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Die Geschichte des Elsass einer Region am westlichen Rand des deutschen Sprachraums ist gepragt vom fruchtbaren Einfluss zweier der grossen Kulturraume Europas des germanischen deutschen und romanischen franzosischen Nach der Volkerwanderung zunachst germanisiert und in die kulturellen Stromungen der deutschen Geschichte einbezogen geriet es seit der Neuzeit zunehmend unter die politische Kontrolle des franzosischen Konigreichs wobei es verschiedene aussere Formen durchlief Zu nennen waren das Herzogtum Elsass 7 8 Jahrhundert die beiden Landgrafschaften des Elsass 12 17 Jahrhundert und die fruhneuzeitliche franzosische Provinz Elsass 17 18 Jahrhundert Mit der Herausbildung des Nationalstaats seit der Franzosischen Revolution verstarkten sich die Spannungen und die Region wechselte schliesslich zwischen 1850 und 1950 vier weitere Male ihre politische Zugehorigkeit Das Elsass als Region im Nordosten Frankreichs bis 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Kurzuberblick 2 Bis 1250 Die Entstehung des Elsass 2 1 Bis ca 58 v Chr Vor und Fruhgeschichte 2 2 Ca 58 v Chr 451 n Chr Romisches Reich und Hunnen 2 3 451 925 Alemannien und frankische Reiche 2 4 925 1250 nachkarolingische Kaiserdynastien des Hochmittelalters 3 1250 1789 Vielfalt der Territorien 3 1 Allgemeines 3 2 Spatmittelalter 3 3 Reichskreise 3 4 Reformation und Gegenreformation 3 5 Dreissigjahriger Krieg und teilweiser Ubergang an Frankreich 1633 1714 3 6 18 Jahrhundert 4 Seit 1789 4 1 1789 1815 Revolutionszeit 4 2 1815 1870 4 3 1870 1914 4 4 1914 1918 Erster Weltkrieg 4 5 1918 1945 4 6 Seit 1945 Zeitgeschichte 5 Zeittafel 6 Literatur und Quellenhinweise 6 1 Quelleneditionen 6 2 Nachschlagewerke und Atlanten 6 3 Epochenubergreifende Abhandlungen 6 4 Vor und Fruhgeschichte 6 5 Romische Epoche 6 6 Spatantike und fruhes Mittelalter 6 7 Hohes und spates Mittelalter 6 8 Fruhe Neuzeit 7 EinzelnachweiseKurzuberblick BearbeitenFur einen Schnelluberblick siehe Elsass GeschichteDas heutige Elsass wurde vor etwa 700 000 Jahren erstmals von Menschen besiedelt seit etwa 50 000 Jahren vom Homo sapiens Im 6 Jahrtausend v Chr hielt das Neolithikum Einzug Erste Funde die auf eine politische Oberschicht hindeuten datieren auf etwa 2000 v Chr und etwa 600 v Chr begann die Keltenzeit Das Elsass war eine der Kernregionen der Kelten Zum Ende der keltischen Epoche herrschte fur kurze Zeit Ariovist Danach regierten im heutigen Elsass fur etwa 450 Jahre Romer ca 58 52 v Chr bis ca 405 406 n Chr Nach einer Zeit unklarer und wechselnder Herrschaftsverhaltnisse wurde das Elsass Teil Alemanniens Alemannien fiel in zwei Schritten ans Frankische Reich 496 507 der Nordteil der das Elsass nur tangiert 536 537 nach kurzem ostgotischen Protektorat der ubrige Teil mit dem Elsass Dauerhaft siedelnde Alemannen gab es seit etwa 350 im Sundgau seit dem 5 Jahrhundert auch im ubrigen Elsass Diese wurden anfangs assimiliert ab dem 5 Jahrhundert behielten sie ihre Religion und ihre Sprache Bis zum 7 Jahrhundert gehorte das Elsass zum Herzogtum Alemannien das einen mehr oder weniger autonomen Verwaltungsbezirk des Frankenreiches darstellte Anschliessend vielleicht im Zusammenhang mit dem merowingischen Machtverfall bildete das Elsass bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts ein eigenstandiges Herzogtum unter den Etichonen Im Rahmen der karolingischen Machtdurchdringung wurden im 8 Jahrhundert die beiden elsassischen Gaugrafschaften Nordgau und Sundgau gegrundet Zwischen 843 und 925 kam es im Rahmen der frankischen Reichsteilungen zu einem mehrmaligen Wechsel der Oberherrschaft ab 925 verblieb das Elsass beim Ostfrankischen Reich spater Heiliges Romisches Reich Spatestens 988 wurde das Elsass Teil des Herzogtums Schwaben bei dem es bis zu dessen Ende 1250 verblieb Fur Nord und Sundgau wurde vor 1130 je ein Landgrafenamt eingerichtet sie bestanden bis ins 17 Jahrhundert Nach 1250 entwickelte sich eine Vielzahl unterschiedlicher Territorien die zwischen 1633 erste franzosische Protektionsvertrage und Stationierung von Militar und 1697 1714 Friedensschlusse bestatigen die franzosischen Eroberungen mehrheitlich unter franzosische Oberherrschaft gelangten Die franzosische Provinz Elsass wurde eingerichtet ihre Grenzen wichen von denen der fruheren Landgrafschaften teilweise ab Zu Beginn der Franzosischen Revolution wurden 1789 alle politischen Sonderrechte abgeschafft und 1790 die beiden Departements Haut Rhin und Bas Rhin geschaffen Ihre Grenzen stimmten bald nicht mehr uberall mit denen der fruheren Provinz Elsass uberein 1794 kam die Grafschaft Saarwerden zu Bas Rhin Krummes Elsass 1795 wechselte der Kanton Schirmeck von Bas Rhin zum Departement Vosges 1798 kam das bis dahin schweizerische Mulhausen zum Haut Rhin 1800 kam das Departement Mont Terrible zu Haut Rhin 1814 zum Kanton Bern und 1814 kam Landau von Bas Rhin zunachst zu Osterreich und 1816 an Bayern Zwischen 1871 und 1918 gehorte das Elsass als Teil von Elsass Lothringen zum von Preussen gefuhrten deutschen Kaiserreich Aus den franzosischen Departements Bas Rhin und Haut Rhin wurden dabei die elsass lothringischen Bezirke Unterelsass und Oberelsass Dabei waren die Grenzen verandert worden die zu Haut Rhin gehorende Region um Belfort blieb als Territoire de Belfort bei Frankreich und kleinere zum Departement Vosges gehorende Teile vor allem das obere Breuschtal kamen zum Bezirk Unterelsass 1918 kamen die beiden elsassischen Bezirke wieder als Departements zu Frankreich die Grenzen wurden nun jedoch nicht verandert 1940 1944 war das Elsass von der Wehrmacht besetzt wurde deutscher Zivilverwaltung unterstellt und Teil des NSDAP Gaus Baden Elsass faktisch also annektiert Mit der Befreiung des Elsass durch amerikanische Truppen im Fruhjahr 1945 gelangte es an Frankreich zuruck Meine Vorfahren sagte Streib jedenfalls die deutschen kamen soweit ich weiss aus dem Elsass Das ist der Zipfel der mal zu Deutschland und mal zu Frankreich gehort je nachdem wer gerade den letzten Krieg gewonnen hat Tony Hillerman Geistertanzer 1972 wurde aus den beiden rheinischen Departements die Region Elsass gegrundet Damit wurde die Bezeichnung Elsass erstmals seit der Aufhebung der franzosischen Provinzen Ende des 18 Jahrhunderts wieder Name eines politischen Territoriums Frankreichs 1979 wurde Strassburg Sitz des Europaischen Parlaments Die Grenzkontrollen zu Deutschland fielen 1995 weg Zum 1 Januar 2016 wurde im Zuge einer Territorialreform die Region Elsass aufgelost und in die Region Grand Est eingegliedert Bis 1250 Die Entstehung des Elsass BearbeitenBis ca 58 v Chr Vor und Fruhgeschichte Bearbeiten nbsp Das heutige Elsass war ein Kernraum der Kelten Die orange Zone zeigt die Ausgangsregion zur Latenezeit Das grune Gebiet zeigt die keltische Einflusszone um 1000 v Chr das rote die bis etwa 400 v Chr Die Vor und Fruhgeschichte ist gepragt durch das Auftreten des Menschen mehrere scharfe Klimawechsel mit Kaltzeiten und die Etablierung keltischer und germanischer