerk 2 3 Japanische Kunst 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Gebaude BearbeitenDas Museum gehort zu den altesten Museen Frankreichs Es wurde 1793 in Folge der Franzosischen Revolution gegrundet Den Kern der Sammlungen bildeten Kunstwerke aus Beschlagnahmungen von kirchlichem und adeligem Besitz Hierzu gehorte beispielsweise das Gemalde Die Verkundigung von Caravaggio Als Museumsgebaude diente zunachst die Kirche Chapelle de la Visitation heute Chapelle du Lycee Poincare Bei der Neustrukturierung der franzosischen Museen 1801 erhielt das Musee des Beaux Arts de Nancy aufgrund des Chaptal Erlass mehrere bedeutende Kunstwerke aus der Sammlung des Pariser Louvre Ein Beispiel hierfur ist das Gemalde Aurora und Cephalus von Francois Boucher 1804 bezog das Museum Raume der Universitat Nancy In diesem Gebaude ist heute die Bibliotheque municipale de Nancy untergebracht Ein weiterer Umzug folgte 1814 in den Pavillon an der Place Stanislas in dem sich das Museum heute wieder befindet Ab 1828 diente jedoch zunachst fur mehr als 100 Jahre die erste Etage des Rathauses Hotel de ville der Stadt Nancy als Heimstatte des Museums Die Sammlungen belegten 1889 10 Sale des Rathauses Hiervon waren sechs den Gemalden drei den Skulpturen und ein Saal den Zeichnungen vorbehalten Fur die stetig wachsende Zahl an Kunstwerken waren diese Raume bald nicht mehr ausreichend Plane fur eine andere raumliche Losung wurden vor allem durch den Ersten Weltkrieg verzogert und erst 1936 konnte das heutige Museumsgebaude bezogen werden Das Museum befindet sich seit dieser Zeit an der Place Stanislas Nr 3 in unmittelbarer Nahe zum Apollobrunnen Der Bau wurde nach Planen des Architekten Emmanuel Here im Stil des Klassizismus entworfen und 1755 fertig gestellt Die Fassade des Museums gleicht denen des benachbarten Pavillon Jacquet und den gegenuberliegenden Gebauden der Oper und des Grand Hotels Diese vier Pavillons gehoren mit weiteren Gebauden an der Place Stanislas und den benachbarten Place de la Carriere und Place d Alliance seit 1983 zum Weltkulturerbe Das Gebaude Place Stanislas Nr 3 diente zunachst der medizinischen Hochschule College de medecine et de chirurgie Nach der Zwischennutzung als Museum 1814 1828 zog das Theatre de la Comedie in das Gebaude ein das in der Folgezeit auch die Bezeichnung Pavillon de la Comedie trug 1906 brannte das Gebaude bei einem Feuer bis auf die Grundmauern ab Fur das Theater wurde fruhzeitig eine andere Spielstatte gefunden und es begannen langwierige Planungen und Bauvorhaben um das Gebaude fortan wieder als Museum zu nutzen Da der Pavillon an der Place Stanislas fur die Platzbedarf des Museums nicht ausreichte wurde unter Leitung der Architekten Jacques und Michel Andre an der Ruckseite ein Anbau errichtet Seit 1936 beherbergt dieser Gebaudekomplex das Musee des Beaux Arts de Nancy 1995 erfolgte unter der Leitung von Laurent Beaudouin eine grundlegende Sanierung des Museums Bei diesen Arbeiten wurden Fundamente der Befestigungsanlage Bastion d Haussonville aus dem 15 Jahrhundert freigelegt Diese Fundamente sind heute fur die Besucher im Kellergeschoss sichtbar wo sich zudem die Sammlung Daum mit Glasobjekten der Ecole de Nancy befindet Bereits 1935 erhielt die Stadt Nancy von Eugene Corbin eine umfangreiche Sammlung mit mehr als 600 Objekten des Kunsthandwerks der Ecole de Nancy Diese Jugendstilarbeiten wurden zunachst in den Ausstellungsraumen der Galeries Poirel gezeigt bevor sie spater in das ehemalige Wohnhaus von Corbin umzogen Wohnhaus und Sammlung Corbin sind seit 1964 als Musee de l Ecole de Nancy ein eigenstandiges Museum nbsp Kellergeschoss mit Fundamenten der Bastion d Haussonville nbsp Treppenhaus aus dem 18 Jahrhundert