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Hans Mielich oder Zentz 1516 in Munchen 10 Marz 1573 ebenda auch Muelich oder Muelich genannt war ein deutscher Maler und Zeichner der spaten Renaissance der vor allem fur seine Portrats Miniaturen und Buchmalereien bekannt wurde Er wirkte uber 30 Jahre lang als Maler des wohlhabenden Burgertums in Munchen und gilt bis in die Gegenwart als einer der bedeutendsten bildenden Kunstler in der Geschichte der Stadt Das bekannteste Werk seiner Schule ist der Hochaltar des Liebfrauenmunsters von Ingolstadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Grabstatte 3 Werk 4 Bilder Auswahl 5 Namensgeber fur Strassen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Hans Mielich Selbstportrat 1565Er wurde als Sohn des seit 1509 in Munchen nachgewiesenen Stadtmalers Wolfgang Mielich geboren und erhielt seine erste Ausbildung in dessen Werkstatt wo er ab 1528 u a mit Ludwig Refinger und Barthel Beham in Kontakt kam Um 1536 ging er nach Regensburg wo er unter dem Einfluss Albrecht Altdorfers und der Donauschule stand Spatestens 1540 kehrte er nach Munchen zuruck 1541 reiste er auf Veranlassung Herzog Wilhelms IV von Bayern nach Rom Nach seiner Ruckkehr blieb Mielich fur den Rest seines Lebens in seiner Vaterstadt ansassig Am 11 Juli 1543 nahm ihn die Munchener Malerzunft auf Durch die Bekanntschaft zu dem kunstverstandigen Albrecht V der ihm ab 1545 46 mehr und mehr Auftrage zukommen liess und mit dem ihn bald eine enge Freundschaft verband wurde Mielich zu einem geschatzten Hofmaler dessen kunstlerischer Horizont und Bildung uber die damals ubliche Zunftpraxis hinausgingen und ihm den Anschluss an die wohlhabenden Patrizier erlaubten 1558 wahlte ihn die Zunft zum Fuhrer Ein um 1570 in Liegnitz nachgewiesener und 1613 gestorbener namensgleicher Hofmaler Herzog Heinrichs XI war wahrscheinlich Mielichs Sohn Grabstatte BearbeitenDie Grabstatte von Hans Mielich befand sich auf dem Friedhof der Salvatorkirche im Kreuzviertel der historischen Altstadt Munchens Aus Platzgrunden wurde der Friedhof 1789 aufgelassen Werk Bearbeiten nbsp Kreuzabnahme 1536 Hans Mielich galt in der altbayerischen Zeit als bedeutendster bildender Kunstler der Stadt Munchen Viele seiner Auftragswerke haben sakrale Motive daneben schuf er eine Fulle an Portrats und Historienbildern Wahrend seiner Regensburger Zeit entwickelte Mielich nach anfanglicher Beeinflussung durch Barthel Beham einen expressiven Farbstil der sich zunachst in der Illustration des Titelblatts des Freiheitenbuchs 1536 niederschlug Zu den fruhen religiosen Kunstwerken dieser Zeit gehorte die Kreuzabnahme 1536 die seine Verbundenheit mit der Tradition der bayerischen Spatgotik zeigt Das im selben Jahr entstandene Bildnis des Heiligen Hieronymus und der Kalvarienberg 1539 deuten bereits auf die von Altdorfer und der Donauschule empfangene Anregung zum Manierismus der Naturschilderung In Rom hatte Mielich die zeitgenossische religiose Malerei der fruhen italienischen Manieristen kennengelernt Ihnen verdankte er die Darstellung des nackten menschlichen Korpers seinen Bewegungsausdruck und die perspektivischen Moglichkeiten der Figur im Raum Die unvollendete Verspottung Christi und das Begrabnis 1543 auf einem Passionsaltar in der Frauenkirche eroffneten diese Schaffensphase die auch das Ligsalz Epitaph 1540 mit der Bekehrung des Saulus Christus triumphans und St Martin und der Bettler umfasst Zahlreiche Portrats wie jenes des Pankraz von Freyberg zu Hohenaschau und seiner Frau Maria Kitscher 1545 sowie das Doppelbildnis Herzog Albrechts und Annas von Osterreich 1546 entstanden als Altarretabel Dabei bevorzugte Mielich die Darstellungsformen als Halbfigur oder Huftbild Das 1554 gemalte Grabbildnis fur Leonhard von Eck und seine Frau Felicitas von Freyberg griff nochmals die italienische Renaissance auf im oberen Teil zitierte Mielich Michelangelos Jungstes Gericht in der Sixtinischen Kapelle In diesem Abschnitt suchte er eine Synthese der italienischen Kunst mit dem Durerstil die er in zahlreichen Andachts und Epitaphgemalden verwirklichte Andere Portrats dieser Zeit zeigen