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Die Geschichte von Osterholz Scharmbeck behandelt die Chronologie und Geschichte der Stadt Osterholz Scharmbeck und zum Teil des Landkreises Osterholz soweit sich beides nicht trennen lasst da beide sich als Organisation Stadt und Organisation Landkreis dieselbe Stadt teilen mussen Wenn andere ubergeordnete Ereignisse oder Ortschaften des Landkreises oder der Umgebung genannt werden dann nur zur Erlauterung relevanter Vorgange fur Osterholz Scharmbeck Schwerpunkt ist die Kreisstadt Osterholz Scharmbeck Lauf des Scharmbecker Bachs und der Hamme von der Langen Heide ins Teufelsmoor bis zur Mundung in die LesumInhaltsverzeichnis 1 Vorzeit 480 000 v Chr bis 1000 v Chr 1 1 Geest und Moor 1 2 Erste Besiedelung 2 12 v Chr 600 n Chr 3 Fruhmittelalter 600 1100 3 1 Sachsen und Franken 3 2 Normannen 3 3 Stellung der Kirche 4 Hochmittelalter 1100 1250 5 Spatmittelalter und Reformation 1250 1600 6 Dreissigjahriger Krieg bis Hannover 1618 1715 6 1 Dreissigjahriger Krieg 6 2 Schwedische Provinz von 1648 1715 7 Von Hannover zu Frankreich 1713 1869 7 1 Siebenjahriger Krieg 7 2 Der Nordamerikanische Unabhangigkeitskrieg 1774 1783 7 3 Die Franzosische Revolution von 1789 8 Franzosische Revolution bis Waterloo 1789 1815 8 1 Waterloo 8 2 Geschichte von Nachbarregionen 9 Vom Konigreich Hannover zu Preussen 1815 1871 9 1 Hannoversches Konigreich 1815 1866 10 Deutsches Reich 1871 1918 11 Stadtwerdung 12 Weimarer Republik Stadtwerdung 1918 1932 13 Der Weg in den Krieg 1933 1939 13 1 Arbeitslosigkeit und Nationalsozialismus 13 2 Kindheit und Schulunterricht 13 3 Politische Verfolgung 13 4 Beginn der Diskriminierung und des Antisemitismus 14 Zweiter Weltkrieg Alliierter Vormarsch auf Osterholz 1939 1945 14 1 Luftkrieg uber Osterholz Scharmbeck 14 1 1 Statistik der Luftalarme im Landkreis Osterholz 1940 1945 14 1 2 Bodenkrieg um Osterholz und Befreiung 14 2 Deportation und Vernichtung Ab nach Farge 14 3 Zwangsarbeiter in Osterholz 15 Nachkriegszeit 1945 1949 15 1 Neuanfang 15 2 Anfange der Politik 15 3 Entnazifizierung 15 4 Ernahrungslage 16 1950 1971 Wiederaufbau Baby Boom 16 1 Baby Boom 17 Erste Modernisierung 1972 1993 17 1 Beginn der Modernisierung 17 2 Stationierung von US Truppen in Osterholz 17 3 Burgerlicher Ungehorsam und Garlstedter Heide 18 Moderne Zeiten 1994 heute 19 Postgeschichte von Osterholz Scharmbeck 20 Geschichtsartikel der Nachbarregionen 21 Literatur 22 Weblinks 23 QuellenVorzeit 480 000 v Chr bis 1000 v Chr BearbeitenZeittafel Vorzeit 480 000 v Chr bis 1000 v Chr 480 000 430 000 v Chr Elstereiszeit237 000 183 000 v Chr Saaleeiszeit121 000 20 000 v Chr Weichseleiszeit20 000 12 000 v Chr Abschmelzeiszeit wird aber in der Regel der Weichseleiszeit zugerechnet 12 000 v Chr Besiedelungsbeginn auf der Geest10 000 v Chr Glockenbecherkultur4000 2000 v Chr Trichterbecherkultur Errichtung der Grosssteingraber Hunenstein1800 700 v Chr Besiedelung durch germanische Chauken 1000 v Chr Erste Erschliessung der Randmoore durch Knuppelwege Geest und Moor Bearbeiten Nach der letzten Eiszeit 12 000 v Chr begannen die Urstromtaler der Weser und der Hamme zu versanden und zu verschlicken Die aufgeschobenen und zuruckgelassenen Sandflachen der Gletscher werden heute als Geest bezeichnet Dabei ist die Osterholzer Geest ein Teilgebiet der Stader Geest mit der das Gebiet zwischen Weser und Elbemundung bezeichnet wird weil es grosstenteils durch den Regierungsbezirk Stade eingenommen ist Im Gegensatz zu der sudlicheren Luneburger Heide ist die Geest ein Niederungsgebiet mit zahlreichen Mooren und Wiesenflachen die sich an den Randern und in den Vertiefungen der Geest bildeten Aus diesen Mooren entwickelten sich etwa 1000 v Chr die spateren Hochmoore und damit auch das Teufelsmoor Nur einzelne Bergkuppen wie etwa Wingst 74 m Westerberg 63 m Lohberg 42 m bei Stade und Weyerberg 50 m uberragen die flache Landschaft Das Gebiet wird durch die Hamme Oste Niederung in die ostliche Zevener Geest und die westliche Osterholzer Geest unterteilt und war ursprunglich durch die Randmoore relativ schwer zuganglich Einerseits bot sich damit der Geestrucken als sicheres Siedlungsgebiet an der Stadtkern von Osterholz Scharmbeck liegt selbst auf der Geest und ostlich befindet sich bereits die Hammeniederung mit dem alten Dorf Teufelsmoor sowie den alten Moorkolonien Neuenfelde Altenbruck Ahrensfelde Altendamm und Niedersandhausen Andererseits ergab sich daraus geradezu zwingend die in spateren Siedlungsorten auszudruckende Linie Ritterhude Osterholz Scharmbeck Bremervorde Gnarrenburg Stade die den Geestrucken noch heute abbildet auf dem das Gebiet passiert werden konnte Dieser Linie folgen letztendlich auch der Moorexpress und grosse Teile der Bundesstrasse 74 wobei vor allem bei Gnarrenburg die Passage eine Art Engpass bildet fruher ein guter Grund dort eine Burg zu errichten Wirtschaftliche Bedeutung hat die Geest ferner aufgrund der grossen Vorkommen an reinem Bausand die heute grossflachig oberirdisch im Tagebau abgebaut werden konnen was zum Beispiel schon zur Entstehung der Ohlenstedter Quellseen gefuhrt hat Durch die relativ grossen Hohenunterschiede etwa 45 auf 4 m u NN verleiht der hohe Geestrucken den abfliessenden Gewassern eine hohe Fliessgeschwindigkeit deren Energie an Bachen wie dem Scharmbecker Bach Wienbeck oder dem Muhlenbach fur Wassermuhlen aller Art genutzt werden konnte Erste Besiedelung Bearbeiten Die Siedlungsgeschichte des Gebietes geht bis in die Jungsteinzeit zuruck Um 10 000 v Chr streiften Fischer Jager und Sammler uber die Osterholzer Geest und die angrenzenden Moore ihre Anwesenheit ist durch die zahlreichen Funde von Spanmessern und Pfeilspitzen belegt die zum Beispiel im Heimatmuseum Osterholz ausgestellt sind Einige von diesen fruhen Besuchern der Geest wurden nachweisbar sesshaft da bei zahlreichen Ausgrabungen auch Spuren eines primitiven Ackerbaus z B Axte gefunden worden sind Offensichtliches Zeugnis der Besiedlung ist das etwa 2000 v Chr errichtete Grosssteingrab ein beeindruckendes Steingrab an der heutigen Osterholzer Strasse im Stadtzentrum von Osterholz Scharmbeck Dieses Hunenstein oder Hunengrab genannte gut erhaltene Kammergrab wird auf ein Alter von etwa 4000 Jahren datiert Eine Anzahl weiterer Grabhugel aus der Bronzezeit finden sich im Stadtteil Garlstedt Den beeindruckendsten Fund in einem dieser Grabhugel stellt wohl die Garlstedter Lure dar Die 1830 bei Strassenarbeiten entdeckten Bruchstucke dieses bronzezeitlichen germanischen Blasinstruments ist zurzeit der sudlichste Fund eines derartigen Instrumentes Naturgemass war die Siedlungstatigkeit auf der Geest zwischen 1800 und 700 v Chr wesentlich grosser als auf den nassen Gebieten der Moore und Flusslandschaften am Rande der Geest Bei den Sippschaften die in die Weite des Raumes mit seinen Waldern vordrangen hat es sich um Indogermanen gehandelt die spater von Tacitus als Chauken klassifiziert wurden Ab 1000 v Chr wurden schliesslich auch die Nassgebiete der Vor und Randmoore durch Knuppelwege als Weideflachen erschlossen Erst 200 300 verlagerten die Chauken ihren Siedlungsschwerpunkt weiter an die Kuste und die Sachsen drangen 400 wohl im Zuge der Volkerwanderung aus Suden nach 12 v Chr 600 n Chr BearbeitenZeit 12 v Chr 600 n Chr 12 v Chr Eroberung Germaniens Romische Schiffsexpedition unter Drusus entdeckt die Wesermundung 200 300 Chauken ziehen zur Kuste siehe Friesen 375 Beginn der Volkerwanderung in Nordeuropa 400 Sachsen rucken den Chauken ins Siedlungsgebiet nach Dass es von dieser Zeit keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt liegt auf der Hand Ohnehin stellt sich die Frage nach einer bestandigen Besiedelung die wohl verneint werden muss Das Klima war vergleichsweise unfreundlich die landwirtschaftliche Technik fur Ackerbau oder Milchviehhaltung unter solchen Bedingungen musste erst noch entwickelt werden So blieb die Osterholzer Geest dunn besiedelt und eher Durchzugsgebiet das zudem teilweise mehr als nur schwer zuganglich war Nicht umsonst geschah die romische Expedition unter Drusus 12 v Chr per Schiff und die Romer zeigten keinerlei Ambitionen eine Siedlung zu begrunden und weiter in das Gebiet einzudringen Gerade das kustennahe Gebiet war dabei von Sturmfluten gepragt die Mitausloser der Volkerwanderung an den Kusten gewesen sind Insbesondere das Fluss System Hamme Wumme mit dem Teufelsmoor war dabei mit null Meter uber NN der Tide der Nordsee standig ausgesetzt Ein neuzeitlicher Einblick war 1996 moglich als grosse Gebiete der Hammeniederung derartig uberschwemmt waren dass Teile des Ufers der Hamme nur noch an den Baumreihen zu erkennen waren Waren die entsprechenden Verkehrswege nicht auf hoheren Dammen errichtet worden ware auch heute Bremen direkt nicht mehr zu erreichen und dabei handelte es sich nur um nichtabfliessendes Regen und Grundwasser das nicht durch das wegen Hochwassers geschlossene Sperrwerk bei Ritterhude abfliessen konnte Zieht man den Umstand heran dass eine hohe Flutwelle sich damals uber die Weser kommend im Prinzip ungebremst in die Niederung der Hamme drucken konnte ist es offensichtlich dass sich Siedler lieber einen freundlicheren Ort fur eine Dauerbesiedelung gesucht haben und das Gebiet nur durchwanderten Fruhmittelalter 600 1100 BearbeitenZeittafel Fruhmittelalter 600 1100768 Die Grundung einiger Bauernhofe bildete die erste Grundlage von Scirnbeci Scharmbeck 782 Karl der Grosse massakrierte angeblich 4500 Sachsen im Blutgericht von Verden 787 Bremen Grundung des Bistums das Bistum wurde Ausgangspunkt der Christianisierung796 Karl der Grosse uberschritt die Weser 800 Kronung Karls des Grossen in Rom durch Papst Leo III 804 Die christlichen Franken unter Karl dem Grossen besiegten die Sachsen 808 810 Errichtung der Nordmark gegen die Danen 845 Normannen zerstorten die damalige Kleinsiedlung Hamburg 850 Errichtung von Taufkapellen in Wigmodien u a entstand daraus Scharmbeck 1024 Normannen landeten bei Vegesack und plunderten die Ostseite der Weser 1043 Erste urkundliche Erwahnung von Scharmbeck Scirnbeci Sachsen und Franken Bearbeiten Mit den Sachsen wurde ein neues Bodenrecht eingefuhrt das heisst Besitz an Boden dem wichtigsten Produktionsfaktor der damaligen Zeit wurde nun zentralistisch durch den Landesherrn vergeben der damit eine Bundnispolitik nach innen betreiben konnte Insbesondere die Erschliessung weiterer Ackerflachen musste vorangetrieben werden so siedelten die Bremer 1106 an beiden Ufern der Weser Hollander daher Hollerland an die damals schon als Spezialisten fur Nasswiesen und Deichbau galten um auch diese Gebiete zu erschliessen Wichtige Grundlage fur die Christianisierung der Sachsen wurde durch den frankischen Kaiser Karl den Grossen 768 814 geschaffen der in der Capitulare Deportibus Saxoniae folgendes bestimmte Die Kirchen Christi welche in Sachsen erbaut werden sollen nicht kleinere sondern grossere Ehren geniessen als bis dahin die heidnischen Heiligtumer Die Christianisierung durch die Franken welche bereits 499 den christlichen Glauben angenommen hatten stiess allerdings auf sachsischen Widerstand und die Amtszeit des frankischen Kaisers Karl der Grosse war durch seinen dreijahrigen Kampf gegen die Sachsen unter Wittekind auch Widukind bestimmt Selbst nach der endgultigen militarischen Niederlage der Sachsen von 804 kam es weiterhin noch zu lokalen Aufstanden Die friedliche Christianisierung des hiesigen Gebietes begann bereits 787 mit der Grundung des Bistums Bremen die Einteilung der Bistumer schuf dabei eine erste