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Viola da gambaitalienisch viola da gamba englisch viol franzosisch viole de gambeKlassifikationChordophon StreichinstrumentStimmungen Diskant Alt Tenor Bass 1 Verwandte InstrumenteBaryton Viola d amore Viola bastarda Lira da gamba Lira da braccioMusikerKategorie GambistViola da gamba italienisch ˈvjɔːla da ˈɡamba zu viola Geige und gamba Bein im Deutschen Gambe fruher auch Kniegeige Beingeige oder Schossgeige ist eine Sammelbezeichnung fur eine Familie historischer Streichinstrumente Sie entstand zur selben Zeit wie die Violinenfamilie Die Bezeichnung da gamba leitet sich von der Spielhaltung ab Die Instrumente samtlicher Stimmlagen Diskant Alt Tenor Bassgambe und Violone werden im Gegensatz zu den viole da braccio das heisst Armgeigen zwischen den Beinen gehalten Die kleineren Typen werden auch mit dem Korpus so auf den Schoss gestellt dass der Hals nach oben ragt Die Gamben Familie 1 2 3 Viola da Gamba 4 Violone Gross Viol de Gamba Bass aus dem Syntagma musicum Gambe im Wappen von GamstadtDie Gamben entstanden wahrscheinlich im 15 Jahrhundert in Spanien Sie haben funf oder sechs spater auch sieben Saiten in Quart Terz Stimmung und ein mit Bunden versehenes Griffbrett Den Bogen halt der Spieler im Untergriff Die Gamben haben sich bis ins 18 Jahrhundert in der Musik zahlreicher europaischer Lander behauptet vornehmlich in Italien und Frankreich England und Deutschland mit jeweils eigenen Auspragungen von Mensur und Baugestaltung sowie mit unterschiedlichen Funktionen beim Solo Ensemble und Generalbass Spiel Mit dem Aufkommen von Violoncello und Kontrabass gerieten die Gamben die bis dahin die Kammermusik von Akademien Aristokratie und wohlhabendem Burgertum bestimmt hatten allmahlich in Vergessenheit gaben jedoch einige ihrer bau und spieltechnischen Eigenheiten an die modernen Instrumente weiter Vor allem durch die historische Auffuhrungspraxis erlebte die Viola da gamba seit Beginn des 20 Jahrhunderts eine Renaissance 2 Inhaltsverzeichnis 1 Wort und Wortgeschichte 2 Instrumente 2 1 Entstehung 2 2 Allgemeine Bauform 2 3 Besaitung 2 4 Bogen 2 5 Typen der Gambenfamilie 2 5 1 Viola bastarda 2 5 2 Division viol 2 5 3 Lyra viol 2 5 4 Andere Resonanzsaiteninstrumente 2 5 5 Siebensaitige Bassviola 2 5 6 Alt und Tenorviola 2 5 7 Diskantviolen 2 5 8 Violone 2 6 Stimmungen 3 Spieltechnik 3 1 Spielhaltung 3 2 Linke Hand 3 3 Rechte Hand 3 3 1 Abstrich und Aufstrich 3 3 2 Bogenhaltung 3 3 3 Anstrichstelle der Saiten 3 3 4 Mehrstimmiges Spiel 4 Geschichte und Repertoire 4 1 16 Jahrhundert 4 1 1 Italien 4 1 2 Deutschland 4 1 3 Frankreich 4 1 4 England 4 2 17 Jahrhundert 4 2 1 Italien 4 2 2 England 4 2 3 Frankreich 4 2 4 Deutschland und die Niederlande 4 3 18 Jahrhundert 4 3 1 Frankreich 4 3 2 Deutschland 4 4 19 Jahrhundert 4 5 Ab dem 20 Jahrhundert 4 5 1 Lehrwerke und Spielmusik 4 5 2 Neue Kompositionen fur Viola da gamba 4 5 3 Bedeutende Gambisten und Ensembles des 20 und 21 Jahrhunderts 5 Literatur 5 1 Historische Werke 5 1 1 Viola da gamba 5 1 2 Spielpraxis und Theorie 5 2 Weiterfuhrende Literatur 5 2 1 Instrument 5 2 2 Instrumentalspiel und Musik 5 2 3 Sonstige Literatur 6 Weblinks 6 1 Weblinks zum Instrument 7 EinzelnachweiseWort und Wortgeschichte BearbeitenDer aus dem Italienischen bzw Altprovenzalischen stammende Ausdruck viola und seine etymologischen Verwandten altfranzosisch vielle Drehleier und viele Fidel sind seit dem Mittelalter bekannt Deren Beziehung zum mittelhochdeutschen Wort fidel ist durchsichtig Am fruhesten belegt ist das mittellateinische viella das ebenso die Fidel meint Die unterschiedlichen Tonerzeugungsarten spiegeln sich am auffalligsten in der Familie der spanischen Vihuelas die seit dem 13 Jahrhundert bezeugt ist und als Vihuela de pendola mit einem Federkiel angerissen als Vihuela de arco mit dem Bogen gestrichen und als Vihuela de mano mit den Fingern gezupft wird diese Bezeichnung hielt sich bis ins 16 Jahrhundert wahrend das Wort Viola in anderen Sprachen bald auf Streichinstrumente eingeengt wurde Ob alle diese Bezeichnungen wie Johann Christoph Adelung vermutet uber das mittellateinische fiala Saiteninstrument auf lateinisch fides Lyra zuruckgehen kann nicht geklart werden nbsp Handgezupfte Viola oder Viola de Mano Das Gemalde um 1573 1615 stammt vom japanischen Kunstler Hasegawa Nobukata Im 16 Jahrhundert bildeten sich mit der Entwicklung des Instrumentenbaus Ableitungen zu viola Diese betrafen zum einen das Format z B violino und violetta als verkleinerte violone als vergrosserte Bauform zum anderen teilte sich die Violenfamilie nach der Spielhaltung in Armgeigen viole di braccio und Kniegeigen viole di gamba wobei in Italien die Gattungsbegriffe viola und lira weitgehend synonym angewendet wurden Die Drehleier hiess in Italien lira tedesca oder lira rustica Der Bezeichnung Viola da gamba ging der allgemein beliebtere Name violone voraus der noch 1553 in Diego Ortiz Tratado de Glosas als Bezeichnung fur die ganze Familie galt bevor er allein den Bassinstrumenten vorbehalten war 2 3 Die Bezeichnung Viola galt zunachst fur die Violen wie fur die Violinenfamilie in samtlichen Registern 4 Eine eingedeutschte Violdigamme 5 oder Violdigamb 6 bildete den Ubergang wenngleich die Gattungsbezeichnungen Viola und Geige sich bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts noch nicht trennten Die Trennung und die Zusammenfassung als Instrumentenfamilie erfolgten erst am Ende des Jahrhunderts parallel zur Neubildung Kniegeige wahrend die Tenor und Bassinstrumente allmahlich dem Violoncello und die Diskantgambe der Barockvioline wichen 7 8 Im 18 Jahrhundert haben die modernen Bauformen die Gamben bereits so weit verdrangt dass das Wort auf die unteren Stimmlagen beschrankt war 9 In nahezu allen anderen europaischen Sprachen setzte sich der italienische Terminus viola di da gamba durch so im Englischen viol de gamba und teilweise gambo violl im Franzosischen viole de gambe im fruhen Niederlandischen fiool de gamba im Russischen viola 2 Zur Unterscheidung von der heute gebrauchlichen Viola bildete sich eine neue Bezeichnung heraus die nach der Stimmlage der Bratsche heisst englisch und franzosisch alto polnisch Altowka russisch alt Einzig das Norwegische kennt wie das Deutsche Bratsj und Gambe Instrumente BearbeitenMichael Praetorius beschreibt in De Organographia 1619 dem zweiten Teil des Syntagma musicum die Familie der Gamben folgendermassen Und haben den Namen daher dass die ersten d h Viole de Gamba zwischen den Beinen gehalten werden Denn gamba ist ein Italienisch Wort und heist ein Bein legambe die Beinen Und dieweil diese viel grossere corpora und wegen des Kragens lenge die Saiten auch ein lengern Zug haben so geben sie weit ein lieblichern Resonanz Als die anderen de bracio welche uff dem Arm gehalten werden Die Violen de Gamba haben 6 Saiten werden durch Quarten und in der Mitten eine Terz gestimmet gleich wie die sechs Chorichte Lauten Die Alten haben dieser Violen de gamba wie im Agricola zu finden dreyerley Arten gehabt Dann etliche sind mit drey Saitten Etliche mit vier Und etliche mit funff Saitten bezogen worden Michael Praetorius De Organographia 10 Entstehung Bearbeiten Die Gambenfamilie hat drei Vorlaufer den Rabab die Laute und die Viella Der Rabab arabisch رباب war mit der maurischen Kultur nach Spanien gelangt und ist seit dem 10 Jahrhundert als bundloses Zupf und Streichinstrument mit zwei einfachen oder doppelten Saiten bekannt 11 Das Streichinstrument wird im Schoss gehalten oder hangt von der Griffhand herab Es wird mehr mit dem Untergriff als mit dem Obergriff gespielt Der Untergriff hat den Vorteil dass mehr Kraft ausgeubt werden kann Ausserdem werden die Bogenhaare mit Fingerdruck gespannt wie beim Kontrabass der auch eine Gambe ist und nicht etwa ein grosseres Cello Der lange Bogen erlaubt es dem Spieler ganze Passagen auf einen Strich zu spielen anstatt fur jeden Ton zwischen Auf und Abstrich wechseln zu mussen 12 Auch die Laute die Spieltechnik und Namen dem Oud arab عود entlehnte war eine Entwicklung des arabischen Kulturkreises Allein in Spanien stand sie im 16 Jahrhundert in Konkurrenz zur Vihuela im ubrigen Europa entwickelte sie sich in zahlreichen Bauformen zum beliebtesten Zupfinstrument denn durch die Anzahl ihrer Saiten liess sie den Spieler beliebig transponieren Die Bunde und die darauf beruhende Tabulaturnotation machten das Instrument leicht erlernbar Informationen uber die Spieltechnik konnten relativ einfach niedergeschrieben werden Vieles spricht fur die Herkunft der Viella aus Nordfrankreich oder Flandern Sie war ein der Fidel ahnelndes Modeinstrument des 12 Jahrhunderts das nach Spanien gelangte und in der Vihuela sowohl etymologisch als auch bautechnisch weiterlebte Im Gegensatz zu den runden Korpora von Rebab und Lauten besitzt sie einen flachen Boden und seitlich eingerundete Zargen wie die Gitarre Die von Johannes Tinctoris in De usu et inventione musicae um 1487 beschriebenen Vihuelas werden schon nach ihren Spieltechniken Zupfen und Streichen unterschieden Einige Bilddarstellungen der Vihuela da mano aus dem 15 Jahrhundert lassen die spatere Gambenform bereits klar erkennen Die Viola da Gamba war in der Summe eine gestrichene Vihuela da mano mit Stimmung Bunden und Saitenzahl der Laute sowie Spielhaltung und Bogenhaltung des Rebab 13 Als Produkt dreier Bautypen blieben die Violen einerseits bautechnisch ohne einheitliche Normen die lange und kurze Halse kannten runde und flache Schultern unterschiedliche Formen von Schalllochern andererseits eigneten sie sich in ihrer Vielgestalt zum solistischen Spiel als Melodieinstrument ebenso wie im Gambenconsort als Akkordinstrument und nicht zuletzt im Generalbass Gepragt von drei Kulturen gelangte die Viola da gamba nach Italien als die Katholischen Konige am Ende der Reconquista 1492 zur Reinerhaltung des Blutes Juden und Muslime aus Spanien vertrieben Mit judischen Musikern gelangte sie an den Hof der Este in Ferrara und an die humanistischen Akademien 14 Allgemeine Bauform Bearbeiten nbsp Wie viele historische Instrumente besass die Viola da gamba keine einheitliche Gestalt Korpusformen unterschieden sich in Einzelheiten wie Umriss Zargen oder Schalllochern Die hier abgebildeten Umrisse stammen von Meistern derselben Epoche aus unterschiedlichen Regionen Von links nach rechts Jakob Stainer Absam in Tirol 1673 Joachim Tielke Hamburg um 1699 Barak Norman London 1699 Nicolas Bertrand Paris 1701 Pieter Rombouts Amsterdam 1708 15 nbsp Steg einer siebensaitigen franzosischen Bassgambe von Dieulafait um 1720 16 Die Viola da gamba wurde in drei Grossen gebaut Diskant Alt Tenor und Bass Ihre beiden Entwicklungsstufen unterscheiden sich vor allem durch die Stimmung Wahrend der nordalpine Typ der moglicherweise flandrischen Ursprungs war funf in Quarten gestimmte Saiten besass war der sudalpine Typ aus Italien sechssaitig und hatte die Quart Terz Stimmung der Lauten ubernommen Die italienische Form erwies sich als besser und verdrangte im Laufe des 17 Jahrhunderts die nordalpine Sie zeigte bereits die Gestaltungsmerkmale der klassischen Gambe die spitz zulaufenden Oberbugel bzw Schultern und den flachen Boden Bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts sind es Instrumente im 12 Register wie sie die Theoretiker Praetorius Pietro Cerone und Adriano Banchieri beschrieben Noch das in Marin Mersennes Harmonie universelle 1636 abgebildete und mit einer Hohe von 4 Pariser Fuss 146 cm bezeichnete Bassinstrument behielt diese Lage bei die im Ensemblespiel Transpositionen erforderte um die Stimmungen der unterschiedlichen Instrumente aneinander anzupassen Die Mensur misst ungefahr 80 cm zum Vergleich der Kontrabass hat 102 108 cm das Violoncello 69 71 cm an schwingender Saite bei Tenor Gamben ungefahr 60 cm im Alt 50 cm im Diskant 40 cm 17 18 Die Decke der Viola da gamba besteht gewohnlich aus Fichtenholz Boden Zargen und Hals samt Schnecke aus unterschiedlichen Ahornholzern 19 Auch Birke und Obstholzer wie Pflaume und Kirsche sind geeignete Bodenholzer 20 Auf dem innen mit Leisten verstarkten Boden der unterhalb des Oberklotzes abgeschragt ist sitzt der Zargenkranz der mit Eckklotzchen verstarkt wird Im Unterschied zur Violinenform ragen diese jedoch nicht aus die Mittelbugel bleiben stumpf Die Decke bog der Instrumentenbauer anders als bei den heutigen industriell gefertigten Kontrabassen meist nicht uber Dampf sondern stach sie aus massivem Holz 21 Moderne Nachbauten gehen mehr und mehr zum Dampfbiegen uber 20 Im Gegensatz zum Violinentyp steht die Decke nicht uber den Zargen hervor Griffbrett und Saitenhalter fertigte man seit dem 17 Jahrhundert