www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel oder Abschnitt wurde wegen inhaltlicher Mangel auf der Qualitatssicherungsseite der Redaktion Geschichte eingetragen dort auch Hinweise zur Abarbeitung dieses Wartungsbausteins Dies geschieht um die Qualitat der Artikel im Themengebiet Geschichte auf ein akzeptables Niveau zu bringen Dabei werden Artikel geloscht die nicht signifikant verbessert werden konnen Bitte hilf mit die Mangel dieses Artikels zu beseitigen und beteilige dich bitte an der Diskussion Die zwei Mauern von Babylon waren der Festungsgurtel der Stadt Babylon Sie gehorten zu den sieben Weltwundern der Antike Nach ihrem Verfall wurden sie aus der Liste gestrichen und durch den Leuchtturm von Alexandria ersetzt In der Gesamtheit betrachtet spricht man nur von einer Mauer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Lage und Form 2 2 Mauerdicke und Hohe 2 3 Lange 2 4 Material 2 5 Verfall 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie babylonischen Mauern Imgur Enlil und Nemed Enlil waren nach den Pyramiden von Gizeh das zweitalteste der sieben Weltwunder Auf Altgriechisch und Latein hiessen sie altgr tὸ teixos toῦ Babylῶnos to teichos tou Babylonos die Mauer Babylons lat Muri Babylonii die Babylonischen Mauern Muri Babylonis die Mauern Babylons Nebukadnezar II erganzte um 600 v Chr mit dem Ostwall Osthaken die Stadtmauern Zu dieser Zeit war Babylon die Hauptstadt des neubabylonischen Reiches Nebukadnezars Ziel war es Babylon grosser und schoner zu machen als es je zuvor eine Stadt war Mit seiner Bautatigkeit ubertraf er seinen Vater Nabopolassar Nach Ansicht Nebukadnezars brauchte die Stadt einen zusatzlichen Wall der die Feinde vor Ehrfurcht erstarren lassen sollte und die Bewohner der Stadt zum Staunen brachte So ist ein antiker Text in Keilschrift von Nebukadnezar erhalten in dem es heisst Was kein Konig vor mir getan hat tat ich 4000 Ellen Land etwa zwei Kilometer seitwarts der Stadt fern unnahbar liess ich eine gewaltige Mauer gen Osten zu Babylon umschliessen Ich vollendete Babylon nbsp Lowe mit gesenktem Schweif Detail der Prozessionsstrasse zum Ischtar Tor im Pergamonmuseum auf einer Briefmarke der DDR 1966Die Errichtung des Walls hatte pragmatische Grunde Bei den Stadten des Altertums handelte es sich um Festungen Ein Mauerring musste den Wohnplatz der Einwohner wie ein schutzender Gurtel einheitlich umspannen Nach Nebukadnezars Tod wurde die Stadt unter Kyros II und Alexander dem Grossen erobert Dabei belagerten beide Herrscher die Stadt bis zu deren Aufgabe um nicht die Mauern berennen zu mussen Als Babylon im Laufe der Zeit zerfiel und von der Weltstadt zu einer Kleinstadt sank am Ende gar zu einem kleinen Dorf schrumpfte verblasste auch die Schonheit und Erhabenheit der einstigen Weltwundermauern Babylons Moglicherweise war der Verfall der Mauern aus grosstenteils ungebrannten Lehmziegeln aufgrund von Zerstorungen und Umwelteinflussen zu Beginn des dritten vorchristlichen Jahrhunderts schon weit fortgeschritten Das ware eine Erklarung dass in der zweitaltesten Aufzahlung der Sieben Weltwunder die babylonischen Mauern gestrichen und dafur der neu errichtete Pharos von Alexandria eingesetzt wurde Endgultig von der Liste entfernt wurden sie erst durch den im Frankenreich lebenden Gregor von Tours im 6 Jahrhundert Von dem ursprunglichen Weltwunder hat sich sichtbar an der Erdoberflache wenig erhalten Mauerreste und weithin verstreute Ziegel zwischen Wuste Bohrturmen und Olleitungen zeugen vom einstigen Prachtbau Forscher gehen davon aus dass unter dem Wustensand noch vieles verborgen ist Aufgrund der unsicheren