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Als Isenheimer Altar wird der Wandelaltar aus dem Antoniterkloster in Isenheim franzosisch Issenheim im Oberelsass Departement Haut Rhin bezeichnet der im Musee Unterlinden in Colmar in drei Schauseiten getrennt ausgestellt ist Die Gemalde auf zwei feststehenden und vier drehbaren Altar Flugeln sind das in den Jahren 1512 bis 1516 geschaffene Hauptwerk von Matthias Grunewald eigentlich Mathis Gothart Nithart genannt Grunewald und zugleich eines der bedeutendsten Meisterwerke der deutschen Tafelmalerei Die Skulpturen im Altarschrein werden dem um 1490 in Strassburg tatigen Bildschnitzer Niklaus von Hagenau zugeschrieben Die drei Wandelbilder des Isenheimer Altars in der ursprunglichen AufstellungInhaltsverzeichnis 1 Prasentation des Isenheimer Altars im Colmarer Museum 2 Hintergrund Der Antoniter Orden 3 Geschichte des Isenheimer Altars 4 Konzeption des Isenheimer Altars 4 1 Das erste Wandelbild 4 2 Das zweite Wandelbild 4 3 Das dritte Wandelbild 5 Die Gemalde des ersten Wandelbilds 5 1 Sebastian und Antonius auf den Flugeln des ersten Wandelbilds 5 2 Die Kreuzigung 5 2 1 Darstellung Jesu Christi 5 2 2 Johannes der Taufer 5 2 3 Die ohnmachtig zusammengesunkene Maria 5 2 4 Der Apostel Johannes 5 2 5 Maria Magdalena 6 Das Gemalde auf der Predella des ersten Wandelbilds 7 Die Gemalde des zweiten Wandelbilds 7 1 Linke Bildtafel Verkundigung 7 2 Mittlere Bildtafel Engelskonzert und Menschwerdung Christi 7 3 Rechte Bildtafel Auferstehung Christi 8 Der Altarschrein des dritten Wandelbilds 8 1 Altarschrein mit Antonius flankiert von Augustinus und Hieronymus 8 2 Predella Christus und die zwolf Apostel 8 3 Das Schnitzwerk in den drei Giebelfeldern 9 Die Gemalde auf den beiden Flugeln des dritten Wandelbilds 9 1 Besuch des Antonius bei Paulus von Theben 9 2 Versuchung des Einsiedlers Antonius 10 Nachwirkung 11 Literatur 12 Film 13 Weblinks 14 EinzelnachweisePrasentation des Isenheimer Altars im Colmarer Museum BearbeitenDie einzelnen Teile des Retabels von Isenheim bestehend aus elf gemalten Tafeln und den geschnitzten Figuren sind heute im Musee Unterlinden in drei Gruppierungen auf je einem eigenen Sockel ausgestellt wobei der ursprungliche Zustand mit den beweglichen Altarflugeln aufgegeben werden musste zugunsten einer getrennten Aufstellung der einzelnen Tafelbilder um alle Schauseiten gleichzeitig und im selben Raum prasentieren zu konnen Erste Schauseite Kreuzigung Jesu Christi auf den geschlossenen Altarflugeln Mitteltafel Zu beiden Seiten die feststehenden seitlichen Flugelbilder mit dem Martyrer Sebastian und dem Einsiedler Antonius Sockelgemalde in der Predella Beweinung Christi Ursprungliche Ruckseiten der Mitteltafel Verkundigung des Herrn und Auferstehung Jesu Christi als linkes und rechtes Flugelbild der zweiten Schauseite bei geoffneten ausseren Flugelturen Zweite Schauseite Engelskonzert und Menschwerdung Christi auf den geschlossenen inneren Altarflugeln Mitteltafel daneben die ausseren Flugelturen mit Verkundigung und Auferstehung Predella wie bei der ersten Schauseite Ursprungliche Ruckseiten der Mitteltafel Besuch des Antonius bei Paulus von Theben und die Versuchungen des Antonius als linkes und rechtes Flugelbild der dritten Schauseite bei geoffneten Altarflugeln Dritte Schauseite Altarschrein mit geschnitzten Skulpturen von Antonius in der Mitte mit den Kirchenvatern Augustinus von Hippo und Hieronymus zur Seite daneben die ausseren Flugelturen mit Besuch des Antonius bei Paulus von Theben und Versuchung des Antonius Sockelschrein in der Predella geschnitzte Busten von Christus und den Aposteln Prasentation des Isenheimer Altars im Colmarer Museum nbsp Vor dem Umbau des Museums Die drei Schauseiten nbsp Heutiger Zustand Erste Schauseite nbsp Erste Ruckseite nbsp Zweite Schauseite nbsp Zweite Ruckseite nbsp Dritte SchauseiteHintergrund Der Antoniter Orden BearbeitenDer Orden der Antoniter ist um 1095 in Saint Antoine en Viennois einem Dorf im Departement Isere bei Grenoble als Laienbruderschaft der Fratres hospitales sancti Antonii gegrundet worden Der Orden der Antoniter benannt nach dem ersten christlichen Monch Antonius dem Einsiedler um 251 356 war ein Spitalorden zu dessen Hauptaufgaben die Krankenpflege gehorte insbesondere die Pflege der Menschen die an der damals weit verbreiteten Mutterkornvergiftung erkrankt waren 1 Die Vergiftung mit diesem Pilz der insbesondere den Roggen befiel loste stark brennende Schmerzen aus die man als Heiliges Feuer oder Antoniusfeuer bezeichnete wogegen es kaum ein Heilmittel gab Dieser Schmerz brannte in den Extremitaten die durch dauernde Gefassverengung abzusterben begannen eine Wirkung der im Mutterkorn enthaltenen Alkaloide Mutterkorn ist ein schwarzer Pilzkorper der ein Roggenkorn ersetzt und der haufig beim Mahlen nicht aussortiert wurde Wer an Ergotismus convulsivus der sogenannten Kribbelkrankheit erkrankt war litt unter Krampfen andauernden schmerzhaften Kontraktionen Durst und Halluzinationen Der Ergotismus gangraenosus die sogenannte Brandseuche war durch Verengung der Blutgefasse und Storung der Blutzirkulation gekennzeichnet das konnte bis zur Stockung toxischer Nekrose und Abfallen der Gliedmassen fuhren 2 1247 erhob Papst Innozenz IV die Antoniter zu einem nach der Augustinusregel lebenden Orden unter der zentralen Leitung eines Abtes in Saint Antoine Von dort aus wurden nach und nach in Zentraleuropa Generalprazeptoreien errichtet die einem Prazeptor unterstanden u a in der Mitte des 13 Jahrhunderts in der Freien Reichsstadt Colmar der kleinere Niederlassungen in Basel und Strassburg unterstanden sowie vor 1290 auch in Freiburg im Breisgau 1313 kauften die Colmarer Antoniter den Dinghof in Isenheim von der in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Benediktinerabtei Murbach um in Isenheim eine neue Generalprazeptorei zu errichten In den Jahren nach 1313 wurde der Bau des Klosters mit Kirche Spital und Hospiz fur Priester Laienbruder und Konversen sowie fur die aufzunehmenden Kranken Kruppel und Pilger konzipiert und zwar auf dem Gelande des ehemaligen Dinghofes an der alten Handels und Pilgerstrasse in Isenheim Beim Tod des Prazeptors Jean d Orlier 1490 waren die Klosterbauten sowie der Ostteil der Hospitalkirche mit Chorvorhalle vollendet Unter Prazeptor Guido Guersi 1490 bis 1516 wurden auch die westlichen Teile der Kirche fertiggestellt auch einen Kirchturm an der Nordecke der Westfassade liess er errichten ausgestattet mit zwei Einsiedlergehausen 3 Das Antoniterkloster in Isenheim lag an der alten Romerstrasse Mainz Basel die haufig auch von Pilgern auf ihrer Wallfahrt nach Rom nach Santiago de Compostela oder nach Einsiedeln genutzt wurde Der Isenheimer Altar war fur die Kirche des Spitals bestimmt Die neu aufgenommenen Kranken wurden zu Beginn ihrer medizinischen Behandlung vor den Altar gefuhrt oder auch vor dem Altar auf Bahren gelagert da man hoffte der hl Antonius wirke ein Wunder oder der Kranke konne wenigstens geistlichen Trost aus der Betrachtung der Altarbilder gewinnen Nach mittelalterlicher Auffassung waren Meditationsbilder zu denen auch der Isenheimer Altar gehorte quasi medicina Vom Bild sollten Linderung der Schmerzen und Gesundung ausgehen wenn der Betrachter sich mit den auf den Bildern dargestellten Figuren identifizierte und dabei eine geistige Kraftigung erfuhr die ihn die korperlichen Schmerzen vergessen liess Im Jahr 1777 wurde der Antoniterorden in den Souveranen Malteserorden inkorporiert Der Kirchenraum in dem der Altar ursprunglich stand wurde 1831 durch einen Brand vernichtet zu dieser Zeit war der Altar bereits nach Colmar ausgelagert Geschichte des Isenheimer Altars BearbeitenDas Kloster in Isenheim hatte zuvor bereits einen Wandelaltar 4 besessen den Martin Schongauer 1475 im Auftrag des Klosterprazeptors Johann de Orliaco Jean d Orlier in franzosischer Schreibweise gemalt hatte Er zeigte in geschlossenem Zustand auf den beiden festen Flugeln des Triptychons die Verkundigungsszene mit Maria und dem Engel Gabriel Im geoffneten Zustand sah man auf dem linken Flugel wie Maria das Kind anbetet und rechts Antonius den Einsiedler mit der Stifterfigur des damaligen Klosterprazeptors Jean d Orlier Im geoffneten Zustand war in der Mitte eine lebensgrosse Skulptur der Jungfrau Maria zu sehen Die Altarflugel sind im Museum Unterlinden ausgestellt die Marienskulptur befindet sich seit 1924 im Pariser Louvre Es ist unklar und wegen fehlender Dokumente vermutlich auch nicht mehr zu klaren wann und wo Grunewald mit den Vorbereitungen fur die Altargemalde begonnen hat und wo sich seine Werkstatt befand 5 Ausserdem ist bis heute ungeklart warum die Wahl auf Grunewald gefallen ist So bekannt die Werke Grunewalds heute sind so wenig gesichert sind seine Lebensdaten Er wurde um 1475 1480 wahrscheinlich in Wurzburg geboren und starb 