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41 898611111111 12 495555555556 Koordinaten 41 53 55 N 12 29 44 O Santa Pudenziana vollstandig Santa Pudenziana al Viminale lat Sanctae Pudentianae gehort zu den altesten Kirchen in Rom es ist eine Titelkirche die im Rang einer Basilica minor steht Dort finden auch die Gottesdienste der philippinischen Katholiken in Rom statt Santa Pudenziana al Viminale 1 Konfession romisch katholischPatrozinium hl PudentianaRang Basilica minorKardinalpriester Thomas Aquino Man yō MaedaPfarrgemeinde Santi Vitale eCompagni martiri in FoveaAnschrift Via Urbana 16000184 Roma Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Patrozinium 2 Geschichte und Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Apsismosaik 3 2 Portalvorbau 3 3 Oratorium Marianum 3 4 Chorschranken 3 5 Katakombe 4 Offnungszeiten 5 Kardinalpriester 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Patrozinium BearbeitenDie Kirche liegt im I romischen Rione Monti und zwar im Tal zwischen den Hugeln Viminal und Esquilin sowie zwischen der heutigen Via Urbana dem antiken Vicus Patricius und der Via Cesare Balbo etwa 400 Meter nordwestlich der Basilika Santa Maria Maggiore Der heutige Eindruck einer Muldenlage etwa 3 Meter unterhalb der Via Urbana darf nicht daruber hinwegtauschen dass die Kirche zur Erbauungszeit nur im Apsisbereich an hugeliges Gelande angrenzte dass damals aber zum Kirchenportal einige Stufen aufwarts gefuhrt haben Die Kirche wurde zunachst als Titulus Pudentis oder Titulus Pudentiana bezeichnet um 384 anschliessend auch als Ecclesia Pudentiana 401 417 Anfang des 6 Jahrhunderts erstmals als Sancta Potentiana und im Jahr 745 als Ecclesia tituli sanctae Potentianae Geweiht wurde sie der romischen Martyrin Pudentiana Der Uberlieferung zufolge starben die leiblichen Schwestern Pudentiana und Praxedis an der Wende vom 1 zum 2 Jahrhundert in Rom als Martyrinnen es sollen Tochter des Paulusschulers Pudens gewesen sein 2 Geschichte und Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Tief liegender Vorhof und Fassade nbsp Kirchturm von Santa Pudenziana nbsp InneresUnterhalb der Kirche befinden sich die aus Sicherheitsgrunden nur ausnahmsweise offentlich zuganglichen Uberreste romischer Gebaude aus dem 1 und 2 Jahrhundert 3 Bereits im Jahr 384 oder kurz vorher wurde unter Bischof Damasus I 366 384 in dem dichtbesiedelten Stadtteil Subura der Titulus Pudentis gegrundet das ergibt sich aus der Grabinschrift des damals dort tatigen Lectors Leopardus Eine weitere Inschrift auf den Schrankenplatten des fruhchristlichen Presbyteriums besagt dass anschliessend unter Bischof Siricius 384 399 die Ausstattung und Einrichtung des Altarraums von den Presbytern Ilicius Maximus und Leopardus gestiftet wurden Schliesslich besagt die Widmungsinschrift der drei genannten Presbyter unter dem um 415 entstandenen Apsismosaik dass der Bau dieser reich ausgestatteten fruhchristlichen Kirche unter dem Episkopat von Innozenz I 401 417 vollendet wurde 4 Die erste Kirche wurde um 384 in einer romischen Apsidenhalle eingerichtet die zu einem grosseren Baukomplexes des 2 Jahrhunderts gehorte Der Verwendungszweck ist nicht bekannt vielleicht handelte es sich um die zu dem Privathaus Domus Pudentiana gehorende Thermenanlage Auf den verwendeten Mauerziegeln fanden sich Stempel der Ziegelei des Quintus Servilius Pudens der Mitglied einer bekannten romischen Familie des 2 Jahrhunderts war Diese Familie konnte auch Eigentumer der Domus