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Die Geschichte der Ingenieurwissenschaften reicht mehrere tausend Jahre zuruck Als institutionalisierte Wissenschaften entstanden die Ingenieurwissenschaften im 18 Jahrhundert in Frankreich und Deutschland Die technische Hochschule Zurich ist eine von vielen Hochschulen die im 19 Jahrhundert nach dem Vorbild der Ecole Polytechnique gegrundet wurden Bild von 1865In den fruhen Hochkulturen Mesopotamiens vor etwa 6000 Jahren wurden bereits an Tempel und Palastschulen erste Ingenieure als Beamte ausgebildet Im antiken Griechenland entstanden erste Wissenschaften darunter die Mechanik die fur viele Ingenieurwissenschaften als Technische Mechanik eine Grundlagendisziplin ist Ein grosser Teil des technischen Wissens wurde uber verschiedene Handwerkszweige weitergegeben die sich im Laufe der Zeit spezialisierten Aus dem antiken allgemeinen Schmied wurden Schwert Pfannen oder Hufschmiede Im Mittelalter entstanden mit den Zunften auch Institutionen die sich mit dem handwerklich technischen Wissen befassten In der Renaissance kam es zum Aufbluhen der Technik Ingenieure wie Leonardo da Vinci studierten Bucher zur Mechanik und schufen viele neue Maschinen Ab etwa 1550 begannen sie technische Fachliteratur zu verfassen Im 17 und 18 Jahrhundert wandten sich die Naturwissenschaften verstarkt der Technik zu Technik wurde als angewandte Naturwissenschaft verstanden In Frankreich wurden Schulen fur Ingenieure gegrundet darunter auch die Ecole polytechnique Im 19 Jahrhundert wurden im deutschsprachigen Raum viele Ingenieurschulen gegrundet Einige von ihnen wurden zu Technischen Hochschulen aufgewertet erhielten um 1900 das Promotionsrecht und waren damit wissenschaftlich den Universitaten gleichgestellt Im 20 Jahrhundert bildeten sich zahlreiche neue Disziplinen meist Spezialisierungen bestehender Gebiete oder an Schnittstellen zwischen bestehenden Gebieten Gleichzeitig kam es zu einem verstarkten Verwissenschaftlichungsprozess der durch computergestutzte Technologien wie CAD CIM CNC oder der Finite Elemente Methode verstarkt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsfeld und Abgrenzung 2 Fruhe Hochkulturen 2 1 Technik in Mesopotamien und Agypten 2 2 Ansehen von Handwerk und Ingenieuren 2 3 Ausbildung der Ingenieure 2 4 Wissenschaft 3 Antike 3 1 Technik in der Antike 3 2 Handwerk und Wirtschaft 3 3 Mechanik 3 4 Wissenschaft und Philosophie 4 Mittelalter 4 1 Technik im Mittelalter 4 2 Handwerk Zunfte und Wirtschaft 4 3 Wissenschaft Philosophie und Religion 5 Renaissance 5 1 Technik in der Renaissance 5 2 Handwerk Manufakturen und Wirtschaft 5 3 Ingenieure der Renaissance 5 4 Technische Literatur 5 5 Philosophie 5 6 Wissenschaft in der Renaissance 5 6 1 Akademien 5 6 2 Verhaltnis von Wissenschaft und Praxis 5 7 Formalisierung der Ausbildung 6 Industrialisierung 6 1 Technik 6 2 Fabriken und Wirtschaft 6 3 Wissenschaft 6 3 1 Technische Mechanik 6 3 2 Technische Thermodynamik 6 3 3 Produktionstechnik 6 3 4 Materialprufung und Laboratorien 6 3 5 Elektrotechnik 6 3 6 Ingenieurwissenschaftliche Forschung 6 4 Fachsprache und Vereine 6 5 England 6 6 USA 6 7 Frankreich 6 8 Deutschsprachiger Raum 6 8 1 Politische wirtschaftliche und gesellschaftliche Einflusse 6 8 2 Schulen 6 8 2 1 Fachschulen 6 8 2 2 Allgemeinbildende Schulen 6 8 3 Hochschulen 6 8 4 Vereine 7 20 Jahrhundert 7 1 Technik 7 2 Fachgebiete 7 3 Industrie Ingenieure und Wirtschaft 7 4 Forschung 7 5 Deutschland 8 Forschungsgeschichte 9 Literatur 10 EinzelnachweiseForschungsfeld und Abgrenzung BearbeitenDer Begriff Wissenschaft hat zwei wichtige Bedeutungen 1 Einerseits als Menge allen Wissens bei den Ingenieurwissenschaften also das Wissen uber Technik und andererseits als soziales System bei den Ingenieurwissenschaften also die Ingenieure Forschungsinstitute Technische Universitaten Eine Geschichte der Ingenieurwissenschaften befasst sich demnach mit dem Wissensstand uber Technik in verschiedenen Epochen und mit den verschiedenen Forschern und Forschungsinstitutionen Zu einer umfassenden Darstellung gehoren auch verschiedene Einflusse von und auf die Ingenieurwissenschaften auf andere Bereiche Die grossten Wechselwirkungen gibt es mit der Technik selbst die oft von Ingenieuren verbessert wurde Andererseits hat neue Technik oft auch die Entwicklung der Wissenschaft vorangetrieben Aus den Automobilen ist beispielsweise die wissenschaftliche Disziplin der Fahrzeugtechnik entstanden Aber auch die politische philosophische gesellschaftliche oder wirtschaftliche Umwelt wirkten auf die Ingenieurwissenschaften mal fordernd und mal hemmend und wurden auch ihrerseits von ihnen beeinflusst Die Geschichte der Ingenieurwissenschaften hat zahlreiche Beruhrungen zur Geschichte der Naturwissenschaften insbesondere im 17 18 und teilweise auch im 19 Jahrhundert wurde die Technik als angewandte Naturwissenschaft verstanden und die Naturwissenschaften selbst verstanden sich als anwendungsorientierte Wissenschaft Die damals entstandenen Gebiete der Mechanik der Thermodynamik und der Elektrotechnik werden bis heute von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern gemeinsam bearbeitet In etwa ab Mitte des 19 Jahrhunderts gingen sie vermehrt getrennte Wege Die Naturwissenschaften beschaftigten sich mit den technisch weniger bedeutenden Gebieten wie Quantenmechanik oder Relativitatstheorie und betonten viel starker die Theorie vor der Anwendung Diese wurde verstarkt in den Ingenieurwissenschaften betont Genauere Details zu den einzelnen ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen sind den entsprechenden Artikel uberlassen Hier wird die fachliche ubergreifende Geschichte aller oder zumindest der wichtigsten Disziplinen dargestellt Fruhe Hochkulturen BearbeitenBereits in der Steinzeit machten Menschen erste technische Erfahrungen Die Herstellung von Werkzeugen gilt in der Anthropologie gar als Unterscheidungsmerkmal zwischen Mensch und Tier In diesem Zusammenhang ist vom Homo faber die Rede vom werkzeugmachenden Menschen Erste Werkzeuge waren zunachst einfache Faustkeile spater spezielle Werkzeuge zum Bohren Sagen Schaben Fischen oder Jagen Die Anfange der Produktionstechnik reichen damit bis in die Anfange der Menschheit zuruck In der neolithischen Revolution gingen die Menschen vom Jagen und Sammeln uber zu Ackerbau und Viehzucht In Mesopotamien entstanden die ersten Hochkulturen der Hethiter Assyrer Babylonier und Perser Technik in Mesopotamien und Agypten Bearbeiten nbsp Zikkurat von Ur c a 2000 v Chr Man betrieb Kupferminen in Stollen die bereits 20 m unter Tage fuhrten Das Kupfererz wurde anschliessend in Hochofen zu Kupfer geschmolzen und mit Zinn zu Bronze legiert die der Bronzezeit ihren Namen gab Damit waren grundlegende Verfahren der Metallurgie bekannt Ausserdem wurde das Wagenrad die Topferscheibe und der Pflug erfunden 2 In den ersten Grossstadten baute man Strassen und Brucken fur die Wasserversorgung baute man Aquadukte und auch riesige Reprasentationsbauten entstanden wie die Palaste von Persepolis oder die agyptischen Pyramiden Zu ihrem Bau nutzte man Rampen und Krane Anwendungen der schiefen Ebene und der Winde waren damit bereits bekannt 3 Im militarischen Bereich nutzte man Belagerungsgerate 4 zum Erobern von Stadten die bereits mit Mauern wie den sprichwortlichen Mauern von Babylon umgeben waren Diese wurden von Baumeistern sorgfaltig geplant und instand gehalten wie man aus erhaltenen Bauplanen weiss Sie enthielten unter anderem Massstabe und Abmessungen den Zustand der Mauern und der Substrukturen sowie der Innen und Aussenschalen 5 Die Herkunft der Technik wird noch nicht einer wissenschaftlichen Durchdringung der Welt zugeschrieben In vielen uberlieferten Geschichten werden Erfindungen wie der Hakenpflug oder auch die Schrift gelegentlich sogenannten Kulturheroen zugeschrieben letztendlich gehen sie jedoch immer auf gottlichen Rat und Plan zuruck Der Gott Enki gilt beispielsweise als genial pragmatischer Erfinder Ansehen von Handwerk und Ingenieuren Bearbeiten nbsp Der assyrische Konig Assurbanipal als KorbtragerDie altorientalischen Konige stellten sich oft und uber die gesamte Epoche hinweg als mustergultige Ingenieure dar In Inschriften auf grossen Bauwerken ruhmen sie sich ihres technischen Sachverstandes loben aber auch den Einsatz der Arbeiter die sie den Inschriften zufolge reich beschenkten Viele Abbildungen der Konige zeigen sie als Korbtrager oder beim Tragen von Ziegeln Ein solch hohes Ansehen korperlicher Arbeit und technischen Konnens steht im Gegensatz zur spateren griechisch romischen Geringschatzung selbiger 6 Ausbildung der Ingenieure Bearbeiten Siehe auch Schreiber An Palast und Tempelschulen wurden Ingenieure ausgebildet in Lesen und Schreiben der Keilschrift und im Rechnen Weitere Gebiete waren Mathematik und Messtechnik Berechnet wurden die Neigung von Wasserkanalen der Erdaushub von Ausschachtarbeiten Gewicht und Belastbarkeit von Mauern und die Neigung von Rampen Die Ausbildung auf Staatskosten dauerte mehrere Jahre und die Absolventen waren danach im Staat als hohe Verwaltungsbeamte tatig Eine Trennung zwischen militarischem und zivilem Bereich gab es noch nicht Ingenieure die in Friedenszeiten Palaste Brucken oder Kanale planten und deren Bau uberwachten hatten in Kriegszeiten hohe Kommandopositionen inne 7 Wissenschaft Bearbeiten Siehe auch Geschichte der Astronomie Mathematik im Alten Agypten und Babylonische Mathematik Die altorientalischen Kulturen hatten bereits ein hohes Niveau in der Astronomie und Mathematik entwickelt Letztere war durch praktische Probleme gepragt wie die Berechnung von Flachen um Ackerland nach Uberschwemmungen des Nils aufzuteilen oder die Grundflachen von Bauwerken zu bestimmen Falls die exakten Formeln nicht bekannt waren gab man sich auch mit Naherungslosungen zufrieden was auch in der modernen Ingenieurwissenschaft typisch ist Fur die Kreisflache nutzte man beispielsweise A 8 9 d mit d als Durchmesser was fur die Kreiszahl den Wert 3 1605 ergibt wahrend der exakte Wert bei 3 141 liegt Erst in der griechischen Antike kam es zur Trennung von Theorie und Praxis 8 Antike BearbeitenSiehe auch Antikes Griechenland und Romisches Reich In der griechischen und romischen Antike wurde die Eisenverarbeitung von den Hethitern ubernommen Im Gegensatz zu Kupfer das auch in metallischer Form in der Natur vorkommt muss man Eisen erst aus Erzen erschmelzen Das neue Material gab der Eisenzeit seinen Namen und wurde fur Werkzeuge und Waffen verwendet da es harter und fester ist Eisen konnte jedoch nur unter hohem Kraftaufwand im heissen Zustand geschmiedet und noch nicht gegossen werden und verdrangte die Bronze daher nur allmahlich In der gesamten Antike wurden viele grosse Bauwerke errichtet wie Tempel oder das Kolosseum Die Romer bauten zahlreiche Strassen Brucken und Aquadukte Wichtige technische Erfindungen waren der Flaschenzug fur Krane die archimedische Schraube zur Entwasserung von Bergwerken das Zahnrad und die Schraube Die antike Gesellschaft war durch Ackerbau und Sklavenwirtschaft gepragt Maschinen wurden nur selten eingesetzt Die Wissenschaften bluhten auf insbesondere Mathematik Mechanik Astronomie und Philosophie Bis in die Neuzeit hatten sie aber nur noch ein Interesse an reiner Erkenntnis Die Umsetzung in Technik oder andere Anwendungen galten als Uberlisten der Natur Technik in der Antike Bearbeiten nbsp Griechisch romischer Kran mit Flaschenzug Siehe auch Technik in der Antike und Technik im Romischen Reich In der griechisch romischen Zeit kam es zu einer relativ langsamen Weiterentwicklung der Technik die sich meist auf Detailverbesserungen bekannter Technologien beschrankte Grossere Steigerungen der Produktivitat wie in den fruhen Hochkulturen durch Rad und Pflug gab es ebenso wenig wie die Erschliessung neuer Energiequellen Wasserrader waren zwar bekannt wurden aber erst im Mittelalter grossflachig genutzt Als Grund wird die weit verbreitete Sklavenarbeit angesehen die billiger war als Maschinen sowie das daraus folgende Desinteresse der Wissenschaft an der Praxis 9 Aus der archaischen Zeit Griechenlands vor 500 v Chr sind viele kleine Bronzestatuetten erhalten die noch per Vollguss hergestellt wurden Eine wichtige Neuerung war der Hohlguss bei dem das Innere des Werkstuckes hohl ist und somit Material spart Grossere Bronzestandbilder wurden auf diese Weise gegossen Helme und Rustungen wurden aus einem einzigen Stuck Bronze mit dem Hammer kalt getrieben Eisen konnte man dagegen nur im gluhenden Zustand schmieden aber noch nicht giessen da die Ofen noch nicht die benotigte Temperatur von etwa 1500 C erreichten Romische Bergwerke erreichten Tiefen von etwa 200 m und wurden mit archimedischen Schrauben entwassert die von Sklaven bedient wurden Die antiken Architekten schrieben bereits Bucher uber den Bau ihrer Werke und den dabei aufgetretenen Schwierigkeiten Zwar ist keines dieser Bucher erhalten Vitruv und Plinius sammelten sie jedoch und werteten sie in erhaltenen Buchern selbst aus 10 Die Romer achteten besonders auf ihre Infrastruktur und errichteten viele Kilometer an Kanalen und Strassen sowie zahlreiche Brucken Aquadukte und Hafen Sie entwickelten auch die Bauweise mit Rundbogen und Gewolben und konnten damit grossere Raume uberspannen Die Tragfestigkeit konnte noch nicht berechnet werden aber die Bauten zeigen dass ein grundsatzliches Verstandnis fur die Kraftverlaufe und verhaltnisse vorhanden war 11 Eine besondere Rolle spielte die Wasserversorgung die durch Aquadukte sichergestellt wurde Durch den Tunnel des Eupalinos der Wasser aus der Nahe von Samos in die Stadt leitete lassen sich die Fahigkeiten der Bauingenieure rekonstruieren Der Tunnel liegt vollstandig unterirdisch und wurde von beiden Seiten aus vorangetrieben Als man auf undurchdringliches Gestein stiess musste die geplante Strecke verlassen werden Um sicherzustellen dass sich die beiden Stollen wieder trafen waren umfangreiche Kenntnisse der Geometrie notig 12 Im griechischen Theater wurden zahlreiche Maschinen benutzt die Figuren bewegten oder die Kulisse veranderten Da sie auf den Zuschauer den Eindruck erweckten sie wurden sich von selbst bewegen nannte man sie Automaten Im Militarwesen wurde das Katapult erfunden und durch systematische Experimente verbessert Im Bauwesen nutzte man Krane mit Flaschenzug und Laufrad Gegen Ende der Antike gab es erste Wassermuhlen Handwerk und Wirtschaft Bearbeiten Siehe auch techne und Kunst Abschnitt Etymologie und Wortgebrauch Die antike Wirtschaft war gepragt durch Ackerbau und Sklavenhaltung Handwerker waren zum Teil frei zum Teil ebenfalls Sklaven Maschinen wurden nur in geringem Umfang genutzt Fur die Antike sind eine ganze Reihe verschiedener Berufe bezeugt die eine fruhe Form von Arbeitsteilung und Spezialisierung darstellen Es gab beispielsweise Schmiede die sich auf Gold Silber Werkzeuge oder Sicheln spezialisiert hatten 13 In der fruhen Antike hatte das Handwerk noch einen relativ hohen Stellenwert Odysseus ist beispielsweise stolz darauf dass er sein Ehebett selbst gezimmert hat Im 4 Jahrhundert v Chr verliert die korperliche Arbeit jedoch schnell an Ansehen Arbeit wird den Sklaven und den Fremden uberlassen und gering geschatzt Sowohl bei den Griechen Platon und Aristoteles als auch bei den Romern Cicero und Seneca wird Lohnarbeit verachtet da sie in Abhangigkeit zu anderen ausgefuhrt wird Als gesellschaftliche Rechtfertigung fur die Befreiung von korperlicher Arbeit gilt vor allem die Politik aber auch Philosophie Literatur und Wissenschaft 14 15 nbsp Der gefesselte Prometheus links sein Bruder Atlas Trinkschale aus Cerveteri um 560 550 v Chr Vatikanische Museen Rom Mythologisch wird die Herkunft der Technik auf Prometheus zuruckgefuhrt der den Menschen samtliche Techne gelehrt habe Dafur wurde er zur Strafe von Zeus an einen Felsen gefesselt bis ihn Herakles wieder befreite Das vielzitierte Werk von David S Landes The unbound Prometheus Der entfesselte Prometheus zur Industriellen Revolution spielt darauf an Die Begriffe Technik Technologie gehen auf das griechische techne zuruck das ursprunglich flechten weben bedeutete aber bald fur alle moglichen Arten menschlichen Schaffens So wurden die Tatigkeiten eines Zimmermannes oder Schmiedes ebenso als techne bezeichnet wie die eines Arztes selbst die mathematische Beweisfuhrung oder korperliche Liebe wurde so bezeichnet und manchmal auch mit Kunst ubersetzt Handwerkskunst medizinische Kunst oder Beweiskunst In diesem Sinne wurde es als Gegenbegriff zu naturlich verstanden Die Technik war etwas das der Mensch kunstlich erschaffen hat 16 Uber das lateinische ars wie bei den septem artes liberales den sieben freien Kunsten oder den Artes mechanicae den mechanischen Kunsten gelangte es in die Neuzeit Hier wurde auch das deutsche Kunst haufig im Sinne des modernen Technik benutzt beispielsweise in Begriffen wie Wasserbaukunst Windkunst Bau von Windmuhlen oder Kunstleringenieur Aristoteles ordnete die verschiedenen techne zwischen dem Erfahrungswissen und dem wissenschaftlichen Wissen ein Ein Architekt steht bei ihm auf einer hoheren Stufe als ein Handwerker weil letztere nur aufgrund von Erfahrung arbeiten wahrend erstere die Ursache ihres Schaffens angeben konnen 17 Damit machte Aristoteles erstmals eine Unterscheidung zwischen Baumeister und Handwerker 18 Mechanik Bearbeiten nbsp Der Schmiedegott Hephaistos ubergibt Thetis die Rustung fur Achill Attisch rotfiguriger Kylix 490 480 v Chr nbsp Archimedes bei seinem Experiment zur Wasserverdrangung Bild aus einem Buch von 1547 n Chr nbsp Flugbahn einer Kanonenkugel gemass erweiterter Impetustheorie Bild aus einem Werk Walther Hermann Ryffs gedruckt 1582 n Chr in Basel Die Technische Mechanik ist diejenige Disziplin aus der die Verwissenschaftlichung der Technik hervorgegangen ist 19 Das griechische Wort mechane bedeutete ursprunglich List oder Hilfsmittel Mithilfe einer mechane befreite man sich typischerweise aus eine Notlage Als Odysseus von dem Kyklopen gefangen wird spitzt Odysseus dessen Keule an und blendet ihn damit was als mechane bezeichnet wird Ebenso als der Schmiedegott Hephaistos Ares mithilfe von Ketten fangt Ab dem 5 Jahrhundert v Chr bezeichnet man mit dem Begriff auch alle Arten von Maschinen wie Krane oder die Automaten im Theater Seine ursprungliche Bedeutung als List verlor der Begriff jedoch nie und schimmerte immer ein wenig durch wenn man sich einer Maschine bediente Die Natur wird uberlistet 20 Dieser Gegensatz zwischen der Natur auf der einen Seite und den kunstlich erschaffenen Maschinen auf der anderen geht auf Platon und Aristoteles zuruck und bestimmte das wissenschaftliche Verstandnis fur die nachsten zwei Jahrtausende Aristoteles zufolge hat jeder Korper einen naturlichen Ort an den er aus innerem Antrieb hinstrebe Luft nach oben Erde nach unten Dem gegenuber stehen die kunstlichen