politischen Lage werden seit 2003 keine weiteren archaologischen Ausgrabungen durchgefuhrt Zur Ara Saddam Husseins wurden um die Ruinen der alten Stadt Babylon neue Mauern gebaut um sie vor unbefugtem Zugriff z B Raubgrabern zu schutzen Zugleich wurden von 1979 bis 2003 Teile des riesigen Areals rekonstruiert etwa den 600 Raume umfassenden Palast Nebukadnezars wie er um 600 v Chr ausgesehen haben konnte Beim Wiederaufbau orientierte man sich an den Planen des deutschen Archaologen Robert Koldewey der im antiken Babylon zwischen 1899 und 1917 umfangreiche Grabungen durchfuhren liess und die Fragmente des beruhmten Ischtar Tores nach Deutschland brachte Das aufwendig restaurierte Ischtar Tor und Teile der Prozessionsstrasse sind heute im Berliner Pergamonmuseum ausgestellt Eine Kopie der Berliner Rekonstruktion steht seit Hussein auch in Babylon Wahrend des Irakkriegs 2003 sind nach der Invasion durch die USA innerhalb des historischen Gelandes der Stadt grosse bis dahin unausgegrabene Flachen z B zu Hubschrauberlandeplatzen planiert worden die jetzt mit Picknicktischen versehen fur Touristen dienen In Unkenntnis wurden diese Flachen durch das Militar wahrscheinlich als Dreckshugel in der Landschaft wahrgenommen 1 Neben Zerstorungen durch soldatische Souvenirjager richteten schwere Militarfahrzeuge grosse Schaden an der Struktur der Prozessionsstrasse zum Ischtar Tor an Tausende Sandsacke wurden mit Ausgrabungsmaterial gefullt 2 Ursprunglich sollte der Stutzpunkt die antike Stadt vor Plunderungen schutzen Architektur BearbeitenLage und Form Bearbeiten nbsp Der Plan von Babylon eine Vorstellung von Thomas Stackhouse 1677 1752 Das alte Babylon am Ostufer des Euphrats gelegen war nach Norden Osten und Suden hin befestigt durch Mauern und einen 80 m breiten Wassergraben Nach Westen zu schutzten der Euphrat und der Wall Nebukadnezar liess die bereits bestehenden zwei Grabenmauern seines Vaters um eine dritte erweitern Diese wurde langs der anderen gebaut und mit der Boschungsmauer vereinigt Der Graben reichte bis auf das Grundwasser Der Uferrand wurde mit Asphaltmortel und Brandziegeln gemauert und mit der ursprunglichen Landmauer zusammengefugt Die Ufermauer umgab den Wall von Babylon Auch die ostliche Ufermauer des Arachtu Kanals wurde von Nebukadnezar II vollendet die sein vaterlicher Erzeuger vom Ischtar Tor bis zum Tor des Urasch erbauen liess Auf der Westseite des Euphrats entstand ein neuer Stadtteil der ebenfalls mit Mauern umgeben wurde So entstand ein Festungsviereck durch das der Euphrat floss Daruber hinaus wurde noch weiter draussen eine Aussenmauer gebaut die die ostlichen Vorstadte und vielleicht auch noch bebautes Freiland umschloss wohl um in Kriegszeiten als riesige Fluchtburg dienen zu konnen Mauerdicke und Hohe Bearbeiten Ausgrabungen haben ergeben dass die Ufermauern am Euphrat acht bis zehn Meter dick waren die Befestigungswalle um die Innenstadt herum 17 5 m Die Aussenmauern waren gar 27 bis 30 Meter stark Die Befestigungsanlage um den historischen Stadtkern ragte 25 Meter die Aussenmauer 30 Meter hoch auf Man mauerte innen und aussen hoch und fullte den Zwischenraum mit Schutt und Lehm von Grabenaushub Auf diese Weise entstand eine breite Dammkrone Auf dem 30 Meter starken Wall hinter den schutzenden Turmen Zinnen und Schutzbrustungen wurde ein Fahrweg von mehr als zwolf Metern Breite angelegt den der Belagerer nicht einsehen konnte Es war genugend Platz dafur dass Gespanne ohne sich zu behindern aneinander voruberjagen konnten Wo immer es einem Angreifer gelingen mochte die Mauer uberraschend zu erklimmen konnte der Verteidiger von den