Peter Froschl 1540 Wilhelm IV auf dem Totenbett 1550 Hans und Elsbeth Tucher 1551 und schliesslich in Ganzfigur den Herzog Ladislaus zu Haag 1556 57 Am Ende der mittleren Periode nahm Mielichs Schaffen vermehrt manieristische Zuge an nbsp Die Heilige Katharina im Streitgesprach Ruckseite des Ingolstadter Hochaltars 1572 vollendet Ein Hauptwerk der spaten Schaffenszeit und zugleich ein Hauptwerk der suddeutschen Gegenreformation ist der Hochaltar des Liebfrauenmunsters zu Ingolstadt Mielich schuf die mehr als 90 Einzelbilder des Wandelaltars in den Jahren von 1560 bis 1572 gemeinsam mit den Mitgliedern seiner Werkstatt Die eigenhandig erstellten zeichnerischen Vorstudien ubertreffen die spateren Ausarbeitungen noch in ihrer fliessenden Bewegungsdarstellung nach italienischem Vorbild Neben Tafelbildern in seinerzeit bereits voll entwickelter Ol und Mischtechnik fertigte Mielich Zeichnungen als Vorstufe fur den Holzschnitt Eines der bekanntesten Werke dieser Gattung ist das Feldlager Kaiser Karls V vor Ingolstadt 1546 das Christoph Zwikopf 1549 in Holz schnitt In den Bereich der Miniatur fielen die Kleinodieninventare Albrechts 1546 55 und seiner Gattin Anna 1552 55 die die Kunstgegenstande und Reliquien des herzoglichen Paars in Aquarellzeichnungen festhielten und die kunstlerische Ausgestaltung der Motetten Cypriano de Rores 1557 59 300 Seiten und der Busspsalmen Orlando di Lassos 1560 71 400 Seiten Mit letzterem Komponisten verband ihn eine Kunstlerfreundschaft Schliesslich sind einige Entwurfe fur goldene Halsketten Schmuckanhanger und einen Prunkdolch erhalten die Mielich zugeschrieben werden Bilder Auswahl Bearbeiten nbsp Bildnis des Peter Froschl 1540 nbsp Bildnis eines jungen Mannes 1550 nbsp Buste eines Herrn Agen Museum der Schonen Kunste nbsp Bildnis des Grafen Ladislaus von Haag mit dem Panther 1557 nbsp Bildnis einer jungen Frau 1560 nbsp Kreuzigung Bellas Artes Madrid nbsp Hochaltarbild im Liebfrauenmunster zu Ingolstadt darstellend Herzog Albrecht V von Bayern mit Familie 1572 Namensgeber fur Strassen BearbeitenNach Hans Mielich benannt wurde 1876 in Munchen im Stadtteil Untergiesing Stadtbezirk 18 Untergiesing Harlaching der Hans Mielich Platz 48 1165197 11 570733 1 und die Hans Mielich Strasse 48 114008 11 5701037 2 Auch in Ingolstadt gibt es eine Hans Mielich Strasse 48 7430332 11 4451412 3 Literatur BearbeitenKurt Locher Hans Mielich 1516 1573 Bildnismaler in Munchen Kunstwissenschaftliche Studien 100 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 06358 7 Gudula Metze Hans Mielich Muelich In Jurgen Wurst Alexander Langheiter Hrsg Monachia Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 2005 ISBN 3 88645 156 9 S 114 Jurgen Rapp Das Ligsalz Epitaph des Munchner Renaissancemalers Hans Mielich In Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1987 Berlin Nurnberg 1988 S 161 193 Bernhard Hermann Rottger Der Maler Hans Mielich Schmidt Munchen 1925 Katharina Urch Muelich Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 263 265 Digitalisat Max Georg Zimmermann Muelich Hans In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 440 442 Gerald Dagit Hans Mielich und die gefrassige Zeit Hirmer Verlag Munchen 2022 ISBN 978 3 7774 4028 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Mielich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Mielich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Hans Mielich bei Zeno org Rore Codex Prachtchorbuch mit Miniaturen des Hofmalers Hans Mielich im Kulturportal bavarikonEinzelnachweise Bearbeiten Hans Mielich Platz auf stadtgeschichte muenchen de Hans Mielich Strasse auf stadtgeschichte muenchen de Hans Mielich Strasse in Ingolstadt Donau auf strassen in deutschland deNormdaten Person GND 118783815 lobid OGND AKS LCCN n85269406 VIAF 69725539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mielich HansALTERNATIVNAMEN Muelich Hans Muelich Hans ZentzKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und ZeichnerGEBURTSDATUM 1516GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 10 Marz 1573STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Mielich amp oldid 233388288