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Joachim Tielke 14 Oktober 1641 in Konigsberg 19 September 1 1719 in Hamburg war ein deutscher Musikinstrumentenbauer Tielke zahlte zu den bedeutendsten Lauten und Violenmachern seiner Zeit und wirkte auch als Gitarrenbauer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTielke wurde als zweiter Sohn des Richters Gottfried Tielke I geboren und am 16 Oktober 1641 getauft 1663 begann er ein Medizinstudium an der Universitat Leiden und belegte 1664 zusatzlich das Fach Philosophie Nachdem er mit seinem Vater nach Hamburg ubersiedelt war 2 heiratete er 1667 Catharina Fleischer die Tochter eines in Hamburg ansassigen Instrumentenmachers 1669 erwarb er das Hamburger Burgerrecht Im selben Jahr fertigte er sein fruhestes datiertes Instrument eine Viola da gamba 3 1671 wurde das erste von sieben Kindern geboren Gottfried III der spater als Nachfolger August Kuhnels als Hofmusicus in Kassel eine Anstellung fand 1719 beging das Ehepaar Tielke die Goldene Hochzeit zu der mehrere Festschriften verfasst wurden Zwei Jahre spater wird Joachim Tielke in der Hamburger Kirche St Nikolai begraben sein Grab ist nach dem grossen Brand von 1842 und den Zerstorungen von 1943 nicht erhalten 4 Werk Bearbeiten nbsp Gambe aus der Werkstatt von Joachim Tielke 1673 nbsp Barockgitarre 1703 Joachim Tielke hat fast alle Arten gezupfter und gestrichener Musikinstrumente seiner Zeit in seiner Werkstatt erzeugt Seine Instrumente sind meist prachtig etwa mit Elfenbein Ebenholz und Perlmutt ausgestattet 5 Die Publikation von Friedemann und Barbara Hellwig 6 aus dem Jahr 2011 listet 169 Instrumente und Fragmente auf Lauten Mandoras Angeliques Gitarren Hamburger Cithrinchen Pochetten Violinen und ein Violoncello Viole d amore Barytons und Viole da gamba Die Veroffentlichung von 2020 7 verzeichnet funf weitere Instrumente Tielkes so dass sich deren Gesamtzahl auf 174 erhoht Die ihm zugeschriebenen Streichbogen sind nicht authentisch Insgesamt ist das Œuvre Joachim Tielkes eines der grossten nach dem Antonio Stradivaris Ruhm hat Tielke vor allem wegen der qualitatvollen oft grandiosen Dekoration insbesondere mit Intarsien seiner Instrumente erworben dafur dienten ihm vor allem niederlandische Drucke so die Amorum Emblemata des Otto van Veen aus dem Jahre 1608 und eine Folge von Kupferstichen von Cornelis Danckerts nach Hendrick de Keyser Verschiedene alte und jungere Autoren sowie Musiker loben auch die klanglichen Qualitaten der Instrumente Tielkes vor allem die der Viole da gamba Eine Frage die vielfach diskutiert wird ist die nach dem eigenen handwerklichen Beitrag Joachim Tielkes zu den mit seinem Namen signierten Instrumenten Alles spricht dafur dass Tielke andere Handwerker beschaftigt hat die ihm Marketerien geschnitzte Kopfe usw bis hin zu ganzen Instrumenten lieferten diese hat er in den meisten Fallen mit seinem eigenen Etikett versehen Dennoch wird er zu Recht Instrumentenmacher genannt denn die Organisation der Werkstatt deren Vertretung gegenuber Stadt und Zunften der Einkauf von Materialien die Qualitatsprufung von Lieferungen durch beauftragte Handwerker die Betreuung der Kunden die Planung ikonographischer Motive oder gar Programme auf den Instrumenten und moglicherweise sogar der Entwurf der Ranken und Bluten in den Marketerien alle diese Arbeiten machen ihn zu einem entrepreneur wie er vielfach in der Kunstgeschichte belegt ist beispielsweise fur Peter Paul Rubens Als Nachfolger in der Werkstatt Tielkes ist sein Grossneffe Jakob Heinrich Goldt anzusehen von dem Arbeiten im Stil Tielkes mit eigener Signatur zu finden sind besonders charakteristisch die Viola da gamba 1745 in der St Petersburger Sammlung Neben Joachim Tielke hat auch sein alterer Bruder Gottfried Instrumentenbau betrieben Bekannt sind der Kontrabass von 1662 Museum fur Musikinstrumente der Universitat Leipzig sowie eine gitarrisierte Laute Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg Nach seinem Studium der Theologie und der Ordination zum Pfarrer in Legitten in Ostpreussen hat er weiterhin mit Instrumenten gehandelt Literatur BearbeitenFriedemann Hellwig Barbara Hellwig Joachim Tielke Neue Funde zu Werk und Wirkung Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2020 ISBN 978 3 422 98211 6 Friedemann Hellwig Barbara Hellwig Joachim Tielke Kunstvolle Musikinstrumente des Barock Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 07078 3 Gunther Hellwig Joachim Tielke Ein Hamburger Lauten und Violenmacher der Barockzeit Verlag Erwin Bochinsky zuvor Verlag Das Musikinstrument Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 920112 62 8 Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 274 Weblinks BearbeitenDie Website zu Joachim Tielke und seinem Werk Biographie und Sammlungsinformationen im Museum fur Musikinstrumente der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Willibald Leo Freiherr von Lutgendorff Die Geigen und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart Heinrich Keller Frankfurt am Main 1904 S 664 Google Books Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 274 erhalten im Musee Instrumental Brussel Nr 1430 siehe Online Vita von Joachim Tielke Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 274 Friedemann Hellwig Barbara Hellwig Joachim Tielke Kunstvolle Musikinstrumente des Barock Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 Friedemann Hellwig Barbara Hellwig Joachim Tielke Neue Funde zu Werk und Wirkung Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2020 Normdaten Person GND 118622595 lobid OGND AKS LCCN n80061422 VIAF 27148995902059751266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tielke JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher InstrumentenbauerGEBURTSDATUM 14 Oktober 1641GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 19 September 1719STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Tielke amp oldid 235117907