Bevolkerungsgruppen Die heutige Region Elsass wurde etwa vor mindestens 700 000 Jahren erstmals von Menschen vor etwa 50 000 Jahren vom Homo sapiens besiedelt Nach der letzten Kaltzeit stellte sich etwa 10 000 v Chr das im Wesentlichen bis ins 18 Jahrhundert bestehende Landschaftsbild ein Die neolithische Revolution Beginn des Sesshaftigkeit und Einfuhrung von Ackerbau und Viehzucht hielt im 6 Jahrtausend v Chr Einzug Aus der Bronzezeit datieren erste Funde die auf eine politische Oberschicht hindeuten etwa 2000 v Chr Fur die in der Eisenzeit liegende etwa 550 jahrige keltische Periode die im Elsass von etwa 600 bis 58 52 v Chr dauerte vermutet man das Vorherrschen kleiner Territorien Zeugnisse dieser Zeit sind die mur paien Heidenmauer genannten Uberreste Odilienberg Frankenburg Taennchel Um 110 v Chr zogen die Kimbern und andere Germanengruppen durch das heutige Elsass Im ersten vorchristlichen Jahrhundert siedelten im mittleren und nordlichen auch die germanischen Triboker Der Suden des Elsass gehorte in dieser Zeit zum Gebiet der keltischen Sequaner deren Zentrum sich um Besancon befand Etwa 71 v Chr uberschritt der Germane Ariovist als Soldnerfuhrer den Oberrhein In der Folge baute er seine Machtstellung im Elsass und benachbarten Regionen aus Weitere germanische Gruppen liessen sich in seinem Herrschaftsbereich nieder Ca 58 v Chr 451 n Chr Romisches Reich und Hunnen Bearbeiten Die romische Epoche ist gekennzeichnet durch die Latinisierung der keltischen und germanischen Gruppen die Lage an der Aussengrenze des romischen Reiches und die damit verbundenen Auseinandersetzungen mit neu zustromenden germanischen Gruppen Nachdem die Sequaner die Romer um Unterstutzung gegen Ariovist gebeten hatten besiegte Julius Caesar 58 v Chr vermutlich bei Mulhausen Ariovist Bis 52 v Chr eroberte Caesar das nun so genannte Gallien Das Elsass war jetzt Teil des romischen Herrschaftsgebiets bei dem es bis ins 5 Jahrhundert verblieb In diesen etwa 450 Jahren war der Rhein anfangs und dann wieder seit dem 3 Jahrhundert romische Reichsgrenze Gewinn und Verlust der agri decumates Durch Latinisierung der keltischen Gruppen entwickelte sich eine galloromische Bevolkerung die seit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert auch erste germanische Gruppen assimilierte Auch die seit etwa 350 dauerhaft siedelnden Alamannen verschmolzen vorerst mit der galloromischen Kultur Sie entwickelten nur im heutigen Sundgau eine Art vorstaatlicher und vorfrankischer Eigenstandigkeit nbsp Romische Provinzen um 395Anfangs standen die eroberten Gebiete unter Militarverwaltung Im Jahre 89 oder 90 wurde die Provinz Germania superior Obergermanien gegrundet zu der auch das heutige Elsass kam Im Zuge der diokletianischen Reichsreform wurde das sudliche Elsass 297 der Provinz Maxima Sequanorum das nordliche der Provinz Germania prima Germania I zugewiesen Die dabei gezogene Provinzgrenze Landgraben sudlich von Schlettstadt entspricht weitestgehend den spateren bzw heutigen Grenzen zwischen Sundgau sudliches Oberelsass spater Haut Rhin auf der einen und Nordgau Unterelsass spater Bas Rhin auf der anderen Seite Beide Provinzen gehorten zur Diozese Gallien Unter den Romern wurden Militarlager Zivilsiedlungen und Strassen angelegt Im Jahre 12 v Chr war beispielsweise Argentoratum gegrundet worden die Vorgangersiedlung von Strassburg Seit der Mitte des 3 Jahrhunderts kam es in unregelmassigen Abstanden zu Einbruchen der Alemannen mit denen romische Heere einige kriegerische Auseinandersetzungen zu bewaltigen hatten Dabei musste der Rhein als Grenze wiederholt wiederhergestellt werden 405 und 406 zog der romische Heermeister Stilicho die romischen Truppen vom Oberrhein ab um dem westgotischen Angriff auf Italien begegnen zu konnen Spater wanderten weitere Alemannen ein weiter im Norden Burgunden die diesmal Sprache und Religion beibehielten Inwieweit es bereits jetzt zu einem Uberwiegen der germanischen Bevolkerung gegenuber der galloromischen Bevolkerung kam ist offen Auch die Art und Weise ihres Zusammenlebens ist nicht naher beleuchtet 435 brachte der romische Heermeister Aetius im Bundnis mit den Hunnen Gallien wieder unter romische Oberhoheit Die tatsachliche Macht uber das Elsass lag in der Folgezeit jedoch mehr bei den Hunnen als bei den Romern Seit 441 wurden die Hunnen von Attila angefuhrt Nach dem romisch frankisch westgotischen Sieg uber Attila und die mit ihm verbundeten Alemannen in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 endete die hunnische Herrschaft im Elsass 451 925 Alemannien und frankische Reiche Bearbeiten Hauptmerkmale dieser Periode sind die lockere Etablierung Alemanniens anfangs selbstandig dann aber rasch als Teil des Frankenreiches die Christianisierung mit Bischofssitzen und Klostergrundungen der kurzzeitige Bestand eines elsassischen Herzogtums die karolingische Machtorganisation durch die Gaugrafschaften sowie die letztliche Zuordnung des Elsass zum Ostfrankenreich nbsp Ausdehnung der Alemannen zwischen dem 3 und 6 Jahrhundert nbsp Ausdehnung des Frankischen Reiches zwischen 481 und 814Nach dem Abzug der Hunnen wurde das Elsass nun vermutlich von Alemannen und teilweise auch von galloromischen Gruppen kontrolliert da die Romer im Elsass keine Herrschaft mehr hielten Vermutlich seit dem Ende des Westromischen Reiches im Jahr 476 endete der letzte noch verbliebene romische Einfluss Alemannien der von Alemannen bewohnte und kontrollierte Raum reichte im Norden bis ins Maingebiet Ab wann und unter welchen Voraussetzungen das Elsass als Teil Alemanniens angesehen werden kann ist offen vermutlich fruhestens 451 Die alemannischen Anfuhrer die meist gleichzeitig uber verschiedene Gebiete Alemanniens herrschten wurden von romischen Chronisten rex Konig oder dux Herzog genannt Ab etwa 500 erfolgte eine starke Zuwanderung germanischer Siedler ins Elsass die spatestens nun die galloromische Bevolkerung nach und nach uberwogen Ein Konflikt mit dem benachbarten Frankenreich der Merowinger fuhrte nach Gregor von Tours irgendwann zwischen 496 und 507 in der Schlacht von Zulpich zu einer entscheidenden Niederlage der Alemannen gegen die Franken Das nordliche Alemannien im Elsass der ungefahr nordlich des Hagenauer Forstes gelegene Teil wurde daraufhin frankisch Der sudliche Teil auf den sich der Name Alemannien reduziert wurde ostgotisches Protektorat 536 537 fiel auch dieses Alemannien ans Frankenreich Die Alemannen wurden nun christianisiert Dabei spielten die Bistumer und Bischofsstadte Strassburg iroschottische Missionare Arbogast spates 6 Jh Florentius Basel Speyer und Metz sowie die ersten elsassischen Kloster eine wichtige Rolle 6 Jh Surburg Niederhaslach Maursmunster 7 Jh Munster Weissenburg Hohenburg Ebersmunster fruhes 8 Jh Honau Murbach Einer der Missionare war Columban der Jungere ein weiterer Leobard Die Grenze zwischen dem Bistum Strassburg und dem Bistum Speyer am Hagenauer Forst geht vermutlich auf die nach der Schlacht von Zulpich 536 537 gezogene neue Nordgrenze Alemanniens zuruck