Bereitstellungsraumen aus vierspannige Streitwagen heranfuhren Die Stadtmauern waren so dick dass auf der Mauerkrone Streitwagen Quadrigen fahren und wenden konnten Lange Bearbeiten Uber die genauen Ausmasse der Mauern gab es lange nur Spekulationen Der Text Nebukadnezars enthalt keine Masse Das Bauwerk galt als unuberwindlich und fur die Ewigkeit erbaut Was nicht in Vergessenheit geraten sollte war lediglich der ruhmvolle Name des Erbauers Herodot selbst der als recht zuverlassiger Beobachter gilt gibt die Lange der Stadtmauern mit umgerechnet 86 km an Doch diese Lange ist durch die Jahrhunderte immer wieder stark bezweifelt worden entsprache sie doch einem Quadrat von uber 20 km Seitenlange Der deutsche Archaologe Robert Koldewey der Babylon Anfang des 20 Jahrhunderts ausgegraben hat stellte fest dass Herodot mehr als vierfach ubertrieben hat dass die Mauer tatsachlich nur 18 km lang war Wie machtig und gross die Festungsmauern von Babylon waren kann man beim antiken Schriftsteller Pausanias nachlesen Pausanias der die Mauern erst im Zustand des ganzlichen Verfalls gesehen hat nennt sie noch immer ein gewaltiges Bauwerk man sei versucht sich vorzustellen dass Damonen mit ubermenschlichen Kraften sie zerstort hatten Material Bearbeiten Die Mauer war nicht aus tonnenschweren Steinquadern zusammengefugt sondern war grosstenteils aus gebrannten Lehmziegeln geschichtet und mit gestampfter Erde gefullt Zwischenraume stopfte man mit Schutt und Lehm Fur die Griechen die Werksteinmauern auffuhrten sind die Festigungswalle von Babylon gerade deshalb bestaunenswert und mitteilungswurdig gewesen Der romische Satiriker Juvenal schrieb darauf anspielend die Mauern der Weltstadt Babylon seien von Topfern befestigt worden Trotz des einfachen Materials haben sich die Walle aufgrund ihrer enormen Ausmasse dennoch als uberaus standhaft erwiesen Verfall Bearbeiten nbsp Nachbau in Babylon 2001 Mehrere Faktoren fuhrten zum Verfall der Mauern Als der Zahn der Zeit am Bauwerk zu nagen begann erwies sich das Baumaterial als sehr zerbrechlich und immer anfalliger fur Schaden Auch Uberschwemmungen trugen ihren Teil zum Zerfall des Walls bei Streckenweise war die Festungsmauer Damm fur die Fluten des Euphrats Das Wasser loste mit der Zeit das gelockerte Material auf schwemmte Erde fort und hohlte die Walle aus Die fest gefugten Ziegel wurden weithin zerstreut Es entstanden zudem Hugel und Bodenwellen die immer mehr zusammensackten Das gesamte Bauwerk zerbrockelte langsam und wurde so nutzlos Literatur BearbeitenErnst von Khuon Die sieben Weltwunder der Antike In Bodo Harenberg Hrsg Monumente der Welt 213 Monumente aus Geschichte Technik und Natur Chronik Verlag Dortmund 1985 ISBN 3 88379 035 4 Robert Koldewey Das wieder erstehende Babylon Die bisherigen Ergebnisse der deutschen Ausgrabungen Sendschrift der Deutschen Orient Gesellschaft Bd 6 ZDB ID 516555 6 Hinrichs Leipzig 1913 5 uberarbeitete und erweiterte Auflage Herausgegeben von Barthel Hrouda C H Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 31674 3 Einzelnachweise Bearbeiten Zerstorte Kulturschatze www sueddeutsche de 17 Mai 2010 Abgerufen am 2 Mai 2014 Die zweite Zerstorung des grossen Babylon www welt de 19 Juni 2008 Abgerufen am 2 Mai 2014 Weltwunder der Antike Pyramiden von Gizeh Hangende Garten der Semiramis Tempel der Artemis in Ephesos Zeus Statue des Phidias Mausoleum von Halikarnassos Koloss von Rhodos Pharos von Alexandria ersetzte die zuvor zerstorten Mauern von Babylon Siehe auch Weltwunder Die sieben Weltwunder der Antike Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauern von Babylon amp oldid 233283481