aus Ebenholz wie es heute bei Streichinstrumenten ublich ist Zuvor waren Ahorn und Birne die bevorzugten Holzer Fur die seitenstandigen Wirbel eignen sich Hartholzer 22 Seit dem Barockzeitalter sind bei den Gamben Stimmstock mit Bodenplatte sowie der Bassbalken in Gebrauch Der Steg wurde teils auf die Decke geleimt teils beweglich verbaut Silvestro Ganassi empfahl in der Lettione seconda 1543 je nach Spielpraxis den Steg auszuwechseln Ein flacherer Steg erlaubt einfacheres Akkordspiel ein runder eignet sich besser fur das solistische Spiel auf der einzelnen Saite Weiterhin ist die Gestaltung des Stegs von grossem Einfluss auf den Klang Die Stege baute man mit der Zeit weniger massig und eher durchbrochen so dass sie fur einen klaren leicht nasalen Klang sorgten Sie sitzen ungefahr in der Mitte der beiden Schalllocher 23 Diese Schalloffnungen erscheinen in ƒ oder c Form und vielen individuellen Gestaltungen der Gambenbauer In einige Decken sind zusatzlich an die Laute erinnernde Rosetten eingelassen verkleidet mit geschnitztem oder gesagtem Gitterwerk Viele Exemplare der Viola da gamba schmucken sich dazu mit aufwendigen Verzierungen geschnitzten Lowen und Drachen Menschen und Engelskopfen an Stelle der Schnecke Intarsienarbeit aus Furnier und Elfenbein auf Griffbrett und Saitenhalter Boden und Zargen Brandmalerei mit farbiger Einfassung Vergoldung usw Dies trifft vor allem auf englische Instrumente zu denen gegenuber die franzosischen deutlich schlichter gehalten sind 20 Die Viola da gamba besass ursprunglich sieben seit dem 17 Jahrhundert gelegentlich auch acht Bunde der letzte als Oktavbund im Halbtonabstand Sie bestehen aus Darm dazu werden mitunter ausgediente Saiten verwendet und werden ein oder zweimal um das Griffbrett geschlungen und verknotet Heute sind auch Bunde aus Polyamid erhaltlich Ein Bund ist nicht als Griffhilfe zu verstehen er dient als kunstlicher Sattel der den Klang der schwingenden Saite klarer werden lasst 24 Besaitung Bearbeiten Gambeninstrumente werden gewohnlich mit Darmsaiten von 0 3 bis 4 mm Dicke bespannt Da Gamben jedoch zu keiner Zeit genormt waren hangt die richtige Besaitung von mehreren Faktoren ab von der Bauweise von der Lage des Wolftons und von der Stimmung In der Praxis ubertrug man die Verhaltnisse der Saiten Intervalle 4 3 fur die Quarte 5 4 fur die grosse Terz umgekehrt proportional auf die zugehorigen Saitenstarken so dass die hochste Saite eines sechssaitigen Instruments noch ein Viertel die eines siebensaitigen noch ein knappes Funftel an Durchmesser der Basssaite besass Ausser mit einfachen Saiten aus Schafs oder Rinderdarm bespannt man die Viola da gamba auch mit gedrehten oder umsponnenen Saiten Florentiner und Catlines Mit Metallsaiten wurde sie erst im Zuge ihrer Wiederentdeckung experimentell bespielt Der zwar lautere aber zugleich scharfe und weniger substanzreiche Klang der Metallsaiten stiess schon im 17 Jahrhundert auf Widerstand Einzelne Versuche gab es ebenso mit Kunststoffsaiten 25 Bogen Bearbeiten nbsp Modell eines typisch gerundeten Barockbogens nach Christopher Simpsons Division Viol 1665 Die Bespannung ist 68 8 cm lang der gesamte Bogen misst 79 cm Ein Zusatzgewicht am Froschende verleiht dem Spieler besseres Gleichgewicht Der Gambenbogen ist ein rund konstruierter Renaissance oder Barockbogentyp Er ist generell langer als vergleichbare moderne Bauarten Mersennes Harmonie universelle empfahl als Maximum die schwingende Saitenlange des Instruments Englische Lehrwerke rieten zu einer Stangenlange von ungefahr 30 Zoll ca 76 cm 26 Ein nachgebauter Bassgambenbogen ist heute 72 cm lang Die Bogen der Renaissance und im franzosischen Barock massen bis zu 90 cm und waren damit langer als der Instrumentenkorpus 27 Am Griffende des Bogens befanden sich manchmal zusatzliche Gewichte zur Verbesserung der Balance 26 nbsp Die Haare eines Steckfroschbogens sind an der Hinterseite einer Nut befestigt Klemmt der Spieler den separaten Frosch zwischen Bogenstange und Bespannung ein so wird das Haar unter Zugspannung gesetzt oben Zum Entspannen entfernt man den Frosch unten Im Gegensatz zur heutigen starren Bogenstange ist die Stange des Gambenbogens gerade hergestellt und biegt sich erst durch die Zugspannung der Bogenhaare 28 Zwar sind altere Bogen aus Ahorn und Rotbuche erhalten die meisten wurden jedoch aus Schlangenholz hergestellt 29 in der Regel von Brosimum guianense oder verwandten Arten stammend und ab der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts aus Fernambuk das durch sein hohes spezifisches Gewicht lange Bogenstangen mit dunn ausgearbeiteter Spitze erlaubte die zugleich elastisch und stabil waren und uber Jahrhunderte blieben 27 Der Stangenquerschnitt ist gewohnlich rund Einige erhaltene Bogen haben jedoch auch achteckige Stangen die an der Spitze rhomboid auslaufen Kannelierungen sind seit dem 18 Jahrhundert nachgewiesen 26 Die Bespannung bestand aus unterschiedlichen Arten von Rosshaar Jean Rousseaus Traite de la viole 1687 befurwortete weisses Haar fur kleinere und schwarzes fur Bassinstrumente 30 Da schwarze Haare fester sind sprechen dicke Darmsaiten beim Streichen damit leichter an 27 Der Frosch war vom Beginn des 17 bis ins spate 18 Jahrhundert ein Steckfrosch Bei diesem Bauprinzip sind die Bogenhaare an beiden Seiten fest mit der Bogenstange verbunden und werden durch einen separaten bis zu 22 mm hohen Frosch gespannt den der Spieler in eine Nut an der Innenseite der Bogenstange einrasten lasst Ein Nachteil dieses geschlossenen Systems ist dass sich die Spannung nur durch zusatzlichen Fingerdruck regulieren lasst Vorteile des Steckfroschbogens sind seine erhebliche Stabilitat und Haltbarkeit gegenuber dem gegen 1720 erfundenen Schraubfrosch dessen Mechanik schneller unbrauchbar wird wahrend alte Steckfroschbogen zum Teil bis in die Gegenwart funktionsfahig blieben 27 28 Sie wurden im Gegensatz zu Schraub oder Cremaillerebogen bei denen ein Metallriegel in einer ausgesagten Kerbe liegt auch selten entspannt 31 Typen der Gambenfamilie Bearbeiten Die Instrumente der Viola da gamba Familie unterlagen keiner Normierung ihre Bautypen unterscheiden sich stark in Bautechnik und Besaitung Stimmung Klang und Spielweise Sie wurden in unterschiedlichen Landern und uber mehrere Jahrhunderte hinweg zu unterschiedlichen Einsatzmoglichkeiten gebaut Die Proportionen einzelner Instrumente 32 Instrument Korpusgrosse minimal Korpusgrosse maximal Mensur minimal Mensur maximalPardessus de viole 31 5 cm 33 5 cm 33 0 cm 33 5 cmDiskantviola Treble viol Dessus de viole 35 0 cm 39 0 cm 35 0 cm 35 5 cmAltviola 35 0 cm 41 0 cm 35 0 cm 40 5 cmTenorviola Taille 47 5 cm 53 0 cm 45 0 cm 52 0 cmLyra viol 55 5 cm 60 0 cm 53 5 cm 60 0 cmDivision viol 62 0 cm 68 0 cm 65 0 cm 66 0 cmBassviola Consort bass Basse de viole 68 0 cm 71 0 cm 68 0 cm 70 5 cmViolone 98 5 cm 105 0 cm 97 0 cm 105 0 cm Viola bastarda Bearbeiten nbsp Viola bastarda Abbildung aus Praetorius Syntagma musicum Hauptartikel Viola bastarda Es ist eine musikgeschichtliche Streitfrage ob Viola bastarda als eigener Instrumententyp oder aber als Spielweise der Viola da gamba aufzufassen ist Als Instrument wurde sie u a von Praetorius mit einer herkommlichen Schnecke und einer zusatzlichen Rosette auf der Decke abgebildet Er beschreibt sie als Tenorviola mit etwas geringeren Massen im Vergleich zur normalen Stimmlage Fur die Deutung des Begriffs als figurative Spielweise im Ensemble spricht ihre Beschreibung als Instrument mit durchsetzungsfahigem Klang wahrend andere Instrumente nach ihren Baumerkmalen klassifiziert wurden und die Verbreitung Nordlich der Alpen war Viola bastarda quasi ein Synonym fur die Sologambe In Italien war sie ein Ensemble Instrument fur das Spiel von Diminutionen Die Bezeichnung alla bastarda findet sich ebenfalls in Notentexten fur Laute oder Posaune so dass man sie eher auf die Spielbarkeit fur unterschiedliche Instrumente beziehen mag d h auf die Moglichkeit Musik in flexiblen Besetzungen aufzufuhren In beiden Fallen konnte die Viola bastarda ein Instrument in Quart Quint Stimmung oder aber eine siebensaitige Gambe mit Erweiterung im Bassregister gewesen sein Als gesichert gilt wenigstens dass sie im Consort gespielt 33 bzw um die Wende zum 17 Jahrhundert dort als begleitendes Akkordinstrument integriert wurde 34 Division viol Bearbeiten nbsp Division viol Abbildung aus Simpsons The Division ViolDie Division viol engl division Figuralvariation ist eine kleiner dimensionierte Bassgambe nach Art der Viola bastarda mit einer Mensur von ca 30 Zoll 76 cm und einer Gesamthohe von 130 cm 35 Sie eignete sich vor allem fur das im 17 Jahrhundert in England praktizierte Akkordspiel und fur die Improvisation uber einem Basso ostinato divisions upon a ground 34 Damit war sie eine Verbindung zum Soloinstrument das kammermusikalisch z B in einer Besetzung von zwei Violen und Orgel gespielt wurde 36 Sie war ein technischer Fortschritt denn sie naherte sich bereits der Violinenform an Bautechnisch unterschied sie sich von den italienischen Vorbildern da ihre Decke nicht mehr nur gestochen sondern oft schon gebogen wurde Im Verlauf des 17 Jahrhunderts verringerte sich die Mensur auf durchschnittlich 69 cm weshalb sie schliesslich als Vorbild fur den englischen Consort bass galt 37 Die Division viol spricht leichter an als andere Gambeninstrumente und hat einen klaren hervortretenden Klang in allen Registern 35 Lyra viol Bearbeiten nbsp Lyra viol RuckansichtDie Lyra viol oder Lyra Viol englisch auch lyra viol 38 war eine Entwicklung fur das Akkordspiel in wechselnden Stimmungen Ausserhalb Englands war sie unbekannt Am ehesten entspricht ihr die deutsche Bastardviole Sie ist kleiner als die Division viol ihre Korpusgrosse tendiert zur Altlage Der Steg ist fur ein einfacheres Akkordspiels deutlich abgeflacht und die Besaitung weniger stark 37 Die Verwandtschaft zur Laute tritt unter den Gamben bei der Lyra viol am starksten hervor Seit Beginn des 17 Jahrhunderts wurde sie mit einem Chor von Resonanzsaiten aus Metall gebaut die auf einem schrag angeleimten Steg in einen verlangerten Wirbelkasten verliefen Die sympathetischen Saiten kamen bis spatestens 1650 wieder aus der Mode und erschienen erst spater wieder beim Baryton und bei der Viola d amore Das Repertoire von Laute Gitarre und Lyra viol uberschnitt sich Zu den Komponisten fur die Lyra viol gehort etwa der englische Gambist Thomas Ford Mr Southcote s Pavan fur zwei lyra viols in Musicke of Sundry Kindes von 1607 39 In einer ersten Phase zwischen 1600 und 1645 war die Lyra viol mit einem Tonumfang von dreieinhalb Oktaven ein polyphon verwendetes Instrument das im Consort in ein bis dreifacher Besetzung erschien Als sich nach dem Burgerkrieg die englische Kultur neu orientierte entwickelte sich die Lyra viol zu einem eleganten Soloinstrument und schliesslich bis zum 18 Jahrhundert zu einem Dilettanteninstrument mit vereinfachten Saitenstimmungen z B mit den Harp ways genannten Dur Moll Dreiklangsbrechungen 40 Damit war sie bis auf den Steg von der Viola bastarda nicht mehr zu unterscheiden Die zahlreichen unterschiedlichen Stimmungen wegen derer die Literatur eher in Tabulatur als in Notenschrift aufgezeichnet wurde erforderten fur einzelne Kompositionen die Saiten auszuwechseln 41 Andere Resonanzsaiteninstrumente Bearbeiten nbsp Baryton Abbildung aus dem Grove Dictionary of Music and Musicians 1878 ff Das Baryton war vermutlich eine suddeutsche Weiterentwicklung des alten Lyra viol Typs im 17 Jahrhundert Neben sechs Haupt und einem einfachen oder doppelten Satz an Resonanzsaiten an der Bass Seite der Decke besass es einen dritten Chor der innerhalb des Halses verlief Wollte man diese Saiten mit der Griffhand anzupfen so offnete man eine Klappe an der Ruckseite des stark verbreiterten und mit Streben verstarkten Halses Der breite Hals verlieh dem Instrument ein leicht plumpes Aussehen umso mehr Intarsien und Schnitzarbeit dienten seiner Verschonerung 42 Dies Aussehen sein sanfter und wegen vieler Obertone silbriger Klang sowie die ausserordentlich nuancierten Tonerzeugungsarten machten das Baryton im 18 Jahrhundert in der empfindsamen Gesellschaft beliebt bis hin zum Fursten Esterhazy fur den Joseph Haydn insgesamt 126 Trios komponierte Die hochgradig komplizierte Spielweise schrankte seine Verbreitung allerdings wieder ein 43 Wahrend der Zeit der Resonanzsaiten Mode begann man auch andere Gamben mit solchen Bezugen zu versehen Diderots und d AlembertsEncyclopedie 1751 1772 bezeichnete die Form irrtumlich als Viole batarde 44 da Praetorius De Organographia die Resonanzsaiten im Abschnitt Violbastarda abgehandelt hatte 45 Als Gamba d amore in Italien oder