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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur von 1938 bis 1946 amtlich als Tiefenort bezeichneten Gemeinde in Ostpreussen heute Oblast Kaliningrad Russland siehe Rutscheiki Kaliningrad Tiefenort ist ein Ortsteil der Stadt Bad Salzungen im Wartburgkreis in Thuringen TiefenortStadt Bad SalzungenWappen von TiefenortKoordinaten 50 50 N 10 10 O 50 838888888889 10 166111111111 240 Koordinaten 50 50 20 N 10 9 58 OHohe 240 mFlache 34 79 km Einwohner 3825 31 Dez 2017 Bevolkerungsdichte 110 Einwohner km Eingemeindung 6 Juli 2018Postleitzahlen 36469 36460 Donges Weissendiez Vorwahlen 03695 036963 Donges Karte Tiefenort zentral im Stadtgebiet Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Berge 1 2 Ehemalige Gemeindegliederung 2 Politik 2 1 Ehemaliger Gemeinderat 2 2 Burgermeister 2 3 Partnerschaften 3 Geschichte 3 1 Ur und Fruhgeschichte 3 2 Ersterwahnung 3 3 Mittelalter 3 4 Fruhe Neuzeit 3 5 Neuzeit 3 6 Gegenwart 3 7 Einwohnerentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Krayenburg 4 2 Kirchen 4 3 Gedenkstatten 4 4 Regelmassige Veranstaltungen 4 5 Naturdenkmaler 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Gewerbegebiete 5 2 Verkehr 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeografie BearbeitenDer Ort liegt an der Werra zwischen den nordlichen Auslaufern der Rhon und dem westlichen Teil des Thuringer Waldes Berge Bearbeiten Die markanteste Erhebung in der Gemarkung von Tiefenort ist der Krayenberg Weitere Erhebungen sind der Seebigsrain der Aussichtspunkt Schau ins Land der Sperlingsberg und der Lichtberg 1 Ehemalige Gemeindegliederung Bearbeiten nbsp ehemalige GemeindegliederungDie Gemeinde bestand seit 1994 2 aus sechs Ortsteilen diese waren Tiefenort als Hauptort Donges Hambach Oberrohn mit den Siedlungen Huttenhof und Rohrigshof Unterrohn Lage 50 8297 10 19291 Weissendiez Lage 50 8653 10 18441 Politik BearbeitenZur erfullenden Gemeinde Tiefenort gehorte die Gemeinde Frauensee Ehemaliger Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat aus Tiefenort setzte sich zuletzt aus 16 Ratsleuten zusammen CDU 7 Sitze Freie Wahler Tiefenort 3 Sitze Burger pro Tiefenort 6 Sitze Stand Kommunalwahl am 25 Mai 2014 3 Burgermeister Bearbeiten Als hauptamtlicher Burgermeister amtierte Hans Georg Huther von 1990 bis 2012 uber mehrere Amtsperioden Bei den Kommunalwahlen in Thuringen 2012 wurde Ralf Rubisch von den Burgern pro Tiefenort in der Stichwahl mit 1191 Stimmen 53 3 zum neuen Burgermeister gewahlt und setzte sich damit gegen Christine Thiel CDU durch 4 Bei den Kommunalwahlen in Thuringen 2019 traten Christine Thiel CDU Annett Schlotzhauer und Karsten Dietrich DIE LINKE fur das Amt des Ortsteilburgermeisters an Thiel setzte sich in der Stichwahl gegen Schlotzhauer mit 516 Stimmen 51 2 durch und wurde somit neue Ortsteilburgermeisterin von Tiefenort 5 Partnerschaften Bearbeiten Partnerschaften pflegte die Gemeinde seit dem 3 Oktober 1990 mit Rheinbollen in Rheinland Pfalz Muhlheim am Main und Schenklengsfeld in Hessen Geschichte BearbeitenUr und Fruhgeschichte Bearbeiten Das Tiefenorter Gebiet im Werratal und am Nordrand der Rhon wurde schon fruh als Siedlungsraum erschlossen was auch durch Grabungen und Bodenfunde bestatigt wurde Graberfeld bei Leimbach Wallburg Schlosschen Beim Bau der Feldabahn war man schon 1885 auf die ersten Reste von Urnen mit Leichenbrand andernorts auch Gebrauchsgeschirr und Topfe sowie Steinsetzungen gestossen Ein aus Feuerstein gefertigter