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Die Bergakademie Schemnitz war eine zwischen 1762 und 1770 gegrundete osterreichische spater ungarische Bergakademie in Schemnitz Banska Stiavnica in der heutigen Mittelslowakei Einstiger Sitz des Rektorats im spaten 19 JahrhundertAkademiegebaude in Banska Stiavnica Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Professoren und weitere Lehrer vor 1848 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenEine direkte Vorlauferin der Bergakademie war die 1735 gegrundete Bergschule Berg Schola die zunachst auf den alteren Ausbildungsformen der zukunftigen Bergbeamten aufbaute Einem Antrag des Prager Bergbeamten Johann Thaddaus Anton Peithner folgend beschlossen die Wiener Zentralbehorden Ende des Jahres 1762 die Grundung einer praktischen Bergschule fur das ganze Habsburgerreich Diese Institution die zu Anfang in einer bescheideneren Form realisiert wurde konnte bis 1770 schrittweise zu einer vollen Bergakademie Namen bis 1770 praktische Lehrschule 1770 1846 Bergakademie 1846 1904 Berg und Forstakademie 1904 1919 Berg und Forsthochschule ausgebaut werden Im Jahr 1763 wurde der aus den osterreichischen Niederlanden stammende Wiener Botaniker und Chemiker Nikolaus Joseph von Jacquin zum ersten Lehrstuhlinhaber am Lehrstuhl fur Chemie Mineralogie und Huttenwesen ernannt Seine Vorlesungen begann er allerdings erst ein Jahr spater 1765 berief die Wiener Hofkammer den Grazer Jesuitenpater Nicolaus Poda von Neuhaus auf den neu errichteten Lehrstuhl fur Mathematik Physik und Mechanik Schliesslich bekam als letzter Professor in dieser Anfangsphase der Bergakademie Christoph Traugott Delius den Lehrstuhl fur Bergbaukunde und Bergkameralistik Mit der Errichtung dieses dritten Lehrstuhls wurde das Ausbildungsangebot entsprechend der damaligen Gliederung des montanistischen Wissens komplettiert Dem ganzen Studium wurde ein verbindlicher Rahmen in Form eines Studienplans gegeben und die Schule wahrscheinlich dem Freiberger Modell folgend zur Bergakademie umbenannt Gleichzeitig mit der 1765 66 gegrundeten Bergakademie in Freiberg Sachsen entstand auf diese Weise die erste akademische Ausbildungsanstalt im Bereich der Montanwissenschaften Besonders im Bereich der chemischen Wissenschaften genoss die Ausbildung auch international hohes Ansehen Unter Jacquins Nachfolgern Giovanni Antonio Scopoli und Anton von Ruprecht hatte die praktische Ausbildung im Laboratorium weiterhin einen besonderen Stellenwert Dies wurde auch von den auslandischen Besuchern anerkannt Die Zahl der Studenten der Akademie wuchs in dieser Zeit bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts kontinuierlich an Diese Tatsache wirkte sich allerdings auf den Unterricht der Bergakademie nicht nur positiv aus Die mangelnde personelle und zeitweise auch vernachlassigte materielle Ausstattung hatte immer grossere negative Auswirkungen auf die Qualitat der Ausbildung Diese Entwicklungen fuhrten zu krisenhaften Erscheinungen denen man Anfang der 1830er und Mitte der 1840er Jahre nicht ganz erfolgreich zu begegnen suchte Es wurden mehrere Reformversuche unternommen die aber erst Mitte des 19 Jahrhunderts systematische Form bekamen Der starke Anstieg anderer technischer Bildungsangebote in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts die massive Krise der Revolutionsjahre 1848 1849 als die meisten Studenten an die