Basse de viole d amour in Frankreich 46 unterschied sie sich von normalen Bauformen lediglich durch ihre sechs bis acht Resonanzsaiten und geriet am Ausgang des 18 Jahrhunderts wieder in Vergessenheit 42 Zu den Aliquotgamben zahlen schliesslich die in Italien verbreiteten sechssaitigen viole bzw violoncelli all inglese Uber sie ist wenig bekannt abgesehen von einigen Kompositionen die Antonio Vivaldi fur sie hinterliess Offenbar bezog sich der Beiname nicht auf England sondern war eine Entlehnung von Englische Violet Diese Instrumente stammten aus Bohmen und hatten einen engelhaften Klang der bei der Ruckubersetzung ins Italienische zur falschen Bezeichnung fuhrte 46 Siebensaitige Bassviola Bearbeiten nbsp Rechts siebensaitige Viola da gamba im Bassregister Paris Musee de la Musique links daneben zum Vergleich ein Barock CelloDie Erfindung der Bassviola mit einer zusatzlichen von Silberdraht umsponnenen Saite in Kontra A wird allgemein Monsieur de Sainte Colombe zugeschrieben Instrumente dieser Art wurden jedoch nicht nur zeitgleich in Deutschland bekannt sie waren bereits viel fruher auf italienischen Gemalden zu sehen z B auf Jacopo Tintorettos Musizierenden Frauen ca 1555 oder Domenichinos Santa Cecilia 1618 43 Dazu kam das Antiken Interesse der italienischen Humanisten Sie hatten die griechische Lyra als Streichinstrument interpretiert und versucht sie in der Lira da braccio nachzubilden 47 Die deutschen Typen unterschieden sich von den franzosischen Es ist daher anzunehmen dass die Entwicklung parallel vor sich gegangen ist In Frankreich bildete sich dieser Typ erst vollkommen aus Antonio Stradivaris Konstruktionsplane einer siebensaitigen Viola alla francese zeigen dass sie auch in Italien als franzosische Spezialitat galt 43 Die Erweiterung um eine tiefere statt einer hoheren Saite mit der die Spieler den Lagenwechsel hatten vermeiden konnen folgte einem Trend um 1600 Die Musik hatte das Bassregister entdeckt 46 Die Verschiebung weiter in die Bassregion hinein liess das mittlere und hohe Register weicher erscheinen Die Kontra A Saite verstarkte die Resonanz Das Instrument bot mehr Moglichkeiten zum Akkordspiel 48 Alt und Tenorviola Bearbeiten nbsp Bildnis des Komponisten Carl Friedrich Abel mit einer Bassgambe Gemalde von Thomas Gainsborough 1765 Fur das Alt und das Tenorregister existierte in der Renaissance nur ein einziges Instrument das man englisch als Tenor franzosisch als Taille Mitte bezeichnete In Deutschland wird diese Alt Tenor Gambe heute meist Altgambe genannt Der Chest of viols deutsch ein Satz Gamben eines englischen Hauses im 17 Jahrhundert umfasste sechs Instrumente je zwei fur den Diskant den Tenor und den Bass Die Alt Tenor Viola war im Consortspiel des 16 und 17 Jahrhunderts unverzichtbar Sie wurde ausschliesslich im Ensemblespiel verwendet es existiert so gut wie keine Sololiteratur fur dieses Instrument 49 Sie wurde meist nach dem Vorbild der Laute gestimmt also eine Quart uber der Bassgambe Manchmal stimmte man auch eine kleine Tenorgambe einen Ganzton hoher jedoch weniger aus Grunden des Tonumfangs als zur Klangdifferenzierung im oberen Mittelregister 50 Der Bau von Alt Tenorviolen setzte sich in Deutschland bis ins fruhe 18 Jahrhundert fort Danach fiel das Instrument unter der Bezeichnung Violetta mit der Bratsche zusammen weil die Aussenstimmen im musikalischen Satz zusehends mehr Gewicht bekamen Ob man die Altviola weiterhin verwendete lasst sich nur bei wenigen Kompositionen z B von Carolus Hacquart eindeutig klaren 51 Notenschlussel in Orchesterpartituren bis zur Jahrhundertmitte lassen es wenigstens vermuten und stutzen auch die Annahme sie sei ein Ensembleinstrument geblieben 49 Spate Beispiele der Verwendung sind Georg Philipp Telemanns Konzert fur zwei Violetten G Dur Johann Sebastian Bachs 6 Brandenburgisches Konzert und seine Kantate 18 Diskantviolen Bearbeiten nbsp Diskantviola nach Praetorius Syntagma musicumDie sechssaitige Diskantviola ist eine Oktave uber der Bassviola gestimmt Sie gehorte von der Mitte des 16 bis zum Ende des 17 Jahrhunderts fest zur Consort Besetzung Wegen ihres im Verhaltnis schwachen Klangs konnte sie sich jedoch nicht durchsetzen und wurde in gemischten Besetzungen deshalb als Alla bastarda Instrument behandelt d h je nach Belieben durch Altviola oder Barockvioline ersetzt 51 Ihr Spiel war eher figurativ solistisch als akkordisch Die englische Treble viol stand seit dem zweiten Drittel des 17 Jahrhunderts in starker Konkurrenz zur Violine Nur wenige Jahrzehnte spater hatte sie sich als Soloinstrument mit eigener virtuoser Literatur etabliert besonders als franzosischer Dessus de viole frz Sopranviola wortlich Obere Viola d h oberstimmige Viola Dieser klang zwar weniger brillant als die zeitgenossischen Violinen besass aber einen sanften und modulationsfahigen Ton Ahnlich wie bei der siebensaitigen Bassgambe diente die tiefste Saite vor allem zur Resonanzstarkung 52 53 Darum wurde der Dessus neben der Violine bis ins 18 Jahrhundert hinein geschatzt und mit Originalliteratur wie Georg Philipp Telemanns Sonate G Dur TWV 41 G 6 oder Solosonaten von Carl Philipp Emanuel Bach bedacht 54 nbsp Pardessus de VioleGegen 1700 erganzte den Dessus der Pardessus de viole franzosisch fur noch daruber uber dem Dessus Er war eine noch kleinere Viola mit funf bis sechs Saiten eine davon zusatzlich in der Hohe Sein Korpus passte sich durch ausgezogene Ecken an der Mittelzarge an die Violinenform an Beim funfsaitigen Pardessus dem Quinton traten vereinzelt schon die gewolbten Boden und der Deckenuberstand der modernen Violine auf Die charakteristischen flachen Oberbugel blieben allerdings zu jeder Zeit erhalten Der Unterschied zwischen Pardessus und Quinton schlug sich eher in der Literatur fur die Instrumente nieder 52 da man Letzteren nicht in Quart Terz sondern in Quart Quint Stimmung besaitete 55 Der Quinton war eine Hybridform zwischen Viola da gamba und Violine Er blieb stets ein reines Soloinstrument das nie in den Consort Eingang fand Sein in der Hohe heller und susser Klang der bis zum d weich bleibt wird in Tiefe durch das Fehlen einer Saite gemindert und erscheint dort dunn und substanzlos 56 Violone Bearbeiten nbsp Violone nach Praetorius Syntagma musicumDer Violone ist als Bruckeninstrument zum Kontrabass bekannt Allerdings ist diese Bauform ahnlich schwierig zu klassifizieren wie die Viola bastarda Die Bezeichnung violone ital grosse Viola war seit dem 16 Jahrhundert fur mehrere Gambentypen in Gebrauch auch fur Instrumente oberhalb des Bassregisters Lediglich eine Nennung als Contrabasso di viola deutete auf eine Bassgambe hin Streng genommen zahlt der Violone nicht zu den Gambenviolen da er wegen seiner Grosse als 16 Instrument zum Spielen auf dem Boden steht Eigenheiten wie die Korpusform mit geschweiften Mittelbugeln lassen ihn auch eher als Violineninstrument erkennen Neben den abfallenden Schultern gibt allerdings die Quartstimmung den Ausschlag fur die Zugehorigkeit zu den Gamben Beides setzt sich im Kontrabass fort Der Unterschied zwischen Bassviola und Violone hangt mit der musikalischen Funktion beider Instrumente zusammen Im Generalbass ist ein Kontrabassinstrument uberhaupt erst gegen 1630 als tiefste Stimme belegt Die Darstellung in Praetorius Syntagma musicum scheint fur ihr Register eher zu klein dimensioniert Als sich die ubrigen Viola da gamba Instrumente seit Mitte des 16 Jahrhunderts kontinuierlich verkleinerten entstand aus der Renaissance Bassgambe ein 12 Violone wahrend sich der Contrabasso di viola zum 16 Instrument entwickelte 57 Stimmungen Bearbeiten Der charakteristische Unterschied der Violen zu den Violinen besteht in ihrer Saitenstimmung deren Leitintervall nicht die Quinte ist sondern die Quarte Eine Stimmung ausschliesslich in Quarten wie sie heute noch beim Kontrabass in Gebrauch ist zeigte sich bei den Instrumenten der franzosischen Renaissance Die deutschen Gamben dieser Epoche fugten einen Terzabstand ein dessen Lage jedoch wechselte Diese Saitenstimmung ubernahmen die deutschen Musiker von den italienischen die die Stimmpraxis der Laute auf die Violen ubertrugen Zum einen stand die vierte der sechs Saiten auch die Saitenzahl passte sich der Laute an im Abstand einer grossen Terz zum anderen bevorzugten die Italiener eine moglichst hohe Stimmung und spannten den hochsten Chor darum so stark wie moglich Martin Agricolas Musica instrumentalis deudsch 1529 empfahl gar die hochste Saite bis knapp vor den Zerreisspunkt zu spannen Zum anderen wurde eine Stimmung der tiefsten Saite auf D ublich wie sie dann auch spater bei den vielchorigen Barocklauten Praxis sein sollte 52 Die Quartstimmung wurde in der Folgezeit zum Standard so dass auch die zusatzlichen Saiten des franzosischen Pardessus und die siebensaitigen Violen jeweils im Quartabstand zu der nachstunteren standen Die Stimmungen der deutschen Viola bastarda der englischen Lyra viol und des Barytons waren nicht festgelegt Sie glichen sich jeweils der Tonart des zu spielenden Stucks an Ohnehin sind die in historischen Werken angegebenen Stimmungen nicht als absolute Vorschrift zu betrachten sondern immer nur als relative Modelle Sie beziehen sich einerseits auf die hochste Saite als Referenzton welche wiederum von der Bauart dem individuellen Instrument sowie dessen Besaitung abhangt und darum erheblich schwanken kann andererseits ist im Ensemblespiel ein gemeinsamer Stimmton notwendig Wird also die hochste Saite einer Lyra viol als d angegeben so ist dies nicht als Stimmton im heutigen Sinne zu verstehen 52 Die Entwicklung zu einem festen Kammerton vollzogen erst die englischen Instrumente um 1620 die mit den Violinen und den seinerzeit gebrauchlichen Tasteninstrumenten wie Virginal und Spinett zusammen eingestimmt werden konnten wie man es bis in die Gegenwart in der Kammer und Orchestermusik praktiziert Damit nahm fur die Spieler die Notwendigkeit der Transposition ab und die Gambe bekam im Ensemble eine feste Stimmung 17 Als Standard kann die von Ganassi in der Regola Rubertina 1542 angegebene Stimmung gelten 1 Diskant Gambe d g c e a d Alt Gambe G c f a d g Tenor Gambe D G c e a d Grossbass Gambe D G C E A d 58 Die solistischen Stimmungen weichen zum Teil erheblich von den Ensemblestimmungen ab Hauptsachlich die englische Lyra viol und der deutsche Dessus de viole wandelten sich durch ihre Stimmungen vom Akkord zum Melodieinstrument namentlich in den Werken der Sololiteratur ab dem 18 Jahrhundert die eine charakteristische Klangfarbe erforderten 59 Ensemblestimmungen der Viola da gamba 60 Deutsch 16 Jahrhundert Franzosisch 16 Jahrhundert Italienisch 16 Jahrhundert Englisch 17 Jahrhundert Franzosisch 17 JahrhundertJorg Weltzell 1523 Philibert Jambe de Fer 1556 John Playford 1652 Gianmaria Lanfranco 1533 Marin Mersenne 1636 Diskant nbsp nbsp Alt Tenor nbsp nbsp Bass nbsp nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Martin Agricola 1528 Samuel Mareschall 1589 Adriano Banchieri 1609 und Pedro Cerone 1613 Thomas Mace 1676 Jean Rousseau 1687 Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt nbsp Tenor nbsp Bass nbsp Hans Gerle 1532 Scipione Cerreto 1601 James Talbot vor 1700 Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Martin Agricola 1545 Ludovico Zacconi 1592 Michael Praetorius 1619 Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Diskant nbsp Alt Tenor nbsp Bass nbsp Solistische Stimmungen einzelner Instrumententypen 59 60 Viola bastarda Praetorius 1619 Lyra viol und Viola bastarda Baryton nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Lyra way nbsp Fifths oder Alfonso way nbsp Eights oder Alfonso his second way nbsp Harp way sharp nbsp Harp way flat nbsp High harp way sharp nbsp High harp way flat nbsp Krause nbsp Haydn nbsp Basse de viole Dessus de viole Pardessus de viole und Quinton nbsp nbsp nbsp nbsp Spieltechnik BearbeitenSpielhaltung Bearbeiten nbsp Die richtige Spielhaltung der Viola da gamba zeigt dieser Spieler an einem Bass InstrumentIm Gegensatz zum Violoncello das seit der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts auf einem Stachel stand besass die Viola da gamba keine Hilfsmittel Die grosseren Instrumente werden fest zwischen den Beinen eingeklemmt wobei der Spieler jedoch nicht die Knie verwendet was zu Verkrampfungen und chronischen Schmerzen fuhren konnte wie es Le Sieur Danoville in L Art de Toucher le Dessus et Basse de Violle 1687 beschreibt sondern die Oberschenkelmuskulatur Dies klart einerseits warum das Instrument da gamba heisst andererseits zeigt es dass das eingedeutschte Wort Kniegeige im Grunde sachlich falsch ist Fur diese Spielhaltung muss der Sitz so hoch sein dass beide Beine in den Kniegelenken