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Die Geschichte Tunesiens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Tunesischen Republik von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Sie lasst sich anhand der altesten menschlichen Spuren etwa eine Million Jahre zuruckverfolgen knapp hinter der Grenze nach Algerien fanden sich sogar knapp 1 8 Millionen Jahre alte Artefakte Dabei ahneln die nachfolgenden steinzeitlichen Kulturen denen in Europa und um 6000 v Chr setzten sich auch hier Hirten und Agrargesellschaften gegen die zuvor dominierende Lebensweise der Jager und Sammler durch Eine Kontinuitat der heutigen Berber wird bis in die Zeit um 4000 v Chr angenommen wobei die Austrocknung der zuvor fruchtbaren Wuste Sahara eine entscheidende Rolle spielte Die Phonizier die um 1000 v Chr erste Siedlungen grundeten verdrangten in einem langwierigen Prozess die Berberherrschaften von den Kusten Um 600 v Chr dominierte die Handelsmetropole Karthago die Entwicklung und sicherte sich ein weitraumiges Hinterland Dabei geriet sie spatestens um 580 v Chr mit den griechischen Kolonisten auf Sizilien in immer wieder aufflackernde Konflikte die sich an den karthagisch phonizischen Kolonien im Westen und an der Handelskonkurrenz entzundeten Ab 264 v Chr bekampften Rom und Karthago einander in drei Kriegen an deren Ende die afrikanische Stadt 146 v Chr vollkommen zerstort wurde Wichtige romische und punische FundstattenGut ein Jahrhundert spater wurde die Stadt wieder aufgebaut und bald Hauptstadt der romischen Provinz Africa Zugleich wurde die Provinz zu einem der wichtigsten Lieferanten fur Weizen und Olivenol nach Rom Fur das Ende des 2 Jahrhunderts lassen sich erstmals christliche Gemeinden nachweisen die afrikanische Kirche brachte wichtige Kirchenvater hervor darunter Augustinus von Hippo In der Spatantike erschienen neben der Sklaverei und den freien Bauern auf dem Land Formen der Bindung an den Boden wie das Kolonat wenngleich noch um 500 zwischen freien und unfreien Kolonen unterschieden wurde Kolonenedikt des Anastasius Dabei verscharften sich das Kolonat und soziale Konflikte die mit Kirchenspaltungen einhergingen Ab 429 bzw 439 beherrschten die arianischen Vandalen Nordafrika ein Jahrhundert lang bis Ostrom die Region ab 533 zuruckeroberte Ende des 6 Jahrhunderts wurde Karthago Hauptstadt eines Exarchats Um 670 fassten die muslimischen Araber Fuss und setzten sich bis 701 im gesamten tunesischen Gebiet durch Die Berber bekannten sich zwar nach langen Kampfen zum Islam doch zu einer starker egalitaren Auslegung Im Jahr 800 machte sich die Region unter den Aghlabiden erstmals unabhangig vom arabischen Grossreich Die Berber wurden dennoch zunehmend arabisiert Den Aghlabiden folgten zunachst gestutzt auf berberische Gruppen die schiitischen Fatimiden ab 909 doch verlagerten sie im Zuge der Ostexpansion ihren Reichsschwerpunkt nach Agypten so dass sich die Region Tunesien unter den berberischen Ziriden erneut unabhangig machte Auch das von den Aghlabiden ab 827 eroberte Sizilien machte sich weitgehend selbststandig Es wurde ab 1061 von den Normannen erobert 1155 kam Tunesien an die berbischen Grossreiche der Almohaden und der Almoraviden deren Herrschaft jedoch 1236 durch die der berberischen Hafsiden abgelost wurde 1535 bis 1574 beherrschte Spanien die Hauptstadt und die Hafsiden waren von Madrid abhangig 1574 ubernahm das dominierende Grossreich der Osmanen die Herrschaft doch loste sich diese nach und nach auf so dass die sogenannte Herrschaft der Beys 1705 bis 1957 sich etablierte die erst durch Frankreich als Kolonialmacht wenn auch nicht formal 1881 abgelost wurde Frankreich errichtete dann in Tunesien ein Protektorat Frankreichs Kolonialherrschaft endete 1956 die der Beys 1957 doch ubernahm bald der autoritar regierende Bourguiba dem 1987 Ben Ali folgte die Macht in Tunesien Als Letzterer 2011 gesturzt worden war fanden in Tunesien erstmals freie demokratische Wahlen statt um eine verfassunggebende Versammlung zu bilden Seither ist Tunesien eine der wenigen parlamentarischen Demokratien in der Region wird aber immer wieder von Terroranschlagen erschuttert und leidet unter einer stagnierenden Wirtschaft Inhaltsverzeichnis 1 Urgeschichte 2 Bauern und Hirten ab etwa 6000 v Chr 3 Phonizier Karthago ca 1000 bis 146 v Chr 4 Romische Provinz Africa 146 v bis 439 n Chr 5 Christianisierung ab dem spaten 2 Jahrhundert 6 Vandalenreich 439 bis 535 7 Ostrom Byzanz 533 bis 698 8 Arabische Expansion Islamisierung Charidschiten ab etwa 670 9 Aghlabiden 800 bis 909 Kotama ca 900 bis 911 10 Fatimiden 909 bis etwa 972 11 Fatimidisches Nebenzentrum Ziriden 972 bis 1057 12 Almohaden 1155 bis 1235 13 Hafsiden 1236 bis 1574 14 Osmanen 1574 bis 1790 bzw 1881 15 Herrschaft der Beys oder Husainiden 1705 bis 1957 16 Staatsbankrott franzosisches Protektorat 1881 bis 1956 17 Holocaust und Zweiter Weltkrieg 18 Unabhangigkeitskampf etwa 1911 bis 1956 19 Unabhangigkeit 1956 Regierung Bourguiba bis 1987 20 Regierung Ben Ali 1987 bis 2011 21 Sturz Ben Alis und politischer Ubergang 22 Literatur 22 1 Uberblickswerke 22 2 Ur und Fruhgeschichte 22 3 Rom Vandalen Byzanz 22 4 Muslimische Dynastien und Minderheiten Osmanen 22 5 Jungste Geschichte 23 Weblinks 24 BelegeUrgeschichte BearbeitenMit 2 2 Millionen Jahren so wurde lange angenommen stammen die altesten Funde aus Oued Boucherit auch Ain Boucherit genannt sudlich von Ain el Hanech oft kurz Ain Hanech im Nordosten Algeriens etwa 12 km nordnordwestlich von El Eulma von 1862 bis 1962 Saint Arnaud 1 Erste Untersuchungen fanden dort bereits 1931 statt 2 Auf etwa 1 75 Millionen Jahre werden Artefakte in Ain el Hanech selbst datiert 3 Neben Uberresten typischer Jagdbeute wie Nashorner und Elefanten fand man vor allem solche von Equus tabeti einer Pferdeart 4 Es fanden sich Schlagsteine cobbles ganze Splitter flakes verschiedene Bruchstucke und retuschierte Werkstucke 5 Im heutigen Tunesien wurden bisher keine Uberreste aus dieser fruhen Ausbreitungsphase des Menschen entdeckt Die fruhe Fauna ist in Ain Brimba belegt 6 Bei einigen Tierarten liessen sich Wanderungen zwischen Sudeuropa und Nordafrika nachweisen doch liegen sie zeitlich vor den fruhesten menschlichen Spuren Daher lasst sich bisher nicht entscheiden ob fruhe Menschenformen die Afrika Richtung Europa verliessen ausschliesslich uber Westasien oder auch uber das Mittelmeer zogen 7 Erst auf etwa eine Million Jahre wird als fur Tunesien alteste Fundstatte Sidi Zin datiert 8 Dort fanden sich zwei Faustkeile eine Reihe von Schabern und Feuersteinen 9 Auch im Suden des Landes fanden sich Artefakte aus dieser fruhen Phase wie etwa in Sidi Mansur bei Monastir Etwa 700 000 Jahre alt sind die altesten Uberreste des Homo erectus in Nordafrika die 1954 etwa 20 km ostlich von Muaskar im nordwestlichen Algerien gefunden wurden 10 Die Anwesenheit von Homo erectus zumindest vor 200 000 Jahren belegen die Funde von Sidi Abd el Rahmane nbsp Hermaion von El GuettarVor 100 000 Jahren befand sich im Becken der Schotts im Suden Tunesiens ein See mit einer Flache von 30 000 km 11 Die Wuste war zeitweise sehr viel feuchter zeitweise trockener In die Zeit des spaten Mousterien oder des Aterien ca 40 000 Jahre wird ein in den 1950er Jahren nahe einer seit langem versiegten Quelle entdeckter pyramidal angelegter Haufen aus runden Steinen und Tierknochen aus der Gegend von Ain El Guettar datiert er gilt einigen Forschern als alteste Kultstatte der Welt 12 nbsp Aterien SpitzeIn Nordafrika folgten auf spate Faustkeilkomplexe die Abschlagtechnik die den sudeuropaischen und vorderasiatischen stark gleichen Auch Blattspitzen die der spateren Aterien Tradition angehoren finden sich Sie gilt als Kultur nomadischer Wustenjager und endete vor etwa 32 000 Jahren 13 Dieses Aterien benannt nach der algerischen Fundstatte Bi r al Atir galt lange als Teil des Mousterien ist jedoch inzwischen als eigenstandige nordafrikanische Kulturepoche anerkannt Der sehr hohe Bearbeitungsstand der Steinwerkzeuge ist fur diese Zeit charakteristisch Die Jager entwickelten einen Griff fur Werkzeuge verbanden also erstmals verschiedene Werkstoffe zu Kompositwerkzeugen 14 nbsp Fundstatten der iberomaurusischen und der Capsien Kultur in NordafrikaZwischen 15 000 und 10 000 v Chr breitete sich das Iberomaurusien Hauptfundstatte Mouilla bei Oran vom Westen her an der gesamten maghrebinischen Kuste und bis in die Cyrenaika aus Es folgte zwischen 10 000 und 6000 v Chr das Capsien benannt nach der Fundstatte bei Gafsa Im Suden ist die bedeutendste Statte Jabal al Maqta El Mekta 20 km ostlich von Gafsa im Suden Tunesiens 15 Zwischen 9000 und 5000 v Chr dehnte sich die Kultur nordwarts zu Lasten des Iberomaurusien aus Die Trager dieser Kulturen sind wahrscheinlich bereits die Libyer der historischen Quellen Bauern und Hirten ab etwa 6000 v Chr BearbeitenIm 6 und 5 Jahrtausend v Chr setzte sich die Bodenbearbeitung gegenuber der Wildbeuterei durch Ob die Trager dieser Kulturen Zuwanderer waren oder ob es sich um Prozesse kultureller Ubernahmen handelt ist unklar Dieses Capsien Neolithikum dauerte bis ins erste vorchristliche Jahrtausend an nbsp Megalithanlage bei MakhtarEine Kupfer oder eine Bronzezeit konnte es in Tunesien mangels Kupfervorkommen nicht geben daher wurden organische Materialien und Steine langer genutzt Die Eisenzeit kam also ohne die sonst weit verbreiteten Vorgangermaterialien aus nbsp Dolmen auf dem Djebel GorraSpatestens ab etwa 4000 v Chr lassen sich dabei Kulturen von erheblicher Kontinuitat nachweisen die heute als Libyer bzw deren Vorfahren angesprochen und die lange als Berber bezeichnet wurden Als gesichert gilt dies jedoch nicht weshalb viele Autoren die alte Bezeichnung Libyer vorziehen Aufgrund der Ubernahme des lateinischen Wortes fur diejenigen die nicht Latein sprachen namlich barbari die wiederum auf die nicht Arabisch sprechende Bevolkerung ubertragen wurde bezeichnete man die Region oftmals als Berberei Die Berber selbst nennen sich Imazighen Singular Amazigh Auf dem Djebel Gorra oder in Makhtar im zentralen Norden des Landes fanden sich Megalithanlagen die zwischen dem Beginn des 3 und dem 1 Jahrtausend entstanden 16 Phonizier Karthago ca 1000 bis 146 v Chr Bearbeiten nbsp Machtsphare Karthagos nbsp Wohnhauser auf dem Byrsa HugelEnde des 2 Jahrtausends v Chr kamen Phonizier aus Tyros und Sidon nach Tunesien Sie suchten zunachst Stutzpunkte fur ihren Handel mit spanischem Silber und Zinn Von hier ging dennoch der Impuls zur Grundung eines nordafrikanischen Phonizierreichs aus des Reichs von Karthago Moglicherweise bereits um 1100 v Chr wie die legendenhafte Uberlieferung annimmt grundeten Phonizier die erste Kolonie namens Utica Im Jahr 814 v Chr grundeten aus Tyros kommende Siedler demnach die Stadt Karthago Konigin Elyssa die Schwester des Konigs von Tyros Pygmalion grundete die Stadt Zur Mitte des 7 Jahrhunderts findet sich eine erste Nachricht bei Timaios von Tauromenion Karthago habe eine Insel Richtung Spanien besetzt die altesten archaologischen Funde stammen von etwa 750 v Chr Bei der karthagischen Expansion wurden die Numider von den Kustengebieten abgedrangt Sousse durfte im 7 oder 6 vorchristlichen