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Laetitia Boehm 30 Marz 1930 in Munchen 23 Oktober 2018 ebenda war eine deutsche Historikerin Sie lehrte von 1969 bis zu ihrer Emeritierung 1998 als ordentliche Professorin fur Mittlere und Neuere Geschichte mit besonderer Berucksichtigung der Universitats und Bildungsgeschichte an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Boehm war eine der ersten Geschichtsprofessorinnen in der Bundesrepublik Deutschland Das Grab von Laetitia Boehm auf dem Nordfriedhof Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenNach ihrer Schulzeit in Landsberg am Lech Hamburg Wiesbaden und dem Abitur 1948 in Garmisch Partenkirchen studierte Laetitia Boehm Geschichte Germanistik und Romanistik an den Universitaten Eichstatt und ab 1949 50 in Munchen Sie besuchte unter anderem Lehrveranstaltungen von Alois Dempf Romano Guardini und Franz Schnabel Ihr wichtigster akademischer Lehrer war Johannes Sporl Boehm wurde 1954 bei Sporl mit einer Studie zur Geschichtsschreibung des ersten Kreuzzugs Guibert von Nogent promoviert Sie habilitierte sich 1959 als eine der ersten Historikerinnen Deutschlands mit einer begriffsgeschichtlichen Arbeit im fruhen und hohen Mittelalter An der Munchener Philosophischen Fakultat war sie nach Dorothee Grokenberger und Annelies Kammenhuber erst die dritte Frau die sich habilitierte 1 Bis zu einer Berufung auf einen Lehrstuhl musste sie fast ein Jahrzehnt warten Im Jahr 1965 wurde sie zur ausserplanmassigen Professorin ernannt Nach Studienaufenthalten in Fribourg und Paris wurde Boehm 1969 ordentliche Professorin fur Mittlere und Neuere Geschichte mit besonderer Berucksichtigung der Universitats und Bildungsgeschichte an der Universitat Munchen Damals waren von rund siebzig Mittelalterprofessuren mit Edith Ennen und Laetitia Boehm nur zwei mit Frauen besetzt 2 Zuvor hatte Boehm 1968 einen Ruf auf einen Lehrstuhl der neu gegrundeten Universitat Dusseldorf abgelehnt Von 1973 bis 1975 war mit Boehm erstmals eine Frau Dekanin der Philosophischen Fakultat der LMU Munchen Im Jahr 1998 wurde Boehm emeritiert Zu ihren akademischen Schulern gehorten Ingrid Baumgartner Rainer A Muller Winfried Muller und Helmut Zedelmaier Von 1969 bis 2000 war Boehm zudem Vorstand des Munchner Universitatsarchivs Thematisch arbeitete sie zur mittelalterlichen Historiografie der Geschichte Burgunds dem Erziehungs und Bildungswesen in Mittelalter und Fruher Neuzeit 3 und den Universitaten in der Sattelzeit um 1800 Im Jahr 1971 erschien ihre Geschichte Burgunds die 1979 und 1998 erweitert wieder aufgelegt wurde 4 Sie erforschte die Geschichte der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Dazu betreute sie zu allen Epochen Dissertationen die dann in der von ihr herausgegebenen Schriftenreihe Ludovico Maximilianea erschienen Boehm wurde 1975 als erste Frau ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 5 Seit 2009 war sie ausserdem Mitglied der Kommission fur Wissenschaftsgeschichte dieser Akademie Von 1974 bis 1999 leitete sie die Sektion Geschichte der Gorres Gesellschaft Ausserdem war sie Schriftleiterin des Historischen Jahrbuchs der Gorresgesellschaft Von 1990 bis 1993 war sie Prasidentin der Gesellschaft fur Wissenschaftsgeschichte Sie erhielt die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber 1997 den Bayerischen Verdienstorden 2000 den Ehrenring der Gorres Gesellschaft 2001 und den Bayerischen Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 2008 Schriften BearbeitenMonographien Geschichte Burgunds Politik Staatsbildungen Kultur Kohlhammer Stuttgart 1971 2 erganzte Auflage Kohlhammer Stuttgart 1979 ISBN 978 3 17 005213 0 Lizenzausgabe VMA Verlag Wiesbaden 1998 ISBN 3 928127 62 4 Aufsatzband Gert Melville Rainer A Muller Winfried Muller Hrsg