rechtwinklig abknicken und die Oberschenkel waagerecht liegen Die Gambe wird auf den Waden abgestutzt und sitzt damit hoher als das Violoncello dadurch werden die Vibrationen der Unterzargen weniger gedampft und der Klang entfaltet sich starker Daruber hinaus befindet sich der Spieler in einer gunstigeren Stellung um die Saiten unmittelbar uber dem Steg anzustreichen Schiebt der Spieler den linken Fuss etwas vor so erhalt er mehr Bogenfreiheit auf den hohen Saiten namentlich bei einer Bassgambe Der Hals wird zum Spiel gegen die linke Schulter zuruckgeneigt aber nicht angelehnt Die Schrage gibt der Bogenhand mehr Raum Ungeklart ist ob der Stand der Fusse die Spielhaltung negativ beeinflusste Eine Vielzahl der Portrats aus dem 17 und 18 Jahrhundert zeigen Spieler im typisch hochhackigen Schuhwerk ihrer Zeit so dass sie ihre Sohlen nicht flach auf den Boden stellen konnten 61 Linke Hand Bearbeiten Das Spiel der Viola da gamba stand bis ans Ende des 17 Jahrhunderts unter dem Einfluss der Lautenpraxis Die Griffweise unterscheidet sich in zahlreichen Punkten von der Technik auf modernen Streichinstrumenten Wesentlich fur das Spiel sind die an ihrer Griffposition ausgehaltenen Tone in der englischen Literatur als Holds in der franzosischen als Tenues bezeichnet die der Spieler erst dann wieder loslasst wenn er den Finger fur einen anderen Ton benotigt oder wenn die Fingerhaltung unbequem wird Die Grifftechnik der Violen ist also generell auf ein mehrstimmig gespieltes Instrument ausgelegt Mit den gehaltenen Griffen verbinden sich auch okonomische und klangliche Aspekte Einerseits trainieren sie den Spieler darauf die Finger allgemein nicht zu weit anzuheben so dass er sie leicht wieder auf das Griffbrett setzen kann Andererseits verlangern sie die Ausschwingphase der Saite Dazu kommt der asthetische Eindruck des Gambenspiels das nach Lehrwerken wie Thomas Maces Musick s Monument 1676 in ruhigen sanften Bewegungen zu geschehen habe einschliesslich des durch die Tenues erforderlichen Uber oder Untersetzens 62 In Einzelfallen verlangt diese Technik eine weite Spreizung der Hand vom zweiten bis zum siebten Bund Jean Baptiste Besards Isagoge 1617 nennt dazu Methoden die die Spannfahigkeit wohl uben der Hand aber eher schaden Man findet ihrer vil welche ihre Finger bey inen selbst mit der Hand erziehen aussspannen vnd erweitern Andere erstrecken dieselbige an einer Taffel etc Etliche schmirben ihre hand mit Tartar Oli So hab ich auch in Italia gesehen das ihrer etliche schwere vnd auss Bley gemachte Ring oder sunst Handschuch an die Finger gelegt haben Jean Baptiste Besard Isagoge in artem testudinariam 63 Wie in der Lautengrifftechnik veranderte sich auch die Position des linken Daumens Da die Gambenliteratur z B im Werk des Monsieur Demachy und bei Marin Marais von der gestreckten Lage bei Doppelgriffen ausging wanderte der Daumen allmahlich von seiner Stellung gegenuber dem Zeigefinger zum Mittelfinger hin 64 nbsp Die Griffhand auf der Tenor und Bassgambe wird mit abgewinkeltem Handgelenk gehalten die Finger liegen unmittelbar hinter den Bunden der Daumen halt dem Zeigefinger gegenuber den Hals des Instruments Vermeidet die Streichertechnik auf modernen Instrumenten die leeren Saiten da sie durch die dunnere Obertonstruktur weniger farbig klingen und da das Vibrato das sich als normale Spieltechnik seit den 1920er Jahren etablierte nur durch das Abgreifen funktioniert so werden sie bei der Viola da gamba bevorzugt Bis zum Ende des 17 Jahrhunderts setzten die Spieler leere Saiten selbst bei Passagen ein die dazu mehrfache Saitenwechsel erfordern Englische und deutsche Tabulaturen sowie franzosische Fingersatzangaben verlangten dies ausdrucklich Die gegriffenen Tone setzte die Spieltechnik nur bei Verzierungen wie Vibrato oder Trillern voraus oder benutzte sie fur Einklangsdoppelgriffe die entweder zur Verstarkung des Tons dienen oder bei alternierend angestrichener leerer und gegriffener Saite die Klangfarbe des Tons changieren lassen Triller auf zwei Saiten sind zwar grundsatzlich moglich aber selten spieltechnisch auch sinnvoll 65 Immerhin wurde die gegriffene Saite im Ensemblespiel als Mittel diskutiert um verstimmte leere Saiten auszulassen da sich die Tonhohe durch den Griff korrigieren lasst 66 Das Lagenspiel entwickelte sich regional uneinheitlich In Italien entfaltete es sich im 16 in England wahrend und in Deutschland erst zum Ende des 17 Jahrhunderts Die hochsten notierten Tone in der italienischen Literatur sind f g und schliesslich h bei Richardo Rogniono Sie sprechen fur eine Ausweitung des allgemeinen Tonumfangs und fur eine komplexer werdende Technik da sie in figurativ gesetzten Solowerken erschienen Alfonso Ferrabosco der Jungere nutzte die englische Division viol bis zum f 66 folgende Generationen bis zum a bzw bis zum 17 Halbton Allgemein ruckte das Rahmenintervall der Werke fur die Lyra viol nach oben Extreme Lagen blieben aber der Einzelfall Im beginnenden 18 Jahrhundert markierte das Lagenspiel das durch die geringere Griffweite auch Doppelgriffe und den mehrstimmigen Satz erleichterte technisch und klanglich den Bruckenschlag vom Lauten zum Violoncellospiel technisch durch das Spiel in bundlosen Regionen nahe am Steg klanglich in der Angleichung an die hohen Instrumente und im Ausweiten des Timbres z B durch hoch gesetzte Akkorde auf den tiefen Saiten 67 Eine Besonderheit des 17 Jahrhunderts stellen Dessus und Pardessus de viole sowie die Oktavlage der Bassgambe dar Abweichend von der ublichen Technik werden sie in diatonischen Schritten gegriffen Der kleine Finger stutzt dabei die Griffhand indem er auf dem siebten Bund ruht Danoville hat erstmals diesen Griffmodus beschrieben Bei den Diskantinstrumenten ergibt sich die Veranderung aus der geringen Grosse des Instruments die eine chromatische Griffweise im solistischen Spiel kompliziert macht Bei der Bassgambe ist sie eine logische Folge der doppelten Grosse so dass die Mensur eine Oktave uber der leeren Saite genau dem Diskant entspricht 67 Rechte Hand Bearbeiten Abstrich und Aufstrich Bearbeiten Die Bogentechnik der Viola da gamba ist in der Renaissance kaum belegt Die Strichrichtung muss eine untergeordnete Rolle gespielt haben Allein Ganassis Lettione seconda zog eine Analogie zur Lautentechnik und setzte den Daumenschlag der rechten Hand mit dem Aufstrich gleich d h mit der Bogenbewegung von der Spitze zum Frosch Die Strichweise moderner Instrumente ist dem genau entgegengesetzt hier ist der Abstrich der Hauptstrich Der Unterschied erklart sich wenn man berucksichtigt dass ein kraftvoller Strich wie ihn der violinentypische Obergriff ergibt nicht dem Stilideal der Zeit entsprach Gerade der starke Akzent in der Nahe des Frosches galt als unerwunscht Ortiz Tratado ermahnte dazu ihn zu vermeiden Mace wies an Now being thus far ready for exercise attempt the striking of your Strings but before you do that Arm yourself with Preparative Resolutions to gain a Handsome Sweet Smart Clear Stroke or else Play not at all for your Viol be never so good if you have an Unhandsom Harsh Rugged Scratching Scraping Stroak as too many have your Viol will seem Bad and your Play Worse Thomas Mace Musick s Monument 68 Nun wenn du also so weit fertig zum Uben bist versuche deine Saiten zu streichen aber bevor du das tust wappne dich zur Vorbereitung mit dem Vorsatz einen angenehmen sanften glatten und klaren Strich zu erzeugen sonst aber uberhaupt nicht zu spielen denn deine Gambe wird nie gut klingen Mit einem unangenehmen rauen wilden kratzenden und schabenden Strich wie ihn zu viele haben wird deine Gambe schlecht scheinen und dein Spiel noch schlechter UbersetzungDer Spieler nutzt die ganze Lange des Bogens aus Er fuhrt ihn in einer geraden Linie rechtwinklig zu den Saiten ohne mit der Spitze nach oben oder nach unten auszuweichen 69 Der gewunschte Strich erzeugt einen langen vollen Klang Dynamische Unterschiede besonders das An und Abschwellen das zur Tonerzeugung bis einschliesslich des Barockzeitalters gehorte bewerkstelligt der Spieler indem er den Druck auf die Bogenstange anpasst Dies war die einzige Moglichkeit den Ton zu beleben da das Vibrato nur als Verzierung verwendet wurde 70 Bogenhaltung Bearbeiten nbsp Die Haltung des Bogens im Untergriff Daumen und Zeigefinger halten den Bogen der Zeigefinger druckt auf die Bogenstange wahrend der Mittelfinger die Bogenhaare spannt Zu Beginn des Aufstrichs oben ist das Handgelenk abgewinkelt und offnet sich mit dem Abstrich unten Zum Halten umfassen Daumen und Zeigefinger die Bogenstange der Zeigefinger liegt dabei mit den ersten beiden Gliedern auf der Stange Der Mittelfinger schiebt sich zwischen Stange und Haare um den Bezug zusatzlich zu spannen Ausserdem kann der Ringfinger den Mittelfinger stutzen 71 Einige Schulen empfahlen den Bogen direkt am Frosch anzufassen andere Lehrer wie Mace befurworteten zwei bis drei Zoll 5 8 cm Abstand Die Position beeinflusst das Spiel Ein Griff naher am Frosch lasst den ganzen Bogen durch mehr Gewicht an der Spitze schwerer auf den Saiten liegen Halt man den Bogen dagegen weiter in der Stange so wird er leichter und begunstigt die Bewegungen beim Saitenwechsel 72 Die Aufstrichbewegung wird zu drei Vierteln aus dem Schultergelenk bei angewinkeltem Handgelenk ausgefuhrt danach vollendet das Handgelenk den Strich durch eine Streckbewegung Umgekehrt beginnt der Abstrich aus der Schulter das Handgelenk kehrt in seine geschlossene Ausgangsposition zuruck 73 Die Bogenhaltung erfordert einiges Geschick denn das Zusammenwirken von Stangendruck und Druck auf Bogenhaare muss ausgewogen das Handgelenk zugleich in einer lockeren Haltung und der Bewegungsapparat des Arms bis zur Schulter entspannt sein um schnelle Passagen mit raschen Bogenstrichen leicht und flussig auszufuhren 74 Besonders im Abstrich ist dies wichtig Die ubliche Bogenhaltung im Untergriff hat den Vorzug dass sich Fingerdruck und Armgewicht unabhangig voneinander zur Artikulation einsetzen lassen bei einer Bogenhaltung im Obergriff wurden sich die beiden Krafte summieren und eine grossere Lautstarke ermoglichen 75 Die Haltung des Oberarms gerade ausgestreckt oder mit der Bogenbewegung mitschwingend wurde in den historischen Gambenschulen kontrovers diskutiert 74 Anstrichstelle der Saiten Bearbeiten Ein ebenso umstrittenes Thema war der Abstand von Steg und Anstrichstelle Wahrend Christopher Simpsons The Division Viol 1665 fur die Bassgambe zwei bis drei Zoll zuliess gab Danoville drei Finger ca 5 cm als Richtwert an Insgesamt war die Entfernung viel kleiner als bei heutigen Instrumenten und die Toleranz fur Abweichungen ebenso gering Der Grund liegt in der Ansprache der Viola da gamba Streichen am Steg erfordert mehr Bogendruck und erzeugt einen harten Ton in der Nahe des Griffbretts klingt er dagegen mulmig und obertonarm Der flache Bau von Steg und Griffbrett birgt nebenbei die Gefahr bei zu starkem Bogendruck versehentlich mehrere Saiten anzustreichen Allerdings nutzte man die ansonsten unerwunschten Klangfarbenanderungen auch zur Artikulation und Affektgestaltung im Solospiel aus 72 Mehrstimmiges Spiel Bearbeiten Mehrstimmigkeit auf der Viola da gamba besteht aus Arpeggiospiel das schon im 17 Jahrhundert bekannt war Francesco Corbetta hatte 1656 die Gitarre nach Paris gebracht Ludwig XIV fand derartigen Gefallen an ihr dass sie bald zum Modeinstrument avancierte Die Schlagtechnik die sich vom Zupfen der Laute grundlegend unterscheidet machte das Instrument popular Zwar existieren aus dem 17 Jahrhundert keine Darstellungen die das Arpeggio als Grundtechnik des polyphonen Gambenspiels belegen erst in der Vorrede zu seinen Pieces de clavecin en concert 1741 gab Jean Philippe Rameau einen eindeutigen Hinweis zur Ausfuhrung von Akkorden Trotzdem ist es wahrscheinlich dass das Arpeggiospiel zuvor besonders auf der Lyra viol gepflegt worden war denn mehrstimmig gesetzte Kadenzen von Simpson und Tobias Hume legen nahe dass es nicht nur als Verzierung diente Eine ahnliche Spielweise in der franzosischen Musik ist das von Marais verwendete En plein frz in der Mitte d h das gleichzeitige Anstreichen dreier Saiten Weil dazu ein starkerer Bogendruck notig ist wird auch die Entfernung zum Steg vergrossert um Nebengerausche zu vermeiden Zum Unterstutzen der Spannung ist hier der Ringfinger neben dem Mittelfinger unbedingt erforderlich 76 nbsp Ein Beispiel fur das Arpeggiospiel ist Marais La Guitare aus den Pieces de violes III 1711 Notentext und AusfuhrungsmoglichkeitAnalog dazu entwickelte sich aus dem Style brise frz gebrochener Stil der franzosischen Lautentechnik in England eine Satzweise auf zwei Saiten drei und vierstimmig