verwaltungstechnische Erfassung der Gebiete wenngleich dabei die altsachsischen Gaue als Grundlage dienten das heutige Stadtgebiet gehorte demnach zum Gau Wigmodien Bei seiner Niederwerfung der Sachsen hat der Kaiser aber die Osterholzer und Stader Geest wohl nicht betreten Nachweislich hat er 796 die Weser mit seiner Armee uberschritten und bereits 782 soll das Blutgericht von Verden an 4500 sachsischen Aufstandischen in Verden stattgefunden haben weshalb Karl der Grosse auch den landlaufigen Titel als Sachsenschlachter trug vermutlich zu Unrecht denn neuere Forschungen belegen vielmehr die Deportation aufstandischer Sachsen nach Franken wo heute noch Anhaufungen sachsischer Bezeichnungen im frankischen Gebiet offensichtlich sind und an den Ortsbezeichnungen abgelesen werden konnen Normannen Bearbeiten Im Jahre 845 wurde Hamburg damals nur eine dorfliche Ansiedlung durch Normannen zerstort weshalb das bereits befestigte grossere Bremen 847 Sitz des Erzbischofs geworden war 850 wurde auf dem spateren Scharmbecker Gebiet eine erste holzerne Taufkapelle errichtet und die Grundlage der spateren Wilhadi Kirche am Marktplatz in Scharmbeck bildete welche nach dem ersten Bischof von Bremen Willhad i 781 benannt wurde der die Christianisierung in Wigmodien betrieben hatte Die Besiedelung mit bauerlichen Hofen muss nach prahistorischen Funden etwa ab 768 eingesetzt haben heute Baustrasse Am Weissen Sande und An der Loge fur deren Bewohner holzerne Taufkapellen errichtet worden waren Ab 1000 waren diese ersten Siedlungen dabei stark durch eine weitere Welle der Normannen gefahrdet die zeitweise mit 20 000 Bewaffneten Norddeutschland erneut heimsuchten Zur Abwehr der Normannengefahr wurde das Gau Wigmodien mit dem nordlich angrenzenden Hadeln zur Grafschaft Lesum zusammengefasst Adam von Bremen berichtet dass das Gebiet im Jahr 994 von einer Flotte Wikinger Askomannen heimgesucht wurde Ein Kontingent das in die Weser und die Geeste eindrang wurde aber von den Einheimischen im Glindesmoor unweit des spateren Bremervorde bis auf den letzten Mann erschlagen Im Jahre 1024 landeten sie bei Vegesack und plunderten die Ostseite der Weser aus allerdings liessen die wenigen Zugange zum Geestgebiet deren Anwohnern wohl genug Zeit wichtiges Eigentum Vieh Saatgut etc oder sich selbst in den Waldern und Mooren zu verstecken Im selben Jahr wurden die Normannen jedoch vor Aumund endgultig geschlagen weshalb diese Gefahr endgultig abgewendet war Stellung der Kirche Bearbeiten Neben der direkten Anwendung von Gewalt wurde die Christianisierung wohl auch als Kampfmittel zur Abwehr der Normannen angesehen d h die Christianisierung mit ihren Zentren waren wichtige Erschliessungsinstrumente bis dato unwirtlicher Provinzen Die erste urkundliche Erwahnung von Scharmbeck fand deshalb auch durch den Bremer Erzbischof Bezelin auch Alebrand genannt statt dessen Aufenthalt 1043 n Chr in Scirnbeci Scharmbeck durch den Chronisten Adam von Bremen wurde insbesondere deshalb vermerkt weil sich ersterer einen Barfussgang nach Scirnbeci unternommen hatte und dabei krank geworden war Die Stellung der Kirche in Bremen als Rom des Nordens nahm dabei noch an Bedeutung zu da seit Otto der Grosse die Kirche auch weltliche Macht geworden war Diese ging zu Kosten der alten Gaugrafen Scharmbeck und Osterholz kamen nun unter die direkte Herrschaft der Erzbischofe von Bremen die 1397 eine Heerfolge fur das Gebiet erliessen und so auch uber militarische Krafte zur Durchsetzung ihrer Herrschaft verfugen konnten Hochmittelalter 1100 1250 BearbeitenZeittafel Hochmittelalter 1100 12501106 Hollander wurden als Wasserbauern an beiden Seiten der Weser eingesetzt1182 Grundung des Klosters in Osterholz durch Siegfried I von Anhalt den Erzbischof von Bremen1197 Weihung des Klosters in Osterholz 1233 Ersterwahnung der Bezeichnung Sandbeck als Ort einer Siedelung 1244 Erste urkundliche Erwahnung von Berlin Spatmittelalter und Reformation 1250 1600 BearbeitenZeittafel Spatmittelalter und Reformation 1250 16001302 Bulle Unam Sanctam von Bonifatius VIII bezeichnet den Papst als hochste geistige und weltliche Gewalt 1308 Der Deutsche Orden erwirbt die Pomerellen mit Danzig 1331 Erstmalige urkundliche Erwahnung eines Geschlechts von Sandbeck Gut Sandbeck 1343 Sandbecker Siegel Wappen Bach auf blauem Feld offener Helm mit drei Pfauenfedern 1358 Grundung der Hanse unter Fuhrung Lubecks 1397 Festlegung der Heerfolge d h Bestimmung von Mann und Material fur den Kriegsfall 1400 1410 Entstehung der Territorialstaaten auf deutschem Gebiet 1410 Der Deutsche Orden unterlag bei Tannenberg1499 Barthold von Sandbeck Gut Sandbeck fuhrte 700 Mann Truppen in die Schlacht bei Weddewarden Geschichte von Hadeln und Wursten 1500 Das Erzstift Bremen gehorte bis 1648 zum Niedersachsischen Reichskreis 1507 Johann Widenbrugge wurde als Propst des Klosters in Osterholz anerkannt 1513 Das Kloster in Osterholz wurde Lehnsherr des Gutes Sandbeck 1515 Als Antwort auf die Umstande bei Wursten seit 1499 erschien Erzbischof Christoph von Braunschweig Luneburg und plunderte u a das Osterholzer Kloster 1521 Luther verweigerte Widerruf vor Kaiser Karl V und schaffte bis 1522 mit seiner Bibelubersetzung die Grundlage einer neuen deutschen Schriftsprache 1526 Erster Reichstag zu Speyer Konfession wurde durch Landesherren bestimmt 1531 Grundung des protestantischen Schmalkaldischen Bundes1547 Schlacht bei Drakenburg Protestanten schlugen katholische Verbande nordlich von Nienburg1550 Das Osterholzer Kloster wurde endgultig lutherisch 17 April 1552 Satting der Basdahler Ritterschaft in Scharmbeck 1555 Augsburger Religionsfrieden Cuius regio eius religio das Protestantentum breitete sich uber Norddeutschland aus 1570 Baubeginn am Gut Sandbeck in der bis heute erhaltenen Form1575 Erstellung des Herrenhauses auf Gut Sandbeck1580 Gut Sandbeck wurde fertiggestellt1581 Grundung der Scharmbecker Tuchmacherzunft in ScharmbeckNormalerweise tagte die ortliche Ritterschaft in Basdahl Am 17 April 1552 kam sie jedoch zur Sate beziehungsweise Satting nach Scharmbeck hier wurde fur die gesamte Region die Heeresfolge an Pferden Fussvolk und Bewaffnung neu festgelegt Dreissigjahriger Krieg bis Hannover 1618 1715 BearbeitenZeittafel Dreissigjahriger Krieg bis Hannover 1618 171525 April 1626 Graf Mansfeld der Verbundete der Danen erlitt vernichtende Niederlage in der Schlacht bei Dessau 27 August 1626 Schlacht bei Lutter Christian IV erlitt schwere Niederlage Tilly drangte Danen aus Norddeutschland zuruck1629 Friede von Lubeck26 Juni 1630 Schweden unter Gustav Adolf landenten auf Usedom 1631 Schweden erschienen in Osterholz und Scharmbeck1633 Das Kloster St Marien wurde endgultig lutherisch 1634 Roskilde Schwere Niederlage der Schweden leitete Frieden von 1648 ein 1637 Friedrich wurde Bischof in Bremervorde 1643 Ruckkehr schwedischer Truppen auf die Osterholzer Geest1648 Osnabruck Westfalischer Frieden Osterholz und Scharmbeck fielen an die Schweden die von hier aus Bremen attackierten 1652 Schweden ruckten auf die Burg Lesum Linie vor 1653 Schweden eroberten die Lesumer Burg 1655 Der Graf von Hessen Eschwege Oberhaupt vom Scharmbeck und Osterholz starb im polnischen Feldzug der Schweden1674 Schweden bestatigten Elonora Catharina als Erbin und Nachfolgerin 1679 Tod von Elonora Catharina 24 Juni 1708 Bestatigung der Scharmbecker Tuchmacherzunft durch die Schweden 1712 Danen konnten kurzfristig die Osterholzer Geest erobern und nisteten sich in Stade ein 1715 Frieden von Stockholm Hannover erwarb die Osterholzer Geest Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Da Bremen weiterhin dem katholischen Kaiser treu blieb ruckten zunachst kaiserliche Truppen ins Osterholzer Geestgebiet vor Damit begann ein mehrmaliges Hin und Her auf der Gemeinen Heerstrasse Bremen Bremervorde Stade Hamburg was in etwa der Strecke der heutigen B74 entspricht Der danische Konig Christian IV stellte sich zur Verteidigung der norddeutschen protestantischen Stande an deren Spitze Danische Truppen verdrangten dann auch zunachst die kaiserlichen Truppen aus weiten Teilen Norddeutschlands konnten aber nicht weiter vordringen da die kaiserlichen Truppen weiterhin die Flusslinie von Weser Oste Wumme verteidigten Am 25 April 1626 erlitt Graf Mansfeld der Verbundete der Danen eine vernichtende Niederlage in der Schlacht bei Dessau Am 27 August 1626 wurden die Danen in der Schlacht bei Lutter ebenfalls vernichtend geschlagen katholische Einheiten unter Tilly wagten aber zunachst nicht ihnen bei deren Ruckzug auf das Gebiet der Stader Geest zu folgen Nach dieser Niederlage zogen fast alle norddeutschen Fursten die Unterstutzung fur die Danen zuruck Als sich die Danen nach Stade zuruckzogen drangen die katholischen Verbande auf die Geest vor und erschienen damit auch in Osterholz und Scharmbeck 1629 wurde in Lubeck ein Frieden geschlossen als unmittelbare Folge dieser Niederlage wurde das Kloster Osterholz katholisch und unter den Schweden 1633 wieder protestantisch Die Schweden landeten am 26 Juni 1630 mit ihrem Konig Gustav Adolf auf Usedom Der Erzbischof von Bremen entschloss sich zu den Protestanten uberzuwechseln und die Schweden schickten ihm eine Armee unter General Acke von Tott zur Hilfe In Osterholz und Scharmbeck tauchten die Schweden auf um von dort die Lesumlinie zu attackieren Sie wurden dort von General Heinrich von Pappenheim mit westfalischer Hilfe gestoppt der dann auf die Osterholzer Geest vorruckte In Westerbeck wurden zwei in Scharmbeckstotel drei und in Ohlenstedt zwei Bauernhofe verwustet in Wiste sollen sogar alle Bewohner geflohen sein Die Pappenheimer verweilten nur kurz da sie von Tilly zur Eroberung der Stadt Magdeburg herangezogen wurden 1643 kehrten schwedische Truppen nach Osterholz und Scharmbeck zuruck um wenigstens ihre Besitzungen im Norden zu halten und tatsachlich wurde im Westfalischen Frieden von Osnabruck zwischen Christine von Schweden und Ferdinand 1648 das Gebiet zwischen Bremen Verden Weser und Elbe und damit auch die Osterholzer Geest mit Osterholz und Scharmbeck den Schweden zugesprochen Das heisst die Bistumer Bremen und Verden wurden als Reichslehen abgetreten die Aufhebung des Klosters Osterholz 1650 war die direkte Folge davon Schwedische Provinz von 1648 1715 Bearbeiten Die Ostsee Macht Schweden bestand nach dem Westfalischen Frieden auf ihren Obrigkeitsanspruch uber den im Sinne des Merkantilismus handelstechnischen Konkurrenten Bremen der als Abwehrmassnahme u a versuchte die Hanse wiederzubeleben De facto bedeutete das Ende des Dreissigjahrigen Krieges also keinen Frieden fur Osterholz und Scharmbeck da Schweden ab 1643 die Lesum Linie attackierte um die Burg in Lesum einzunehmen Bremen Burglesum Noch 1652 und 1653 lagen deshalb grosse schwedische Truppenkontingente in den beiden Flecken Am 14 Juli 1653 ruckten die Schweden uber Burgdamm ab und die Eroberung der Lesumer Burg gelang Sie wurde umgehend geschleift Bremen konterte zwar 1654 Erster Bremisch Schwedischer Krieg mit der Zerstorung der schwedischen Schanze in Vegesack die der schwedischen Zollschranke fur Weserschiffe Deckung bot aber die Schweden schlugen die Bremer zuruck und liessen sich auf der 1 Stader Konferenz die Hoheit uber Bremen nochmals bestatigen wenngleich Bremen als Kernstadt weiter unbesetzt blieb Offiziell war das Gebiet von Osterholz und Scharmbeck bereits 1648 durch die schwedische Konigin Christina von Schweden an den Grafen von Hessen Eschwege ubergeben worden Als dieser jedoch 1655 als schwedischer Befehlshaber nicht aus dem polnischen Feldzug