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Johann Melchior Molter 10 Februar 1696 in Tiefenort 12 Januar 1765 in Karlsruhe war ein deutscher Violinist Komponist und Kapellmeister Johann Melchior Molter Federzeichnung von Pier Leone Ghezzi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Werke Auswahl 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Melchior Molter war ein Sohn des Lehrers und Kantors Valentin Molter der ihm den ersten Musikunterricht erteilte Johann Melchior besuchte das Gymnasium in Eisenach wo er im von Johann Conrad Geisthirt geleiteten Chorus Symphoniacas das Repertoire des dortigen Hoforchesters kennenlernte Ab 1717 war Molter in Karlsruhe Violinist beim Markgrafen Karl Wilhelm von Baden Durlach Dieser schickte ihn 1719 auf eine zweijahrige Studienreise nach Italien wo er die Musik in Venedig und Rom kennenlernte dort lernte er moglicherweise die Komponisten zumindest aber die Musik von Antonio Vivaldi Tomaso Albinoni Giuseppe Tartini und Alessandro Scarlatti kennen die ihn nachhaltig beeinflusste Nach Beendigung der Italienreise trat er 1722 als Nachfolger von Johann Philipp Kafer die Stelle als Kapellmeister der Markgraflich Badischen Hofkapelle an der er bereits seit 1717 angehort hatte eine Stellung die er bis zum Jahre 1733 innehatte als der Markgraf sein Orchester aufloste 1734 folgte er einer Berufung als Kapellmeister und Nachfolger von Johann Adam Birkenstock an den Hof von Sachsen Eisenach In dieser Zeit entstanden viele weltliche und geistliche Vokalkompositionen die zum grossen Teil verschollen sind 1737 ermoglichte ihm der Herzog eine zweite Italienreise bei der er unter anderem die neuen Entwicklungen des Musiklebens in Venedig Bologna Ancona Rom Neapel und Mailand erkundete 1742 nach Karlsruhe zuruckgekehrt ubernahm er bei einem Entgelt von 500 Gulden seine fruhere Stelle als Kapellmeister Molter blieb bis zu seinem Tod im Alter von 69 Jahren Kapellmeister in Karlsruhe 1 Sein Nachfolger wurde der Italiener Giacinto Schiatti Schaffen BearbeitenDas etwa 600 Eintrage umfassende Verzeichnis der Werke Molters MWV von Klaus Hafner von 1996 gibt Auskunft uber die einzelnen Kompositionen Fur die Klarinettisten ist Molter von Bedeutung da seine Klarinettenkonzerte die heute noch gespielt werden zu den fruhesten Vertretern der Gattung zahlen Ansonsten sind Molters Werke grosstenteils in Vergessenheit geraten Sein Werk ist in seiner ersten Karlsruher Zeit von der italienischen Musik beeinflusst wobei er auch franzosische Elemente einfliessen liess Nach seiner Ankunft in Eisenach machte sich die Nahe zu mitteldeutschen Komponisten wie beispielsweise Georg Philipp Telemann oder Johann Bernhard Bach bemerkbar Nach seiner zweiten Italienreise stand er verstarkt unter dem Einfluss der neapolitanischen Schule Werke Auswahl BearbeitenMolter komponierte 11 Kirchenkantaten das Karfreitagsoratorium Hochst schmerzensvoller Tag zahlreiche weltliche Kantaten 14 Ouverturen 21 Orchestersonaten 8 Orchesterkonzerte 170 Sinfonien 20 Orchestermenuette und etwa 100 kammermusikalische Kompositionen die zum Teil mit konzertierendem Instrument gesetzt sind Veroffentlicht wurden 1722 seine 6 Esercizio studioso fur Violine und Cembalo Amsterdam Le Cene Konzerte 6 Konzerte fur Violine und Streicher 10 Konzerte fur Flote und Streicher 3 Konzerte fur Fagott und Streicher 5 Konzerte fur Oboe Streicher und Basso continuo 6 Konzerte fur Klarinette Streicher und Basso continuo Konzert fur Violoncello und Streicher C Dur Konzert fur Horn und Streicher Konzert fur Flote Streicher Oboen und Horner Konzert fur Viola Streicher und Bass in A Dur Konzert fur Cembalo und Streicher 3 Konzerte fur Trompete und Streicher 5 Konzerte fur 2 Trompeten und Streicher 4 Concertini fur Diskant Viola da gamba Streicher und Basso continuo nbsp Gedenktafel in TiefenortEhrungen BearbeitenDie Gemeinde Tiefenort hat dem Komponisten eine Gedenktafel an der Peterskirche gewidmet Literatur BearbeitenKlaus Hafner Der badische Hofkapellmeister Johann Melchior Molter 1696 1765 in seiner Zeit Dokumente und Bilder zu Leben und Werk Eine Ausstellung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe zum 300 Geburtstag des Komponisten Hrsg von der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe Badische Landesbibliothek Karlsruhe 1996 ISBN 3 88705 041 X Klaus Hafner Molter Johann Melchior In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 11 f Digitalisat Martina Rebmann Armin Brinzing Molter Johann Melchior In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 12 Mercadante Paix Barenreiter Metzler Kassel u a 2004 ISBN 3 7618 1122 5 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Birgitta Schmid Der Hofkapellmeister Johann Melchior Molter In Blick in die Geschichte 105 12 Dezember 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Melchior Molter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Johann Melchior Molter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Melchior Molter in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werkeverzeichnis von Johann Melchior Molter auf Klassika info Noten und Audiodateien von Johann Melchior Molter im International Music Score Library Project Kostenlose Noten von Johann Melchior Molter im Kantoreiarchiv Nachlass von Johann Melchior Molter auf der Webseite der Badischen LandesbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Molters Lebenslauf auf den Seiten der Stadt Karlsruhe Memento des Originals vom 2 Juni 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www karlsruhe deNormdaten Person GND 119330563 lobid OGND AKS LCCN n81132011 VIAF 37102825 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Molter Johann MelchiorKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und KapellmeisterGEBURTSDATUM 10 Februar 1696GEBURTSORT TiefenortSTERBEDATUM 12 Januar 1765STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Melchior Molter amp oldid 234760654