nbsp Peristyl nbsp Treppenhaus 1930er Jahre nbsp Blick in einen AusstellungsraumSammlung BearbeitenMalerei Bearbeiten Ein Schwerpunkt des Museums ist die Gemaldesammlung Zahlreiche Bilder des 14 bis 18 Jahrhunderts stammen aus vormals kirchlichem Besitz und zeigen biblische Motive So finden sich bei den altitalienischen Malern eine Madonna mit Kind von Perugino Die Beweinung Christi von Jacopo Tintoretto die Verkundigung Caravaggio die Taufe von Christus von Jusepe de Ribera und Der auferstandene Christus von Guido Reni Zudem gibt es das Bild Sibylle von Tibur kundigt Augustus die Geburt Christi an von Pietro da Cortona und eine Bekehrung des Paulus von Luca Giordano Weltliche Motive finden sich in einem Landschaftsbild von Alessandro Magnasco Daruber hinaus besitzt das Museum ein Mannerportrat Nonchalance von Giovanni Battista Piazzetta Auch im Bereich der niederlandischen und flamischen Malerei dominieren Bilder mit biblischen Motiven Hier gibt es die Gemalde Die Verklarung des Herrn und Jonas wird ins Meer geworfen von Peter Paul Rubens Jesus vertreibt die Handler aus dem Tempel von Jan van Hemessen Predigt Johannes des Taufers von Abraham Bloemaert Sterbender Christus von Jan Lievens und Noli me tangere von Jan Brueghel dem Jungeren Ein mythologisches Thema zeigt Die Hochzeit von Peleus und Thetis von Joachim Wtewael Daruber hinaus gibt es Genrebilder wie Die Wahrsagerin von David Teniers dem Jungeren oder Bildnismalerei wie Kopfe alter Frauen von Jacob Jordaens und ein Mannerportrat von Nicolaes Maes Weitere Bilder aus diesem Bereich sind Landschaft mit Wildbach von Joos de Momper oder Stillleben mit Fischen von Jacob van Es nbsp Taddeo di Bartolo Jungfrau mit Kind nbsp Jacopo Tintoretto Die Beweinung Christi nbsp Caravaggio Verkundigung nbsp Peter Paul Rubens Die Verklarung des Herrn nbsp Jacob Jordaens Kopfe alter FrauenBesonders umfangreich ist die Sammlung franzosischer Gemalde Mit mehreren Arbeiten ist Simon Vouet vertreten von dem es die Bilder L Amour qui se verge Nymphe essayant und Les fleches de l Amour im Museum gibt Hinzu kommen Die Geburt Christi von Noel Coypel Maria Himmelfahrt von Charles de La Fosse und eine Jungfrau und Kind von Charles Le Brun Weitere Werke sind Bacchanale von Jacques Blanchard La Charite von Philippe de Champaigne Aurora und Cephalus von Francois Boucher Les Repos de Diane von Jean Francois de Troy und L Ivresse de Silene von Charles Andre van Loo Zudem besitzt das Museum eine Landschaft mit Flotenspieler von Claude Lorrain sowie die Gemalde L Automne von Francois Desportes und La Continence de Scipion von Francois Lemoyne Bei den Gemalden aus dem 19 Jahrhundert dominieren die Arbeiten franzosischer Kunstler Zu sehen sind das Schlachtengemalde La bataille de Nancy von Eugene Delacroix die Hafenansicht Vue du pont de Dieppe von Eugene Isabey eine fur den Maler typische Italienlandschaft Vue de Tivoli von Jean Achille Benouville und aus der Schule von Barbizon die Werke La Clairiere von Narcisso Virgilio Diaz de la Pena und Bords de Loire von Theodore Rousseau Daneben gibt es eine Reihe von Frauenportrats wie Ophelie von Jules Bastien Lepage Portrait de Zelie von Gustave Courbet und die Bilder Jeune femme et son chien und Portrait de femme von Henri Gervex Im Bereich des Impressionismus besitzt das Museum das Bildnis der Mery Laurent mit dem Titel Herbst von Edouard Manet und die stimmungsvolle Landschaft Coucher de soleil a Etretat von Claude Monet Im Bereich der modernen Kunst gibt es bedeutende Arbeiten vor allem aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Zu sehen sind die Pariser Stadtansicht Place Saint Eleuthere von Maurice Utrillo das Arbeitermotiv Les batteurs de pieux entre von