die westlich des Rheins gleichzeitig die damalige Nordgrenze des Elsass darstellte Aber bereits vor Zulpich haben die nordlichen linksrheinischen Gebiete vermutlich nicht unter alemannischer sondern burgundischer Kontrolle gestanden Speyergau Die alteste bekannte Erwahnung des Elsassnamens ist die bei Fredegar uberlieferte Bezeichnung Alesaciones die auf 610 datiert wird 1 Mit der Unterwerfung der Alemannen durch die Franken endete deren Souveranitat es wurden aber unregelmassig durch den frankischen Konig Herzoge fur das alemannische Gebiet eingesetzt Darunter ab dem Jahr 628 der kaum schriftlich fassbare Gundoin Gunzo Das Elsass zahlte wohl bis zur Mitte des 7 Jahrhunderts zum bis 746 bestehenden Herzogtum Alemannien danach existierte bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts unter den Etichonen ein elsassisches Herzogtum Seit dem Beginn des 7 Jahrhunderts genoss Alemannien bzw das Elsass aufgrund des Machtzerfalls der Merowinger weitgehende Autonomie Im Rahmen der Erneuerung des Frankenreiches durch die Karolinger endete diese Selbstandigkeit im 8 Jahrhundert Zur Starkung der Zentralmacht wurde das Frankenreich in Verwaltungsbezirke eingeteilt die Gaugrafschaften Im Elsass wurden der Nordgau und der Sundgau Sudgau eingerichtet Die Namensgebung legt nahe dass die Vorstellung eines einheitlichen Elsass bestand die moglicherweise durch das etichonische Herzogtum Elsass geschaffen wurde Sowohl in merowingischer als auch in karolingischer Zeit war das Frankische Reich wiederholt in verschiedene Teilreiche aufgeteilt In merowingischer Zeit bestand beispielsweise Austrasien in karolingischer Zeit Alemannien als Teilkonigreich Ob das Elsass stets zum alemannischen Reichsteil zahlte ist unklar Zur Zeit Karls des Grossen reg 768 814 war das Elsass eine der zentralen Regionen des Frankenreiches Wahrend der Regierungszeit Ludwigs I reg 814 840 wurde zwischen ihm und seinen Sohnen heftig um die Machtteilung gestritten Dabei kam es 833 auf dem Rotfeld zwischen Colmar und Turckheim zum Uberlaufen der Truppen Ludwigs zu jenen seiner Sohne weswegen dieser Ort spater Lugenfeld genannt wurde Die 842 zwischen den Sohnen Ludwig II und Karl II abgeschlossenen Vereinbarungen und Treueschwure die sogenannten Strassburger Eide wurden den Truppen der beiden in Altfranzosisch und Althochdeutsch vorgetragen da diese entweder romanisch oder germanischsprachig waren In der Folge der frankischen Reichsteilungen wechselte das Elsass zwischen 843 und 925 vier Mal die uberregionale politische Zuordnung 843 zum Mittelfrankischen Reich Vertrag von Verdun 870 zum Ostfrankenreich Vertrag von Mersen 913 zum Westfrankenreich und schliesslich 925 wieder zum Ostfrankenreich Ab 877 hatte Hugo der illegitime Sohn Lothars II erfolglos versucht im Elsass eine eigenstandige Herrschaft zu etablieren Zu einem unklaren Zeitpunkt wurden die ursprunglich elsassischen Gebiete im Jura sudlich bis zur Aare und in der Burgundischen Pforte Ajoie vom Elsass abgetrennt und zum Burgund geschlagen 925 1250 nachkarolingische Kaiserdynastien des Hochmittelalters Bearbeiten nbsp Das Germanisch Romische Reich im 10 Jahrhundert nbsp Schwaben und Hochburgund im 10 und 11 JahrhundertDiese Epoche ist gepragt durch die Konsolidierung des Ostfrankenreichs zum spater so genannten Heiligen Romischen Reich HRR und in der Form einiger Kaiserdynastien wie den Staufern die noch relativ starke aber bereits erodierende Zentralgewalt Wieder beim Ostfrankenreich 925 spielte das Elsass anfangs eine politische Sonderrolle 936 oder 950 drangen die Ungarn bis ins Elsass vor Aus dem Ostfrankenreich wurde langsam das Konglomerat des Heiligen Romischen Reiches HRR Spatestens 988 war das Elsass Teil des bis 1250 bestehenden Herzogtums Schwaben Mit dem Ubergang des Konigreichs Burgund 1033 ans Kaiserreich horte das Elsass vorerst auf Grenzland zu sein Strassburg entwickelte sich nach Koln zur zweitgrossten Stadt im Reich Im 12 Jahrhundert wurde das Elsass zu einem der Kernlander des Stauferreichs Die Staufer grundeten zahlreiche Stadte und Burgen In Hagenau wurde eine staufische Pfalz das elsassische Landgericht sowie eine zentrale Verwaltungsstelle installiert Vor 1130 wurde je ein Landgrafenamt fur den Nordgau und den Sundgau geschaffen die Landgrafenwurde im Sundgau wurde an die Habsburger ubertragen 1212 wurde das Elsass als Provinz procura eingerichtet Die kulturelle und wirtschaftliche Blutezeit dauerte bis ins 14 Jahrhundert an 1250 1789 Vielfalt der Territorien BearbeitenAllgemeines Bearbeiten nbsp Das Heilige Romische Reich um 1400 weite Teile des Sundgaus waren habsburgischDiese Epoche zeichnet sich auch in den benachbarten Regionen aus durch den weiteren Ruckgang der Zentralgewalt im Reich zugunsten verschiedener sich etablierender politischer Territorien deren System grundsatzlich auch den Wechsel der Landesherrschaft vom Reich zu Frankreich im 17 Jahrhundert uberdauerte Vor allem durch das Ende der Stauferdynastie zwischen 1250 und 1268 und der damit verbundenen Quasi Auflosung ihres Herzogtums Schwaben aber auch aufgrund des langsamen allgemeinen Zerfalls der Zentralgewalt im Reich bildeten sich nicht nur im Elsass viele verschiedene politische Territorien heraus In diesen festigten sich wie uberall die territoriumsbezogenen Rechte Territorialisierung Diese Territorien monarchische Herrschaften Stadtrepubliken und andere wurden schnell zu den eigentlichen Tragern der wichtigsten politischen Regierungsgewalten Sie agierten unter dem Dach des Reiches Reichstage seit dem 17 Jahrhundert mehrheitlich unter dem des Konigreichs Frankreich und waren in sehr unterschiedlichem Masse an das Reich bzw an Frankreich gebunden Regionale politische Institutionen sind die Landstande und die Reichskreise in der franzosischen Zeit die Intendance der Gouverneur und der Conseil souveraign Zu den wichtigsten Machten des Elsass dieser Epoche kann man zahlen die Furstenhauser Habsburg nur bis 1648 Hanau Lichtenberg Wurttemberg und Rappoltstein die Stadt Strassburg und die Stadte des Zehnstadtebunds Dekapolis die weltlichen Herrschaften der Bistumer Strassburg und Basel und die Furstabtei Murbach sowie die Besitzungen der unterelsassischen Ritterschaft Die Reichsstadt Mulhausen schloss sich 1515 als Zugewandter Ort der alteren Schweizer Eidgenossenschaft an und blieb damit eines der wenigen Gebilde ohne franzosische landesherrliche Rechte bis 1798 Ab etwa dem 13 Jahrhundert begannen sich die beiden Landgrafschaften Ober und Unterelsass unterschiedlich zu entwickeln 2 Wahrend im Oberelsass die Habsburger die seit etwa 1130 den Titel des Landgrafen trugen zur dominierenden Territorialmacht wurden und weite Teile des Oberelsasses unter ihre Herrschaft brachten verlor der Titel des Landgrafen im Unterelsass immer mehr an politischer Bedeutung Formal erwarb der Bischof von Strassburg 1359 durch Kauf den Titel bestatigt durch ausdruckliche konigliche Verleihung 1384 durch Wenzel von Luxemburg jedoch war dieser schon damals kaum noch mit irgendwelchen Herrschaftsrechten verbunden