zu spielen indem jeweils zwei Stimmen auf je einer Saite verschrankt werden der Spieler springt cross and skipping engl uberkreuz und hupfend mit dem Bogen zwischen den Saiten hin und her so dass eine Scheinpolyphonie aus durchbrochenen Melodielinien entsteht Die Bogenfuhrung dazu erfordert einerseits Leichtigkeit andererseits muss die Griffhand dafur sorgen dass die Tone nicht zu rasch verklingen 77 nbsp Die durchbrochene Arbeit des Style brise in Alfonso Ferraboscos des Jungeren dreistimmiger Almaine 16 aus den Lessons 1609 Geschichte und Repertoire BearbeitenHorbeispiele gespielt von Phillip W Serna und New Comma Baroque source source John Dowland M George Whitehead His Almand Lachrimae Nr 21 fur Gamben Consort und Violone 1604 source source Orlando Gibbons Fantasie a 3 VdGS N 3 fur Gamben Consort und Violone um 1630 source source Marin Marais Pieces a Une Viole du Premier Livre 1686 Prelude Fantaisie Allemande Double Courante Double Sarabande Gigue Double source source Henry Purcell In Nomine a 7 Z 747 fur Gamben Consort 1680 nbsp Steglose Gamben in Martin Agricolas Musica instrumentalis deudsch 1529 Die Viola da gamba erschien am Ende des 15 Jahrhunderts in Italien und Flandern als Ensembleinstrument mit funf bzw sechs Saiten Ihre Spieltechnik war stark von der Laute gepragt die Musik von den Franko Flamen und der Venezianischen Schule Ein besonderes Augenmerk erhielt das Diminutionsspiel d h die Ausschmuckung melodischer Linien Die Gambe wurde in Deutschland und Frankreich als Bassinstrument beliebt und als Generalbassinstrument eingesetzt Vor allem in England entwickelte sie sich unter italienischem Einfluss zum Soloinstrument Hier entstanden im Laufe des 17 Jahrhunderts die Division viol und die Lyra viol die sich zum mehrstimmigen Spiel eigneten Dies war der Ausgangspunkt fur die weitere Ausbildung der Spieltechnik in Frankreich Wahrend in Deutschland und England das Kulturleben auf Grund der Kriege stagnierte bluhte die Gambenmusik in Frankreich auf Neue Arten wie die siebensaitige Bassgambe und zwei Typen von Diskantviolen wurden eingefuhrt Die stilisierten Tanz und Suitensatze galten als stilistisches Vorbild fur das Zeitalter des Absolutismus in ganz Europa bis ins 18 Jahrhundert Dann schwand die Beliebtheit der Viola da gamba da mit Violine und Violoncello zwei neue Instrumente an ihre Stelle traten Bis an die Wende zum 20 Jahrhundert war die Gambe fast vergessen Dann erwachte ein neues Interesse an der Instrumentenfamilie Neben einer grundlichen musikhistorischen Erforschung entdeckte man im Zuge der historischen Auffuhrungspraxis auch das Gambenspiel neu In der Gegenwart ist die Viola da gamba wieder Bestandteil des Konzertlebens Alter Musik 16 Jahrhundert Bearbeiten Italien Bearbeiten Instrumente nach Art der Viola da gamba erschienen in Italien zum ersten Mal gegen Ende des 15 Jahrhunderts an den papstlichen Hofen der Borgia in Ferrara Mantua und Urbino Alle drei Hauser standen in engen politischen und kulturellen Beziehungen zu Spanien Ein Brief des Bernardo Prospero seinerzeit Kanzler der Este in Ferrara schilderte 1493 die Neuheit im Klang eines spanischen Gambenensembles als piu presto dolce che de multa arte ital eher suss als kunstvoll 78 Akkordisches Spiel hatte es bereits auf der Fidel der Minnesanger gegeben melodisches in gemischten Ensembles aus Blas und Saiteninstrumenten Neu daran fur ein Streichinstrument war die Spielhaltung zwischen den Beinen nbsp Lattanzio Gambara Ausschnitt aus einem Fresko um 1560 Das Mittelregisterinstrument erinnert durch seinen vollstandig ausgerundeten Zargenkranz noch stark an eine Vihuela Das Gambenensemble war parallel zur niederlandischen Polyphonie entstanden Beide verband die Satzweise des homogenen Ensembleklangs mit gleichrangigen Partien die nach dem Vorbild der menschlichen Stimme in Register geordnet sind Dabei zeichnete sich fruh eine Tendenz zum Bassregister ab d h zum Bau vergrosserter Instrumente fur tiefe Frequenzbereiche Das Violenensemble blieb uber zwei Jahrhunderte im 12 Register Damit verfolgten die Musiker das Ziel eigenstandige instrumentale Klangkorper zu schaffen die auch ohne die Gesangsstimme alle Tonlagen abzudecken vermochten 2 Das erste gemalte Zeugnis einer Viola da gamba findet sich auf einem Bild des Timoteo Viti um 1500 Baldassare Castigliones Libro del Cortigiano 1508 1516 veroffentlicht 1528 nennt bereits das Spiel eines Gambenconsorts nach Stimmfuhrungsart der Niederlander 79 Komplette Satze von sechs oder sieben Instrumenten nach Art des Chest of viols waren bereits vorhanden 80 Das solistische Spiel war allerdings noch nicht bekannt Nordlich und sudlich der Alpen unterschieden sich die Viola da gamba Typen Im Nordraum bevorzugte man funfsaitige Instrumente im Sudraum sechssaitige die die Quartstimmung und die Spieltechnik von der Laute ubernahmen Der sudlandische Typ sollte sich schliesslich als bestimmend erweisen 81 Die Viola da gamba verbreitete sich in Italien in den Akademien und gebildeten Zirkeln Man nannte sie nach der Vihuela zunachst einfach viola dann wegen ihrer Bunde viola da tasti ital mit Bunden oder zur Klarstellung der Streichtechnik viola de arco ital mit Bogen Zur Unterscheidung von den kleinen Streichinstrumenten die man beim Spielen auf dem Arm hielt benutzte man auch viole grande und violoni nicht zu verwechseln mit dem Violone was schliesslich zu Paradoxa wie soprano di viole grande oder soprano di violoni fuhrte die Bedeutung hatte sich so weit verselbststandigt dass die Violen zum Gattungsbegriff geworden waren 82 In den Lexika und Musikschulen der Zeit bei Hans Gerle Hans Judenkonig und Martin Agricola behandelte man sie als Verwandte der Laute was sich in der Folgezeit auch in Spieltechnik und Tabulaturnotation niederschlagen sollte 83 Die Instrumente verfugten mit zweieinhalb Oktaven uber einen grosseren Tonumfang als andere und erlaubten durch ihre anpassungsfahige Stimmung bereits chromatische 81 und enharmonische Satzweisen die die mitteltonige Stimmung nicht leisten konnte Als neuartiges Ausdrucksmedium das die menschlichen Affekte durch die Tongestaltung widerspiegelt wurde die Viola da gamba von Nicolas Gombert und Adrian Willaert Philippe de Monte und Luca Marenzio eingesetzt und zum Teil wahrend eine variable Besetzung in dieser Zeit durchaus ublich war sogar gefordert Zu dieser Zeit begann die Praxis Vokalwerke wie Madrigale und Motetten als Instrumentalsatze umzuschreiben Dies bildete die Grundlage des Consort Repertoires Die Diskantinstrumente hatten vor 1580 noch keine grosse Bedeutung Bass und Tenorgamben dominierten die Besetzung Fur eine moglichst tiefe Tonlage wurde der Steg wenn er beweglich war manchmal nach unten geruckt 84 Das Instrumentalspiel wurde in dieser Zeit erstmals Gegenstand der Erorterungen und schliesslich der Gambenschulen die Praxis und Asthetik festlegten Die Technik entwickelte zunachst das Lagenspiel oberhalb der Bunde die Praxis der Consorts das Diminutionsspiel wie es in Diego Ortiz Tratado 1553 beschrieben ist improvisierende Ausschmuckungen der einzelnen Partie im Kontext der kontrapunktischen Stimmfuhrung Durch Alfonso Ferrabosco den Alteren gelangte diese Spieltechnik nach England 85 Girolamo Dalla Casas zweibandiges Grundlagenwerk II vero modo di diminuir con le tutte le sorte di stromenti 1584 pragte den Begriff Bastarda fur die diminuierenden Stimmen Praetorius beschrieb ihn in De Organographia folgendermassen Weiss nicht Ob sie daher den Namen bekommen dass es gleichsam eine Bastard sey von allen Stimmen Sintemal es an keine Stimme allein gebunden sondern ein guter Meister die Madrigalien unnd was er sonst uff diesem Instrument musiciren wil vor sich nimpt und die Fugen und Harmony mit allem fleiss durch alle Stimmen durch vnd durch bald oben aussm Cant bald unten aussm Bass bald in der mitten aussm Tenor und Alt herausser suchet mit saltibus und diminutionibus zieret und also tractiret dass man ziemlicher massen fast alle Stimmen eigendlich in ihren Fugen und cadentien daraus vernemen kann Michael Praetorius De Organographia 45 Daraus wird nicht klar ob es sich um eine Instrumentenneuentwicklung handelte oder um eine Spielpraxis fur alle Stimmen Immerhin kann es auch ausdrucken dass die Viola bastarda jeden Themeneinsatz in jeder Stimme mitspielte Sie entwickelte sich am Ende des 16 Jahrhunderts zum Soloinstrument Zu den ersten Virtuosen gehorte Francesco Rognoni der Sohn des Richardo Rognoni 86 nbsp Diego Ortiz Recercada uber O felici occhi miei Der fruhe mehrstimmige Stil in einer Madrigalbearbeitung von Diego Ortiz Recercada uber O felici occhi miei nbsp Titelbild der Regola RubertinaDas Akkordspiel pflegten die Italiener hochstens zur Liedbegleitung im gemischten Ensemble Giuliano Tiburtino und Ludovico Lasagnino blieben die einzigen Meister die Silvestro Ganassis Lettione seconda fur erwahnenswert hielt Die Viola da gamba stand noch immer im Schatten der Laute und wahrend sie im Solospiel nach Rognionis Meinung zur Konigin aller diminuierenden Instrumente aufruckte ubernahmen Lira da gamba und Lira da braccio die akkordischen Aufgaben Zwar beherrschten einige Musiker wie Alessandro Striggio der Altere sowohl Liren als auch Violen doch der Unterschied zwischen den Instrumenten scheint zeitgenossischen Beobachtern kaum aufgefallen zu sein 87 Deutschland Bearbeiten nbsp Das Engelskonzert auf der zweiten Schauseite von Matthias Grunewalds Isenheimer Altar ca 1506 1515 ist eine der bekanntesten Darstellungen in der deutschen Renaissance Malerei Das Instrument entspricht ungefahr Agricolas Darstellung die Spieltechnik des Engels jedoch ist eher symbolisch als wirklichkeitsgetreu Die grossen deutschen Lehrwerke des 16 Jahrhunderts Sebastian Virdungs Musica getutscht und aussgezogen 1511 und Agricolas Musica instrumentalis deudsch 1529 behandelten eher die in grosserer Fulle vorhandenen Blasinstrumente Die Darstellung der Streichinstrumente blieb mangelhaft die Anzahl der Saiten die Darstellung von Stegen die Zuordnung zu Instrumentenfamilien die Korpusumrisse waren selten korrekt und beruhte darauf dass die Autoren weniger praktische Kenntnisse als z B Ganassi erwerben konnten 88 Die deutsche Musik beherrschten Blasinstrumente wie Zink und Posaune Schryari Schalmeien und Blockfloten daneben Orgel und Regal Gerles und Agricolas Werke verfolgten eher einen padagogischen als einen kunstlerisch philosophischen Anspruch denn sie wollten die Streichinstrumente erst ins deutsche Musikleben einfuhren das sich in der Reformationszeit grundlich von der italienischen Renaissance unterschied 89 Erst gegen Ende des Jahrhunderts anderte sich die Lage 1571 erwarb ein Handler im Auftrag der Fugger einen Chest of viols sechs grosse welsche geigen aus Londoner Herstellung fur den Hof in Munchen Die Viola da gamba hielt auch in die deutsche Musiklandschaft Einzug nbsp Hans Mielich Die Hofkapelle zu Munchen 16 Jahrhundert Das Ensemble nahm die Orchestertechnik auf die Orlando di Lasso in Italien kennen gelernt hatte Seit 1562 wirkte Orlando di Lasso als Hofkapellmeister in Munchen Er hatte das italienische Musikleben in seiner Studienzeit selbst erlebt Als ein Fundamentalinstrument integrierte er die Viola da gamba in die Munchener Hofkapelle die spater zum Besetzungsvorbild fur die generalbassorientierten Ensembles wurde Davon profitierte die Diminutionspraxis unmittelbar und mittelbar auch die Satzweise der Mehrchorigkeit Die Viola da gamba war zum Element der musikalischen Erneuerung geworden und hatte gleichzeitig eine tragende Funktion im Ensemblespiel ubernommen 90 Die deutschen Gamben waren meist funfsaitig und unterschieden sich von den italienischen Vorbildern im Bau der weniger unter dem Einfluss der Lauten stand Ihre Stimmungen eigneten sich besonders zum Ensemblespiel Diminutionen wurden zur Ausschmuckung von Klauseln empfohlen Das virtuose Solospiel stand noch am Anfang Die Literatur umfasste wie in Italien vorwiegend vokale Formen wie Lied und Motettensatze Anders als in der italienischen Musik forderte die Besetzung nie ausdrucklich Gambenstimmen Auch die Tanzsatzfolgen die parallel zu den franzosischen Suiten erschienen berucksichtigten sie nicht Dies war eine Folge der deutschen Blasertradition 88 Frankreich Bearbeiten Die ersten franzosischen Gamben die Philibert Jambe de Fers Epitome musical 1556 beschrieb waren eher mit den deutschen als mit den italienischen verwandt Zunachst wies die Korpusform Eigenschaften des Violintypus auf Dazu waren sie durchgangig in Quarten gestimmt ohne die lautentypische Terz in der Mitte Ausserdem betonte Jambe de Fer den hohen gesellschaftlichen Status des Gambenspiels 88 Den Ton der Violine beschrieb er als plus