oder gewaltsamen Bewegungen der Maschinen die einem Korper von aussen aufgezwungen werden Wenn mittels einer Maschine ein kleines Gewicht ein grosses hebe so wird die Natur dadurch uberlistet Ein Stein dem eine aussere Gewalt durch einen Werfer mitgeteilt werde folge diesem Zwang jedoch nur solange wie dieser kunstliche Antrieb unmittelbar oder mittelbar anhalte Danach verhalte er sich spontan wieder seiner Natur entsprechend falle also senkrecht nach unten mit konstanter Geschwindigkeit Die Ausfuhrungen Aristoteles wurden im Mittelalter im Wesentlichen beibehalten und wurden zur Impetustheorie ausgebaut Erst Galileo Galilei fand die korrekte mathematische Beschreibung des freien Falls mit steigender Geschwindigkeit und konstanter Beschleunigung 21 Ktesibios baute eine Wasserorgel eine Luftpumpe und eine Wasseruhr und gilt daher als Begrunder der Hydraulik Philon von Byzanz schrieb ein teilweise erhaltenes Werk zu diesen Themen Heron baute den Heronsball eine Kugel die sich durch Dampfkraft drehen konnte Sie wurde jedoch wie die meisten Maschinen eher als Spielzeug betrachtet die Energie wurde nicht genutzt um Arbeit zu verrichten Ausserdem schrieb er ein Werk uber die Mechanik in dem er die einfachen Maschinen beschreibt Hebel Winde Keil Rolle und Schraube Fur letztere sind zwei Anwendungen angegeben In Verbindung mit einem Stift der im Gewinde hin und her gleitet oder zusammen mit einem Zahnrad Eine Schraubenmutter wird nicht erwahnt 22 Der bedeutendste Mechaniker der seiner Zeit teilweise weit voraus war ist Archimedes Er soll die Hebelwaage die Winde mit Untersetzung und die archimedische Schraube erfunden haben also Erfindungen die auch tatsachlich eingesetzt wurden Er hat zum ersten Mal das Hebelgesetz korrekt formuliert und auch die Hydrostatik begrundet laut Legende als er uberprufte ob eine Krone aus reinem Gold besteht indem er ihre Wasserverdrangung ermittelte 23 Die antiken Mechaniker hatten damit erfolgreich die Grundlagen einer neuen Wissenschaft gelegt die erst in der Neuzeit ubertroffen wurde Wenig war allerdings neu Hebel und Rolle waren beispielsweise schon lange bekannt aber nicht wissenschaftlich analysiert und mathematisch beschrieben Die grosse Leistung der Antike liegt darin dass sie komplexe Maschinen auf einige wenige und vor allem einfache Maschinen zuruckfuhren und dadurch erklaren konnte 24 Wissenschaft und Philosophie Bearbeiten nbsp Platon und Aristoteles Platon zeigt nach oben zum Himmel und die vom Irdischen losgelosten Ideen Aristoteles nach unten zur materiellen Welt Bildausschnitt aus Die Schule von Athen von 1511 n Chr Siehe auch Philosophie der Antike Die Griechen waren die ersten Menschen die uberhaupt Wissenschaft betrieben Sie strebten dabei meist nach reinem Erkenntnisgewinn und erbrachten grosse Leistungen in der Mathematik der Philosophie und der Mechanik Eine Umsetzung in praktische Anwendungen kam selten vor das Verstandnis der Technik als angewandte Naturwissenschaft ist neuzeitlichen Ursprungs In der Antike sah man einen grossen Gegensatz zwischen der naturlichen Umwelt und der Technik die kunstlich geschaffen wurde Eine Ubertragung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse schien unmoglich und es herrschte eine Trennung vor zwischen Theorie und Praxis 25 Die wissenschaftlichen Gebiete sind noch grundsatzlich anders gegliedert Alle Gebiete fur die eine mathematische Beschreibung vorliegt werden der Mathematik zugeordnet Dies betrifft neben der Arithmetik und Geometrie auch die Musik die Astronomie und die Mechanik die heute Teilgebiet der Physik ist Die Physik selbst in der Antike auch als Naturphilosophie bekannt ist nicht mathematisiert und behandelt alle Bereiche die sich mit der Umwelt befassen Die Bewegungslehre des Aristoteles zahlt zu diesem Gebiet Grossen Einfluss auf das antike Verstandnis der Welt hatten Platon und Aristoteles Erster teilte die Welt in einen Bereich uber dem Mond und einen unter ihm Am Himmel bewegten sich die Planeten mit mathematischer Exaktheit auf Kreisbahnen auf der Erde dagegen herrsche eine geradlinige Bewegung vor die sich nicht mathematisch beschreiben lasse Grossen Einfluss hatte auch Platons Ideenlehre die er im beruhmten Hohlengleichnis veranschaulicht Seine Unterscheidung in die Ideen einerseits und der eigentlich wahrnehmbaren materiellen Welt andererseits hemmte das Vorankommen der Natur und Technikwissenschaften war aber in der Mathematik sehr fruchtbar Die Griechen ordneten die uberlieferten mathematischen Erkenntnisse neu und axiomatisierten sie Dadurch konnten sie beispielsweise den Satz des Pythagoras der schon lange bekannt war durch logisches Schlussfolgern beweisen 26 Die antiken Vorstellungen sollten die nachsten zwei Jahrtausende vorherrschend sein Sie wurden uber den Neuplatonismus ins christliche Mittelalter getragen bewahrt und meist erst in der Neuzeit kritisch hinterfragt Den Gegensatz zwischen Himmel und Erde uberwand letztendlich Newton indem er sowohl die Bewegung der Planeten als auch den Fall eines Apfels auf der Erde auf die Gravitation zuruckfuhrte Galilei fand allerdings die Fallgesetze nur weil er von storenden Einflussen abstrahierte sie in Gedanken einfach entfernte und so zu dem Phanomen gelangte das man im platonischen Sinne als Idee bezeichnet 27 Mittelalter BearbeitenIm Mittelalter wurden viele Kloster Burgen und Kathedralen gebaut Auch die Militartechnik verbesserte sich neben den Burgen vor allem auf dem Gebiet der Katapulte und Tribocke Die seit der Spatantike bekannten Wind und Wassermuhlen verbreiteten sich in ganz Europa und wurden zu einer wichtigen Energiequelle Sie trieben oft Getreidemuhlen an aber auch Hammerwerke und andere Maschinen Die Muhlenbauer waren Experten auf dem Gebiet der Mechanik und waren beim Entstehen des Maschinenbaus wichtig Technik im Mittelalter Bearbeiten nbsp Mittelalterliche Darstellung einer Hammerschmiede die von einem Wasserrad angetrieben wird Die mit ihrem Bau beschaftigten Muhlenbauer gelten als Vorlaufer der Maschinenbauer Darstellung in einem Manuskript aus dem 13 Jahrhundert British Library Cotton MS Cleopatra C XI fol 10 nbsp Schnitt durch das Langhaus der Kathedrale von Reims Oberhalb der Seitenschiffe nehmen zwei ubereinanderliegende Strebebogen den Schub des Mittelschiffsgewolbes auf und leiten ihn auf die Strebepfeiler in den Aussenwanden Darstellung aus einem Buch uber Kunstgeschichte von 1908 Im Mittelalter kam es zu einer langsamen aber kontinuierlichen Weiterentwicklung der Technik 28 Die Erfindung des Kummets erhohte die nutzbare Zugkraft des Pferdes um ein Vielfaches Hufeisen und Steigbugel begunstigten die Entstehung schlagkraftiger Ritterheere Raderpflug und Dreifelderwirtschaft erhohten die Arbeitsproduktivitat in der Landwirtschaft Die Eisenverarbeitung machte ebenfalls Fortschritte Drahte wurden nun gezogen und nicht mehr aufwendig gedreht die Ofen erreichten die benotigten Temperaturen fur die Herstellung von Gusseisen Mit dem Gluhen Aufkohlen und Frischen standen Verfahren zur Verfugung die den Kohlenstoffgehalt von Eisen und damit Harte Festigkeit Schmied und Giessbarkeit beeinflussen Erklart wurden diese Verfahren allerdings durch die Reinigende Kraft des Feuers Erst im 18 Jahrhundert fand man heraus dass der Kohlenstoffgehalt die Unterschiede der verschiedenen Eisenwerkstoffe erklart Im fruhen Mittelalter wurden vor allem Kloster ausgebaut spater dann die Stadte Die Entdeckung von Spitzbogen Kreuzrippengewolbe und Strebepfeilern die die Krafte besser weiterleiten ermoglichte den gotischen Baustil mit grossen Fenstern Ein beruhmtes Bauwerk ist beispielsweise die Kathedrale Notre Dame Militarisch waren die Burgen von grosser Bedeutung die das Kriegswesen anderte Grosse Feldschlachten gab es kaum noch vorherrschend war die Belagerung Hierzu wurden die antiken Katapulte zum Tribock weiterentwickelt 29 Mit den neuen Windmuhlen und den aus der Antike bekannten aber kaum genutzten Wassermuhlen wurden zwei neue Energiequellen erschlossen die die Muskelkraft ersetzten konnten Sie breiteten sich rasch uber ganz Europa aus und wurden hauptsachlich zum Antrieb von Getreidemuhlen genutzt aber auch zur Entwasserung von Bergwerken oder zum Antrieb von Maschinen oder Hammerwerken Sie besitzen grosse Bedeutung fur die Entstehung des Maschinenbaus Die Muhlenbauer waren herumziehende Handwerker die sich mit mechanischen Problemen und Ubertragungselementen wie Zahnradern oder Wellen gut auskannten Sie gelten als Vorlaufer der Maschinenbauer der Neuzeit Die Ausbreitung der Muhlen selbst erreichte ebenfalls erst in der Neuzeit ihren Hohepunkt in Deutschland erst 1880 also lange nach Erfindung der Dampfmaschine 30 Handwerk Zunfte und Wirtschaft Bearbeiten Durch die vom Christentum begunstigte Abschaffung der Sklaverei hatte die Arbeit wieder ein hoheres Ansehen Im fruhen Mittelalter widmete man sich in den Klostern vor allem der Arbeit und dem Gebet Arbeit wurde schliesslich zum Beruf zur Berufung durch Gott Dieses Ansehen begunstigte auch einige technische Entwicklungen Hufeisen und Kummet waren beispielsweise technisch recht einfache Neuerungen die aber eine grosse Wirkung auf die Arbeitsproduktivitat hatten 31 Ab dem 12 Jahrhundert nahm die Bedeutung der Stadte zu Hier bildeten sich die Zunfte aus die auf die Qualitat der Produkte und der Ausbildung der Handwerke achteten Sie sind somit eine fruhe Form institutionalisierten Wissens Die Arbeitsteilung nahm langsam weiter zu Aus dem antiken Rustungsschmied wurde ein Plattner und Rustungspolierer In vielen Gewerben kam es zu technischen Neuerungen die die Arbeit erleichterten darunter das Spinnrad und die Wippendrehbank die sich im Gegensatz zur alteren Schnurzugdrehbank alleine bedienen liess Ingenieure und Baumeister waren meist erfahrene Handwerker eine formale Ausbildung gab es noch nicht In Urkunden des 11 Jahrhunderts taucht auch erstmals die lateinische Bezeichnung ingeniator auf die es vorher nicht gab Sie geht zuruck auf ingenium Geist scharfer Verstand und wanderte bis zum Spatmittelalter in die romanischen Sprachen z B franzosisch ingenieur oder italienisch ingegnere Im Deutschen wurden sie allerdings lange als Baumeister oder Werkmeister bezeichnet 32 Wissenschaft Philosophie und Religion Bearbeiten Siehe auch Mittelalterliche Universitat und Scholastik nbsp Karte mit Grundungsdaten mittelalterlicher UniversitatenDie antiken Ideen wanderten uber den Neuplatonismus ins fruhe Christentum wo sie von den fruhen Kirchenvatern wie Augustinus neu ausgelegt wurden Insbesondere wurde Gott viel starker berucksichtigt Er habe beispielsweise sowohl Himmel als auch Erde erschaffen Wenn sich also am Himmel in der Bewegung der Planeten Ordnung finden lasse so gelte dies genauso fur den Bereich der Erde Die Technik in Form der sieben mechanischen Kunste galt als von Gott gegeben als Ausgleich fur die Mangel die durch die Vertreibung aus dem Paradies entstanden Sie bestanden aus Textilverarbeitung Handwerk See und Landhandel Garten und Landbau sowie Ackerbau Nahrungsgewerbe Medizin und Ritterspielen 33 Ab dem 12 Jahrhundert wurden zahlreiche Universitaten in Europa gegrundet an denen die septem artes die sieben freien Kunste gelehrt wurden Es handelte sich um das Trivium aus Grammatik Rhetorik und Dialektik bzw Logik und um das Quadrivum aus Arithmetik Geometrie Musik und Astronomie Ihr Studium bereitete auf ein anschliessendes Studium der Medizin Theologie oder Jurisprudenz vor Da die Universitaten christlich und eher geisteswissenschaftlich gepragt waren konnten sich in der Neuzeit die Naturwissenschaften nur schwer etablieren Stattdessen wurden neue Akademien speziell fur Naturwissenschaften gegrundet was sich dann im 19 Jahrhundert mit den Ingenieurwissenschaften wiederholen sollte 34 Renaissance BearbeitenIn der Renaissance entwarf Leonardo da Vinci eine Vielzahl von Maschinen die ihrer Zeit teilweise weit voraus waren Ab Mitte des 16 Jahrhunderts entstanden die sogenannten Maschinenbucher in denen Ingenieure sich in lateinischer Sprache an Fursten wandten aber oft auch in lebenden Sprachen an ihre Kollegen Gebildete Ingenieure wandten sich auch den wiederentdeckten antiken Schriften zur Mechanik zu und nutzten ihre Erkenntnisse Im 17 und 18 Jahrhundert wandten sich Gelehrte und Wissenschaftler mehr den praktischen Problemen zu Viele Gebiete der Physik insbesondere die Mechanik wurden nun mathematisch weiterentwickelt Galileo Galilei beschaftigte sich beispielsweise mit den Fallgesetzen und fand eine mathematische Formulierung Es kam immer ofter vor dass naturwissenschaftliche Erkenntnisse in technische Neuerungen umgesetzt werden konnten Im 18 Jahrhundert wurden insbesondere in Frankreich erstmals Institutionen fur Ingenieure geschaffen Zunachst wurden die Militaringenieure zu Korps zusammengefasst spater wurden zahlreiche Spezialschulen fur Artillerie Festungsbau Bergbau sowie Strassen und Bruckenbau gegrundet 1794 wurde dann die Ecole Polytechnique gegrundet die den Wendepunkt fur die Verwissenschaftlichung der Ingenieurwissenschaften wahrend der Industrialisierung einlautete Technik in der Renaissance Bearbeiten nbsp Festung Orsoy Ausbau um 1650 nbsp Brunelleschis Kuppel nbsp Risszeichnung der Kuppel des Domes von Florenz Die alten Burgen mit ihren hohen aber dunnen Mauern boten nur noch wenig Schutz gegen die neuen Kanonen Die neuen Festungen wurden flach und mit dicken Mauern gebaut ihre spezielle Asthetik ist nur aus der Vogelperspektive oder auf den Bauplanen zu erkennen Sie hatten oft einen sternformigen Grundriss fur dessen Konzeption umfangreiche Kenntnisse der Geometrie und des Vermessungswesens erforderlich waren Dennoch waren sie vor allem zweckmassig Sie hatten keine toten Winkel und hielten dem Beschuss stand Der Festungsbau entwickelte sich zu einem eigenstandigen Wissensgebiet Die mit der Artillerie beschaftigten Buchsenmeister verstanden sich auf die Herstellung von Kanonen das Richten ihre Wartung und den Umgang mit Schiesspulver Die Fursten verlangten oft die Niederschrift von Rezepten damit diese erhalten blieben fur den Fall dass der Buchsenmeister in der Schlacht fallen wurde Auch die Artillerie wurde zu einem eigenstandigen Wissensgebiet Wissenschaftler beschaftigten sich hier unter anderem mit der Frage nach der mathematischen Beschreibung der Geschossflugbahn 35 Die von Feinmechanikern gebauten mechanischen Raderuhren wurden standig weiterentwickelt und ihre Genauigkeit erhohte sich von einer Abweichung von 15 Minuten pro Tag auf 15 Sekunden Sie galten als Inbegriff der damals modernen Technik und wurden auch von Wissenschaftlern untersucht Huygens konnte zeigen dass die Schwingungsdauer eines Pendels vom Ausschlag unabhangig ist falls es sich auf einer Zykloiden bewegt und konnte auch eine Uhr bauen die dies umsetzte 36 37 Zwei wichtige Neuerungen waren die Papierherstellung und der Buchdruck mit beweglichen Lettern von Gutenberg Beide ermoglichten es zahlreiche Bucher zu drucken die sich ein Grossteil der Bevolkerung leisten konnte Anfangs wurde sehr oft die Bibel von Luther gedruckt ab etwa 1550 kamen zahlreiche technische und naturwissenschaftlicher Fachbucher hinzu 38 Fur das Bauingenieurwesen sind zwei Bauwerke von besonderer Bedeutung Der Dom von Florenz war zu Beginn des 15 Jahrhunderts beinahe fertig Es fehlte nur noch die Kuppel die wegen des fur damalige Verhaltnisse gewaltigen Durchmessers von 45 Metern unmachbar schien Man fand keine Moglichkeit ein Lehrgerust in den benotigten Abmessungen zu errichten Brunelleschi fand jedoch durch theoretische Uberlegungen heraus dass er die Kuppel ohne Gerust wurde bauen konnen falls sie eine elliptische Form bekame Hierin zeigte sich bereits ein langsamer Ubergang vom Erfahrungswissen der Baumeister hin zu theoretischem Wissen auf Seiten der Ingenieure 39 Den Wendepunkt fur das Bauingenieurwesen brachte die Renovierung des Petersdomes 1742 Hier vertraute man erstmals auf die Berechnungen von Mathematikern auf Grundlagen der Mechanik die den Einbau von weiteren Zugringen als Verstarkung fur das baufallige Gebaude als ausreichend erachteten Den Vorschlag der erfahrenen Baumeister die ganze Kuppel abzutragen verwarf man 40 Fur eine ganze Reihe von Maschinen gab es Konstruktionszeichnungen und ideen die jedoch in der Praxis nicht verwirklicht wurden oder auch nicht verwirklicht werden konnten Dazu zahlen viele Maschinen von Leonardo da Vinci die Turbine und Vorlaufer der Dampfmaschine Maschinen wurden nicht mehr nur nach ihrer prinzipiellen Funktionsfahigkeit bewertet sondern auch nach ihrem Wirkungsgrad Viele Versuche wurden unternommen ein Perpetuum mobile zu bauen Erst 1775 konnte man zeigen dass eine solche Maschine grundsatzlich nicht existiert Handwerk Manufakturen und Wirtschaft Bearbeiten Die Wirtschaft war noch stark durch Handwerk und Zunfte bestimmt Letztere wirkten sich inzwischen hemmend auf die technische Entwicklung aus Man befurchtete den Verlust von Arbeitsplatzen und verbot Neuerungen Vielfach hatten die Zunfte den Staat auf ihrer Seite Der Staat hatte auch durch den in Kontinentaleuropa vorherrschenden Merkantilismus grossen Einfluss auf die Wirtschaft Durch Forderung der Gewerbe wurde versucht den Staatshaushalt langfristig zu verbessern Dazu nutzte man Infrastrukturmassnahmen wie den Bau von Strassen Brucken und Kanalen um den Handel zu erleichtern grundete Schulen fur Bautechnik und beauftragte Wissenschaftler mit der Losung von Problemen aus der Praxis Diese sollten ihre Ergebnisse veroffentlichen und so die Wirtschaft direkt fordern Im Bergbau der grosse wirtschaftliche Bedeutung hatte war das Problem der Entwasserung dringend Die steigende Bedeutung dieses Problems war fur Wissenschaftler Motivation sich mit Hydrostatik und dynamik zu beschaftigen Man machte grosse Anstrengungen die Entwasserung maschinell zu bewerkstelligen was nach vielen Fehlschlagen 1698 zu einer dampfgetriebenen Pumpe und 1712 zur ersten Kolbendampfmaschine fuhrte 41 Fur die Ausbildung der franzosischen Ingenieure die im Auftrag des Staates sich um Bergbau Strassen und Bruckenbau Festungen und Artillerie kummerten wurden im 18 Jahrhundert Schulen gegrundet Mit der Manufaktur entwickelte sich eine neue Art der Produktionsstatte In ihnen herrschte ein hohes Mass an Arbeitsteilung was zu hoherer Produktivitat fuhrte Beruhmt ist das Beispiel des englischen Okonomen Adam Smith das die Stecknadelherstellung beschreibt Durch die Zerlegung der Produktion in einzelne Arbeitsgange Draht abschneiden anspitzen Kopf aufsetzen konnte die produzierte Menge um ein Vielfaches gesteigert werden Die neue Produktionsweise lohnte sich aber nur wenn auch eine entsprechend hohe Nachfrage nach standardisierten also gleichen Produkten vorhanden war Da im Militar ein solcher Bedarf nach Waffen Munition Uniformen und sonstiger Ausrustung vorhanden war grundete oft der Staat selbst neue Manufakturen 42 Erst zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurde mit der Ecole Centrale des Arts et Manufactures etwa Zentralschule fur Technik und Manufakturen eine entsprechende Ingenieurschule gegrundet Die Feinmechanik war ein neuer Gewerbezweig der sich mit der Herstellung von Uhren und Messinstrumenten befasste die meist aus Messing bestanden das sich leichter bearbeiten lasst als Eisen aber gleichzeitig prazisere Maschinen erlaubt als beim Einsatz von Holz Die Feinmechaniker bauten auch erste Werkzeugmaschinen die besonders auf Prazision ausgelegt waren So hatten ihre Drehbanke Werkzeughalter die sich uber Kurbeln bewegen liessen Schmiede konnten Eisen nur relativ ungenau bearbeiten konnten aber grossere Werkstucke herstellen Schlosser befassten sich mit der Feinbearbeitung von Eisenteilen was normalerweise durch Feilen geschah Diese Gewerbe wirkten dann in der Industrialisierung zusammen und begrundeten so den industriellen Maschinenbau der schliesslich die ingenieurwissenschaftliche Disziplin des Maschinenbaus nach sich zog Da Wissenschaftler haufiger Messgerate benotigten kamen die Instrumentenbauer haufiger mit ihnen in Kontakt und damit auch mit der modernen Forschung Die Notwendigkeit Mathematik fur den Bau der Instrumente selbst zu nutzen verstarkten diesen Erfahrungsaustausch 43 Der Feinmechaniker James Watt sollte im 18 Jahrhundert an der Universitat von Glasgow den Auftrag erhalten ein Modell der atmospharischen Dampfmaschine nach Thomas Newcomen zu reparieren Dabei fand er eine entscheidende Verbesserung die der Dampfmaschine zum Durchbruch verhalf Ingenieure der Renaissance Bearbeiten nbsp Allegorische Darstellung der mathematischen links und praktischen Zweige der Technik Kupferstich von Joseph Furttenbach von 1644 Die Ingenieure der Renaissance werden meist als Kunstler Ingenieure bezeichnet Sie stammen in der Regel aus dem Handwerk hatten aber schon recht gute Kenntnisse in wissenschaftlichen Gebieten die sie sich im Selbststudium aneigneten Dazu zahlen insbesondere verschiedene mathematische Gebiete wie das Messwesen die Geometrie oder Mechanik Die gebildeteren unter ihnen lasen auch die antiken Werke von Vitruv Heron oder Archimedes Die meisten arbeiteten an Furstenhofen und kamen so mit Adligen und Gelehrten in Kontakt und pendelten zwischen diesen und der handwerklichen Praxis Als typischer Vertreter gilt Leonardo da Vinci 44 Sie bemerkten durch die neuen Anforderungen der Technik dass das alte uberlieferte Erfahrungswissen nicht mehr ausreichte und begannen selbststandig die wissenschaftlichen Grundlagen ihrer Fachgebiete zu erforschen Da Vinci machte beispielsweise materialtechnische Untersuchungen und auch einige Experimente Einerseits nutzten sie damit die Methoden der Gelehrten grenzten sich andrerseits aber von ihnen ab indem sie betonten dass praktisches Wissen und Erfahrung unerlasslich sei 45 Der italienische Kriegsingenieur Buonaiuto Lorini betonte dass mathematisch exakte Flachen oder Linien in der Praxis nicht vorkamen Hier liege der Unterschied zwischen dem theoretischen Mathematiker und dem praktischen Mechaniker 46 Ab etwa 1550 breitete sich eine technische Fachliteratur aus Wahrend bisher das Fachwissen noch personlich weitergegeben wurde entwickelte sich nun eine Formalisierung und Kanonisierung des Wissensbestandes eines Ingenieurs Faulhaber behandelte in seinem Buch Die Ingenieurs Schul von 1630 neben Geometrie Topographie Geographie Trigonometrie Logarithmen und Arithmetik auch die Optik Musik die Architektur die auch schon nach militarischem und zivilem Bauwesen unterschieden wurde die Astronomie und die Mechanik Diese Gebiete wurden oft immer noch zur Mathematik gezahlt In dem mathematischen Lehrbuch von Christian Wolff wurden 1710 neben heutigen mathematischen Gebieten auch Artillerie Hydrostatik perspektivisches Zeichnen und Chronologie behandelt 47 Die technische Fachliteratur hatte auch Auswirkungen auf das Selbstverstandnis der Ingenieure Sie sahen sich erstmals als zusammengehorige Gruppe und entwickelten ein Standesbewusstsein Vormals waren die Tatigkeitsgebiete zu verschieden und personliche Bekanntschaften wichtiger als die Zugehorigkeit zu einer abstrakten Gruppe In ihren Buchern betonten sie immer ihr eigenes geistiges Tun das auf Wissenschaft beruhe und grenzten sich so gegenuber dem Handwerk ab Ausserdem betonten sie dass sie Neues schaffen und zum Wohle der Allgemeinheit handeln wurden 48 Im 17 Jahrhundert wurden die Militaringenieure die sich mit dem Bau von Festungen oder der Artillerie befassten zu eigenstandigen Corps zusammengefasst Damit kam es erstmals zu einer Institutionalisierung sowie zu einer Trennung zwischen militarischem und zivilem Bauwesen Die Ausbildung erfolgte zunachst innerhalb der Corps aber schon bald wurden mehrere Schulen gegrundet Vorreiter dieser Entwicklung war Frankreich Technische Literatur Bearbeiten Nach der Wiederentdeckung der antiken Schriften durch die Humanisten wurden auch die alten technischen Werke von Archimedes Heron Vitruv oder Plinius neu aufgelegt und insbesondere von interessierten Ingenieuren gelesen Diese begannen auch selbst Bucher zu schreiben Im 14 und 15 Jahrhundert waren sie kaum verbreitet und auch sehr teuer Ab Mitte des 16 Jahrhunderts breiteten sie sich schnell aus Einige von ihnen wandten sich an Adlige Leser und beschrieben ausgefallene Mechanismen die wegen ihrer unnotigen Kompliziertheit und ihren riesigen Abmessungen kaum funktionsfahig gewesen waren Andere richten sich an Ingenieure oder die Offentlichkeit als Leser Sie waren in den jeweiligen Landessprachen verfasst also nicht auf Latein und enthielten zahlreiche Abbildungen Die Funktionsweise wurde mit beigegebenen Texten erlautert Es handelte sich allerdings nicht um Anleitungen zum Nachbau Dazu fehlten Masse Materialangaben oder die Ubersetzungsverhaltnisse von Getrieben In ihren privaten Unterlagen notierten die Ingenieure diese Informationen jedoch sehr akribisch wie man aus zahlreichen erhaltenen Nachlassen weiss Diese Zuruckhaltung sollte das Wissenskapital der Ingenieure schutzen Sie wollten dadurch verhindern dass ihr personliches Wissen zum Allgemeinwissen wurde Die Motivation zum Schreiben der Bucher lag im Wunsch nach sozialer Anerkennung und Prestige begrundet Manche Bucher schickten sie auch als Empfehlung an Fursten wenn sie sich als Ingenieur anbieten wollten Allmahlich wurden diese haufig als Maschinen oder Muhlenbucher bezeichneten Werke immer praziser Man ging zur neu entdeckten Zentralperspektive uber ab etwa 1700 fand man dann bemasste Grund und Aufrisse als Parallelprojektion Ausserdem begann man wirtschaftliche Aspekte zu berucksichtigen insbesondere den Wirkungsgrad Die meisten Autoren beschrieben den damaligen Stand der Technik und fugten teilweise auch neues Wissen hinzu und nutzten ansatzweise schon wissenschaftliche Theorien Auf diesem systematisch geordneten Wissen konnte man dann im 19 Jahrhundert aufbauen und die Verwissenschaftlichung der Ingenieurwissenschaften vorantreiben Das Werk Delle Fortificationi von Lorini behandelt Festungen und Kanonen Alberti schrieb 1452 De re architectura Das Werk behandelt Architektur und Bauwesen Er schliesst sich weitgehend antiken Autoren wie Vitruv an gibt aber auch neues an wie eine Theorie des Kuppelbaus oder mathematische Regeln fur den Gewolbebau die aber noch sehr einfach sind Biringuccio veroffentlichte 1540 sein mehrbandiges De la Pirotechnia das Metallurgie Herstellung von Kanonen und Feuerwerke behandelt also alles was im weitesten Sinn mit Feuer zu tun hat Das zehnbandige Werk De re Metallica uber den Bergbau von Georg Agricola das 1556 posthum erschienen ist sticht besonders hervor Zahlreiche Maschinen und Verfahren werden sehr genau beschrieben und realistisch abgebildet Besson schrieb 1569 Theatrum instrumentarum et machinarum das erste Maschinenbuch der Neuzeit In Brancas La Maschine von 1629 ist die erste Abbildung einer Turbine enthalten Erst gegen Ende des 19 Jahrhunderts war die Technik weit genug vorangeschritten um funktionsfahige Exemplare zu bauen Das Werk Schauplatz der Maschinen von Jakob Leupold aus dem Jahre 1727 gilt als das letzte grosse Maschinenbuch vor der Industrialisierung Es enthalt zahlreiche sachlich nuchterne Abbildungen die durch ihre Bemassung den Nachbau der Maschinen erlauben Belidor verband in seiner architecture hydraulique von 1753 bereits theoretisches und praktisches Wissen und nutzte die neue Infinitesimalrechnung zur Losung hydraulischer Probleme 49 50 51 nbsp Maschine von 1556 Aus De re metallica nbsp Dampfmaschine Branca 1629 nbsp Kanonenbohrwerk in bemasster Parallelprojektion aus der Encylopedie von Diderot 18 Jhd Philosophie Bearbeiten nbsp Francis Bacon fuhrte Experiment Empirismus und Induktion in die Wissenschaft ein Gemalde von Frans Pourbus dem Jungeren 1617 nbsp Rene Descartes setzte sich fur die Mathematisierung der Naturwissenschaften und den Rationalismus ein Gemalde von Frans Hals 1649 1700 Fur das Verstandnis von Wissenschaft und Technik und ihrem Verhaltnis zueinander sind Francis Bacon und Rene Descartes von besonderer Bedeutung Der englische Staatsmann Bacon griff in seiner Schrift Novum Organum die vorherrschende Wissenschaft der Scholastiker an Sie beriefen sich auf antike Autoren wie Aristoteles oder Ptolemaios den Begrunder des geozentrischen Weltbildes und akzeptierten sie als Autoritaten Ausgehend von ihren als wahr akzeptierten Aussagen wurden durch logisches Schliessen weitere Aussagen gewonnen Diese Methode wird als Deduktion bezeichnet Bacon setzte die von ihm propagierte Induktion dagegen Ausgehend von konkreten Naturbeobachtungen und Experimenten solle man zu neuen Erkenntnissen kommen Die Wahrheiten wurden in den Dingen selbst liegen und nicht in irgendwelchen Buchern Der zugrunde liegende philosophische Theorieansatz wird daher als Empirismus von lateinisch empiricus der Erfahrung folgend bezeichnet Damit wurde die bisherige Methode der Handwerker die schon immer von der Erfahrung her dachten in die Wissenschaft aufgenommen und die Trennung von Theorie und Praxis beseitigt Von Bacon stammt auch der Spruch Wissen ist Macht wobei er sich ausdrucklich auf naturwissenschaftliches Wissen bezog Es solle dann zum Nutzen des Menschen eingesetzt werden 52 Die 1660 gegrundete Royal Society berief sich in ihren Statuten ausdrucklich auf Bacon und setzte sich fur die Erforschung der Naturwissenschaften durch Experimente und die Forderung der Gewerbe ein Der franzosische Philosoph Mathematiker und Naturwissenschaftler Descartes war dagegen Verfechter der mathematisch deduktiven Methode und des Rationalismus Er begunstigte damit die Mathematisierung der Naturwissenschaften Von ihm stammt auch die mechanische Naturauffassung die die Welt wie ein Uhrwerk betrachtet Natur und Technik bilden nun keinen Gegensatz mehr weshalb es nun auch moglich war Technik zu nutzen um uber die Natur etwas zu erfahren Verschiedene Messgerate Fernrohre in der Astronomie und Mikroskope in der Biologie wurden nun genutzt Durch Nutzung der Technik konne der Mensch sich zum Benutzer und Herren der Natur machen Naturwissenschaft wurde betrieben um die Naturvorgange fur den Menschen nutzbar zu machen und um die neuen Erkenntnisse in technischen Fortschritt umzusetzen Viele Wissenschaftler liessen sich daher von Problemstellungen der technischen Praxis bei ihren Forschungen leiten 53 Der deutsche Universalgelehrte Leibniz machte Theorie und Praxis zu seinem Wahlspruch und gab ihn der von ihm gegrundeten Sozietat der Wissenschaften Hier zeigt sich deutlich der vorherrschende Anspruch der Wissenschaft Probleme der Praxis zu losen 54 Wissenschaft in der Renaissance Bearbeiten Siehe auch Geschichte der Naturwissenschaften nbsp Illustration eines durch eine aussere Last belasteten Balkens in Galileis Discorsi Die Mathematisierung der Physik wurde von Galilei begonnen Aus theoretischen Uberlegungen heraus konnte er zeigen dass bei konstanter Beschleunigung die von einem frei fallenden Objekt zuruckgelegte Strecke proportional zum Quadrat der Zeit ist Anschliessend uberprufte er die so gewonnenen Fallgesetze durch Experimente Neben dem freien Fall untersuchte er auch die Flugbahn geworfener Objekte die er zutreffend als Parabel identifizierte Damit war auch eine mathematische Beschreibung von Geschossflugbahnen gefunden Galilei abstrahierte allerdings von storenden und schwer zu beschreibenden Einflussen wie Luftwiderstand und Drall Damit setzte er neben die seit der Antike bekannte Statik die neue Kinematik die Lehre von den Bewegungen die dabei Krafte oder Beschleunigung nicht berucksichtigt Diese berucksichtigt die Dynamik und die Kinetik die durch Newton begrundet wurde durch seine nach ihm benannten Axiome und das Gravitationsgesetz Durch letzteres wurde die Bewegung der Planeten um die Sonne und der Fall eines Apfels auf der Erde auf die gleiche Ursache zuruckgefuhrt und der platonische Gegensatz zwischen Himmel und Erde endgultig uberwunden Zur Beschreibung der verschiedenen dynamischen Probleme wurde von Newton und Leibniz die Infinitesimalrechnung entwickelt einem Gebiet das heute in vielen technischen Gebieten angewendet wird Die Beschleunigung eines Korpers lasst sich beispielsweise als Ableitung der Geschwindigkeit darstellen Grundsatzlich begriffen die meisten Mathematiker ihre Disziplin deutlich anwendungsorientiert und betrieben sie sehr pragmatisch Man war auf schnelle Fortschritte aus und sicherte die Begriffe durch exakte Definitionen nur so weit ab wie dies durch gerade notwendig war Sogar Euler liess Differentiale noch Null werden 55 Euler war auf zahlreichen theoretischen und praktischen Gebieten der Mathematik und Mechanik tatig Er ubersetzte das Buch Grundsatze der Artillerie und fugte ausfuhrliche Kommentare hinzu Seine Turbinentheorie war seiner Zeit weit voraus und uberstieg die mathematischen Kenntnisse der damaligen Ingenieure Sie war jedoch so vollstandig dass sie ein Ingenieur um 1900 ohne Probleme verwenden konnte Euler entwickelte auch eine neue Schiffstheorie die erstmals seit der Hydrostatik des Archimedes Neuerungen brachte Er unterschatzte jedoch in seiner Theorie die Wechselwirkung zwischen Schiff und Wasser Auch auf dem Gebiet der Hydrodynamik steuerte er Neues bei und wendete auch hier die Infinitesimalrechnung an Seine Abhandlung uber Optik wurde unmittelbar in der Praxis angewandt zum Bau verbesserter Linsen Er befasste sich auch mit Knickproblemen und der Beschreibung eines einseitig eingespannten Balkens einem Standardproblem der Festigkeitslehre das bereits von Galilei formuliert wurde Auf dem Gebiet der Festigkeitslehre war auch Hooke tatig der die Dehnung eines Drahtes als proportional zur mechanischen Spannung beschrieb Der Zusammenhang wurde ihm zu Ehren als Hookesches Gesetz benannt 56 Auf dem Gebiet der Pneumatik beschaftigten sich Personlichkeiten wie Torricelli oder Pascal Otto von Guericke fand heraus dass der atmospharische Luftdruck Arbeit verrichten kann Beruhmt wurde sein Experiment mit den Magdeburger Halbkugeln Anwendungen fanden sich zunachst keine auf den neuen Erkenntnissen Guerickes baute jedoch Thomas Newcomen auf als er die erste funktionierende Dampfmaschine baute bei der Unterdruck durch Kondensation von Wasser erzeugt wird und durch das entstehende Vakuum den Umgebungsdruck die Arbeit verrichten lasst Fur Untersuchungsgegenstande wie Licht Warme Elektrizitat und Magnetismus gab es lange keine mathematischen Beschreibungen Diese Phanomene wurden durch zahlreiche Experimente untersucht und werden daher den sogenannten Baconschen Wissenschaften zugerechnet Beim Licht wurde lange Zeit diskutiert ob es sich um eine Welle handelt wie die Experimente Huygens nahelegten oder um Teilchen wie die von Newton vermuten liessen Heute hat man mit dem Welle Teilchen Dualismus diesen Gegensatz uberwunden Durch die Erforschung diese Bereiche wurden die physikalischen Gebiete der Thermodynamik Warmelehre und der Elektrostatik begrundet auf denen dann im 19 Jahrhundert die ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen der technischen Thermodynamik und der Elektrotechnik hervorgegangen sind 57 Obwohl man sich zu Beginn der Renaissance einen unmittelbaren Fortschritt der Technik durch naturwissenschaftliche Forschung erhoffte war dies nur selten der Fall vor allem auf Gebieten die besonders dringend waren wie die Entwasserung von Bergwerken Dennoch wurden hier wichtige theoretische Grundlagen gelegt auf denen die Ingenieurwissenschaften spater aufbauen konnten Diese Anwendungsprobleme hatten verschiedene Ursachen Zum einen fehlten den Ingenieuren und Handwerkern die notigen Kenntnisse in Mathematik und Latein als Sprache der Wissenschaft um die neuen Erkenntnisse verstehen zu konnen Zum anderen mangelte es den Wissenschaftlern oft am Bewusstsein dafur was technisch uberhaupt machbar ist Ihre Idealisierungen wie das Abstrahieren von Reibung Luftwiderstand oder Materialkonstanten machten eine erste mathematische Behandlung einerseits uberhaupt erst moglich erschwerten andererseits aber die Anwendung derselben 58 Akademien Bearbeiten Siehe auch Akademie der Wissenschaften Die neuen Naturwissenschaften konnten sich an den alten Universitaten kaum etablieren da sie zu sehr der alten scholastischen Tradition verhaftet waren und der Einfluss der Kirche die naturwissenschaftliche Forschung hemmte Deshalb wurden im 17 und 18 Jahrhundert zahlreiche neue Akademien gegrundet die sich der Forschung widmeten und sich dabei oft auf Bacon beriefen 59 60 In England schlossen sich deshalb 1660 einige Gelehrte Kaufleute Techniker und Adlige zur Royal Society zusammen Trotz des Namens Konigliche Gesellschaft handelte es sich um eine Vereinigung von Privatleuten die sich aus Mitgliedsbeitragen und Spenden finanzierte Laut Hooke einem ihrer Sekretare ging es ihr darum das Wissen von den naturlichen Dingen und von allen nutzlichen Gewerben Manufakturen mechanischen Praktiken und Erfindungen durch Experimente zu vermehren Die Society gab eine eigene Zeitschrift heraus die Philosophical Transactions Ihre Beitrage behandelten etwa zur Halfte naturwissenschaftliche Grundlagenforschung und Themen aus dem gewerblich technischen Bereich Papin Savory und Newcomen veroffentlichten hier beispielsweise ihre Neuerungen bezuglich der Warmekraftmaschinen Nachdem Newton 1703 die Prasidentschaft ubernommen hatte gingen die technischen Beitrage rapide zuruck man konzentrierte sich auf die Naturwissenschaften Der Technik widmete sich dann die 1754 gegrundete Society of Arts Im deutschsprachigen Raum wurde von Leibniz im Jahr 1700 die Sozietat der Wissenschaften gegrundet deren Vorsitz er ubernahm Zu ihrem Motto wurde Leibniz Wahlspruch Theorie und Praxis was sich auch im neuen Mitglied Jakob Leupold zeigte Er war Ingenieur und konnte eine Handwerkerlehre sowie ein abgebrochenes Mathematikstudium vorweisen 1666 wurde nach dem Vorbild der