Pudentiana gewesen sein die dann vielleicht durch einen Nachkommen im 4 Jahrhundert auf die christliche Gemeinde zur Einrichtung der Titelkirche ubertragen wurde Die Frage ob die Bezeichnung der Kirche auf den damaligen Hauseigentumer und moglichen weiteren Stifter aus der Pudensfamilie zuruckzufuhren ist oder ob ein Zusammenhang mit den Martyrinnen Pudentiana und Praxedis besteht wird unterschiedlich beantwortet Der Kunsthistoriker Beat Brenk fuhrte dazu aus Der Name Pudentiana ist nichts anderes als ein Adjektiv das offenbar bereits mit der Domus und dem Thermensaal in Verbindung stand denn bei den Grabungen kam ein Ziegelstempel mit dem Namen Q Servilio Pudente von 128 133 zum Vorschein in welchem man einen Anknupfungspunkt fur den Namen des Hauses erblicken konnte 5 Beim Umbau der antiken Apsidenhalle zum Titulus Pudentis wurden die Arkaden tragenden sechs Pfeiler auf jeder Seite und die Obergaden mit Rundbogenfenstern zunachst beibehalten Aus dem flachen Wandabschluss im Westen entstand die Apsis aus den seitlichen Korridoren wurden Seitenschiffe den Eingang verlegte man auf die Ostseite Der dreischiffige basilikale Bau hatte die Ausmasse von ca 27 5 17 Meter Anfang des 5 Jahrhunderts wurde als Abschluss des linken Seitenschiffs noch eine Petruskapelle eingebaut Gegen Ende des 8 Jahrhunderts liess Papst Hadrian I 772 795 eine Restaurierung durchfuhren und das Langhaus der Kirche um zwei Joche nach Osten erweitern und mit einer erneuerten Fassade versehen Gleichzeitig wurden die noch aus der antiken Apsidenhalle stammenden Arkadenpfeiler durch spatantike Saulen mit Palmettenkapitellen des 4 Jahrhunderts ersetzt 6 Ende des 11 Jahrhunderts entstand als Anbau an die Mitte des linken Seitenschiffs die Kapelle zu Ehren der hll Pastor und Johannes der Taufer im 16 Jahrhundert umgewidmet und neu gestaltet als Grabkapelle der Familie Caetani mit der prachtigen Marmorarchitektur und Mosaikausstattung gehort sie zu den reichsten Familienkapellen in Rom Der funfgeschossige Campanile stammt aus dem 12 13 Jahrhundert Um 1588 unter Papst Sixtus V 1585 1590 der die Kirche den Feuillanten zur Klostergrundung uberwies erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt Aus der dreischiffigen Basilika wurde eine einschiffige Hallenkirche mit Pfeilern um die ehemaligen Saulen Tonnengewolbe ovaler Kuppel uber dem Altarraum und mit Seitenkapellen darunter auch die Grabkapelle der Familie Caetani der Architekten Francesco da Volterra und Carlo Maderno 7 Im Innern entfernte man die Schola cantorum und den alten Bodenbelag 1870 entstand die Freitreppe zwischen der Via Urbana und dem tiefer liegenden Vorhof der Kirche gleichzeitig wurde die Fassade neugestaltet und dabei der ehemalige Portalfries aus dem 11 Jahrhundert erneut verwendet Ausstattung BearbeitenApsismosaik Bearbeiten nbsp Apsismosaik um 415 Das kostbarste zur Erstausstattung der fruhchristlichen Basilika gehorende Kunstwerk ist das grosse Mosaik in der Apsis Dieses unter Papst Innozenz I 401 417 entstandene Werk ist nach den Mosaiken im Mausoleum der Constantia um 370 das alteste erhalten gebliebene christliche Mosaik Auch hinsichtlich der kunstlerischen Ausfuhrung gilt es als eines der bedeutendsten Werke der fruhchristlichen Kunst Beim Einbau der Chorkuppel im Jahr 1588 und wahrend der Restaurierungen des 18 Jahrhunderts gingen Teile des Apsismosaiks verloren Dazu zahlen zwei Apostel an den Randern Teile der Fussbank vor Christus und eine darunter abgebildete Taube als