Geschichtsdenken Bildungsgeschichte Wissenschaftsorganisation Ausgewahlte Aufsatze von Laetitia Boehm anlasslich ihres 65 Geburtstages Duncker amp Humblot Berlin 1996 ISBN 3 428 08640 6 Herausgeberschaften mit Johannes Sporl Die Ludwig Maximilians Universitat in ihren Fakultaten Teil 1 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 02702 7 Teil 2 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 04737 0 mit Rainer A Muller Universitaten und Hochschulen in Deutschland Osterreich und der Schweiz Eine Universitatsgeschichte in Einzeldarstellungen Hermes Handlexikon Econ Verlag Dusseldorf u a 1983 ISBN 3 430 11382 2 mit Charlotte Schonbeck Technik und Bildung VDI Verlag Dusseldorf 1989 ISBN 978 3 18 400865 9 Biographisches Lexikon der Ludwig Maximilian Universitat Munchen Teil 1 Ingolstadt Landshut 1472 1826 Duncker amp Humblot Berlin 1998 ISBN 3 428 09267 8 Christoph Besold Synopse der Politik Ubersetzt von Cajetan Cosmann Insel Frankfurt am Main 2000 ISBN 978 3 458 17019 8 mit Gerhard Tausche Von der Donau an die Isar Vorlesungen zur Geschichte der Ludwig Maximilians Universitat 1800 1826 in Landshut Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 978 3 428 11226 5 Literatur BearbeitenBoehm Laetitia In Kurschners Deutscher Gelehrtenkalender Bio bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart Band 1 A G 30 Ausgabe De Gruyter Berlin u a 2018 ISBN 978 3 11 051766 8 S 330 Boehm Laetitia In Friedhelm Golucke Verfasserlexikon zur Studenten und Hochschulgeschichte SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 130 X S 49 51 Anne Christine Nagel Im Schatten des Dritten Reichs Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945 1970 Formen der Erinnerung Band 24 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2005 ISBN 3 525 35583 1 S 267 Winfried Muller Hrsg Universitat und Bildung Festschrift Laetitia Boehm zum 60 Geburtstag PS Serviceleistungen fur Geisteswissenschaften und Medien Munchen 1991 ISBN 3 928045 00 8 Winfried Muller Laetitia Boehm 1930 2018 In Historisches Jahrbuch 139 2019 S 621 624 Helmut Zedelmaier Laetitia Boehm 1930 2018 In Francia 47 2020 S 485 487 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Laetitia Boehm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Laetitia Boehm im Opac der Regesta Imperii Zum Tod von Laetitia Boehm auf der Webseite der Gorres Gesellschaft 24 Oktober 2018 Der Nachlass befindet sich in der Bayerischen StaatsbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Winfried Muller Laetitia Boehm 1930 2018 In Historisches Jahrbuch 139 2019 S 621 624 hier S 621 Anne Christine Nagel Im Schatten des Dritten Reichs Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945 1970 Gottingen 2005 S 267 Vgl etwa Laetitia Boehm Erziehungs und Bildungswesen Westliches Mitteleuropa In Lexikon des Mittelalters Band 3 1986 Sp 2196 2203 Laetitia Boehm Das mittelalterliche Erziehungs und Bildungswesen In Propylaen Geschichte der Literatur Band 2 Die mittelalterliche Welt 600 1400 Berlin 1982 S 143 181 Laetitia Boehm Geschichte Burgunds Politik Staatsbildungen Kultur Stuttgart 1971 Rainer Blasius Dem Konig verpflichtet dem Freistaat verbunden Vor 150 Jahren grundete Maximilian II die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie In Frankfurter Allgemeine Zeitung 30 Mai 2008 Nr 124 S 10 Winfried Muller Laetitia Boehm 1930 2018 In Historisches Jahrbuch 139 2019 S 621 624 hier S 622 Normdaten Person GND 119358344 lobid OGND AKS LCCN n82062766 VIAF 228270712 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boehm LaetitiaKURZBESCHREIBUNG deutsche HistorikerinGEBURTSDATUM 30 Marz 1930GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 23 Oktober 2018STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laetitia Boehm amp oldid 239212032