englischen Society vom franzosischen Minister Colbert die Academie des Sciences gegrundet um die Gewerbe zu fordern Ihre Wissenschaftler wurden vom Staat bezahlt und konnten sich im Normalfall nach eigener Entscheidung ihren Forschungen widmen Da diese sich meist eher der Grundlagenforschung widmeten blieb ein schneller Fortschritt in den Gewerben weitestgehend aus Manchmal wurden die Wissenschaftler aber auch vom Staat mit besonderen Aufgaben betraut wie der Landesvermessung Frankreichs oder der Prufung von Maschinen und Geraten Die Academie sollte entscheiden ob es sich um neue und nutzliche Erfindungen handelte Gallon veroffentlichte alle 377 eingereichten Erfindungen in 6 Banden und wollte dadurch ihre Anwendung befordern Zwei Veroffentlichungen der Academie sind als Grossunternehmen besonders hervorzuheben Die Descriptions des arts et metiers Beschreibung der Techniken und Gewerbe von Bignon und Reaumur und die Encyclopedie ou Dictionnaire raisonne des sciences des arts et des metiers Enzyklopadie der Naturwissenschaften der Techniken und der Gewerbe von Diderot und d Alembert Die Descriptions gingen auf einen Auftrag Colberts zuruck die vorhandenen Gewerbe und Manufakturen zu untersuchen genaue Zeichnungen und Verfahrensbeschreibungen anzufertigen und durch ihre Veroffentlichung die Wirtschaft zu fordern 1695 begann man mit der Arbeit die erst nach dem Tode Reaumurs beendete Zwischen 1761 und 1789 wurden 121 Bande mit uber 1000 Kupferstichen veroffentlicht Reaumur selbst war als Wissenschaftler auf vielen Gebieten tatig und erfand die nach ihm benannte Temperaturskala und ein Verfahren zur Herstellung von verbessertem Stahl das er veroffentlichte Trotzdem setzte es sich noch nicht durch moglicherweise weil die Huttenbesitzer nicht lesen konnten Die Encyklopadie wurde zwischen 1751 und 1780 in 21 Banden und uber 3100 Kupferstichen veroffentlicht und sollte das gesamte Wissen der Menschheit abbilden Ein grosser Teil war der Technik gewidmet Im Gegensatz zu den Descriptions ging die Encyklopadie uber die blosse Darstellung der Technik hinaus und bettete sie in den gesamtgesellschaftlichen Kontext ein Man konnte viele beruhmte Wissenschaftler und Gelehrte wie Voltaire als Autor gewinnen In ihr fanden sich viele Kritische Stimmen die schliesslich zur Franzosischen Revolution beitrugen Verhaltnis von Wissenschaft und Praxis Bearbeiten Die Wissenschaft und die Praxis also ihre Anwendung stehen in einem vielfaltigen Verhaltnis zueinander In der Renaissance begannen die Handwerker und Ingenieure sich mit wissenschaftlichen Theorien zu befassen und die Wissenschaftler wollten Probleme der Praxis losen waren dabei jedoch nicht immer erfolgreich Euler sollte die Wasserversorgung fur die Wasserspiele und Springbrunnen von Sansouci planen Die Anlage wurde nach seinen Berechnungen gebaut lieferte aber keinen Tropfen Wasser Leibniz versuchte im Harz eine Windmuhle mit senkrechter Welle zu bauen war aber nicht in der Lage den ortlichen Handwerkern seine Plane verstandlich zu machen Die Konstruktion war nach modernen Untersuchungen an sich funktionsfahig Als der franzosische Konig Ludwig XIV fur die Wasserspiele in Versailles eine Anlage benotigte die Wasser im nahegelegenen Marly einen 162 m hohen Berg hinaufpumpte wandte sich der zustandige Minister Colbert an die Academie des Sciences Huygens und Papin schlugen vor durch Explosion von Schiesspulver die notige Energie zu gewinnen Die Experimente in Anwesenheit des Ministers zeigten dass diese Idee wenig erfolgversprechend war Er wandte sich schliesslich an die Offentlichkeit und beauftragte den Zimmermann Rennequin Sualem mit dem Bau Dieser hatte bereits eine ahnliche Anlage gebaut konnte aber weder lesen noch schreiben Die Wasserhebeanlage von Marly bestand aus 14 Wasserradern und 221 Pumpen und galt als technisches Meisterwerk das viele Besucher anzog Die weitere Entwicklung der Dampfmaschinen gibt einen guten Einblick in das Verhaltnis zwischen Theorie und Praxis der damaligen Zeit 61 Papin machte erste Versuche einen Kolben mit Dampf zu bewegen kam aber uber eine Versuchsapparatur nicht hinaus Die erste funktionsfahige Dampfmaschine war die Pumpe des englischen Ingenieurs Savery die von ihm The miner s friend Der Freund des Bergarbeiters genannt wurde Unter den schwierigen Bedingungen des Bergbaus war sie jedoch kaum zu gebrauchen und setzte sich nicht durch Erst der englische Schmied Newcomen baute eine brauchbare Kolbendampfmaschine die zum Abpumpen von Grubenswasser im Bergbau verwendet wurde aber nur eine geringe Energieeffizienz besass Trotzdem gab es auch unter Ingenieuren und Praktikern einen ausgepragten Glauben an die Wissenschaft So waren viele von ihnen von der Korrektheit der Galileischen Wurfparabel uberzeugt obwohl man sie bei praktischen Untersuchungen mit Kanonen nicht bestatigen konnte Hier spielten Drall und Luftwiderstand eine erhebliche Rolle also zwei Grossen von denen Galilei abstrahiert hatte In Deutschland setzten sich auch lange Zeit die langrohrigen Kanonen durch da ihre Uberlegenheit wissenschaftlich erwiesen sei obwohl die kurzlaufigen schwedischen Geschutze eindeutig die besseren Ergebnisse lieferten 62 Die Hessen Grossmann These von Boris Hessen und Henryk Grossmann besagt dass die theoretische Mechanik nicht aus der Theorie heraus entstand sondern durch die Beschaftigung mit den damals vorhandenen Maschinen insbesondere diejenigen die in der Produktion verwendet wurden sowie den Uhren Hessen formulierte auch die Umkehrung seiner These Weil es noch keine Dampfmaschinen und elektrischen Maschinen Elektromotor oder Generator gab verharrten auch die Thermodynamik und die Elektrizitatslehre auf sehr bescheidenem Niveau Wichtige wissenschaftliche Durchbruche erfolgten erst als die jeweiligen Maschinen bereits vorhanden waren Ausserdem behauptet Grossmann einen indirekten wirtschaftlichen Einfluss auf die Entstehung der Mechanik Wahrend in der Antike der Wunsch nach einer Produktionsausweitung zu einem Wunsch nach mehr verfugbaren Sklaven fuhrte fuhrte im spaten Mittelalter und der fruhen Neuzeit derselbe Wunsch zu verbesserten Produktionsmitteln Ebenso fuhrte der Wunsch nach geringen Transportkosten unter anderem zum Bestreben den Fahrwiderstand von Schiffen zu verringern Erst hier entstand dann die wissenschaftlich formulierbare Frage nach der optimalen Geometrie des Schiffes und fand ihre Beantwortung durch die Hydromechanik 63 Formalisierung der Ausbildung Bearbeiten Grundungsdaten wichtiger Ingenieurschulen Jahr Name1675 Corps des ingenieurs du genie militaire1716 Corps des ingenieurs des ponts et chausseesab 1720 mehrere Ecole d Artillerie1747 Ecole nationale des ponts et chaussees1748 Ecole royale du genie de Mezieres1760 Ecole de la Marine1783 Ecole des Mines1794 Ecole polytechnique nbsp Bild der Ecole Polytechnique von George Bruno 1877 Die kontinentaleuropaischen Staaten nahmen wegen des dort vorherrschenden Absolutismus als Staatsform und Merkantilismus als Wirtschaftsform grossen Einfluss auf Wirtschaft und Militar Viele Fursten liessen ihre Territorien vermessen Dazu zahlt die beruhmte Landesaufnahme Bayerns 1554 1568 oder die Landesvermessung Frankreichs Sie wurde von der Pariser Akademie seit 1668 in uber hundertjahriger Arbeit durchgefuhrt Der Festungsbaumeister Vauban leitete im 17 Jahrhundert unter dem Finanzminister Colbert den Bau hunderter Festungen in ganz Frankreich Der Canal du Midi sollte in Sudfrankreich neue Handelswege bieten und so die Wirtschaft unterstutzen um dadurch letztendlich den Staatshaushalt zu verbessern Mit 240 km Lange und uber 200 Schleusen war sein Bau das grosste Bauprojekt seit der Antike Aus den gleichen Grunden wurde der Bau von Strassen und Brucken in Frankreich vorangetrieben wodurch sich die Reisezeiten spurbar verkurzten Im deutschsprachigen Raum kam es nur in viel kleineren Massen zu ahnlichen Bauprojekten Da der 30 Jahrige Krieg grosse Teile des Landes verwustet hatte und vielen Menschen das Leben kostete konnte man sich ausserhalb der Stadte gepflasterte Strassen kaum leisten Im liberalen England mischte sich der Staat kaum in die Belange der Wirtschaft ein und uberliess Bauvorhaben privaten Initiativen 64 Im 17 Jahrhundert wurden die Artillerieingenieure der einzelnen Regimenter zu Corps d Artillerie zusammengefasst 1675 fasste Vauban die franzosischen Festungsbaumeister zu einem eigenen Korps zusammen dem Corps des ingenieurs du genie militaire etwa Korps der Militarpioniere das um 1700 bereits etwa 300 Ingenieure enthielt Sie waren auf den zahlreichen Festungen stationiert und kummerten sich um Verwaltung und Instandhaltung Neue Festungen wurden kaum noch gebaut Durch den Bedeutungsverlust der Festungen in den napoleonischen Bewegungskriegen wurden sie immer haufiger zum Strassenbau und fur die Militarlogistik eingesetzt Um 1800 betrug ihre Anzahl etwa 8000 Die Ausbildung erfolgte zunachst noch innerhalb der Corps Nach einer Lehrzeit von ein bis zwei Jahren gab es Prufungen die fur eine Auslese sorgten Die zivilen Baumeister wurden 1716 zum Corps des ingenieurs des ponts et chaussees etwa Korps der Strassen und Bruckenbauingenieure zusammengefasst Damit kam es zu einer Trennung zwischen militarischem und zivilem Ingenieurwesen Die 20 bis 200 Ingenieure waren in drei Hierarchiestufen gegliedert und den einzelnen Steuerdistrikten zugeordnet wo sie neue Bauvorhaben planten Verschiedene Regimenter der Artillerie richteten zunachst vorubergehend und ab 1720 standig Schulen fur die Ausbildung des Nachwuchses ein Damit wurde die Technik zum weltweit ersten Mal in Schulen unterrichtet und die Lucke zwischen technischem Erfahrungswissen und literarisch wissenschaftlicher Bildung begann sich zu schliessen Der Unterricht enthielt sowohl theoretische Elemente wie Mathematik und Zeichnen als auch praktische Elemente Der Unterricht fand teilweise auch im Feld statt Viele Burgerliche und Kleinadlige nutzten diese Schulen fur eine Karriere im Militar da hier und bei den Festungsbaumeistern mehr auf personliche Eignung geachtet wurde als im ubrigen Militar wo es mehr auf adlige Herkunft und Empfehlungsschreiben ankam Napoleon war beispielsweise Absolvent einer Artillerieschule Um 1800 lag die Anzahl der Artillerieingenieure wegen des hohen Bedarfs in den napoleonischen Kriegen bei etwa 1000 1747 wurde mit der Ecole nationale des ponts et chaussees Brucken und Strassenschule die erste Schule fur zivile Bauingenieure gegrundet um die Ausbildung der Ingenieure zu vereinheitlichen Die Unterrichtsdauer war nicht genau festgelegt und lag zwischen zwei und sieben Jahren Der Unterricht war vielfaltig und beinhaltete unter anderem Infinitesimalrechnung Zeichnen Kartographie Schwimmen und Reiten Es gab auch Experimente beispielsweise uber die Festigkeit von Baumaterialien Die etwa 500 Ingenieure des Corps stammten zu einem viel grosseren Teil aus dem Burgertum als im militarischen Ingenieurwesen Ein Jahr spater wurde die Ecole royale du genie Konigliche Schule fur Militarpioniere in Mezieres fur die Militaringenieure gegrundet Der Unterricht dauerte ein bis zwei Jahre und hatte von allen Schulen das hochste mathematisch naturwissenschaftliche Niveau Die Ecole des Mines wurde 1783 nach dem Vorbild der deutschen Bergakademien gegrundet die damals wie der gesamte deutsche Bergbau als besonders Fortschrittlich galten Hier wurden besonders oft moderne Verfahren und Techniken eingesetzt 65 1794 schliesslich wurde die Ecole polytechnique gegrundet die fur die Ingenieurwissenschaften besondere Bedeutung hat Sie ist einerseits die letzte Ingenieurschule des Ancien Regime und besitzt von diesen das hochste wissenschaftliche Niveau Sie ist aber auch die erste Schule eines vollig neuen Typs Hier wurden in zwei Jahren Unterricht die gemeinsamen mathematisch naturwissenschaftlichen Grundlagen gelegt fur ein weiteres Studium an einer der Spezialschulen fur Festungsbau Artillerie Bergbau usw Diese Spezialschulen wurden nun als Ecole d Application Anwendungsschule bezeichnet Das eigentlich Neue war nicht etwa dass man Mathematik und Naturwissenschaften als Grundlage der Ingenieurwissenschaften begriff sondern die Erkenntnis dass die verschiedenen Ingenieurdisziplinen hier eine gemeinsame Basis haben Diese Teilung in Grundlagen und Anwendungsfacher hat sich in ingenieurwissenschaftlichen Studiengangen bis ins 21 Jahrhundert bewahrt Nach dem Vorbild der Ecole Polytechnique entstanden im 19 Jahrhundert im deutschsprachigen Raum zahlreiche sogenannte polytechnische Schulen aus denen schliesslich die Technischen Hochschulen wurden 66 Industrialisierung BearbeitenIn England kam es Mitte des 18 Jahrhunderts zur Industriellen Revolution Thomas Newcomen baute 1712 die erste funktionierende Dampfmaschine die in der zweiten Halfte des Jahrhunderts durch James Watt entscheidend verbessert wurde und sich ab etwa 1800 schnell ausbreitete Mit dem neuen Puddelverfahren konnte man Stahl in grossen Mengen herstellen der fur den Bau von Dampfmaschinen Textilmaschinen Lokomotiven und Schienen sowie Werkzeugmaschinen genutzt wurde Im Laufe des 18 Jahrhunderts wurden in Frankreich zahlreiche Schulen fur Ingenieure gegrundet die sich unter anderem mit dem Strassen und Bruckenbau dem Bergbau dem militarischen Festungsbau oder mit Artillerie beschaftigten 1794 wurde die Ecole polytechnique gegrundet in der die gemeinsamen mathematischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen der verschiedenen Disziplinen unterrichtet wurden Absolventen besuchten nach ihrem Abschluss eine der vorgenannten Spezialschulen Fur den Bedarf der Industrie wurde die Ecole Centrale des Arts et Manufactures gegrundet die fur hohere Positionen in Unternehmen ausbildete und mehrere Ecole des Arts et Metiers die fur mittlere Positionen Meister Ebene ausbildeten Um den grossen Vorsprung in der Industrialisierung gegenuber England aufzuholen kam es in Deutschland im 19 Jahrhundert zu zahlreichen Grundungen sogenannter Polytechnischer Schulen die sich an der franzosischen Ecole Polytechnique orientierten Bereits um 1870 hatten sie den Stand der Ausbildung in England uberschritten die dort zwar handwerklich praxisnah aber unsystematisch erfolgte 67 Die deutschen polytechnischen Schulen deren Ausbildungsleistung sich rasch in den Erfolgen der deutschen Eisen und Stahlindustrie und des Maschinenbaus niederschlug wurden gegen Ende des 19 Jahrhunderts zu Hoheren technischen Lehranstalten spater Ingenieurschulen und teils zu Technischen Hochschulen aufgewertet Letztere erhielten um die Jahrhundertwende zum 20 Jahrhundert schliesslich das Promotionsrecht und waren damit den alteren Universitaten gleichgestellt Einige von ihnen wie die TH Charlottenburg entwickelten eine europaweite Ausstrahlung u a nach Russland dessen wichtigster Handelspartner Deutschland war Viele Technische Hochschulen wurden spater in Universitaten oder technische Universitaten umgewandelt Technik Bearbeiten nbsp Atmospharische Dampfmaschine nach NewcomenZu Beginn der Industrialisierung waren fur den Maschinenbau drei Typen von Maschinen besonders wichtig Erstens die Textilmaschinen wie die Spinnmaschinen Spinning Jenny oder die Webmaschinen Zweitens die Dampfmaschinen darunter die atmospharische Kolbendampfmaschine von Newcomen und die doppelt wirkende Kolbendampfmaschine von Watt Drittens die Werkzeugmaschinen zu denen Drehbanke Fras Hobel Stoss und Bohrmaschinen gehoren sowie Maschinenhammer Sie wurden alle ohne besondere theoretische Kenntnisse oder Beihilfe von Wissenschaftlern von sogenannten Tuftler Ingenieuren erfunden die meist dem aus dem Handwerk kamen Auch Verbesserungen wurden von Praktikern vorgenommen Smeaton variierte systematisch die Abmessungen der Newcomenschen Dampfmaschine und konnte ihren Wirkungsgrad so erheblich erhohen Diese Maschinen waren im Maschinenbau der ab etwa 1800 an den polytechnischen Schulen entstand dann Hauptgebiet der neuen Ingenieurwissenschaft Textil und Werkzeugmaschinen waren Teil der mechanischen Technologie einem Vorlaufer der Fertigungstechnik Die Dampfmaschinen wurden in der technischen Thermodynamik naher untersucht Die bisher ubliche Holzkohle wurde durch Steinkohle verdrangt die aber wegen ihrer Verunreinigung neue Verfahren der Metallurgie und des Huttenwesens erforderte Daraus entstand schliesslich das neue Puddeleisen Tiegelgussstahl und die Kohleverkokung die ebenfalls von Praktikern stammen In der Hochindustrialisierung kamen noch weitere Verfahren hinzu die die Qualitat und Wirtschaftlichkeit der Stahlherstellung noch weiter verbesserten Das Bessemer Thomas und Siemens Martin Verfahren Hier ist ein Ubergang hin zu wissenschaftlichen Neuerungen erkennbar Ein grosser Teil des Stahls wurde fur den Brucken und Eisenbahnbau verwendet der auch wissenschaftlich untersucht wurde In der Maschinendynamik befasste man sich beispielsweise mit verschiedenen Schwingungserscheinungen an Dampflokomotiven Der bei der Steinkohleverkokung abfallende Teer weckte das Interesse der Chemiker die das neue Gebiet der Teerchemie begrundeten und aus Teer nun Farben und Medikamente herstellen konnten Weitere chemische Neuerungen die alle von der Chemie als Wissenschaft ausgingen und schnell in der chemischen Industrie Anwendung fanden waren Sprengstoffe Dunger und Kunststoffe In diesem Zusammenhang spricht man auch von einer Science based technology von einer Technologie die von der Wissenschaft ausgeht Hierzu gehort insbesondere auch die neue Elektrotechnik Hier wurden neue wissenschaftliche Erkenntnisse sehr schnell in technische Neuerungen umgesetzt Gauss meinte dazu Die Wissenschaft zieht die Anwendung nach sich wie ein Magnet das Eisen Zu Beginn des 19 Jahrhunderts nutzte man Elektrizitat fur Telegraphen spater auch fur die Stadtbeleuchtung Zum Durchbruch der Elektrotechnik verhalf das dynamoelektrische Prinzip von Siemens Damit war es moglich die mechanische Energie von Dampfmaschinen uber einen Generator in elektrische Energie umzuwandeln uber Leitungen nahezu verlustfrei zu ubertragen und mit Elektromotoren wieder zu nutzen Die bisher ublichen Batterien wurden damit uberflussig Ab etwa 1880 wurde die wirtschaftliche Branche der Elektrotechnik immer bedeutender Etwa zeitgleich entstand auch das neue ingenieurwissenschaftliche Gebiet der Elektrotechnik 68 69 Fabriken und Wirtschaft Bearbeiten Durch die neuen Maschinen kam es zum epochenmachenden Ubergang von der Hand Werkzeug Technik zur Maschinen Werkzeug Technik den bereits Zeitgenossen als Industrielle Revolution empfanden Aufstrebende Branchen waren zunachst das Textilgewerbe der Maschinenbau der Bergbau Kohle und Erze und die Schwerindustrie Spater kamen die Chemieindustrie und die industrielle Elektrotechnik dazu Die Industrialisierung ging von England aus das mehrere Jahrzehnte Vorsprung vor allen ubrigen Landern hatte Sie fuhrte zu einer politischen und wirtschaftlichen Vormachtstellung Englands In den