Symbol fur den Heiligen Geist sowie das Lamm Gottes und eine Lammerprozession aus den Stadttoren von Bethlehem und Jerusalem an den Bildrandern Ausserdem sind die beiden ausseren apokalyptischen Wesen nicht mehr ganz sichtbar Eine Zeichnung von Alfonso Chacon die unmittelbar vor dem Einbau der Chorkuppel entstand dokumentiert den ursprunglichen Zustand Im 19 Jahrhundert wurden deutlich sichtbar Fehlstellen erganzt vor allem Teile der um Petrus versammelten Personengruppe Im Zentrum sitzt Christus mit Nimbus langem Haar und Bart gekleidet wie ein kaiserlicher Herrscher auf einem breiten edelsteingeschmuckten Thron Seine Rechte hat er im Redegestus erhoben in der Linken halt er ein aufgeschlagenes Buch in dem er als Schutzherr der Kirche der Pudentiana bezeichnet wird Es ist das Bild einer Lehrversammlung mit Christus als lehrendem Philosophen Neben ihm sitzen die mit erhobenen Handen diskutierenden Apostel die zu den Randern hin immer kleiner werden Die als einzige im Profil dargestellten Apostel Petrus rechts und Paulus links werden bekranzt von zwei Frauen als Personifikationen der aus Judenchristen Ecclesia ex circumcisione und Heidenchristen Ecclesia ex gentibus bestehenden Kirche Es ist die fruheste kunstlerische Darstellung dieses Themas mit der Auszeichnung der beiden Apostel fur die Bekehrung der Juden durch Petrus und die Mission unter den Heiden durch Paulus Im Hintergrund wird ein halbkreisformiger mit vergoldeten Ziegeln gedeckter Bogengang sichtbar und daruber das himmlische Jerusalem Hinter der Stadtsilhouette erhebt sich der Berg Golgotha mit dem monumentalen Gemmenkreuz umgeben von den ursprunglich vier Evangelistensymbolen von links der Mensch fur Matthaus der Lowe fur Markus der Stier fur Lukas und der Adler fur Johannes 8 Durch den apokalyptischen Bezug erfahrt das Mosaik eine eschatologische Deutung die Christus und seine Apostel als Gerichtstribunal darstellen nbsp Linke Halfte des Apsismosaiks nbsp Evangelistensymbol des hl Lukas nbsp Fries am Portalvorbau 11 Jh nbsp Hll Pastor und Pudentiana vom Portalvorbau nbsp Agnus Dei auf dem Portalfries nbsp Hll Praxedis und Pudens vom PortalvorbauPortalvorbau Bearbeiten Der Marmorfries uber dem Portal der Kirche stammt aus dem 11 Jahrhundert Darauf sind zwischen Blattranken funf Medaillons abgebildet von links der hl Pastor als Priester des Titulus mit Buch Pudentiana Tochter des Pudens als kluge Jungfrau mit Krone und Olkrug Agnus Dei Praxedis Schwester der Pudentiana Pudens mit Toga des romischen Burgers und Schriftrolle Jedes Medaillon hat auf der Randleiste eine Umschrift 9 Oratorium Marianum Bearbeiten nbsp Campanile und OratoriumZwischen der Apsisaussenwand und der Via Cesare Balbo besteht seit dem 9 Jahrhundert eine Marienkapelle und zwar in den Mauerresten des antiken Gebaudekomplexes in dem sich wahrscheinlich die Hauskirche des 2 Jahrhunderts befunden hatte In der Kapelle sind Wandmalereien des 9 bis 11 Jahrhunderts erhalten geblieben An der Altarwand Apsisruckwand die Gottesmutter mit dem Kind zwischen Pudentiana und Praxedis die mit verhullten Handen die Krone des Martyriums prasentieren Linke Wand der hl Paulus predigt im Haus des Pudens Paulus tauft Timotheus und Novatus Sohne des Pudens Taufe von Pudentiana und Praxedis Im Kreuzgewolbe die vier Evangelistensymbole und das Lamm Gottes 10 11 Der ruckwartige Portalbau mit den vier offenen Rundbogen zur Via Cesare Balbo gehort zu den antiken Gebauderesten des 2 Jahrhunderts und wurde 1931 wieder in