1528 in Halle Saale Sein heute gebrauchlicher Name Grunewald beruht auf einem Irrtum des Kunstschriftstellers Joachim von Sandrart in seiner Teutschen Academie von 1675 der richtige Name des Malers lautete Mathis Gothart Nithart Gothard war der Familienname und Nithard vielleicht ein zweiter Familienname oder eine Art Spitzname der so viel bedeutete wie Grimmbart oder Streithansel 6 7 Nur wenige seiner Werke sind signiert die Altartafel mit dem hl Sebastian soll das undeutliche Monogramm M G N aufweisen Das Salbgefass neben Maria Magdalena auf der Kreuzigungstafel soll in den Ornamenten das vom Maler eingetragene Datum 1515 enthalten 8 Grunewald war auf der Suche nach einem neuen Menschenbild und einer neuen Ausdrucksform in der Malerei Grunewalds Eigenart und Bedeutung liegt in seinem uberragenden malerischen Konnen das er in starken Gegensatzen wie in feinsten Abstufungen und in grosszugiger Austeilung von Licht und Schatten aus dem Farbzusammenhang komponiert Er hat in seiner Eigenart ein Hochstes geleistet das unbegreiflicher erscheint als die Grosstaten Durers 9 Es ist bekannt dass in der Vergangenheit sowohl der bayerische Herzog Wilhelm V 1548 1626 und Kurfurst Maximilian von Bayern 1573 1651 als auch Kaiser Rudolf II von Habsburg schon 1597 und der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg noch 1674 sich vergeblich bemuht haben den Isenheimer Altar zu erwerben Der Altar wurde mehrere Male auseinandergenommen und an anderen Orten verwahrt oder wieder aufgebaut so 1656 bis 1657 in Thann 1793 bis 1852 im ehemaligen Jesuitenkolleg in Colmar 1852 bis 1914 im neuen Unterlinden Museum in Colmar 1914 bis 1917 im Tresor der Sparkasse in Colmar 1917 bis 1919 in der Alten Pinakothek in Munchen 1919 kam der Altar zuruck nach Colmar Im August 1939 wurde er zusammen mit weiteren elsassischen Kulturgutern ins Schloss Lafarge bei Limoges und auf das Schloss Hautefort Perigord verbracht 10 Nach der Ruckfuhrung nach Colmar im Oktober 1940 wurde er 1942 auf der Hohkonigsburg im Elsass eingelagert 11 Im Juli 1945 wurde er in das Unterlinden Museum in Colmar zuruckgebracht wo er bis 2013 zu besichtigen war 2013 bis 2015 befand er sich in der Dominikanerkirche Colmar sowie seit 2015 wieder im restaurierten und umgebauten Museum Unterlinden Das den Altar umgebende Schnitzwerk war 1783 in Isenheim verblieben und ist seit 1860 verschwunden 12 13 1912 wurden die jahrzehntelang verschollenen Kleinskulpturen der beiden knienden Manner mit Hahn und Ferkel vom Mittelteil des geschnitzten Altarschreins in der Munchner Sammlung Bohler aufgefunden und ihre Zugehorigkeit zum Isenheimer Altar nachgewiesen 1977 konnte das Badische Landesmuseum Karlsruhe beide Figuren erwerben und uberliess sie 1984 dem Unterlinden Museum im Austausch gegen eine bedeutende gotische Skulptur aus dem Konstanzer Raum 14 Seit 1794 gab es insgesamt acht Restaurierungen die wegen der damals geringeren technischen Moglichkeiten nicht heutige Standards erreichten 2011 begann eine Restaurierung der Gemalde 15 Die Abnahme vergilbter Firnis Schichten wurde nach offentlicher Kritik abgebrochen Seit 2015 wurde der Isenheimer Altar neu prasentiert Man hat ihn in schlichten Stahlstrukturen gerahmt um den Status des Altars als Kunstwerk zu betonen Dazu wurde eine neue Beleuchtung der Altarteile installiert 16 Ab Herbst 2018 wurde die unterbrochene Restaurierung wieder aufgenommen und soll vier Jahre dauern 17 2022 wurde die Restaurierung abgeschlossen Das Museum hat die gesamte Restaurierung ausfuhrlich dokumentiert 18 Konzeption des Isenheimer Altars BearbeitenDie am Altar tatigen Kunstler sind weitgehend den Planen ihrer Auftraggeber und Berater gefolgt darunter insbesondere dem Prazeptor Jean d Orlier und seinem Nachfolger Guido Guersi die sich ihrerseits an die theologischen Kenntnisse ihrer Zeit sowie an die Schriften der Kirchenvater und an die Lehren der Scholastik gehalten haben Jean d Orlier wahrscheinlich um 1425 in Savoyen geboren zunachst Prazeptor des Antoniterhauses in Ferrara einem Zentrum des Humanismus danach von 1464 bis 1490 Prazeptor in Isenheim Auf Jean d Orlier wird die Konzeption des ganzen Altarwerks zuruckgefuhrt insbesondere die bildhafte Entfaltung der Altarsymbolik Guido Guersi Prazeptor des Antoniterklosters Isenheim von 1490 bis 1516 vorher bereits Sakristan und Vertrauter von Jean d Orlier der ihn zu seinem Nachfolger vorgesehen hatte Sein Wappen und vielleicht auch seine portrathafte Darstellung finden sich auf der Bildtafel mit dem Besuch des Antonius bei Paulus von Theben Der Altar stand ursprunglich in der Apsis der Anfang des 15 Jahrhunderts errichteten Hospitalkirche des Antoniterklosters in Isenheim Er war gerahmt und uberhoht von Baldachinen und Fialen so dass er mit ca 8 m Hohe fast bis zum Chorgewolbe reichte 19 Die verschiedenen Schauseiten des Altars waren von Anfang an auf das liturgische Kirchenjahr ausgerichtet so dass sich aus dessen Ablauf ergeben muss an welchen Tagen welche Schauseiten geoffnet worden sind Die folgende Ordnung kann vermutet werden 20 Das geschlossene Retabel ist dem Schmerz gewidmet Die mittlere Tafel mit der Kreuzigung und die beiden Flugelbilder mit Sebastian als Patron der Sterbenden und Antonius als Ordenspatron sowie die Beweinung des toten Christus auf der Predella waren zu sehen an allen normalen Werktagen und wahrend der Fastenzeit Die mittlere Schauseite mit Verkundigung Engelskonzert Menschwerdung und Auferstehung Christi schildert den Jubel und Triumph des Glaubens sie wurde geoffnet in der Weihnachtszeit und vielleicht auch im Advent sowie von Ostern bis Pfingsten Pentecostes vermutlich auch an Sonntagen Die innere Schauseite mit dem Schreinsaltar des Ordenspatrons Antonius sowie mit Hieronymus und Augustinus und mit den beiden Bildtafeln aus dem Leben des Antonius wurde wahrscheinlich gezeigt am Fest des hl Antonius 17 Januar sowie bei Ablegung eines Ordensgelubdes einer Priesterweihe oder beim Amtsantritt eines neuen Prazeptors Wahrend bei der ebenfalls von Grunewald gemalten Stuppacher Madonna vor allem die Visionen der Birgitta von Schweden fur das Bildprogramm massgebend gewesen sein sollen waren es fur den Isenheimer Altar vermutlich die Visionen der Hildegard von Bingen Das erste Wandelbild Bearbeiten nbsp Das erste Wandelbild mit der Kreuzigungstafel flankiert von dem Martyrer Sebastian links und dem Einsiedler Antonius rechts in der Predella die Beweinung Christi Mit einer Hohe von 269 Zentimetern und einer Breite von 307 Zentimetern war das Kreuzigungsbild das grosste das bis dahin in der europaischen Malerei geschaffen worden war Knapp 50 Jahre spater malte Jacopo Tintoretto ein noch grosseres Kreuzigungsbild das allerdings mehrere Szenen vereint Das Kreuz leicht nach rechts aus der Mitte geruckt dominiert die Darstellung Die Zuordnung der beiden Standflugel zum Hauptbild ist in der Kunstwissenschaft bis heute umstritten Seit der ersten Veroffentlichung von Heinrich Alfred Schmid 21 uber das Werk Grunewalds 1911 wurde bis in die 1970er Jahre 22 immer wieder argumentiert die Bildtafel des Antonius sei anders als heute auf der linken Seite und das Bild des Sebastian auf der rechten angebracht gewesen denn auf diese Weise wurden die Seitenbilder die Funktion erhalten das Hauptbild einzurahmen Seit 1965 wird das Triptychon in der oben gezeigten Anordnung im Museum Unterlinden ausgestellt Zu dieser Wahl hat zum einen beigetragen dass die Lage der vorhandenen Scharniere an den Standflugeln ihr entsprach vor allem aber auch dass die detaillierte Beschreibung des Altars von Franz Christian Lerse 1781 vor der teilweisen Zerstorung wahrend der Franzosischen Revolution die heutige Anordnung gebot Ausserdem sprach fur diese Losung dass sich das helle Fenster im Standflugel des Sebastian sowie die Teufelsfigur in der Butzenscheibe des Antoniusflugels nicht mehr in unmittelbarer Nahe des relativ dunklen Hauptbildes befanden aber auch diese Argumentation blieb nicht ohne Widerspruch 23 Das zweite Wandelbild Bearbeiten nbsp Das zweite Wandelbild mit dem Engelskonzert und der Menschwerdung Christi flankiert von der Verkundigung und der Auferstehung Im Originalzustand wurden die beiden Bildtafeln mit Sebastian und Antonius neben der Kreuzigungstafel des ersten Wandelbildes nach dem Auseinanderklappen der ausseren Altarflugel verdeckt Auf den noch geschlossenen inneren Altarflugeln war dann das sogenannte Engelskonzert und die Menschwerdung Christi zu sehen Die Predella mit der Beweinung Christi wurde bei der Umwandlung in das zweite Wandelbild beibehalten sie sollte z B auch wahrend der Weihnachtszeit daran erinnern dass der freudigen Geburt der Kreuzestod folgen wird Das dritte Wandelbild Bearbeiten nbsp Das dritte Wandelbild zeigt im Mittelteil die geschnitzten Skulpturen Augustinus Antonius und Hieronymus uber der geoffneten Predella flankiert von den