zuruckkam ubernahm seine Witwe Elonora Catharina die Regentschaft und als geburtige schwedische Prinzessin wurde ihr das Erbe 1674 dann auch endgultig bestatigt Die Herrscher uber Schweden verfolgten auch weiterhin ehrgeizige Grossmachtplane und verbundeten sich 1675 mit Frankreich gegen den deutschen Kaiser Das Vorhaben scheiterte die Schweden mussten sich uber die Heerstrasse in das zur Festung ausgebaute Stade zuruckziehen was eine erneute Belastung fur Osterholz und Scharmbeck nach sich zog Im Jahre 1679 nach dem Frieden von Celle blieben die Osterholzer und Scharmbecker weiterhin bis 1692 unter schwedischer Herrschaft dann starb die schwedische Witwe Elonora Catharina Da die Schweden weiterhin an entfernten Schauplatzen Krieg fuhrten und von 1700 bis 1715 im Nordischen Krieg gegen Russland und Danemark kampften ruckten 1712 Danen auf die Osterholzer Geest vor da die Schweden ihre militarischen Krafte in Russland versammelt hatten Im Jahre 1715 kam es jedoch zu einer umfangreichen Friedenskonferenz in Stockholm und die Danen mussten das Gebiet kampflos raumen Die Schweden kehrten aber nicht zuruck da sie ihrem diesmaligen Verbundeten aus Hannover das Bistum Verden und das Bistum Vegesack und damit auch Osterholz und Scharmbeck zum Kauf anboten Fur sechs Tonnen Gold etwa 600 Taler und 277 Taler an Schweden gingen die Gebiete auf das Herzogtum Hannover uber Anzutreffende Behauptungen die Danen hatten den Kaufvertrag abgeschlossen beruhen auf dem Irrtum die Anwesenheit Besitz der Danen uber das Eigentumsrecht der Schweden zu stellen Von Hannover zu Frankreich 1713 1869 BearbeitenZeittafel Von Hannover zu Frankreich 1713 186913 Mai 1713 Bestatigung der Scharmbecker Tuchmacherzunft durch Hannover 1715 Kurfurst Georg Ludwig Hannover bestieg als Georg I den britischen Thron Hannover erwarb das Herzogtum Bremen Verden von den Schweden damit haben Osterholz und Scharmbeck einen britischen Konig 1756 Beginn der Moorkolonisation im Teufelsmoor1756 Siebenjahriger Krieg Hannover unterlag Frankreich und raumt die Osterholzer Geest8 September 1757 Zeven Vertrag uberlasst grosse Teile des Gebietes den Franzosen Die Franzosen erschienen in Lesum und verlangten Unterhalt aus Osterholz und Scharmbeck 1758 Franzosen ruckten in Osterholz und Scharmbeck zur Unterstutzung ihrer Unterhaltsforderung ein 10 Januar 1758 General Diepenbrock eilte den Verteidigern der Linie Ritterhude Schwanewede zur Hilfe 11 Januar 1758 Schweres Gefecht bei Ritterhude 11 12 Januar 1758 Franzosen attackierten Ritterhude und Schwanewede 16 Januar 1758 Franzosen zogen sich nach Bremen zuruck15 Februar 1758 Beginn der Offensive zur weiteren Vertreibung der Franzosen18 Februar 1758 Die Franzosen verloren Rotenburg 26 Februar 1758 Die Franzosen raumten Bremen 16 Dezember 1773 Boston Tea Party1781 Grundung einer Segeltuchmanufaktur in ScharmbeckSiebenjahriger Krieg Bearbeiten Da Hannover in Personalunion mit dem britischen Thron verbunden war spielte die Linie Wumme Lesum als bewaffnete Grenze auch in dieser Zeitphase eine wichtige Rolle Als nun Grossbritannien im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 gegen Frankreich kampfte kam es sudwestlich von Hannover zur Schlacht bei Hastenbeck die franzosische Armee siegte und Hannover zog sich unter Aufgabe der gunstigen Aller Flusslinie nach Norden zuruck Stattdessen sollte nun aber die Lesum Wumme Linie gehalten werden Als die Franzosen heranruckten gaben die Hannoveraner jedoch Rotenburg und Ottersberg auf und damit war eine weitere Verteidigung dieses GebietEs sinnlos geworden Die hannoverschen Truppen zogen sich deshalb aus der Osterholzer Geest in Richtung Bremervorde zuruck Durch eine Vereinbarung im Kloster Zeven am 8 September 1757 wurde die Osterholzer Geest den Franzosen ausgeliefert und als ein franzosisches Kontingent schnell an die Lesum vordrangte verlangte es deshalb vom Amt Osterholz Mittel zu seinem Unterhalt Es war eine eigentumliche Situation Osterholz und Scharmbeck waren noch nicht im Besitz der Franzosen und zum Beispiel Vegesack ist sogar durch eine Offensive von Regierungstruppen in hannoversche Hand zuruckgekehrt aber die Franzosen erpressen ihren Unterhalt von Osterholz und Scharmbeck Erst als im selben Jahr die Plane zur Ruckeroberung von Rotenburg konkret wurden ruckten die Franzosen in einer Offensive uber die Lesumlinie auf Marssel und Ritterhude vor und drangen dann auch in Osterholz und Scharmbeck ein Jedoch erschienen am 10 Januar 1758 die Hannoveraner unter General Diepenbrock drei Bataillone zwei Eskadrone und 600 Mann zur Unterstutzung da noch Positionen bei Schwanewede und Ritterhude gehalten wurden Am folgenden Tag kam es zu einem Gefecht bei Ritterhude Der franzosische Kommandant Brogelio versuchte noch in der Nacht vom 11 zum 12 Januar 1758 einen erneuten Vorstoss auf Ritterhude und Schwanewede scheiterte jedoch und zog sich zuruck wobei Bremen insofern behilflich war als dort am 16 Januar freiwillig die Stadttore geoffnet wurden Da die Franzosen aus Verden Verstarkung erhielten verblieben die Hannoveraner vorsichtshalber ostlich der Lesum in St Magnus und Ritterhude Zur endgultigen Vertreibung der Franzosen sollte General von Diepenbrock nach Bremen und General von Wangenheim nach Rotenburg vorstossen Die Aktionen begannen am 15 Februar 1758 und da Rotenburg bereits am 18 Februar 1758 eingenommen werden konnte verliessen die Franzosen den gesamten Raum um Ottersberg Am 26 Februar gelang uber Ritterhude und Lesum auch die Befreiung Bremens Zu einer erneuten Besetzung von Osterholz und Scharmbeck durch Frankreich kam es im Siebenjahrigen Krieg dann nicht mehr obwohl diese Gefahr bis Kriegsende latent blieb Die friedliche Phase wurde 1773 zu einer Grenzreform zwischen Bremen und Hannover u a bei Blumenthal und Schonebeck genutzt die vorhandenen Flecken wurden bestatigt und Neu Vegesack sozusagen Neubaugebiet trat hinzu Der Nordamerikanische Unabhangigkeitskrieg 1774 1783 Bearbeiten Auch das amerikanische Streben nach Autonomie hatte Spuren in der Region Hintergrund Der Frieden von Paris 1763 beendete nicht nur den Siebenjahrigen Krieg sondern hinterliess nur noch einige franzosische Restbesitzungen auf dem Nordamerikanischen Kontinent Doch gerade der Umstand des britischen Sieges schurte die Unzufriedenheit in Nordamerika und leistete seinen Beitrag zur Boston Tea Party von 1774 Grossbritannien versuchte die separatistische Bewegung seiner Kolonie niederzuschlagen und bekanntermassen sanierten einige deutsche Landesfursten insbesondere Hessen ihre Haushalts und Kassendefizite durch die Lieferung frisch ausgehobener Truppen an die Briten 20 000 Deutsche wurden nach Ubersee verschifft Dies geschah grosstenteils im Geestemunder Hafen Bremerhaven Lehe weshalb sie auch in Osterholz und Scharmbeck Quartier nahmen auch der grosse Ruckstrom aus Ubersee an Kriegsversehrten lief dann uber diesen Hafen So verfugte die Region wohl uber Informationen der Niederlage von Grossbritannien in Ubersee aus erster Hand Die Franzosische Revolution von 1789 Bearbeiten Die Franzosische Revolution wird heute als Endpunkt des Absolutismus angesehen wenngleich erst Napoleon in den Jahren 1799 bis 1815 mit seinen erfolgreichen Angriffen als Vollstrecker im Rest von Europa auftrat Politisch gesehen waren die Verhaltnisse dieser Zeit auch im Herrschaftsgebiet von Hannover verwickelt Anfanglich befand sich das revolutionare Frankreich zunachst in Abwehr auslandischer Interventionsheere in denen auch Einwohner aus Osterholz und Scharmbeck dienten 1794 1797 starben zehn Personen fur die Briten ohne deren Niederlage verhindern zu konnen Auf den Friedenskonferenzen schieden 1795 Preussen und 1797 Hannover aus der Koalition gegen Napoleon aus Als Hauptgegner von Frankreich blieb so nur noch Grossbritannien ubrig und nachdem die direkte Bedrohung abgewendet worden war entschloss sich Frankreich nun selbst in die Offensive zu gehen Napoleon uberzeugte 1798 das franzosische Revolutionskomitee in Agypten vorzugehen da ein direkter Angriff auf die britische Insel wegen der Uberlegenheit der britischen Seestreitkrafte als unmoglich eingeschatzt wurde Diese Auseinandersetzung der beiden Grossmachte versuchten andere europaische Staaten lokal zu nutzen um ihren Einflussbereich in Mitteleuropa auszubauen So hatte sich Preussen 1800 der von Russland kontrollierten Nordischen Seeneutralitat angeschlossen die sich gegen die Briten richtete Da der verwundbarste weil erreichbare Teil des britischen Empire Hannover war drangen 1801 preussische Truppen dort ein Am 19 April besetzten Preussen auch die Osterholzer Geest Die Truppen ruckten jedoch schnell weiter vor und im Sommer war das Gebiet bereits wieder frei von ihnen Da nun Grossbritannien und Frankreich 1801 den Friede von Luneville unterschrieben hatten zogen sich die Preussen aus dem Herrschaftsbereich von Hannover wieder uber die altbekannte Heerstrasse Bremen Bremervorde zuruck und passierten so das Gebiet von Osterholz erneut Franzosische Revolution bis Waterloo 1789 1815 BearbeitenZeittafel Franzosische Revolution bis Waterloo 1789 18151789 Franzosische Revolution1795 1 Basler Frieden Ausscheiden Preussens aus der Anti Frankreich Koalition1797 2 Basler Frieden Ausscheiden Hannovers19 April 1801 Preussische Soldaten erreichten bei der Besetzung Hannovers Osterholz und Scharmbeck 3 Januar 1802 Konvention von Sulingen sprach u a Osterholz und Scharmbeck den Franzosen zu 24 Juni 1803 1000 franzosische Reiter ruckten ein 1806 Napoleon besetzte im Zuge des vierten Koalitionskrieges die Stadt Hamburg 14 Oktober 1806 Preussen verlor die Schlachten bei Auerstedt und Jena 2 Februar 1807 Hollandisches Infanterie Regiment ruckte in Osterholz und Scharmbeck ein 18 Oktober 1807 Volkerschlacht bei Leipzig24 Dezember 1807 Franzosische Husaren erschienen in Osterholz und Scharmbeck 1812 Russlandfeldzug Napoleons auch Manner aus Osterholz und Scharmbeck waren zwangsweise dabei 1813 Aufstande in Wursten Lehe Osterholz Scharmbeck etc gegen die Franzosenbesatzung 25 Marz 1813 Niederschlagung bzw Ende des Aufruhrs russische Kosaken verdrangen die Franzosen3 November 1813 Wiedereinsetzung des Herzogtumes Hannover31 Dezember 1814 Aushebung der 18 bis 30 Jahrigen4 November 1814 Aushebung der 30 bis 40 Jahrigen18 Juni 1815 Schlacht bei Waterloo Osterholzer Regiment kampfte unter Wellington Hannover wurde Konigreich Waterloo Bearbeiten Zwar war am 3 November 1813 das Herzogtum Hannover wieder eingesetzt worden aber das stellte zunachst allenfalls einen Verwaltungsakt dar denn Hannover verfugte kaum uber bewaffnete Einheiten um seinen Anspruch auch physisch durchzusetzen Napoleon war zwar zuruckgetrieben worden musste aber noch endgultig geschlagen werden Deshalb wurden nach preussischem Vorbild auch im Bereich Osterholz einige Jahrgange ausgehoben Davon waren die 18 bis 30 Jahrigen am 31 Dezember 1813 und am 4 Januar 1814 sogar die 30 bis 40 Jahrigen betroffen Zwar hatten inzwischen die Alliierten auch in Frankreich die napoleonischen Heere geschlagen hatten am 31 Marz 1813 Paris besetzt und am 30 Mai 1813 Frieden geschlossen aber die militarische Ausbildung in Osterholz ging unvermindert weiter Als Napoleon aus seiner Internierung auf Elba zuruckkehrte ruckte auch das Osterholzer Regiment ab und nahm am 18 Juni 1815 an der Schlacht bei Waterloo unter Wellington teil Das Osterholzer Regiment gehorte also nicht zu den verspatet eintreffenden Preussen sondern kampfte aufgrund der britisch hannoverschen Personalunion direkt unter Wellington Weitere Einsatze fuhrten das Osterholzer