Durch das Fehlen eine Zentralgewalt im Unterelsass erlangte der regelmassig tagende Landtag als Standeversammlung eine grossere Bedeutung Die Ritterschaft des Unterelsass loste sich zu grossen Teilen von der Territorialherrschaft und wurde reichsunmittelbar Spatmittelalter Bearbeiten nbsp Machtbereich Karls des Kuhnen 1465 14771439 1444 und 1445 wurde auch das Elsass von arbeitslos gewordenen Soldnertruppen den Armagnaken durchstreift Wenig spater geriet das Elsass in den Blickwinkel Karls I Karls des Kuhnen der die Territorien seines neuburgundischen Staates im Burgund in Luxemburg und im niederlandischen Raum uber das Elsass und Lothringen zu verbinden gedachte 1469 wurden ihm die habsburgischen Gebiete des Elsass und des Breisgaus verpfandet Das Reich Karls fand jedoch ein schnelles Ende Entscheidend war dabei die Niedere Vereinigung die aus der schweizerischen Eidgenossenschaft den elsassischen Reichsstadten dem Bistum Basel und Herzog Sigismund von Osterreich bestand Nach dem Tod Karls 1477 zerfiel sein Reich die Pfandgebiete im Elsass fielen zuruck an die Habsburger Zwischen 1493 und 1525 kam es wiederholt zu Bauernaufstanden Bundschuh Bewegung Deutscher Bauernkrieg Reichskreise Bearbeiten nbsp Reichskreise um 1548Nach der Einteilung des Heiligen Romischen Reichs in Reichskreise zu Beginn des 16 Jahrhunderts waren viele elsassische Machte im Oberrheinischen Reichskreis organisiert zu dem auch pfalzische lothringische hessische und savoyische Gebiete zahlten Der Rhein bildete die ungefahre Grenze zum Schwabischen Kreis Die habsburgischen Gebiete gehorten zum Osterreichischen Reichskreis die eidgenossischen Gebiete blieben ausserhalb der Kreiseinteilung Reformation und Gegenreformation Bearbeiten Strassburg trat 1523 1524 als erste Stadt der Reformation bei und wurde durch Martin Bucer zu einem evangelischen Zentrum Gemeinsam mit den anderen westoberdeutschen Stadten Konstanz Lindau und Memmingen verfasste Strassburg 1530 die Confessio Tetrapolitana Zahlreiche weitere elsassische Territorien wurden im 16 Jahrhundert protestantisch die wurttembergischen hanauischen und pfalzischen Gebiete Mulhausen u v a Das Elsass wurde auch zu einem Zentrum der Mennoniten Der Isenheimer Altar ist ein Symbol der wirtschaftlichen und kulturellen Blutezeit des fruhen 16 Jahrhunderts 1538 grundete Johannes Sturm in Strassburg das protestantische Gymnasium 1556 Akademie 1621 Universitat Strassburg Auch das Domkapitel des Bistums Strassburg rang im Strassburger Kapitelstreit 1583 1604 um die Einfuhrung der Reformation Im Rahmen der Gegenreformation wurden im 17 Jahrhundert in Hagenau Molsheim Schlettstadt und Ensisheim Jesuitenkollegs eingerichtet Dreissigjahriger Krieg und teilweiser Ubergang an Frankreich 1633 1714 Bearbeiten Zwischen 1633 und 1697 1714 ubernahm das Konigreich Frankreich nach und nach teils durch Vertrage de iure teils durch Annexion de facto in den meisten elsassischen Regionen die Landesherrschaft Die unterhalb der Ebene der Landesherrschaft liegenden Rechte verblieben jedoch teilweise bei den traditionellen Inhabern 1633 begann die franzosische Expansion ins Elsass durch den Abschluss von Protektionsvertragen und darauffolgenden militarischen Besetzungen einiger elsassischer Territorien Handelte es sich zuerst um Gebiete die sich vor dem Vorrucken der schwedischen Truppen unter dem Rheingrafen Otto Ludwig von Salm Kyrburg Morchingen schutzen wollten ubernahm Frankreich nach der schwedischen Niederlage von Nordlingen 1634 auch protestantische Orte die Schutz vor der Ubernahme durch die wiedererstarkten Habsburger suchten Frankreich stieg damit zunachst indirekt ab 1635 offiziell in den Dreissigjahrigen Krieg ein Es unterstutzte den protestantischen Fursten Bernhard von Weimar der 1638 weite Teile des Elsass eroberte und diese als eigene Herrschaft innerhalb des Reiches beanspruchen wollte Nach seinem Tod 1639 ubernahm Frankreich jedoch seine Truppen und die von ihm besetzten Gebiete Der Dreissigjahrige Krieg brachte dem Elsass zahllose Schrecknisse Die Halfte der Bevolkerung kam durch den Krieg ums Leben einige Gebiete wurden entvolkert nbsp 1648 gehorten bereits einige Gebiete zu Frankreich Reichsterritorien habsburgische Gebiete nbsp 1789 gehorten nur wenige Gebiete im Elsass nicht zu FrankreichIm Westfalischen Frieden 1648 trat Habsburg seine elsassischen Rechte und Besitzungen komplett ab also einschliesslich die unter der Landeshoheit liegenden Rechte Ebenso trat Habsburg im Namen des Reiches alle Rechte des Reiches im Elsass ab Diese Rechte Vogteirechte uber die Dekapolis und andere Reichsterritorien wie die von Hagenau aus verwaltete Reichslandvogtei waren jedoch unbestimmte landesherrliche Rechte was in der Folge zu Konflikten zwischen Frankreich und den ehemaligen Reichsstadten der Dekapolis fuhren sollte Wie weit genau die franzosischen Rechte an den abgetretenen Reichsstadten reichten liess der Vertragstext offen was beiden Seiten Raum fur Interpretationen liess Wenngleich Frankreich den Vertrag in seinem Sinn las und die Vogtei restriktiver ausubte als es im Reich ublich war so blieb doch die Stadtverfassung dieser ehemaligen Reichsstadte trotz der herrschenden absolutistischen Doktrin in Teilen bis 1789 erhalten Dieses Ergebnis wird gelegentlich dem kaiserlichen Bevollmachtigten Isaak Volmar zugeschrieben Weitere Eroberungen fuhrte Frankreich vor allem im Rahmen seiner sogenannten Reunionspolitik durch Hierfur waren 1680 Reunionskammern 3 eingerichtet worden die fur die Wiedervereinigung Reunion der elsassischen und anderer Territorien jedoch unter dem Dach Frankreichs sorgen sollten Diese Kammern verfugten in den folgenden Jahren die Reunion nicht franzosischer Gebiete mit bereits zu Frankreich zahlenden Territorien Ob die gewaltsame Besetzung der freien Reichsstadt Strassburg 1681 mitten im Frieden 4 ebenfalls unter dem Vorwand der Reunion erfolgte ist unklar Viele eroberte protestantische Gebiete kamen wieder unter den Einfluss der katholischen Kirche So musste das lutherische Strassburger Munster 1681 bei der franzosischen Besetzung der Stadt an die Katholiken ubergeben werden und wurde wieder Kathedrale des Strassburger Bischofs Zwischen 1671 und 1711 wanderten vor allem aus dem Kanton Bern viele Taufer ein was Strassburg zu einem Zentrum der fruhen Tauferbewegung machte Die Verfolgung der Protestanten in Innerfrankreich nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 fand zwar im Elsass in dieser Weise nicht statt jedoch begunstigte die franzosische Obrigkeit den Katholizismus wo immer moglich 1689 entschloss sich das Reich zum Krieg da Frankreich 1688 auch in der Pfalz einmarschiert war Pfalzischer Erbfolgekrieg Kriegsziel war unter anderem die Beseitigung der Reunionen Im Frieden von Rijswijk 1697 erkannte das Reich jedoch die elsassischen Reunionen der Franzosen an Frankreich raumte die rechtsrheinisch besetzten Orte Breisach am Rhein Freiburg im Breisgau u a und die Reunionen im benachbarten Lothringen behielt aber das Elsass Unter Vauban wurden