anderen europaischen Staaten bemuhte sich daher der Staat durch Wirtschaftsforderung den Ruckstand moglichst rasch einzuholen Als wichtigstes Instrument galt damals die Grundung von Ingenieurschulen und die Forderung von Wissenschaft und Bildung Die Grundung von ingenieurwissenschaftlichen Institutionen ging fast immer von der Regierung aus und nicht von einer burgerlichen Gesellschaft Die Verwissenschaftlichung dieser Branchen lasst sich beispielhaft im Maschinenbau darstellen Zu Beginn der Industrialisierung waren es bestehende Handwerksbetriebe und Manufakturen die Maschinen beschafften und oftmals auch fur den Eigengebrauch selbst bauten und so die ersten Fabriken grundeten In der zweiten Phase wurden von Ingenieuren neue Betriebe direkt als Fabrik gegrundet also ohne den Umweg uber Handwerksbetriebe Die Ausbildung der Ingenieure war je nach Staat verschieden In England und Amerika waren es Personen die sich in Fabriken hochgearbeitet hatten vom Hilfsarbeiter uber Vorarbeiter und Fabrikleiter wodurch sie viel Erfahrung gesammelt hatten In Deutschland und Frankreich waren es Absolventen der Ingenieurschulen wie Borsig oder Maffei In der Hochindustrialisierung wurden dann besondere Konstruktionsburos gebildet in denen wissenschaftlich ausgebildete Ingenieure eine Anstellung fanden Um 1900 herum begannen die Betriebsingenieure die mit der Produktion betraut waren sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen ihres Tuns zu beschaftigen und mit der Frage wie die Produktion wirtschaftlicher gestaltet werden kann Die daraus hervorgehende Rationalisierungswelle gipfelte bei Taylors wissenschaftlicher Betriebsfuhrung und fuhrte in der Industrie zu neuen Abteilungen in denen sich Ingenieure mit der Arbeitsvorbereitung beschaftigten Dadurch wurde auch das ingenieurwissenschaftliche Gebiet der Betriebswissenschaft begrundet einem Vorlaufer der Fertigungstechnik Etwa zeitgleich entstand in Deutschland auch die Industriebetriebslehre ein Teilgebiet der neuen Betriebswirtschaftslehre In den letzten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts gingen viele Industrieunternehmen dazu uber selbst Forschung zu betreiben Taylor beispielsweise erforschte die wissenschaftlichen Grundlagen des Spanens und erfand auch den Schnellarbeitsstahl Typisch waren eigene Forschungsabteilungen jedoch fur die chemische und elektrotechnische Industrie wo man auch dazu uberging Naturwissenschaftler einzustellen 70 71 Wissenschaft Bearbeiten Zu Beginn des 19 Jahrhunderts war Frankreich noch immer die fuhrende Wissenschaftsnation An der 1794 gegrundeten Ecole polytechnique waren viele beruhmte Naturwissenschaftler und Mathematiker tatig Die Ingenieurwissenschaften wurden nach wie vor als angewandte Naturwissenschaft betrachtet In England dagegen sammelten die Ingenieure viele praktische Erfahrungen mit neuen Werkstoffen wie Stahl und Beton neuen Maschinen oder Konstruktionen Wahrend die meisten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Frankreich kamen wo Descartes grossen Einfluss hatte stammen beinahe alle technischen Innovationen aus England Zeitgenossen druckten es einfacher aus Die Franzosen formulieren was die Englander einfach tun Im Laufe des Jahrhunderts wurde Deutschland zur fuhrenden Wissenschaftsnation In den Ingenieurwissenschaften etablierte sich ein Mischsystem aus dem praktisch orientierten englischen System und dem mathematisch naturwissenschaftlichen System aus Frankreich wobei man mehrfach zwischen den beiden Extremen schwankte In England Frankreich und den Vereinigten Staaten begann man gegen Ende des Jahrhunderts das deutsche System nachzuahmen Technische Mechanik Bearbeiten Die klassische Mechanik als Teilgebiet der Physik wurde von Galilei und Newton begrundet und von d Alembert und Legendre weiterentwickelt Als Begrunder der eigentlichen Technischen Mechanik gelten jedoch die Franzosen Coulomb Navier Coriolis und Poncelet Coulomb war auf dem Gebiet der Baustatik tatig und beschaftigte sich mit der Gewolbe und Balkenbiegetheorie der Bestimmung des Erddrucks gegen Futtermauern und dem nach ihm benannten Reibungsgesetz Er loste auch 1773 das galileische Biegeproblem Seine Erkenntnisse wurden jedoch in der Praxis noch nicht angewandt Erst durch die neuen Spezialschulen gelangten sie in die Ausbildung der Baumeister Navier gelang es die verschiedenen Theorien und Forschungsergebnisse zu einem Lehrgebaude zusammenzufugen Sein Buch uber die Mechanik bildete die Grundlage fur die Baustatik und die Festigkeitslehre Er untersuchte eine Vielzahl an Konstruktionen schalte aus ihnen die fur die ingenieurwissenschaftliche Berechnung wesentlichen Eigenschaften heraus und gab Losungen fur die zu Grunde liegenden Gleichungen an Wo er keine exakten Losungen fand gab er Naherungslosungen an mit denen man auf der sicheren Seite lag ein typisch ingenieurwissenschaftliches Vorgehen Coriolis und Poncelet waren auf dem Gebiet der Dynamik tatig und den damit verbundenen Problemen sich bewegender Maschinenteile wie sie in Muhlen Dampfmaschinen oder Turbinen auftreten Sie fuhrten das Konzept der Lebendigen Kraft ein als Produkt aus Masse und dem Quadrat der Geschwindigkeit spater Nutzte man die Halfte davon was genau der kinetischen Energie entspricht Damit war man in der Lage aus theoretischen Uberlegungen heraus den Wirkungsgrad von Maschinen zu bestimmen Durch die Verwendung von langen stahlernen Staben als Konstruktionsmaterial wurden sogenannte Fachwerkkonstruktionen haufiger verwendet Ihre Berechnung war jedoch mit den herkommlichen Methoden sehr aufwandig Daher wurde das neue Gebiet der graphischen Statik entwickelt Hier waren Culmann Culmannsche Gerade Mohr Mohrscher Spannungskreis und Cremona Cremonaplan tatig Am Beispiel der Fachwerke zeigt sich auch dass es nicht die Aufgabe der Ingenieurwissenschaften ist bestimmte Details von denen die Naturwissenschaften in ihren Theorien abstrahierten wieder einzufugen da sie sonst vollkommen unzweckmassig werden wurden Stattdessen ist oft eine spezifisch technische Abstraktion notig Culmanns Leistung bestand darin dass der die einzelnen Stabe eines Fachwerkes als starre Korper betrachtete die in den Verbindungsstellen gelenkig gelagert sind Dadurch vereinfacht sich die gesamte Berechnung betrachtlich bei praktikabler Genauigkeit 72 Technische Thermodynamik Bearbeiten nbsp Sadi Carnot Gemalde von Louis Leopold Boilly 1813 Siehe auch Thermodynamik Sadi Carnot veroffentlichte 1824 sein Werk Die bewegende Kraft des Feuers in dem er die steigende Bedeutung der Dampfmaschinen hervorhob und allgemeine Betrachtungen uber sie anstellte Er fand den nach ihm benannten idealen Kreisprozess und die Bedingungen fur einen Kreisprozess mit Arbeitsmaximum Julius Robert Mayer fand heraus dass Warme eine besondere Form von Energie ist und fand auch eine Gleichung zu ihrer Umrechnung Von Rudolf Clausius stammen die beiden Hauptsatze der Thermodynamik Die Entwicklung der Thermodynamik ging also von den bereits vorhandenen Maschinen aus deren Funktionsweise nachtraglich untersucht wurde Haufig wird es etwas einfacher ausgedruckt Die Dampfmaschine hat fur die Thermodynamik mehr getan als umgekehrt 73 Zeuner schrieb 1859 sein Buch Grundzuge der Warmetheorie in dem er die bisherigen einzelnen Forschungsergebnisse sammelte und systematisch ordnete Das Material wurde fur die Zwecke der Ingenieure aufbereitet und enthielt zahlreiche Tabellen mit denen man vorhandene Maschinen beurteilen oder neue konstruieren konnte Zeuners Schuler Linde untersuchte bei Kuhl und Eismaschinen das Verhaltnis zur entzogenen Warme und aufgewendeter Energie und stellte dabei fest dass sie weit hinter dem theoretisch moglichen Wirkungsgrad zuruckblieben Ausgehen von dieser Erkenntnis konnte er verbesserte Maschinen konstruieren In den Vorlesungen Lindes horte Rudolf Diesel vom geringen Wirkungsgrad der Dampfmaschinen und versuchte den idealen Kreisprozess zu verwirklichen Dies gelang ihm zwar nicht der von ihm gebaute Verbrennungsmotor hatte jedoch einen deutlich hoheren Wirkungsgrad als die bisherigen Dampfmaschinen 74 Produktionstechnik Bearbeiten nbsp Karl Karmarsch Stahlstich aus seinem Werk Erinnerungen aus meinem Leben 1879 Siehe auch Produktionstechnik Abschnitt Geschichte Vorlaufer der Produktionstechnik gehen zuruck bis zum Fach Technologie Es wurde an Universitaten im 18 Jahrhundert unterrichtet im Rahmen von Studiengangen zur Kameralistik Die Studenten sollten spater als Verwaltungsbeamte tatig werden und erhielten Beschreibungen uber die verschiedenen Gewerbe ihre Werkzeuge Maschinen und Verfahren und sollten dies im Sinne einer guten Wirtschaftsforderung nutzen Als im 19 Jahrhundert die Ausbildung der Beamten immer mehr wert auf Jura gelegt wurde verlor das Fach Technologie an den Universitaten langsam an Bedeutung und wanderte zu den polytechnischen Schulen 1815 kam es in der Wiener Schule unter den Technologen Johann Joseph von Prechtl und Georg Altmutter zur Trennung in mechanische Technologie Fertigungstechnik und chemische Technologie Verfahrenstechnik In der chemischen Technologie ging es nicht nur um die verschiedenen chemischen Reaktionen und sonstige chemische Grundlagen sondern auch daruber hinausgehende Betrachtungen und Methoden zur Prozessfuhrung zum Energie und Stofftransport und den benotigten Apparaten und Anlagen In der mechanischen Technologie ist Karl Karmarsch von besonderer Bedeutung Er sammelte die verschiedenen Verfahren Werkzeuge und Maschinen fand in kritisch vergleichenden Arbeiten ihre Ahnlichkeiten und Gemeinsamkeiten ordnete sie in seinem Werk Handbuch der mechanischen Technologie systematisch an und schuf so die Grundlage der Fertigungstechnik Die heutige Systematik geht jedoch auf Otto Kienzle aus den 1960er Jahren zuruck Etwa ab 1870 kamen viele neue Verfahren auf die eine eigenstandige wissenschaftliche Forschung notig machten Karl Ernst Hartig fuhrte beispielsweise Kraft und Arbeitsmessungen an Werkzeugmaschinen durch und Friedrich Kick machte Formanderungsversuche 75 76 Materialprufung und Laboratorien Bearbeiten Diverse Achsbruche bei Eisenbahnen und Dampfkesselexplosionen waren Anlass fur materialtechnische Untersuchungen uber Festigkeitskennwerte Wohler machte Versuche mit Radachsen wahrend der Fahrt sowie seine Dauerfestigkeitsversuche die die Basis fur weitere Untersuchungen darstellten uber verschiedene Belastungsfalle wie ruhender schwellender und wechselnder Belastung Bauschinger machte Messungen zu Materialkennwerten aller gebrauchlichen Werkstoffe im Maschinenbau und im Bauingenieurwesen und uberprufte ob die Idealisierungen der Elastizitatstheorie und der Festigkeitslehre zulassig waren 77 Elektrotechnik Bearbeiten Siehe auch Elektrotechnik Abschnitt Geschichte Entwicklungen und Personen der Elektrotechnik Im Rahmen der naturwissenschaftlichen Facher an den polytechnischen Schulen wurden schon Vorlesungen zu elektrotechnischen Phanomenen wie Galvanismus und Elektromagnetismus gehalten Als ab etwa 1880 die Bedeutung der Elektrotechnik deutlich zunahm machte sich Siemens personlich dafur stark eigenstandige Lehrstuhle einzurichten Die ersten Professoren waren Dietrich in Stuttgart Kittler in Darmstadt und Slaby in Berlin Die Elektrotechnik bildete zunachst innerhalb der Fakultaten fur Maschinenbau eigenstandige Abteilungen erst spater wurden eigene Fakultaten gegrundet Schwerpunkt bildete die Starkstromtechnik mit den auf dem von Siemens gefundenen elektrodynamischen Prinzip beruhenden Generatoren und Elektromotoren 78 Ingenieurwissenschaftliche Forschung Bearbeiten Im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts bildeten sich drei verschiedene Typen von Forschungsinstituten heraus Die Technischen Hochschulen die sich sowohl mit Forschung als auch mit der Lehre befassten die privaten Forschungsinstitute die vor allem auf angewandte Forschung ausgerichtet waren und staatliche Forschungsinstitute wie die Physikalisch Technische Reichsanstalt PTR oder die Kaiser Wilhelm Gesellschaft die sich ausschliesslich mit der Forschung befassten und meist Grundlagenforschung betrieben aber auch wie die PTR fur Industrieforderung Normung oder andere Aufgaben zustandig waren die weder die private Wirtschaft noch einzelne Hochschulen bewaltigen konnten 79 Fachsprache und Vereine Bearbeiten In vielen Landern grundeten Burger Vereine um die lokale oder nationale Wirtschaft zu fordern und waren dazu vor allem auf dem Gebiet der Bildung tatig Sie gaben Zeitschriften heraus forderten den Erfahrungsaustausch legten Sammlungen an hielten Vortrage schrieben Preisaufgaben aus und grundeten oft Schulen fur die breite Bevolkerung da dieser Bereich des Bildungswesens von staatlicher Seite haufig vernachlassigt wurde Da in diesen Vereinen oft viele Gewerbetreibende und einfache Burger waren ging es ihnen meist um eine eher praxisorientierte Ausbildung Durch die Zeitschriften und Vereine wurde die Herausbildung eines technischen Fachvokabulars begunstigt Aus komplizierten Umschreibungen bildeten sich zahlreiche Begriffe heraus Fur Gleis waren beispielsweise Riegelweg vgl englisch Railway eiserne Kunststrasse Eisenweg und Schienenweg gebrauchlich Haufig ging der Trend von deutschen zusammengesetzten Worten Komposita hin zu Fremdworten haufig lateinischen Ursprungs So wurde der Dampfwagen zunachst durch das englische locomotion verdrangt und spater durch das franzosische locomotive Der Begriff wurde dann eingedeutscht zum heutigen Lokomotive Die Ingenieurvereine dagegen waren Vereinigungen der Ingenieure wobei damals noch unklar war wer genau dazugehorte Der Verein Deutscher Ingenieure als wichtigster Vereinigung wurde von Absolventen der Berliner Gewerbeakademie gegrundet stand aber auch allen anderen offen die sich in irgendeiner Weise der Technik verpflichtet sahen In England gab es die Society of Civil Engineers und die Institution of Civil Engineers fur die Eisenbahn und Bauingenieure sowie die Institution of Mechanical Engineers fur die Maschinenbauer In Amerika gab es ahnliche Vereine gleichen Namens In Frankreich schlossen sich die Absolventen der Ecole Polytechnique zu einem Verein zusammen und die Absolventen der diversen Ecoles des Arts et Metiers zu einem weiteren 80 England Bearbeiten England war das Ausgangsland der industriellen Revolution Lange Zeit war die historische Forschung davon ausgegangen dass wissenschaftliche Erkenntnisse keine besondere Rolle dabei spielten Im Zentrum der Forschung und der Technikgeschichte standen lange einzelne Personen und Erfindungen Kaum einer der fruhen englischen Ingenieure hatte eine hohere formale Bildung Thomas Newcomen der Erfinder der ersten Dampfmaschine war Schmied James Watt von dem die entscheidende Verbesserung stammt war Feinmechaniker Einige hatten nicht einmal eine abgeschlossene Lehre vorzuweisen Die moderne Geschichtsforschung hat dieses Bild wieder relativiert Zwar hatten die Ingenieure keine formal hohe Ausbildung aber naturwissenschaftlich technisches Wissen war auch ohne Schulbesuch in ausreichendem Masse zu erlangen und spielte auch eine grossere Rolle als lange angenommen Newcomen baute auf den Versuchen von Papin und Huygens auf und nutzte die Erkenntnisse Guerickes uber den Luftdruck Watt beschaftigte sich im Selbststudium mit den Eigenschaften von Wasserdampf insbesondere die Verdampfungsenthalpie die damals noch latente Warme hiess war hier wichtig Die Ingenieure des 18 und 19 Jahrhunderts befanden sich in einer Gesellschaft die den leichten Zugang zu wissenschaftlichen Theorien ermoglichte Die Royal Society machte neue Forschungsergebnisse in ihrer Zeitschrift offentlich und in vielen Stadten bildeten sich kleine Gemeinschaften wie die Lunar Society in Birmingham wo sich Wissenschaftler Unternehmer Arzte Handwerker und Erfinder trafen und austauschten Im gebildeten Burgertum verbreitete sich eine Fortschrittsideologie die Technik und Naturwissenschaften sehr positiv gegenuberstand Jedoch stand das theoretische Wissen nur ausserhalb der etablierten Bildungsinstitutionen der Kirchen Schulen und Universitaten zur Verfugung eine Ausnahme sind die schottischen Universitaten in Glasgow und Edinburgh 81 Ingenieure nbsp Telfords Menai Brucke hinten und Stephensons Britanniabrucke Lithographie von Hugh Jones 1850 Die Ingenieure waren durchaus in der Lage dringend benotigte wissenschaftliche Erkenntnisse notfalls auch selbst zu gewinnen Als Thomas Telford und Robert Stephenson stahlerne Brucken bauen wollten hatte man noch nicht genugend Erfahrungen mit dem neuen Werkstoff Sie fuhrten die entsprechenden Versuche daher selbst durch Ihre Brucken waren dann der Anlass fur die Wissenschaft die Theorie der Hangebrucken weiterzuentwickeln Bei den neuen Dampfschiffen machte man die Erfahrung dass der Laderaum nicht gross genug ist um genug Kohle fur eine Atlantikuberquerung mitfuhren zu konnen Der grosse Ingenieur Brunel der als Nationalheld verehrt wurde und sogar ein Staatsbegrabnis erhielt wies darauf hin dass der Fahrwiderstand eines Schiffes von seinem Querschnitt abhange und damit vom Quadrat seiner Abmessungen wahrend das Laderaumvolumen von der dritten Potenz abhange Wenn man das Schiff also nur gross genug baute folgerte er kann man damit auch den Atlantik uberqueren 82 Maschinenbau und Shop CultureIn den verschiedenen Maschinenbaufabriken und werkstatten bildeten sich jeweils spezifische Kulturen und Wissensstande heraus Das Wissen der Ingenieure hing also vor allem davon ab in welchen Unternehmen sie gelernt hatten Die Werkzeugmaschinenfabrikanten Maudslay und Whitworth achteten in ihren Betrieben beispielsweise besonders auf Prazision und bildeten zahlreiche Ingenieure aus Whitworth war beispielsweise selbst Schuler Maudslays Daher wird das englische und amerikanische System meist als Werkstattkultur beschrieben und gegen die deutsch franzosische Schulkultur abgegrenzt 83 BildungDa die Industrialisierung sehr zugig voranschritt war man der Uberzeugung das britische System ware das bestmogliche Als man in Frankreich und im deutschsprachigen Raum neue Schulen fur die in der Industrie tatigen Ingenieure grundete wurde dies in England eher belachelt Brunel riet beispielsweise einem jungen Ingenieur er solle zwar die franzosischen theoretischen Bucher durchaus lesen aber in ein paar Stunden in der Werkstatt eines Schmiedes wurde er viel mehr lernen von dem was er benotige Der britische Vorsprung in der Industrialisierung war enorm Mehr als die Halfte der Weltproduktion von Stahl stammte aus englischen Hutten Auf vielen anderen bedeutenden Gebieten sah es ahnlich aus Auf der ersten Weltausstellung in London 1851 prasentierte sich England als Werkstatt der Welt Als die USA und das neue deutsche Kaiserreich ab etwa 1870 England im Industrialisierungsprozess uberholten machten englische Zeitgenossen vor allem die schlechte formale Ausbildung ihrer Ingenieure dafur verantwortlich Die moderne Forschung war zwar