Altarfugeln mit gemalten Darstellungen des Besuchs von Antonius bei Paulus sowie der Versuchungen des Antonius Nach dem Offnen der inneren Altarflugel wurde der Altarschrein mit den Skulpturen sichtbar die vermutlich von dem Strassburger Bildschnitzer Niklaus von Hagenau stammen Im Schrein stehen die vergoldeten Skulpturen von Antonius im Zentrum sowie der beiden Kirchenvater Augustinus links und Hieronymus rechts Mit dem dritten Wandelbild wird auch die innere Predella mit den Schnitzfiguren von Christus und den Aposteln geoffnet Dieses dritte Wandelbild ist vor allem der Verehrung des Antonius gewidmet Er ist im Zentrum des Schreins sowie auf den Gemalden der beiden Altarflugel dargestellt links sein Besuch bei Paulus von Theben und rechts die Versuchungen des Einsiedlers Antonius Die Gemalde des ersten Wandelbilds BearbeitenSebastian und Antonius auf den Flugeln des ersten Wandelbilds Bearbeiten In der ursprunglichen Aufstellung des Altars waren die beiden feststehenden Flugel mit Antonius und Sebastian um zwei Rahmentiefen nach hinten versetzt um beim Offnen des Altars genugend Raum fur zwei zuruckgeschlagene Altarflugel zu haben Die beiden Schutzheiligen wurden bei ansteckenden Krankheiten insbesondere bei Pest und Antoniusfeuer in Isenheim besonders verehrt Beide Figuren sind auf raffinierte Weise als farbige gemalte Skulpturen dargestellt die auf einem in Grisailletechnik gestalteten plastisch wirkenden Sockel stehen nbsp Der Martyrer Sebastian auf dem feststehenden linken Seitenflugel des ersten WandelbildsAuf dem linken Seitenflugel ist Sebastian 24 dargestellt Er war Offizier der Leibgarde von Kaiser Diokletian und wurde wahrend der Christenverfolgung um 300 wegen seines Glaubens durch Pfeile gemartert und anschliessend getotet Nach einer aus dem Heidentum stammenden Vorstellung wurde die Pest durch vergiftete Pfeile verbreitet die ein erzurnter Gott auf die Menschheit richtete was bereits von Homer in seiner Ilias aufgegriffen worden ist So wurde Sebastian im Mittelalter auch zum Pestheiligen Der von Pfeilen durchbohrte Martyrer steht wie eine Skulptur auf einer steinernen Konsole bereits losgebunden von der Saule hinter ihm Sebastian scheint seine Wunden gar nicht zu beachten und keinen Schmerz zu empfinden Seine erhobenen Hande hat er ineinander gelegt vergleichbar mit der Handhaltung von Maria unter dem Kreuz und deutet damit an dass er sein Leiden annimmt Der Anblick dieses Heiligen der seinem Leiden widersteht konnte die vor ihm betenden Kranken des Isenheimer Spitals Hoffnung schopfen lassen Hinter Sebastian erlaubt ein Fenster den Durchblick in eine Landschaft mit Bergkette uber der zwei Engel die Martyrerkrone herbeitragen und ein weiterer Engel die eingesammelten Pfeile forttragt Ungewohnlich ist an dieser Darstellung dass Sebastian nicht an einen Baum sondern an eine Saule angebunden war wahrend die Bogenschutzen auf ihn zielten Der Kunsthistoriker Ziermann hat darauf aufmerksam gemacht dass es sich um ein bewusstes Bildprogramm handeln konnte danach wurde diese Saule ebenso wie der schlanke Pfeiler im Flugelbild des Antonius auf die Saulen Jachin und Boas im Jerusalemer Tempel hindeuten die Saule hinter Sebastian wurde als Symbol des Lebensbaums auf Jachin verweisen wahrend der Pfeiler hinter Antonius als Baum der Erkenntnis und somit als ein Zeichen der Weisheit anzusehen ware und auf Boas hindeuten wurde nbsp Antonius der Einsiedler Schutzheiliger der Antoniter auf dem feststehenden rechten Seitenflugel des ersten WandelbildsDie Wahl des Antonius 25 fur den rechten Seitenflugel war naheliegend da er der Patron des Ordens und zugleich der Schutzpatron der in Isenheim behandelten Kranken ist Auch er steht auf einem in Grisaille gestalteten Sockel in seiner Rechten halt er den Stab mit dem Tau Kreuz seinem ublichen Attribut Er ist noch in der traditionellen Ikonografie der spaten Gotik als bartiger alter Mann mit Monchskutte Umhang und Kappe dargestellt ganz anders als die Figur des Sebastian der mit seinen eleganten Proportionen und der Darstellungsart des entblossten Korpers bereits die Malweise der beginnenden Neuzeit erkennen lasst was auch den Vorstudien Grunewalds entnommen werden kann die in Dresden und Berlin verwahrt werden 26 Auf der Antoniustafel ist oben rechts ein kleiner weiblicher Teufel zu sehen der die Butzenscheiben eingeschlagen hat um zu Antonius zu gelangen Es ist eine Anspielung auf die Versuchungen des Antonius und ein Motiv das auf dem dritten Wandelbild wieder aufgegriffen wird Antonius selbst bleibt von dem Geschehen hinter ihm unberuhrt als wurdiger Patriarch mit gepflegtem weissem Bart hat er seinen Blick in die Ferne gerichtet Die Kreuzigung Bearbeiten nbsp KreuzigungstafelDie Kreuzigungsszene war ein haufiger Bildtopos mittelalterlicher Andachtsbilder Die Darstellungsart von Matthias Grunewald unterscheidet sich von der seiner Vorganger und Zeitgenossen dadurch dass niemals zuvor das Geschehen auf Golgota derart schmerzhaft und schockierend als Ereignis von Not und Qual dargestellt wurde Die durch Ubergrosse hervorgehobene Gestalt des toten Christus am Kreuz beherrscht diese Tafel mit der Gruppe von Maria dem Apostel Johannes und Maria Magdalena links vom Kreuz sowie Johannes dem Taufer auf der rechten Seite alle vor einer dusteren Landschaft unter finsterem Himmel stehend Das Kreuz besteht aus einem fest im Boden verkeilten dicken senkrechten Stamm der am oberen Ende so eingekerbt ist dass der Querbalken mit dem angenagelten Christus hochgezogen eingehangt und mit einem Keil befestigt werden konnte dies entspricht der damals in Jerusalem ublichen Art der Kreuzigung Das Querholz des Kreuzes ist leicht nach unten gebogen Die Szene setzt sich uber die Fuge der beiden Bildhalften hinweg das Kreuz steht bewusst nicht in der Bildmitte um nicht von der Fuge zerschnitten zu werden Darstellung Jesu Christi Bearbeiten nbsp Gekreuzigter Jesus Christus Detail nbsp Detail mit verkrampfter HandVon Schmerz verkrampft offnen sich die Hande Christi gegen den Himmel der ungewohnlich gross dargestellte Nagel der die Fusse am Kreuz befestigt zerreisst das Fleisch des Spanns Blut tropft von den Zehen und der Fussunterseite auf das Kreuz Das Haupt Christi ist von einer ungewohnlich grossen Dornenkrone gekront und voller Blut und Wunden Die Lippen sind blau angelaufen Zunge und Zahne sind sichtbar Stacheln stecken im Oberkorper und in den Armen als Hinweis auf die erlittene Geisselung Der Leib weist eitrige Schwaren auf Der ganze Korper ist in einer grun gelblichen Farbung gemalt Das herabfliessende Blut die Dornenkrone und der zerfetzte Lendenschurz kennzeichnen die Erniedrigung und vollige Zerstorung der menschlichen Natur Christi Die grausame befremdend realistische Darstellung der Leiden war bewusstes Bildprogramm Es sollte zur Compassio zum Mitleiden auffordern Wahrend bisher angenommen wurde der Maler habe auf diesem Bild die Folgen der Geisselung und Kreuzigung moglichst genau rekonstruieren wollen wird in neuen Studien 27 mit weiteren Nachweisen argumentiert diese Art der Darstellung sei nur vermeintlicher Realismus weil das Bild zu viele Abweichungen von den biblischen Erzahlungen enthalte und auch logische Widerspruche aufweise Die kunstlerischen Mittel die der Maler eingesetzt habe wurden stattdessen die Aufmerksamkeit des Betrachters in eine andere Richtung lenken namlich auf die Darstellung des Gekreuzigten mit samtlichen Symptomen der Mutterkornvergiftung Ergotismus wie sie in den zeitgenossischen Quellen beschrieben und dem Maler bekannt waren Auf diese Weise sollte den an diesem Leiden erkrankten Patienten des Isenheimer Spitals aber auch den dortigen Arzten Pflegern und Besuchern vor Augen gefuhrt werden dass Christus vergleichbare Leiden zu ertragen hatte Fur den Maler Mathis sei der lebendige spirituelle Bezug zur Gegenwart des damaligen Betrachters viel wichtiger gewesen als historisch kritische Genauigkeit der Darstellung Das wird vor allem an folgenden Details belegt Die nach oben gestreckten Handgelenke Christi mit den krampfhaft gespreizten Fingern deuten auf Ergotismus hin Die Farben des Korpers die deutlich vom Inkarnat der anderen Figuren abweichen entsprechen ebenfalls den zeitgenossischen Krankheitsbeschreibungen Die zahlreichen kleinen rot umrandeten Wunden am Korper bluten nicht ausser an der Dornenkrone und an den Beinen sie deuten das Gefuhl des inneren Brands dieser Krankheit an das als Heiliges Feuer Antoniusfeuer empfunden wird Die blauen Lippen und der eingezogene Brustkorb sind die Folgen der mit dem Ergotismus verbundenen Atemnot und des darauf folgenden Erstickungstods Aus einer Darstellung des historischen Geschehens wird eine ahistorische Kreuzigung speziell fur die Betrachter im Isenheimer Spital Diese Eindrucke werden noch verstarkt durch die Tatsache dass die Kreuzigungstafel auf der Werktagsseite des Altars