zahlreiche Festungswerke errichtet so unter anderem die Zitadelle um Strassburg und gegenuber von Breisach die Festung Neuf Brisach 1699 1703 1701 brach der Spanische Erbfolgekrieg aus Die mittlerweile in den Turkenkriegen zur Grossmacht aufgestiegene Erzherzogtum Osterreich versuchte nicht nur die Ubernahme des spanischen Throns durch einen Anjou zu verhindern sondern auch das Elsass fur Osterreich bzw das Reich zuruckzugewinnen Im Frieden von Rastatt 1714 erkannte der Kaiser jedoch abermals den Status quo im Elsass an nbsp Die historischen Provinzen Frankreichs bis 1789Aufgrund der Friedensschlusse von Rijswijk und Rastatt ubernahm Frankreich nun auch de jure die politische Gewalt in den eroberten Gebieten In diesen Friedensschlussen und den diesen vorausgegangenen Kriegen und Jahrzehnten hatte sich eine Schwache des Reiches und der habsburgischen Zentralgewalt im Westen gezeigt die unter anderem in inneren Konflikten und in den Kriegen mit dem Osmanischen Reich im Osten ihre Ursache hatte 18 Jahrhundert Bearbeiten Anfang des 18 Jahrhunderts wanderten zehntausende Elsasser in die menschenleeren Gebiete im damaligen sudlichen Ungarn aus vorwiegend in das Banat und in die Batschka Diese Gebiete waren zuvor durch die Habsburger von den Turken erobert worden 1753 wurde Graf Kaunitz Rietberg Regierungschef im Erzherzogtum Osterreich Er beendete die Feindschaft mit Frankreich daher endeten nun auch die Bemuhungen der Habsburger um das Elsass Die neu gewonnenen Gebiete hatte Frankreich nicht zum eigenen Zollgebiet gezogen Die franzosische Zollgrenze verlief weiterhin uber die Vogesen Viele Herrschaften standen nur unter franzosischer Oberhoheit manche von ihnen konnten weiterhin mehr oder weniger autonom und selbstverwaltet agieren Die Verbindung von einheitlicher Landesherrschaft relativer Selbstandigkeit und dem Verbleib beim uberkommenen Zoll und Wirtschaftsraum waren einige der Faktoren der kulturellen und wirtschaftlichen Blutezeit die das Elsass im 18 Jahrhundert erlebte Seit 1789 Bearbeiten1789 1815 Revolutionszeit Bearbeiten Die Revolutionszeit war von dem Bestreben Frankreichs gepragt den bereits annektierten elsassischen Gebieten des Heiligen Romischen Reichs auch noch die bis dahin unter Reichshoheit verbliebenen elsassischen Territorien anzugliedern 5 6 Die von Landgier getriebenen Bemuhungen der revolutionaren Machthaber weitere Teile des Elsass unter ihre Kontrolle zu bringen und in den franzosischen Zentralstaat zu integrieren sowie ihr grausamer Umgang mit Oppositionellen losten im Elsass zwischen 1789 und 1793 eine Konterrevolution aus 7 Noch 1794 wurde in Paris der im benachbarten Lothringen in dem Dorf Elwingen wohnhafte Archaologe und Numismatiker Dominik de Mory 1738 1794 hingerichtet 8 Zu Beginn der Franzosischen Revolution wurden 1789 im Zuge der Vereinheitlichung und Zentralisierung Frankreichs die uberkommenen Rechte der elsassischen Herrschaften abgeschafft beispielsweise die Stadtverfassung Strassburgs und 1790 die beiden Departements Haut Rhin und Bas Rhin gegrundet 1791 trat die Burgerliche Verfassung fur ganz Frankreich in Kraft die Menschenrechte das Recht auf Privateigentum und das Zensuswahlrecht postulierte Code civil 1793 und 1794 kamen zu Frankreich die bis dahin noch ganz zum Reich gehorenden lothringische Grafschaften Ober Salm 1793 Departement Vosges ein Teil von Obersalm wurde 1871 elsassisch und Saarwerden 1794 bat aus konfessionellen Grunden trotz seiner Lage auf der lothringischen Hochebene erfolgreich um den Anschluss an Bas Rhin heute Krummes Elsass genannt Nach dem Verbot christlicher Riten unter den Jakobinern 1794 gingen Teile der Bevolkerung ins vorlaufige Exil Zu Taufe und Heirat pilgerten vor allem Sundgauer ins solothurnische Mariastein Das Strassburger Munster soll nur knapp dem Abriss entgangen sein Fur Beurkundungen und Gerichtsverhandlungen hatte das Konigreich Frankreich der Bevolkerung im annektierten Teil des Elsass die deutsch war schon am 20 Januar 1685 die Benutzung der franzosischen Sprache vorschreiben wollen Wahrend der Franzosischen Revolution wurde fur die alten wie auch fur die wahrend der Revolution zusatzlich annektierten deutschen Gebiete am linken Rheinufer am 24 Prairial XI nun der allgemeine und ausschliessliche Gebrauch der franzosischen Sprache verfugt 9 1795 wechselte der Kanton Schirmeck vielleicht aus sprachlichen Grunden vom Departement Bas Rhin zum Departement Vosges 1798 wurde die Helvetische Republik gegrundet Mulhausen verlor damit seine Bundnispartner Die Stadt wurde mit einer Handelsblockade belegt worauf sie sich im gleichen Jahr zum Beitritt zur franzosischen Republik entschied Somit waren nun alle Gebiete des Elsass Teil Frankreichs 1800 kam das aufgeloste Departement Mont Terrible mit den Arrondissements Porrentruy und Delemont zum elsassischen Departement Haut Rhin Mit der Einfuhrung des Code civil 1800 wurde das uberkommene Gemeine Recht abgeschafft Insbesondere enteignete Elsasser wanderten 1803 1804 und 1808 massenhaft nach Russland aus Nach den Niederlagen Napoleons wurde auf dem Wiener Kongress auch uber die Zukunft des Elsass verhandelt Der franzosische Diplomat Talleyrand setzte den Verbleib des Elsass bei der wieder hergestellten franzosischen Monarchie durch Die lediglich geringen Grenzveranderungen legten die bis heute gultigen franzosischen Aussengrenzen fest 1814 kamen die seit 1800 zu Haut Rhin gehorenden Gebiete um Porrentruy und Delemont zum Kanton Bern 1815 kamen Landau und weitere kleinere Gebiete im Nordelsass an die bayerische Pfalz Weissenburg Wissembourg verblieb als Grenzstadt bei Frankreich Zweiter Pariser Frieden 1815 1870 Bearbeiten Diese Phase des 19 Jahrhunderts war europaweit gekennzeichnet durch die einsetzende Industrialisierung Monetarisierung und das Wachsen nationalistischer Bewegungen 1834 wurde ein Kanal von Mulhausen nach Strassburg gebaut Die bis 1846 dauernde Bevolkerungsexplosion fuhrte zu Hungersnoten und Auswanderungswellen Viele emigrierten nach Amerika insbesondere nach Texas siehe Castroville Im Jahre 1840 begann der Eisenbahnbau 1841 wurde die Linie Strassburg Mulhausen eroffnet 1844 Mulhausen Basel 1851 Strassburg Nancy und 1855 die Strecken Strassburg Ludwigshafen und Mulhausen Belfort Besancon Im Raum Mulhausen entstand eine Maschinenbauindustrie 1870 1914 Bearbeiten Diese 44 Jahre waren gepragt durch die Zugehorigkeit zum deutschen Kaiserreich und dessen mangelnde Integrationsfahigkeit fortschreitenden Nationalismus und sich ausdehnende Industrialisierung nbsp Das Elsass als Teil Elsass Lothringens rot und des von Preussen blau gefuhrten deutschen Kaiserreichs 1871 1918 Benachbarte Reichsterritorien waren Baden Bayern und Preussen nbsp Elsass Lothringen1870 war es zwischen Frankreich und dem vom Preussen angefuhrten Norddeutschen Bund zum spater so genannten Deutsch Franzosischen Krieg gekommen an dem sich auch die suddeutschen Staaten beteiligten Bei der Bombardierung Strassburgs durch preussische Artillerie wurden einige Gebaude und Kulturschatze zerstort