nur zu einem relativ kleinen Teil Ursache fur den deutsch amerikanischen Aufschwung und das Zuruckfallen Englands gegenuber diesen Landern dennoch wurden in England als Reaktion darauf erste Schulen und Studiengange gegrundet Bereits 1850 wurde Rankine Professor fur Elektrotechnik an der Universitat in Glasgow 1868 folgte Jenkins in der Universitat in Edinburgh Im selben Jahr wurde ein Studienprogramm am Owen College in Manchester fur Ingenieure etabliert 1881 wurden die Central Institution South Kensington und das Finsbury Technical College gegrundet die schliesslich zum Imperial College zusammengeschlossen wurden 84 85 VereineIm Englischen kann das Wort Engineer sowohl Ingenieur als auch Mechaniker bedeuten Um sich von letzteren abgrenzen zu konnen bildeten sich in England verschiedene Ingenieurvereinigungen die nur Personen aufnahmen die sich bereits als Ingenieur verdient gemacht hatten Die von John Smeaton 1771 gegrundete Society of Civil Engineers betonte den Gegensatz zu den militarischen Ingenieuren und war ein exklusiver Zirkel mit relativ wenigen Mitgliedern die durch Kooption aufgenommen wurden 1818 grundeten Eisenbahningenieure die Institution of Civil Engineers die wegen Telfords Einfluss ihren Mitgliedern deutlich mehr zu bieten hatte und regen Zulauf zu verzeichnen hatte Weniger exklusiv war die Institution of Mechanical Engineers die 1848 gegrundet wurde Die Eisenhuttenleute schlossen sich im Iron and Steel Institute zusammen und die Telegrafie Ingenieure zur Institution of Electrical Engineers 86 USA Bearbeiten Siehe auch Abschnitt Industrialisierung im Artikel Geschichte der Vereinigten Staaten In den USA wurden die Ingenieure zunachst ebenfalls wie in England vor allem in der Praxis ausgebildet Aus einfachen Vermessungsgehilfen wurden mit der Zeit Vermessungsingenieure Im Gegensatz zu England gab es jedoch von Anfang an eine kleine Anzahl an Ingenieuren mit guter formaler Ausbildung Die erste Schule mit grosser Bedeutung fur das amerikanische Bauingenieurwesen ist die Militarschule in Westpoint die 1802 gegrundet wurde Die meisten Absolventen gingen in den Staatsdienst aber einige waren auch beim Ausbau der Kanale beteiligt Viele der Lehrer an dieser Schule hatten selbst an der Ecole Polytechnique studiert oder waren zumindest mit ihrem Ausbildungssystem vertraut Daneben gab es noch ab 1824 das Rensselaer Polytechnic Institute in Troy N Y Hier wurden auch Maschinenbauingenieure ausgebildet Eine Grundungswelle setzte ab 1845 ein mit der School of Engineering am Union College in Schendactady und dem Polytechnic Institut in Brooklyn 1846 folgte die Lawrence Scientific School als Zweig der Harvard University und ein Jahr darauf die Sheffield Scientific School in Yale 1852 gab es eine Ingenieur Abteilung an der Universitat von Michigan Die erste private Hochschule fur Ingenieure ist das Massachusetts Institute of Technology das international besonderes Ansehen geniesst Bedeutend fur den Maschinenbau ist noch das 1870 gegrundete Stevens Institut 87 88 VereineZunachst kam es zu Grundungen von lokalen oder regionalen Vereinen 1852 wurde die American Society of Civil Engineers fur die Bauingenieure gegrundet die ab 1867 nach einer Reorganisation an Bedeutung gewann Sie war ahnlich wie ihr englischer Namensvetter sehr exklusiv 1871 wurde das American Institute of Mining Engineers gegrundet Faktisch war es jedoch eine Vereinigung der Zechenbesitzer Beide Vereine hatten den meisten Ingenieuren die in Betrieben angestellt waren damit wenig zu bieten Dies anderte sich 1880 mit der Grundung der American Society of Mechanical Engineers fur die Maschinenbauer und des American Institute of Electrical Engineers 89 Frankreich Bearbeiten Siehe auch Industrialisierung Frankreichs Grundungsdaten wichtiger Ingenieurschulen Jahr Name1803 Ecole des Arts et Metiers in Chalons sur Marne1811 Ecole des Arts et Metiers in Angers1829 Ecole Centrale des Arts et Manufactures1843 Ecole des Arts et Metiers Aix en Provence1882 Ecole Municipale de Physique et de Chimie Industrielles1894 Ecole superieure d electricite in Paris1891 Ecole des Arts et Metiers in Cluny1900 Ecole des Arts et Metiers in Lille1912 Ecole des Arts et Metiers in Paris1925 Ecole des Arts et Metiers in StrasbourgZu Beginn des 19 Jahrhunderts war die Ecole Polytechnique die vorherrschende wissenschaftliche Institution Beinahe alle neuen Erkenntnisse in den Ingenieurwissenschaften stammten von hier Die Ausbildung war sehr mathematisch naturwissenschaftlich gepragt und die Absolventen studierten anschliessend ein weiteres Jahr an einer der Spezialschulen fur Bergbau Strassen und Bruckenbau Artillerie oder Festungswesen Sie waren somit beinahe alle im Staatsdienst tatig Fur die private Wirtschaft waren sie zu theoretisch ausgebildet sodass es von privater Seite zu neuen Schulgrundungen kam Die diversen Ecole des Arts et Metiers etwa Schule fur Technik und Gewerbe vermittelten ein Wissen das zur Halfte aus Theorie und handwerklicher Praxis bestand und damit einem Niveau das etwa dem eines Handwerksmeisters entsprach Ein ahnliches Niveau hatten in Deutschland die Gewerbeschulen Wichtig waren zunachst die drei Schulen in Chalons sur Marne 1803 Angers 1811 und Aix en Provence 1843 Fur die hohere Leitungsebene in Unternehmen bildete ab 1829 die Ecole Centrale des Arts et Manufactures kurz Ecole Centrale etwa Zentralschule fur Technik und Manufakturen aus Ihre Schuler waren zu 20 Grundeigentumer 35 Grosskaufleute 7 akademische Berufe und 10 Handwerker Damit standen in Frankreich fur alle Qualifikationsebenen und technischen Gebiete Ingenieurschulen zur Verfugung Als in der zweiten Jahrhunderthalfte die Elektrotechnik und die Chemieindustrie immer wichtiger wurden wurden entsprechende Spezialschulen gegrundet 1882 die Ecole Municipale de Physique et de Chimie Industrielles und 1894 die Ecole superieure d electricite Ausserdem etablierten sich an den alten Universitaten technische Institute die wichtigsten waren in Grenoble Nancy Toulouse Lille und Lyon Der Staat unterstutzte zwar die Grundung der Institute war aber nicht bereit den dauerhaften Betrieb zu finanzieren Daher richteten diese Institute ihre Forschung und Lehre auf die Bedurfnisse der regional ansassigen Industrien aus was zu finanzieller Unterstutzung und relativ grosser Praxisnahe fuhrte Schatzungen von 1913 zufolge kamen etwa die Halfte aller Ingenieure von den Ecoles des Arts et Metiers ein Viertel von den Universitatsinstituten und der Rest von den Grandes ecoles also der Ecole Polytechnique und der Ecole Centrale Zu Beginn des 20 Jahrhunderts erhielten die Ecoles des Arts et Metiers auch das Recht zunachst die bessere Halfte ihrer Absolventen und bald darauf auch alle offiziell zu Ingenieurs zu graduieren Die zivilen Ingenieure der drei Ecole des Arts et Metiers und die der Ecole Centrale schlossen sich 1848 zur Societe des ingenieurs civils zusammen und lehnten sich damit namentlich an die Society of Civil Engineers an In Frankreich waren jedoch die verschiedenen Absolventenvereinigungen wichtiger als die Ingenieurvereine Die Absolventen der Ecole Polytechnique die sogenannten Polytechniciens fanden haufig neben dem Staatsdienst in industriellen Forschungslaboren eine Anstellung Die Centraliciens die Absolventen der Ecole Centrale waren in der oberen Leitungsebene von Unternehmen beschaftigt und die Gadzarts die Absolventen der Ecole des Arts et Metiers in der mittleren Ebene Im Gegensatz dazu fanden in Deutschland die Absolventen der technischen Hochschulen gleichermassen in Staat und Wirtschaft Arbeit 90 91 Deutschsprachiger Raum Bearbeiten nbsp Grundungen hoherer technischer Bildung von 1762 bis 1939Im deutschsprachigen Raum wurden zu Beginn des 19 Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung zahlreiche Schulen gegrundet Fach und Gewerbeschulen bildeten fur ein mittleres Niveau aus und hatten etwa das Niveau der franzosischen Ecoles des Arts et Metiers Fur die hohere Ausbildung wurden die sogenannten polytechnischen Schulen gegrundet die sich auch namentlich an die Ecole Polytechnique anlehnten ihr Niveau aber selten erreichten Die erste wurde 1806 in Prag gegrundet Von besonderer Bedeutung war jedoch erst die zweite Grundung Das Polytechnische Institut Wien In den 1830er und 1840er Jahren folgte auf die Grundung in Karlsruhe eine Grundungswelle in vielen der deutschen Klein und Mittelstaaten Die 1855 gegrundete Schule in Zurich heute ETH Zurich hatte Vorbildwirkung Sie war wie die Universitaten in Fakultaten gegliedert und beschaftigte auch zahlreiche Mathematiker und Naturwissenschaftler Bis etwa 1880 erhielten auch die anderen Schulen die Hochschulverfassung und wurden dann auch offiziell in Technische Hochschule umbenannt Um 1900 erhielten sie das Promotionsrecht und waren damit den alteren Universitaten formal gleichgestellt 92 Politische wirtschaftliche und gesellschaftliche Einflusse Bearbeiten Die Macht des Kaisers im Heiligen Romischen Reich war im 18 Jahrhundert gegenuber den einzelnen deutschen Fursten gering Als sich das Reich 1806 aufloste blieb ein Flickenteppich souveraner Staaten ubrig Diese Zersplitterung erwies sich zwar als politische Schwache wurde aber zu einer bildungspolitischen Starke da die einzelnen Staaten haufig Schulen und Hochschulen in ihrem Gebiet grundeten sodass zahlreiche Ausbildungs und Forschungsmoglichkeiten fur Ingenieure vorhanden waren 1848 kam es in den deutschen Staaten zur Revolution Die zahlreichen polytechnischen Schulen die zum Aufstieg des Burgertums beigetragen hatten wurden von diesem nun zu Burgeruniversitaten hochstilisiert und den althergebrachten Universitaten gegenubergestellt Nach der erfolglosen Revolution wurde 1856 der Verein Deutscher Ingenieure VDI gegrundet Der Name war eine kleine Sensation ein Deutschland gab es damals nicht sondern nur die einzelnen Staaten wie Preussen oder Bayern Entsprechend gab es vorher auch nur regionale Vereine wie den Polytechnischen Verein in Bayern 93 Die Industrielle Revolution in Deutschland erfolgte mit mehreren Jahrzehnten Verspatung nach England Der Technologietransfer erwies sich als schwierig da die englischen Facharbeiter einem Auswanderungsverbot unterlagen und die Maschinen mit einem Exportverbot belegt waren Die deutschen Staaten forderten daher die Wirtschaftsspionage durch Auslandsreisen deutscher Ingenieure oder indem sie illegal Facharbeiter und Maschinen auf den Kontinent schafften Maschinen wurden teils deutschen Unternehmen kostenlos zur Verfugung gestellt allerdings unter der Bedingung jedem Interessenten die Maschine zu zeigen damit dieser sie nachbauen konnte Als wichtigstes Instrument der Wirtschaftsforderung galt allerdings die Grundung technischer Schulen und Hochschulen Das 18 Jahrhundert war durch Aufklarung und Rationalismus gepragt Bildung wurde vor allem als Berufsbildung interpretiert und die praktische Anwendbarkeit und Nutzlichkeit des Wissens stand im Vordergrund Zu Beginn des 19 Jahrhunderts kam mit dem Neuhumanismus eine starke Gegenbewegung auf Ihr Mitbegrunder Wilhelm von Humboldt kritisierte dass man alles verachte was nicht nutzlich sei und setzte den neuhumanistischen Bildungsbegriff dagegen wonach wahre Bildung Menschenbildung sei und sich gerade durch Zweckfreiheit auszeichne Ab etwa 1870 kam es zu einigen wichtigen Veranderungen Das Deutsche Kaiserreich wurde gegrundet und durch den Wegfall von Zollen und anderen Handelsbarrieren wurde ein grosser deutscher Binnenmarkt geschaffen der sich gunstig auf die wirtschaftlich industrielle Entwicklung auswirkte Dies fuhrte zusammen mit neuen Technologien zur Hochindustrialisierung in Deutschland in der sich Deutschland endgultig vom Agrar zum Industriestaat wandelte und auch gemeinsam mit den USA zur fuhrenden Industrienation aufstieg Die neuen Technologien wurden nicht mehr aus England importiert und nachgemacht sondern in Deutschland entwickelt Dazu zahlen der Elektromotor von Siemens die Verbrennungsmotoren von Otto und Diesel oder das Haber Bosch Verfahren fur die Ammoniak Synthese Auch einige Unternehmen stiegen zu weltweit fuhrenden Konzernen auf insbesondere in der chemischen und Schwerindustrie In der Bildungspolitik spitzte sich der Konflikt zwischen Ingenieuren und Neuhumanisten zu Es ging um die Gleichberechtigung zwischen den Technischen Hochschulen Realgymnasien und Oberrealschulen einerseits und andererseits den Universitaten und neuhumanistischen Gymnasien Schulen Bearbeiten Gegen 1700 gab es im deutschsprachigen Raum neben den Elementarschulen noch Lateinschulen die auf ein Universitatsstudium vorbereiteten Militarakademien fur eine militarische Laufbahn und Ritterakademien die von Adligen besucht wurden In den folgenden 200 Jahren bildeten sich zahlreiche Schularten heraus in vielen von ihnen wurden naturwissenschaftlich technische Facher unterrichtet andere versuchten sie so weit wie moglich aus dem Unterricht herauszuhalten Fur die Frage nach der Zugangsvoraussetzung zu den Technischen Hochschulen spielten auch die Schulen der Sekundarstufe eine grosse Rolle fur die Verwissenschaftlichung der Ingenieurwissenschaften Die zahlreichen Schulen wurden damals eingeteilt in allgemeinbildende Schulen und Fachschulen die nur ein eng umrissenes Fachgebiet unterrichten Zu ihnen zahlen neben den technischen Fachschulen auch Handels oder Landwirtschaftsschulen 94 Fachschulen Bearbeiten nbsp Die Berliner Bauakademie Gemalde von Eduard Gaertner 1868 Der Bergbau gehorte schon immer zu den innovativsten Bereichen Hier wurde bald ein Niveau an Technologie erreicht das ohne ein Mindestmass an theoretischen Kenntnissen nicht mehr zu bewaltigen war etwa der Betrieb von Dampfmaschinen Zu den altesten Fachschulen zahlen daher die Bergschulen in denen der Bergbau die Huttenkunde Metallurgie und das Markscheidewesen unterrichtet wurden Ausserdem wurde Mathematik Physik Chemie und Zeichnen unterrichtet Fur das Bauwesen gab es Baugewerkschulen manchmal auch Bauakademie genannt deren Besuch fur angehende Baumeister verpflichtend wurde Fur das verarbeitende Gewerbe wurden im 19 Jahrhundert zahlreiche Gewerbeschulen gegrundet die sich bezuglich Ausbildungsniveau Unterrichtskonzepte und Inhalte stark unterschieden und im Laufe des Jahrhunderts einen starken Wandel durchmachten Es gab staatliche und private Schulen Vollzeitschulen Abend oder Wochenendschulen In Preussen gab es beispielsweise in jedem Regierungsbezirk eine sogenannte Provinzial Gewerbeschule die 12 bis 16 jahrigen Schulern offenstanden und drei Jahre umfassten Die besten Absolventen durften anschliessend zum Berliner Gewerbeinstitut um dort ihr Wissen erweitern Die meisten gingen direkt in die Wirtschaft fanden als Facharbeiter Arbeit und stiegen meist rasch zum Werkmeister auf In Bayern gab es uber 30 ahnliche Gewerbeschulen die ebenfalls einerseits fur die Meisterebene qualifizierten und andererseits ein Studium an polytechnischen Schulen ermoglichten Viele Gewerbeschulen erhohten ihr Ausbildungsniveau immer weiter und wurden gegen Ende des 19 Jahrhunderts zu allgemeinbildenden Realschulen oder Oberrealschulen Das Gewerbeinstitut dagegen wurde mit der Berliner Bauakademie zur Technischen Hochschule zusammengeschlossen Andere Gewerbeschulen wurden zu Berufsschulen Da ab etwa 1870 1880 die Gewerbeschulen sich zu allgemeinbildenden Schulen gewandelt hatten und etwa zeitgleich die Technischen Hochschulen immer theoretischer wurden gab es eine Ausbildungslucke im Bereich mittlerer praktisch orientierter technischer Bildung Dieses Gebiet wurde durch die neuen Mittelschulen geschlossen aus denen sich im 20 Jahrhundert die Fachhochschulen entwickelten Allgemeinbildende Schulen Bearbeiten In ganz Europa waren im 18 Jahrhundert sogenannte Industrieschulen verbreitet In ihnen lernten kostenfrei die Jungen Werken Spinnen und Weben und die Madchen Hauswirtschaft Faktisch handelte es sich um Betriebe in denen durch Kinderarbeit produziert wurde Die Erlose dienten der Finanzierung der Schulen Ab etwa 1740 wurden Realschulen gegrundet die sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht anboten und somit den Fachschulen nahestanden Im 19 Jahrhundert ging der praktische Anteil zuruck unterrichtet wurden mehr Mathematik und Naturwissenschaften In den Jahrzehnten vor 1800 wurden Philanthropinen gegrundet die zur Aufnahme eines Studiums berechtigten und daher Latein unterrichteten aber sonst mehr Wert auf neue Sprachen Mathematik und Naturwissenschaften legten In den neuhumanistischen Gymnasien wurde viel Wert auf alte Sprachen Latein und Altgriechisch Geschichte Literatur Kunst und Musik gelegt wahrend Technik vollstandig aus dem Unterricht gedrangt wurde Die Naturwissenschaften konnten sich entgegen einigen Bestrebungen unter anderem des Rektoren eines Gymnasiums und spateren Philosophen Hegels der sie fur uberflussig hielt 95 im Unterricht halten moglicherweise jedoch nur weil sie ihr theoretisches Erkenntnisinteresse inzwischen viel starker gegenuber der praktischen Anwendung betonten 96 In Bayern waren im Schulplan von 1804 der die technisch naturwissenschaftlichen Facher betonte die vierjahrigen Realschulen und Gymnasien noch formal gleichgestellt 1808 wurde die Uberlegenheit der fortan zum Abitur fuhrenden neuhumanistischen Gymnasien gegenuber den Realschulen festgeschrieben welche nur zum sogenannten Einjahrigen fuhrten Damit war das Recht verbunden statt des ublichen dreijahrigen Wehrdienstes nur ein Jahr als Soldat dienen zu mussen Die burgerliche Oberschicht fand naturwissenschaftlich technische Bildung nun mehrheitlich uberflussig teilweise gerade weil sie nutzenorientiert war Dies hemmte auch die Verbreitung entsprechenden Wissens in den unteren sozialen Schichten In der zweiten Jahrhunderthalfte wurden aus den Real und Gewerbeschulen Oberrealschulen und Realgymnasien in denen der Anteil von Mathematik Technik und Naturwissenschaft hoher war Die letzten Jahrzehnte waren gepragt von der Auseinandersetzung uber die Gleichrangigkeit zwischen ihnen und den neuhumanistischen Gymnasien Auf der Schulkonferenz von 1890 versuchte man vergeblich die Oberrealschulen als Halbheit abzuschaffen Auf der Konferenz von 1900 wurde ihre Gleichrangigkeit beschlossen Gymnasien erhohten den Anteil naturwissenschaftlich technischer Facher Realgymnasien und Oberrealschulen bauten den Lateinunterricht aus Zeitgleich gab es im Hochschulbereich zwei weitere wichtige Entwicklungen Die Technischen Hochschulen erhohten das Zugangsniveau zum Abitur und waren mit dem Promotionsrecht den alteren Universitaten gleichgestellt 97 Hochschulen Bearbeiten Grundungsdaten polytechnischer Schulen Jahr Name fett gedruckte hatten Vorbildcharakter 1806 Prag1815 Wien1825 Karlsruhe1827 Munchen1828 Dresden1829 Stuttgart1831 Hannover1835 Braunschweig1837 Darmstadt1838 Giessen1855 Chemnitz1855 Zurich1870 Aachen1879 Berlin durch Zusammenschluss desGewerbeinstituts 1821 und der Bauakademie 