rude frz sehr rau sie sei ein Spielmannsinstrument kein Instrument der Vornehmen 91 Die zeitgenossischen Handlungsbucher wiesen italienische deutsche und flamische Namen von Musikern aus Sie hatten ihre sud bzw nordalpinen Instrumententypen mit ins Land gefuhrt Besonderes Ansehen scheinen die Musiker aus den Nordalpenlandern genossen zu haben Sie dienten zur Prasentation vor auslandischen Staatsgasten Im Gegensatz zur italienischen Kammermusik der akademischen Zirkel orientierte sich das franzosische Musikleben eher an festlicher Prachtentfaltung Consorts in der typischen Sechserbesetzung spielten bei offentlichen Anlassen auf bei Theaterauffuhrungen sogar unter freiem Himmel Die Bildwerke des 16 Jahrhunderts weisen darauf hin dass sich die Basslastigkeit in Frankreich fortsetzte Ubermannshohe basse contre Instrumente wurden gebaut grosser als der Violone 88 Obwohl der italienische sechssaitige Viola da gamba Typ bereits in der zweiten Jahrhunderthalfte eingefuhrt und von Jacques Mauduit gefordert worden war uberwog das funfsaitige Instrument noch bis in die Mitte des 17 Jahrhunderts und war das bevorzugte Schulinstrument 88 Das Repertoire umfasste Chanson und Motettenbearbeitungen Tanze als Vorformen der franzosischen Suite und Fantasien Die Kompositionen von Claude Gervaise Eustache du Caurroy Estienne du Tertre Jacques Moderne und Claude Le Jeune sind oft noch rein homophon und wenig kunstvoll ausgearbeitet 92 England Bearbeiten Wahrend die deutsche Musik den Blasern einen hoheren Rang einraumte entwickelten die Englander seit dem Spatmittelalter ein besonderes Interesse an Saiteninstrumenten Um das Jahr 1547 zahlte das Inventar Heinrichs VIII 54 Violen und Lauten 93 Bis zur Zeit Elisabeths I reifte das Consortwesen zur vollen Blute 94 Das Gambenspiel breitete sich in England bis 1540 aus King s Musick die Hofkapelle der Konige stand internationalen Musikern offen Seit der Mitte des 16 Jahrhunderts liessen sich zahlreiche Italiener in London nieder speziell ehemals judische Konvertiten aus Norditalien die vor der spanischen Inquisition vom Kontinent gefluchtet waren Zu ihnen gehorte die Familie der Bassano deren Oberhaupt Jeronimo aus Venedig an den Konigshof gekommen war Die Nachfahren u a sein Sohn Anthony Bassano wirkten als Flotisten und Violisten eines sechsstimmigen Consorts in der Kapelle Das hofische Musikleben lag ganz in italienischer Hand 93 und vermischte sich mit einer voll ausgebildeten nationalen Tradition die Vokalwerke waren auf englische Texte verfasst die Volksliedmelodien besassen einen hohen Stellenwert Komponisten wie William Byrd und spater Orlando Gibbons schrieben Madrigalkompositionen die im Gambenconsort als Instrumentalfassungen gespielt wurden Als vokal instrumentale Mischbesetzung ging aus den volkstumlichen Airs der vier bis funfstimmige Consort Song hervor 95 17 Jahrhundert Bearbeiten Italien Bearbeiten Die Viola da gamba blieb nach wie vor ein geschatztes Soloinstrument und hatte das Akkordspiel der Lira da gamba uberlassen Allerdings sollte sich diese nicht dauerhaft durchsetzen Mit dem Ende des 17 Jahrhunderts kam sie aus der Mode Eine Tendenz der italienischen Renaissance war die Entwicklung eines modernen Konzertlebens mit der Trennung von Ausfuhrenden und Zuhorern Es formten sich Instrumentalensembles mit solistischer Viola mit Violinen und Zinken Das Gambenconsort verlor nach 1600 seine fuhrende Bedeutung in Italien 87 Obwohl viele Quellen des spateren 17 Jahrhunderts noch Gambisten nachweisen praktizierte man das kammermusikalische Spiel nur mehr vereinzelt in geistlichen Konzerten oder Akademien Inzwischen entwickelte sich die Viola bastarda in den hofischen Zirkeln zu einer Solostimme mit Generalbassbegleitung weiter 96 Bedeutender aber war die Entfaltung der Violinliteratur Im Gegensatz zur Basslastigkeit anderer Musikkulturen bevorzugten die Italiener hohe Lagen Sie richteten ihr Interesse auf die Oberstimme und nutzten den Bass lediglich als harmonische Stutzfunktion Der brillante Klang der Barockvioline lief der Diskantgambe rasch den Rang ab Die Bassgamben blieben lediglich als Continuo Instrumente 97 England Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus Abraham Lambertsz van den Tempels David Leeuw mit seiner Familie 1671 Der Gambist ist Leeuws Sohn Pieter Seine mit zwei individuell geformten Schalllochern und einer Rosette versehene Viola bastarda weist eine deutlich enger gebaute Unterzarge auf Sicher erleichterte dies dem jungen Instrumentalisten das Spiel Das Consortspiel erfreute sich ungeschmalerter Beliebtheit Auch der Laute bedienten sich die englischen Musiker sie blieb der Viola ebenburtig Lehrwerke wie Thomas Robinsons The Schoole of Musicke 1603 behandelten meist beide Instrumente Titelblatter mit Besetzungsangaben wie to be sung to the lute or viol engl mit Lauten oder Gambenbegleitung zu singen liessen die freie Wahl bei der Ausfuhrung Die Lyra viol nutzte weiterhin die franzosische Lautentabulatur Die beiden Instrumente fuhrten eine Koexistenz als Soloinstrumente ohne Beruhrungspunkte Viele Spieler beherrschten sowohl Viola als auch Laute oder die Theorbe die bis 1620 als Generalbassinstrument vorherrschte spater nutzte man anders als auf dem Kontinent die Orgel Aber ausser John Dowlands Lachrimae or Seaven Teares 1604 ist kein Werk erhalten das Consort und Solo Laute vereint hatte 96 nbsp Violone auf einem Bild von Peter Lely um 1650 Das Gemalde zeigt eine englische Division viol mit ƒ formigen Schalllochern und flachen Oberbugeln Die Musik der englischen Oberschicht bestimmten zwei Institutionen die Hofkapelle im weltlichen und die Chapel Royal im geistlichen Bereich Beide beschaftigten nach wie vor italienische Musikerdynastien aber auch einheimische Komponisten wie Nicholas Lanier John Bull Thomas Lupo Robert Johnson Thomas Ford William Lawes John Jenkins und Thomas Tomkins die als staatliche Wurdentrager eine privilegierte Position genossen 95 In dieser elitaren Klasse fungierte die Viola da gamba als Statussymbol Die Instrumente waren mit Intarsien und Schnitzereien geschmuckt und mit Familienwappen bemalt Die Darmsaiten wurden zu hohen Kosten aus Italien importiert Gedruckte Lieder und Madrigale waren mitunter Burgerlichen gewidmet die solistische Gambenliteratur jedoch nur Angehorigen der Aristokratie Die Consortmusik erschien bis auf wenige Ausnahmen nicht im Druck sondern beschrankte sich auf handschriftliche Kopien Ab 1600 sind Diminutionen mit starker rhythmischer Komponente uber einem ostinaten Bass bekannt die divisions upon a ground 98 Die Division viol ihre Spieler und die Divisions waren auch in Kontinentaleuropa beruhmt An der Lira da gamba zeigten die Englander kein Interesse Sie zogen die Lyra viol vor da sie sich fur eine Vielzahl von Saitenstimmungen eignete diese leiteten sich von Dreiklangsbrechungen ab Spieltechnisch waren Division viol und Lyra viol indes nicht vollkommen voneinander getrennt Die Division viol eignete sich sowohl fur akkordisches Spiel als auch die Lyra viol fur Diminutionen nbsp Christopher Simpson Der Ground und eine Division MoglichkeitEinige Theoretiker unter ihnen Musiker wie Praetorius und Mersenne Wissenschaftler wie Rene Descartes und Francis Bacon hatten sich eingehend mit der Erregung von Resonanzen in schwingungsfahigen Systemen beschaftigt Die Erfindung der Epoche waren sympathetische Saiten d h solche die die Schwingung gestrichener Saiten aufnehmen und den Instrumentalklang verstarken Die Lyra viol war das erste spielfahige Resonanzsaiteninstrument 99 Gegen 1625 trat eine Wende in der englischen Kultur ein Um das Kronungsjahr Karls I und an einem Hochpunkt der englischen Musikgeschichte starben zahlreiche namhafte englische Komponisten Byrd Gibbons Cooper Dowland Bull und Ferrabosco Die junge Konigin Henrietta Maria brachte bei ihrer Ubersiedlung ein Gefolge von Musikern nach London die den italienischen Einfluss durch den franzosischen ablosten zweiteilige Tanzformen subtile Verzierungen und den preziosen Zeitgeschmack Die Consort Literatur und die Musik der Lyra viol nahmen sich die franzosische Lautenmusik zum Vorbild 100 Neue Ensembleformen mit heterogenen Besetzungen formten sich Lawes Harp Consorts sind fur Violine Division viol Harfe und Theorbe kombiniert fur Zusammenklange aus Darm und Metallsaiten Jacques Gaultier belebte die Lautenmusik neu durch Kompositionen im Style brise das heisst mit gegeneinander verschobenen mehrstimmigen Melodielinien Die Gambenmusik ahmte diese Technik spater nach Neue terzreiche Stimmungen und Skordaturen fur die Laute entstanden Die Musik erlebte eine asthetische Uberfeinerung 101 Die Burgerkriegszeit und die sich anschliessende republikanische Zeit zerstorten das offentliche Kulturleben Fur gut zwei Jahrzehnte erschienen keine neuen Noten im Druck Die Schulen bildeten keinen Nachwuchs mehr aus Die meisten Musiker wurden vertrieben oder zogen sich ins Privatleben zuruck Die englische Musik fiel auf den Status des Dilettantismus zuruck der noch uber produktive Komponisten wie John Jenkins oder Christopher Simpson aber nicht mehr uber technisch erfahrene Instrumentalisten verfugte 102 Eine neue nationale Musikschule residierte im Exil in Oxford Hier zeigte sich an den Schulern dass ihnen die Violine im Vergleich zur Gambe noch recht unbekannt war sie stimmten sie in Quarten statt in Quinten und hielten sie wie eine Treble viol zwischen den Beinen Aber auch nach der Kronung Karls II und der Ruckkehr zur Monarchie erholte sich die Tradition nicht Das Gambenconsort verblieb in den privaten Kreisen der Gentry statt in die Hofkapelle zuruckzukehren Die Division viol konnte sich noch eine Weile lang neben der aufkommenden Violine behaupten Danach beherrschte der franzosische Geschmack im Stil von Jean Baptiste Lullys Vingt Quatre Violons du Roy die King s Musick 103 Einige Fantasien von Henry Purcell sind erhalten Bis ins 18 Jahrhundert spielten auf dem Lande Consorts 1652 publizierte der Verleger John Playford das Schulwerk Musick s Recreation on the Lyra viol engl Musikalische Erholung auf der Lyra viol das mit jeder der drei Neuauflagen nur anspruchsloser wurde Dann vergass man die Viola da gamba 104 Frankreich Bearbeiten nbsp Johann Kupetzky Bildnis einer musikalischen Dame 17 Jahrhundert Die Diskantgambe hier ein Dessus de viole galt als typisches Dameninstrument Consortmusik blieb in Frankreich die Ausnahme Wenige Komponisten wie Claude Le Jeune Louis Couperin und Marc Antoine Charpentier verfassten Ensemblewerke und auch diese waren maximal vierstimmig Das Ensemblevorbild blieben Lullys Vingt Quatre Violons du Roy deren Klang und Orchesterdisziplin die reprasentative Musik der Bourbonenkonige besser zur Geltung brachten Die Satzweise unterschied sich von der englischen Wahrend die Diskantstimme fur den Dessus de viole brillante Solopassagen spielte ubten die Mittel und Unterstimmen nur eine Begleit und Stutzfunktion aus 105 Die sechssaitige Gambe hatte sich allgemein durchgesetzt Aus den Erfahrungen mit der Laute entstand nun in Frankreich in kurzer Zeit eine solistische Spieltechnik Beruhmte Solisten der Zeit waren Andre Maugars und Nicolas Hotman nbsp Marin Marais mit dem siebensaitigen Basse de viole Bildnis eines anonymen MalersDas Lauten und Gambenrepertoire bestand aus zweiteiligen Tanzsatzen aus Branles oder Paaren von je einem schnellen und einem langsamen Tanz aus Airs Piecen in freier Form und Preludes Man stellte die Einzelsatze zu Suiten zusammen das verbindende Element war die Tonart Ihr beruhmtester Vertreter als Komponist und Instrumentalist war Marin Marais An Diminutionen zeigte die franzosische Musik kein Interesse Die verfeinerte Spieltechnik richtete ihr Augenmerk auf die Tonbildung und vor allem auf die Ornamentik 106 Die Verzierungen wurden nicht nur subtiler sie erschienen erstmals in grosser Anzahl im Notentext durch Buchstaben und Zusatzzeichen abgekurzt oder ausnotiert Zahlreiche Spielvorschriften sind in Jean Rousseaus Traite de la viole in Simpsons Division Viol spater in Johann Joachim Quantz Versuch einer Anweisung die Flote traversiere zu spielen 1752 erhalten nbsp Lagenspiel und Ornamentik bei Marin Marais Idylle nbsp Prinzessin Henriette de France als jugendliche Gambenspielerin Das historisierende Portrat von Jean Marc Nattier entstand 1754 Vermutlich hat Monsieur de Sainte Colombe die siebte Saite in Kontra A auf der Bassviola eingefuhrt Siebensaitige Gamben waren schon vorher bekannt 106 und der Trend zur Basslastigkeit spiegelte sich im tiefen franzosischen Stimmton wider 1688 kam es zwischen Rousseau und Demachy zu einem offentlichen Streit um das melodische und das harmonische Spiel Der vordergrundige Anlass