Dolch wurde am Tropfchensborn aus dem Boden gehoben Ersterwahnung Bearbeiten Die Ersterwahnung von Tiefenort erfolgte in der Schreibweise Dieffeshart Bedeutung Ort der tief in einem Wald gelegen ist in einer hennebergischen Urkunde vom 13 September 1137 6 Mittelalter Bearbeiten Die auf dem markanten Krayenberg erbaute Burganlage der Krayenburg heute nur noch als Ruine zu besichtigen gehorte ursprunglich dem Kloster Hersfeld und wurde von einem im Werratal beheimateten Grafengeschlecht den Herren von Frankenstein bewohnt und verwaltet Bemerkenswert sind die hohe Qualitat der Mauerstrukturen am Palasrest Sogar in der Reichsgeschichte fand diese Burg Erwahnung als Asylort stand sie unter besonderem Schutz Der Sage nach weilte hier auch Margaretha von Staufen die vor ihrem Gemahl dem Thuringer Landgrafen 1270 von der Wartburg floh einige Tage in der Festung 7 Die Krayenburg und die zugehorigen Dorfer des Amtes Krayenberg zu denen auch Tiefenort gehorte gelangten am 13 Januar 1407 an die inzwischen von den Wettinern gestellten Thuringer Landgrafen die bereits als Schutzvogte des Klosters Hersfeld die weltliche Macht in Handen hielten Die Burg war zu dieser Zeit bereits militarisch weitgehend bedeutungslos geworden und wurde nun in rascher Folge verpfandet Eine grosse kulturelle Bedeutung hatte zu dieser Zeit bereits das nur 5 km entfernte Kloster Frauensee erworben Bis in das 14 Jahrhundert waren in der Umgebung des Zisterzienser Nonnenklosters zahlreiche Siedlungsplatze angelegt worden auch war zu dieser Zeit mit der Trockenlegung des ostlich angrenzenden Moorgrundes begonnen worden die Hofe und Siedlungen Huttenhof Oberrohn Weissendiez Donges Albertshof und andere entstanden in dieser Zeit als Ausbausiedlungen Fruhe Neuzeit Bearbeiten Wahrend des ersten Viertels des 16 Jahrhunderts hatte die Notlage der bauerlichen Bevolkerung auch im Amtsgebiet der Krayenburg zur Teilnahme am Bauernkrieg von 1525 gefuhrt Hierbei wurde das Kloster Frauensee und andere Orte um Tiefenort von den im Werratal operierenden Bauernhaufen angegriffen und geplundert Zu Ostern 1525 zog man sogar vor die Stadttore von Salzungen ohne jedoch in die Salzsiederstadt eindringen zu konnen Neuzeit Bearbeiten Nach dem Bauernkrieg fuhrte die Reformation zum Ubertritt der Tiefenorter Bevolkerung zum lutherischen Glauben In der Krayenburg hatte zu dieser Zeit der letzte Graf von Beichlingen seinen Wohnsitz bezogen er verstarb 1567 in Tiefenort Schwere Verwustungen und unbeschreibliches Leid brachte der Dreissigjahrige Krieg In Tiefenort verzeichnet die Chronik einen starken Bevolkerungsruckgang als Folge von Krieg und Pest 1648 lebten im Ort nur noch 68 Familien und 20 ledige Witwen Der Neuaufbau des Ortes ging einher mit der Aufgabe und schrittweisen Zerstorung der Krayenburg zahlreiche Gebaude im historischen Ortskern sind aus den Resten der Burg entstanden Tiefenort blieb bis zum Ende des 19 Jahrhunderts ein bauerlich gepragtes Dorf 1782 besuchte Johann Wolfgang von Goethe den Ort und fertigte auch eine Zeichnung der Burgruine an 1879 wurden basierend auf der Volkszahlung von 1875 statistische Angaben zum Ort inzwischen zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach gehorend publiziert Tiefenort hatte in diesem Jahr 253 Wohnhauser mit 1367 Einwohnern Die Grosse der Flur betrug 1624 7 ha davon Hofe und Garten 19 ha Wiesen 353 4 ha Ackerflache 806 4 ha Wald 314 4 ha Teiche Bache und Flusse 44 4 ha auf Wege Triften Odland und Obstbauplantagen entfielen 87 05 ha Das