Regiment nach Oostende und im selben Jahr noch weiter tief in Belgien hinein bevor die Soldaten zuruckkehren durften Geschichte von Nachbarregionen Bearbeiten Hamburger FranzosenzeitVom Konigreich Hannover zu Preussen 1815 1871 BearbeitenZeittafel Vom Konigreich Hannover zu Preussen 1815 18711815 Hannover wird Konigreich 1830 Garlstedt Strassenneubau forderte Lure zu Tage 1837 Tod von Konig Wilhelm IV Ende der Personalunion von Hannover mit Grossbritannien die Region hatte keinen britischen Konig mehr Ernst August wurde Konig in Hannover 1848 Revolution von 1848 Zechpreller mit Revolutionslosung fuhrten zur Bildung einer Burgerwehr 1848 Beginn des Schleswig Holsteinischen Krieges 1848 1851 1850 Ruckkehr der Soldaten aus Schleswig Holstein1853 Grundung des Osterholzer Erntefestes7 August 1862 Konig Georg V weihte die Eisenbahnlinie Bremen Geestendorf heute Bremerhaven ein 27 28 Juni 1866 Schlacht bei Langensalza Hannover unterlag Preussen welches dadurch auch Osterholz und Scharmbeck gewann 1870 Osterholzer Rekruten nahmen am Deutsch Franzosischen Krieg teil 18 Januar 1871 Deutsche Reichsgrundung in VersaillesHannoversches Konigreich 1815 1866 Bearbeiten 1815 wurde das Herzogtum Hannover ein Konigreich die Personalunion mit Grossbritannien blieb bis 1837 erhalten dann starb Konig Wilhelm IV In Hannover war eine Frau auf dem Thron nicht zulassig und so konnte die neue britische Konigin Victoria den Thron in Hannover nicht einnehmen Damit war die Personalunion beendet Ernst August Herzog von Cumberland wurde Konig von Hannover Vor Ort hatte das allerdings keine spurbaren Auswirkungen allenfalls die Ablosung des Zehnten und anderer feudalistischer Lasten waren vor Ort von Interesse Durch Auszahlung der Fronlast bzw deren Umlage als Hypothek konnte diese Problematik jedoch zwischen 1831 und 1890 friedlich geregelt werden als Berechnungsgrundlage diente dabei das 25 fache des jahrlichen Ertragswertes Auch die Ereignisse der Revolution von 1848 hatten keine direkten Auswirkungen es wurde lediglich von zwei Betrunkenen berichtet die unter dem Revolutionsmotto Gleichheit und Bruderlichkeit als Zechpreller auftraten einen Zeche fordernden Wirt verprugelten und auf ihrem Weg ein paar einfachere Gemuter erschreckten weshalb sich in Scharmbeck eine Burgerwehr grundete die sich spater friedlich in einen Schutzenverein umwandelte Am 7 August 1862 besuchte der neue Konig Georg V Osterholz und Scharmbeck da es galt die Eisenbahnlinie zwischen Bremen und Geestemunde Bremerhaven in Betrieb zu nehmen Da sich Osterholz und Scharmbeck nicht auf eine gemeinsame Losung einigen konnten wurde der Bahnhof genau zwischen den beiden Flecken errichtet und dort wurde als Stationsbezeichnung bereits die spater gemeinsame Bezeichnung Osterholz Scharmbeck angebracht Es blieb nicht lange friedlich In Preussen drohte ein Verfassungskonflikt zwischen Militar und Burgertum da das Parlament die Roonsche Heeresreform nicht mittragen wollte Um eine erneute Revolution des Burgertums a la 1848 zu verhindern liebaugelten Militars von Manteuffel bereits mit einem Putsch als Otto von Bismarck einen aussenpolitischen Ausweg fand Die burgerliche Forderung nach nationaler Einheit wurde ubernommen damit konnte das nationale vom liberalen Burgertum abgespalten werden Da Bismarck nun die Vereinigung militarisch betreiben wollte war damit auch der Weg fur die Heeresreform geebnet Bereits in den Jahren von 1848 bis 1851 wurde im Schleswig Holstein Krieg der Norden Deutschlands von den Danen befreit und Hannover damit auch hiesige Burger hatte daran mitgewirkt um dann das nachste Fusions Opfer der preussischen Nationalen Vereinigung zu werden Hannover widersetzte sich zunachst und dabei wurde die neue Verkehrsanbindung genutzt um hannoversche Truppen auf die Eisenbahn zu verladen allerdings zeigten sich die Preussen wohl wenig beeindruckt denn am 27 28 Juni 1866 bei Langensalza wurde Hannover noch hauptsachlich per pedes besiegt Osterholz und Scharmbeck kamen unter preussische Verwaltung Bereits 1870 wurden die 1866 entlassenen ehemaligen Soldaten wieder in Dienst gestellt der Deutsch Franzosische Krieg von 1870 71 wurde ausgefochten und endete mit dem Friedensvertrag inklusive Reichsgrundung in Versailles am 18 Januar 1871 Zum Andenken an die Gefallenen errichtete die Amtsversammlung des Flecken Scharmbeck ein Denkmal Kreuzung Osterholzer Strasse Bahnhofstrasse mit den Namen der Toten Deutsches Reich 1871 1918 BearbeitenZeittafel Deutsches Reich 1871 191818 Januar 1871 Deutsche Reichsgrundung in Versailles1873 Grundung der Reiswerke am Osterholzer Bahnhof1875 Grundung und Erstausgabe des Osterholzer Kreisblatts1885 Preussische Kreisreform1901 Das Telefon kam in die Stadt 17 Anschlusse wurden gelegt Zentrale ist das Postamt 1911 Eroffnung der Kleinbahn Osterholz Bremervorde Moorexpress 1914 1918 Erster Weltkrieg Burger errichteten danach Kriegerdenkmaler u a Scharmbeck Lintel Buschausen etc Stadtwerdung BearbeitenIm Jahre 1885 stellten die Preussen die Verwaltung um so wurde u a der Regierungsbezirk Stade geschaffen und der Landkreis Osterholz wurde durch Zusammenlegung des Amtes Lilienthal mit Osterholz gebildet Osterholz und Scharmbeck begannen aufeinander zuzuwachsen und schon fruh kam bei der preussischen Verwaltung der Wunsch nach weiteren Reformen auf u a auch die Bildung eines Zusammenschlusses von Osterholz und Scharmbeck zur Stadt Derartige Uberlegungen wurden allerdings wohl durch den Ersten Weltkrieg 1914 1918 zuruckgestellt in dem 213 Personen aus Osterholz Scharmbeck und den spateren Stadtgebieten umkamen Ihnen wurde in Scharmbeck Marktplatz und am Friedhof in Osterholz ein Ehrenmal errichtet Allerdings wurde die kleinere Scharmbecker Gedenkstatte auf dem Marktplatz am 8 Dezember 1964 durch einen Lastkraftwagen gerammt und zerstort Ein Neubau wurde 1966 am Volkstrauertag im neuen Stadtpark errichtet Weimarer Republik Stadtwerdung 1918 1932 BearbeitenZeittafel Weimarer Republik Stadtwerdung 1918 19324 Februar 1919 Spartakisten aus Bremen besetzten das Postamt und unterbrachen den Telefonverkehr1922 Besiedelung des Gebietes Karlstrasse 3 Januar 1926 Volksabstimmung uber Zusammenschluss Bevolkerung von Osterholz lehnt ab24 Mai 1927 Preussischer Landtag beschliesst Vereinigung von Osterholz und Scharmbeck1929 Grundung des Heimatmuseums in Osterholz25 Oktober 1929 Preussisches Staatsministerium erhob Osterholz und Scharmbeck zur gemeinsamen Stadt 12 Februar 1930 Genehmigung zur Fuhrung des Stadt Wappens fur Osterholz Scharmbeck1932 Eingliederung des Landkreises Blumenthal in den Landkreis OsterholzTrotz anhaltender Not mit Bezugsscheinen und der Inflation konnte 1922 mit der Besiedelung im Gebiet der heutigen Karlstrasse und der Langen Strasse begonnen werden Weitere Besiedlungen mit Einfamilienhausern in Vor und Hintergarten schufen die Strassen Klosterkamp Auf dem Kamp Gartenstrasse Schillerstrasse Goethestrasse etc wodurch die Grundlage fur den spateren Slogan Gartenstadt am Teufelsmoor gelegt wurde der allerdings spater durch den Satz offen und sympathisch abgelost wurde Mit der Gemeindereform von 1927 sollte die Idee einer gemeinsamen Stadt wieder aufgenommen werden In einem Volksentscheid verweigerten sich jedoch die Osterholzer einem Zusammenschluss mit den Scharmbeckern Der Landkreis Osterholz und der Bezirksausschuss Stade begannen deshalb administrativen Druck auszuuben und gleichzeitig nutzte der Preussische Landtag seine legislativen und exekutiven Moglichkeiten indem er am 24 Mai 1927 die Zusammenlegung zu einem gemeinsamen Flecken von 2200 ha mit 5680 Einwohnern beschloss Am 25 Oktober 1929 wurde Osterholz Scharmbeck zur Stadt erhoben und erhielt am 12 Februar 1930 die Genehmigung zur Fuhrung eines Stadtwappens Im September 1936 vergrosserte sich dann noch einmal das Stadtgebiet da Buschhausen Lintel Scharmbeckstotel Westerbeck und ein Teil von Hulseberg eingegliedert wurden wodurch bis 1939 die Einwohnerzahl etwa 7500 Personen betrug Der Weg in den Krieg 1933 1939 BearbeitenZeittafel Der Weg in den Krieg 1933 19391933 Errichtung des Wasserturms in Osterholz Scharmbeck 63 42 m u NN 30 Januar 1933 Adolf Hitler wurde zum Reichskanzler ernannt siehe Machtergreifung 5 Marz 1933 Reichstagswahl 1933 in Osterholz Scharmbeck wurde die NSDAP starkste Partei 12 Marz 1933 Wahl der Gemeinderatsvertretung im Landkreis Osterholz3 Juli 1938 Tag des Kreises Aufmarsch von 5500 Uniformierten SA SS Wehrmacht HJ Reichsarbeitsdienst RAD etc 1 November 1939 Kreisreform Blumenthal Aumund Lesum Grohn Schonebeck Farge etc gehen vom Landkreis Osterholz an Bremen Arbeitslosigkeit und Nationalsozialismus Bearbeiten Osterholz Scharmbeck war in den 1930er Jahren eine beschauliche Kleinstadt mit etwa 7000 Einwohnern Insbesondere als 1931 die Frerichs Werke geschlossen wurden schoss die Anzahl der Arbeitslosen in die Hohe Am 1 Januar 1933 waren rund 700 etwa zehn Prozent der Osterholz Scharmbecker ohne Arbeit Allerdings hatte dies zunachst keine Auswirkungen auf die Mitgliederstarke der NSDAP Die viel benutzte Formel Arbeitslosigkeit gleich Mitgliederzuwachs erwies sich fur Osterholz Scharmbeck als zu einfach Hatte die NSDAP 1931 etwa 31 Mitglieder in Osterholz Scharmbeck so konnte sie ihre Starke bis Ende 1932 verdoppeln doch erst der Zuwachs von 1933 von rund 153 auf 229 Mitglieder bewirkte einen ersten deutlichen Schub nachdem Adolf Hitler am 31 Januar 1933 durch Hindenburg zum Reichskanzler ernannt wurde und im selben Jahr das Ermachtigungsgesetz den Beginn der Diktatur des Dritten Reichs eingelautet hatte Vielen Neumitgliedern kann demzufolge ein gewisser Opportunismus nicht abgesprochen werden 1937 verfugte die Partei in Osterholz Scharmbeck uber 793 Mitglieder und es wurde eine Teilung in eine Osterholzer und eine Scharmbecker Ortsgruppe vorgenommen Auch in Osterholz Scharmbeck wurden die Geschafte der mittelstandischen Kaufleute und Handwerker durch Arbeitslosigkeit anhaltende Wirtschaftskrise und dem Verfall der Kaufkraft zunehmend bedroht Aus diesem dem sozialen Abstieg ausgesetzten Mittelstand entwickelte sich das Ruckgrat des Nationalsozialismus So wurde die Scharmbecker Ortsgruppe der NSDAP durch einen Schlachtermeister und die Osterholzer Ortsgruppe durch einen Klempnermeister geleitet der Fuhrer der SS war Uhrmachermeister Noch heute gibt es Schwierigkeiten die Namen offentlich etwa in der Presse zu nennen da die Nachfahren in der Stadt leben Im Wesentlichen lassen sich folgende Punkte bei der Beseitigung der damaligen Arbeitslosigkeit herausstellen Erstens fungierte das beispiellose Aufrustungsprogramm als quasi prakeynesianisches Beschaftigungs und Konjunkturprogramm Zweitens bot die ideologische Manifestierung alter Familien und Rollenbilder in denen die Frau als Reproduktionsfaktor vor dem Erwerbsleben verschont bleibt praktische Ansatze das Angebot an Arbeitskraften zu reduzieren So wurden 1933 Eheleute mit einem Ehestandsdarlehen von 1000 Reichsmark belohnt wenn die zukunftige Braut ihren alten Arbeitsplatz raumte Drittens war die Aufhebung des Versailler Vertrag mit dem Wegfall der Rustungsbeschrankungen verbunden es bot sich nun die Moglichkeit zur Aufstellung eines grossen Heeres Neben der Moglichkeit der nun ungehemmten Waffenproduktion wurde im Prinzip die gesamte Bevolkerung mehr oder minder militarisiert d h Uniformen und paramilitarisches Verhalten in entsprechenden Verbanden und Organisationen breiteten sich aus Allein die SA zahlte 1938 in Osterholz Scharmbeck rund 238 Mitglieder im selben Jahr 3 Juli 1938 marschierten 5500 Uniformierte