beispielsweise der Hortus Deliciarum Im anschliessenden Frankfurter Frieden von 1871 wurden Teile Ostfrankreichs an das wahrend des Krieges 1871 gegrundete und von Preussen gefuhrte deutsche Kaiserreich abgetreten und in diesem als Reichsland Elsass Lothringen eingerichtet Dabei handelte es sich vor allem um die uberwiegenden Teile der beiden Departements Bas Rhin und Haut Rhin und in etwa um die Nordhalfte des benachbarten Lothringens Aus den Departements Bas Rhin und Haut Rhin wurden die elsass lothringischen Bezirke Unterelsass und Oberelsass Die Grenzziehung erfolgte vor allem unter wirtschaftlichen und militarischen Gesichtspunkten So verblieb das zu Haut Rhin gehorende Belfort mit Umgebung heutiges Territoire de Belfort aufgrund von Wunschen des preussischen Militars kurzestmogliche Grenzlinie zwischen Vogesen und Jura bei Frankreich Kleine Teile des Departements Vosges die zumeist ostlich der Kammlinie der Vogesen im oberen Breuschtal oder westlich davon im oberen Tal der Plaine lagen kamen hingegen zum Bezirk Unterelsass namentlich der bereits bis 1795 zu Haut Rhin gehorende Kanton Schirmeck und Teile des Kantons Saales Schon 1872 kamen die Gemeinden Raon les Leau und Raon sur Plaine wieder zuruck an Frankreich jedoch unter eigenartiger Teilung ihrer Gemeindegebiete indem die auf ihren Gemarkungen liegenden Waldgebiete grosstenteils bei Elsass Lothringen verblieben Innerhalb des als Furstenbund organisierten deutschen Kaiserreiches bildeten die abgetretenen Gebiete kein den anderen Teilstaaten gleichrangiges Gebiet sondern wurden ahnlich einer Kolonie von Behorden des Reichs und Preussens verwaltet Erst 1911 wurde Elsass Lothringen den ubrigen deutschen Teilstaaten verfassungsrechtlich gleichgestellt und erhielt Landesverwaltung Parlament Landtag Landesregierung und Landesverfassung Der Frankfurter Friede beinhaltete auch die sogenannte Option Bis zum Oktober 1872 konnten die Einwohner des neuen Landes Elsass Lothringen entscheiden ob sie franzosische Staatsburger bleiben wollten was bedeutete Elsass Lothringen verlassen zu mussen Fur etwa ein Zehntel der Bevolkerung Elsass Lothringens also circa 161 000 Menschen wurden Optionen bei den Behorden abgegeben etwa 50 000 Burger nahmen sie letztendlich wahr 1872 wurde Elsass Lothringen auch in den Deutschen Zollverein aufgenommen Aufgrund der Industrialisierung wuchsen vor allem die grossen Stadte stark an In Strassburg und Mulhausen wurden typische grunderzeitliche Stadtviertel angelegt Im landlichen Raum hingegen kam es teilweise zu einem Bevolkerungsruckgang Mit der Einfuhrung des Burgerlichen Gesetzbuchs 1900 trat der Code Civil ausser Kraft In Frankreich entstand eine nationalistische Revanchismus Bewegung die sich auch aus Ereignissen wie der Schnabele Affare 1887 speiste Im Umfeld der Kriegsschulddebatte entstand spater eine Legende die besagte dass sich die Regierung unter dem zum Revanchismus tendierenden Raymond Poincare fur einen Krieg zur Ruckgewinnung Elsass Lothringens einsetzte 10 Die Zabern Affare vergiftete 1913 erneut das Verhaltnis zwischen den Elsassern und der Zivilverwaltung 1914 ernannte Wilhelm II mit Johann von Dallwitz zudem einen Kaiserlichen Statthalter fur Elsass Lothringen der die Verfassung von 1911 ablehnte 1914 1918 Erster Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde am 31 Juli 1914 fur Elsass Lothringen der Kriegszustand verhangt 11 Das bedeutete die nahezu vollstandige Entmachtung der elsassisch lothringischen Landesregierung zugunsten einer oft willkurlich agierenden deutschen Militardiktatur Trotz des Verlaufs der Westfront durch das Oberelsass wurde die Region nicht zu einem Hauptkriegsschauplatz Sowohl die deutschen als auch die franzosischen Armeen zeigten gegenuber den Elsassern grosses Misstrauen das sich von beiden Seiten in zahlreichen Repressionen ausserte Im August 1914 war Mulhausen zweimal kurzzeitig von franzosischen Truppen eingenommen dabei wurden zahlreiche Zivilisten in Internierungslager nach Frankreich verschleppt Nach dem Vorwurf auf deutsche Soldaten geschossen zu haben wurden im Mulhauser Vorort Burzweiler sechs Elsasser hingerichtet und 60 Hauser zerstort Die anschliessende Untersuchung zeigte jedoch dass deutsche Truppen aufeinander geschossen hatten Die bald starre Westfront mit ihren Stellungskampfen verlief von der Schweizer Grenze westlich an Mulhausen vorbei durch den Sundgau und quer durch die sudostlichen Vogesen durch das Munstertal zum Col du Bonhomme Etwas weiter nordlich verliess die Front den Vogesenkamm Richtung Lothringen und Belgien Massive Kampfhandlungen fanden nur 1914 und 1915 statt unter anderem im Munstertal und am Hartmannsweilerkopf Viele Orte wurden zerstort unter anderem die Stadt Munster Zahlreiche Soldatenfriedhofe zeugen heute von diesem Krieg In seiner letzten Rede vor dem Reichstag in Berlin 1918 sprach der elsass lothringische Abgeordnete Franz Xaver Haegy im Zusammenhang mit der preussisch deutschen Zeit von einer Fremdherrschaft und bezuglich der politischen Behandlung Elsass Lothringens von verbissener Zahigkeit und giftiger Selbstsicherheit 12 Im November 1918 bildeten sich im Deutschen Reich Arbeiter und Soldatenrate so auch in Strassburg Die Ende 1918 ausgerufene Republik Elsass Lothringen hatte allerdings angesichts des kurz bevorstehenden Einmarsches der franzosischen Truppen weder grossen Ruckhalt noch eine echte historische Perspektive Im Waffenstillstand am 11 November 1918 diktierten die Franzosen den Deutschen die Bedingungen unter anderem hatten sie samtliche besetzten Gebiete sowie das Reichsland Elsass Lothringen binnen 15 Tagen zu raumen 1918 1945 Bearbeiten Diese 27 Jahre wahrende Periode 1918 1945 waren gepragt durch den sich verscharfenden Nationalismus dieser Zeit und die Besetzung durch die Wehrmacht wahrend des Zweiten Weltkrieges nbsp Frankreich 1861 1871 1918 1940 und seit 1945Nach dem Ersten Weltkrieg kam das 1871 abgetretene Gebiet wieder zu Frankreich Das Territoire de Belfort das bis 1871 Teil des nun wieder errichteten Departements Haut Rhin gewesen war wurde nicht wieder mit diesem vereinigt Die reichsdeutschen Beamten und nach 1871 Zugezogene und deren Nachfahren insgesamt 300 000 Menschen mussten das Elsass verlassen Im Gegenzug kehrten viele Menschen zuruck die 1871 nach Frankreich gezogen waren Das politische Leben formierte sich weitgehend anhand der Muster aus der Vorkriegszeit Neben nun zwei liberalen Parteien grundete sich die Zentrumspartei neu als Union populaire republicaine UPR Die sich entwickelnden Ideen einer regionalen Autonomie innerhalb Frankreichs hatten keinen Erfolg Der 1918 gegrundete Elsass Lothringische Nationalrat loste sich bald wieder auf Auch das 1919 gebildete Generalkommissariat verlor schnell an Bedeutung Nach 1924 entstand eine Autonomiebewegung die zuerst konfessionelle dann eher kulturelle auch sprachliche Autonomie einforderte 13 Mitglieder der Autonomiebewegung grundeten 1927 die Autonomistische Landespartei Nach dem sogenannten Komplott Prozess von Colmar die vier