Jahrhundert gegrundet worden sein ebenso wie Mogador und andere Stadte nbsp Stele in Karthago nbsp Karthagische Maske Bardo MuseumKarthago gelang es 580 v Chr die phonizischen Kolonien im Westen von Sizilien gegen die griechischen Kolonien auf der Insel zu verteidigen Damit wurde die Stadt zum Bezugspunkt aller Kolonien im westlichen Mittelmeer Zusammen mit den Etruskern konnte sie zudem die Griechen 540 v Chr vor Korsika besiegen und sie damit weitgehend vom Handel mit der iberischen Halbinsel ausschliessen Nachdem Tyros auch noch in persische Hand gefallen war war Karthago die einzige phonizische Grossmacht Ihr Machtbereich wurde von Kap Bon sudwarts ausgedehnt bis zu einer Linie von Sicca Veneria heute El Kef an die Kuste nach Thaenae Im 3 Jahrhundert wurde Theveste karthagisch Moglicherweise wurde die ursprungliche Bevolkerung im Kerngebiet versklavt und musste in den Randgebieten Tribute leisten Eine Kette von Stutzpunkten reichte bis an die Atlantikkuste einige von ihnen waren Grundungen Karthagos wie etwa Hippo Regius vielleicht auch Tanger Nach Suden fuhrten Handelswege bis in die Gebiete jenseits der Sahara die vermutlich uber Zwischenhandler Waren an die Kuste brachten Mit der Entstehung der hellenistischen Staaten in der Nachfolge Alexanders des Grossen expandierte der karthagische Handel ebenfalls ostwarts und die dortigen Handler sassen in jeder bedeutenden griechischen Stadt 480 und 410 v Chr mischte sich Karthago in die Konflikte zwischen den Griechen auf Sizilien ein und erlitt im ersteren Fall eine schwere Niederlage bei Himera im letzteren errang es einen Sieg der jedoch jahrzehntelange Kampfe mit Syrakus heraufbeschwor wie etwa 398 392 382 375 oder 368 v Chr Die Grenze blieb jedoch der Halycus Platani 310 griffen die Syrakusaner Karthagos Kerngebiet sogar direkt an nachdem die griechische Armee in der Schlacht am Himeras besiegt worden war Ailymas ein libyscher Konig schloss sich den Angreifern unter Agathokles von Syrakus an der zunachst eine karthagische Armee in Afrika besiegte 309 v Chr erlitt auch die karthagische Armee auf Sizilien eine Niederlage konnte aber dennoch die Belagerung von Syrakus bis 307 fortsetzen Zwar besiegte wiederum eine mit Agathokles verbundete etruskische Flotte die Karthager doch loste sich die Armee des Agathokles nach und nach auf bis sie kapitulierte 306 v Chr wurde in einem Friedensschluss der status quo wiederhergestellt Mit dem Romischen Reich kam es ab 264 v Chr zu drei Kriegen Wahrend des ersten Krieges mussten die Libyer die Halfte ihrer Ernte an Karthago abgeben wo sie schon in Friedenszeiten ein Viertel abzuliefern hatten Daher kam es 241 bis 237 v Chr zu einem schweren Aufstand und die Rebellen kontrollierten den Norden Tunesiens Auf ihren Munzen erschien auf Griechisch die Inschrift Libyer 17 Schon im 6 Jahrhundert v Chr herrschten in Karthago die Magoniden doch losten die wahrscheinlich immer aus derselben Familie gewahlten Konige im 4 Jahrhundert die Sufet ab die man als Richter bezeichnen konnte wenn ihre Rechte auch sehr viel weiter gingen Es wurden jeweils zwei Sufeten gewahlt die den vermogenden Klassen entstammten Die zivilen und die militarischen Aufgaben wurden zunehmend getrennt aus der Burgerarmee wurde eine zu jeweiligen Anlassen angeworbene Armee die nach Ende der Kriegshandlungen wieder entlassen wurde Im Heer dienten spanische und numidische Truppen erstere haufig als Reiter letztere spater ebenfalls Die Stadtmauern Karthagos waren 35 km lang im gefahrdetsten Abschnitt bis zu 12 m hoch und 9 m dick Byrsa die Zitadelle uber der Stadt war ebenfalls stark befestigt Strabo gibt an die Stadt habe 700 000 Einwohner gehabt heute nimmt man etwa 400 000 Einwohner an 18 Oberster Gott war Baal Hammon den die Romer mit Saturn gleichsetzten und dem vielleicht noch im 3 Jahrhundert v Chr Menschenopfer gebracht wurden Wahrend des 5 Jahrhunderts v Chr kam die Gottin Tanit zu immer hoherem Ansehen Gegen diese beiden Hauptgotter fielen Melkart aus Tyros und Eschmun dem man mit Asklepios identifizierte weit ab Karthago schloss 508 v Chr einen ersten Vertrag mit Rom 348 und 279 weitere es bestanden keinerlei Konflikte Als sich jedoch Messina 264 v Chr Rom unterstellte kam es zu einem Krieg der bis 241 v Chr dauerte Karthago musste seine Kolonien auf Sizilien abtreten 238 fielen Sardinien und Korsika an Rom Karthago begann nun seinerseits den Suden und Osten der iberischen Halbinsel zu erobern Es konnte mit seinen unter anderen von Hannibal gefuhrten Truppen wahrend des Zweiten Punischen Krieges 218 201 v Chr das Romische Reich mehrmals an den Rand einer Niederlage bringen nbsp Zweisprachige Inschrift von Thugga in punischer und numidischer Schrift 2 Jahrhundert v Chr Rom verpflichtete Karthago nach dessen endgultiger Niederlage 201 v Chr dazu seinem Verbundeten Massinissa alles zuruckzuerstatten was ihm oder seinen Vorfahren genommen worden war Zugleich war es der Stadt verboten ohne Erlaubnis der Romer einen Krieg zu fuhren So riss Massinissa nach und nach ihr Gebiet an sich Karthago waren die Hande gebunden Zugleich gab es in Karthago drei Parteien die sich befehdeten Eine stand auf romischer Seite eine auf der numidischen und die dritte war eine Volkspartei Immer wieder entschied Rom gegen Karthago Doch 151 wurde die Partei Massinissas aus der Stadt geworfen und Karthago griff schliesslich 150 v Chr zu den Waffen Sein Heer wurde von Massinissa geschlagen und von dessen Sohn niedergemacht Rom verlangte die Raumung der Stadt was die Karthager ablehnten Im Dritten Punischen Krieg 149 146 v Chr wurde die Stadt belagert und schliesslich gezielt zerstort Massinissas Sohn und Nachfolger Micipsa unterstutzte die Romer in ihren Eroberungskriegen etwa in Spanien 116 v Chr kam es zu einer Reichsteilung zwischen Jugurtha und Adherbal doch vier Jahre spater liess Jugurtha seinen Halbbruder hinrichten Bei der Eroberung von dessen Hauptstadt Cirta kamen auch romische Burger ums Leben Infolgedessen erklarte Rom 111 v Chr Jugurtha den Krieg in dem schliesslich 105 v Chr Rom siegte Damit endete die erste berberische Staatsgrundung 19 Romische Provinz Africa 146 v bis 439 n Chr Bearbeiten nbsp Das romische Nordafrika im fruhen 3 Jahrhundert Unter Septimius Severus kam es zu einer kurzlebigen Ausweitung der Grenze nach Suden nbsp Perseus befreit Andromeda Mosaik aus Bulla Regia nbsp Amphitheater von Oudna 30 km sudlich von Tunis nbsp Antoninus Pius Thermen in Karthago nbsp Das Amphitheater von Thysdrus der Olivenmetropole nbsp Fischer auf einem Mosaik Bardo Museum nbsp Marmorrelief das einen Mann darstellt der eine zweimastige Corbita segelt um 200 Sie waren fur die kustennahe Schifffahrt geeignet und bewaltigten einen grossen Teil des romischen Handels Sie waren etwa 25 bis 30 m lang 8 bis 10 m breit Getreideschiffe konnten allerdings auch weit uber 50 m lang sein nbsp Mosaik mit einem Viergespann Bardo Museum Tunis nbsp Damnatio ad bestias Delinquenten wurden von Raubtieren getotet 3 Jahrhundert Museum von El DjemNach Karthagos Herrschaftsgebiet wurde nun auch ein erheblicher Teil Numidiens der romischen Provinz Africa mit der Hauptstadt Utica zugeschlagen Nach dem Sieg Gaius Iulius Caesars uber die Pompeianer und damit uber Juba I wurde das Reich der Massylier aufgeteilt und es entstanden riesige Staatsguter Der ostliche Teil Ostmassyliens wurde zu einem Teil der von Caesar neu geschaffenen Provinz Africa nova Der westliche Teil Ostmassyliens also die Gegend um Cirta ging an den Abenteurer Publius Sittius der das Land an seine Soldaten verteilte und eine romische Kolonie einrichtete die Colonia Cirta Sittianorum Bocchus II von Mauretanien ein Freund des Sittius und ebenfalls Verbundeter Caesars im Krieg gegen Juba erhielt Westmassylien und Ostmassylien also die Gegend um Sitifis 44 v Chr beschloss Caesar eine Colonia in Karthago zu grunden was jedoch erst von Augustus ab 29 v Chr umgesetzt wurde 27 v Chr vereinigte Augustus die Provinzen Africa vetus und Africa nova zur Provinz Africa proconsularis Hauptstadt wurde Karthago Africa wurde neben Agypten einer der wichtigsten Lieferanten von Getreide und Olivenol fur Rom vor allem im 2 und 3 Jahrhundert Es entstand ein dichtes Netz von Siedlungen etwa Thugga 20 Sufetula 21 Sbeitla Bulla Regia Thysdrus El Djem oder Thuburbo Majus Die Provinz war zusammen mit Numidien verhaltnismassig wohlhabend Dort siedelten sich in der Folge der romischen Eroberung Jerusalems und des Aufstands des Bar Kochba 132 135 auch Juden an Viele Berber wurden Anhanger dieser Religion Im 2 Jahrhundert war Karthago mit uber 300 000 Einwohnern nach Rom Alexandria und Antiochia die viertgrosste Stadt des Reiches um 200 war Thysdrus die zweitgrosste Stadt Africas Mehrfach wurde die Provinz zu einem bedeutenden Ruckhalt fur Kaiser und Gegenkaiser sowie im 5 Jahrhundert fur dominierende Heerfuhrer 238 wurde in Thysdrus wo das grosste Amphitheater Nordafrikas entstand der kaiserliche Statthalter als Gordian I zum Gegenkaiser ausgerufen Ihm folgten bis 244 Gordian II und Gordian III Zunachst wurde die Legio III Augusta die unter dem mauretanischen Statthalter Capelianus die Erhebung der Gordiane niedergeschlagen hatte aufgelost was zu militarischen Problemen in Nordafrika fuhrte 240 wurde Sabinianus 22 in Karthago zum Kaiser ausgerufen seine Guter lagen in der Nahe von Thysdrus und sein Vater war durch die Olivenolausfuhr nach Italien zu Vermogen gekommen 23 Die Usurpation wurde aber durch den Statthalter von Mauretanien noch im selben Jahr niedergeschlagen Unter Kaiser Diokletian wurde die Provinz geteilt so dass Byzacena im Norden und Tripolitanien im Osten entstanden Hadrumetum wurde Hauptstadt der Provinz Byzacena und entwickelte sich nach Karthago zur wichtigsten Stadt im romischen Africa Der Statthalter Romanus der das Amt des comes Africae von 364 bis 373 bekleidete galt als besonders korrupt Folgt man dem spatantiken Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus so scheute er sich nicht sich von der Bevolkerung seiner Provinz dafur bezahlen zu lassen dass er gegen Stamme vorging die aus dem Hinterland romische Stadte uberfielen 370 oder 372 bis 375 rebellierte der mauretanische Furstensohn Firmus gegen den Romanus intrigiert hatte Gegen Romanus und den rebellierenden Firmus schickte Kaiser Valentinian seinen Feldherrn Flavius Theodosius den Vater des spateren Kaisers Theodosius I Er lehnte die von Firmus angebotene Unterwerfung ab Nach der militarischen Niederlage nahm sich Firmus das Leben Romanus setzte in Rom die Hinrichtung von Flavius Theodosius durch 375 wurde Gratian Kaiser des Westens Als er 383 im Kampf gegen den Usurpator Magnus Maximus ums Leben kam fielen Italien und Africa an Gratians Halbbruder Valentinian II 408 lehnte Kaiser Honorius ein Friedensangebot Alarichs ab woraufhin der Westgotenkonig Rom belagerte Tributzahlungen erhielt und 409 wieder vor Rom stand Er drangte den Senat einen Gegenkaiser zu erheben der Alarich zum Heermeister machte Dieser verlangte die Provinz Africa fur sich doch zogen die Westgoten nach seinem Tod Richtung Norden ab 423 stellte sich der Comes Africa Bonifatius auf die Seite des 425 erfolgreichen Valentinian III als dieser sich gegen einen Usurpator durchgesetzt