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Gesteinshuttenkunde ist die Lehre von der Be und Verarbeitung von Gesteinen und Erden deren Charakter nichtmetallisch ist Die Gesteinshuttenkunde unterteilt sich in Werkstoffkunde und Herstellungsverfahren bzw techniken und ist eine Technologie bei der haufig thermodynamische Verfahren benutzt werden Die Produkte der Gesteinshuttenkunde sind immer durch thermische Einflusse verandert und meistens aus Naturrohstoffen hergestellt Es sind im Wesentlichen Glas Keramik Zement und Hydraulische Bindemittel Feuerfeste Werkstoffe Verbundwerkstoffe CermetsInhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung zur Metallurgie 2 Geschichte 3 Ofentechnik 4 Literatur 5 Lexika 5 1 Fachliteratur 6 Quellen 7 Weblinks 7 1 Institute 7 2 Weitere LinksAbgrenzung zur Metallurgie BearbeitenDie der Gesteinshuttenkunde im weitgehenden Masse zugrunde liegende Silikatchemie unterscheidet sich wesentlich von der Metallurgie deren Ziel die Herstellung von Metallen ist Bei der Silikatchemie handelt es sich in erster Linie um komplexe Aluminosilikatverbindungen und die daraus zu erzielenden Produkte wie zum Beispiel Glas Industriekeramik oder Zement Der reine Werkstoff Silizium oder Aluminium ist nicht das vordergrundige Produktionsziel Geschichte Bearbeiten nbsp Kronleuchter aus MuranoglasDie Herstellung von Keramik und Glas gehort zu den altesten Kulturtechniken der Menschheit und ihre Erzeugnisse waren begehrte Handelsguter Die altesten Keramikgefasse der Welt sind aus der Jomon Kultur Japans nachgewiesen und datieren um 13 000 v Chr Bei Ausgrabungen in Syrien Mumbaqat fand man Keramikofen aus dem 4 Jahrtausend v Chr Schon den Romern war Zement bekannt wahrend die Entwicklung von feuerfesten Materialien erst in der Neuzeit wahrend der Einfuhrung von Stahl und Glasproduktion in industriellem Massstab einsetzte Allerdings war diese Technik was vor allem Glas und Keramik betrifft ein so wichtiger Handelsfaktor dass die Verfahren absolut geheim gehalten wurden Das fuhrte dazu dass es keine unabhangige Lehre an den Universitaten gab Das Muranoglas wurde zur Zeit der Renaissance auf einer von der ubrigen Welt abgeschlossenen Insel vor Venedig hergestellt wobei die Werker als Sklaven der Betreiber behandelt wurden Die italienischen Glasmacher aus Altare in den Ligurischen Alpen wurden beim Geheimnisverrat des Glasmachens streng bestraft Die Strafen reichten vom Einziehen ihres Besitzes bis zu ihrer Totung Die Glasentwicklung zu Beginn des Merkantilismus durch die Compagnie de Saint Gobain und die Porzellanproduktion das Weisse Gold der Meissener Porzellanmanufaktur wurde in streng abgeschotteten Standorten hergestellt in denen eine Geheimhaltungspflicht der Produktionstechniken galt die mit heutigen absolut zu vergleichen sind Auch die auf der Pfaueninsel in Berlin von Johannes Kunckel betriebene und vom Kurfursten Friedrich Wilhelm finanzierte Glashutte stand unter strenger Geheimhaltung Ofentechnik BearbeitenDie Produkte mit deren Herstellung die Gesteinshuttenkunde sich beschaftigt werden alle einer Warmebehandlung unterzogen Entweder werden sie aus kornigen Rohstoffen Glas Zement durch Warmezufuhr geschmolzen und gelautert oder nach der Formgebung Keramik Feuerfestmaterial gebrannt Die dazu benotigte Prozesswarme wird in Ofen erzeugt die mit dem Wandel der Verfahren einer tiefgreifenden technischen Entwicklung unterlagen In den Anfangen der Glas und Keramikherstellung wurden Rundofen benutzt Sie wurden mit Holz beheizt deshalb befanden sich alle europaischen Produktionsstatten in waldreichen Gegenden Die Herstellungsverfahren waren diskontinuierlich es wurde chargenweise gearbeitet wobei die Glasgemenge in grossen Keramikhafen eingeschmolzen wurden Erst durch die Entwicklung von Ofen bei denen eine heisse Flamme oder heisse Verbrennungsgase die oxidierend oder reduzierend eingestellt werden konnen uber das brennstofffreie Schmelzgut streicht konnte eine kontinuierliche Produktion aufgenommen werden Der Ofenraum ist in diesem Fall eine geschlossene feststehende Wanne Wannenofen oder ein drehbarer Zylinder Trommelofen mit stirnseitiger Beschickungs und Entnahmeoffnung Hand in Hand mit dieser Entwicklung ging der Anbau von Regenerativkammern an den Ofen welche die Warmeenergie der austretenden heissen Verbrennungsgase zur Vorwarmung der einstromenden Luft ausnutzten Siemens Martin Ofen Durch die Beherrschung der Elektroschmelze konnte schmelzgegossenes Feuerfestmaterial hergestellt werden das wiederum der modernen Glasofentechnik zugutekam Heutige Ofen sind sowohl als Drehrohrofen Glasofen oder Keramikofen zur Energieeinsparung hochwertig isoliert Als Brennstoff wird Ol oder Gas verwendet wenn nicht das herzustellende Produkt inerte oder reduzierende Atmosphare verlangt in diesem Fall kommen elektrisch beheizte Ofen zum Einsatz Literatur BearbeitenGeorg Horn die Geschichte der Glasindustrie und ihrer Arbeiter Sammlung zur Geschichte der Arbeiter Bd 11 J H W Dietz Nachf Stuttgart 1903Lexika BearbeitenDarmstaedter Ludwig Hrsg Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik in chronologischer Darstellung 2 umgearb u vermehrte Auflage hrsg von L Darmstaedter Berlin Springer 1908Fachliteratur Bearbeiten Hermann Salmang Die physikalischen und chemischen Grundlagen der Glasfabrikation Berlin Springer 1957 Hans Ernst Schwiete unter anderem Uber die Anwendung der Rontgenfluoreszenzanalyse in der Gesteinshuttenkunde unter Berucksichtigung der Nebenbestandteile und Spuren Westdt Verl 1967 G Ondracek Werkstoffkunde Leitfaden fur Studium und Praxis 2 Aufl Expert Verlag 1986 ISBN 3 88508 966 1 Gerald Routschka und Hartmut Wuthnow Taschenbuch Feuerfeste Werkstoffe Vulkan Verlag ISBN 3 8027 3157 3Quellen BearbeitenSiegmar Geiselberger Gegossenes oder gepresstes Glas Glasrelief mit dem Portrat Louis XIV von Bernardo Perrotto Bernardo Perrotto der judische Glasmacher aus Altare das Geschlecht der Gonzaga und die Glasfiguren aus Orleans und Nevers Jan 2002 Pressglas Korrespondenz 2002 1Weblinks BearbeitenInstitute Bearbeiten Institut fur Gesteinshuttenkunde an der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen Institut fur Keramik Glas und Baustofftechnik an der Technischen Universitat Bergakademie Freiberg Lehrstuhl fur Gesteinshuttenkunde an der Montanuniversitat LeobenWeitere Links Bearbeiten Deutsche Glastechnische Gesellschaft Haus der Feuerfestindustrie Meeting of Refractory Experts Freiberg e V Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesteinshuttenkunde amp oldid 222236638