neue Montanistische Hochschule in Leoben die heutige Montanuniversitat Leoben abzogen und die Magyarisierung des Unterrichts nach dem osterreichisch ungarischen Ausgleich 1867 drangten die Akademie in Marginalitat die sich auch ausserlich mit dem Niedergang des Schemnitzer Bergbaus verband Um 1900 wurden mehrere vergebliche Initiativen gestartet die Hochschule aus Schemnitz nach Budapest zu verlegen Die Grundung der Tschechoslowakei im Winter 1918 19 fuhrte schliesslich im folgenden Jahr zum Abzug der Professoren nach Sopron in Ungarn wo die Schule bis heute als Westungarische Universitat besteht Im Areal der Hochschule wurde eine Chemie Bergbau und forstwirtschaftliche Fachschule gegrundet die teilweise bis heute betrieben werden Professoren und weitere Lehrer vor 1848 BearbeitenLehrstuhl fur Chemie Mineralogie und Metallurgie 1763 1769 Nikolaus Joseph von Jacquin 1769 1777 Johann Scopoli 1779 1792 Anton Leopold Rupprecht von Eggenberg ung Ruprecht Antal 1792 1810 Michael Ignaz Patzier 1810 1820 Michael Horing 1820 1835 Alois Peter Wehrle 1835 1837 Joseph Ertl als Vertretung 1837 1851 Joseph BachmannLehrstuhl fur Mathematik und Physik 1765 1771 Nicolaus Poda von Neuhaus 1771 1780 Carl Thierenberger 1780 1788 Johann Baptist Szeleczky 1788 1790 Karl Haidinger 1791 1792 Johann Lill als Vertretung 1792 1798 Andreas Prybila 1798 1805 Johann Mohling 1805 1809 Franz Xaver Reichetzer 1809 1833 Joseph Schitko 1834 1841 Johann Adriany als Vertretung 1841 1847 Gyorgy Georg Nyary als Vertretung 1847 1849 Christian DopplerLehrstuhl fur Bergbaukunde und Bergrecht 1770 1772 Christoph Traugott Delius 1772 1777 Johann Thaddaus Anton Peithner 1777 1809 abwechselnd von Professoren der Mathematik und der Chemie unterrichtet 1809 1812 Franz Xaver Reichetzer 1812 1841 Johann Nepomuk Lang von Hanstadt 1841 1844 Ferdinand Landerer als Vertretung 1844 1849 Johann Adriany bis 1847 als Vertretung Forstinstitut 1808 1832 Heinrich David Wilckens 1835 1847 Rudolph von FeistmantelLiteratur BearbeitenGustav Faller Geschichte der koniglichen Berg und Forstakademie in Schemnitz Joerges Schemnitz 1868 Digitalisat Peter Krause Ledersprung und Salamander Bergstudentisches Brauchtum in Schemnitz und Leoben In Bernhard Grun Matthias Stickler Thomas Schindler Hrsg Bergstudenten Geschichte und Brauchtum an den Montanhochschulen in Schemnitz Clausthal Freiberg und Leoben Kleine Schriften der Gemeinschaft fur deutsche Studentengeschichte 16 Koln 2003 S 71 82 Digitalisat Gunther Fettweis Uber die Deklaration der Fortfuhrer des geistigen Erbes der beruhmten Bergakademie in Schemnitz vom 30 November 2001 In res montanorum Zeitschrift des Montanhistorischen Vereins fur Osterreich Heft 40 20067 S 11 27 Peter Konecny Die montanistische Ausbildung in der Habsburgermonarchie 1763 1848 In Hartmut Schleiff Peter Konecny Hrsg Staat Bergbau und Bergakademie Montanexperten im 18 und fruhen 19 Jahrhundert Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Beihefte 223 Franz Steiner Stuttgart 2013 ISBN 978 3 515 10364 0 S 95 124 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergakademie Schemnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 459166666667 18 897777777778 Koordinaten 48 27 33 N 18 53 52 O Normdaten Korperschaft GND 17066 5 lobid OGND AKS LCCN no96068370 VIAF 241196546 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergakademie Schemnitz amp oldid 223103810