hatte Zwar konnte er im Kampf um die Herrschaft im Westreich Flavius Aetius besiegen doch starb er an seinen dabei erlittenen Verwundungen Wenige Jahre spater begannen Vandalen und Alanen die afrikanischen Provinzen zu erobern Im 1 Jahrhundert deckte Africa zwei Drittel des Weizenbedarfs Roms Das Getreide stammte von staatlichen Gutern und war ein Teil der Steuereinnahmen doch erhebliche Mengen wurden uber den Markt bezogen Die jahrliche Produktion wurde auf eine Million Tonnen geschatzt davon wurde ein Viertel ausgefuhrt Hauptproduktionsgebiete waren die Sharik Halbinsel die Taler von Miliana und Majardah dazu kamen Gebiete einer Linie nordlich von Sitifis nach Madauros M Daourouch in Algerien Dort wurden auch Feigen und Datteln geerntet Im 2 Jahrhundert war die Produktion von Olivenol ahnlich bedeutend wie die Weizenproduktion Dies galt vor allem fur den Suden der Provinz Im 4 Jahrhundert lieferte die Region Ol in das gesamte Imperium wobei die Bewasserung streng reguliert wurde Hinzu kam die Viehzucht also Schafe Ziegen Schweine Esel aber auch Pferde sowie der Fischfang Auch die Ausfuhr von Wildtieren fur die Zirkusauffuhrungen in Rom bediente sich vor allem africanischer Bestande wie denen von Leoparden Lowen Affen und Elefanten Holz aus dem Norden und Marmor vor allem aus Simitthu Shimtu spielten ebenfalls eine bedeutende Rolle In grosserem Massstab wurde nur Keramik hergestellt was mit der Olproduktion zusammenhing Im Gegenzug rief der Reichtum aus dem Export eine Luxuswarenindustrie hervor wobei vor allem Mosaike sehr weit verbreitet waren Entdeckt wurden in Nordafrika weit uber 2000 Fussboden die von diesem Luxus zeugen Schatzungen der Bevolkerung des romischen Afrika schwanken zwischen vier und acht Millionen davon vielleicht zwei Funftel in Tunesien Von diesen zwei bis drei Millionen Menschen lebten wohl zwei Funftel in den Stadten Karthago hatte wahrscheinlich 250 000 bis 400 000 Einwohner die nachstgrossten Stadte waren Hadrumetum Thysdrus Hippo Regius und Cirta mit etwa 20 000 bis 30 000 zeitweise aber auch erheblich mehr im Osten hatte Lepcis Magna rund 80 000 Einwohner Die Stadte waren durch ein dichtes Strassennetz von rund 20 000 km Lange verbunden Hauptausfuhrhafen war Karthago Diesem auf romische Bedurfnisse ausgerichteten vor allem in den Stadten von der griechisch romischen Kultur beherrschten System stand ein berberisches gegenuber Die staatliche Entwicklung der Berber die im 5 Jahrhundert v Chr begonnen hatte hatten die Romer in mehreren Kriegen beendet Doch kam es immer wieder zu Aufstanden wie etwa 45 n Chr die vor allem deshalb endeten weil Afrikaner bis in die hochsten Kreise zu Einfluss gelangten So wurde etwa Lucius Quitus 24 ein Berber Mitglied im Senat Septimius Severus aus Tripolitanien sogar Kaiser Als vor allem im 4 Jahrhundert die Donatisten aufkamen unterstutzten sie vielfach aufstandische Berber wie etwa 372 bis 376 Firmus oder 396 seinen Bruder Gildon 25 Christianisierung ab dem spaten 2 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Christliches Mosaik Bardo Museum TunisKarthago war das Zentrum des fruhen Christentums in Nordafrika Bereits Ende des 2 Jahrhunderts bestand dort eine Gemeinde doch war sie Verfolgungen ausgesetzt Im Jahr 180 wurden in Karthago die Scilitanischen Martyrer hingerichtet 203 folgten weitere Opfer In der Stadt lehrten Tertullian 26 und Cyprian so dass sich Karthago zu einem Zentrum christlicher Gelehrsamkeit entwickelte es war aufgrund seiner Grosse neben Rom der wichtigste Bischofssitz in der westlichen Reichshalfte Cyprian wurde 258 ebenfalls Opfer einer Christenverfolgung Mit dem Toleranzedikt von Mailand wurden diese Unterdruckungsversuche beendet und auch diejenigen die unter dem Druck der Verfolger nachgegeben hatten kehrten oftmals in die Kirche zuruck Dem widersetzten sich die Donatisten die auf Donatus von Karthago zuruckgehen 27 Er war von 315 bis 355 Primas der Gruppe Als die romische Kirche die zeitweilig Abgefallenen wieder aufnahm trennten sich die Donatisten die die Wiederaufnahme ablehnten von der Rom nahestehenden Kirche Eine Gruppierung der Donatisten die Agonistiker die Augustinus von Hippo abfallig als Circumcellionen als Herumtreiber bezeichnete verbanden religiosen mit sozialem Protest und versuchten bis in das 7 Jahrhundert mit Gewalt ihre Vorstellungen von Gleichheit durchzusetzen Ausloser dieser Zuspitzung war ein Kolonenaufstand im Jahr 320 Durch den Konflikt mit den Donatisten wurde Augustinus der 395 bis 430 Bischof von Hippo war zur fuhrenden Figur der africanischen Kirche Zur Verfolgung und Bekehrung der Donatisten bediente er sich auch staatlicher Gewalt Von der Bedeutung der africanischen Kirche zeugen Ruinen wie die einstige Basilika von Karthago oder die zahlreichen Kirchen die auf heidnischen Tempeln wie etwa in Sufetula erbaut wurden Vandalenreich 439 bis 535 BearbeitenIm Zuge der Volkerwanderung setzten 429 vielleicht 50 000 Prokop oder 80 000 28 Vandalen und Alanen unter der Fuhrung Geiserichs von Sudspanien nach Afrika uber Dies entsprach einer Streitmacht von etwa 10 000 bis 15 000 Mann 29 Einige Berberstamme unterstutzten sie ebenso wie Anhanger des Donatismus die sich Schutz vor der Verfolgung durch die romische Staatskirche erhofften 435 schloss Rom mit den Vandalen einen Vertrag worin sie die beiden Provinzen Mauretania Tingitana und Mauretania Caesariensis sowie Numidien erhielten 30 nbsp Herrschaftsgebiet der Vandalen und AlanenAm 19 Oktober 439 eroberten sie unter Bruch des Vertrags Karthago wobei ihnen die dort stationierte Flotte in die Hande fiel 440 fand die erste Kaperfahrt statt 441 sammelte sich gegen die Vandalen eine Flotte von angeblich 1100 Transportschiffen 442 musste Valentinian III die geschaffenen Tatsachen anerkennen Mit Hilfe der Flotte gelang den Vandalen die Eroberung Sardiniens Korsikas und der Balearen Sie plunderten im Jahr 455 Rom Die Vandalen hingen dem Arianismus an einer Glaubensrichtung die auf dem Ersten Konzil von Nicaa zur Haresie erklart worden war Besitz der katholischen Kirche wurde in ihrem Machtbereich beschlagnahmt Dabei schottete sich die verhaltnismassig kleine Eroberergruppe von den provinzialromischen Untertanen ab Zugleich erhielten die vandalischen und alanischen Krieger Landguter wozu ein Teil des Grundbesitzes der provinzialromischen Bevolkerung aufgeteilt wurde Die an den Boden gebundenen Kolonen durften dabei nur die Herren ausgewechselt haben die kaiserlichen Guter wurden wohl einfach in konigliche Guter verwandelt und dienten der herrschenden Dynastie 31 Um dem Reich auf der Glaubensebene eine ideologische Klammer zu schaffen wurde die katholische Kirche nicht nur zumindest im Kerngebiet zugunsten der arianischen enteignet sondern es wurden auch zahlreiche Bestimmungen gegen die katholische Kirche erlassen Erst im Oktober 454 konnte mit Deogratias erstmals wieder ein katholischer Bischof in Karthago in sein Amt eingefuhrt werden Dennoch verhielt sich Konig Geiserich neutral als Attila 451 nach Gallien zog und trat nicht in dessen Allianz gegen Rom ein Erst die Ermordung Kaiser Valentinians im Jahr 455 zerstorte Geiserichs dynastische Plane einer Verheiratung seines Sohnes Hunerich mit Eudocia einer Prinzessin aus kaiserlichem Hause Geiserichs Verstandnis dass er den Vertrag von 442 mit dem Kaiser personlich nicht mit dem Reich geschlossen hatte beendete sein Vertragsverhaltnis und er konnte ohne in seinen Augen den Vertrag zu brechen Rom am 2 Juni 455 erobern und plundern Dabei griff er erstmals auf Mauren zuruck also Berber Bei der Ruckkehr nach Karthago kaufte Bischof Deogratias viele Gefangene frei um sie vor der Versklavung zu bewahren Eudocia wurde mit Hunerich verheiratet 32 Nun wurde zwar auch Cirta Teil des Vandalenreichs doch zugleich wurden die gewissermassen herrenlos gewordenen romischen Gebiete zu eigenen Kleinstaaten die in wechselnden Koalitionen das Vandalenreich bedrangten Auf dem Gebiet Tunesiens geschah dies vor allem um Thala im Westen und Capsa im Suden 33 Viele Berber wiederum liessen sich fur die Flottenunternehmungen im westlichen Mittelmeer anwerben Ab 456 schlug Rom zuruck Unter Fuhrung Ricimers besiegten seine Armeen vandalische Einheiten bei Agrigent und spater auf Korsika Vandalisch maurische Kontingente wurden in Kampanien zuruckgeschlagen Kaiser Majorian versuchte ein donaugermanisches Heer gegen die Vandalen aufzubieten das moglicherweise vom spateren Heiligen Severinus gefuhrt wurde doch verhinderte Verrat die Ausfahrt aus dem iberischen Carthago Nova Der Kaiser wurde gesturzt 34 Wohl nach diesem Scheitern setzten sich die Vandalen endgultig auf den grossen Inseln fest 462 463 und 465 plunderten sie Sizilien wobei sie 465 eine Niederlage erlitten Dem Sieger Marcellinus gelang es 466 den Vandalen Sardinien zu entreissen doch wurde er kaltgestellt Ein weiterer grossangelegter Versuch diesmal west und ostromischer Truppen Africa zuruckzuerobern scheiterte 468 ein weiterer im Jahr 470 moglicherweise auf dem Landweg uber Tripolitanien 472 ging fur wenige Monate die Kaiserkrone an Hunerichs Schwager Olybrius so dass Sizilien an das Vandalenreich fiel 474 garantierte Konstantinopel Konig Geiserich den Besitz Africas und der Inseln nachdem es zu wechselvollen Kampfen um einige der westgriechischen Inseln und zu einem Uberfall auf Nikopolis in Epirus gekommen war Nach Geiserichs Tod folgte ihm 477 sein altester Sohn Hunerich nach er bekampfte die katholische Kirche verstarkt und griff zum Mittel der Zwangstaufe Anscheinend widersetzten sich die Reichsvolker der Alanen und Vandalen seiner Nachfolge so dass er versuchte die Provinzialromer auf seine Seite zu ziehen Doch die katholische Kirche lehnte eine von Rom unabhangige Kirche der die Kommunikation mit den romischen Zentralen untersagt war ab so dass sich Hunerich gegen sie wandte 35 Zunachst schlug Hunerich die innergermanische Opposition nieder wozu auch der Patriarch von Karthago Iucundus zahlte Der Konig setzte den Klerus unter Druck enteignete seine Gegner und verbannte sie nach Sardinien Wohl Anfang 483 liess er rund 5000 katholische Kleriker gefangensetzen und in den Suden der Byzacena deportieren dann weiter sudwarts in maurisches Gebiet Auf einem Konzil am 1 Februar 484 in Karthago konnten sich Arianer und Katholiken nicht einigen In zwei Edikten schloss Hunerich alle katholischen Kirchen und forderte den Ubertritt zum Arianismus ahnlich wie es fruhere kaiserliche Edikte gegen Haretiker getan hatten Die Bischofe zwang er zu einem Eid auf seinen Sohn Hilderich als Thronfolger machte sie aber daraufhin wegen Verstosses gegen das biblische Schwurverbot zu Kolonen Wer sich weigerte den Eid zu leisten wurde nach Korsika verbannt und schwerer korperlicher Arbeit unterworfen 36 Doch 484 es herrschte eine unerwartete Hungersnot starb gegen Ende des Jahres Hunerich jah Sein Nachfolger Thrasamund setzte die Kirchenpolitik fort doch liess er die Grundung von Klostern zu 37 Im Jahr 500 heiratete er Amalafrida die verwitwete Schwester des Ostgotenkonigs Theoderich der inzwischen Italien beherrschte Sie brachte 6000 Bewaffnete mit so dass die Goten zu einer Art drittem Reichsvolk aufstiegen Dennoch verloren die Vandalen an Ansehen