den ursprunglichen Zustand versetzt Chorschranken Bearbeiten Zu den wertvollen Teilen der Originalausstattung die bis ins 16 Jahrhundert erhalten geblieben waren zahlten die Chorschranken im Presbyterium samt Ambonen und Bischofsthron Sie wurden beim Umbau der Kirche in den 1580er Jahren entfernt Die heutige Fassung ist eine Rekonstruktion aus dem 20 Jahrhundert unter Verwendung von Fragmenten des Originals Katakombe Bearbeiten Unter der Mitte des heutigen Kirchenschiffs hat sich innerhalb des Gebaudekomplexes des 2 Jahrhunderts ein unterirdischer Raum in der Fachliteratur als Katakombe bezeichnet mit einem Wandbild des 8 oder 9 Jahrhunderts erhalten Trotz des schlechten Zustands sind auf dem Bild die hll Paulus Praxedis und Pudentiana zu erkennen 12 Offnungszeiten BearbeitenDie Kirche ist von 08 30 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr geoffnet 13 Kardinalpriester BearbeitenListe der Kardinalpriester von Santa PudenzianaLiteratur BearbeitenMaria Andaloro Die Kirchen Roms Ein Rundgang in Bildern Mittelalterliche Malereien in Rom 312 1431 Philipp von Zabern Mainz 2008 S 307 314 Hugo Brandenburg Die fruhchristlichen Kirchen in Rom vom 4 bis zum 7 Jahrhundert Schnell amp Steiner Regensburg 2013 S 145 151 und 319f Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 3 Hollinek Wien 1974 S 650 677 Anton Henze u a Kunstfuhrer Rom Reclam Stuttgart 1994 ISBN 3 15 010402 5 S 256 258 Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Herder Freiburg 2016 S 169 176 Ernst Dassmann Das Apsismosaik von S Pudenziana in Rom In Romische Quartalschrift Bd 65 1970 ISSN 0035 7812 S 67 81 Rotraut Wisskirchen Zum Gerichtsaspekt im Apsismosaik von S Pudenziana In Jahrbuch fur Antike und Christentum Bd 41 1998 S 178 192 Vitaliano Tiberia Il mosaico di Santa Pudenziana a Roma Il restauro Ediart Todi PG 2003 ISBN 88 85311 50 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santa Pudenziana Rome Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotogalerie kunsthistorie com Offizielle Seite ital Bilder vom Oratorium MarianumEinzelnachweise Bearbeiten Diozese Rom Lexikon fur Theologie und Kirche LThK Band 8 Freiburg 2006 Sp 738 Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 3 Wien 1974 S 652ff mit genauer Beschreibung Hugo Brandenburg Die fruhchristlichen Kirchen in Rom vom 4 bis zum 7 Jahrhundert Regensburg 2013 S 145 Beat Brenk Die Christianisierung der spatromischen Welt Stadt Land Haus Kirche und Kloster in fruhchristlicher Zeit Wiesbaden 2003 S 50 Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Freiburg 2016 S 170f mit Grundriss Abb 18 1 Maria Andaloro Die Kirchen Roms Ein Rundgang in Bildern Mittelalterliche Malereien in Rom 312 1431 Mainz 2008 S 307 Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Freiburg 2016 S 172f Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 3 Wien 1974 S 664f mit Beschreibung und Texten Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Der romische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart Band 3 Wien 1974 S 676f mit Beschreibung und Beischriften Maria Andaloro Die Kirchen Roms Ein Rundgang in Bildern Mittelalterliche Malereien in Rom 312 1431 Mainz 2008 S 309 313 mit Abbildungen Maria Andaloro Die Kirchen Roms Ein Rundgang in Bildern Mittelalterliche Malereien in Rom 312 1431 Mainz 2008 S 309 und 314 mit Abbildungen Information der Stadt RomNormdaten Geografikum GND 4357118 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Pudenziana amp oldid 230076819