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Die Lage bezeichnet bei Saiteninstrumenten die Position der Greifhand auf dem Griffbrett Lagen werden meist durch romische Zahlen angegeben und vom Sattel aus gezahlt Diese Zahlen beschreiben nur die Position der gesamten Hand und machen keine Aussage uber die Position der Finger die bei vielen Instrumenten innerhalb der gleichen Lage verschiedene Stellungen einnehmen konnen Als hohere Lage bezeichnet man eine Lage mit grosserer Entfernung vom Sattel die deshalb auch hoher klingt Die nachsthohere Lage ist dann erreicht wenn ein bestimmter Finger in seiner Grundstellung den nachsthoheren Ton greifen wurde Fur das Spiel in wechselnden Lagen gibt es viele Grunde In hoheren Lagen lassen sich hohere Tone spielen Der gleiche Ton hat auf verschiedenen Saiten eine unterschiedliche Klangfarbe Tone einer zusammenhangenden Melodielinie werden deshalb manchmal bevorzugt auf der gleichen Saite gespielt dies kann einen Lagenwechsel notig machen Vor allem in schnellerem Tempo kann es einfacher sein mehrere aufeinanderfolgende Tone in einer hoheren Lage zu greifen Inhaltsverzeichnis 1 Lagen bei Zupfinstrumenten 2 Lagen bei Streichinstrumenten 2 1 Geschichte 3 Lagen bei der Posaune 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLagen bei Zupfinstrumenten Bearbeiten nbsp Tone auf dem Griffbrett einer Gitarre in Standardstimmung Die romischen Zahlen III V VII IX XII bezeichnen Bunde bzw Lagen Bei der Gitarre und entsprechend auch dem E Bass werden die Lagen nach der Position des ersten Fingers gezahlt bei Rechtshandern also des linken Zeigefingers Diese Zahlung erfolgt chromatisch also nach der Nummer des Bundes auf den der erste Finger zu liegen kame daher oft auch als Bundlage bezeichnet Beispiel Greift der Spieler auf einer E Saite den Ton g mit dem ersten Finger so befindet sich die Hand in der vierten Lage Bei Zupfinstrumenten wird die Lage oft in romischen Zahlen uber dem Notensystem angegeben Hier ist zu beachten dass die Finger innerhalb der Lage auch andere Stellungen einnehmen konnen vor allem kann der erste Finger nach unten gestreckt werden Der Lagenwechsel kann auf unterschiedliche Weise erfolgen direkt indirekt mit freiem Aufsatz durch Ersetzen durch Handverschiebung oder durch Sprung 1 Lagen bei Streichinstrumenten BearbeitenAnders als bei den Zupfinstrumenten werden die Lagen bei Streichinstrumenten nicht chromatisch sondern diatonisch gezahlt Hierbei folgt die Zahlung traditionell dem vierten Finger in der Grundstellung auf der hochsten Saite Beispielsweise greift in der ersten Lage auf der Violine der vierte Finger ein h als Quint uber der leeren e Saite Die zweite Lage liegt einen Halbton hoher als die erste der vierte Finger greift ein c die dritte Lage dann aber einen Ganzton hoher vierter Finger auf d Die Lagen sind also nach dieser Zahlung nicht gleich weit voneinander entfernt Es gibt in dieser Terminologie auch eine halbe Lage bei der die Hand einen Halbton tiefer steht als bei der ersten Lage vierter Finger in Grundstellung auf b Da wie erwahnt die Stellung der Finger innerhalb der Lage flexibel ist konnen durch Streckung des ersten und vierten Fingers auch Tone ausserhalb der Grundstellung erreicht werden Die gleiche Zahlung wird beim Violoncello verwendet doch wegen der grosseren Abstande sind nur zwei Fingerstellungen ublich Eine Grundstellung mit Halbtonschritten zwischen allen Fingern und eine gestreckte Stellung mit Ganztonschritt nur zwischen 1 und 2 Finger Entsprechend kann innerhalb einer Lage entweder der erste Finger nach unten oder alle anderen Finger nach oben verschoben werden Die Mensur der Kontrabasses ist in klassischer Spieltechnik zu gross fur unterschiedliche Fingerstellungen innerhalb einer Lage daher behalten die Finger immer die gleiche Position greifen also nicht hoher oder tiefer Da auch hier in der Nachfolge Franz Simandls die Lagen diatonisch nach der Position des vierten Fingers bezeichnet werden muss die Hand in bestimmten Tonarten auch Zwischenlagen einnehmen die entsprechend als zweieinhalbte dreieinhalbte Lage und so weiter bezeichnet werden Da diese Komplexitat fur nicht diatonische Musik ubertrieben wirkt beginnt sich parallel eine andere Zahlung zu etablieren die dem entspricht was oben fur Zupfinstrumente beschrieben wurde Eine Angabe der Lagen ist bei Streichinstrumenten unublich ausser naturlich in Unterrichtsmaterial Lagen werden implizit durch den Fingersatz mit arabischen Ziffern angegeben Romische Zahlen hingegen bezeichnen meist die Saite Zahlung von oben nach unten Geschichte Bearbeiten In ihrer Fruhzeit wurde die Violine gegen die Brust die Schulter oder das Schlusselbein gehalten ohne dass das Kinn eingesetzt wurde diese Spielweisen sind bis heute in vielen Volksmusiken gebrauchlich Da dabei die linke Hand in erster Linie notwendig war um das Instrument zu halten war ihre Beweglichkeit eingeschrankt freies Lagenspiel erschwert Lagenwechsel nach unten konnten nur durch Kriechen mittels Daumen Zeigefinger und Handgelenk ausgefuhrt werden Ab der Mitte des 18 Jahrhunderts wurde es deshalb ublich das Instrument zwischen Kinn und Schlusselbein mehr oder weniger fest zu halten wobei das Kinn links oder rechts vom Saitenhalter auf der Decke aufgelegt wurde Die Violinliteratur seit dem Spatbarock sieht das Spiel bis etwa zur 12 Lage vor in Einzelfallen auch daruber hinaus Die Schilderung eines Zeitgenossen dass Antonio Vivaldi beim Lagenspiel mit dem kleinen Finger nur einen strohhalm breit an den steg kam dass der bogen keinen platz hatte ist aber sicher ubertrieben 1820 fuhrte Louis Spohr einen Kinnhalter ein der uber dem Saitenhalter montiert wurde und die Fixierung des Instruments beim Lagenwechsel weiter verbesserte heute wird er meist links vom Saitenhalter angebracht Lagen bei der Posaune BearbeitenEine entfernt vergleichbare Situation liegt bei der Posaune vor der Zug kann dort sieben verschiedene Positionen einnehmen die jeweils einen unterschiedlichen Tonvorrat zur Verfugung stellen Diese Zugpositionen sind jeweils einen Halbton voneinander entfernt Literatur BearbeitenWalter Kolneder Das Buch der Violine Atlantis Zurich 1984 ISBN 3 254 00026 9 Einzelnachweise Bearbeiten Angela Lehner Wieternik Warum es beim Lagenwechsel nicht quietscht oder Das etwas andere an Abel Carlevaros Technik In Gitarre amp Laute 10 1988 2 S 43 48 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lage Musikinstrumente amp oldid 222607467