SA SS Wehrmacht Reichsarbeitsdienst HJ etc am Tag des Kreises durch die Stadt Auch die Kasernierung der Bevolkerung nahm zu wurden doch die Arbeitslosen im wahrsten Sinne des Wortes von der Strasse geholt und befanden sich nun zum Beispiel in Lagern des RAD in Huttenbusch Muhlendamm Dort konnten auf einer einen Hektar grossen Flache vor und wahrend des Krieges in zwolf U formig angeordneten Baracken 200 300 Menschen untergebracht werden die eigentlich zur Kultivierung des Moores eingesetzt wurden Tatsachlich baute aber zum Beispiel die ABT 4 171 spater 177 bis zu ihrer Verlegung im Jahr 1938 Hauser und Gebaude Kindheit und Schulunterricht Bearbeiten Die Erziehung im gesamten Reichsgebiet muss als gleichgeschaltet bezeichnet werden Hande falten Kopfchen senken immer an Adolf Hitler denken wurde auch in den Kindergarten der NSV Nationalsozialistische Volkswohlfahrt in Osterholz Scharmbeck gelehrt Insbesondere Parteimitglieder traten aus der Kirche aus und schickten ihre Kinder in diese Kindergarten Gerade aber durch ausserschulische Aktivitaten versuchte das Regime die Jugend unter Kontrolle zu bekommen Zwei Nachmittage in der Woche verbrachten die 10 bis 13 jahrigen Jungen im Jungvolk und die Madchen im Jungmadelbund Die Hitler Jugend HJ war 1926 als Parteijugend gegrundet worden und avancierte am 1 Dezember 1936 offiziell zur Staatsjugend die als Dachorganisation der erstgenannten Organisationen fungierte das heisst mit 14 bis 18 Jahren kamen die Jugendlichen dann in die eigentliche HJ bzw die Madchen in den Bund Deutscher Madel kurz BDM genannt um endgultig im Sinne des Regimes sozialisiert zu werden Aus Rucksicht auf diese Nachmittagsveranstaltungen gab es fur die 10 bis 14 Jahrigen am Mittwoch und am Sonnabend auch in Osterholz Scharmbeck keine Hausaufgaben was die Beliebtheit dieser Organisationen bei den Kindern und Jugendlichen gesteigert haben durfte Insbesondere in den Reichsfilmstunden der Hitler Jugend im Centralkino Poststrasse oder Atlantic Kino Bahnhofstrasse nutzten die Nazis die Moglichkeit die Jugend propagandistisch zu gewinnen Filme wie Der ewige Jude nahrten den Antisemitismus spater Junge Adler die Kriegsbegeisterung etc Da die NSDAP mit steigenden Mitgliederzahlen in eine Osterholzer und eine Scharmbecker Ortsgruppe aufgeteilt wurde galt diese Aufteilung auch fur die Jugendorganisationen Abgesehen davon wurden im Sinne der Hitler Doktrin Flink wie Windhunde zah wie Leder und hart wie Kruppstahl die Jugendlichen ohnehin nicht verzartelt und so bekampften sich diese beiden Ortsgruppen im Sinne der alten Feindschaft der Ortsteile ebenfalls Rangeleien zum Beispiel im Osterholzer Stadtwald wurden genannt Diese lautstarken Ubungen endeten jedoch bald und mit zunehmender Kriegsdauer wurden generell die organisierten Veranstaltungen selten An ihre Stelle traten die Luftschutzkurse und Ubungen die wohl etwa ab Mitte 1943 abends und sonntags stattfanden Der Unterricht wurde stark gekurzt insbesondere im Luftraum uber Heissenbuttel sind die Kinder morgens unausgeschlafen da fast jede Nacht Luftkampfe uber den Hausern stattfanden wahrend in Hambergen die Aktivitat der nahen FLAK keinen Schlaf zuliess Aber auch im Kern von Osterholz Scharmbeck zerrten die standigen Luftalarme an der Konzentrationsfahigkeit weshalb ganze Schulklassen im Sinne der Kinderlandverschickung nach Polen Zakopane gebracht wurden Als aber auch dort die Front naher ruckte setzte der Rucktransport ein Trotzdem wurde auch 1944 als bereits viele Familien Angehorige im Krieg verloren hatten die Begeisterung der Jugendlichen in der Regel ungebrochen Im Spatherbst wurden auch die 12 bis 14 Jahrigen aus Osterholz Scharmbeck in Ritterhude im Reichsarbeitslager der Delta Strasse an Panzerfausten und Gewehren ausgebildet Wegen der schnell fortschreitenden militarischen Lage blieb ihnen jedoch ein Einsatz erspart was zum damaligen Zeitpunkt die Betroffenen moglicherweise mit einer nachweislichen Ausnahme siehe weiter unten und Kurt Albrecht bedauert haben mogen Politische Verfolgung Bearbeiten Generell konnte jeder Opfer des neuen Regimes werden Insbesondere im Zusammenhang mit der sogenannten Machtergreifung wurden im Marz 1933 Mitglieder der KPD verhaftet dann folgten die Sozialdemokraten der SPD und schliesslich auch andere Personengruppen Heinrich Horstmann SPD wurde monatelang in einem Arbeitslager interniert Der parteilose nach dem Krieg CDU Worpsweder Maler Bernhard Huys 1895 1973 erhielt wegen Abhorens auslandischer Sender und Verachtlichmachung des Fuhrers zwei Jahre Zuchthaus Der Lilienthaler Superintendent Friedrich Frerichs erhielt eine mehrwochige Haftstrafe da er trotz Gestapo Verbots die Glocken bei der Beerdigung der hingerichteten Cato Bontjes van Beek hatte lauten lassen Beginn der Diskriminierung und des Antisemitismus Bearbeiten War die Erziehung und Gleichschaltung der Gesellschaft als konsequente Umsetzung des Fuhrerkults zu verstehen gab es daneben nur noch ein wirklich ubergreifendes ideologisches Prinzip der Nazi Diktatur den Antisemitismus Dieser wurde systematisch in die Kopfe der Bevolkerung projiziert daneben wurde jedoch die Diskriminierung und Desintegration von Juden vor allem administrativ vorangetrieben Das erste judische Opfer der Stadt war 1933 der Kaufmann Moritz Meibergen der sich auf Geschaftsreise befand und in Ahlhorn von SA Angehorigen erschlagen wurde 1 In Osterholz Scharmbeck befand sich die grosste judische Gemeinde im Regierungsbezirk Stade die fur Deutschland eigentlich ublich fast vollstandig integriert in den stadtischen Gemeinschaften eingebettet waren Am Fall von Annelie Muller wird die Systematik der Desintegration deutlich infolge der Nurnberger Gesetze vom 15 September 1935 zur Reinhaltung der arischen Rasse erhielten ihre Eltern 1937 einen Brief in dem der Zwolfjahrigen die Teilnahme am Turnunterricht ihrer Klasse untersagt wurde Da im Juni 1936 das Gesetz uber die Enteignung der Juden folgte musste die gesamte Familie kurze Zeit spater in das sogenannte Judenhaus Bordestrasse 20 umziehen Dort erlebte sie am 9 November 1938 die Reichspogromnacht in der auch in Osterholz Scharmbeck SA Schlagertrupps die gesamte Palette an Demutigungen exekutierten Hauser und Menschen wurden uberfallen letztere waren schwersten Korperverletzungen ausgesetzt Eigentum und Inventar wurden zerstort Anneliese Muller schilderte spater die Ereignisse im Judenhaus folgendermassen Vier oder funf SA Leute hatten unten dort war die Familie Meyer Rosenhoff untergebracht worden alles kurz und klein geschlagen Fenster Mobel alles war kaputt Wie sie den Meyer Rosenhoff verprugelt haben furchtbar In Osterholz Scharmbeck wurde in dieser Nacht die Synagoge angezundet und niedergebrannt Eine Berufsausbildung von Annelie Muller wurde verhindert da nach dem Rassegesetz Reichsburgergesetz auch sogenannten Halbjuden die Berufsausbildung zur Verkauferin verboten war Eine Besserbehandlung als Halbjuden ist nur insofern vorhanden als der Vater Wilhelm Aron nicht in ein osteuropaisches Vernichtungslager deportiert wurde sondern aus dem KZ Buchenwald zuruckkehren konnte Zweiter Weltkrieg Alliierter Vormarsch auf Osterholz 1939 1945 BearbeitenZeittafel Zweiter Weltkrieg Alliierter Vormarsch auf Osterholz 1939 19451939 Anteil der freiwilligen Fremdarbeiter in Niedersachsen bereits bei 14 aller Erwerbstatigen 1 September 1939 Beginn des Zweiten Weltkrieges22 August 1940 britischer Luftangriff auf den Bahnhof Osterholz Scharmbeck um 02 35 Uhr 20 Januar 1942 Die Wannseekonferenz leitete die sogenannte Endlosung der Judenfrage ein 23 September 1943 Ein Lancaster Bomber mit kanadischer Besatzung sturzte in Lintel ab 24 Mai 1944 Beim Angriff auf den Oldenbuttler Bahnhof wurde eine US amerikanische Mustang abgeschossen 20 Marz 1945 Erster ostpreussischer Fluchtlingstreck erreichte das Kreisgebiet 10 April 1945 Hannover Einnahme durch die 9 US Armee16 April 1945 2 britische Armee erreichte Bremen 18 April 1945 Briten und Amerikaner eroberten Verden und die Luneburger Heide wurde nordwestlich von Uelzen erreicht 19 April 1945 Die Wehrmacht wurde westlich der Weser auf Delmenhorst zuruckgedrangt Britische Panzerverbande ruckten durch die Luneburger Heide in Richtung Elbe 20 April 1945 Britischer Luftangriff auf die Munitionsanstalt Lw 2 IX MUNA Lubberstedt21 April 1945 Schwere Kampfe bei Delmenhorst23 April 1945 Schwere Kampfe auf der Linie Verden Aller Stade Elbe25 April 1945 Die Briten drangen in sudliche und sudostliche Stadtteile von Bremen ein 26 April 1945 Die Hammebrucken auch die bei Tietjens Hutte wurden gesprengt Berlin Innerer Verteidigungsring wurde durchbrochen 27 April 1945 In Bremen wurde nur noch der Nordosten von der Wehrmacht gehalten 28 April 1945 Eisenbahngeschutz beschoss Briten 28 April 1945 Hinrichtung des 17 Jahrigen Deserteurs Kurt Albrecht auf dem Schutzenplatz 30 April 1945 Frontverlauf etwa Eisenbahnlinie Stade Bremervorde1 Mai 1945 Starke Tieffliegertatigkeit im gesamten Norddeutschen Raum2 Mai 1945 Hamburg wurde nicht verteidigt Briten standen am Kaiser Wilhelm Kanal 3 Mai 1945 Wehrmacht und Flugabwehr wurden aus Osterholz Scharmbeck abgezogen 4 Mai 1945 Bei Bremervorde gingen die Briten weiter vor nachdem am Vortag Hamburg eingenommen worden war 5 Mai 1945 Kampfruhe im gesamten norddeutschen Raum 7 Mai 1945 Eine britische Panzervorhut erreichte kampflos den Stadtkern von Osterholz Scharmbeck 9 Mai 1945 Mitternacht Kapitulation der gesamten Wehrmacht Luftkrieg uber Osterholz Scharmbeck Bearbeiten Vor allem die Erhebungen in Worpswede und der Weyerberg gehorten zum Abwehrgurtel um Bremen aber auch im heutigen Stadtgebiet in Scharmbeckstotel Settenbeck und Wummesiel wurden bald Flak Batterien der 8 Flakdivision aus Bremen aufgestellt Im Sommer 1940 gehorten Bahnhofe in Norddeutschland zu den Zielen der Briten um einen moglichen Landungsversuch es fand gerade die sogenannte Luftschlacht um England statt zu erschweren und am 22 August 1940 2 35 Uhr wurde auch der Schienenstrang von Osterholz Scharmbeck angegriffen Ein Bahnangestellter wurde durch Bombensplitter verletzt an den Bahnhofsgebauden und angrenzenden Hausern entstand erheblicher Schaden Bremen selbst war bereits am 18 Mai 1940 angegriffen worden bei den insgesamt 192 Raids auf Bremen insbesondere den grossen Angriffen musste auch die Osterholz Scharmbecker Feuerwehr zu Einsatzen nach Bremen und naturlich auch zum Feuersturm nach dem vernichtenden Angriff in Hamburg von 1944 Zwar blieb auch der Landkreis Osterholz selbst Ziel von Luftangriffen aber insbesondere der Stadtkern von Osterholz Scharmbeck wurde nur unwesentlich getroffen Am Anfang des Krieges waren allenfalls einzelne Notabwurfe angeschossener Maschinen auf das Stadt und Kreisgebiet zu verzeichnen Eine Bombe zerstorte dabei die Badeanstalt Am Deich eine andere ging beim Alten Gaswerk nieder eine dritte riss in Westerbeck einen tiefen Krater auf Vor allem gingen aber zahlreiche dieser Bomben in den Hammewiesen nieder Ein gewisser Hohepunkt war der 22 September 1943 da durch die Flak in Scharmbeckstotel und Wummesiel ein viermotoriger Bomber vermutlich eine Boeing B 17 im Anflug auf Hannover abgeschossen wurde 2 Der Absturzkrater in Lintel ist einige Meter tief da die Maschine mit kompletter Bombenladung absturzte als Folge brannten sieben Gehofte mit ihrem Viehbestand ab die neun kanadischen Besatzungsmitglieder kamen alle ums Leben wobei der letzte Tote erst einige Tage spater in einem Gebusch gefunden wurde 3 Eine besondere Gefahr stellten die Tiefflieger dar die in Norddeutschland immer mehr zu