zu sehen ist Den Auftraggebern war offensichtlich daran gelegen dieses Bildnis den Betern moglichst taglich vor Augen zu fuhren um einen lebendigen Bezug zur Gegenwart herzustellen Bereits jeder neu in das Spital aufgenommene Patient sollte wahrnehmen dass er in der gleichen Weise leidet wie der vor ihm abgebildete Christus So konnte die im Bild dargestellte Krankheit zur hochsten Form der Nachfolge Christi werden Johannes der Taufer Bearbeiten nbsp Johannes der TauferAls einzige Person auf der rechten Seite der Bildtafel steht Johannes der Taufer 28 vor ihm das Lamm sein Attribut dessen Blut in einen goldenen Kelch fliesst und das einen Kreuzstab halt Er wird hier als Wegbereiter Christi dargestellt Als letzter Prophet halt er das Buch des Alten Testaments in seiner Linken und weist mit dem uberlangen Zeigefinger der rechten Hand auf den Gekreuzigten um durch die Inschrift hinter ihm das Neue Testament mit den Worten zu verkunden Illum oportet crescere me autem minui Jener muss wachsen ich aber muss kleiner werden Joh 3 30 Damit wird angedeutet dass das Erlosungswerk Christi vollbracht ist Die Ankundigungen Johannes des Taufers haben sich erfullt 29 Auch hier weicht der Maler wieder von der biblischen Geschichte ab Denn Johannes war bereits einige Jahre vor dem Kreuzestod Christi hingerichtet worden Seine Worte beziehen sich auf Christus als den von den Propheten verheissenen Messias gleichzeitig deutet er mit der auffalligen Geste seiner rechten Hand auf einen verunstalteten und hilflosen Sterbenden Dieser Widerspruch wird vom Maler mit den ihm eigenen Mitteln bewusst hervorgehoben und zum Thema gemacht fur die Kranken im Isenheimer Spital Der Kunsthistoriker Ewald Maria Vetter hat in diesem Zusammenhang auf einen Predigttext des Augustinus verwiesen der den Tag der Geburt Christi als den dunkelsten Tag des Jahres erlautert nach dem dann aber das Licht wieder wachst Als Tag der Geburt Johannes des Taufers gilt dagegen der 24 Juni ein Zeitpunkt zu dem das Licht des Tages wieder abnimmt 30 Die ohnmachtig zusammengesunkene Maria Bearbeiten nbsp Die ohnmachtige Maria nbsp Maria Magdalena unter dem KreuzWie fur Darstellungen der Kreuzigungsszene ublich steht Maria links unter dem Kreuz Sie scheint ohnmachtig in die Arme des Apostels Johannes zu sinken der sie mit seinem rechten Arm auffangt Das fahle Gesicht von Maria ihre halb geschlossenen Lider und die besondere Art der ineinandergelegten Hande bringen zum Ausdruck dass sie das grosse Leid der Mutter um ihren Sohn annimmt Untersuchungen an der Bildtafel haben ergeben dass Matthias Grunewald die Figur der Maria mehrfach uberarbeitet und ubermalt hat Ursprunglich stand sie aufrecht den Blick auf ihren toten Sohn gerichtet und die Hande gefaltet Diese Position hat Grunewald verandert und damit eine Bildsprache gefunden die auch schon bei Rogier van der Weyden auftaucht Auch auf dessen Gemalde der Kreuzabnahme greift die Armhaltung der ohnmachtig zusammengebrochenen Maria die Armhaltung ihres toten Sohnes auf Marias Augen sind fast geschlossen Untersuchungen haben jedoch gezeigt dass sie auch in ihrem zusammengesunkenen Zustand ursprunglich ihren Blick auf ihren toten Sohn gerichtet hatte Unter den Augenlidern sind noch heute die gemalten Augapfel samt Iris und Pupillen zu sehen Der Apostel Johannes Bearbeiten Gesicht und Haltung des Apostels Johannes 31 zeugen von seinem Schmerz Er ist der einzige der nicht in die Richtung des Kreuzes blickt sondern trauernd die Gottesmutter anschaut Auch diese Figur ist im Laufe der Entstehung des Altars von Grunewald ubermalt und korrigiert worden Die Korrekturen waren notwendig weil Johannes durch die Uberarbeitung der Figur der Maria die neue Funktion als Stutze der Gottesmutter erhalten hatte Maria Magdalena Bearbeiten Maria Magdalena 32 mit gelosten Haaren und in sehr weltlichem Gewand wird mit dem fur sie typischen Attribut dem Salbgefass dargestellt darauf soll die Zahl 1515 zu erkennen gewesen sein als Hinweis auf die Entstehungszeit der Altartafel 33 Sie hat ihr schmerzverzerrtes Gesicht dem Gekreuzigten zugewandt und ihre Hande mit den in flehendem Gebet verschrankten Fingern nach oben gerichtet sie scheint an ihrem Leid zu verzweifeln Auch bei der Darstellung der Personen auf der linken Seite des Kreuzes weicht Grunewald von der verbreiteten Malweise mit zahlreichen Begleitpersonen ab er ruckt damit Maria und Johannes sowie Maria Magdalena viel naher an den Betrachter heran Wahrend Maria stille Trauer ausdruckt zeigen Johannes und Maria Magdalena deutlich ihre Verzweiflung Damit werden diese drei Begleitpersonen unter dem Kreuz ebenfalls zu Identifikationsfiguren und zwar in diesem Fall fur die Angehorigen der Kranken in dem Isenheimer Spital 34 Das Gemalde auf der Predella des ersten Wandelbilds Bearbeiten nbsp Gemalde auf der Predella Die Beweinung ChristiDie einschwingend geformte Predella 67 cm 341 cm blieb beim ersten und zweiten Wandelbild geoffnet In der Kunstgeschichte wird das Thema meist als Beweinung Christi und nicht als Grablegung bezeichnet weil hier eine Figur auftaucht die in keinem Evangelientext zur Grablegung Christi erwahnt wird Der Apostel Johannes beugt sich uber den toten Christus und hebt den Oberkorper des auf ein weisses Leintuch gebetteten Leichnams an Daneben kauert in tiefer Trauer Maria verschleiert und mit ineinander gelegten Handen hinter ihr Maria Magdalena die wie auch unter dem Kreuz verzweifelnd die Hande ringt Es werden hier also dieselben drei Figuren dargestellt wie unter dem Kreuz in der Szene daruber Zu Fussen Christi liegt die Dornenkrone am Boden Im Hintergrund sieht man eine Flusslandschaft mit einem Berg Die offene Grabstatte und der Felsblock entsprechen der Darstellung auf der Bildtafel mit der Auferstehung Die waagerechten Linien von Grabstatte und Landschaftshintergrund wirken der starken Betonung der Vertikalen im Hauptbild entgegen Weil in dieser Beweinung Christi eine weniger sorgfaltige Malweise angewendet worden sein soll wird das Gemalde von einigen Wissenschaftlern als nicht von der Hand Grunewalds angesehen Tatsachlich sind aber nicht nur die einfallsreiche Konstruktion sondern auch die schwarzen Konturen zur Hervorhebung bestimmter Volumina typisch fur die Arbeitsweise des Meisters der die Ausfuhrung dieses Polyptychons durch mehrere Kunstler beaufsichtigt hat 35 Die Gemalde des zweiten Wandelbilds BearbeitenLinke Bildtafel Verkundigung Bearbeiten nbsp Die Verkundigung linke Halfte des zweiten WandelbildsDer Erzengel Gabriel fahrt wie ein Sturm in den kapellenartigen Raum und erschreckt Maria beim Lesen Sie weicht zuruck und lasst ihr Buch auf die Truhe vor sich gleiten Die Bewegung Marias setzt sich gleichsam fort in dem zuruckgeschobenen roten Vorhang hinter ihr Das Kommen des Heiligen Geistes ist verbildlicht durch die herabschwebende Taube mit dem Strahlenkranz und durch den im Raum spurbaren Windstoss Die Hitze des Strahlenkranzes lasst offensichtlich die Stange des hinteren Vorhangs rot aufgluhen Entgegen der ublichen Maltradition tritt der Engel von der rechten Seite an Maria heran damit wollte Grunewald vermutlich zum Ausdruck bringen dass der Verkundigungsengel von Gott herabgesandt ist dessen Bild der Maler oben im Zentrum der mittleren Bildtafel aufleuchten lasst 36 Die stark bewegten Formen und leuchtend hellen Farben der Gewander des Engels kontrastieren mit dem breit fallenden dunklen Kleid Marias Die sprechenden Hande beider Gestalten hat der Maler auch hier verwendet Um die Ubereinstimmung der Texte des Alten Testaments mit dem Geschehen des Neuen Testaments aufzuzeigen ist im Kreuzrippengewolbe uber Maria der Prophet Jesaja mit seiner Textstelle dargestellt und zwar in Grisaille Technik vermutlich um dadurch den Zeitunterschied deutlich zu machen Die Textstelle des Alten Testaments Jesaja 7 14 15 EU lautet Siehe eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebaren und wird dessen Namen Emanuel nennen Butter und Honig wird er essen dass er Boses und Gutes zu unterscheiden wisse Jesaja steht auf einer Wurzel deren Auslaufer bis in das Gewolbe des Langhauses der Kirche hineinragen in der diese Szene dargestellt ist sie symbolisiert die sogenannte Wurzel Jesse nbsp Das abgewandte Haupt Marias bei der Verkundigung nbsp Jungfrau Maria unter Engeln als vor irdische Seele auf dem linken Mittelbild nbsp Kopf der Maria mit Kind auf dem rechten MittelbildGrunewald hat fur die Verkundigungsszene einen in der Kunstgeschichte fur die Verkundigung bis dahin selten dargestellten Ort gewahlt Maria kniet nicht in einem privaten Raum wie beispielsweise bei Rogier van der Weyden der 1460 noch das Schlafgemach als Szene fur seinen Altar gewahlt hatte sondern in einer Kapelle Dies bezieht sich auf eine in der Legenda aurea aufgegriffene und ausgeweitete Uberlieferung aus den Apokryphen Danach verbrachte Maria ihre Kindheit im