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Mandora haufig mit franzosisch mandore und gelegentlich mit italienisch mandola gleichgesetzt ist der Name einer Reihe unterschiedlicher historischer Lauteninstrumente von einer Tenor Mandoline im 16 Jahrhundert bis zu einer Basslaute im 18 Jahrhundert Zeichnung einer Mandora von 1636 Inhaltsverzeichnis 1 Sopran Instrument 2 Mersenne 3 18 Jahrhundert 4 Verwendung 5 Adaption 6 Komponisten 6 1 16 und 17 Jahrhundert 6 2 18 Jahrhundert 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseSopran Instrument Bearbeiten nbsp Ein auch als quintern bezeichnetes Instrument nbsp Syntagma musicum Mitte oben MandoergenDie Mandora ist ein seit 1235 in der Provence nachgewiesenes ursprunglich viersaitiges Instrument 1 In der Renaissancezeit bezeichnet der Name eine kleine vier oder funfchorige Laute Diskantlaute Michael Praetorius nannte sie in seinem Werk Syntagma musicum 1615 1619 Mandurchen entspricht weitgehend der Quinterne auch Mandorgen Sie war moglicherweise die Vorlauferin der Mandoline Namens und formverwandt ist auch die seit dem 18 Jahrhundert gebaute Mandola Mersenne BearbeitenIm 17 Jahrhundert nennt Marin Mersenne eine vierchorige Mandore mit der Stimmung e c g c statt der Normalstimmung g c g c 2 18 Jahrhundert BearbeitenNach 1700 am Ubergang zur Rokokozeit bezeichnet Mandora bzw Gallichon ein Lauteninstrument mit ca 70 cm Mensur und sechs Choren Auch Instrumente mit sieben acht oder neun Choren sind erhalten Die Mandora war meist ahnlich der Gitarrenstimmung in E gestimmt e h g d A G oder in D d a e c G F Die Bezeichnung des Instrumentes schwankt allerdings Mandora Mandore Gallichone Colascione u a Die Bass Variante des Instruments wurde Gallichon oder Colachon oder auch Calichon genannt wurde und wird oft mit einem anderen Lauteninstrument verwechselt dem Colascione war mit Mensuren zwischen 85 und 93 cm deutlich grosser mit Einzelsaiten bezogen und in A gestimmt a e c G D C auch a e c G D A nbsp GallichonVerwendung BearbeitenWahrend die Mandora ein beliebtes Solo Instrument war wurde der Calichon als Generalbassinstrument verwendet so bei Georg Philipp Telemann dort Colchedon oder auch Chalcedon genannt oder Johann Sigismund Kusser 3 in seiner Oper Erindo Hamburg 1694 4 Johann Mattheson erwahnt ihn als Begleitinstrument in der Kammermusik Das neu eroffneten Orchestre 1713 S 277 279 Adaption BearbeitenKurz vor 1800 fand ein Ringtausch zwischen Mandora und Gitarre statt Die Gitarre ubernahm die sechste Saite und die Stimmung der Mandora e h g d A G spater auch e h g d A E Die Mandora ubernahm von der Gitarre die inzwischen eingefuhrte Besaitung mit einzelnen Saiten statt Choren 5 Ein spateres Erbe dieser Entwicklung auf Seiten der Mandora war die Gitarrenlaute Musik fur die Mandora meist von anonymen Verfassern wurde in Form der Tabulatur notiert Komponisten Bearbeiten16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Fur die Mandora des 16 und 17 Jahrhunderts schrieben Martin Agricola Pierre Brunet Adrian Le Roy Ottomar Luscinius Sebastian Virdung Francois de Chancy um 1600 1656 u a 18 Jahrhundert Bearbeiten Fur die Mandora des 18 Jahrhunderts schrieben Johann Georg Albrechtsberger der die Mandora in Grundliche Anweisung zur Komposition 1790 als achtchoriges Instrument mit vier