einer Plage fur die Zivilbevolkerung wurden und beispielsweise den Eisenbahnverkehr stark behinderten Der notwendige Verkehr musste in unregelmassigen Intervallen mit Waggons durchgefuhrt werden die schon mehrfach Angriffen ausgesetzt waren und deshalb keine intakte Verglasung mehr aufwiesen Um die notwendige Fahrten durchzufuhren wurden die Zuge bewaffnet das heisst auf je einem offenen Waggon vorne und hinten wurde nun eine Vierling Flak mitgefuhrt Der SD der SS zitierte am 4 Mai 1944 aus Berichten der Gestapo wonach die Bevolkerung auch in der Region um Bremen Schlimmes befurchten musse wenn etwa im Sommer das Vieh auf den Weiden ist auch kleine Stadte rechneten jetzt mit schweren Angriffen aus der Luft In Osterholz Scharmbeck waren die Drettmanwerke neben dem Bahnhof ein solches Ziel und am 23 April 1945 griffen tatsachlich acht britische Tiefflieger mit 30 Splitterbomben dort an zwei Frauen und ein Mann wurden getotet vier weitere Personen verletzt Ein ahnlicher Angriff hatte drei Tage vorher auf die Munitionsanstalt Lw 2 IX Muna Lubberstedt stattgefunden dort wurde ein russischer Zwangsarbeiter getotet und drei weitere verletzt Statistik der Luftalarme im Landkreis Osterholz 1940 1945 Bearbeiten Kriegsjahr Luftalarme Sprengbomben Brandbomben Tote Verletzte1940 149 183 1891941 144 3611942 155 259 4 1941943 186 710 5 0271944 305 877 2 960 2 121945 163 136 11 391940 1945 1 102 2 526 12 370 33 63Quelle Osterholzer Kreisblatt Nr 17 S 5 Erste Bilanz eines verlorenes Krieges Die Zahlen fur 1943 mussten anhand der Gesamtzahl korrigiert werden da offensichtlich ein Druckfehler vorlag Bodenkrieg um Osterholz und Befreiung Bearbeiten Ab 19 April 1945 wurde es kritisch fur Osterholz Scharmbeck am Niederrhein war die Verteidigung der Wehrmacht zusammengebrochen und alliierte Truppen konnten nun ungehindert auch nach Norden vordringen Ab dem 20 April 1945 nahmen die Aktivitaten der Tiefflieger im Kreisgebiet deshalb eine noch grossere Intensitat an Am 23 April eroberten die Briten Bremen die abziehenden Reste der Wehrmacht sollten von General Gilbert in eine neue Division eingefugt werden um mit dieser das Gebiet Weser Lesum Oste zu verteidigen Es handelt sich ziemlich genau um die Linie die schon im Dreissigjahrigen Krieg und spater eine strategische Rolle spielte Trotzdem wurde es mit dem Gefechtsstand in Osterholz Scharmbeck dann nichts das Stabsquartier befand sich bereits in Buschausen und fand sich in der Gastwirtschaft Bottcher zusammen Als dann am 26 April auf zweimaligem Befehl der erste kam um 16 Uhr um 18 Uhr die Hamme Brucken gesprengt wurden und die zuruckweichenden deutschen Truppenreste das Stadtgebiet damit nicht mehr erreichen konnten nahmen diese einen anderen Weg Die verbleibenden Reste der Wehrmacht leisteten aber noch weiter Widerstand Am 28 April erging der Befehl an die Bevolkerung sich in den Kellern in Sicherheit zu bringen und am Stadtrand von Osterholz Scharmbeck nahm ein schweres Eisenbahngeschutz auf der Kleinbahnlinie Moorexpress vom Stadtrand an der Laubenstrasse aus britische Soldaten im Viehland unter Feuer die zuruckschossen und in der Ahrensfelder Strasse ein Haus trafen Auch die Flak des Stadtgebietes wurde nun dorthin verlegt um den Panzerkampf aufnehmen zu konnen da trotz des Suizids von Adolf Hitler am 30 April 1945 in Berlin weiterhin die Verteidigung des Raumes zwischen Bremen und Bremerhaven proklamiert worden war Der Durchhaltewille wurde auch mit Gewalt befordert am 28 April 1945 wurde der 17 Jahrige fahnenfluchtige Kurt Albrecht auf dem Schutzenplatz erschossen Angesichts der Aussichtslosigkeit weigerte sich General Gilbert schliesslich und am 3 Mai 1945 zogen die restlichen deutschen Soldaten der Wehrmacht nach Norden ab inklusive der FLAK der Luftwaffe die seit Kriegsbeginn in und um Osterholz Scharmbeck stationiert waren Britische Flugzeuge beobachteten diese Truppenverlagerung ohne anzugreifen Offensichtlich war bereits eine Art von Teil Waffenstillstand offizieller Sprachgebrauch Waffenruhe mit den Briten ausgehandelt worden die sich seit 1 Mai 1945 an der Hamme Linie bei Tietjens Hutte Worpswede und Huttenbusch befanden Uber die Eisenbahnbrucke der Kleinbahnlinie Moorexpress ruckte dann auch ein erster Spahtrupp der Alliierten uber die Rubhofstrasse bis an die Ahrensfelder Strasse heran Es handelt sich dabei um schottische Soldaten eines 700 Mann starken Bataillons der 52 Division Kings own Scotch Borderers Die Anwesenheit alliierter Truppen nahm die Osterholzer Verwaltung als Anlass die letzten Verpflegungsdepots aufzulosen und den Inhalt an die Bevolkerung zu verteilen hinter dem NSDAP Gebaude Haus des Reichs in der Bahnhofstrasse wurden Akten verbrannt Erst am 7 Mai 1945 16 Uhr rollten dann die Panzer der schottischen Truppe in den Kern von Osterholz Scharmbeck ein Deportation und Vernichtung Ab nach Farge Bearbeiten Mit der Wannseekonferenz von 1942 ist die sogenannte Endlosung der Judenfrage beschlossen worden Die physische Vernichtung wurde unerbittlich durchgefuhrt und erreichte Osterholz Scharmbeck im September 1944 Insbesondere wurden davon folgende Familien mit insgesamt achtzehn Angehorigen betroffen von denen zwolf nicht uberlebten Der Kaufmann Hugo Meyer Rosenhoff ein Onkel von Annelie Aron wurde 1941 verschleppt er starb mit seiner Frau Selam und seinen beiden Tochtern Ruth und Claire in einem Lager bei Minsk Clara Hanna und Henny Cohen wurden ebenfalls in Minsk ermordet Sigmund Cohen war bereits 1939 seinen schweren Verletzungen aus der Reichspogromnacht erlegen Der Grossvater Alfred Cohen starb im KZ Theresienstadt seine Frau uberlebte und immigrierte spater nach Brasilien Ilse und Toni Davidson wurden ebenfalls nach Minsk verschleppt Alfred Cohen dagegen nach Theresienstadt Ebenfalls nach Theresienstadt kamen die Eheleute Josef und Irma Heidemann sowie Moritz Aron Alfred und Greta Heidemann wurden im Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt Lodz deportiert Vater Wilhelm und Bruder Willi von Annelie Aron wurden im September 1944 zur Gestapo nach Bremen Am Wall bestellt und dort verhaftet um in Farge eingesetzt zu werden Ab nach Farge war wohl das gefurchtetste Wort der Gestapo in Bremen die seit 1940 ein Arbeitslager eingerichtet hatte welches eine wesentliche Rolle beim Bau des U Boot Bunker Valentin in Bremen Vegesack spielte Annelie Muller selbst kam zunachst in ein Lager bei Oldenburg wurde dann im November 1944 nach Bremen zuruckkommandiert als Zwangsarbeiterin bei Krupp in Oslebshausen eingesetzt oder beseitigte Bombentrummer in Bremen Als Halbjude durfte sie in Osterholz Scharmbeck bei ihrer arischen Mutter ubernachten Fast noch typischer fur die systematische Desintegration der Juden war die Geschichte ihres Bruders Willi Aron Alter als Annelie hat er noch eine Backerausbildung absolvieren konnen und musste deshalb sogar Mitglied der Hitler Jugend werden 1939 wurde er zum Reichsarbeitsdienst RAD eingezogen und wurde als Panzerjager zur Wehrmacht eingezogen die ihn 1942 wegen seiner judischen Herkunft wieder ausschloss Willi Aron arbeitete vor seiner Verhaftung und seinem Einsatz in Bremen Farge U Boot Bunker Valentin als Backer in Osterholz Scharmbeck Nach sechs Monaten Farge kam sein Vater Wilhelm in das KZ Theresienstadt uberlebte allerdings wahrend Willi in einem Lager bei Holzminden und dann bei Eschenbach interniert wurde Die Bewacher fluchten dort als die Alliierten dem Lager naherruckten und die Gefangenen machten sich auf dem Heimweg Willi Aron wurde dabei in der Bahnhofstrasse von einer Streife der Wehrmacht gestellt die ihn fur einen Deserteur hielt ihn allerdings dann laufen liess weil er von einer Osterholz Scharmbecker Gastwirtin identifiziert werden konnte Zwangsarbeiter in Osterholz Bearbeiten Insbesondere Niedersachsen versuchte kurz vor Kriegsanfang von einem Vier Jahres Plan zu profitieren der in Nachbarlandern Arbeitskrafte vor allem Niederlander Belgier Italiener aber auch Polen anwarb dadurch kamen in Niedersachsen bereits 1939 auf einhundert einheimische Arbeitskrafte vierzehn angeworbene Fremdarbeiter Mit zunehmender Kriegsdauer fehlte dann auch in Osterholz Scharmbeck fast die gesamte wehrfahige mannliche Bevolkerung 256 kehren nicht mehr zuruck und einige Hundert gerieten in Kriegsgefangenschaft 4 Die dadurch fehlende Arbeitskrafte konnten bald auch nicht mehr durch die Mobilisierung der weiblichen Bevolkerung kompensiert werden weshalb gefangene feindliche Soldaten verschleppte Zivilisten und mehr oder minder Freiwillige aus den besetzten Gebieten hergezogen wurden Das internationale Militar Tribunal IMT in Nurnberg errechnete rund 12 Millionen Kriegsgefangene oder deportierte Zivilarbeiter innen die im Herbst 1944 fast jeden dritten Arbeitsplatz einnahmen um die Kriegsproduktion weiter aufrechtzuerhalten Dabei wurden die Kriegsgefangenen in Niedersachsen uberwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt zustandig fur den Bereich Osterholz war das Arbeitsamt Wesermunde Bremerhaven In der Produktion wurden die Gefangen vor allem in Bremen benotigt d h bei Focke Wulff Borgward den Werften und beim Bau des U Boot Bunkers Valentin In Osterholz Scharmbeck selbst boten sich lediglich hierfur die Drettmannwerke an weiterer Produktionsstandort auf Kreisgebiet war die Munitionsanstalt Lw 2 IX Muna Lubberstedt Andere Aufgaben waren Hilfestellungen fur die Zivilverteidigung u a wurde unter dem Marktplatz in Osterholz Scharmbeck zwischen Stagges Hotel Kirche und Feuerwehrturm von russischen Zwangsarbeitern ein Luftschutzkeller errichtet Die Kriegsakten der Stadt die der britischen Militarverwaltung 1947 ubergeben wurden ergaben dabei folgende Zahlenverhaltnisse fur den Zeitraum 1940 1945 Russen 485 Hollander 219 Tschechen 205 Polen 134 Belgier 90 Franzosen 69Allerdings kehrten nicht alle diese Menschen in ihre Heimat zuruck Auf dem Friedhof Lange Strasse liegen neun Russen und funf Polen begraben darunter ein 15 Jahriger der sich 1942 erhangt hatte Ein Russe beging in Scharmbeck Selbstmord Ein Russe starb in einem Hospital in Bremen Oberneuland Ein Pole wurde auf dem Tinzenberg nach einem Fluchtversuch 1945 erhangt Ein Pole brachte seinen Bauern 1945 nach Kriegsende um und wurde von einem alliierten Militargericht zu 15 Jahren Haft verurteilt Nachkriegszeit 1945 1949 BearbeitenZeittafel 1945 1949 Nachkriegszeit1945 Helmut Lange wird zum Kreisdirektor und stellvertretenden Burgermeister bestimmt 23 September 1945 Erste politische Versammlung durch Kommunisten 5 Oktober 1945 Erste Versammlung der SPD 1948 Der Kirchenkreis Lesum ehemaliges Kirchspiel Lesum wird in Kirchenkreis Osterholz Scharmbeck umbenannt 1 September 1949 Das Osterholzer Kreisblatt darf wieder publizieren Startauflage 3500 Exemplare Neuanfang Bearbeiten Die schottische Einheit die mit Erstaunen das britisch konigliche Wappen in der Klosterkirche registrierte ehemalige Personalunion des Hauses Hannover mit dem britischen Konigsthron verliess nach etwa einer Woche Osterholz Scharmbeck da die Amerikaner Bremen und Bremerhaven als wichtige Hafen verwalteten und Osterholz Scharmbeck als Einzugsgebiet im Juni 1945 in ihre Obhut ubernahmen Die Amerikaner waren entschlossen in Deutschland grundlich aufzuraumen und auch in Osterholz Scharmbeck fuhr ein Jeep gefolgt von einem Lastwagen durch die Bahnhofstrasse um alle Trager des Regimes festzunehmen und in die Letow Vorbeck Schule in Bremen Nahe Burgerweide zu bringen Die Amerikaner setzten auch in Osterholz Scharmbeck zunachst auf die Verfolgten des alten Regimes und so wurde 1945 der Alt SPDler