Verurteilten wurden nach zwei Monaten begnadigt entstand das parteiubergreifende Bundnis Heimatrechtliche Volksfront deren Vertreter 1929 in Colmar und Strassburg zum Burgermeister gewahlt wurden Aufgrund des Sympathisierens der Autonomistischen Landespartei mit der NSDAP zerbrach das Bundnis 1933 durch den Austritt der UPR Zwei Tage nach Beginn des deutschen Uberfalls auf Polen der 1939 den Zweiten Weltkrieg ausloste erfolgte die Kriegserklarung Frankreichs an Deutschland und die Evakuierung grenznaher Regionen nbsp Frankreich Ende 1942Wahrend des Frankreichfeldzuges 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht das Elsass unterstellte es reichsdeutscher Zivilverwaltung als CdZ Gebiet und schloss es dem NSDAP Gau Baden Elsass an Zu nennenswerten Kampfhandlungen kam es im Elsass dabei nicht Eine volkerrechtliche Abtretung des Gebietes durch Frankreich fand nicht statt 45 000 Menschen wurden aus dem Elsass ausgewiesen 1941 richteten die Nazis in den Vogesen das Konzentrationslager Struthof ein Eine Symbolfigur der Politik der NSDAP im Elsass ist Robert Wagner Robert Backfisch Von den zwischen 1942 und 1944 etwa 130 000 als Volksdeutsche in die Wehrmacht und die Waffen SS eingezogenen Elsasser und Lothringer 100 000 Elsasser und 30 000 Lothringer kamen etwa 42 500 um Die Einziehung war volkerrechtswidrig da Staatsangehorige des Kriegsgegners nicht eingezogen werden durfen Die meisten dieser so genannten Malgre nous wurden an der Ostfront eingesetzt Umgekehrt waren zuvor bereits viele Elsasser von der franzosischen Armee eingezogen worden hatten sich dieser freiwillig angeschlossen oder gehorten spater dem franzosischen Widerstand Resistance an Zwischen November 1944 und Februar 1945 wurde das Elsass von alliierten Truppen eingenommen La Liberation und anschliessend wieder unter franzosische Verwaltung gestellt Seit 1945 Zeitgeschichte Bearbeiten Die Epoche nach 1945 ist gekennzeichnet durch die enorme globale wirtschaftliche Entwicklung die damit zusammenhangende europaische Integration und durch franzosische Dezentralisierungsmassnahmen Elsasser die als Angehorige der Wehrmacht oder der Waffen SS in sowjetische Gefangenschaft geraten waren wurden von der Sowjetunion weiterhin als deutsche Kriegsgefangene behandelt Nur wenige konnten unmittelbar nach Kriegsende zuruckkehren Die letzten Gefangenen kehrten erst 1952 zuruck In den 1980er Jahren stellte die deutsche Bundesregierung eine Entschadigung fur wahrend der NS Zeit eingezogene Elsasser zur Verfugung durchschnittlich etwas mehr als 3000 DM pro Berechtigtem nbsp Die sechs Grundungsmitglieder der 1952 geschaffenen Montanunion des Vorlaufers der EUSeit Kriegsende wurde die elsassische Sprache und Kultur von amtlicher und politischer Seite marginalisiert erst 1973 wurde wieder deutschsprachiger Unterricht in den Schulen gestattet sodass ein grosser Teil der Bevolkerung zu Franzosisch als Standardsprache uberging Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft Verstadterung und Einwanderungen aus anderen Teilen Frankreichs sowie Italien Portugal der Turkei und dem Maghreb veranderte sich ausserdem die Zusammensetzung der Bevolkerung 1972 erhielt Frankreich als Gebietskorperschaften 21 Regionen vgl Regionen Frankreichs Die beiden Departements am Rhein bildeten von da an bis ins Jahr 2015 die Region Elsass Region Alsace Damit wurde die Bezeichnung Elsass erstmals seit der Aufhebung der franzosischen Provinzen Ende des 18 Jahrhunderts wieder Name eines politischen Territoriums Frankreichs Das historisch zur Landgrafschaft bzw zur Provinz Elsass und bis 1871 zum Departement Haut Rhin gehorende Territoire de Belfort schloss sich bei der Regionenbildung der Region Franche Comte an In den 1970er Jahren kamen Regionalismus und Umweltbewegungen auf Elsassische und badische Bewegungen arbeiteten gemeinsam gegen die franzosischen und deutschen Reaktorplane am Rhein Das auf badischer Seite geplante Kernkraftwerk Wyhl wurde nicht gebaut hingegen wurde 1974 1977 auf elsassischer Seite das Kernkraftwerk Fessenheim errichtet Die Regionshauptstadt Strassburg wurde 1979 zum Tagungsort des europaischen Parlaments gewahlt was das Elsass zusammen mit dem Benelux zu einer Kernregion der EU macht Im Anschluss an die Einheitliche Europaische Akte 1987 entstand die Oberrheinkonferenz die seitdem grenzuberschreitende Projekte im Rahmen der INTERREG Programme der EU koordiniert Enge wirtschaftliche Verflechtungen zu Nachbarregionen finden sich vor allem in der Regio Basiliensis Dort wurde 1995 die Europaregion RegioTriRhena gegrundet Im Zuge der Umsetzung des Schengener Durchfuhrungsubereinkommens fielen am 26 Marz 1995 im neu entstandenen Schengen Raum die Grenzkontrollen zwischen Frankreich und Deutschland weg Seit 2005 bemuhen sich elsassische und benachbarte Organisationen und Gemeinden mit dem Trinationalen Atomschutzverband TRAS franzosisch L Association trinationale de protection de la population des alentours de Fessenheim ATPN um die Abschaltung des Atomkraftwerks in Fessenheim Seit den 2000er Jahren wurde uber die Zusammenlegung der beiden elsassischen Departements diskutiert Ein Referendum uber die Schaffung einer elsassischen Gebietskorperschaft im Jahr 2013 scheiterte jedoch an der uberwiegenden Ablehnung im Oberelsass Haut Rhin und an der zu geringen Wahlbeteiligung Schliesslich entwickelte die franzosische Zentralregierung unter Prasident Francois Hollande und Premierminister Manuel Valls im Rahmen einer Gebietsreform die die Kosten der Gebietskorperschaften senken sollte die Idee der Schaffung einer grosseren Region unter Einschluss des Elsass Lothringens und der Region Champagne Ardenne Diese wurde trotz heftiger Proteste elsassischer Burger und Politiker zum 1 Januar 2016 geschaffen und erhielt im Sommer 2016 den offiziellen Namen Grand Est Zeittafel BearbeitenDatum Ereignisca 600 58 v Chr Keltische Epoche71 58 v Chr Ariovist58 v Chr 406 n Chr Romische Epoche Latinisierung der Kelten zu galloromischer Bevolkerung einwandernde Germanen werden assimiliert Christianisierung405 406 Abzug der romischen Truppen spater einwandernde Alemannen behalten heidnische Riten und Sprache435 441 Hunnisch romische Herrschaft441 451 Herrschaft Attilas451 ca 496 537 Elsass Teil Alemanniens496 537 843 Elsass Teil des Frankischen Reichs bzw seiner Teilreiche Christianisierung der heidnisch gebliebenen Alemannen6 7 Jahrhundert alemannische HerzogeAnf 7 8 Jahrhundert Alemannien und Elsass relativ autonom und selbstandig7 8 Jahrhundert elsassische Herzoge8 Jahrhundert karolingische Gaugrafschaften Nordgau und Sundgau843 869 Mittelfrankisches Reich869 Versuch Hugos Sohn Ludwigs II einer elsassischen Herrschaft870 913 Ostfrankisches Reich913 925 Westfrankisches Reich925 1633 1794 Ostfrankisches Reich Heiliges Romisches Reich HRR 936 oder 950 Ungarnspatestens 988 1250 Herzogtum Schwabenvor 1130 Einrichtung der Landgrafenamter fur Nordgau und Sundgau1138 1250 Staufer Kaiser Elsass staufisches Kernland staufische Territorien und Verwaltungseinrichtungen Blutezeit bis