fur die Polemik war die Stellung des linken Daumens Demachy beanspruchte fur sich die alte Lautentechnik den Daumen dem Zeigefinger gegenuber zu halten Rousseau berief sich auf Sainte Colombe bestritt eine Beziehung zur Lautentechnik und pladierte fur die Position gegenuber dem Mittelfinger In der Folge unterschied man in der Violenmusik spieltechnisch zwischen Pieces de melodie und Pieces d harmonie Die Lehrwerke trennten sich 107 Deutschland und die Niederlande Bearbeiten nbsp Jan Verkolje Elegantes Paar um 1674 Die Viola da gamba entspricht der typischen Bauform ihrer ZeitDer englische Einfluss auf das deutsche Musikleben hielt an Als 1613 der Kurfurst Friedrich Elisabeth Stuart heiratete liess sich John Cooper am Heidelberger Hof nieder Weitere Landsmanner folgten ihm und breiteten die Consorttechnik in den Furstentumern aus Mit den Musikern kamen auch die Instrumente ins Land englische und italienische Gamben und die Funfstimmigkeit der Madrigale Claudio Monteverdis Johann Hermann Scheins Banchetto musicale 1617 und Samuel Scheidts Ludi musici 1621 empfanden das englische Klangbild von William Brade und Thomas Simpson nach Der Generalbass ausgefuhr von Laute Theorbe oder Cembalo hatte sich bereits weiterentwickelt als in anderen Landern Die solistische Auffuhrungspraxis fur die Viola da gamba war aber bis zu diesem Zeitpunkt vorwiegend Improvisation und wurde kaum notiert Gedruckte Werke liegen nicht vor 108 Der Dreissigjahrige Krieg erschutterte das Musikleben in Deutschland Polen Bohmen und in den Niederlanden nachhaltig Die Furstenhofe entliessen ihre Musiker verkleinerten oder schlossen ihre Kapellen Der Notendruck stagnierte 1648 war die Epoche des Gambenconsorts in Deutschlands vorbei Die englischen Gambisten besassen keine Geltung mehr an ihre Stelle traten italienische Musiker die die Barockvioline einfuhrten Durch die politische Zersplitterung Deutschlands bildete sich eine vielfaltige Musikkultur regionaler Gegensatze heraus 109 Es gab keinen einheitlichen offentlichen Kulturtrager Die Sakralmusik trat mehr in den Vordergrund In protestantischen Gebieten in denen die wortbetonte Musik gepflegt und in calvinistischen wo die Glaubigen vollstandig auf Kunstmusik verzichteten war Instrumentalmusik nicht gefragt 110 Aus der italienischen Triosonate fur zwei Violinen und Bass schufen Komponisten wie Johann Philipp Krieger Philipp Heinrich Erlebach und Dietrich Buxtehude immerhin eine deutsche Variante fur Violine Viola da gamba und Generalbass Das Spiel beschrankte sich auf die oberen drei Saiten und die hoheren Lagen akkordisches Spiel schwand vollig 111 nbsp Carolus Hacquart Zeitgenossischer Stich in einer Notenausgabe Im norddeutschen Raum bauten die Hansestadte Lubeck und Hamburg ein eigenes Musikleben auf das die englische Consort Tradition mit der Mehrchorigkeit und dem italienischen Solospiel verband 110 Man besann sich hier auf die schon zuvor praktizierte Austauschbarkeit von Posaunen und Gambenstimmen so dass die Streichinstrumente wieder Einzug in die festliche Kirchenmusik hielten Diskant und Altviolen verschwanden Ubrig blieb die Bassgambe als Continuo und Soloinstrument Fuhrende Institutionen waren das Hamburger Collegium musicum um Matthias Weckmann Johann Schop Thomas Selle und Christoph Bernhard 112 die ursprunglich von Franz Tunder begrundeten Abendmusiken in St Marien zu Lubeck und das Consort Friedrich Wilhelms von Brandenburg 113 Die Niederlande hatten seit dem Tod Jan Pieterszoon Sweelincks kaum eigene Musik hervorgebracht stattdessen aber viele auslandische Einwirkungen aufgenommen 110 Die grosse religiose Toleranz forderte die Ansiedelung von Fluchtlingen aus ganz Europa spanischen und portugiesischen Juden und franzosischen Hugenotten Hier wirkten Kunstler wie Walter Rowe Dietrich Steffkins Nicolas Hotman Carolus Hacquart und schliesslich Johannes Schenck der Gambist am Dusseldorfer Hof Johann Wilhelms II von der Pfalz wurde 114 Er pflegte einen Mischstil mit Suiten nach franzosischer Art und Kirchensonaten Das Satzbild ist in seiner Mehrstimmigkeit dabei allerdings teilweise derart kompliziert und uberladen dass es an der Grifftechnik der Gambe vorbei komponiert erscheint Die deutsche Gambenliteratur des 17 Jahrhunderts ist insgesamt schwer zu beurteilen da zahlreiche gedruckte Tabulaturen verschollen sind 111 18 Jahrhundert Bearbeiten Frankreich Bearbeiten nbsp Bildnis des Marquis de Baussan von einem Anonymus des 18 Jahrhunderts In seiner Hand halt der franzosische Edelmann den Pardessus de viole das kleinste Instrument der Gambenfamilie nbsp Antoine Forqueray La Marella die IV Suite fur Viola da gamba und Basso continuoNachdem der siebensaitige Basse de viole sich in Frankreich endgultig durchgesetzt hatte schufen Rousseau Le Sieur Danoville und Marais ihm mit Kompositionen fur ein bis drei Instrumente ein spieltechnisches Fundament Das Repertoire grundete auf der inzwischen formal gefestigten Suite auf Tanzsatzen und Charakterstucken Marais Schreibweise war bassbezogen das in Deutschland und England beliebte Spiel in der Diskantlage uber dem Continuo war nur von untergeordneter Rolle Uberhaupt wurde der Generalbass als zweitrangig behandelt er ubernahm oft nur eine Reduktion der Hauptstimmen Eine kritische Auseinandersetzung brachte Hubert Le Blancs Streitschrift Defense de la basse de viole contre les entreprises du violon et les pretensions du violoncelle 1740 Einerseits zog sie die Viola da gamba der aufkommenden Violine und dem Violoncello vor andererseits bemangelte sie die franzosischen Pieces und Suiten als einseitig 111 Fur eine stilistische Erneuerung sorgte Antoine Forqueray der Anregungen aus der italienischen Musik in die Spieltechnik einfuhrte Seine Kompositionen nutzen den vollen Tonumfang der Bassgambe und bisher nicht bekannte Akkordkombinationen in allen Lagen Sein Sohn Jean Baptiste selbst ein beruhmter Gambist veroffentlichte die Kompositionen nach dessen Tod Eine weitere Neuheit des Jahrhunderts waren die beiden Diskantgamben Typen der Dessus und der Pardessus de viole Ein geschichtlicher Streitpunkt ist ob sie ursprunglich als Dameninstrumente entwickelt wurden Beide waren in der Kammermusik geschatzt da sie sich als Alternative zu Violine Oboe und der noch neuen Querflote anboten Der altere Forqueray hatte sie auch statt des Basse de viole eingesetzt 115 Deutschland Bearbeiten nbsp Die Bauform der Viola da gamba war nie eindeutig festgelegt Ihre starkste Veranderung erfuhr sie im 17 JahrhundertDeutschland und das ubrige Europa ubernahmen den franzosischen Stil Die Viola da gamba behielt ihren Status als Soloinstrument fur den privaten Gebrauch in der Aristokratie Etliche Fursten beherrschten das Spiel Friedrich Wilhelm I von Brandenburg Max Emanuel von Bayern Leopold von Anhalt Kothen und Friedrich Wilhelm von Preussen Carl Friedrich Abel der Sohn Christian Ferdinand Abels gilt als der letzte deutsche Virtuose des Jahrhunderts Seit dem Ausgang des 17 Jahrhunderts wurden die Gambensolisten zu reisenden Berufsmusikern den heutigen professionellen Instrumentalsolisten durchaus vergleichbar zu fest angestellten Kammermusikern mit diplomatischen Hofamtern wie sie Johannes Schenck und Ernst Christian Hesse innehatten oder sie erganzten ihren Arbeitsbereich um das Violoncellospiel Mit diesem Schritt brach die traditionelle Kombination von Gambe und Laute ab 115 Wie in England war die Viola ein Dilettanteninstrument geworden und ihre Rolle auf ein Ersatzinstrument eingeschrankt Johann Mattheson kommentierte in Das neu eroffnete Orchestre 1713 Ihr meister Gebrauch bey Concerten ist zur Verstarckung des Basses und praetendiren einige gar einen General Bass darauff zu wege zu bringen wovon ich noch biss dato eine vollkommene Probe zu sehen das Gluck nicht gehabt habe Johann Mattheson Das neu eroffnete Orchestre 116 nbsp Gabriel Metsu Traumerei 1663 Das empfindsame Zeitalter wandte indessen sein Interesse eher der Violine und dem Violoncello zu Friedrich Wilhelm II versuchte noch einmal die Viola da gamba zu kultivieren Mit seinem Lehrer Ludwig Christian Hesse dem Sohn Ernst Christians bat er Jean Baptiste Antoine Forqueray um Noten und spieltechnische Unterweisung Der Kontakt kam zustande die nach Preussen ubersandten Kompositionen sind nicht mehr erhalten Einige Sonaten Carl Philipp Emanuel Bachs fur die Diskantgambe entstanden in dieser Zeit 117 In gemischten Besetzungen bei Carl Heinrich Graun Carl Stamitz u a war die Bassgambe oft noch obligates Instrument Georg Philipp Telemann komponierte Zwolf Fantasien fur Viola da Gamba solo Fantaisies pour la Basse de Violle die er 1735 herausgab Fur die Diskantgambe die in Deutschland eher dem Dessus als dem Pardessus entsprach verfassten Johann Daniel Hardt Telemann C Ph E Bach und Johann Melchior Molter Werke von teils sehr anspruchsvoller Technik 115 Die ubrige Literatur bestand uberwiegend aus Violinmusik die fur die Gambe eingerichtet wurde Parallel dazu bemuhten sich die Instrumentenbauer um technische Modifikationen die den Klang steigern sollten auch wenn dabei manche Charakteristika verloren gingen Der Hals neigt sich bei diesen Gamben zuruck der Boden ist gewolbt Wande und Innenbalken sind verstarkt Aber der neue Typ hatte keine Chance und wurde nicht ins Orchester aufgenommen 117 Die letzte Neuentdeckung des empfindsamen Zeitalters war das Baryton das zusammen mit der Viola d amore seit dem Ende des 17 Jahrhunderts als Liebhaberinstrument gespielt wurde Sein Klang war weich ausserordentlich nuanciert und silbrig die Spieltechnik jedoch verhaltnismassig schwierig wegen dreier Saitenbezuge von denen einer zum Zupfen diente Als Hofmusiker auf Schloss Esterhazy komponierte Joseph Haydn 126 Trios fur seinen Dienstherrn den Fursten Nikolaus I Das Instrument kam mit der Vorklassik aus der Mode 118 nbsp Diskantgambenspiel bei Carl Friedrich Abel Sonate fur Viola da gamba solo G Dur 2 Satz 19 Jahrhundert Bearbeiten Bis auf wenige Interpreten wie Franz Xaver Hammer oder Joseph Fiala war die Viola da gamba im 19 Jahrhundert weithin vergessen Weder Musikpraxis noch Fachliteratur hatten sich nennenswert mit ihr beschaftigt Unterdessen betrachtete man das Violoncello als Bezugspunkt der Gambe und spielte die noch vorhandenen Instrumente ohne Bunde hielt den Bogen im Obergriff und stellte sie auf einen Stachel 17 Viele Instrumente wurden zu Violoncelli umgebaut etliche sind dabei zerstort worden bei den meisten anderen ist kein Originalhals mehr erhalten Zahlreiche in dieser Zeit entdeckte Gamben erwiesen sich spater als Falschungen Die Zargen wurden niedriger geschnitten die Boden von Diskantgamben am unteren Ende abgeschragt um sie in der Viola da braccio Haltung spielen zu konnen aus Decke und Boden von Bassgamben sagte man kleinere Instrumente heraus die Deckeninnenseiten wurden ausgeschliffen oder unterfuttert die Innenbalken durch starkere ersetzt Zudem wurden einige Instrumente mit Metallsaiten bespannt so dass Decke und Boden unter dem Druck einbrachen 1840 erwahnt ein Artikel uber Christian Podbielski in der Neuen Zeitschrift fur Musik die Viola da gamba als romantische s Instrument 119 Erst um 1880 erwachte das Interesse an der Viola da gamba neu um sie in die damalige Musik einzubeziehen Allerdings geschah dies eher aus musealer Neigung 17 Bei der Urauffuhrung von Julius Rietz Oper Georg Neumark und die Gambe 1885 in Weimar erschien auf der Buhne eine Viola da gamba fur die Rietz eine historisierende Originalmusik komponiert hatte Doch die Plane das Instrument wieder in Orchesterapparat und Konzertwesen zu integrieren schlugen fehl Stattdessen fertigte man Gamben Arrangements nach romantischer Musik an 120 Ab dem 20 Jahrhundert Bearbeiten Neue Akzente setzte um die Jahrhundertwende der englische Instrumentenbauer und Musikforscher Arnold Dolmetsch der als Pionier der Historischen Auffuhrungspraxis gilt 121 Nach Quellenstudium und praktischen Versuchen grundete er ein sechsstimmiges Consort aus den Mitgliedern seiner Familie und demonstrierte in offentlichen Konzerten das Gambenspiel in historisch korrekter Spieltechnik und asthetik Die Veranstaltungen waren beliebt und weckten die Aufmerksamkeit der englischen Musikwelt 122 Lehrwerke und Spielmusik Bearbeiten Die ersten deutschen Versuche in Lehrwerken von Paul Grummer 1928 und Christian Dobereiner 1936 beschrankten sich dagegen auf die solistische Bassgambe Die historische Spieltechnik erkannten sie zwar an hielten sie aber fur uberholt Erst Joseph Bacher 1932 und August Wenzinger 1935 wandten sich im Zuge der Jugendmusikbewegung den historischen Originalen zu Neben der Wiederentdeckung der alten Spielmusik fur Amateurensembles griffen sie auch die historische