zum einen weil sie die Ostgoten nicht unterstutzten zum anderen weil sie kein Mittel gegen die Berber fanden die Stuck fur Stuck vandalisches Gebiet besetzten Die Tablettes Albertini belegen die unsichere Situation im Nordwesten Tunesiens um den Djebel Mrata bereits in den Jahren 493 bis 496 38 Mit Masuna erscheint in den Quellen erstmals ein Rex Maurorum et Romanorum dessen Herrschaftsgebiet vielleicht bis ins Aures Gebirge im sudlichen Numidien reichte Der Titel ist ein Hinweis dass man unter Mauren keineswegs einen ethnischen Begriff zu verstehen hat sondern dass sich auch zahlreiche Romer darunter subsumieren liessen Als der Vandalenkonig das Bundnis mit dem Ostgotenkonig aufgab plante Theoderich einen Rachefeldzug doch starb er 526 Konig Hilderich distanzierte sich zugleich vom Arianismus Die Mauren unter Fuhrung eines gewissen Antalas schlugen im Osten Tunesiens eine vandalische Armee 39 Am 15 Juni 530 sturzte eine Verschworung bei der ein Urenkel Geiserichs namens Gelimer eine zentrale Rolle spielte Konig Hilderich Schon bald konnten sich die Vandalen nur noch mit Muhe der Angriffe der Mauren bzw Berber erwehren Masties machte sich vollstandig unabhangig und beherrschte das Hinterland Er bekampfte die Arianer und liess sich moglicherweise zum Kaiser ausrufen Als sich Gelimer auf den Thron setzte wurde dieser von Ostrom als Usurpator betrachtet 533 landeten 16 000 Mann unter Fuhrung des ostromischen Feldherrn Belisar in Africa Das Reich der Vandalen ging nach der Schlacht bei Tricamarum unter Doch erst 546 konnte die Eroberung endgultig abgeschlossen werden Ostrom Byzanz 533 bis 698 Bearbeiten nbsp Das ostromische byzantinische Nordafrika im Vergleich zum Vandalenreichsiehe auch Byzantinische Herrschaft im Maghreb nbsp Uberreste der Damous El Karita Basilika in Karthago die im 6 Jahrhundert stark ausgebaut wurde Dort fanden sich zwischen der Entdeckung der Kirche im Jahr 1876 und 1892 rund 14 000 Inschriftenfragmente 40 nbsp Byzantinisches Mosaik aus Karthago Musee paleo chretien de Carthage nbsp Uberreste der byzantinischen Festung von Thignica Ain Tounga unweit von DouggaKarthago wurde Sitz eines ostromischen Statthalters eines Pratorianerprafekten der fur zivile Angelegenheiten zustandig war und dem sechs Gouverneure unterstanden Fur den militarischen Bereich wurde ein Magister militum fur das kaiserliche Nordafrika eingesetzt dem vier Generale unterstanden Zwar brach das Vandalenreich innerhalb eines Jahres zusammen doch in Mauretanien kam es zu einer zwolf Jahre andauernden Gegenwehr Belisars Nachfolger Solomon liess die Festungen verstarkt ausbauen wobei ihm die Wiedereroberung lange verlorener Gebiete gelang etwa sudlich des Aures Viele Stadtmauern wurden verstarkt wie etwa die von Thugga und Vaga heute Beja Eine besondere Gefahr stellten die Louata dar Nomaden die aus Libyen kommend immer wieder weit nach Tunesien vorstiessen Die nordafrikanische Kirche erreichte zudem bereits um 535 die Erneuerung ihrer alten Privilegien und wehrte sich zugleich gegen den zunehmenden Einfluss der Kirche von Konstantinopel Der Bischof von Karthago erhielt 535 vom Kaiser die Wurde eines Metropoliten 41 Der Status der Bauern die unter den Vandalen eine begrenzte Freiheit erlangt hatten naherte sich zunehmend der Unfreiheit an Die Bindung der Bauern an den Boden die im Ostromischen bereits Rechtspraxis war wurde nun auf Africa ubertragen So ubertrug etwa Kaiser Justin II 570 eine entsprechende Novelle Kaiser Justinians aus dem Jahr 540 die fur Illyricum Gultigkeit besass auf Africa 582 wurde diese Ubertragung bestatigt Diese Novelle die den Status der Kinder von Kolonen und Freien festsetzte wurde dabei auf Initiative des Bischofs von Karthago Publianus 42 und der Grundbesitzer der Proconsularis auf die Provinz ubertragen 43 Die Provinz wurde unter Kaiser Maurikios um 590 als Exarchat von Karthago reorganisiert womit ahnlich wie in Italien militarische und zivile Befugnisse zusammengefasst wurden was in der Spatantike ansonsten unublich gewesen war Karthagos Stadtgebiet schrumpfte auch wenn die Stadt immer noch von erheblicher Bedeutung war wie insgesamt die urbanen Zentren schrumpften Dies hing mit der Vernachlassigung der Provinz durch die Hauptstadt zusammen zumal die Kaiser sich sehr viel naheren Problemen auf dem Balkan und in Kleinasien gegenubersahen Das weitere Hinterland der Provinzhauptstadt entzog sich gleichfalls zunehmend der Kontrolle Dazu trugen zunachst Berberaufstande bei wie 545 547 in der Byzacena der sudlichen Provinz auf dem Gebiet des heutigen Tunesien 563 in Numidien der sud und westlichen Provinz Numidia Zeugitana Unter Kaiser Justin II erlitt eine byzantinische Armee eine Niederlage 587 standen aufstandische Berber vor Karthago 590 entstand zur Bundelung militarischer und ziviler Kompetenzen das Exarchat von Karthago Der erste Exarch Gennadios 591 598 besiegte die Mauren Um 600 wurde Herakleios der Altere der Vater des gleichnamigen Kaisers Exarch von Karthago wahrscheinlich war er der Nachfolger des Gennadios 610 sturzte Herakleios den Usurpator Phokas von Karthago aus indem er mit der karthagischen Flotte nach Konstantinopel fuhr Als die Perser ab 603 grosse Teile des Ostromischen Reiches eroberten wie 619 Agypten hegte Kaiser Herakleios Plane die Hauptstadt nach Karthago zu verlegen Dazu kam es dann nicht denn er konnte die Perser 627 besiegen Ab 645 bereitete eine konfessionell bedingte Erhebung die Islamisierung vor In diesem Jahr erhob sich der katholische Patrizier Gregorius zum Kaiser gegen den monotheletischen Kaiser in Byzanz gegen Constans II Er erlitt zwar gegen die arabischen Invasoren unter ʿAbd Allah ibn Saʿd ibn Abi Sarh eine Niederlage doch zogen die Invasoren gegen eine hohe Tributzahlung ab Nach arabischen Quellen konnte er 120 000 Mann aufbieten von denen die meisten bereits Berber waren Gennadios II ubernahm die Amtsgeschafte Die Hauptstadt wurde wieder von Sufetula nach Karthago verlegt zumal Gregorius diese Verlegung zum Schutz vor Angriffen aus Konstantinopel veranlasst hatte die nun nicht mehr zu befurchten waren Schon seit etwa 640 betrieb Maximus Confessor seine Polemik gegen den Monotheletismus der vielfach von Fluchtlingen aus den von Arabern eroberten ostromischen Gebieten mitgebracht wurde Er konnte 645 in einer offentlichen Disputation den ehemaligen Patriarchen von Konstantinopel Pyrrhos von seiner dyotheletischen Lehre uberzeugen Die beiden Lehren stimmten zwar darin uberein dass Jesus Christus zwei Naturen namlich eine gottliche und eine menschliche habe aber in Konstantinopel herrschte zu dieser Zeit der Glaube an nur einen Willen oder Ziel vor wahrend Karthago und auch Rom die Auffassung von zwei getrennten Willen vertraten 44 Unter Muʿawiya I nahmen die Araber ihre Expansion ab 661 wieder auf Ab 664 erfolgten neue arabische Angriffe Die Provinz wurde zuruckerobert als der Exarch zusammen mit dem Berberfursten Kusaila ibn Lemzem 683 Uqba ibn Nafi bei Biskra vernichtend geschlagen hatte 695 griffen die Araber abermals an 698 belagerte der Feldherr Hassan ibn an Numan mit 40 000 Mann Karthago Kaiser Leontios entsandte eine Flotte unter dem spateren Kaiser Tiberios II Sie kampfte mit wechselndem Erfolg doch als sie nach Kreta auswich um Verstarkung aufzunehmen gelang den Belagerern die Einnahme und Zerstorung der Stadt Das Christentum Africas verschwand im Laufe der nachfolgenden Generationen doch lasst es sich noch im 11 Jahrhundert in Kairuan nachweisen Arabische Expansion Islamisierung Charidschiten ab etwa 670 Bearbeiten nbsp Ribat von MonastirDie ersten arabischen Vorstosse begannen zwar im Jahre 647 aber erst 661 wurde in einer zweiten Offensive Bizerta erobert die Entscheidung fiel nach der dritten 670 von Uqba ibn Nafi angefuhrten Offensive und der Grundung Kairuans Diese Stadt wurde spater zum Ausgangspunkt fur die Expeditionen in den nordlichen und westlichen Maghreb Ostrom Byzanz erlitt 689 in der Schlacht von Karthago eine weitere schwere Niederlage 695 eroberte der Ghassaniden General Hassan Ibn Numan Karthago Die Byzantiner deren Seestreitkrafte den Arabern noch uberlegen waren griffen im nachsten Jahr Karthago an und nahmen es ein 698 eroberten die Araber Karthago erneut und besiegten 701 auch al Kahina Bereits 704 begannen sie mit Angriffen auf Sizilien Uqbas Nachfolger Abu al Muhajir Dinar konnte den Berberkonig Kusaila in Tlemcen fur den Islam gewinnen der Awraba Clans im Aures bis in das Gebiet um das marokkanische Fes dominierte Als Uqba in sein Amt zuruckkehrte bestand er auf direkter arabischer Herrschaft und zog bis an den Atlantik Auf dem Ruckweg wurde er auf Anweisung Kusaylahs und mit byzantinischer Unterstutzung angegriffen und in einer Schlacht getotet Gegen Kusaylah entsandte Damaskus Zuhayr ibn Qays al Balawi der Kairuan zuruckeroberte und Kusaylah besiegte vor 688 Eine zweite arabische Armee unter Hassan ibn an Nuʿman stiess ab 693 auf heftigen Widerstand durch die Jawara im Aures Sie wurden von Damja die kurz al Kahina die Priesterin genannt wurde gefuhrt und besiegten die Araber in einer Schlacht 698 705 wurde die byzantinische Provinz in eine arabische umgewandelt das Wilayah Ifriqiyyah und damit zugleich von Agypten gelost Fortan ubernahm die nahe bei Karthago gelegene Stadt Tunis die Rolle eines Verwaltungszentrums Ibn al Nuʿman liess nach der Eroberung von Karthago mit dem Bau von Tunis beginnen Zum Ausbau des dortigen Hafens wurden etwa tausend koptische Familien aus Agypten umgesiedelt 732 bis 734 entstand die Zaytuna Moschee uber einem Oratorium der Hl Oliva aus der Vandalenzeit Die Ruinen Karthagos dienten jahrhundertelang als Steinbruch fur die Bauten in Tunis Kairuan Sousse und in anderen Stadten Nach zahem Widerstand konvertierten die meisten Berber zum Islam vor allem durch die Aufnahme in die Streitkrafte der Araber kulturell jedoch fanden sie keinerlei Anerkennung denn die neuen Herren standen ihnen mit ahnlicher Verachtung gegenuber wie einst Griechen und Romer ihren Nachbarn und sie ubernahmen auch das griechische Wort Barbar fur diejenigen die ihre Sprache nicht gelernt hatten Daher heissen die Imazighen Singular Amazigh noch heute Berber Sie wurden in der Armee schlechter bezahlt und ihre Frauen wurden mitunter versklavt wie bei unterworfenen Volkern Nur Umar II 717 720 untersagte diese Praxis und entsandte muslimische Gelehrte um die Imazighen zu bekehren In den Ribats wurden zwar religiose Schulen eingerichtet doch schlossen sich zahlreiche Berber der Glaubensrichtung der Charidschiten an die die Gleichheit aller Muslime unabhangig von ihrer Rassen oder Klassenzugehorigkeit verkundigten Das Ressentiment gegen die Umayyadenherrschaft verstarkte sich Schon 740 begann bei Tanger ein erster Aufstand der Charidschiten unter dem Berber Maysara 742 kontrollierten sie ganz Algerien und bedrohten Kairuan Gleichzeitig gelangte ein gemassigter Zweig der Charidschiten in Tripolitanien an die Macht 747 begann das Ende der Umayyadenherrschaft in Tunesien Die Nachkommen von Uqbah ibn Nafi der inzwischen ein legendenumwobener Held geworden war die Fihriden nutzten den Aufstand der Abbasiden im Kernreich um Ifriqiyyah unabhangig zu machen Sie beherrschten den Norden des Landes