Dorf hatte einen Viehbestand von 63 Pferden 600 Rindern 1807 Schafen 38 Ziegen und 298 Schweinen 8 Gegenwart Bearbeiten Seit etwa 2002 steht der Ort unter besonderer Beobachtung der Bergaufsichtsbehorde Da ein am Ortsrand aufgebrochener Erdfall Lage 50 841304 10 168637 die Sicherheit der dort lebenden Einwohner dauerhaft bedroht musste im Februar 2010 die weitere Nutzung einiger Wohnhauser aus Sicherheitsgrunden untersagt werden 9 Am 6 Juli 2018 wurde Tiefenort in die Stadt Bad Salzungen eingegliedert 10 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 1994 4232 1995 4238 1996 4260 1997 4299 1998 4321 1999 4342 2000 4353 2001 4336 2002 4310 2003 4290 2004 4272 2005 4230 2006 4194 2007 4178 2008 4161 2009 4144 2010 4111 2011 4052 2012 4026 2013 3960 2014 3969 2015 3902 2016 3869 2017 3825Datenquelle von 1994 bis 2017 Thuringer Landesamt fur Statistik Werte vom 31 DezemberKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKrayenburg Bearbeiten Die Krayenburg wurde 1155 erstmals als castrum des Klosters Hersfeld erwahnt Die Besitzer der Burg waren die Herren von Frankenstein welche die Burg als Lehen innehatte und sie weiter ausbauten Die Burganlage wurde zu einer der bedeutendsten romanischen Festungsanlagen im mittleren Werratal ausgebaut davon zeugen noch die beachtlichen Reste der Befestigungen Kirchen Bearbeiten Das erste als Peterskirche bezeichnete Gotteshaus in Tiefenort soll um 1521 im gotischen Stil erbaut worden sein zuvor soll von den Glaubigen eine Kapelle auf oder bei der Krayenburg genutzt worden sein Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Kirche zerstort und rasch ein Ersatzbau an gleicher Stelle errichtet Die Kirchenchronik nennt fur 1776 weitere Umbauten im Innern und bericht von einem letzten Umbau im Jahr 1891 Gedenkstatten Bearbeiten Auf dem Ortsfriedhof erinnert ein Graberfeld mit Denkmal an 25 sowjetische und sechs polnische Zwangsarbeiter innen sowie deren beide Kinder die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden Ausserdem ruhen dort sieben Soldaten der Roten Armee Der Zeppelinstein in der Flur auf der Wacht bei Tiefenort erinnert an die Notlandung und das Ende des Marine Luftschiffs L 55 am 20 Oktober 1917 Das Erbbegrabnis der Gutsbesitzerfamilie von Oberrohn liegt durch jahrzehntelangen Verfall in Trummern Am alten Fahrweg nach Weissendiez trifft man auf die Gerichts Eiche und das von der Gemeinde betreute Grab einer Zigeunerfamilie Der Standort der Eiche wurde erstmals 1137 als Thing und Richtstatte erwahnt Die jetzt dort vorhandene Stieleiche ist etwa 500 Jahre alt und wurde 1957 als Naturdenkmal ausgewiesen 11 Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Die wichtigste regelmassige Veranstaltung im Ort ist die alljahrlich im Oktober stattfindende Kirmes Fur die westthuringische Country Musik Szene ist der Steinbruch am Weg nach Weissendiez ein wichtiger Treffpunkt Naturdenkmaler Bearbeiten Dicke Eiche mit einem Brusthohenumfang von 6 65 m 2016 12 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Kaliindustrie ist seit der Jahrhundertwende der wichtigste Arbeitgeber obertagig erhalten blieben Teile der Bergwerks und Fordertechnik der Schachtanlage von Merkers sowie eine markante Abraumhalde am Hambacher Kreuz Das Kalk und Zementwerk Oberrohn war ein bedeutender Baustoffproduzent in der DDR Zeit Heute besitzt das Gewerbegebiet Am Hambacher Kreuz mit seinen Grossmarkten eine wichtige Versorgungsaufgabe fur den Wirtschaftsraum Bad Salzungen Gewerbegebiete Bearbeiten Das