Maximilien Luce das Portrait de Germaine Survage von Amedeo Modigliani oder die Arbeit Port de La Rochelle von Paul Signac im Stil des Pointillismus Hinzu kommen Werke des Fauvismus wie L Etang von Maurice de Vlaminck La Seine au Pont Neuf effet de brouillard von Albert Marquet oder La mer a Saint Adresse von Raoul Dufy Von der Kunstlergruppe Nabis besitzt das Museum die Bilder Le dejeunier des enfants von Pierre Bonnard Honfleur dans la brune von Felix Vallotton Le graveur Vallotton dans son atelier von Edouard Vuillard Paysage breton von Paul Serusier und Soir florentin von Maurice Denis Weitere Bilder der Sammlung sind La femme aux bas blancs von Suzanne Valadon oder Portrait de Marguerite Matisse von Henri Matisse nbsp Jules Bastien Lepage Ophelie nbsp Edouard Manet Der Herbst nbsp Felix Vallotton Honfleur dans la brume nbsp Maximilien Luce Les batteurs de pieux entre nbsp Amedeo Modigliani Portrait de Germaine SurvageSkulpturen und Kunsthandwerk Bearbeiten Neben Gemalden und Arbeiten auf Papier besitzt das Museum eine Reihe von Werken der Bildhauerei Hierzu gehoren beispielsweise die Frauenfiguren Femme accroupie von Ossip Zadkine und Grande femme au miroir von Henri Laurens oder die Marmorskulptur Amor und Psyche von Auguste Rodin Weitere Skulpturen der Sammlung stammen von Kunstlern wie Aristide Maillol Raymond Duchamp Villon Jacques Lipchitz und Cesar Baldaccini Nancy war zu Beginn des 20 Jahrhunderts ein Zentrum des Jugendstils in Europa Zahlreiche Gebaude der Stadt sind im Stil des Art nouveau gebaut und mehrere Sammlungen zeigen Exponate des Kunsthandwerks aus dieser Zeit Die Ecole de Nancy ist besonders fur ihre herausragenden Arbeiten aus Glas bekannt Im Museum gibt es mit der Sammlung von Michel Daum dem Erbe eines Glasherstellers aus Lothringen eine umfangreiche Kollektion mit Glasobjekten Hierzu gehoren beispielsweise auch Arbeiten von Emile Galle Zudem besitzt das Museum auch einige Mobel aus dieser Zeit darunter Stucke von Galle und von Louis Majorelle die beide in Nancy gewirkt haben nbsp Auguste Rodin Amor und Psyche nbsp Saal mit der Sammlung Daum nbsp Vase mit Landschaftsmotiv nbsp Becher mit Irisbluten nbsp Lampe mit EucalyptusblatternJapanische Kunst Bearbeiten Charles Cartier Bresson ein Onkel des Fotografen Henri Cartier Bresson war ein begeisterter Sammler von Kunst und Kunsthandwerk aus Japan Seine Witwe uberliess dem Museum 1936 diese mehr als 1 000 Stucke umfassende Sammlung Hierzu gehoren neben Druckgrafik von bekannten Kunstlern wie Utagawa Hiroshige Katsushika Hokusai Utagawa Kunisada und Kitagawa Utamaro auch Wandschirme Skulpturen und alte Schwerter Daruber hinaus trug Cartier Bresson Alltagsgegenstande wie Keramik und Lackdosen zusammen Ausserdem gibt es die Rustung eines Samurai und verschiedene Kimonos in dieser Abteilung nbsp Utagawa Kunisada 53 Stationen des Tōkaidō SakanoshitaLiteratur BearbeitenClaude Petry Le Musee des Beaux Arts de Nancy Musees et monuments de France Paris 1989 ISBN 2 907333 07 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paintings in the musee des Beaux Arts de Nancy Album mit Bildern Videos und Audiodateien HomepageEinzelnachweise Bearbeiten Die Schreibweise des Museums Musee des Beaux Arts de Nancy ist dem Buch Claude Petry Le Musee des Beaux Arts de Nancy S 5 entnommen Dort durchgangig so verwendet Daneben existiert die Schreibweise Musee des beaux arts de Nancy oder musee des beaux arts de Nancy bei verschiedenen Internetseiten 48 693483333333 6 1823333333333 Koordinaten 48 41 36 5 N 6 10 56 4 O Normdaten Korperschaft GND 1031417 9 lobid OGND AKS LCCN n50045848 VIAF 157681014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musee des Beaux Arts de Nancy amp oldid 237079821