doch den Suden beherrschten die Warfajuma Berber im Bund mit gemassigten Charidschiten Ihnen gelang 756 die Eroberung des Nordens Doch eine andere gemassigte Charidschitengruppe die Ibaḍiyyah aus Tripolitanien rief einen Imam aus der sich auf der gleichen Stufe wie der Kalif sah und eroberte 758 Tunesien Doch den Abbasiden gelang 761 die Eroberung grosser Teile des aufstandischen Gebiets wenn ihnen dies auch nur in Tripolitanien Tunesien und Ostalgerien gelang Zudem war die muhsam wieder aufgerichtete Herrschaft sehr fragil Ibrahim ibn al Aghlab der die Armee in Ostalgerien kommandierte und die Dynastie der Aghlabiden grundete machte das Land nach und nach unabhangig erkannte jedoch formal weiterhin die Herrschaft der Abbasiden an Anders als die Ostkirchen Kopten Syrer Armenier Griechen die unter islamischer Herrschaft fortbestanden verschwand das nordafrikanische Christentum restlos Aghlabiden 800 bis 909 Kotama ca 900 bis 911 Bearbeiten nbsp Einflussgebiet der Aghlabiden nbsp Fruhaghlabidische Munze aus Kairuan ein Dinar aus der Zeit Ibrahim ibn al Aghlab 800 812 Sie nennt noch den Abbasidenkalifen al Ma mun aber auch schon den Namen des ersten Aghlabiden nbsp Spataghlabidischer Golddinar aus der Zeit des Abu Ishaq Ibrahim II 874 902 gepragt 286 nach der Hedschra 899 Im Jahr 800 ubergab der Abasidenkalif Harun ar Raschid seine Macht uber Ifriqiya dem Emir Ibrahim ibn al Aghlab und ubertrug ihm auch das Recht seine Funktion zu vererben Damit wurde die Aghlabiden Dynastie gegrundet die Ostalgerien Tunesien und Tripolitanien beherrschte Ifriqiya und vor allem Kairuan und seine Grosse Moschee wurden ein Mittelpunkt islamischer Kunst und Kultur Im Jahr 876 verlegten die Aghlabiden ihre Hauptstadt nach Raqqada rund 10 km sudlich von Kairuan wo sich ihre Sommerresidenz befand Um 896 verlegten sie ihren Hof nach Tunis Das Land gehorte ganz uberwiegend arabischen Grossgrundbesitzern wahrend die ethnisch gemischten Stadte mit hohen Abgaben belastet wurden Sie und die Berber beriefen sich auf islamische Normen um gegen die arabische Dominanz zu protestieren Zwei der vier sunnitischen Schulen die Hanafiten und die Malikiten herrschten im Land erstere kam mit den Abbasiden nach Tunesien doch die meisten hingen letzterer an Sie erschienen ab den 820er Jahren als Verteidiger des Volkes gegen die Anspruche des Staates und stellten hohe moralische Anforderungen an eine gerechte Regierung Um sie starker einzubinden wurden viele ihrer fuhrenden Kopfe als Kadis beschaftigt Um ihre Rechtglaubigkeit unter Beweis zu stellen errichteten die Aghlabiden zahlreiche sakrale Gebaude darunter 856 die Ez Zitouna Moschee von Tunis nbsp Eingang zur Grossen Moschee von Kairuan Postkarte um 1900Doch nicht nur religiose und damit verbundene soziale Widerstande banden die Aghlabiden ein sondern auch den Widerstand der arabischen Krieger Dies geschah indem sie ihre Krafte in eine neue Phase der Expansionspolitik steuerten 827 begann die Eroberung des byzantinischen Sizilien 831 fiel Palermo das zur Hauptstadt der Insel aufstieg Doch erst 872 fiel Agrigent 870 Malta und 902 Taormina Bereits in byzantinischer Zeit hatten sich Berberverbande zu grosseren Herrschaftsgebieten zusammengefunden ihre Fuhrer wurden als Konige bezeichnet Vor allem den Kotama oder Kutama gelang es die Nachbarstamme an sich zu binden Sie eroberten 902 Mila 904 Setif 905 folgten Tobna und Belezma 909 gelang ihrem Fuhrer Abu ʿAbdallah asch Schiʿi 893 911 schliesslich die Eroberung von Kairuan und Raqqada Schliesslich griffen sie weit nach Westen Richtung Sidschilmasa aus und befreiten ihren dort gefangen gehaltenen Fuhrer Abdallah al Mahdi den spateren ersten Kalifen der fatimidischen Dynastie Beide Fuhrer strebten jedoch nach der weltlichen Herrschaft wahrend der Berberfuhrer fur seinen Verbundeten nur die geistliche Fuhrerschaft vorgesehen hatte In einem blutigen Umsturz wurde die Berberherrschaft am 18 Februar 911 beseitigt und ihre Fuhrer ermordet In der Folge intensivierte sich die Arabisierung 45 Das Aghlabiden Emirat verschwand also innerhalb von 15 Jahren 893 909 durch die Aktivitat des proselytischen Ismailiten Abu ʿAbdallah asch Schiʿi 46 Die neuen Herrscher ubernahmen grosse Teile des aghlabidischen Herrschaftsapparats Fatimiden 909 bis etwa 972 Bearbeiten nbsp Die Grosse Moschee von al Mahdiya erbaut 916 47 Im Dezember 909 rief sich Abdallah al Mahdi zum Kalifen aus und grundete damit die Fatimiden Dynastie bis 1171 Er betrachtete die sunnitischen Umayyaden auf der Iberischen Halbinsel und die ebenfalls sunnitischen Abbasiden als Usurpatoren Er selbst war ein Vertreter der Ismailiten eines radikalen Flugels der Schiiten Die Ismailiten agierten seit Mitte des 9 Jahrhunderts zunachst von ihrem Zentrum Salamya im nordlichen Syrien aus Sie sandten daʿis 48 aus Missionare die Kontakt zu oppositionellen Gruppen im Abbasidenreich aufnahmen ab 901 auch bei den Kutama Ostalgeriens Diese beseitigten die Macht der Aghlabiden Der Fatimidenstaat breitete seinen Einfluss auf ganz Nordafrika aus indem er die Karawansereien und damit die Handelswege mit dem transsaharischen Afrika unter seine Kontrolle brachte 911 beseitigten sie die Berber vor allem die Kutama als Rivalen um die Vorherrschaft in Ifriqiya Als Symbol der neuen Herrschaft wurde die Hauptstadt nach al Mahdiya an der Ostkuste Tunesiens verlegt die Dynastie scheiterte allerdings bei der Einfuhrung der Scharia Unter al Qa im bi amri llah dem Sohn und Nachfolger des Dynastiegrunders begannen Expansionsversuche Richtung Agypten doch scheiterten sie 914 915 und 919 921 im Kampf gegen die Abbasiden Ab 917 begann die Eroberung des westlichen Maghrebs Es gelang zwar die Einnahme von Fes doch die Berber des Westens widerstanden erfolgreich Die Umayyaden in Spanien eroberten im Gegenzug 927 und 931 Melilla und Ceuta Hingegen stand der Takalata Zweig der Sanhajah Konfoderation zu der die Kutama gehorten auf Seiten der Fatimiden Von einer echten Herrschaft konnte jedoch nur in Ifriqiya die Rede sein Nachfolger des bereits 946 verstorbenen zweiten Fatimidenherrschers wurde Ismail al Mansur 946 953 Mit Hilfe der berberischen Ziriden konnte er die Banu Ifran unterwerfen Die letzte grosse Revolte des charidschitischen Banu Ifran Stammes unter Abu Yazid wurde nach vier Jahren im Jahr 947 niedergeschlagen Die Banu Ifran hatten grosse Teile des Reichs erobert doch zerbrach ihre Koalition bei der Belagerung von al Mahdiya Danach nahm der dritte Fatimidenkalif den Beinamen al Mansur an Abermals entstand bei Kairuan mit al Mansuriya eine neue Residenz Al Mansur liess auch die verbliebenen Gebiete Siziliens erobern die dort herrschenden Kalbiten machten sich jedoch zunehmend unabhangig erst recht nachdem die Fatimiden Agypten erobert hatten Der vierte Fatimidenkalif wurde Abu Tamim al Muizz 953 975 Ab 955 bekampfte er im Westen die Berber und die iberischen Umayyaden Die Eroberung Nordwestafrikas konnte 968 abgeschlossen werden und schon 967 einigte man sich mit Byzanz auf einen Waffenstillstand So gelang es den Fatimiden erleichtert durch innere Krisen in Agypten und auf der arabischen Halbinsel das Reich der Ichschididen und Gebiete der Abbasiden ab 969 zu erobern Nach zeitweiligen Eroberungen in Syrien verlegten die Fatimiden ihre Residenz in das neu gegrundete Kairo Tunesien gehorte abermals einem Reich an das vom Atlantik bis nach Mekka und Medina reichte Fatimidisches Nebenzentrum Ziriden 972 bis 1057 Bearbeiten nbsp Abu Zayd al Hilali totet Hegazi ibn Rafe im Kampf Kairo 1908972 drei Jahre nachdem die Region vollstandig erobert war verlegte die Fatimiden Dynastie ihre Basis in ostliche Richtung Schwerpunkt des gewaltig angewachsenen Reiches wurde nun Agypten Tunesien lag am aussersten Westrand Um die dortige Herrschaft zu sichern legte Kalif Abu Tamim al Muizz die Herrschaft uber Ifriqiya in die Hande von Buluggin ibn Ziri der die Ziriden Dynastie grundete Er war der Sohn von Ziri ibn Manad dem fatimidischen Hauptverbundeten in Algerien und Namensgeber der Dynastie nbsp Das Fatimidenreich zur Zeit seiner grossten AusdehnungDie Ziriden erlangten schrittweise die Unabhangigkeit vom Fatimiden Kalifen was mit einem kompletten Bruch mit den Fatimiden endete Diese rachten sich fur den Verrat indem sie Beduinenstamme die Banu Hilal und Banu Sulaim aus Agypten mit Eigentumstiteln auf Land in Ifriqiya ausstatteten und gegen die Ziriden ziehen liessen Kairuan die Hauptstadt der Ziriden wurde in der Folge nach funfjahrigem Widerstand erobert und geplundert 1057 flohen die Ziriden nach Mahdia wahrend die Eroberer in Richtung des heutigen Algerien weiterzogen Dort beendeten sie die Herrschaft der Banu Hammad eine Dynastie die sich im Osten Algeriens 1015 unabhangig gemacht hatte Die Ziriden versuchten danach 90 Jahre lang erfolglos das inzwischen von den Normannen besetzte Sizilien zuruckzuerobern und Teile ihres fruheren Territoriums zuruckzugewinnen Um sich am Seehandel zu bereichern verlegten sie sich dann auf Piraterie Diese umfangreiche Migration zerstorte das traditionelle Gleichgewicht zwischen nomadischen und sesshaften Berbern und fuhrte zu einer Bevolkerungsdurchmischung Das Arabische bis dahin nur von den stadtischen Eliten und am Hof gesprochen begann die berberischen Dialekte zu beeinflussen Umgekehrt wurde die Dynastie von den Malikiten weitgehend nach tunesischem Mass bekehrt Dies war vor allem dem Gelehrten Ibn Abi Zayd 922 996 zu verdanken dem Verfasser des Risala eines Standardwerks malikitischer Rechtsprechung Zwischen Oktober 1016 und Marz 1017 brachen Unruhen aus bei denen angeblich 20 000 Schiiten getotet wurden Gleichzeitig kam es zu ersten Angriffen der aufstrebenden Kommunen Oberitaliens allen voran Pisas Ihm gelang es 1016 auf Korsika Fuss zu fassen und 1020 auf Sardinien 1034 erfolgte ein erster Angriff auf ziridisches Gebiet dem Angriffe auf Sizilien und Mahdia 1063 folgten Zudem versuchten die Byzantiner 1038 bis 1043 Sizilien zuruckzuerobern was 1061 bis 1091 dann den Normannen gelang Almohaden 1155 bis 1235 Bearbeiten nbsp Das Reich der Almohaden nbsp Der Zerfall des Reichs nach 1212Um 1035 entstand in Mauretanien innerhalb der Sanhajah Konfoderation eine neue religiose Bewegung unter der Fuhrung von Ibn Yasin Sie war eine Reaktion auf die gleichzeitige Bedrohung durch die Soninke von Ghana im Suden und durch Berberstamme die aus dem Norden kamen und war von Gedankengut aus Kairuan beeinflusst Sie waren strenge Anhanger der dort vorherrschenden malikitischen Rechtsschule die Sanhajah Mauretaniens vor allem die verschleierten Lamtunah bildeten eine Art Aristokratie mit zahlreichen Vorrechten Vor allem hielten sie alle wichtigen Staatspositionen Unter Yusuf ibn Taschfin eroberten sie Marokko und ab 1086 grosse Teile der iberischen Halbinsel ihre Hauptstadt war das 1070 gegrundete Marrakesch Die malekitischen Rechtsgelehrten erteilten vielfach Staatsbediensteten Anweisungen so dass sie erhebliche Macht gewannen Gegen sie wandten sich mystische Bewegungen aus Spanien und dem islamischen Osten die die Gelehrten mit Unterstutzung der Dynastie bekampften 1121 grundete Ibn Tumart ein Masmudah Berber aus dem Hohen Atlas eine entsprechende theologisch fundierte Bewegung die Almohaden