Greifsaiten und vier Basssaiten d g h e C D E A beschreibt 6 Peter August 1726 1787 7 Giuseppe Antonio Brescianello 18 Partiten fur Gallichone solo 8 1730 Sachsische Landesbibliothek Dresden 9 Johann Friedrich Daube 10 Johann Paul Schiffelholz u a darunter auch anonyme Verfasser 11 Siehe auch BearbeitenPandora Musikinstrument Literatur BearbeitenDieter Kirsch Die Mandora in Osterreich Zur Bestimmung eines Lautentyps des 18 Jahrhunderts Neues vom Pasqualatihaus 4 1994 S 63 81 Dieter Kirsch Musik fur Mandora in der Universitatsbibliothek Eichstatt Sammelblatt Historischer Verein Eichstatt 86 1993 S 14 19 Dieter Kirsch Lenz Meierott Hgg Berliner Lautentabulaturen in Krakau Mainz 1992 Josef Klima Gitarre und Mandora die Lauteninstrumente der Volksmusik In Osterreichische Musikzeitschrift Band 18 Heft 2 1963 S 72 78 Leipzig Mandora Book Manuskript um 1730 Tree Edition Lubeck 2007 Rudolf Luck Zur Geschichte der Basslauten Instrumente Colascione und Calichon DJbM 5 1960 S 67 75 Ernst Pohlmann Laute Theorbe Chitarrone Bremen 1968 1982 Pietro Prosser Calichon e mandora nel Settecento Con un catalogo tematico del repertorio solistico Diss Universitat Pavia 1996 Pietro Prosser Uno sconosciuto metodo manoscritto 1756 Considerazioni sull identificazione della mandora nell XVIII secolo in M Tiella R Romano Hgg Strumenti per Mozart Rovereto 1991 S 293 335 Davide Rebuffa Calichon e mandora In Il Liuto L Epos Palermo 2012 S 397 423 James Tyler The mandore in the 16th and 17th centuries In Early Music Band 9 Nr 1 Oxford University Press 1981 S 22 31 und 416 James Tyler Mandora In Grove Music Online 2001Weblinks BearbeitenAndreas Schlegel La Mandore oder Die Mandore um 1600 Accords nouveauxEinzelnachweise Bearbeiten Adalbert Quadt Gitarrenmusik des 16 18 Jahrhunderts Leipzig 1971 Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 90 en tierce Dirk Moller Zupfinstrumente in G F Handels dramatischen Werken In Gitarre amp Laute Band 7 1985 Heft 6 S 24 27 hier S 25 Helmuth Christian Wolff Die Barockoper in Hamburg 1678 1738 Habilitationsschrift Wolfenbuttel 1957 Band 1 S 237 Vgl auch Simon Molitor zur Mandora ein im Bau und Ton der Laute in der Stimmung aber mehr unserer heutigen Guitarre ahnliches Instrument im Gebrauche in seiner Vorrede zur Grossen Sonate op 7 Wien 1806 Zitiert aus Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 146 Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 146 Sonatina per il Gallichone in Adalbert Quadt Gitarrenmusik des 16 18 Jahrhunderts Nach Tabulaturen hrsg von Adalbert Quadt Band 1 4 Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1970 ff Band 2 nach Tabulaturen fur Colascione Mandora und Angelica 3 Auflage ebenda 1972 S 65 66 Menuett von Prinz Anton von Sachsen oder dessen musikalischem Lehrer Peter August aus Sonatina per il Gallichone Ausserdem in https imslp org wiki Colascione Sonatina August 2C Peter Vgl etwa Ruggero Chiesa Hrsg Diciotto partite per chitarra dagli originali per colascione Edizioni Suvini Zerboni Mailand Brescianello 18 Partiten Adalbert Quadt Hrsg Gitarrenmusik des 16 18 Jahrhunderts Band 2 1971 Adalbert Quadt Hrsg Gitarrenmusik des 16 18 Jahrhunderts Band 2 1971 S 40 42 Stucke aus einer Tabulatur fur Mandora um 1700 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mandora amp oldid 238585157