1799 1904 Danzig1910 BreslauIm Hochschulbereich gab es zu Beginn des 18 Jahrhunderts nur die aus dem Mittelalter stammenden Universitaten an denen keine naturwissenschaftlich technische Forschung oder Lehre praktiziert wurde Einzige Ausnahme war das Fach der Technologie das im Rahmen der Kameralistik unterrichtet wurde Hier ging es aber mehr um eine Beschreibung der Handwerke Gewerbe und den hier vorherrschenden Methoden und Werkzeuge nicht um ihre Anwendung oder Weiterentwicklung In der zweiten Jahrhunderthalfte wurden drei Bergakademien gegrundet Freiberg 1765 Berlin 1770 Clausthal 1775 Manchmal wird die Bergakademie in Schemnitz im heutigen Slowenien noch dazugezahlt da es damals von den Habsburgern kontrolliert wurde Im Gegensatz zu den Bergschulen hatten sie ein sehr hohes wissenschaftliches Niveau und waren 1783 auch Vorbild fur die Ecole des Mines in Frankreich Obwohl ein Ausbau um weitere technische Facher theoretisch moglich gewesen ware blieben sie fur den weiteren Verlauf der technischen Hochschulbildung ohne Bedeutung Die 1794 in Frankreich gegrundete Ecole Polytechnique entwickelte eine grosse Ausstrahlung und war dann das ausdruckliche Vorbild auf das sich im 19 Jahrhundert die zahlreichen deutschen Hochschulen bei ihrer Grundung beriefen Den dort vorherrschenden Fokus auf Naturwissenschaften und vor allem Mathematik ahmte man allerdings bewusst nicht nach Zum einen fehlte dazu entsprechendes Lehrpersonal zum anderen wollte man Technik nicht ausschliesslich als angewandte Naturwissenschaft lehren sondern auch viele praktische Elemente in den Unterricht integrieren Den Anfang machte 1806 die Polytechnische Schule in Prag Von Bedeutung war allerdings erst die zweite Grundung 1815 in Wien Das Wiener Institut entfaltete eine gewisse Ausstrahlungskraft auf die ubrigen deutschen Klein und Mittelstaaten Hier wich man auch vom Pariser Vorbild ab und integrierte die eigentlichen technischen Vorlesungen direkt in das Institut dessen Organisationsstruktur mit ihren Abteilungen durchaus vergleichbar mit den Fakultaten der Universitaten war 1810 also etwa zur gleichen Zeit wurde in Berlin die humanistische Universitat gegrundet die heutige Humboldt Universitat Die dritte Grundung war 1825 die Polytechnische Schule in Karlsruhe die ahnlich wie das Wiener Institut eine den Universitaten ahnliche Organisation besass und dadurch und durch ihr hohes wissenschaftliches Niveau ebenfalls Vorbildwirkung hatte und eine Grundungswelle ausloste Bis 1835 wurden polytechnische Schulen in Munchen Augsburg Nurnberg Dresden Stuttgart Kassel Hannover Darmstadt und Braunschweig gegrundet Auffallig ist hier dass die meisten in Hauptstadten lagen Die meisten waren in die drei Hauptgebiete gegliedert der Bautechnik der mechanischen Technologie Maschinenbau und der chemischen Technologie Verfahrenstechnik Ihr Niveau war allerdings irgendwo zwischen Gymnasium und Hochschule angesiedelt So wurde fast jeder Schuler aufgenommen und entsprechend der eher niedrigen Vorbildung wurde auch Rechnen Lesen und Allgemeinbildung in Geschichte und Erdkunde unterrichtet In der Mitte des Jahrhunderts erhohten sie ihr Ausbildungsniveau und die Zugangsvoraussetzungen bis zum Ende des Jahrhunderts war die Infinitesimalrechnung fester Bestandteil des Studiums und das Abitur war die Eintrittskarte dafur Mit den Schulern der Gewerbeschulen hatte man jedoch gute Erfahrungen gemacht Diese Erhohung der Zugangsvoraussetzungen resultierte auch ausschliesslich aus dem Wunsch der Ingenieure nach wissenschaftlicher Anerkennung Und dafur war weniger entscheidend bis zu welchem Niveau der Unterricht reichte sondern auf welchem Niveau er begann Ausserdem versuchte man sich moglichst weit an die bereits anerkannten Naturwissenschaften zu halten und erhohte vor allem hier und in der Mathematik Umfang und Niveau der Ausbildung Um diese Theoretisierung machten sich besonders Franz Reuleaux und Franz Grashof verdient Die nachste wichtige Grundung erfolgte 1855 in Zurich Sie hatte eine Hochschulverfassung mit Fakultaten und Senat Nach ihrem Vorbild wurde es ublich Mathematiker und Naturwissenschaftler auf Lehrstuhle zu berufen Ausserdem wurden die meisten Polytechnischen Schulen bis etwa 1870 zu technischen Hochschulen umorganisiert und bis 1890 auch offiziell in Technische Hochschule umbenannt Ab 1860 kritisierten die Ingenieure immer mehr dass die technischen Hochschulen in Preussen dem Handelsministerium unterstanden und als Instrument der Wirtschaftspolitik verstanden wurden und nicht dem Kultusministerium Nach langem Ringen im sogenannten Ressortkrieg wechselte die Zustandigkeit schliesslich Die nachste wichtige Etappe um die wissenschaftliche Gleichberechtigung war dann das Promotionsrecht das den Universitaten vorbehalten war Die Ingenieure und Professoren stilisierten den Konflikt zur Lebensfrage hoch Kritiker aus dem Gewerbe und auch innerhalb der Ingenieurwissenschaften denen die Theoretisierung zu weit ging sprachen von Doktrianismus In den letzten beiden Jahrzehnten wurde die praxisorientierte Stromung starker und eine eigenstandige technische Forschung und dazu eingerichteten Forschungslaboren nach amerikanischem Vorbild wurde eingefuhrt Dies und die gestiegene wirtschaftliche Bedeutung der Technik fur das deutsche Kaiserreich veranlasste 1899 den Kaiser personlich den Streit zu beenden und den Technischen Hochschulen Preussens das Recht zu geben die beiden akademischen Grade Diplomingenieur Dipl Ing und Doktor Ingenieur Dr Ing zu verleihen Die Schreibweise mit Bindestrich und auf deutsch war als Eingestandnis an die Forderungen der Universitaten gedacht zur besseren Unterscheidung ihrer Grade Dr med Dr phil also ohne Bindestrich Die Ingenieure selbst empfanden das Promotionsrecht mit dem zumindest formal die Gleichberechtigung erreicht war als Ritterschlag der Wissenschaft 98 Vereine Bearbeiten Unter den technisch orientierten Vereinen gibt es drei grossere Gruppen Die polytechnischen Vereine sind die altesten und entstanden vor allem im 18 Jahrhundert Ab Mitte des folgenden Jahrhunderts nahm ihre Bedeutung ab Die Gewerbevereine waren Zusammenschlusse der Gewerbetreibenden und entstanden in den Jahrzehnten um 1800 Die letzte Gruppe bilden die Ingenieurvereine die aus zwei Gruppen bestehen Den technisch wissenschaftlichen Vereinen die sich mit einem bestimmten Fachgebiet befassten und den berufspolitischen Vereinen die die berufliche Situation der Ingenieure verbessern sollten Einige waren auch auf beiden Gebieten tatig 99 100 Die polytechnischen Vereine entstanden noch unter dem Einfluss der Aufklarung und verstanden sich oft als patriotische Burgerinitiativen die die heimischen Gewerbe durch technische Bildung fordern wollten die unter erheblichem Konkurrenzdruck aus England und Frankreich standen Dazu gaben sie Vereinszeitschriften heraus und wirkten auch durch Lehrsammlungen Vortrage Preisaufgaben und Ausstellungen Da es noch keine staatliche Aufsicht uber Schulen gab grundeten sie selbst Schulen tendenziell Real und Gewerbeschulen und hatten erheblichen Einfluss auf die Lehrplane Mitglieder waren meist In tel lek tu elle Vertreter der Administration und Hochschulangehorige Adlige fanden sich ausser dem Verdienstadel nicht unter ihnen und auch nicht die Gewerbetreibenden als eigentlich betroffene da die Mitgliedsbeitrage zu hoch waren Lediglich einige Industrielle waren Mitglied Zu den wichtigsten Vertretern gehoren der Verein zur Beforderung des Gewerbefleisses in Preussen der Polytechnische Verein in Bayern und die Hamburgische Gesellschaft zur Beforderung der Kunste und nutzlichen Gewerbe Die technisch wissenschaftlichen Vereine entstanden um einzelne Fachgebiete herum Zu den fruhesten gehoren die lokalen und regionalen Architekten und Ingenieurvereine ab 1824 Sie alle veranstalteten Tagungen hielten Vortrage schrieben Bucher gaben Zeitschriften heraus und waren auf dem Gebiet der Normen und Richtlinien tatig Ausserdem veranstalteten sie Weiterbildungsprogramme fur ihre Mitglieder Teilweise wurden ihnen vom Staat Uberwachungs und Prufungsaufgaben ubertragen Aus diesen Tatigkeiten sind spater die Technischen Uberwachungsvereine hervorgegangen besser bekannt als TUV Zu den wichtigsten und grossten Vertretern gehoren der Verein Deutscher Ingenieure VDI der alle technischen Disziplinen vertreten wollte und sich dadurch von den alteren Vereinen abgrenzte Faktisch waren hier der Maschinenbau und das Bauingenieurwesen vertreten sowie teilweise das Eisenhuttenwesen Die Huttenleute schlossen sich zum Verein deutscher Eisenhuttenleute VdEh zusammen der sich kurzzeitig auch mit dem VDI zusammentat Im Verband Deutscher Elektrotechniker VDE fanden sich die zahlreichen Elektrotechnischen Vereine ETV zusammen Die berufspolitischen Vereine wollten die Situation der Ingenieure verbessern Manche betrieben eine Standespolitik fur ausgewahlte Gruppen wie fur die Ingenieure die im offentlichen Dienst tatig waren Andere versuchten die Ingenieure als ganzes zu vertreten Sie sahen sich gleich von mehreren Seiten diskriminiert Der Adel besetzte alle wichtigen Positionen in Politik und Militar die Juristen waren in der Verwaltung vorherrschend das Bildungsburgertum vertrat die kulturelle Uberlegenheit der humanistischen nicht technischen Bildung und die Kaufleute besetzten alle wichtigen Positionen im Management von Unternehmen Obwohl Technik und Industrie fur die wirtschaftliche und militarische Starke Deutschlands immer wichtiger wurden profitierten die Ingenieure als Gesellschaftliche Gruppe lange kaum davon Zu den wichtigsten Vertretern gehoren der Verein beratender Ingenieure VBI der Bund deutscher Architekten BDA der Verband Deutscher Diplom Ingenieure VDDI der Bund der technisch industriellen Beamten ButiB und der Deutsche Techniker Verband DTV 20 Jahrhundert BearbeitenTechnik Bearbeiten nbsp Ein virtuelles Bauteil in raumlicher 3D Ansicht CAD Programm CATIA nbsp Visualisierung einer FEM Simulation der Verformung eines Autos bei asymmetrischem FrontalaufprallIm 20 Jahrhundert entwickelte sich die Technik rasanter als zuvor mit der Haushalts und Unterhaltungstechnik drang sie auch in neue Lebensbereiche vor Im Bauwesen ging man dazu uber Beton und Stahlbeton vermehrt zu verwenden Die Bauwerke wurden immer grosser und uberstiegen die ihrer Vorganger teilweise deutlich Beispiele sind der Drei Schluchten Staudamm oder der Stuttgarter Fernsehturm Da man nur noch begrenzt auf Erfahrungswissen zuruckgreifen konnte wurde eine wissenschaftliche Durchdringung und Berechnung der Konstruktionen immer wichtiger Im Maschinenbau wurden zu Beginn des Jahrhunderts Nahmaschinen und Fahrrader produziert bald kamen aber Autos Flugzeuge und schliesslich Raketen hinzu Durch ihre grosse Bedeutung entwickelten sich daraus die wissenschaftlichen Gebiete der Automobiltechnik und der Luft und Raumfahrttechnik Bei den Kraftmaschinen ging der Trend von Maschinen mit diskontinuierlicher hin und her Bewegung wie Kolbendampfmaschinen und Kolbenmotoren hin zu Maschinen mit kontinuierlicher meist kreisformiger Bewegung wie die Strahltriebwerken Gas Dampf oder Wasserturbinen die einen hoheren Wirkungsgrad aufweisen Die Turbinen wurden in Kraftwerken eingesetzt und konnten damit viel grossere Energiemengen bereitstellen die nicht nur fur die elektrische Beleuchtung genutzt wurde sondern auch in der Industrie zum Antreiben von Maschinen Die Kerntechnik die aus naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung entstand bedeutete fur die Energietechnik die zu einem neuen Fachgebiet wurde einen weiteren Meilenstein In den letzten Jahrzehnten ging der Trend wieder zu erneuerbaren Energien wie Solar oder Windenergie Daraus entstand die Energie und Umwelttechnik In der Steuerungs und Regelungstechnik entwickelte man Elektronenrohren und durch wissenschaftliche Grundlagenforschung schliesslich die kleineren leichteren und zuverlassigeren Transistoren und Dioden Dadurch wurde es moglich die industrielle Produktion weitgehend zu automatisieren und auch leistungsfahige und erschwingliche Computer zu bauen Der Computer selbst ist nicht nur ein Produkt der Ingenieurwissenschaften und weiteren Gebieten sondern wirkt auch durch seine Anwendungen auf sie zuruck In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde es ublich mit Computern zu konstruieren CAD zu produzieren CIM CNC oder komplexe Berechnungen durchzufuhren FEM 101 Fachgebiete Bearbeiten nbsp Viele neue Disziplinen entstanden als Schnittstellendisziplin zwischen bestehenden Fachgebieten Hier beispielhaft die Mechatronik Bereits gegen Ende des 19 Jahrhunderts begann die Anzahl der technischen Fachgebiete immer schneller zu steigen 1900 waren es etwa 350 Seither sind viele weitere dazugekommen teils durch Ausgrundungen von Teilgebieten Die Werkzeugmaschinen die Teil der mechanischen Technologie waren wurden beispielsweise 1904 zu einem eigenstandigen Forschungs und Lehrgebiet Andere Gebiete entstanden als Schnittstellendisziplinen Zu Beginn des Jahrhunderts arbeiteten in der chemischen Industrie noch Maschinenbauer und Chemiker zusammen Die besonderen Anforderungen an die Apparate chemische Bestandigkeit von Kesseln Rohrleitungen die unter extremen Bedingungen wie hohen Druck und Temperatur sicher arbeiten sollten brachten das neue Gebiet des Chemieingenieurwesens hervor Fliessende Ubergange gibt es uber die Verfahrenstechnik und die Bioverfahrenstechnik zur Biotechnik Viele ursprunglich rein mechanisch arbeitenden Maschinen wie Werkzeugmaschinen oder Autos wurden immer weiter durch Mikroelektronik automatisiert Da man fur Konstruktion und Wartung daher immer haufiger Wissen aus beiden Fachgebieten benotigte entstand ausgehend von Japan die Mechatronik Weitere interdisziplinare Fachgebiete sind die Computerlinguistik und die Medizintechnik Das Wirtschaftsingenieurwesen stellt dagegen ein interdisziplinares Studium dar zwischen Betriebswirtschaft und einer oder mehrerer Ingenieurwissenschaften Die Regelungstechnik und die Systemtheorie weisen die Besonderheit auf dass sie weder auf eine Naturwissenschaft zuruckgehen wie die technische Mechanik oder Elektrotechnik und auch nicht auf in der Praxis existierende Technik wie die Fahrzeugtechnik sondern aus theoretischen ingenieurwissenschaftlichen Forschungen hervorgegangen ist 102 Industrie Ingenieure und Wirtschaft Bearbeiten Ab etwa 1900 stieg die Anzahl der Ingenieure rapide an In Deutschland waren es vor 1914 zwischen 100 000 und 150 000 in den 1930er Jahren 200 000 bis 250 000 um 1980 waren es etwa 370 000 BRD und im Jahre 2000 etwa 650 000 In der DDR gab es 1980 etwa 500 000 Ingenieure nach dortiger Definition Gegen Ende des 19 Jahrhunderts kam es zu Anderungen des Ingenieurberufs die im 20 Jahrhundert immer deutlicher wurden In den grosseren Unternehmen wurden eigenstandige Konstruktionsburos gegrundet Die Konstruktion loste sich damit endgultig von der Fertigung wo zunachst noch Werkmeister und Vorarbeiter die Leitung innehatten Durch Frederick Winslow Taylors sogenannte Wissenschaftliche Betriebsfuhrung oder Taylorismus wurden dann sogenannte Betriebsburos gegrundet in denen Ingenieure die Produktion planten Sie nahmen die Konstruktionsunterlagen entgegen pruften sie auf ihre Durchfuhrbarkeit kummerten sich gegebenenfalls um neue Werkzeuge und Produktionsmittel und gaben dann Auftrage an die Werkstatten weiter Die daraus hervorgegangene Arbeitsvorbereitung wurde auch wissenschaftlich untersucht In Deutschland wurden dazu neue Gesellschaften gegrundet wie das Reichskuratorium fur Wirtschaftlichkeit RKW der Ausschuss fur wirtschaftliche Fertigung AWF oder den Reichsausschuss fur Arbeitsstudien Refa Taylor war das prominenteste Mitglied der sogenannten Rationalisierungsbewegung der es darum ging den Aufwand in Industriebetrieben zu verringern oder den Ertrag zu erhohen Ein wichtiges Instrument war neben den Arbeitsstudien von Taylor Gilbreth und Gantt die Standardisierung und Normung die hohere Stuckzahlen und damit niedrigere Stuckkosten ermoglicht Zunachst fuhrten grossere Unternehmen eigene Hausnormen ein konnten sich aber innerhalb der Branchen nicht einigen Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der damit einhergehenden Kriegswirtschaft wurden diese Hausnormen durch militarische Vorgaben ersetzt Daraus sind in Deutschland die deutschen Industrienormen DIN entstanden Nach dem Krieg waren hier die Ingenieurvereine besonders auf dem Gebiet der Normung tatig Wahrend der Weltwirtschaftskrise zwischen den Weltkriegen kam es zu einer sehr hohen Arbeitslosigkeit Man sprach sogar von Fehlrationalisierung dabei waren auch viele Ingenieure selbst von Arbeitslosigkeit betroffen Die Technokratiebewegung war in den 1920er und 1930er Jahren unter einigen Ingenieuren beliebt besonders in den USA und Deutschland Die wirtschaftliche und politische Elite hatte bei der Fuhrung des Landes versagt und die immer technischer werdende Umwelt gebiete es den Ingenieuren die Fuhrungsrolle zu ubertragen Es bildeten sich sogar kleinere Vereine die dies als politische Forderung formulierten Die meisten Ingenieure waren allerdings ausgesprochen unpolitisch Seit Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte die Technokratiebewegung keine Bedeutung mehr 103 Forschung Bearbeiten Die ingenieurwissenschaftliche Forschung wurde immer weiter ausgebaut In den USA waren daran vor allem private Forschungsinstitute wie das Battelle Institut oder das Mellon Institut und industrielle Forschungslabore beteiligt In Deutschland waren es nach wie vor die Technischen Hochschulen die staatlichen Forschungsgesellschaften wie die Physikalisch Technische Reichsanstalt oder die Kaiser Wilhelm Gesellschaft und ebenfalls industrielle Forschungslabore In den USA etablierte sich ab 1945 das Modell der Assembly Line der Montagelinie oder Fliessbandproduktion als Forschungskonzeption Am Anfang stand die Grundlagenforschung Ihre Ergebnisse sollten uber angewandte Forschung Konstruktion und Produktion zur Vermarktung fuhren Inspiriert wurde das Konzept durch die Erfahrungen mit der Kernwaffentechnik Hier war ein linearer Ablauf von der Entdeckung der Kernspaltung bis zur einsatzfahigen Waffe erkennbar Ab den 1960er Jahren gab es kritische Tone zum Konzept der Assembly Line und zur Bedeutung der Grundlagenforschung Durch Untersuchungen kam man zu dem Ergebnis dass der Anteil der Grundlagenforschung an technischer Innovation bei unter einem Prozent liege und ihre Ergebnisse ausserdem innerhalb von 20 Jahren sich praktisch nicht bemerkbar machen Spatestens gegen Ende des Jahrhunderts begann die Grenze zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung immer weiter zu verschwimmen sodass die Unterscheidung nur noch eine geringe Rolle spielt 104 Deutschland Bearbeiten In Deutschland kam es wegen der Entwicklungen im 19 Jahrhundert und den Ereignissen im Folgenden zu einigen Besonderheiten Ab 1900 wurde das Abitur