Tempel um dort in den Schriften uber die Ankunft des Messias zu lesen Die Architekturteile und das Fliesenmuster im Vordergrund erscheinen nur dann in der richtigen Perspektive wenn der Betrachter seinen Standpunkt so wahlt dass er in der Mitte vor dem Retabel steht also von rechts her auf die linke Tafel schaut Der Raum in spatgotischen Formen konnte einer Kapelle in St Martin in Bingen nachgebildet sein sie liegt am anderen Ufer der Nahe gegenuber der auf der Weihnachtstafel abgebildeten Kirche des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Rupertsberg siehe unter Weihnachtsbild Die Verkundigungsszene wird in der bildenden Kunst bereits seit dem 5 Jahrhundert dargestellt In der Altarkunst des 14 und 15 Jahrhunderts war sie ein beliebtes Motiv haufig auch mit der Madonnen Lilie als Symbol der Jungfraulichkeit Grunewald hat auf diese Symbolik verzichtet und ein Gemalde von bis dahin selten dargestellter Dynamik geschaffen Mittlere Bildtafel Engelskonzert und Menschwerdung Christi Bearbeiten nbsp Das weihnachtliche Mittelbild des Isenheimer Altars nbsp Auferstehung ChristiDie linke Halfte der mittleren Bildtafel wird von der rechten durch einen schmalen dunkelgrunen Samtvorhang im Hintergrund deutlich getrennt Auf diese Weise kaschiert der Maler die Aufteilung der Mitteltafel in zwei Szenen wahrend er im Vordergrund eine Verbindung herstellt durch Bodenbelag Badezuber Nachttopf und Wiege Das Konzert der Engel ist auf Maria mit dem neugeborenen Jesus ausgerichtet Es findet in einem spatgotischen Gehause mit zwei torartigen Kielbogenoffnungen statt deren Saulen und Rippen reich mit naturalistischen Ranken und Blumen geschmuckt sind Auf den tragenden vergoldeten Saulen stehen in silbernen Gewandern Mose mit den Gesetzestafeln Ezechiel im Priestergewand Jeremia mit Prophetenmantel und Bussergurtel Jesaja etwas tiefer in einer Nische mit der Schriftrolle des Propheten und Daniel als jugendlicher Seher Die musizierenden Engel sind unterteilt in eine vordere erleuchtete und bunt gekleidete Gruppe sowie in die dunkel gewandeten gefallenen Engel im Hintergrund Der vor dem Gehause kniende grosse Engel spielt die Bass Viola dabei fallt auf wie unnaturlich er den Bogen halt vielleicht ein Hinweis darauf dass hier nicht irdische sondern himmlische Musik erklingt Einige Engel haben eine Gloriole die auf sie als himmlische Wesen hindeutet Der Anfuhrer der abgefallenen Engel vermutlich Luzifer hat grunlich schimmernde Flugel und einen pfauenahnlichen Kopfschmuck Zur Bekampfung dieser bosen Geister schickt Gott seinen Sohn auf die Erde 37 Unter der rechten Offnung des Gehauses zeigt sich die Jungfrau Maria noch in Erwartung der Geburt umgeben von einem rot goldenen Strahlenkranz in den gleichen leuchtenden Farben wie bei dem Auferstandenen Auf ihrem Kopf tragt sie eine rote Flammenkrone fur die eine Erklarung fehlt 38 Uber ihr schweben zwei Engel mit den fur Maria bestimmten Insignien Krone und Zepter Im Bogenfeld dieser Offnung ist die Segnungsszene mit Melchisedek Gen 14 18 dargestellt Auf der Stufe zu Fussen Marias steht eine kunstvoll gearbeitete Glaskaraffe mit Salbol durch Birgitta von Schweden als Zeichen der Jungfraulichkeit Marias gedeutet 39 Bei der Glaskaraffe soll es sich um die fruheste Abbildung eines Wetterglases mit Sturmanzeige in der Tulle als Ankundigung der sturmischen neuen Zeit handeln Diese Szene auf der linken Halfte vom dunklen Anfuhrer der bosen Geister bis zu der Jungfrau Maria im Strahlenkranz ist von einem schweren Behang uberspannt der links als Wandbehang beginnt und rechts unsichtbar auslauft optisch aber von einem Tympanon uber der Jungfrau Maria fortgesetzt wird Dies alles bleiben Deutungsversuche eine allgemein uberzeugende Sinnerklarung des Engelskonzerts wurde bis heute nicht gefunden Ein ahnliches Bild gibt es in der vorhergehenden deutschen Malerei nirgends es fallt vollig aus dem Rahmen deutscher Ikonographie schreibt Ziermann 40 Auf der rechten Halfte der mittleren Bildtafel wird die Menschwerdung Christi dargestellt Weihnachtsbild Die Gottesmutter sitzt in einem ummauerten Garten mit verschlossener Pforte Hortus conclusus Sie halt ihr Kind im linken Arm und stutzt den Kopf mit der rechten Hand Dabei lachelt sie ihr Kind an das mit seiner Korallenkette spielt Im Vordergrund stehen Badezuber Nachttopf mit hebraischen Schriftzeichen und Wiege In diesem Bild finden sich symbolhafte Darstellungen Das Kreuz auf der Pforte deutet auf die Kreuzigung Jesu hin der Feigenbaum davor auf Maria und der Myrtenstrauch als Zeichen der Brautleute auf Joseph Rote Rosen gelten nach den Kirchenvatern als Symbol der Blutzeugen die sieben Bluten und Knospen konnten auf die sieben Schmerzen Marias hinweisen Das Y Zeichen ein Stamm mit zwei gleichen Asten zwischen den Perlen der Kette konnte das Symbol der Stammeltern Adam und Eva sein es verweist auf Christus als den neuen Adam und Maria als die neue Eva 41 Die kostbaren Kleider von Maria stehen im Kontrast zu der zerrissenen Windel in der sie ihr Kind halt Dadurch soll auf den Kreuzestod hingewiesen werden denn der Gekreuzigte tragt auf der Kreuzigungstafel einen vergleichbaren zerfetzten Lendenschurz Hinter der Mauer im Mittelgrund ist ein Fluss zu sehen und am anderen Ufer eine Kirche im romanisch fruhgotischen Stil mit Klostergebauden Ein Vergleich mit Kupferstichen von Daniel Meisner 42 und Matthaus Merian 43 belegt dass hier das Kloster Rupertsberg an der Nahe als Vorbild gedient hat namlich das durch Hildegard von Bingen 1150 gegrundete Benediktinerinnenkloster im heutigen Bingerbruck das 1857 dem Bau der Nahetal Eisenbahn weichen musste Fur diese Annahme spricht auch dass Grunewald sich um 1510 in Bingen aufgehalten und auf der dortigen Burg Klopp als Wasserkunstmacher gearbeitet hat 44 Auf der Anhohe oberhalb des Klosters verkunden Engel den Hirten die frohe Botschaft hier findet sich der einzige Hinweis des Malers dass es sich nicht nur um die Darstellung der Gottesmutter mit Kind sondern auch um ein Weihnachtsbild handelt Hinter der Anhohe turmen sich steile Berge die durch dunkle Wolken getrennt in die immer heller werdende himmlische Sphare ubergehen in der Gottvater mit Zepter und Weltkugel Sphaira im Strahlenkranz inmitten einer Engelschar erscheint Das von hier ausgehende Licht erstreckt sich kegelformig von den beiden vorderen musizierenden Engeln der linken Bildhalfte bis zur Klosterkirche am rechten Rand der rechten Bildhalfte Zu einem typischen Weihnachtsbild fehlen Nacht Hohle oder Stall Joseph und die Krippe sowie Ochs und Esel Um die Geburt im Stall anzudeuten hat der Maler Krippe und Badezuber in den Madonnengarten gestellt 45 Uber dem Kopf des Jesuskinds sieht man wie sich eine Schweineherde von einem Bergkamm zu Tal sturzt in Anlehnung an Markus 5 1 20 Fur das Nebeneinander beider Bildhalften auf der mittleren Bildtafel werden verschiedene Erklarungen angeboten Die Engel mit ihrer Konigin huldigen dem Neugeborenen Oder Die Engel umgeben die schwangere Maria in Erwartung der Geburt die dann auf der rechten Halfte dargestellt ist Oder Beide Bildhalften enthalten Entsprechungen des Alten und des Neuen Testaments die Engel musizieren im Tempel Salomos und begrussen von dort aus den Heiland wahrend Maria und Kind im hortus conclusus sitzen der Vorhang dazwischen ist der symbolische Schleier des Tempels von Jerusalem eine Schranke zwischen Gott und den Menschen die bei Ankunft des Neuen Gesetzes fallt Rechte Bildtafel Auferstehung Christi Bearbeiten Uber dem geoffneten Sarkophag schwebt der aus dem Grab erstandene Christus zum Himmel umstrahlt von einem in hellen Farben abgestuften Lichtkreis der zugleich Gloriole ist das innere sonnengelbe Zentrum hat das Antlitz und den Oberkorper des Auferstandenen entmaterialisiert und das ihn umhullende Tuch auf den Schultern gelb gefarbt Der goldgelbe Lichtkern geht allmahlich in rotes Licht uber das auf die oberen Teile des Leichentuchs ausstrahlt Nach aussen wird die Gloriole umschlossen von einem blauen Lichtkreis dessen Widerschein sich auf den unteren Teilen des Leintuchs ausdehnt Diese drei farbigen Lichtkreise wurden in der mittelalterlichen Theologie als Symbol der gottlichen Dreieinigkeit gedeutet Das von der uberirdischen Erscheinung ausgehende weisse Licht fallt auf den Sarkophag und blendet die Wachter Niemals vorher und nachher ist die Auferstehung so als Lichtwunder und selten in so triumphaler Gewaltsamkeit dargestellt worden 46 Christus der das wie von einem Windstoss geblahte Leichentuch hinter sich herzieht zeigt mit erhobenen Handen seine Wundmale alle funf Wundmale sind mit einem kleinen Strahlenkranz umrahmt Der ganze Leib Christi ist verklart Die gewahlten Farben und Formen unterstreichen den inhaltlichen Gegenpol zu der Kreuzigungstafel Der Maler hat es verstanden die Mysterien von Verklarung Auferstehung und Himmelfahrt zu verschmelzen 47 