fur die er die Masmuda Berber gewann Er verlangte die Ruckkehr zum Koran und zur Tradition Hadith und gegen die Dominanz der vier Rechtsschulen zugleich widersetzte er sich der wortwortlichen Auslegung des Korans Seinem Nachfolger dem Qumiya Berber Abd al Mumin 1130 1163 gelang 1148 die Eroberung von al Andalus also der muslimischen Herrschaftsgebiete auf der iberischen Halbinsel nachdem er Fes 1146 und Marrakesch 1147 erobert hatte 1149 sturzte er die Dynastie der Almoraviden in Marokko Die Almohaden eroberten das Reich der Hammadiden in Algerien 1152 schliesslich 1155 bis 1160 das der Ziriden Durch die Umsiedlung arabischer Beduinenstamme von Ifriqiya und Tripolitanien nach Marokko wurde die Arabisierung der Berber weiter beschleunigt Die Masmudah Berber beherrschten das Reich doch hatten sie im Gegensatz zu ihren Vorgangern ein weniger scharf profiliertes religioses Ziel Zugleich breitete sich der Sufismus aus dessen wichtigster Reprasentant Shuʿayb Abu Madyan al Ghawth 1197 war Bei Hof wurden hingegen die Wissenschaften gepflegt So verfasste hier Ibn Ruschd Averroes sein Werk uber Aristoteles Als Abd al Muʾmin 1154 seinen Sohn zu seinem Nachfolger machte entmachtete er zugleich die Masmudah und liess deren fuhrende Haupter hinrichten Hingegen erhielt die Familie des Abu Hafs Umar die spateren Hafsiden einige Schlusselstellungen Damit waren die Masmudah zwar zunachst entmachtet doch hielt ihr Widerstand an Seit dem ersten Drittel des 12 Jahrhunderts war Tunesien haufigen Angriffen der Normannen aus Sizilien und Suditalien ausgesetzt In Ifriqiya fuhrten die Almohaden zunachst einen lang andauernden Kleinkrieg gegen die Anhanger der Almoraviden wodurch die Wirtschaft im ostlichen und zentralen Maghreb ruiniert wurde Der wirtschaftliche Wiederaufschwung bewirkte dass das almohadische Jahrhundert dennoch als Goldenes Zeitalter des Maghreb in die Geschichte einging in welchem sich grosse Stadte mit prachtigen Moscheen entwickelten und Wissenschaftler wie Ibn Chaldun wirkten Die letzte Phase der Almohadenherrschaft setzte ein als die Banu Ghaniyah die das muslimische Spanien fur die Almoraviden beherrscht und 1148 die Balearen besetzt hatten 1184 Algerien und 1203 Tunesien eroberten Zwar gelang den Almohaden von 1205 bis 1207 die Ruckeroberung doch liess Muhammad ibn Abi Yusuf Yaqub vor seiner Ruckkehr nach Marrakesch einen Hafsiden im ostlichen Maghreb zuruck Als der minderjahrige Yusuf II al Mustansir 1213 1224 an die Macht kam brachen neue Auseinandersetzungen aus und der Niedergang des Reiches setzte sich fort In der sich ausweitenden Anarchie gewannen die arabischen Beduinen an Bedeutung Bis 1235 verloren die Almohaden die Herrschaft uber den Suden der iberischen Halbinsel Algerien an die Abdalwadiden und Ifriqiya an die Hafsiden Letztere machten sich 1229 auch formal unabhangig Auch in Algerien konnten die Almohaden nicht mehr verhindern dass die Banu Marin eine Gruppe der Zanatah durch Nordalgerien Richtung Marokko zog und 1248 Fes besetzte 1269 fiel ihnen auch Marrakesch in die Hand Schon in den 1230er Jahren hatte eine andere Zanatah Gruppe Tlemcen erobert wo sie bis ins fruhe 16 Jahrhundert herrschte Hafsiden 1236 bis 1574 Bearbeiten nbsp Karte Nordtunesiens von 1535 nbsp Grabmal und Pilgerstatte Qubba des zum Islam konvertierten mallorquinischen Autors und Franziskaners Anselm Turmeda 1355 1423 Wie bereits mehrfach geschehen beruhte die Ablosung aus dem jeweiligen Grossreich auf der Amtervergabe an eine lokal machtige Familie die sich unabhangig machte und eine Dynastie grundete Die Almohaden legten die Verwaltung Ifriqiyas in die Hande von Abu Muhammad Abdalwahid Sein Sohn Abu Zakariya Yahya I loste sein Gebiet 1228 aus dem Almohadenreich und grundete die Berber oder Amazighdynastie der Hafsiden Diese Dynastie herrschte von 1236 bis 1574 gab aber nach dem Tod des Herrschers den Plan auf den gesamten Maghreb zu unterwerfen Die Hauptstadt wurde nach Tunis verlegt das sich durch den zunehmenden Seehandel schnell entwickelte 1270 wurde die Stadt Ziel eines Kreuzzugs Dieser von Ludwig IX von Frankreich gefuhrte Kreuzzug blieb allerdings folgenlos da der Konig am 25 August in Tunesien starb Im Gegensatz zu den Almohaden und Almoraviden mischten sich die Hafsiden erheblich weniger in religiose Fragen ein Sie statteten ihre Stadte mit Medresen aus Orten des Lernens oder islamischen Hochschulen Die malekitischen Lehrer wurden angemessen ausgestattet doch wurde ihnen nicht mehr erlaubt sich in politische Vorgange und Entscheidungen einzumischen Auf dem Land waren es die Sufi die die offentlichen Formen der Glaubensausubung kontrollierten und auf der Grundlage ihrer moralischen Autoritat Einfluss ausubten und moderierten Die Stamme hingegen bussten ihren Einfluss nach und nach ein sofern sie ihn nicht in offenen militarischen Konflikten oder uber den Hof behaupten konnten nbsp Judische Familie in Tunis Horace Castelli 1825 1889 1884Ab der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts verloren die Hafsiden langsam die Kontrolle uber ihr Territorium und gerieten speziell nach der verlorenen Schlacht von Kairuan 1348 unter den Einfluss der marokkanischen Meriniden des Abu Inan Faris Der Merinide Abu l Hasan hatte nach einem Heiratsbundnis mit den Hafsiden das Reich der Abdalwadiden erobert und unterwarf 1346 bis 1347 den Osten des Maghreb und Tripolitanien Die Meriniden standen ihrerseits nach der Eroberung von Algeciras auf dem spanischen Festland gegenuber von Marokko ab 1344 unter dem Druck der Reconquista Staaten der iberischen Halbinsel 1348 musste der Merinidenherrscher nach einer schweren Niederlage aus Tunis fliehen Sein Sohn Abu Inan versuchte die Eroberung 1356 bis 1357 erneut doch auch er unterlag arabischen Stammeskonfoderationen in Tunesien und musste das Land genauso ubersturzt verlassen wie sein Vater Zugleich waren es diese Stamme deren Rivalitaten das Land zwischen 1348 und 1370 in zwei Teile zerrissen Infolgedessen residierte das eine Herrscherhaus im algerischen Bejaia das andere in Tunis 1370 gelang Abu l Abbas Ahmad II die Vereinigung der beiden Herrschaftsgebiete Trotz der haufigen Machtkampfe gestattete die Stabilitat der Dynastie eine stete kulturelle Entwicklung deren bedeutendster Reprasentant Ibn Chaldun war ein in Tunis geborener und ausgebildeter Historiker und Politiker 1384 traf die Pest Ifriqiya mit voller Wucht und trug zu dem seit den Invasionen durch die Banu Hilal bereits erkennbaren Bevolkerungsschwund bei 1390 besetzte eine Koalition christlicher Machte vor allem Franzosen Englander und Genuesen das Arsenal von Mahdia Doch der in Constantine residierende Zweig der Hafsiden konnte die Herrschaft der Dynastie sichern 1424 und 1432 konnten sie sich unter Abu Faris der Bedrohung durch das iberische Konigreich Aragon erwehren Zwischen 1450 und 1494 wurde die Hauptstadt durch Familienfehden das Land durch Pestepidemien und Hungersnote erschuttert Dennoch errang das Land eine Vormachtstellung im westlichen Islam und dominierte wirtschaftlich und kulturell Der Ausbau der hauptstadtischen Residenz wurde ab 1410 auf die Vorstadt Bardo ausgedehnt 1361 hatte Tunis etwa 7000 Anwesen umfasst 1516 waren es etwa 10 000 49 Gleichzeitig begannen Mauren und Juden aus Andalusien einzuwandern dessen letzte muslimische Herrschaft 1492 von Spaniern erobert worden war Letztere eroberten unter Ferdinand II und Isabella I die Stadte Mers el Kebir Oran Bejaia und die Algier vorgelagerte Insel aber auch das libysche Tripolis nbsp Mulay Ahmed der letzte Hafsidensultan um 1535 Kopie eines verlorenen Gemaldes von Jan Cornelisz Vermeyen 1500 1559 das Rubens um 1609 anfertigte Museum of Fine Arts of BostonDamit begann eine von 1535 bis 1574 auf dem Hohepunkt befindliche Abhangigkeit von Spanien Muley Hasan Al Hasan ben Muhammad der Vasall Karls V den der Habsburger wieder eingesetzt hatte rachte sich fur seine Absetzung an seinen Gegnern Dies trieb seinem Sohn Mulay Ahmad Verbundete in die Arme so dass er Mulay Hassan 1542 entmachten und blenden konnte Mulay Ahmad wurde von Rubens portratiert 50 27 Jahre spater wurde er ebenfalls gesturzt und musste nach Spanien fliehen Diese lange Phase der politischen Abhangigkeit von seinen Gegnern und der dynastischen Kampfe brachte im Maghreb eine kulturelle Gegenreaktion in Gang die schliesslich in die Herrschaft der Sherifen mundete die aktiv von Sufis unterstutzt wurden Den marokkanischen Saʿdi gelang es die Portugiesen bis etwa 1550 zu vertreiben Agadir 1541 Zugleich ruckten osmanische Armeen uber Agypten das sie 1517 eroberten Richtung Tripolitanien vor Die Hafsidenherrscher sahen sich genotigt die Hilfe der Korsarenbruder Khair ad Din Barbarossa und Arudsch in Anspruch zu nehmen In ihrer Bedrangnis erlaubten die Hafsiden den Korsaren den Hafen von La Goulette und die Insel Djerba als Basis zu benutzen Nach dem Tod von Arudsch machte sich sein Bruder Khair ad Din Barbarossa zum Vasallen des osmanischen Sultans und wurde von ihm zum Admiral des Osmanischen Reiches ernannt Er eroberte 1534 Tunis musste sich aber 1535 aus der Stadt zuruckziehen nachdem diese nach dem Tunisfeldzug von einer Flotte Kaiser Karls V erobert worden war Tunis wurde drei Tage lang geplundert Vier Jahrzehnte lang herrschten die Hafsiden uber Tunesien doch waren sie von Spanien abhangig bevor die Osmanen 1574 Tunis eroberten Osmanen 1574 bis 1790 bzw 1881 Bearbeiten nbsp Berberische Getreidespeicher Ghorfas von Ksar Ouled Soltane in Tataouine aus dem 15 bis 19 Jahrhundert1574 wurde Tunis wieder von den Osmanen erobert Tunesien wurde damit eine Provinz des Osmanischen Reiches Die neuen Herrscher hatten aber wenig Interesse an Tunesien und ihre Bedeutung nahm standig auf Kosten von lokalen Machthabern ab es waren nur 4000 Janitscharen in Tunis stationiert 1591 kam es zu einem Janitscharenaufstand als dessen Resultat ein Dey an die Spitze der Provinzverwaltung gesetzt wurde Ihm war ein Bey unterstellt der fur die Verwaltung des Landes und die Steuereintreibung verantwortlich war Der dem Bey gleichgestellte Pascha hatte nur die Aufgabe den Sultan zu reprasentieren 1612 grundete Murad Bey die Dynastie der Muraditen doch kam es immer wieder zwischen Korsaren und Janitscharen zu Kampfen um die Vorherrschaft Die Tatigkeit der Morisken die aus Sudspanien nach Tunesien kamen sorgte fur eine Zuruckdrangung des Einflusses beider Gruppen und fur eine gewisse wirtschaftliche Prosperitat Dennoch blieben die Summen die die europaischen Staaten zur Befreiung von Gefangenen als Losegelder zahlen mussten von erheblicher Bedeutung Herrschaft der Beys oder Husainiden 1705 bis 1957 BearbeitenAm 15 Juli 1705 machte Husain I ibn Ali sich zum Bey von Tunis und grundete die Dynastie der Husainiden Unter ihnen erreichte Tunesien einen hohen Grad an Selbstandigkeit obwohl es offiziell noch immer osmanische Provinz war Die Beys die unter dem Dey aufgestiegen waren und ihn gesturzt hatten herrschten formal bis 1957 Sie erkannten zwar die religiose Autoritat des Sultans als Kalif an doch war Tunesien politisch unabhangig vom Osmanenreich Offiziell erkannten sie die Hanafiten als religiose Autoritat und eine der vier islamischen Rechtsschulen an doch in den Orten dominierten die