Helmut Lange vom amerikanischen Kreiskommandanten Ltd Colonel Reed als erster Kreisdirektor und stellvertretender Burgermeister eingesetzt 1946 schied Helmut Lange der im Ersten Weltkrieg ein Bein verloren hatte aus gesundheitlichen Grunden aus und Louis Biester wurde sein Nachfolger Die Probleme durch die zahlreichen Fluchtlinge waren riesengross die Zusammenarbeit mit der Militarregierung klappte nicht von Anfang an Mit ihren nur 30 Mitarbeitern war die Kreisverwaltung vollstandig uberfordert Zudem stellte die Militarregierung alle Zahlungen der Reichszuschusse ein Dies bedeutete dass bald 1 8 Millionen Reichsmark dieser Reichszuschusse fehlten um die Renten und Sozialausgaben auch an Fluchtlinge in Osterholz Scharmbeck auszubezahlen Das Geld musste in Bremen von den Amerikanern besorgt werden Anfange der Politik Bearbeiten Die erste offentliche politische Versammlung hielten die Kommunisten am 23 September 1945 im Tivoli Hotel ab deren Stammkneipe ist die Gaststatte an der Ecke Bahnhofstrasse Lindenstrasse heute ein italienisches Restaurant die bereits vorher eine typisch proletarische Kneipe gewesen sein soll in der ursprunglich vor allem die Reisewerkarbeiter verkehrt hatten Die SPD zog am 5 Oktober am gleichen Ort nach und ihr Ortsverein hielt am 28 Oktober 1945 in der Gaststatte Lohoff seine erste offentliche Versammlung ab Die Amerikaner hatten sogar Uberlegungen angestellt ein geschlossenes Gebiet Bremen Bremerhaven herzustellen aber der erste bremische Burgermeister Wilhelm Kaisen soll mit den Worten abgelehnt haben er sei nicht auf Beute in den umliegenden Gemeinden aus Jedenfalls wurde Osterholz Scharmbeck deshalb am 10 Dezember 1945 der britischen Besatzungszone zugesprochen Die Briten hoben die Zweiteiligkeit der ortlichen Verwaltung in einen staatlichen und einen kommunalen Teil auf Ausserdem sollten die Kommunalpolitiker gewahlt und demokratisch kontrolliert werden das heisst der durch die Amerikaner eingesetzte sollte nun durch einen gewahlten Kreistag abgelost werden und im Februar 1946 ging der Erlass aus einen Kreistag mit 32 Mitgliedern wahlen zu lassen Dieser konnte dann am 8 Februar 1946 seine erste Sitzung abhalten Entnazifizierung Bearbeiten Auch die Briten hatten bestimmte Vorstellungen uber die Durchfuhrung einer Entnazifizierung und so wurden 16 Verwaltungsangestellte entlassen obwohl nichts gegen sie vorlag Da niemand eingestellt wurde der nicht entnazifiziert war wurde der Aufbau der Verwaltung verzogert Eine wichtige Aufgabe war dabei die Bildung eines Hauptentnazifizierungsausschusses Mai 1946 mit folgender Zusammensetzung KPD 1 SPD 3 und NLP 2 der jedoch nur Gutachten der niedrigerer Kategorien verfasst die allerdings in der Regel von der britischen Militarregierung akzeptiert wurden die sich selbst vorbehielten Kategorien I und II auf einer Funfer Skala zu behandeln War jemand nicht mit dem Ergebnis durch den Ausschuss einverstanden gab es eine Berufungskammer in Stade Dieses Verfahren war sehr muhsam und junge Manner die als 18 Jahrige zum Kriegsende noch zur Wehrmacht eingezogen worden waren konnten jahrelang kein Studium aufnehmen da ihnen die Entnazifizierung fehlte Ernahrungslage Bearbeiten Die Ernahrungslage wurde 1946 auch in Osterholz Scharmbeck langsam kritisch in den Gebieten der britischen Zone wurden die Rationen auf 1014 kcal pro Person und Tag festgelegt Die Not der Bevolkerung hat bis heute ihre Spuren in Osterholz Scharmbeck hinterlassen Wegen Brennholzmangels wurden samtliche Lindenbaume der Bahnhofstrasse abgeholzt und auch im Klosterholz fehlte bald so mancher Baum Damit wurden die Alleen vernichtet die einst so viele Bremer nach Osterholz Scharmbeck zum Flanieren gelockt hatten 1950 1971 Wiederaufbau Baby Boom BearbeitenZeittafel 1950 1971 Wiederaufbau Baby Boom Erste Modernisierung1952 Bau der Lehrwerkstatten am Waldweg Sie werden damit der Grundstock der spateren Kreisberufsschule 1953 Heinrich Horstmann Schule Fertigstellung des I Bauabschnitts 1955 Kreiskrankenhaus Grundsteinlegung Osterholzer Kreisblatt dritte lochbandgesteuerte Setzmaschine Deutschlands in Betrieb 1957 Eroffnung des Freibades Am Barkhof siehe auch Allwetterbad Osterholz Scharmbeck und Eroffnung des Stadions im Klosterholz in Osterholz Scharmbeck1960 Heimatmuseum Wiedereroffnung und Eroffnung des Gymnasiums1962 Das Osterholzer Kreisblatt wird auf Off Set Druck umgestellt 1964 Baubeginn der Siedlung Am Koppelberg 1965 Gymnasiale Oberstufe wird eingerichtet 1965 Heinrich Horstmannschule II Bauabschnitt1965 Pflasterung des Marktplatzes1967 Loger Strasse Gymnasium Neubau wird bezogen 1967 Lintel Inbetriebnahme des biologischen Klarwerkes1968 Baubeginn der Schnellstrasse L 11 nach Bremen 1969 Inbetriebnahme der L 11 nach Bremen Baby Boom Bearbeiten Um die vorhandene ubergrosse Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in den 1960er und 1970er Jahren nachzukommen der auch durch den Babyboom ausgelost worden war wurde in der Bundesrepublik der staatlich geforderte soziale Wohnungsbau entwickelt Zustandig fur Osterholz Scharmbeck war dabei die Niedersachsische Wohnungsbau gesellschaft mbH die sich im Besitz der Niedersachsischen Landesentwicklungs GmbH NILEG der Norddeutschen Landesbank und der Bundesrepublik Deutschland befand Ein weiteres besonderes Projekt stellte dabei die Errichtung von Eigentumsreihenhausern auf dem Koppelberg dar die ebenfalls 1968 begann Mit der Siedlung reagierte die Stadt auf den allgemeinen Babyboom und schuf Wohnraum fur Familien Um den Charakter als Gartenstadt zu erhalten wurde eine dunnere Besiedlung mit Reihenhausern vorgenommen deren Strassen mit Baumen und Strauchzonen aufgelockert wurden Neben den Zaunen wurden zur Grundstucksabgrenzung Hecken aus Hainbuchen angelegt so dass eine Wiesen und Heckenlandschaft entstand die ideale Lebensbedingungen fur einige Singvogelarten bietet Die Koppelbergsiedelung hat ihren Namen von der Koppelbergstrasse die streng genommen nicht Teil der Siedlung ist sondern uber die Stader Landstrasse eine Verbindung von Scharmbeck nach Pennigbuttel herstellt Die eigentliche Erschliessung folgt uber Am Rodelande von der alle neue Strassen facherformig abweichen Mit den Strassennamen werden Personen geehrt die der Kunstlerkolonie Worpswede zuzurechnen sind Fritz Mackensen Bernhard Hoetger Kathe Kollwitz Hans am Ende etc Dabei wurden zwei verschiedene Varianten von Hausern fur die Bebauung benutzt eine eingeschossige Version und eine zweigeschossige fur grossere Familien Da die Endgrundstucke einer Hausreihe einen breiteren Verbindungsstreifen von Hintergarten und Vorgarten aufweisen waren diese Grundstucke ursprunglich fur Grossfamilien reserviert Abgewickelt und finanziert wurde das Projekt ebenfalls durch die Nileg dem niedersachsischen Heimstattenwerk Das hochste Wohnhaus von Osterholz Scharmbeck an der Stader Landstrasse wurde ebenfalls hier angesiedelt es entstand Anfang der 1970er Jahre dort wo die Koppelbergstrasse in die Stader Landstrasse ubergeht und weist sechs Wohnetagen auf Insgesamt errichtete man in der Stadt rund 600 Wohnungen wovon sich noch 469 als Mietwohnungen im Eigentum der NILEG befinden Zunachst wurden 1964 im Grunen Grund 16 Altenwohnungen errichtet 1966 wurden die dreistockigen Mietshauser im Bereich der Mozartstrasse und Beethovenstrasse errichtet Dabei handelte es sich um das damals grosste geschlossene Siedlungsvorhaben dieser Baugesellschaft mit 346 Wohnungen und einem Projektvolumen von 22 Millionen DM Weitere sechs Wohnungen wurden 1968 in der Schillerstrasse und 31 Altenwohnungen 1972 in der Kathe Kollwitz Strasse errichtet Es folgten noch vereinzelte Projekte fur kinderreiche Familien 1972 in der Blumenthaler Strasse 1978 in der Kathe Kollwitz Strasse und 1984 An der Lieth Die Kredite sind fast ausgelaufen bestehen in geringen Restschulden auch noch bis heute Stand 2007 Aktuelle Siedlungsprojekte beschaftigen sich mit dem Pumpelberg und der verbliebenen Pferdeweide am Koppelberg Mit der Inbetriebnahme der L 11 dem Vorlaufer der A 27 trug die Stadt dem wachsenden motorisierten Pendlerstrom nach Bremen Rechnung Insbesondere die Klockner Hutte Bremen und die AG Weser hatten Personal im Umland angeworben bzw deren Arbeitnehmer waren ins Umland abgewandert Dieser Trend sollte sich in den 1970er Jahren noch verscharfen Erste Modernisierung 1972 1993 BearbeitenZeittafel Erste Modernisierung 1972 19931971 Der Weser Kurier ubernahm das Osterholzer Kreisblatt1972 Beginn des Sanierungsprogramms Heinrich Horstmann Schule 3 Bauabschnitt1973 Bau einer Grundschule in der Beethovenstrasse in Osterholz1 Marz 1974 Gemeindegebietsreform in Niedersachsen Eingliederung der Gemeinden Freissenbuttel Garlstedt Heilshorn Hulseberg Ohlenstedt Pennigbuttel Sandhausen Scharmbeckstotel und Teufelsmoor 5 Gut Sandbeck wurde durch die Stadt Osterholz Scharmbeck gekauft 1977 Garlstedt Baubeginn einer neuen US Kaserne 17 Oktober 1978 Garlstedt Ubergabe der US Kaserne als Lucius D Clay Kaserne an die 2 nd Armored Devision Forward US Panzerdivision Vorhut der 75 US Brigade 6 Dezember 1979 Eroffnung des Allwetterbades in Osterholz Scharmbeck13 14 Januar 1980 Lichtphanomene uber Garlstedt bei der neuen US amerikanischen Kaserne Die Alarmrotte der NATO wird eingesetzt Von einem angeblichen UFO findet sich jedoch keine Spur 6 1981 Besetzung eines Hauses Hinter der Wurth 1982 Einweihung der Grundschule in Scharmbeckstotel1985 Sperrung und Neugestaltung des Bereiches Scharmbecker Marktplatzes1986 Eroffnung der Fussgangerzone Marktstrasse Poststrasse Scharmbecker Marktplatz1988 Osterholzer Stadion Abschluss der Installation neuer Leichtathletik Anlagen1989 Umgehungsstrasse Mittlerer Ring wurde freigegeben1989 Bahnhofstrasse Autofreier Tunnel ersetzte den Bahnubergang Grundlage ist ein alter Fussgangertunnel 1 August 1993 Abzug der letzten US Truppen aus Garlstedt Ubergabe der Lucius D Clay Kaserne an die Nachschubschule des Heeres mit vormaligem Standort in Grohn Bremen Beginn der Modernisierung Bearbeiten Als Beginn der Sanierung muss das Jahr 1972 gelten als Burgermeister und Stadtverwaltung erfolgreich 13 Millionen DM vom Bund einwarben Hintergrund war die bereits abzusehende Gemeindereform in Niedersachsen Am 13 Juni 1973 beschloss der Niedersachsische Landtag im Zuge der durchgefuhrten kommunalen Gebietsreform ein Gesetz nach dem die Gemeinden Garlstedt Heilshorn Hulseberg Ohlenstedt Pennigbuttel Sandhausen Scharmbeckstotel und Teufelsmoor mit Wirkung vom 1 Marz 1974 in die Stadt Osterholz Scharmbeck eingemeindet wurden Das Stadtgebiet umfasste nun eine Flache von 146 8 km2 Die Einwohnerzahl wuchs auf 25 300 Dieser gewachsenen Bevolkerungsanzahl musste Tribut gezollt werden Grundschulen wurden errichtet Und auch in der Stadt konnte nach dem Krieg 1945 nicht immer mit der Qualitat gebaut werden die Jahrzehnte uberdauert Somit war das Modernisierungsprogramm der Heinrich Horstmann Schule der Startschuss fur die allgemeine Sanierung Ein besonderer Umstand stellte dabei der Erwerb von Gut Sandbeck dar aufgrund der historischen Bedeutung ubernahm die Stadt 1975 das Gebaude sanierte es aber erst 1982 Die Stadt blieb nun im erhaltenen und erweiterten Landkreis Osterholz Sitz der Kreisverwaltung Die nun gesicherte Bedeutung der Stadt fuhrte zur Sanierung der Scharmbecker Ortsmitte deren Ziel die Kombination zeitgemasser Wohn Versorgungs und Moglichkeiten der Kommunikation in einem lebendigen Stadtkern sein sollte Die 13 Millionen sollten jedoch nur bezahlt werden wenn Stadt und Kreis selbst sieben Millionen DM aufbringen konnten Verplant