Diese Tafel vereinigt auch wieder die realistische Darstellungsweise Grunewalds bei Sarkophag Wachtern Felsen und Sternenhimmel mit mystischen uberirdischen Motiven Im Vordergrund liegen die wie vom Blitz erschlagenen massigen Korper von zwei Wachtern beide in mittelalterlichen Rustungen Der riesige Felsblock im Hintergrund scheint zu wanken Er gefahrdet zwei weitere Wachter deren Fallbewegungen ausserordentlich kunstvoll im Bild festgehalten sind der eine sturzt zu Boden der andere scheint unter dem Felsblock zusammenzubrechen 48 nbsp Verkundigungsengel nbsp Verkundigung Prophet Jesaja mit dem Alten Testament nbsp Engelskonzert Die Propheten Ezechiel links und Jeremia rechts nbsp Engelskonzert Die abgefallenen Engel nbsp Gottvater mit der Engelschar nbsp Vermeintlich profane Alltagsgegenstande zu Fussen der Maria mit Kind nbsp Ehemaliges Kloster Rupertsberg auf dem linken Ufer der Nahe nbsp Kloster Rupertsberg gegenuber von Bingen Zeichnung von Ferdinand Luthmer 1902 nach dem Stich von 1638 bei Daniel Meisner nbsp Auferstehung Sturzender WachterDer Altarschrein des dritten Wandelbilds BearbeitenAus stilistischen Grunden geht man heute davon aus dass Niklaus von Hagenau auch Niclas Hagnower oder Niclaus von Haguenau oder Meister Niclaus Bildhawer den Altarschrein und die Christusfigur in der Predella in den Jahren nach 1500 in seiner Strassburger Werkstatt geschaffen hat Als Auftraggeber und Stifter kommt eigentlich nur der damalige Prazeptor Guido Guersi in Frage 49 50 nbsp Gesamtansicht der dritten Schauseite mit Predella nbsp Antonius als Abt Mitte nbsp Augustinus als Bischof links nbsp Hieronymus als Kardinal rechts nbsp Predella erste Gruppe von links Matthaus Jakobus d J und Matthias Buchgruppe nbsp Predella zweite Gruppe von rechts Jakobus d A Simon und Thomas Muschelgruppe Altarschrein mit Antonius flankiert von Augustinus und Hieronymus Bearbeiten Antonius um 251 356 51 wird als Vater des Monchstums bezeichnet er hat als Einsiedler im Wustengebirge zwischen Nil und Rotem Meer gelebt und ist der Ordenspatron der Antoniter Im Zentrum des geschnitzten Altarschreins sitzt Antonius auf einem Thronsessel Kreuzstab und Buch Ordensregel haltend 52 53 Zu Fussen von Antonius ist ein Ferkel mit Glockchen zu sehen Die Antoniter waren berechtigt ihre Schweine mit Glockchen auf Gemeindeland weiden zu lassen Vor dem Heiligen knien zwei Manner die gedeutet werden konnen der eine als Konverse mit einem Hahn als Zeichen seiner Umkehr und der andere als ein bekehrter Maure mit Turban der ein Ferkel tragt und auf Antonius hinweist Im Gegensatz zu der vollplastischen Darstellung des Antonius sind die beiden Kirchenvater Augustinus und Hieronymus als Reliefs geschnitzt 54 Augustinus 354 430 55 im Bischofsornat hat die Stifterfigur des Guido Gersi zu seinen Fussen 56 Beide richten ihren Blick auf Antonius im Mittelschrein Sowohl die Stifterfigur als auch die beiden Manner zu Fussen von Antonius sind ihrer Bedeutung entsprechend kleiner dargestellt und tragen nicht die goldenen Festgewander der Heiligen Hieronymus 347 420 57 ist mit der Bibel der von ihm ubersetzten Vulgata dem Kardinalshut und einem Lowen abgebildet der Lowe wurde nach der Legende sein standiger Begleiter nachdem er ihm einen Dorn aus der Pfote gezogen hatte Von Hieronymus stammt die Lebensgeschichte des Eremiten Paulus von Theben der in der linken Bildtafel dargestellt ist Predella Christus und die zwolf Apostel Bearbeiten Zu dem dritten Wandelbild mit dem Altarschrein gehort auch die geoffnete Predella mit den geschnitzten Figurengruppen von Christus und den zwolf Aposteln In der Mitte ist die Halbfigur von Christus zu sehen der mit Segensgestus und Weltkugel als Erloser der Welt dargestellt wird sie stammt wie der Schnitzaltar von Niklaus von Hagenau Daneben reihen sich die Apostel teilweise mit ihren Attributen in Dreiergruppen aneinander die Unterschiede im Stil aufweisen 58 Sie werden zumeist der Werkstatt des Nikolaus von Hagenau zugeschrieben 59 Zur Rechten von Christus Petrus geschlossenes Buch Andreas Kreuz in X Form und Johannes Kelch mit Giftschlange die sogenannte Kelch Gruppe Matthaus geoffnetes grosses Buch Jakobus der Jungere ohne Attribut und Matthias oder Paulus ohne Attribut die sogenannte Buch Gruppe Zur Linken von Christus Jakobus der Altere Pilgerhut und Muschel Simon der Zelot ohne Attribut und Thomas geschlossenes Buch die sogenannte Muschel Gruppe Judas Thaddaus geoffnetes kleines Buch Philippus ubergrosse Nase und Bartholomaus mit geflochtenem Bart das Messer als Attribut ging verloren die sogenannte Buchlein Gruppe Das Schnitzwerk in den drei Giebelfeldern Bearbeiten Im mittleren Giebelfeld 60 tragen zwei dunne Feigenbaumstamme das Laubwerk mit Asten die in symmetrisch gestalteten masswerkartigen Formen auslaufen In dem geschnitzten Laubwerk sitzen die Vier geflugelten Wesen Stier Mensch Lowe und daruber der Adler die Hieronymus als erster als Symbole der vier Evangelisten gedeutet hat die aber bereits Irenaus von Lyon um 202 den vier Evangelienbuchern zugeordnet hatte unter Berufung auf die Tetramorph Vision des Propheten Ezechiel Ez 1 1 14 und auf deren neutestamentliche Entsprechung in der apokalyptischen Himmels Vision des Evangelisten Johannes Offb 4 1 11 Bei der Darstellung im Giebel fallt auf dass diese vier Symbolfiguren nicht einem zentralen Bild oder Symbol von Christus zugeordnet sind wie es im Mittelalter ublich war sondern um einen Engel mit Spruchband gruppiert sind Das Giebelfeld uber dem Bischof Augustinus bestand vor der teilweisen Zerstorung 1793 94 aus drei Rebpflanzen mit Trauben deren Stamme unmittelbar neben dem Rahmen vom Schreinsboden nach oben gefuhrt waren vergleichbar den beiden Feigenstammen im Mittelgiebel In den Reben verteilt sassen ursprunglich sieben Vogel Im Giebelfeld uber dem Kardinal Hieronymus wachsen am Rand eine Weinrebe und eine Eiche die ihre Fruchte und Blatter im Giebel ausbreiteten Im oberen Bereich ist auch ein Hopfenzweig zu erkennen auf dem ein Rabenvogel und daneben auf jeder Seite drei weitere Vogel sitzen Die Gemalde auf den beiden Flugeln des dritten Wandelbilds BearbeitenBesuch des Antonius bei Paulus von Theben Bearbeiten Auf der ursprunglich linken Bildtafel ist die von Hieronymus vita Pauli von 377 uberlieferte und durch die Legenda aurea des Jacobus de Voragine um 1228 1298 61 weiter verbreitete Szene dargestellt wie Antonius den Einsiedler Paulus in der Wuste aufsucht und mit ihm spirituelle Gesprache fuhrt Paulus von Theben 228 341 62 gilt als der erste christliche Einsiedler er lebte bis ins hohe Alter von 113 Jahren in der Wuste bei Theben Um sein Leben fernab der Welt ins Bild zu setzen hat Grunewald ihn als alten Mann mit vom Wetter gegerbter Haut zerzaustem Haar struppigem Bart und langen Fingernageln gemalt sein Gewand besteht aus geflochtenen Palmblattern Paulus erzahlt seinem Gast Antonius von dem Wunder dass ihm ein Rabe taglich Brot in die Wuste bringt und ihn so am Leben erhalt Wie ersichtlich hat der Rabe diesmal sogar eine zweite Portion fur Antonius mitgebracht Und nun streiten Antonius als der jungere von beiden und der von ihm bewunderte Paulus mit lebhaften Gesten daruber wem die Ehre zusteht das Brot wie beim Abendmahl mit Jesus zu brechen Zur Vorbereitung dieser Szene hatte Grunewald Vorstudien angefertigt die auf der Ruckseite der Korperstudien zur Figur des Sebastian fur die Sebastians Tafel erhalten geblieben sind 63 64 Antonius wird in beinahe allen Details anders als Paulus dargestellt Er tragt die zeitgenossische Kleidung eines Antoniterabts mit weitem Mantel der seinen Korper fast vollstandig umhullt Er hat die rechte Hand in zuruckhaltendem Redegestus erhoben und umfasst mit seiner Linken den Antoniter Kruckstock Eine rote Kappe umrahmt sein Gesicht mit dem prufenden aber auch ehrfurchtigen Blick auf Paulus sein gepflegter weisser Bart breitet sich uber dem Mantel aus und endet in zwei Spitzen Es wird vermutet dass dieser Kopf ein Portrat des Stifters Guido Guersi sein soll dessen Wappen unten links an dem Felsen zu sehen ist Wahrend Paulus einen aus alten Balken zusammengefugten Sitz benutzt hat Antonius auf einem aus Asten und Zweigen geflochtenen Stuhl Platz genommen Die Tierwelt ist ausser dem Raben mit dem asenden Hirsch im Mittelgrund und der zwischen den beiden Heiligen ruhenden Hirschkuh vertreten Die das Bild pragende Landschaft hat Grunewald statt in eine Wustengegend in eine fur das Elsass typische Flusslandschaft mit Bergen im Hintergrund verlegt von der in Anlehnung an die Legenda aurea vermutet worden ist in ihr seien die verschiedenen Lebensetappen des Antonius bildhaft dargestellt der Ubergang von dem fruchtbaren Land im Hintergrund durch das Waldgebiet mit flechtenuberzogenen Baumen und dann hinein in die Wuste mit einer Palme im Wustensand Dazu passen allerdings nicht die naturgetreu gemalten