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Giacomo Antonelli 2 April 1806 in Sonnino 6 November 1876 in Rom war ein italienischer Geistlicher und von 1848 bis zu seinem Tod Kardinalstaatssekretar des Kirchenstaates Kardinal Antonelli 1865 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGiacomo Antonelli geboren an der neapolitanischen Grenze aus einer wohlhabenden Familie stammend kam als sein Geburtsort 1819 durch die papstliche Gendarmerie als beruchtigtes Raubernest zerstort wurde nach Rom und trat hier in das Grosse Seminar ein wo er sich bald durch seine Talente auszeichnete Bis 1827 studierte er am Collegio Romano und der Universitat La Sapienza ziviles und kanonisches Recht Nachdem er am 20 September 1829 die niederen Weihen und 1840 die hohere Weihe zum Diakon empfangen hatte zog ihn Papst Gregor XVI in seine Nahe und bestimmte ihn fur die staatsmannische Laufbahn Antonelli wurde zum Pralaten erhoben war bereits ab 1834 als Assessor beim obersten Strafgerichtshof tatig spater als Delegat in Orvieto Viterbo und Macerata und wurde 1841 zum Unterstaatssekretar in der Verwaltung des Innern 1844 zum zweiten Schatzmeister im Finanzwesen 1845 aber zum Grossschatzmeister Finanzminister ernannt Als Pius IX 1846 den papstlichen Thron bestieg ging er eifrig auf dessen liberale Reformbestrebungen ein und gewann bald einen massgebenden Einfluss auf diesen Am 12 Juni 1847 erhielt Antonelli als Diakon den Kardinalshut und wurde am 14 Juni desselben Jahres Kardinaldiakon von Sant Agata dei Goti zugleich trat er in den ersten formlichen Ministerrat ein mit dessen Bildung Papst Pius IX seine politischen Reformen eroffnete Als Anfang Marz 1848 die Bildung eines aus weltlichen und geistlichen Mitgliedern gemischten Ministeriums erfolgte ubernahm Antonelli den Vorsitz Wahrend der Papst am 14 Marz ein Staatsgrundgesetz proklamierte schmeichelte Antonelli der nationalen Stimmung indem er die 10 000 Mann starke papstliche Armee an die nordliche Grenze schickte von wo das Korps zur Unterstutzung der Piemontesen in die Lombardei einruckte Nach der Kapitulation der romischen Truppen am 16 Juni 1848 bei Vicenza versicherte der Papst auf Antonellis Drangen dass er seine Truppen nicht zur Bekampfung der Osterreicher abgesendet habe Seitdem betrieb Antonelli den Anschluss an Osterreich und die grosstmogliche Wiederherstellung des alten Zustandes Der Unwille des Volks uber diesen Abfall von der nationalen Sache ausserte sich in Rom so drohend dass Antonelli und seine Kollegen einem neuen Ministerium Platz machen mussten Antonelli wurde nun der geheime Leiter und Ratgeber des Papstes der auf seinen Rat zunachst den Grafen Pellegrino Rossi an Stelle von Terenzio Mamiani berief Antonelli war es auch der nach dem Angriff des Volkes auf den Quirinal den Papst am 25 November 1848 zur Flucht nach Gaeta bewog wo Antonelli mit der Wurde eines Staatssekretars bekleidet wurde Nach Wiederherstellung der papstlichen Gewalt am 15 Juli 1849 durch die franzosische Intervention trat Antonelli der am 12 April 1850 mit dem Papst nach Rom zuruckgekehrt war an die Spitze des neuerrichteten Staatsrates reorganisierte die Verwaltung verfolgte seine politischen Gegner auf das harteste und fuhrte ein streng absolutistisches Polizeiregiment ein Alle Mahnungen der Machte zur Massigung und zu zeitgemassen Reformen wies er hartnackig zuruck verstand sich auch zu keinem Zugestandnis an die nationalen Wunsche der Italiener bereit und begleitete die Beraubungen des Kirchenstaats durch das neue Konigreich Italien mit ohnmachtigen Protesten Auch die kirchliche Politik von Papst Pius IX unterstutzte er durch seine gewandt geschriebenen Noten In der Offentlichkeit wurde ihm Nepotismus vorgeworfen gerade da sein Bruder Filippo in leitender Funktion fur den Bau der romischen Eisenbahn und die Banco di Roma verantwortlich war Von 1868 bis zu seinem Tode erhielt er zusatzlich die Titeldiakonie von Santa Maria in Via Lata Wenn er sich auch selbst innerlich frivol und religios gleichgultig aus weltlicher Klugheit manchmal gern nachgiebig gezeigt und hierdurch die Gunst der Machte gesichert hatte so wollte er doch vor allem nicht sein Amt und seine Gewalt verlieren und fugte sich daher den Wunschen des Papstes Zu Beginn des Jahres 1876 verschlimmerte sich sein Gichtleiden doch liess sich Kardinal Antonelli auch davon nicht in seinem Arbeitseifer bremsen und hatte weiterhin eine tagliche Audienz bei Pius IX Er starb am 6 November 1876 in Rom und hinterliess ein bedeutendes Vermogen uber das sich ein nicht skandalfreier Prozess zwischen einer angeblichen Tochter Antonellis der Grafin Lambertini und seinen Verwandten entspann 1 Literatur BearbeitenRoger Aubert Antonelli Giacomo In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 3 Ammirato Arcoleo Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1961 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giacomo Antonelli Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Antonelli Giacomo In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 14 Oktober 2016 Eintrag zu Giacomo Antonelli auf catholic hierarchy org abgerufen am 14 Oktober 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Kracht Hrsg Lexikon der Kardinale 1058 2010 Bd 1 Kardinale unter Benedikt XVI Kardinale 1058 2010 Buchstabe A Erzbischofliche Diozesan und Dombibliothek Koln 2013 ISBN 978 3 939160 37 3 S 431 VorgangerAmtNachfolgerGiuseppe BofondiKardinalstaatssekretar 1848 1876Giovanni SimeoniGiuseppe UgoliniKardinalprotodiakon 1867 1876Prospero CateriniNormdaten Person GND 116016671 lobid OGND AKS LCCN n84114915 VIAF 27077770 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Antonelli GiacomoKURZBESCHREIBUNG italienischer Geistlicher Kardinalstaatssekretar des KirchenstaatesGEBURTSDATUM 2 April 1806GEBURTSORT SonninoSTERBEDATUM 6 November 1876STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giacomo Antonelli amp oldid 231207550