wurde das Geld in 13 Jahren bei 65 Sitzungen des Sanierungs und Bauausschusses was eine Gesamtdebatte von 200 Stunden in 13 Jahren entspricht Im Jahre 1985 wurde das Ende der Sanierung Kirchenstrasse Marktstrasse verkundet da dieser Bereich nun offiziell als Fussgangerzone eingeweiht wurde Es lassen sich dabei folgende Punkte festhalten Insbesondere die Feinarbeiten ab 1984 verschlangen alleine drei Millionen DM Die Renaturierung und Befestigung des Scharmbecker Baches und Erneuerung des Wassermuhlenrades kostete 700 000 DM Der Ausbau der Strasse Hinter der Kirche kostet 570 000 DM Der Rest floss vor allem in die Verlangerung der Baustrasse zur Umleitung des Strassenverkehrs um die neue Fussgangerzone in der Marktstrasse Ziel der Fussgangerzone war demnach die Schaffung eines raumlich erfahrbaren Erlebnisbereichs sowie die Verbesserung von Verkehr Geschaftsmoglichkeiten Wohn und Freizeitangeboten Grundsatzlich wurde damals die Schaffung von Fussgangerzonen als Bollwerk gegen die grossen Verbrauchermarkte gesehen die auf der grunen Wiese im Umland der Zentren Kaufkraft aus den Innenstadten abzogen Naturlich war damit die Sanierung des Bereichs nicht abgeschlossen insbesondere die optische Anbindung des Haus am Markt auf der abgewandten Seite und die Situation Hinter der Kirche wurden weiterhin als unbefriedigend in Verwaltung und Bevolkerung angesehen Die umfassende Neugestaltung der Bahnhofstrasse war langwierig und wurde massgeblich optisch von der Rationalisierung und der Sicherheit fur die ICE Zuge der Deutschen Bundesbahn beeinflusst da die im Stadtkerngebiet existierenden vier Schrankenanlagen reduziert werden sollten Lediglich das kaum frequentierte Halbschrankensystem Am Tinzenberg blieb ubrig sowie die Vollschranken der Bremer Strasse die ebenfalls durch ein Halbschrankensystem ersetzt wurden Beide werden nun soweit nicht durch die Zug Automatik ausgelost vom Bahnhof Bremen Burg ferngesteuert In der Osterholzer Strasse zum Kreishaus wurde eine vollstandige Verkehrsunterfuhrung vorgenommen die Schranken der Bahnhofstrasse hingegen wurden einfach geschlossen Allerdings wurde der vorhandene Fussgangertunnel bald erweitert und konnte dann auch von Fahrradern passiert werden Das Schrankenwarterhauschen wurde abgerissen de facto die Bahnhofstrasse damit an dieser Stelle zerschnitten Stationierung von US Truppen in Osterholz Bearbeiten 1978 wurde mit einer 200 Mann starken US amerikanischen Vorhut in Garlstedt die nach Lucius D Clay benannte Kaserne eroffnet Es handelte sich um Soldaten der 2nd Armoured Division fwd Hell on wheels einer Vorausabteilung fwd steht fur forward der 75 US Brigade mit Heimat in Texas die im Sinne einer neuen NATO Doktrin in den Frontstaat Deutschland teil vorverlegt wurden Im Ernstfall eines Dritten Weltkrieges sollte damit eine schnellere Truppenverlegung erreichbar sein bzw die Truppe soll Bremerhaven als wichtigen strategischen Punkt fur die Logistik auch in eigener Sache verteidigen 7 Fur den ehemaligen Truppenubungsplatz entstanden die Baukosten von 280 Millionen DM die vom Bund getragen wurden Mit der Einquartierung von 7500 Amerikanern 4083 Soldaten 2500 Zivilisten musste die Infrastruktur der Stadt verbessert werden Fur die 2500 Zivilisten spater bis zu 4000 und fur die Soldaten die ihre Familie mitbrachten und deshalb in der Stadt wohnten musste zudem Wohnungen gebaut werden In Buschhausen wurde eine US Schule errichtet Obwohl im Gegensatz zu Garnisonsstadten in Suddeutschland keine abgeschotteten Wohnghettos errichtet wurden blieben Integrationsversuche z B Deutsch Amerikanischer Club doch eher bemuhte Oberflachenphanomene da die Fluktuation dieser Vorausabteilung sehr gross war So befand sich bereits nach 1 Jahren kaum ein einziger derjenigen US Amerikaner mehr in der Stadt der dort anfanglich seinen Dienst angetreten hatte Durch gewisse Anpassungen ergaben sich Veranderungen im stadtischen Leben Amerikanische Strassenkreuzer gehorten zum Verkehrsalltag der Stadt Der Becker Imbiss Poststrasse entstand in dem auch amerikanische Zivilisten beschaftigt wurden An Tankstellen und in der Gastronomie konnte direkt mit US Dollar bezahlt werden In der Hundestrasse befand fur kurze Zeit eine Nachtbar Das Schutzenfest erlebte einen neuen Aufschwung Nach mehreren Vorfallen war die Diskothek Stagges Hotel Marktplatz off limits fur amerikanische Soldaten Nachdem die Rangeleien zur Regel wurden erliess ein anderer Eigentumer ebenfalls ein off limits in seinen Diskotheken Starship Loger Strasse und Arena Ihlpohl Fur das Racy Industriegebiet Osterholz Pennigbuttel galt dies nicht die Diskothek etablierte sich als Treffpunkt fur die weissen US Soldaten ohne grossere Vorfalle da die Diskothek als Deutsch Amerikanischer Club gefuhrt wurde Im Kuwaitkonflikt Zweiter Golfkrieg wurde der grosste Teil der US Soldaten 1992 an den Golf verlegt Die Amerikaner schlossen die Kaserne 1993 wurde die Kaserne der Bundeswehr ubergeben die sie seitdem unter Fortfuhrung des Namens als Truppenschule fur Logistik nutzt Die Kaserne in Bremen Grohn wurde geschlossen und mit der Kaserne in Garlstedt zusammen gelegt Burgerlicher Ungehorsam und Garlstedter Heide Bearbeiten Die Ereignisse der Modernisierung blieben nicht ohne Widerspruch in der Bevolkerung Insbesondere die Planungen zum Abriss der Hauser Hinter der Wurth fuhrten zu einer Versammlung von etwa 40 Personen in Stagge s Hotel aus der eine Besetzung eines Hauses Hinter der Wurth erfolgte Dies war letztendlich die Geburtsstunde des alternativen Kulturzentrums Osterholz denn bald schon wurde das ehemalige Stammhaus von Mobel Meyerhoff in der Bahnhofstrasse 39 besetzt ein Umstand der von Inge Kuster der Eigentumerin des Mobelhauses nachtraglich erlaubt wurde Moderne Zeiten 1994 heute BearbeitenZeittafel Moderne Zeiten 1994 heute 15 September 1996 Kommunalwahl in Niedersachsen Neuwahl des Stadt und Kreisrates5 September 2001 Entfuhrung des Scharmbeckstotelers Dennis Klein aus einem Schullandheim bei Wulsbuttel9 September 2001 Kommunalwahl in Niedersachsen Neuwahl des Stadt und Kreisrates19 September 2001 Dennis Klein wurde tot in einem Seitenweg der Kreisstrasse 135 zwischen Kirchtimke und Hepstedt aufgefunden 28 Juli 2005 Tornado in der Kreisstadt Windgeschwindigkeit 58 KnotenOktober 2005 Richtfest Bahnhofstrasse 99 105 setzt den Umbau der Kernstadt fort 6 Dezember 2005 Beginn einer Brandserie in Bahrenwinkel brannte Stroh 16 19 Februar 2006 Ausstellung 25 Jahre alternatives Kulturzentrum Osterholz 10 September 2006 Niedersachsische Kommunalwahl Neuwahl von Stadtrat Kreisrat und Gemeinderaten Besonderheit der Burgermeister von Osterholz Scharmbeck wurde auf acht Jahre gewahlt 16 Marz 2008 Eine Bombe sollte entscharft werden Grosse Teile der Stadt wurden in einem Radius von einem Kilometer evakuiert Dabei mussten 7500 Menschen in Sicherheit gebracht werden Doch gegen 2 Uhr Ortszeit stellte sich heraus dass dort nur extrem stark verdichtete Erdschichten vorlagen Juni 2008 An dem Ort wo im Marz eine Bombe vermutet wurde wurde nun in unmittelbarer Nahe doch eine Bombe gefunden Diese wurde dann unter denselben Sicherheitsvorkehrungen wie im Marz entscharft Postgeschichte von Osterholz Scharmbeck BearbeitenUber die Anfange eines Postwesens in der Stadt ist wenig bekannt allerdings erteilte die koniglich schwedische Regierung am 5 Juli 1665 die Genehmigung fur einen regelmassigen Fahrpostverkehr zwischen Bremen und Hamburg uber Scharmbeck und Bremervorde Eine weitere Postlinie bestand nach Cuxhaven uber Burt Osterholz Hagen Lehe uber das Land Wursten uber Dorum 8 Die Fleckengemeinde Osterholz verfugte seit 1769 uber eine Postspedition Die Grundung war der Eroffnung der Postlinie Bremen Hamburg zu verdanken die durch Osterholz fuhrte Das Post Relais wurde 1774 in einen anderen Standort verlegt und blieb dort bis zum 30 September 1839 Dann wurde die alte Heerstrasse nach Bremervorde durchgehend bis Bremen Burg bepflastert und die Station wurde verlegt Die Postsendungen wurden von einem Angestellten in der Stadt verteilt wahrend die der Landbevolkerung in einem Schaukasten ausgestellt wurde und von Kirchgangern in die umliegenden Dorfer mitgenommen wurde Mit Eroffnung der Eisenbahnstrecke wurde die Post an den Bahnhof in die ehemalige Zigarrenfabrik Hashagen verlegt da die meisten Postlinien mit ihrem Personentransport uberflussig geworden waren Anno 1882 firmierte die hiesige Post im Gegensatz zur Stadt bereits unter der Bezeichnung Osterholz Scharmbeck In der alten Hauptstelle wurde eine Postagentur eingerichtet die zwischen 1914 und 1917 einen sehr guten Service leistete Briefe wurden dreimal taglich ausgetragen Paket und Geldsendungen zweimal taglich zugestellt Im Jahre 1924 wurde fur 42 000 RM ein nahes Haus in der Bahnhofstrasse gekauft die Post zunehmend zentralisiert dorfliche Aussenstellen geschlossen um per Kraftwagen bedient zu werden 1966 wurde dieses Haus Baujahr 1906 abgerissen und zwei Jahre spater an gleicher Stelle ein Neubau bezogen Die ursprungliche Post in der Poststrasse existierte als kleineres Postamt weiter und teilte spater etwa 1960er Jahre mit einer Zweigstelle der Kreissparkasse Osterholz das Gebaude in den 1980er Jahren wurde an gleicher Stelle dann ein Neubau errichtet und das Postamt in Richtung Zentrum in einen weiteren dortigen Neubau verlegt Anfang 2000er Jahre wurde diese Poststelle ebenfalls geschlossen Heute befindet sich dort eine Niederlassung des Sozialverbands Deutschland SoVD die Post zog an die Ecke Bahnhofstrasse Marktstrasse ebenfalls unter Aufgabe der alten Hauptstelle an der Bahnhofstrasse in Nahe des Bahnhofes Geschichtsartikel der Nachbarregionen BearbeitenGeschichte Hamburgs Geschichte von Hadeln und WurstenLiteratur BearbeitenReelf Menckhoff Chronik von Osterholz Scharmbeck Band 1 Von den Anfangen bis 1929 Stadt Osterholz Scharmbeck 2004 Ernstheinrich Meyer Stiens Heimliche Hauptstrasse Saade Osterholz Scharmbeck 2000 ISBN 3 922642 40 3 Jens Murken De Geschicht is logenhaft to vertellen ober wohr is se doch Der Landkreis Osterholz 1932 1948 Zeitgeschichte im Gesprach Agenda Verlag Munster 1999 ISBN 3 89688 047 0 Hans Jurgen Otte Vom Kaiserreich zur Republik 1872 1997 SPD 125 Jahre Sozialdemokratie in Osterholz Scharmbeck H Saade Osterholz Scharmbeck 1997 Johann Segelken Osterholz Scharmbeck Heimatbuch 4 Auflage Saade Osterholz Scharmbeck 1987 Gerhard Stalling AG Landkreis Osterholz Hrsg Der Landkreis Osterholz Gerhard Stalling Oldenburg 1970 DNB 720043514 Weblinks Bearbeitengeschichtsatlas de Was wussten die Osterholz Scharmbecker Quellen Bearbeiten Osterholzer Kreisblatt vom 11 November 2006 Bilder vom judischen Leben in der Stadt Nr 265 S 4 von Michael Wilke Osterholzer Kreisblatt Nr 99 vom 28 April 1995 S 3 Grosse Flammenwolke am Nachthimmel Osterholzer Kreisblatt Nr 108 vom 9 Mai 1995 S 4 Ein Bild des Grauens in Lintel und Bombentrichter lag auf Papes Weide U a Osterholzer Kreisblatt Nr 259 vom Sonnabend dem 4 November 1995 S 4 Russe schnitzte Spielzeug Es wird ein Transport von Zivilrussen erwartet Auslander Stutze der Produktion Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 244 Weser Kurier vom 15 Januar 1980 Archivlink Memento des Originals vom 9 Dezember 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www history hqusareur army mil U a Osterholzer Woche vom 28 Juni 1996 S 3 Postgeschichte in OHZ 1 Mai 1996 S 3 Postwesen in Osterholz Scharmbeck und vom 1 Mai 1996 S 3 Postwesen in Osterholz Scharmbeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte von Osterholz Scharmbeck amp oldid 239394011