Malikiten weiterhin Die Herrscher besassen das Monopol uber zahlreiche Waren des Landes doch verpachteten sie die Einnahmen daraus vielfach an Juden Der osmanische Druck auf Tunesien liess endgultig nach als 1711 Tripolitanien unter den Qaramanliden unabhangig wurde 1756 wurde Ali I al Husain von den Sohnen seines Vorgangers gesturzt Sie eroberten mit algerischer Hilfe Tunis Neuer Bey wurde Muhammad I ar Rashid 1756 1759 Unter Hammuda al Husain 1782 1814 kam es zu Kampfen mit Venedig dann von 1807 bis 1812 zum Krieg mit Algerien er wurde unter osmanischer Vermittlung beendet ratifiziert 1821 1830 begann die franzosische Kolonisierung Algeriens 1835 besetzten die Osmanen Tunis nbsp Thron der Beys von Tunis Bardo Museum TunisAhmad I al Husain der von 1837 bis 1855 regierte leitete einen Modernisierungsschub ein Dieser war von Reformen gekennzeichnet wie der Abschaffung der Sklaverei und der Annahme einer Verfassung 1856 wurden Christen Juden und Muslime rechtlich gleichgestellt 1860 wurde die wenn auch kurzlebige erste Verfassung in der arabischen Welt angenommen Vertreter des Beys in Paris war der einstige abchasische Sklave Hayreddin Pascha der eine hervorragende Ausbildung erhielt freigelassen wurde und zum Prasidenten des Hohen Rats von Tunis aufstieg 1871 stellte er das Land wieder unter die Oberhoheit des Sultans und begann eine Reihe von Reformen Allerdings wurde er 1877 entlassen und scheiterte in Konstantinopel Istanbul als Grosswesir des Sultans ebenso an inneren Widerstanden wie in Tunis Frankreich nutzte den Umstand dass Tunesien zwar nach innen konsolidiert nach aussen jedoch schwach war um seine Herrschaft auszudehnen 1881 bis 1883 zwang es dem Land den Status eines Protektorats auf was einer indirekten Herrschaft unter Beibehaltung der Beys gleichkam Staatsbankrott franzosisches Protektorat 1881 bis 1956 Bearbeiten nbsp Goldmunze zu 10 Francs von 1891Wirtschaftliche Schwierigkeiten zwangen die Regierung 1869 den Staatsbankrott zu erklaren und eine internationale britisch franzosisch italienische Finanzkommission ins Leben zu rufen Frankreich vertraute auf die Neutralitat Grossbritanniens das verhindern wollte dass Italien den Seeweg uber den Sueskanal unter seine Kontrolle brachte und auch darauf dass der deutsche Kanzler Bismarck die Aufmerksamkeit Frankreichs von der Elsass Lothringen Frage ablenken wollte 51 52 nbsp Prozess nach der Djellaz Affare 1911Mitte 1878 trafen sich Vertreter der europaischen Grossmachte namentlich des Deutschen Reiches Osterreich Ungarns Frankreichs Grossbritanniens Italiens und Russlands sowie des Osmanischen Reiches in Berlin Bei diesem Treffen dem Berliner Kongress erklarte sich Grossbritannien bereit eine franzosische Ubernahme Tunesiens zu akzeptieren um selbst bei der Ubernahme Zyperns ohne franzosische Behinderung zum Zuge zu kommen Dies wiederum akzeptierten die Osmanen um ein Eingreifen der Grossmachte zugunsten der russischen Expansionsanspruche und mogliche weitere Gebietsverluste zu verhindern Einfalle von Plunderern aus der Kroumirie nach Algerien das bereits seit 1830 franzosisch war lieferten dem franzosischen Ministerprasidenten Jules Ferry den Vorwand Tunesien zu annektieren Im April 1881 drangen franzosische Truppen in Tunesien ein und eroberten das Land binnen drei Wochen Am 12 Mai 1881 wurde Bey Muhammad III al Husain zur Unterzeichnung des Bardo Vertrags gezwungen Aufstande unter Mansour Houch um Kairuan und Sfax einige Monate spater wurden unterdruckt Der Vertrag von La Marsa vom 8 Juni 1883 raumte Frankreich weitreichende Befugnisse in der Aussen Kriegs und Innenpolitik Tunesiens ein Frankreich gliederte das Land in sein Kolonialreich ein und vertrat in der Folge Tunesien auch aussenpolitisch Der Bey musste fast seine gesamte Macht an den Generalresidenten abgeben Es entstanden Banken und Unternehmen die landwirtschaftliche Nutzflache wurde erweitert 1885 wurden betrachtliche Phosphatvorkommen in der Region Seldja entdeckt Nach dem Bau einiger Eisenbahnlinien siehe Geschichte der Eisenbahn in Tunesien begannen Phosphat und Eisenerzabbau Ein zweisprachiges Bildungssystem wurde eingefuhrt 1907 wandten sich franzosisch gebildete Jeunes Tunisiens gegen die franzosische Kolonialherrschaft Es kam zu vier Aufstanden deren erster 1915 unter Fuhrung von Mohamed Daghbaji begann er wurde 1924 hingerichtet 1920 entstand die Destour oder Verfassungspartei 1934 die Neo Destour Partei unter Habib Bourguiba 1930 wehrte sich Tahar Haddad 1899 1935 in seinem Werk uber Frauen und die Scharia al Tahir Haddad Imra atuna fi al shari a wa al mujtama 1930 gegen die seiner Ansicht nach falsche Deutung des Korans der die Unterdruckung der Frauen verbiete Er forderte das Verbot des Ganzkorperschleiers des Verstossens und der Polygynie und all der Sitten die die Ursache fur die seinerzeitige Ruckstandigkeit des Landes gewesen seien Zudem forderte er Bildung und Ausbildung fur Madchen und Schutz vor Zwangsverheiratung 53 Holocaust und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Titelblatt der italienischen Tageszeitung L unione aus Tunesien Feier des 17 Jahrestags des Marsches auf Rom der in Italien 1922 die faschistische Machtubernahme einlautete nbsp Kriegsoperationen der Jahre 1942 und 1943Frankreich bereitete sich in Tunesien mit Festungsbauten auf den Krieg vor So entstand 1936 bis 1939 die Mareth Linie gegen das italienische Libyen Zunachst unterstand Tunesien jedoch nachdem das ubrige Frankreich von Deutschland besetzt worden war dem Vichy Regime das am 3 Oktober 1940 die dortigen Juden einem neuen Statut unterwarf Ab dem 30 November wurden sie sukzessive aus dem offentlichen Leben ausgeschlossen Judischen Arzten wurde die Behandlung nicht judischer Patienten verboten ihre Organisationen aufgelost ihre Presse unterdruckt nur Le Petit Matin durfte fortbestehen gekennzeichnet als judische Zeitung Danach folgte die Einziehung ihres Vermogens und ihres Besitzes doch verzogerte die ortliche Verwaltung die Durchfuhrung 123 der 425 eingetragenen Arzte im Lande waren Juden Ihre Zahl wurde auf maximal 5 beschrankt so dass etwa 100 von ihnen ihre Approbation verloren spater durften sie nach Protesten nur noch Juden behandeln Rom verlangte am 22 Oktober 1942 die Schonung der italienischen Juden haufig Kaufleute aus Livorno Grana genannt im Gegensatz zu den Twansa 54 Dabei unterschied man seit dem 19 Jahrhundert auf der einen Seite die beiden Hauptgruppen der Twansa die als Einheimische galten und Hebraisch als Sprache der Liturgie benutzten und die ihre stark arabisch gepragte Sprache in hebraischer Schrift niederlegten Die Grana hingegen unterteilten sich in zwei Gruppen die Alten Livornesen und die Jungen Erstere fuhrten ihre Rechnungsbucher ursprunglich auf Portugiesisch wurden aber stark arabisiert und italianisiert Die jungen Livornesen lernten daruber hinaus Franzosisch und brachten starke italienische Kulturimpulse in die Gruppe der Alten Neben den Juden lebten zwischen 96 000 und 120 000 Italiener in Tunesien hinzu kamen 13 000 Malteser Moncef Bey der am 19 Juni 1942 den Thron bestieg hatte keinerlei Interesse ethnische Konflikte die durch den Palastinakonflikt auch Tunesien erreichten zu schuren Eher war er misstrauisch gegenuber denjenigen die die franzosische Staatsburgerschaft angenommen hatten nbsp Juden mussen arbeiten Tunis im Dezember 1942 Propagandaaufnahme der Wehrmacht Am 9 November 1942 marschierten deutsche und italienische Truppen in Tunesien ein eine Woche spater siegten sie in der Schlacht bei Medjez el Bab Damit anderte sich die Lage im Land vollstandig General Walther Nehring als Befehlshaber Tunesien verhangte eine Geldbusse von 20 Millionen Francs uber die judische Gemeinde da das internationale Judentum fur die anglo amerikanische Landung in Nordafrika verantwortlich sei Die judische Bevolkerung liess er volkerrechtswidrig zur Zwangsarbeit beim Befestigungsbau heranziehen 55 Am 6 Dezember 1942 wurde der Service du travail obligatoire eingerichtet der fur die Zwangsarbeit zustandig war Rudolf Rahn beanspruchte fur das deutsche auswartige Amt die Losung der Judenfrage als seine Zustandigkeit Es entstand ein System von Arbeitslagern die von Theo Saevecke organisiert wurden Uber 2500 Juden starben innerhalb eines halben Jahres auch die Wehrmacht beteiligte sich an Exekutionen Zu weiteren Massenmorden kam es nur wegen der verschiedenen Interessenlagen Vichys Italiens und der Fuhrung des Afrikakorps nicht mehr 56 Im Tunesienfeldzug besiegten die Alliierten die deutschen Besatzer Damit war der Afrikafeldzug der vom 9 September 1940 bis zum 13 Mai 1943 dauerte beendet Er hatte seinen Ausgangspunkt in italienisch britischen Kampfen an der libysch agyptischen Grenze genommen in die deutsche Truppen auf Seiten der Italiener eingegriffen hatten Unabhangigkeitskampf etwa 1911 bis 1956 Bearbeiten nbsp Bechir Sfar nbsp Ali Bach Hamba1907 grundeten Bechir Sfar Ali Bach Hamba und Abdeljelil Zaouche die reformistische Intellektuellenbewegung Jeunes Tunisiens Sie zeigte ihre Organisationskraft in der Djellaz Affare 1911 und im Boykott der Strassenbahn von Tunis 1912 Von 1914 bis 1921 herrschte in Tunesien der Ausnahmezustand in dem auch die Pressefreiheit eingeschrankt wurde Gegen Ende des Ersten Weltkriegs wurde von einer Gruppe um Abdelaziz Thaalbi die Destur Partei gegrundet Sie verkundete nach ihrer Grundung am 4 Juni 1920 ein Acht Punkte Programm Der Anwalt Habib Bourguiba der in Zeitschriften das Protektoratsregime angegriffen hatte grundete 1932 zusammen mit Tahar Sfar Mahmoud Materi und Bahri Guiga die Zeitschrift L Action Tunisienne die neben der Unabhangigkeit auch fur den Laizismus eintrat Diese Position fuhrte auf dem Kongress von Ksar Hellal am 2 Marz 1934 zur Spaltung der Destour Partei Der islamistische Flugel blieb beim alten Namen Destour der modernistische und laizistische Flugel nannte sich Neo Destour Er verlieh sich eine Organisation nach dem Vorbild europaischer sozialistischer Parteien nbsp Abdeljelil ZaoucheNach dem Scheitern von Verhandlungen mit der Regierung Leon Blum kam es 1937 zu blutigen Zwischenfallen die in den Unruhen vom April 1938 gipfelten Deren Unterdruckung fuhrte dazu dass der Neo Destour seinen Kampf in den Untergrund verlegte 1940 lieferte das Vichy Regime Bourguiba auf Verlangen Mussolinis an Italien aus Bourguiba rief jedoch am 8 August 1942 zur Unterstutzung fur die Alliierten auf Der Tunesienfeldzug der Westalliierten zwang die Truppen der Achsenmachte am 12 13 Mai 1943 zur Kapitulation am Kap Bon Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Verhandlungen mit der franzosischen Regierung gefuhrt und Robert Schuman deutete 1950 eine schrittweise Unabhangigkeit Tunesiens an nationalistische Auseinandersetzungen fuhrten 1951 jedoch zum Scheitern dieser Verhandlungen Nach der Ankunft des neuen Generalresidenten Jean de Hauteclocque am 13 Januar 1952 und der Verhaftung von 150 Destour Mitgliedern am 18 Januar begann ein bewaffneter Aufstand Nach der Ermordung des Gewerkschafters Farhat Hached durch die kolonialistische Extremistenorganisation La Main Rouge kam es zu Kundgebungen Unruhen Streiks und Sabotageaktionen Frankreich mobilisierte 70 000 Soldaten um die tunesischen