Gewerbegebiet Am Hambacher Kreuz befindet sich am nordlichen Ortsrand von Hambach Es verfugt uber eine Gesamtflache von 8 2 ha Stand 2009 13 Verkehr Bearbeiten Durch Hambach verlauft die stark frequentierte Bundesstrasse 62 im Abschnitt Bad Salzungen Dorndorf Vacha Tiefenort liegt an der teilweise stillgelegten Bahnstrecke Bad Salzungen Vacha Die Ortsteile Ober und Unterrohn liegen an der Bahnstrecke Eisenach Bad Salzungen Meiningen mit einem Haltepunkt der Sud Thuringen Bahn in Oberrohn Buslinien des Verkehrsunternehmen Wartburgmobil verbinden den Ort mit Eisenach Geisa Vacha und Bad Salzungen Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJohann Melchior Molter 1696 1765 Komponist und Kapellmeister Edgar Most 1940 2015 letzter Vizeprasident der Staatsbank der DDR und Mitarbeiter des Beraterkreises der Bundesregierung fur den Aufbau Ost Julius Mugler 1872 1933 kaiserlicher Marine Oberbaurat und Maschinenbau Betriebsdirektor Heinrich Christian Theodor Reussing 1767 1846 Mediziner Hermann Storch 1908 1988 Ehrenburger von TiefenortLiteratur BearbeitenPeter Drescher Tiefenort an der Werra von damals bis heute Geiger Verlag Horb am Neckar 1999 ISBN 3 89570 549 7 S 156 G Kuhn Tiefenort Krayenburg In Georg Voss Hrsg Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Grossherzogthum Sachsen Weimar Eisenach Amtsgerichtsbezirk Vacha Heft XXXVII Gustav Fischer Verlag Jena 1911 S 47 55 61 69 Hermann Helmbold Donges Weissendiez In Georg Voss Hrsg Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Grossherzogthum Sachsen Weimar Eisenach Amtsgerichtsbezirk Eisenach Die Landorte Heft XL Gustav Fischer Verlag Jena 1915 S 46 209 Ludwig Hertel Oberrohn Unterrohn In Georg Voss Hrsg Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Herzogthum Sachsen Meiningen Kreis Meiningen Amtsgerichtsbezirk Salzungen Heft XXXV Gustav Fischer Verlag Jena 1911 S 102 ff Einzelnachweise Bearbeiten Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha Kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 Thuringer Verordnung uber die Auflosung und Zusammenlegung der Gemeinden Tiefenort Donges und Oberrohn vom 18 Februar 1994 GVBl S 243 Gemeinderatswahl 2014 in Thuringen vorlaufiges Ergebnis Der Landeswahlleiter abgerufen am 17 Juni 2014 Burgermeisterwahl Tiefenort 2012 Abgerufen am 10 Juni 2019 Wahlen im Freistaat Thuringen Abgerufen am 10 Juni 2019 Hennebergisches Urkundenbuch Teil I Herausgegeben von Karl Schoppach Meiningen 1842 Johannes Rothe Thuringer Chronik C Kronfeld Landeskunde des Grossherzogthumes Sachsen Weimar Eisenach Zweiter Teil Weimar 1879 S 101 f Land verspricht Tiefenorter Erdfall Opfern schnelle Hilfe Nicht mehr online verfugbar In Freies Wort Onlineausgabe Archiviert vom Original am 23 Februar 2010 abgerufen am 20 Februar 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www freies wort de Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 7 2018 vom 5 Juli 2018 aufgerufen am 6 Juli 2018 Biedermann Naturdenkmale im Wartburgkreis Landratsamt Wartburgkreis 2014 Seite 56 Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 10 Januar 2017 Gewerbegebiete in der Wartburgregion Nicht mehr online verfugbar In Wartburgkreis Online Archiviert vom Original am 15 Mai 2011 abgerufen am 18 Februar 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiefenort Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tiefenort auf der offiziellen Homepage Bad SalzungensStadtteile von Bad Salzungen Bad Salzungen Donges 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