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Die Angelica oder franzosisch Angelique ist ein Zupfinstrument der Barockzeit mit 16 Saiten Sie ahnelt im Aussehen der Theorbe In den Handschriften und Lexika des 18 Jahrhunderts ist nur von franzosisch Angelique die Rede erst im 20 Jahrhundert wird sie auch Angelica oder Angelika genannt Musiker beim Spiel einer Angelique Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Besaitung 2 Blutezeit und Herkunft 3 Literatur 4 Gedruckte Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBau und Besaitung BearbeitenWie die Laute hat sie einen halbbirnenformigen Schallkorper mit einem auf der Schalldecke befestigten Saitenhalter Steg und einem am Schallkorper befestigten Hals Die schwingende Saitenlange Mensur der Griffbrett Saiten liegt bei den erhaltenen Instrumenten zwischen 54 und 70 cm Anders als die Laute ist die Angelique mit einzelnen Saiten bespannt Uber dem ersten Wirbelkasten ist ein zweiter Wirbelkasten angebracht an dem Bass Saiten als nicht zu greifende Bordune bzw Begleitsaiten befestigt sind Der Typus mit zehn Saiten auf dem Griffbrett und sechs Bordunen ist der so genannte deutsche Typ Die zwei Wirbelkasten sind bei dem deutschen Typus mit dem so genannten Schwanenhals verbunden Daneben sind in Paris auch Instrumente mit acht bis neun Saiten auf dem Griffbrett und acht Bordunen erhalten deren Wirbelkasten durch eine gerade Verlangerung verbunden sind Die erhaltene Musik setzt jedoch durchweg den deutschen Typ voraus Die 16 Saiten der Angelique sind diatonisch gestimmt C E F G A H c d e f g a h c d e auch C bis c und etwa bei Jakob Kremberg oder im Tabulaturbuch von Margarete Monin D bis e womit sie sich von theorbierten Lauten mit Terz Quartenstimmung unterscheidet Von der vierten bis zur 15 Saite werden die Saiten je nach Tonart umgestimmt die tiefste Saite wird je nach Erfordernis auch nach D oder nach Bb umgestimmt Blutezeit und Herkunft BearbeitenDie wenige uberlieferte Musik fur Angelique ein Druck funf Handschriften sowie die wenigen erhaltenen Instrumente weisen auf die zweite Halfte des 17 und den Anfang des 18 Jahrhunderts als die Blutezeit des Instruments Die Angabe die Angelique stamme aus England beruht auf einer Fehldeutung ihres Namens bei M H Fuhrmann Musicalischer Trichter Frankfurt Spree 1706 S 91 Richtig ist die Deutung als Engelslaute falschlich auch Engelsgitarre und Guitare angelique 1 genannt wegen ihres lieblichen Klanges Angel Lute bei James Talbot Manuskript Oxford 532 1685 1701 Musik fur Angelique ist in franzosischer Tabulatur notiert wobei die Bezeichnung der Basse je nach Autor variiert Bekannte Komponisten fur die Angelique waren neben Michel de Bethune 17 Jahrhundert 2 3 auch die Lautenisten Jakob Kremberg um 1650 1718 Valentin Strobel 1611 nach 1669 oder Johann Valentin Strobel 1643 1688 Johann Gumprecht 1645 1715 aus Strassburg der an der Hofkapelle Stuttgart wirkte 4 und Nicolas Francois Vignon Anonyme Kompositionen finden sich in einer um 1700 datierenden Schweriner Tabulatursammlung von Bernardina Charlotta Trezier 5 Erhaltene Instrumente etwa im Museum des Conservatoire royal de musique in Brussel 6 schliessen mindestens zwei aus der Werkstatt von Joachim Tielke sowie eines von Johann Christoph Fleischer ein Literatur BearbeitenAngelica In Carl Dahlhaus Hans Heinrich Eggebrecht Kurt Oehl Hrsg Brockhaus Riemann Musiklexikon Band 1 2 Auflage Mainz 1995 S 42 Friedemann Hellwig Barbara Hellwig Die Instrumente der Lautenfamilie In Friedemann Hellwig Barbara Hellwig Joachim Tielke Kunstvolle Musikinstrumente des Barock Berlin Munchen 2011 S 107 143 Emanuel Winternitz Theorbe In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Band 13 Kassel 1966 S 323 328 hier S 327 Ernst Pohlmann Laute Theorbe Chitarrone die Instrumente ihre Musik und Literatur von 1500 bis zur Gegenwart Bremen 1968 5 Auflage ebenda 1982 S 394 397 Emil Vogl Die Angelika und ihre Musik HV xi 1974 S 356 371 Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Wien 1926 1928 S 16 und 129 Gedruckte Quellen BearbeitenJakob Kremberg Musicalische Gemuths Ergoetzung oder Arien Dresden 1689 in Tabulatur Adalbert Quadt Hrsg Gitarrenmusik des 16 18 Jahrhunderts Band 2 nach Tabulaturen fur Colascione Mandora und Angelica Leipzig 1971 Johann Mattheson Das Neu Eroffnete Orchestre Hamburg 1713 S 277 278 bei Internet Archive Hans Radtke Hrsg Ausgewahlte Stucke aus einer Angelica und Gitarrentabulatur Musik Alter Meister Heft 17 Graz 1967 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Angelique instrument Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Angelica Eine Beschreibung des Instruments bei musik unterricht de Die Angelique ein Modeinstrument aus der Theorbenfamilie Francois Pierre Goy amp Andreas Schlegel bei accordsnouveaux ch Einzelnachweise Bearbeiten Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Wien 1926 1928 S 16 Angelique und 128 worldcat org Bethune Michel de 1607 16 Adalbert Quadt Hrsg Gitarrenmusik des 16 18 Jahrhunderts Band 2 nach Tabulaturen fur Colascione Mandora und Angelica Leipzig 1971 S 1 5 Folies d Espagne Sarabande und Gavotte und Suite C Dur ubertragen aus der Handschrift F Pn Res Vm7 ms 6212 Paris Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Wien 1926 1928 S 129 Adalbert Quadt Hrsg Gitarrenmusik des 16 18 Jahrhunderts Band 2 nach Tabulaturen fur Colascione Mandora und Angelica 1971 S 6 39 ubertragen aus der Handschrift D SWl ms 640 Schwerin Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Wien 1926 1928 S 16 Normdaten Sachbegriff GND 4757921 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angelica Musikinstrument amp oldid 235993285