Heilpflanzen im Vordergrund 65 denen heilende Eigenschaften bei der Behandlung der Mutterkornvergiftung zugeschrieben wurden von links Spitzwegerich Eisenkraut und Breitwegerich vor Antonius sowie knolliger Hahnenfuss Queckengras Drusenwurz Spelt Wundklee Taubnessel Klatschmohn Kreuzenzian Ehrenpreis Schwalbenwurz und Cypergras vor Paulus Wollte der Maler hier andeuten dass Antonius und Paulus sowohl geistliche Lehrer als auch Arzte fur eine kranke Welt sind Versuchung des Einsiedlers Antonius Bearbeiten Auf der ursprunglich rechten Bildtafel hat Grunewald die Versuchungen dargestellt die Antonius in seiner Einsiedelei erlebt hat Der Bildinhalt folgt weitgehend der Vita Antonii um 360 des Kirchenvaters Athanasius des Grossen deren Inhalt im Mittelalter ebenfalls durch die Legenda aurea 66 verbreitet war Im Gegensatz zu der Ruhe auf der linken Bildtafel ist der Angriff der Damonen als Versuchung des Antonius auf dem rechten Flugel ausserst bewegt und beangstigend dargestellt Antonius liegt am Boden hat den Oberkorper leicht aufgerichtet und versucht sich vor den Angriffen der Damonen zu schutzen Bei diesen Monstern handelt es sich um phantastische Mischwesen verschiedener Tierarten aber auch um Mischformen von Tier und Mensch die ihn bedrangen und auf ihn einschlagen Auffallend ist das gehornte Wesen mit den verstummelten Handen am linken Bildrand das Antonius den Mantel entreissen will aber auch das schildkrotenartige Ungetum im Vordergrund das ihm in die rechte Hand beisst in der er den Kruckstock und den Rosenkranz halt Auf diese Weise sollte vermutlich dargestellt werden dass die Damonen es auf die Attribute des Heiligen abgesehen hatten durch die er als Helfer bei Krankheiten gekennzeichnet wurde Das vorne links liegende menschenahnliche Wesen mit den Schwimmhauten an den gespreizten Fussen scheint hinter Antonius Schutz vor den Damonen zu suchen seinen linken Armstrunk hat es klagend erhoben und mit der Rechten halt es einen zerrissenen Lederbeutel mit vergilbten Schriften sein Korper tragt Symptome von Pest und Antoniusfeuer aufgeblahter Bauch Geschwure brandiger linker Arm blaugrun verfarbte absterbende Gliedmassen 67 Wie dieses menschenahnliche Wesen sind auch einige der angreifenden Monster von diesen Krankheitssymptomen befallen so dass die Annahme naheliegt der Maler habe den Patienten im Isenheimer Spital diese Damonen als Krankheitsuberbringer vor Augen fuhren wollen Sie greifen Antonius so an wie die Krankheit die Manner und Frauen im Isenheimer Spital befallen hat 68 An Gesicht und Handen von Antonius sind keine Wunden zu erkennen Offensichtlich ist rechtzeitig Gottvater in strahlendem Lichtglanz erschienen Uber der brennenden Holzhutte des Einsiedlers im Mittelgrund und der Gebirgslandschaft im Hintergrund sieht man wie die bewaffnete Engelschar den Kampf gegen die Damonen aufgenommen hat Weil Antonius lange auf diese Rettung warten musste hat er in seiner Not ausgerufen Wo warst Du guter Jesus wo warst Du Warum bist Du nicht fruher gekommen um meine Qualen zu beenden So steht es in Latein geschrieben auf dem Blatt an dem Baumstumpf im Vordergrund rechts 69 nbsp Besuch des Antonius bei Paulus asender Hirsch im Hintergrund nbsp Besuch des Antonius bei Paulus Hirschkuh zu Fussen von Paulus nbsp Versuchung des Antonius Grosser Vogel mit Knuppel nbsp Versuchung des Antonius Kapuzenmann mit Buchbeutel nbsp Versuchung des Antonius Gehorntes Ungeheuer uber AntoniusNachwirkung BearbeitenSeine grosste Nachwirkung hatte der Altar in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts 1908 veroffentlichte Max Jakob Friedlander seine bebilderte Einfuhrung Der Isenheimer Altar die neben vielen anderen dem Verleger Reinhard Piper den Anstoss gab sich mit dem Kunstwerk zu befassen Im Ersten Weltkrieg wurde der Altar im Winter 1917 aus Sicherheitsgrunden nach Munchen gebracht wo er vom 24 November 1918 bis zum 27 September 1919 in der Alten Pinakothek gezeigt wurde Die Ausstellung war ein uberwaltigender Erfolg der Altar wurde zum Sinnbild der deutschen Kriegserfahrung und Tausende sahen ihn in einer Art Wallfahrt wie Wilhelm Hausenstein beobachtete Nie konnen Menschen so zu einem Bild gewallfahrt sein es sei denn in der Mitte des Mittelalters gewesen 70 Thomas Mann sah den Isenheimer Altar am 22 Dezember 1918 in der Alten Pinakothek und notierte dazu in sein Tagebuch Starker Eindruck Die Farben Festivitat der Madonnenscene geht mir in sussem Geschiller fast etwas zu weit Das groteske Elend der Kreuzigung wirkt als machtiger Kontrast Flaubert Reminiszenz vor der Antonius Szene Im Ganzen gehoren die Bilder zum Starksten was mir je vor Augen gekommen 71 Offentliche Meinung und Kunstwissenschaft interpretierten den Altar damals als nationales Kunstwerk das das deutsche Volk oder Wesen am meisten angeht 70 und auch Kunstler des Expressionismus beeinflusste insbesondere Max Beckmann Paul Klee August Macke 72 und Marianne von Werefkin Sein Rucktransport nach Colmar im September 1919 wurde zum visuellen Ausdruck der Verluste durch den Versailler Vertrag nbsp Schreibtisch des Schweizer Theologen Karl BarthDurch eine Lichtdruck Mappe mit 49 Aufnahmen s w aus dem Atelier Hanfstaengl die von Oskar Hagen und Reinhard Piper ausgesucht waren wurde der Altar weiten Kreisen des Bildungsburgertums bekannt Reproduktionen der Kreuzigungsszene hingen uber den Schreibtischen vieler Theologen so verschiedenen wie Paul Tillich fur den es eines der seltenen Bilder ist die protestantischen Geist atmen und zugleich grosse Kunstwerke sind 73 und Karl Barth der Johannes den Taufer auf Grunewalds Kreuzigungsbild mit seiner in fast unmoglicher Weise zeigenden Hand 74 zum Inbegriff der Bibel und aller auf Christus bezogenen Theologie machte Inspiriert vom Isenheimer Altar schrieb Paul Hindemith 1935 eine Sinfonie und eine Oper mit dem Titel Mathis der Maler Die Sinfonie besteht aus drei der Oper entnommenen Vor und Zwischenspielen Der erste Satz der Sinfonie bezieht sich auf das Engelskonzert des Isenheimer Altars der langsame Satz auf die Grablegung und das Finale schliesslich auf die Versuchung des heiligen Antonius nbsp Kirchenschiff mit detailgetreuem Nachbau des Isenheimer Altars in BambergEine detailgetreue Kopie gemalt von dem Bamberger Pfarrer Karl Sohm 1956 einem hervorragenden Kenner der Bilder und Arbeitsweise Grunewalds steht seit den 1950er Jahren in der Kirche St Kunigund in Bamberg Es ist die einzige originalgrosse Kopie des Isenheimer Altars in Deutschland Allerdings fehlen dem Flugelaltar in St Kunigund die zwei Bildtafeln der Versuchung des Einsiedlers Antonius und der Zwiesprache des Antonius mit seinem Freunde Paulus 75 Literatur BearbeitenMichael und Inka Schubert Der Isenheimer Altar Geschichte Deutung Hintergrunde SchneiderEditionen Stuttgart 2022 ISBN 978 3 943305 71 5 Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Editions ArtLys Paris 2016 Francois Rene Martin Michel Menu Sylvie Ramond Grunewald DuMont Koln 2013 Reiner Marquard Mathias Grunewald und die Reformation Frank amp Timme Berlin 2009 Ewald M Vetter Grunewald Die Altare in Frankfurt Isenheim Aschaffenburg und ihre Ikonographie Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 2009 Pantxika Beguerie De Paepe Philippe Lorentz Hrsg Grunewald und der Isenheimer Altar Ein Meisterwerk im Blick Museum Unterlinden Colmar 2007 Horst Ziermann Erika Beissel Matthias Grunewald Prestel Verlag Munchen 2001 ISBN 3 7913 2432 2 Reiner Marquard Mathias Grunewald und der Isenheimer Altar Erlauterungen Erwagungen Deutungen Musee d Unterlinden Colmar Calwer Stuttgart 1996 ISBN 3 7668 3463 0 Emil Spath Isenheim Der Kern des Altar Retabels Die Antoniterkirche Band I und II Edition Symbolum Freiburg 1997 Berta Reichenauer Grunewald Kulturverlag Thaur Wien Munchen 1992 ISBN 3 85395 159 7 Armin Ernst Buchrucker Anmerkungen zur theologischen und symbolischen Deutung des Isenheimer Altars In Das Munster Teil I Vol 41 4 S 269 276 1988 Teil II Vol 42 1 S 50 53 1989 Teil III Vol 42 2 S 127 130 1989 Wilhelm Fraenger Matthias Grunewald Sonderausgabe C H Beck Munchen 1986 Georg Scheja Der Isenheimer Altar des Matthias Grunewald Mathis Gothart Nithart DuMont Koln 1969 Heinrich Alfred Schmid Die Gemalde und Zeichnungen von Matthias Grunewald Verlag W Heinrich Strassburg 1911 Nachwirkung im 20 Jahrhundert Ann Stieglitz The Reproduction of Agony toward a Reception history of Grunewald s Isenheim Altar after the First World War In Oxford Art Journal 12 1989 Heft 2 S 87 103 Max Jakob Friedlander Grunewalds Isenheimer Altar Beckmann Munchen 1908 2 erweiterte Auflage 1919 Wilhelm Hausenstein Der Isenheimer Altar Hirth Munchen 1919 DNB 361470908 Matthias Grunewald Grunewalds Isenheimer Altar in neunundvierzig Aufnahmen Mit einer Einfuhrung von Oskar Hagen Piper Munchen 1919 2 Auflage 1924 Oskar Hagen Matthias Grunewald Piper Munchen 1923 DNB 362273995 Wilhelm