ins 14 Jahrhundert 12 Jahrhundert Grafenwurde im Sundgau an Habsburgernach 1250 weitere Dezentralisierung der Herrschaftsrechte und Entwicklung verschiedener politischer Territorien Territorialisierung Bestehen dieser Territorialstruktur im Grundsatz bis 1789 17941349 Judenpogrome u a in Basel und Strassburg1354 Zehnstadtebund1439 1444 1445 Einfalle von Armagnaken aus Frankreich1456 Erste Hirsebreifahrt von Zurich nach Strassburg Wiederholung 15761469 1477 Habsburgische Gebiete zum Reich Karls des Kuhnen1493 Bundschuh Bewegung1500 ff Reichskreisefruhes 16 Jahrhundert Blutezeit1515 Mulhausen eidgenossisch16 Jahrhundert Reformation Mennoniten1523 1524 Strassburg reformiert1525 Deutscher Bauernkrieg1530 Confessio Tetrapolitana1538 Grundung des protestantischen Gymnasiums Strassburg 1556 Akademie 1621 Universitat Strassburg 1552 Voyage d Allemagne Heinrichs II von Frankreich bis nach Hagenau und vor Strassburg1583 1604 Strassburger Kapitelstreit17 Jahrhundert Gegenreformation1633 1697 1714 durch Eroberungen und Vertrage kommt der uberwiegende Teil des Elsass und angrenzende Gebiete im Norden an Frankreich1648 Westfalischer Friede habsburgische Gebiete und Reichsrechte an Frankreich1671 1711 Zuzug von Taufern1680 Grundung der Reunionskammern1681 Eroberung Strassburgs durch franzosisches Militar1685 Aufhebung des Edikt von Nantes1688 1697 Pfalzischer Erbfolgekrieg1697 Frieden von Rijswijk das Elsass bleibt bei Frankreich1701 1714 Spanischer Erbfolgekrieg1714 Frieden von Rastatt das Elsass bleibt bei FrankreichAnfang 18 Jahrhundert Auswanderungen ins damalige Ungarn18 Jahrhundert Blutezeitnach 1753 Ende des habsburgischen Anspruches auf das Elsass1789 Beginn der Franzosischen Revolution Aufhebung aller verbliebenen politischen Sonderrechte und Verfassungen1790 Grundung der Departements Bas Rhin und Haut Rhin1791 Burgerliche Verfassung1793 Grafschaft Ober Salm zum Departement Vosges 1871 einige Dorfer Obersalms zum Bezirk Unterelsass 1794 Grafschaft Saarwerden zum Departement Bas Rhin Krummes Elsass letztmals ein Territorium des HRR ans Elsass1795 Kanton Schirmeck wechselt vom Departement Bas Rhin zum Departement Vosges1798 Mulhausen tritt Frankreich bei letztes nicht zu Frankreich gehorendes Gebiet 1800 Departement Mont Terrible mit den Arrondissements Porrentruy und Delemont zum Departement Haut Rhin1800 Code civil1803 1808 Auswanderung nach Russland1814 1815 Wiener Kongress Das Elsass bleibt bei Frankreich 1814 Arrondissements Porrentruy und Delemont des Departements Haut Rhin zum Kanton Bern1815 Zweiter Pariser Frieden Landau und Umgebung an Bayern1 Halfte 19 Jahrhundert Bevolkerungsexplosion Hungersnote Auswanderung nach Amerika1870 Deutsch Franzosischer Krieg und Belagerung von Strassburg1871 1918 Elsass Lothringen ohne Territoire de Belfort mit Kanton Schirmeck und Teilen des Kantons Saales wird Teil des Deutschen Kaiserreiches Bezirke Unterelsass und Oberelsass bis 1911 ohne eigene Verfassung1872 Die Gemeinden Raon sur Plaine und Raon les Leau partiell wieder an Frankreich1872 Elsass Lothringen zum Deutschen Zollverein1900 Burgerliches Gesetzbuch1911 Elsass Lothringische Verfassung1913 Zabern Affare1914 1918 Erster Weltkrieg Frontverlauf durch Bezirk OberelsassNovember 1918 Folgenlose Ausrufung der Republik Elsass Lothringen1919 Das Elsass wird wieder Teil Frankreichs 1927 Grundung der Autonomistischen Landespartei1940 1944 1945 Besetzung durch die Wehrmacht wahrend des Zweiten Weltkriegs1944 1945 Einnahme durch alliierte Truppen1952 Grundung der Montanunion1950er 1960er Wirtschaftlicher Boom global 1972 Grundung der Region Alsace1974 1977 Bauplatzbesetzung in Marckolsheim Bleichemiewerk Dreyeckland Bewegung gegen KKW in Breisach Wyhl Gerstheim Fessenheim gebaut und Kaiseraugst1979 Strassburg wird Sitz des Europaischen Parlaments 1995 Grundung der Europaregion RegioTriRhena1995 Wegfall der Grenzkontrollen nach dem Schengener Abkommen2005 Grundung einer trinationalen Organisation zur Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim2009 Debatte um Aufhebung der Departements und Vereinigung mit der Verwaltung der Region2016 Auflosung der Region und Verschmelzung mit Lothringen und Champagne zu Grand EstLiteratur und Quellenhinweise BearbeitenInnerhalb der Abschnitte chronologisch sortiert Quelleneditionen Bearbeiten Quellen zur Geschichte der Alamannen I VII ubersetzt von Camilla Dirlmeier kommentiert von Gunther Gottlieb 1978 1987 Documents d histoire de l Alsace herausgegeben von Philippe Dollinger 1972 Nachschlagewerke und Atlanten Bearbeiten Michael Erbe Hrsg Das Elsass Stuttgart 2002 Encyclopedie imaginare d Alsace 1998 Encyclopedie de l Alsace I XII 1982 1986 Handbuch der elsassischen Kirchen im Mittelalter herausgegeben von Medard Barth 1963 Elsass Lothringischer Atlas herausgegeben von Georg Wolfram und Werner Gley 1931 Das Reichsland Elsass Lothringen Ortsbeschreibung 1901 1903 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Bernadette Schnitzler Les premiers agriculteurs Le neolithique en Alsace 1993 Gertrud Lenz Bernhard und Helmut Bernhard Das Oberrheingebiet zwischen Caesars Gallischem Krieg und der flavischen Okkupation in Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz 89 1991 Bernadette Schnitzler und Jean Sainty Aux origines de l Alsace Du Paleolithique au Mesolithique in Editions des musees de la ville de Strasbourg 1992 Jean Jacques Wolf Contribution a l etude des etablissements gaulois du Rhin superieur in Revue d Alsace 109 1983 Romische Epoche Bearbeiten Robert Forrer L Alsace romaine 1935 Jean Jacques Hatt L Alsace celtique et romaine 2200 av JC a 450 ap JC 1978 Spatantike und fruhes Mittelalter Bearbeiten Die Alamannen hrsg vom Archaologischen Landesmuseum Baden Wurttemberg Ausstellungskatalog 1997 Andre Marcel Burg Das elsassische Herzogtum in Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 117 1969 Dieter Geuenich Zur Kontinuitat und zu den Grenzen des Alemannischen im Fruhmittelalter in Pankraz Fried u a Hg Die historische Landschaft zwischen Lech und Vogesen 1988 Hohes und spates Mittelalter Bearbeiten Hektor Ammann Von der Wirtschaftsgeltung des Elsass im Mittelalter in Alemannisches Jahrbuch 3 1955 Benoit Jordan La noblesse d Alsace entre la gloire et la vertu 1991 Gerd Mentgen Studien zur Geschichte der Juden im mittelalterlichen Elsass 1995 Dieter Mertens Maximilian I und das Elsass in O Herding u a Hg Die Humanisten in ihrer politischen und sozialen Umwelt 1976 Thomas Seiler Die fruhstaufische Territorialpolitik im Elsass 1995 Hans Peter Sutterle Die Salier und das Elsass Studien zu den Herrschaftsverhaltnissen und zu den politischen Kraften in einer Randregion des Reiches 1002 1125 Peter Lang Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 631 39641 4 Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Bd 1058 14 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Karl Molitor Der Verrath von Breisach 1639 ein Beitrag zur Geschichte des Verlustes der Landgrafschaft im Elsass 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