Zugangsvoraussetzung zum Studium an den Technischen Hochschulen und das Studium selbst stellte fur die Ingenieure den Normalfall dar Facharbeiter die uber die Werkmeisterebene zu Ingenieuren aufstiegen waren die Ausnahme Die meisten betrachteten sich als unpolitische Fachexperten bei einigen waren jedoch auch technokratische Meinungen beliebt Daraus entstand dann beispielsweise der Reichsbund deutscher Technik RDT und der Deutsche Verband technisch wissenschaftlicher Vereine DVT die als Dachverbande fur die Technik fungierten Der VDI entschloss sich nach langem Uberlegen nicht beizutreten Die Nationalsozialisten grundeten als einzige Partei eine eigene Ingenieurorganisation der Kampfbund Deutscher Ingenieure und Techniker KDAI mit etwa 2 000 Mitgliedern 1937 also nach der Machtergreifung hatten etwa 21 000 Ingenieure ein Parteibuch der NSDAP also jeder zehnte Verglichen mit anderen Akademikern waren sie damit unterreprasentiert Nach 1933 kam es an vielen Technischen Hochschulen zur Selbstgleichschaltung Sie setzten die NS Rassenpolitik um drangten judische Mitglieder aus den Hochschulen und gaben sich Verfassungen nach dem Fuhrerprinzip Der bekannte Maschinenbauprofessor Georg Schlesinger wurde bereits 1933 unter abenteuerlichen Anschuldigungen verhaftet Als er im Folgejahr freigelassen wurde nutzte er die Gelegenheit um nach England zu emigrieren Andere Ingenieure stiegen sogar in die hohere Fuhrungsspitze des NS Staates auf Fritz Todt war zunachst fur das Strassenwesen zustandig wurde spater sogar Minister und war Hitler personlich unterstellt Nach seinem Tod 1942 wurde Albert Speer sein Nachfolger Er wurde nach dem Krieg bei den Nurnberger Prozesse zu einer Gefangnisstrafe verurteilt In der Nachkriegszeit betonten viele Ingenieure die Wertneutralitat der Technik und schoben die Verantwortung fur ihre Nutzung der Politik und Gesellschaft zu Das 1970 erlassene Ingenieurgesetz regelte die Nutzung der Bezeichnung Ingenieur Absolventen der zwischenzeitlich in Technische Universitat oder Universitat umbenannten Technischen Hochschulen durften sich Diplom Ingenieur univ nennen mit optionalem Klammerzusatz Die Absolventen der Fachhochschulen dagegen Diplom Ingenieur FH mit verpflichtendem Klammerzusatz Durch die Bologna Reform wurden beide Abschlusse durch das angelsachsische Bachelor Master System ersetzt Die Fachhochschulen benannten sich im Jahr 2000 in university of applied science Universitat fur angewandte Wissenschaft um und unterstreichen damit ihren Anspruch auf Wissenschaftlichkeit wie schon die Technischen Hochschulen im 19 Jahrhundert 105 Forschungsgeschichte BearbeitenAls erster Technikhistoriker gilt heute der Gottinger Professor fur Okonomie und Technologie Johann Beckmann Er hielt den Stand der Technik in seinen Werken fest schrieb aber auch das Buch Beitrage zur Geschichte der Erfindungen Im 19 Jahrhundert begannen die Ingenieure sich mit der Geschichte ihres eigenen Gebietes zu beschaftigen Wichtige Ingenieur Historiker waren Friedrich Klemm und Conrad Matschoss deren Werke teilweise noch heute als Standardwerke gelten Sie schrieben jedoch eher eine blosse Aneinanderreihung bedeutender Erfindungen und Personlichkeiten Auch bei Marx und Engels finden sich technikhistorische Ansatze die aber mehr auf politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen achteten Ab etwa 1960 wurde die Technikgeschichte zu einem geschichtswissenschaftlichen Fachgebiet das von studierten Historikern erforscht wurde und nicht mehr von Ingenieuren Eine grosse Ausnahme entstand durch den Auftrag der SED in der DDR an die Technische Hochschule Dresden die Ingenieure zu Dozenten fur Technikgeschichte ausbilden sollte Aus den folgenden Studien entstand 1990 schliesslich das von Rolf Sonnemann und Gisela Buchheim herausgegebene Werk Geschichte der Technikwissenschaften als erstes und bislang einziges Gesamtwerk Daneben gibt es aber einige Darstellungen seit 1990 die die Geschichte einzelner Disziplinen wie die Elektrotechnik ausfuhrlich behandeln Zur Geschichte der Technischen Hochschulen fehlt ebenfalls noch eine ausfuhrliche Gesamtdarstellung Zu vielen einzelnen Hochschulen gibt es jedoch ausfuhrliche Werke die sich eingehend mit ihnen befassen und haufig zu Jubilaen herausgegeben wurden 106 Ausserdem begannen seit den 1990ern Wissenschaftstheorie und Philosophie sich nicht mehr nur wie im 20 Jahrhundert mit den Naturwissenschaften zu befassen sondern auch die Ingenieurwissenschaften mit einzubeziehen und so zu einer Klarung der inneren Struktur technischen Wissens beizutragen 107 Literatur BearbeitenArmin Hermann Wilhelm Dettmering Hrsg Technik und Kultur VDI Verlag Dusseldorf Band 3 Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft 1991 Band 5 Laetitia Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung 1989 Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Ein Beruf in sechs Jahrtausenden Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 ISBN 3 446 40484 8 Wolfgang Konig Hrsg Propylaen Technikgeschichte Propylaen Berlin 1997 Band 1 Dieter Hagermann Helmuth Schneider Landbau und Handwerk 750 v Chr bis 1000 n Chr Band 2 Karl Heinz Ludwig Volker Schmidtchen Metalle und Macht 1000 bis 1600 Band 3 Akos Paulinyi Ulrich Troitzsch Mechanisierung und Maschinisierung 1600 bis 1840 Band 4 Wolfgang Konig Wolfhard Weber Netzwerke Stahl und Strom 1840 1914 Band 5 Hans Joachim Braun Walter Kaiser Energiewirtschaft Automatisierung Information seit 1914 Einzelnachweise Bearbeiten Sabine Maasen Mario Kaiser Martin Reinhart Barbara Sutter Hrsg Handbuch Wissenschaftssoziologie Springer Wiesbaden 2012 S 111 acatech Hrsg Technikwissenschaften Erkennen Gestalten Verantworten acatech impuls Springer Heidelberg Berlin 2013 S 17 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 25 Ariel M Bagg Eva Cancik Kirschbaum Technische Experten in fruhen Hochkulturen Der Alte Orient In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 14 17 19 21 Ariel M Bagg Eva Cancik Kirschbaum Technische Experten in fruhen Hochkulturen Der Alte Orient In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 29 Ariel M Bagg Eva Cancik Kirschbaum Technische Experten in fruhen Hochkulturen Der Alte Orient In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 11f Ariel M Bagg Eva Cancik Kirschbaum Technische Experten in fruhen Hochkulturen Der Alte Orient In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 10f Ariel M Bagg Eva Cancik Kirschbaum Technische Experten in fruhen Hochkulturen Der Alte Orient In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 9f Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 32 36 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 39 Dieter Hagermann Helmuth Schneider Propylaen Technikgeschichte Band 1 Propylaen Berlin 1997 S 142f 150 Kurt Maul Technisches Wissen in Antike und Mittelalter In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 382 Ariel M Bagg Eva Cancik Kirschbaum Technische Experten in fruhen Hochkulturen Der Alte Orient In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 40f Gunter Spur Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1991 S 58 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 30 Gunter Spur Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1991 S 49 Alois Huning Der Technikbegriff In Friedrich Rapp Hrsg Technik und Philosophie Technik und Kultur Band 1 VDI Verlag Dusseldorf 1990 S 11f Dieter Hagermann Helmuth Schneider Propylaen Technikgeschichte Band 1 Propylaen Berlin 1997 S 176f Alois Huning Die philosophische Tradition In Friedrich Rapp Hrsg Technik und Philosophie VDI Verlag Dusseldorf 1990 S 28 Kurt Maul Technisches Wissen in Antike und Mittelalter In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 383 Dieter Hagermann Helmuth Schneider Propylaen Technikgeschichte Band 1 Propylaen Berlin 1997 S 181f Fritz Kraft Technik und Naturwissenschaften in Antike und Mittelalter In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 225 230 Fritz Kraft Technik und Naturwissenschaften in Antike und Mittelalter In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 382 385 Fritz Kraft Technik und Naturwissenschaften in Antike und Mittelalter In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 387 389 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 36 John Peter Oleson Engineering and technology in the classical world Oxford university press Oxford New York 2008 S 5 Fritz Kraft Technik und Naturwissenschaften in Antike und Mittelalter In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 220 234 Armin Hermann Was wollen die Naturwissenschaften In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 212 Marcus Popplow Unsichere Karrieren Ingenieure im Mittelalter und Fruher Neuzeit 500 1750 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 80 Marcus Popplow Unsichere Karrieren Ingenieure im Mittelalter und Fruher Neuzeit 500 1750 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 72f Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 40 48 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 40 42 65 68 Marcus Popplow Unsichere Karrieren Ingenieure im Mittelalter und Fruher Neuzeit 500 1750 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 71f Fritz Kraft Technik und Naturwissenschaften in Antike und Mittelalter In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 235 237 Alwin Diemer Gert Konig Was ist Wissenschaft In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 15 20 Marcus Popplow Unsichere Karrieren Ingenieure im Mittelalter und Fruher Neuzeit 500 1750 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 92f Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 52 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 48 52 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 61 65 86 89 Charlotte Schonbeck Renaissance Naturwissenschaften und Technik zwischen Tradition und Neubeginn In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 252 Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 58 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 91 94 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 83f Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 47 Marcus Popplow Unsichere Karrieren Ingenieure im Mittelalter und Fruher Neuzeit 500 1750 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 89 Charlotte Schonbeck Renaissance Naturwissenschaften und Technik zwischen Tradition und Neubeginn In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 258 Gerhard Zweckbronner Technische Wissenschaft im Industrialisierungsprozess bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 401 Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 54f Marcus Popplow Unsichere Karrieren Ingenieure im Mittelalter und Fruher Neuzeit 500 1750 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 116f Ulrich Troitzsch Technischer Wandel in Staat und Gesellschaft zwischen 1600 und 1750 In Akos Paulinyi Ulrich Troitzsch Propylaen Technikgeschichte Band 3 S 45 47 249 264 Marcus Popplow Unsichere Karrieren Ingenieure im Mittelalter und Fruher Neuzeit 500 1750 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 108 118 Charlotte Schonbeck Renaissance Naturwissenschaften und Technik zwischen Tradition und Neubeginn In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 244 251 Alois Huning Die philosophische Tradition In Friedrich Rapp Hrsg Technik und Philosophie VDI Verlag Dusseldorf 1990 S 31 33 Alois Huning Die philosophische Tradition In Friedrich Rapp Hrsg Technik und Philosophie VDI Verlag Dusseldorf 1990 S 33 35 Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 217f Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 55 59 Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 56 Andreas Kleinert Technik und Naturwissenschaft im 17 und 18 Jahrhundert In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 278f Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 57f Ulrich Troitzsch Technischer Wandel in Staat und Gesellschaft zwischen 1600 und 1750 In Wolfgang Konig Hrsg Propylaen Technikgeschichte Band 3 S 264 267 259 261 Andreas Kleinert Technik und Naturwissenschaft im 17 und 18 Jahrhundert In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 282f Andreas Kleinert Technik und Naturwissenschaft im 17 und 18 Jahrhundert In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 285 288 Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik S 50 57f Gideon Freudenthal Oliver Schlaudt Das materialistische Programm Sabine Maasen Mario Kaiser Martin Reinhart Barbara Sutter Hrsg Handbuch Wissenschaftssoziologie Springer Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 531 17443 3 S 38 40 S 35 45 Propylaen Technikgeschichte Band 3 S 231 240 Wolfgang Konig Vom Staatsdiener zum Industrieangestellten Die Ingenieure in Frankreich und Deutschland 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 179 184 Wolfgang Konig Vom Staatsdiener zum Industrieangestellten Die Ingenieure in Frankreich und Deutschland 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 190 192 P W Musgrave Technical Change the Labour Force and Education Oxford 1967 Lothar Gall Hrsg Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 70 Christian Kleinschmidt Technik und Wirtschaft im 19 und 20 Jahrhundert Oldenbourg Verlag Munchen 2007 S 1 26 Beitrage in Wolfgang Konig Hrsg Propylaen Technikgeschichte Propylaen Berlin 1997 Band 3 Ulrich Troitzsch Technischer Wandel in Staat und Gesellschaft zwischen 1600 und 1750 S 280 337 383 428 Band 4 Netzwerke Stahl und Strom 1840 1914 Weber Verkurzung von Zeit und Raum Techniken ohne Balance zwischen 1840 und 1880 S 59 77 85 108 126 133 Konig Massenproduktion und Technikkonsum Entwicklungslinien und Triebkrafte zwischen 1880 und 1914 S 329 387 Gunter Spur Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1991 S 160 193 233 279 343 362 Konig Massenproduktion und Technikkonsum Entwicklungslinien und Triebkrafte zwischen 1880 und 1914 In Wolfgang Konig Wolfhard Weber Propylaen Technikgeschichte Band 4 Netzwerke Stahl und Strom 1840 1914 Beitrage in Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik S 60 63 Gerhard Zweckbronner Technische Wissenschaft im Industrialisierungsprozess bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts S 405 407 418 422 Daniel Bieber Technikentwicklung und Industriearbeit Campus Verlag Frankfurt New York 1997 S 147 Gerhard Zweckbronner Technische Wissenschaft im Industrialisierungsprozess bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 411 413 Gerhard Zweckbronner Technische Wissenschaft im Industrialisierungsprozess bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 414 416 Gunter Spur Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1991 S 313 325 Gerhard Zweckbronner Technische Wissenschaft im Industrialisierungsprozess bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 422f Gerhard Zweckbronner Technische Wissenschaft im Industrialisierungsprozess bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 415f Gerhard Zweckbronner Technische Wissenschaft im Industrialisierungsprozess bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 424f Beitrage in Laetitia Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung Claus Priesner Polytechnische Vereine und technische Bildung S 235 258 Wolfgang Konig Technische Vereine als Bildungseinrichtung S 260 276 Hans Martin Kirchner Zeitschriftenwesen und technische Bildung S 319 338 insb S 322 Kees Gispen Der gefesselte Prometheus Die Ingenieure in Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 127 175 Kees Gispen Der gefesselte Prometheus Die Ingenieure in Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 136f 140 143 Kees Gispen Der gefesselte Prometheus Die Ingenieure in Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 157 Propylaen Technikgeschichte Band 4 S 398f Kees Gispen Der gefesselte Prometheus Die Ingenieure in Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 148f Propylaen Technikgeschichte Band 4 S 115 400 Gunter Spur Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen Carl Hanser Verlag Munchen Wien 1991 S 329f Kees Gispen Der gefesselte Prometheus Die Ingenieure in Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 150 175 Kees Gispen Der gefesselte Prometheus Die Ingenieure in Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 164 Wolfgang Konig Vom Staatsdiener zum Industrieangestellten Die Ingenieure in Frankreich und Deutschland 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 179 229 Propylaen Technikgeschichte Band 4 S 111f 393ff Karl Heinz Manegold Geschichte der technischen Hochschulen In Laetitio Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung Laetitio Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung S 241f Diverse Beitrage aus Laetitio Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung Helmuth Albrecht Die Anfange eines technischen Bildungssystems Wolf Ekkehard Traebert Technik und allgemeinbildende Schulen Gustav Gruner Entwicklung der technischen Fachschulen Laetitio Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung S 240f Wolf Ekkehard Traebert Technik und allgemeinbildende Schulen In Laetitio Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung S 158 Lothar Gall Hrsg Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 82 Hans Christof Kraus Kultur Bildung und Wissenschaft im 19 Jahrhundert Oldenbourg Verlag Munchen 2008 S 45 Karl Heinz Manegold Geschichte der technischen Hochschulen In Laetitio Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung S 209 231 Wolfgang Konig Vom Staatsdiener zum Industrieangestellten Die Ingenieure in Frankreich und Deutschland 1750 1945 In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 207f Laetitio Boehm Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Bildung S 235 276 Claus Priesner Polytechnische Vereine und technische Bildung Wolfgang Konig Technische Vereine als Bildungseinrichtung Walter Kaiser Ingenieure in der Bundesrepublik Deutschland In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 247 266 Heinz Blenke Technikwissenschaften im Wandel In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 Walter Kaiser Ingenieure in der Bundesrepublik Deutschland In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 217 233 244 Propylaen Technikgeschichte Band 5 S 512 516 Walter Kaiser Ingenieure in der Bundesrepublik Deutschland In Walter Kaiser Wolfgang Konig Hrsg Geschichte des Ingenieurs Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2006 S 217 241 Wolfgang Konig Helmuth Schneider Hrsg Die technikhistorische Forschung in Deutschland von 1800 bis zur Gegenwart kassel university press Kassel 2007 ISBN 978 3 89958 318 2 S 248 293f Volltext PDF 5 1 MB Klaus Kornwachs Hrsg Technologisches Wissen Entstehung Methoden Strukturen Springer Berlin 2010 S 11 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Ingenieurwissenschaften amp oldid 236104837