Niemeyer Matthias Grunewald der Maler des Isenheimer Altars Berlin 1921 DNB 580037789 Reiner Marquard Karl Barth und der Isenheimer Altar Calwer Stuttgart 1995 Arbeiten zur Theologie Band 80 Film BearbeitenMathias Gruenewald und der Isenheimer Altar WDR 1967 Regisseurin Georgia van der Rohe Tochter von Mies van der Rohe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isenheimer Altar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Architektur Isenheimer Altar Informationen Der Isenheimer Altar Isenheimer Altar Abbildungen und Beschreibung Web App Isenheimer Altar mit Slideshow Beschreibung NL und DownloadsEinzelnachweise Bearbeiten Georg Scheja Der Isenheimer Altar des Matthias Grunewald Mathis Gothart Nithart Koln 1969 S 8ff Elisabeth Clementz Die Isenheimer Antoniter Kontinuitat vom Spatmittelalter bis in die Fruhneuzeit In Michael Matheus Hrsg Funktions und Strukturwandel spatmittelalterlicher Hospitaler im europaischen Vergleich Geschichtliche Landeskunde Band 56 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2005 Adalbert Mischlewski Grundzuge der Geschichte des Antoniterordens bis zum Ausgang des 15 Jahrhunderts Bonner Beitrage zur Kirchengeschichte 8 Koln Wien 1976 https www joerg sieger de isenheim texte i 06 php Reiner Marquard Mathias Grunewald und die Reformation Berlin 2009 S 38f Wilhelm Fraenger Matthias Grunewald Dresden 1983 S 115ff 149ff und 300ff Reiner Marquard Mathias Grunewald und die Reformation Berlin 2009 S 21ff Reiner Marquard Mathias Grunewald und die Reformation Berlin 2009 S 39 mit Anm 106 Heinz Ladendon Grunewald Matthias in Neue Deutsche Biographie 7 1966 S 191ff Tessa Friederike Rosebrook Kurt Martin und das Musee des Beaux Arts de Strasbourg Museums und Ausstellungspolitik im Dritten Reich und in der unmittelbaren Nachkriegszeit Berlin 2012 S 79f Reiner Marquard Mathias Grunewald und die Reformation Berlin 2009 S 101f Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 50 f Reiner Marquard Mathias Grunewald und die Reformation Berlin 2009 S 9 7ff Claude Lapaire Rezension In Zeitschrift fur schweizerische Archaologie und Kunstgeschichte Band 46 1989 S 321 f Die Befreiung der Farben Basler Zeitung 29 Juli 2011 Die Erweiterung des Musee Unterlinden von Jacques Herzog amp Pierre de Meuron Der beruhmte Isenheimer Altar wird vollstandig restauriert Das wirft Fragen auf nach seiner kunftigen Wirkung NZZ 20 Oktober 2018 Pantxika De Paepe Die Restaurierungskampagne des Isenheimer Altars PDF Musee Unterlinden Colmar 2022 abgerufen am 6 August 2022 Francois Rene Martin Michel Menu Sylvie Ramond Grunewald Koln 2013 S 101ff mit Rekonstruktionszeichnungen und S 104f Emil Spath Isenheim Der Kern des Altar Retabels Die Antoniterkirche Freiburg 1997 Band I S 467ff Heinrich Alfred Schmid Die Gemalde und Zeichnungen von Matthias Grunewald Strassburg 1911 Heinrich Geissler Der Altar Daten und Fakten im Uberblick In Max Seidel Mathis Gothart Nithart Grunewald Der Isenheimer Altar Stuttgart 1973 S 45 Reiner Marquard Mathias Grunewald und die Reformation Berlin 2009 S 102ff mit weiteren Nachweisen Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Band 8 Freiburg 2004 Sp 318ff Lexikon der christlichen Ikonographie Band 5 Freiburg 2004 Sp 206 ff Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 67 ff Christof Diedrichs Woran stirbt Jesus Christus Und warum Die Kreuzigungstafel des Isenheimer Altars von Mathis Gothart Nithart genannt Grunewald Norderstedt 2017 ISBN 978 3 7448 6877 8 S 90ff Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Band 7 Freiburg 2004 Sp 164ff Winfried Nerdinger Perspektiven der Kunst Oldenbourg 2006 ISBN 3 486 87517 5 S 117 Ewald M Vetter Grunewald Die Altare in Frankfurt Isenheim Aschaffenburg und ihre Ikonographie Weissenhorn 2009 Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Band 7 Freiburg 2004 Sp 108ff Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Band 7 Freiburg 2004 Sp 516ff Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 61 Christof Diedrichs Woran stirbt Jesus Christus Und warum Die Kreuzigungstafel des Isenheimer Altars von Mathis Gothart Nithart genannt Grunewald Norderstedt 2017 S 90ff Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 66 Francois Rene Martin Michel Menu Sylvie Ramond Grunewald Koln 2013 S 128f Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 78 Francois Rene Martin Michel Menu Sylvie Ramond Grunewald Koln 2013 S 144 Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 80 ff Horst Ziermann Erika Beissel Matthias Grunewald Munchen 2001 S 122 Emil Spath Geheimnis der Liebe Der Isenheimer Altar von Matthias Grunewald Freiburg 1991 S 54 58 Meisner Kieser Thesaurus philopoliticus oder Politisches Schatzkastlein Faksimile Neudruck mit Einleitung und Register von Klaus Eymann Verlag Walter Uhl Unterschneidheim 1972 2 Buch 2 Teil Nr 43 Matthaus Merian Topographia Archiepiscopatum Moguntinensis Trevirensis et Coloniensis herausgegeben von Lucas Heinrich Wuthrich Kassel Basel 1967 Seite 15ff Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 25 Wilhelm Fraenger Matthias Grunewald Munchen 1983 S 40 Georg Scheja Der Isenheimer Altar des Matthias Grunewald Koln 1969 S 34ff Francois Rene Martin Michel Menu Sylvie Ramond Grunewald Koln 2013 S 152 Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 86 Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 30 ff und 92 ff Pantxika Beguerie De Paepe Philippe Lorentz Hrsg Grunewald und der Isenheimer Altar Ein Meisterwerk im Blick Museum Unterlinden Colmar 2007 S 54 62 Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Band 5 Freiburg 2004 Sp 205ff Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 92 ff Georg Scheja Der Isenheimer Altar des Matthias Grunewald Mathis Gothart Nithart Koln 1969 S 26 f Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 95 f Lexikon der christlichen Ikonographie Band 5 Freiburg 2004 Sp 277 ff Pantxika Beguerie De Paepe Philippe Lorentz Hrsg Grunewald und der Isenheimer Altar Ein Meisterwerk im Blick Museum Unterlinden Colmar 2007 S 58 Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Band 6 Freiburg 2004 Sp 519ff Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 32 Emil Spath benennt einen konkreten Mitarbeiter Der dritte Meister des Isenheimer Altar Retabels Desiderius Beychel In Cahiers Alsaciens d Archeologie d Art et d Histoire 1995 Band 38 ISSN 0575 0385 S 207 220 Dagegen Pantxika Beguerie De Paepe Geleitwort In Reiner Marquard Mathias Grunewald und der Isenheimer Altar Stuttgart 1996 ISBN 3 7668 3463 0 S XIV Dieser Teil war lange einem Beychel zugeschrieben eine Hypothese die jeglicher Grundlage entbehrt und auf einer Verwechslung beruht Berenike Berentzen halt Hans Wydyz als Schnitzer fur denkbar Nicolaus Hagenower Studien zum bildhauerischen Werk Petersberg 2014 ISBN 978 3 7319 0046 7 S 281 f Beychel dagegen sei ein fiktiver Kunstler hervorgegangen aus der fehlinterpretierten Bezeichnung Beychel eines Attributs Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 95f Jacobus de Voragine Legenda aurea Goldene Legende Hg Bruno W Hauptli Freiburg 2014 S 333ff Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Band 8 Freiburg 2004 Sp 149ff Georg Scheja Der Isenheimer Altar des Matthias Grunewald Mathis Gothart Nithart Koln 1969 S 30f Francois Rene Martin Michel Menu Sylvie Ramond Grunewald Koln 2013 S 117ff und 249ff mit Abbildungen auch zum folgenden Text Emil Spath Geheimnis der Liebe Der Isenheimer Altar von Matthias Grunewald Freiburg 1991 S 127 Jacobus de Voragine Legenda aurea Goldene Legende Hg Bruno W Hauptli Freiburg 2014 S 367ff Daniel Carlo Pangerl Antoniusfeuer Die ratselhafte Plage In Medizin im Mittelalter Zwischen Erfahrungswissen Magie und Religion Spektrum der Wissenschaften Spezial Archaologie Geschichte Kultur Band 2 19 2019 S 50 53 hier S 52 Francois Rene Martin Michel Menu Sylvie Ramond Grunewald Koln 2013 S 110 Pantxika Beguerie De Paepe Magali Haas Der Isenheimer Altar Das Meisterwerk im Musee Unterlinden Paris 2016 S 102ff a b Stieglitz The Reproiduction of Agony 1989 S 132 Anm 32 Thomas Mann Tagebucher 1918 1921 hrsg v Peter de Mendelssohn Fischer Frankfurt am Main 2003 S 113 Mathias Mayer Alles Entsetzliche nimmt dieses Werk vorweg FAZ vom 9 Juli 2016 Systematische Theologie Band 3 S 229 vgl auch Paul Tillich On Art and Architecture hrsg v John Dillenberger Crossroad New York 1989 S 99 161 the greatest German picture ever painted Aargauer Vortrag von 1920 zitiert nach Eberhard Busch Karl Barths Lebenslauf Kaiser Munchen 1986 S 128 Altarbild Kath Pfarrgemeinde St Kunigund Bamberg abgerufen am 23 Januar 2023 nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Oktober 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Werk GND 4133052 3 lobid OGND AKS LCCN n98096651 VIAF 305128092 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isenheimer Altar amp oldid 237872933