Guerilla Gruppen unter Kontrolle zu bringen Erst die Zusicherung innerer Autonomie durch Pierre Mendes France am 31 Juli 1954 entscharfte die Situation Am 3 Juli 1955 wurden schliesslich von Tunesiens Premierminister Tahar Ben Ammar und seinem franzosischen Amtskollegen Edgar Faure die franzosisch tunesischen Vertrage unterzeichnet Sie wurden vom Kongress des Neo Destour am 15 November in Sfax angenommen Am 20 Marz 1956 erkannte Frankreich die Unabhangigkeit Tunesiens an wobei es die Militarbasis in Bizerta weiterhin behielt Paris wollte seine Krafte auf Algerien konzentrieren wo der Algerienkrieg 1954 bis Marz 1962 eskalierte Unabhangigkeit 1956 Regierung Bourguiba bis 1987 Bearbeiten nbsp Habib Bourguiba in Bizerta 1952 nbsp Offizielles Foto von Habib BourguibaAm 25 Marz 1956 wurde die konstituierende Nationalversammlung gewahlt Die Neo Destour gewann alle Sitze Bourguiba ubernahm den Parlamentsvorsitz am 11 April wurde er zum Premierminister ausgerufen Am 13 August 1956 wurde das Personenstandsgesetz erlassen Auf der Basis einer Verordnung ubten Frauen im Mai 1957 erstmals bei Stadtratswahlen das aktive und passive Wahlrecht aus 57 Das aktive und passive Frauenwahlrecht wurde zwei Jahre spater am 1 Juni 1959 eingefuhrt 58 Im Zuge der Umgestaltung des Landes schaffte das Parlament am 25 Juli 1957 auf Betreiben Bourguibas die Monarchie ab Tunesien wurde eine Republik Konig Lamine Bey letzter Herrscher aus der husainidischen Dynastie die seit 1705 uber Tunesien geherrscht hatte wurde abgesetzt und Bourguiba zum Prasidenten erklart Er wurde am 8 November 1959 erstmals auch vom Volk gewahlt Am 8 Februar 1958 mitten im Algerienkrieg bombardierten Flugzeuge der franzosischen Streitkrafte das tunesische Dorf Sakiet Sidi Youssef Bombardement von Sakiet Sidi Youssef 59 Bei dem Angriff starben mehr als 70 Bewohner 130 wurden verletzt 1961 forderte Tunesien die Ruckgabe der Militarbasis von Bizerta Es kam zu einem Krieg Bizerta Krise der nach den niedrigsten Angaben 632 nach den hochsten 5000 Tunesier und 24 oder 27 Franzosen das Leben kostete Die Basis wurde am 15 Oktober 1963 zuruckgegeben 60 Nach der Ermordung von Salah Ben Youssef dem wichtigsten Oppositionellen seit 1955 und dem Verbot der Kommunistischen Partei am 8 Januar 1963 wurde die Republik Tunesien zu einem von der Neo Destour gefuhrten Einparteienstaat Im Marz leitete Ahmed Ben Salah eine sozialistische Politik ein und verstaatlichte die tunesische Wirtschaft weitgehend 1969 wurde Ben Salah entlassen nachdem es zu Unruhen wegen der Kollektivierung der Landwirtschaft gekommen war Tunesien und Libyen sollten 1974 unter dem Namen Arabische Islamische Republik vereinigt werden dieses Projekt wurde aber bald wieder fallen gelassen Die Verurteilung Ben Salahs zu einer langen Gefangnisstrafe leitete eine Periode ein in welcher der durch Ahmed Mestiri gefuhrte liberale Flugel der mittlerweile in PSD umbenannten Partei die Oberhand gewann Bourguiba wurde 1975 zum Prasidenten auf Lebenszeit ernannt der Gewerkschaftsbund UGTT gewann wahrend der Regierung von Hedi Nouira eine gewisse Autonomie und die Menschenrechtsliga wurde 1977 gegrundet Zu Beginn der 1980er Jahre geriet das Land in eine politische und soziale Krise deren Ursachen in Nepotismus und Korruption in der Lahmung des Staates angesichts der sich verschlechternden Gesundheit Bourguibas sowie in Nachfolgekampfen zu suchen sind 1981 erweckte die teilweise Wiederherstellung des pluralistischen Systems Hoffnungen die jedoch bereits mit der Wahlfalschung im November desselben Jahres zerstort wurden Die blutige Niederschlagung der Brot Unruhen im Dezember 1983 die erneute Destabilisierung der UGTT und die Verhaftung ihres Vorsitzenden Habib Achour trugen zum Sturz des Prasidenten und zum Aufkommen des Islamismus bei Regierung Ben Ali 1987 bis 2011 BearbeitenAm 7 November 1987 setzte Ministerprasident Zine el Abidine Ben Ali den Prasidenten mit der Begrundung ab er sei senil Im Dezember entliess Ben Ali sechs der neun Politburomitglieder der regierenden Parti Socialiste Destourien PSD und ersetzte sie durch Vertraute Ende 1987 wurden 2500 Gefangene darunter auch 600 islamische Fundamentalisten freigelassen Aussenpolitisch setzte Ben Ali auf eine engere Zusammenarbeit mit den Maghreb Staaten und nahm auch die 1985 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zu Libyen wieder auf Ben Ali wurde am 2 April 1989 mit 99 27 der Stimmen gewahlt Er bekampfte den radikalen Islamismus die Ennahda Partei wurde politisch kaltgestellt Zehntausende Islamisten verhaftet und zu Gefangnisstrafen verurteilt Das Regime schrankte Burgerrechte ein und weitete dieses Instrument uber den Kreis der radikalen Islamisten aus Laizistische Oppositionelle grundeten 1988 mit dem Pacte national eine Plattform mit dem Ziel das Regime zu demokratisieren In der Prasidentschaftswahl von 1994 wurde Ben Ali mit 99 91 der Stimmen wiedergewahlt und auch die Wahl vom 24 Oktober 1999 gewann er Die Verfassungsanderung des Jahres 2002 steigerte noch den Machtumfang des Prasidenten Am 21 April 2002 fand ein schwerer Anschlag auf die El Ghriba Synagoge statt bei dem 21 Touristen starben 14 davon aus Deutschland Etwa 30 weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt 1995 unterzeichnete Ben Ali ein Freihandelsabkommen mit der Europaischen Union Seit 2008 ist Tunesien mit ihr assoziiert Wahrend der Regierungszeit Ben Alis stieg die Bevolkerungszahl die sich zwischen 1956 und 2010 auf uber 10 Millionen verdreifachte zunachst weiter wenn auch stark verlangsamt an 61 so dass der langfristige Trend der Umwandlung von Wald in Landwirtschaftsgebiete sich erheblich beschleunigte Wurden 1922 nur etwa 12 000 km des Staatsgebiets landwirtschaftlich genutzt so waren es um das Jahr 2000 bereits 50 000 km Zwischen 1940 und 2000 verlor Tunesien infolgedessen 60 seiner Waldflache was wiederum dazu fuhrte dass die Wildbestande dezimiert wurden 62 Das jahrliche Bevolkerungswachstum reduzierte sich bis 2007 11 auf 1 0 63 Sturz Ben Alis und politischer Ubergang Bearbeiten Hauptartikel Revolution in Tunesien 2010 2011 nbsp Beschuss von Demonstranten mit Tranengasgranaten Januar 2011 nbsp Gewerkschafter auf der Avenue Habib Bourguiba in Tunis 2012Am 4 Januar 2011 starb der 26 jahrige Mohamed Bouazizi ein Gemusehandler an den Folgen einer Selbstverbrennung die er sich am 17 Dezember 2010 aus Protest dagegen zugefugt hatte dass Behorden ihn willkurlich misshandelt hatten 64 Protestkundgebungen trugen bald Forderungen nach Presse und Meinungsfreiheit vor mischten sich mit Kritik an Korruption und Zensur an der Kleptokratie in der Umgebung Ben Alis 65 Im Januar 2011 verhangte die Regierung eine Ausgangssperre uber die Hauptstadt und einige Vororte Prasident Ben Ali reagierte auf die Jasminrevolution benannt nach einem Ort sudlich von Hammamet mit der Ausrufung des Ausnahmezustands Er kundigte zwar Neuwahlen an floh jedoch am 14 Januar 2011 aus dem Land Die Amtsgeschafte wurden vom Verfassungsrat interimistisch auf den Parlamentsprasidenten Fouad Mebazaa ubertragen nachdem kurzzeitig Premierminister Mohamed Ghannouchi sie gefuhrt hatte 66 Die unter Ghannouchi gebildete Ubergangsregierung kundigte Pressefreiheit und die Freilassung aller politischen Gefangenen an 67 Am 3 Februar kundigte Interimsprasident Mebazaa die Wahl einer verfassunggebenden Versammlung an die wie es hiess den endgultigen Bruch mit dem Ben Ali System einleiten sollte 68 Die Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung fanden am 23 Oktober 2011 statt und stellten die ersten freien Wahlen in Tunesien dar 69 Die meisten Stimmen erhielt dabei die als gemassigt islamistisch geltende Partei Ennahda 70 Die Aufgabe der fur ein Jahr gewahlten Versammlung ist es Prasidentschafts und Parlamentswahlen zu organisieren Bis dahin wurde Moncef Marzouki zum neuen Ubergangsprasidenten ernannt Bis zur Ausarbeitung einer endgultigen Verfassung wurde eine Ubergangsverfassung abgestimmt 71 um deren eher laizistische religios neutrale gemassigt islamistische oder salafistische Ausrichtung sich die Auseinandersetzungen Anfang 2012 zuspitzten Die Regierung der Ennahda Partei wurde heftig kritisiert und fur Morde an zwei Oppositionspolitikern verantwortlich gemacht 72 Die instabile Situation brachte unter Vermittlung der Gewerkschaften einen Kompromiss zwischen Regierung und Opposition hervor Eine Ubergangsregierung wurde gebildet und 2014 wurden Neuwahlen durchgefuhrt 73 die Prasidentschaftswahl im November Dezember 2014 gewann Beji Caid Essebsi der 2019 im Amt starb bei der Parlamentswahl im Oktober 2014 gewann die sakular ausgerichtete Partei Nidaa Tounes zu der Essebsi gehorte Literatur BearbeitenUberblickswerke Bearbeiten Hsain Ilahiane Historical Dictionary of the Berbers Imazighen 2 Aufl 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Aurelian bis Justinian de Gruyter Berlin 2010 S 279 315 Joseph von Kolb Sabinianus Ein vergessener romischer Kaiser Wien 1878 Karlheinz Dietz Senatus contra principem Beck Munchen 1980 S 337 Hsain Ilahiane Historical dictionary of the Berbers Imazighen Scarecrow Press 2006 S XVIII Dominique Borne Benoit Falaize Religions et colonisation Afrique Asie Oceanie Ameriques XVIe XXe siecle Editions de l Atelier Paris 2009 S 129 David E Wilhite Tertullian the African Berlin 2007 deutet ihn viel starker ethnisch und sozialgeschichtlich Zu den Auseinandersetzungen zwischen den afrikanischen Kirchen vgl Brent D Shaw Sacred Violence African Christians and Sectarian Hatred in the Age of Augustine Cambridge University Press 2011 Nach Victor von Vita Vgl Jakob Haury Uber die Starke der Vandalen in Afrika in Byzantinische Zeitschrift 14 1905 527f Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 79 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 96 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 100 102 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 107 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 Karte auf S 111 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 113f Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 126 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 128 130 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 131 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 132 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 135 Alfred Louis Delattre La Basilique de Damous El Karita a Carthage Constantine 1892 S 10 Wolfgang Kaiser Authentizitat und Geltung spatantiker Kaisergesetze C H 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Tunesien geht zur ersten freien Wahl in Spiegel online 23 Oktober 2011 Islamisten gewinnen mit grossem Vorsprung in Suddeutsche Zeitung 28 Oktober 2011 Ubergangsverfassung in Tunesien verabschiedet in Rheinische Post Online 11 Dezember 2011 14 Schusse gegen die Demokratie in Die Zeit 26 Juli 2013 Tunesiens Regierung bereit zum Rucktritt in Die Zeit 28 September 2013 Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas Geschichte Afrikas54 afrikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Demokratische Republik Kongo Republik Kongo Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda 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