Spieltechnik wieder auf allerdings nur in Ansatzen Das Spiel auf leeren Saiten lehnten sie weitgehend ab Genaue instrumentalpadagogische Darstellungen leisteten erst Jean Louis Charbonniers Jouer et apprendre la viole de gambe 1976 fur die franzosische Sologambe und Play the viol 1989 von Alison Crum und Sonia Jackson fur das Consortspiel 123 Neue Kompositionen fur Viola da gamba Bearbeiten Neue Musik fur die Viola da gamba entstand in der Jugendmusikbewegung u a von Jens Rohwer im weiteren Verlauf des 20 Jahrhunderts jedoch nur sehr vereinzelt z B Pierre Bartholomees Tombeau de Marin Marais fur Violine zwei Gamben und Klarinette oder Dieter Krickebergs vierteltonige Fantasia fur 4 Gamben die an die chromatischen Experimente des 16 Jahrhunderts anknupft 17 Hugo Herrmann schrieb 1931 ein Konzert fur Gambe und Streichorchester op 79c UA Wien das seine deutsche Erstauffuhrung in Koln 1932 mit Paul Grummer erlebte und diesem fruhen Gambisten des 20 Jahrhunderts auch gewidmet ist Gambenmusik fur einzelne CD Projekte schrieben daneben Jazz Avantgarde und Pop Komponisten wie George Benjamin Michael Nyman Elvis Costello Tan Dun Alexander Goehr Gavin Bryars Barrington Pheloung Barry Guy und Moondog Dem Filmpublikum rief Die siebente Saite Tous les matins du monde 1991 des franzosischen Autors und Regisseurs Alain Corneau nach dem Roman von Pascal Quignard die Musik des 17 Jahrhunderts wieder in Erinnerung in Gestalt der Gambisten Sainte Colombe Jean Pierre Marielle und Marais Gerard und Guillaume Depardieu Bedeutende Gambisten und Ensembles des 20 und 21 Jahrhunderts Bearbeiten Solche waren sind beispielsweise August Wenzinger Wieland Kuijken Jordi Savall Josef Ulsamer Simone Eckert Susanne Heinrich Vittorio Ghielmi Paul Grummer Hille Perl Hans Georg Kramer Paolo Pandolfo und Thomas Fritzsch Echo Klassik Preistrager 2017 fur die Weltersteinspielung der Zwolf Fantasien fur Viola da Gamba solo von Telemann Lucile Boulanger Bekannte Ensembles fur Consortmusik sind Fretwork Ulsamer Collegium Phantasm Hamburger Ratsmusik das Marais Consort Leitung Hans Georg Kramer und The Baltimore Consort Literatur BearbeitenHistorische Werke Bearbeiten Viola da gamba Bearbeiten Christopher Simpson The Division Viol or The Art of Playing Ex Tempore Upon a Ground London 1665 Faksimile Nachdruck hrsg von J Curwen amp Sons London 1955 Thomas Mace Musick s Monument London 1676 Faksimile Nachdruck hrsg vom Centre National de la Recherche Scientifique Paris 1966 Le Sieur Danoville L Art de toucher le dessus et le basse de violle Paris 1687 Faksimile Nachdruck hrsg von Minkoff Genf 1972 Jean Rousseau Traite de la viole Paris 1687 Faksimile Nachdruck hrsg von Minkoff Genf 1975 Michel Corrette Methode pour apprendre facilement a jouer du pardessus de viole a 5 et a 6 cordes avec des lecons a I et II parties Paris 1738 Faksimile Nachdruck hrsg von Minkoff Genf 1983 Hubert Le Blanc Defense de la basse de viole contre les entreprises du violon et les pretensions du violoncelle Amsterdam 1740 Faksimile Nachdruck hrsg von Karel Lelieveld Den Haag 1983 Michel Corrette Methodes pour apprendre a jouer de la contre basse a 3 a 4 et a 5 cordes de la quinte ou Alto et de la viole d Orphee Nouvel instrument ajouste sur l ancienne viole Paris 1781 Faksimile Nachdruck hrsg von Minkoff Genf 1977 Spielpraxis und Theorie Bearbeiten Girolamo Dalla Casa II vero modo di diminuir con le tutte le sorte di stromenti 2 Bande Venedig 1584 Faksimile Nachdruck hrsg von Giuseppe Vecchi Bologna 1970 Scipione Cerreto Della Prattica musica vocale et strumentale Opera necessaria a coloro che di musica si dilettano Carlino Neapel 1601 Pietro Cerone El Melopeo Tractado de musica theorica y pratica Neapel 1613 Faksimile Nachdruck hrsg von Franco Alberto Gallo Bologna 1969 Jean Baptiste Besard Isagoge in artem testudinariam Augsburg 1617 Faksimile Nachdruck hrsg von Peter Paffgen Junghanel Paffgen Schaffer Neuss 1974 Marin Mersenne Harmonie Universelle contenant La Theorie et la Pratique de la Musique Paris 1636 Faksimile Nachdruck hrsg vom Centre National de la Recherche Scientifique Paris 1965 Marin Mersenne Harmonicorum Libri XII Paris 1648 Faksimile Nachdruck hrsg von Minkoff Genf 1972 Weiterfuhrende Literatur Bearbeiten Instrument Bearbeiten Christian Ahrens Viola da gamba und Viola da braccio Symposium im Rahmen der 27 Tage Alter Musik in Herne 2002 Munchen 2006 ISBN 3 87397 583 1 Hans Bol La Basse de viole du temps de Marin Marais et d Antoine Forqueray Creyghton Bilthoven 1973 Dissertation Imke David Die sechzehn Saiten der italienischen Lira da gamba Orfeo Verlag Osnabruck 1999 ISBN 3 9806730 0 6 Christian Dobereiner Ueber die Viola da Gamba und die Wiederbelebung alter Musik auf alten Instrumenten Sonderdruck aus Zeitschrift fur Musik 1940 Heft 10 Leipzig 1940 Friedemann und Barbara Hellwig Joachim Tielke Kunstvolle Musikinstrumente des Barock Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 07078 3 Bettina Hoffmann Die Viola da Gamba Ortus Musikverlag Beeskow 2014 ISBN 978 3 937788 32 6 Adolf Heinrich Konig Die Viola da gamba Anleitung zum Studium und zur Herstellung der Instrumente der Viola da gamba Familie Eine Berufskunde fur Gambenbauer Erwin Bochinsky Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 923639 64 3 Annette Otterstedt Die Englische Lyra Viol Instrument und Technik Barenreiter Kassel 1989 ISBN 3 7618 0968 9 Dissertation John Rutledge How did the Viola da gamba sound In Early Music 7 Januar 1979 S 59 69 Erich Valentin Handbuch der Musikinstrumentenkunde Gustav Bosse Regensburg 1954 S 149 152 und 426 Instrumentalspiel und Musik Bearbeiten Barbara Schwendowius Die solistische Gambenmusik in Frankreich von 1650 1740 Kolner Beitrage zur Musikforschung Band 59 Bosse Regensburg 1970 ISBN 3 7649 2563 9 zugleich Dissertation Veronika Gutmann Die Improvisation auf der Viola da gamba in England im 17 Jahrhundert und ihre Wurzeln im 16 Jahrhundert Wiener Veroffentlichungen zur Musikwissenschaft Band 19 Schneider Tutzing 1979 Alison Crum Sonia Jackson Play the viol The complete guide to playing the treble tenor and bass viol Oxford University Press 1989 ISBN 0 19 317422 7 Mark Lindley Lauten Gamben und Stimmungen Deutsch von Alois Hoizkrumm Wilsingen 1990 ISBN 3 927445 02 9 Fred Flassig Die solistische Gambenmusik in Deutschland im 18 Jahrhundert Cuvillier Gottingen 1998 ISBN 3 89712 241 3 zugleich Dissertation Sonstige Literatur Bearbeiten Michael Praetorius De Organographia Wolfenbuttel 1619 Neudruck Kassel 1929 Alfred Einstein Zur deutschen Literatur fur Viola da Gamba im 16 und 17 Jahrhundert Breitkopf amp Hartel Leipzig 1905 Dissertation Nachdruck 1972 ISBN 3 500 24050 X Nathalie Dolmetsch The viola da gamba Its origin and history its technique and musical resources Hinrichsen Edition New York London Frankfurt am Main Zurich 1962 Nikolaus Harders Die Viola da gamba und Besonderheiten ihrer Bauweise Verlag Das Musikinstrument Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 920112 58 X Ian Woodfield The Early History of the Viol Cambridge University Press 1984 ISBN 0 521 24292 4 Annette Otterstedt Die Gambe Kulturgeschichte und praktischer Ratgeber Barenreiter Kassel u a 1994 ISBN 3 7618 1152 7 Annette Otterstedt Viola da gamba In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Sachteil Band 9 Sydney Zypern Barenreiter Metzler Kassel u a 1998 ISBN 3 7618 1128 4 Sp 1572 1597 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich zitiert als MGG S Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Viola da gamba im Katalog der Deutschen NationalbibliothekWeblinks zum Instrument Bearbeiten tielke hamburg de Website fur Joachim Tielke von dem uber 90 Viole da gamba aus den Jahren 1669 bis 1719 nachgewiesen werden konnen Viola da gamba Sammlung der Orpheon Foundation Ikonographische Dokumentation Artikel zu Baumerkmalen Geschickte u a Einzelnachweise Bearbeiten a b Dolmetsch S 24 a b c d Annette Otterstedt Viola da gamba In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Sachteil Band 9 Sydney Zypern Barenreiter Metzler Kassel u a 1998 ISBN 3 7618 1128 4 Sp 1572 1597 hier Sp 1573 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich im Folgenden zitiert als MGG S Hans Heinrich Eggebrecht Hrsg Meyers Taschenlexikon Musik Band 3 On Zz Bibliographisches Institut Mannheim Wien Zurich 1984 ISBN 3 411 01998 0 S 297 Viola f In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 26 Vesche Vulkanisch XII 2 Abteilung S Hirzel Leipzig 1951 Sp 365 woerterbuchnetz de Kaspar von Stieler Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs oder Teutscher Sprachschatz Nurnberg 1691 S 490 Johann Mattheson Der vollkommene Capellmeister Hamburg 1739 S 479 Johann Christoph Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart mit bestandiger Vergleichung der ubrigen Mundarten besonders aber der Oberdeutschen 2 Auflage Leipzig 1793 1801 Band 4 Sp 1213 Johann Georg Krunitz Oekonomische Encyklopadie oder allgemeines System der Staats Stadt Haus und Landwirthschaft Berlin 1773 1858 Band 225 S 23 Viola da gamba In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 48 Leipzig 1746 Sp 1652 Praetorius S 44 f Hans Heinrich Eggebrecht Hrsg Meyers Taschenlexikon Musik Band 3 On Zz Bibliographisches Institut Mannheim Wien Zurich 1984 ISBN 3 411 01998 0 S 87 Otterstedt S 16 Otterstedt S 17 Otterstedt S 18 Otterstedt S 155 Otterstedt S 212 a b c d e MGG S Band 9 Sp 1580 Harders S 25 Harders S 26 f a b c Otterstedt S 202 Harders S 37 Otterstedt S 214 Otterstedt S 211 f Otterstedt S 210 Otterstedt S 215 ff a b c MGG S Band 9 Sp 1581 a b c d Otterstedt S 221 a b Otterstedt S 222 Otterstedt S 219 Jean Rousseau Traite de la viole S 39 f Otterstedt S 224 Dolmetsch S 31 Otterstedt S 121 a b MGG S Band 9 Sp 1582 a b Otterstedt S 125 Otterstedt S 124 a b MGG S Band 9 Sp 1583 Frederick Noad The Renaissance Guitar The Frederick Noad Guitar Anthology Teil 1 Ariel Publications New York 1974 Neudruck Amsco Publications New York London Sydney UK ISBN 0 7119 0958 X US ISBN 0 8256 9950 9 S 18 Music for the Bandore and Lyra Viol Frederick Noad The Renaissance Guitar The Frederick Noad Guitar Anthology Teil 1 Ariel Publications New York 1974 Neudruck Amsco Publications New York London Sydney UK ISBN 0 7119 0958 X US ISBN 0 8256 9950 9 S 18 20 und 116 f MGG S Band 9 Sp 1584 Otterstedt S 127 a b Otterstedt S 128 a b c MGG S Band 9 Sp 1585 Denis Diderot Jean le Rond d Alembert Encyclopedie ou Dictionnaire raisonne des sciences des arts et des metiers Paris 1751 1772 Band 17 S 311 a b Praetorius S 47 a b c Otterstedt S 129 Otterstedt S 130 Otterstedt S 131 a b Otterstedt S 132 Dolmetsch S 79 a b MGG S Band 9 Sp 1586 a b c d MGG S Band 9 Sp 1587 Otterstedt S 134 Otterstedt S 133 Otterstedt S 135 Otterstedt S 136 Otterstedt S 139 Erich Valentin Handbuch der Musikinstrumentenkunde Gustav Bosse Regensburg 1954 S 426 a b Einstein S 37 a b MGG S Band 9 Sp 1589 Otterstedt S 176 ff Otterstedt S 178 Jean Baptiste Besard Isagoge in artem testudinariam S 2 Otterstedt S 179 Otterstedt S 180 a b Otterstedt S 181 a b Otterstedt S 182 Thomas Mace Musick s Monument S 248 Otterstedt S 183 Otterstedt S 184 Otterstedt S 185 a b Otterstedt S 187 Dolmetsch S 37 a b Otterstedt S 186 Otterstedt S 188 Otterstedt S 190 Otterstedt S 191 Woodfield S 81 Otterstedt S 19 Woodfield S 182 ff a b MGG S Band 9 Sp 1574 Otterstedt S 20 Otterstedt S 21 Otterstedt S 26 Otterstedt S 27 Otterstedt S 28 a b Otterstedt S 29 f a b c d e MGG S Band 9 Sp 1575 Otterstedt S 31 Otterstedt S 32 Otterstedt S 22 Otterstedt S 24 a b Otterstedt S 34 Dolmetsch S 78 a b Otterstedt S 35 a b MGG S Band 9 Sp 1576 Otterstedt S 63 Otterstedt S 36 Otterstedt S 37 Otterstedt S 42 Otterstedt S 43 Otterstedt S 44 Otterstedt S 45 Otterstedt S 46 Otterstedt S 65 f a b MGG S Band 9 Sp 1577 Otterstedt S 73 f Otterstedt S 33 Otterstedt S 57 a b c Otterstedt S 58 a b c MGG S Band 9 Sp 1578 Otterstedt S 59 Otterstedt S 59 f Otterstedt S 61 f a b c MGG S Band 9 Sp 1579 Johann Mattheson Das neu eroffnete Orchestre Hamburg 1713 S 284 a b Otterstedt S 85 Otterstedt S 87 Gambist Thomas Fritzsch uber sein Album The 19th Century Viol MP3 Audio 11 4 MB 6 15 Minuten Nicht mehr online verfugbar In SWR2 Treffpunkt Klassik 29 Juli 2020 archiviert vom Original am 10 August 2020 abgerufen am 4 Oktober 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot avdlswr a akamaihd net Otterstedt S 90 f Otterstedt S 92 Otterstedt S 93 MGG S Band 9 Sp 1592 f nbsp Dieser Artikel wurde am 22 November 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4127766 1 lobid OGND AKS LCCN sh85143457 NDL 00576744 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viola da gamba amp oldid 236181301