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Die Pandora auch Bandora und Bandoer englisch bandora bandore pandora franzosisch pandore bandore ist eine europaische gezupfte Kastenhalslaute aus dem 16 und 17 Jahrhundert Pandora aus Utriusque cosmi von Robert FluddLinks Bandoer Syntagma musicum 1620 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Pandora als Continuoinstrument 3 England 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Name Pandora ist nach dem Musikinstrumentenkundler Curt Sachs 1930 von der antiken Langhalslaute pandura abgeleitet und mit dem arabischen Begriff ṭunbur verwandt der im Orient eine Familie von Langhalslauten bezeichnet Namensverwandt sind unter anderem die zeitgenossische europaische pandurina und die georgische panduri 1 Die Pandora gehort zur Cister Familie und ist dort der grossere Basstypus Im Gegensatz zur Cister hatte die Pandora einen stark geschweiften Zargenkorpus und Querriegelsaitenbefestigung Der Wirbelkasten war in der Regel mit einem Kopf verziert Die Pandora gleicht im Bau dem kleineren Orpheoreon Sie war mit Metallsaiten bespannt und wurde in der Regel 6 bis 7 chorig gebaut doch sind auch Pandoren mit bis zu 13 Choren bekannt Der Spieler riss die Saiten mit den Fingern an aber er konnte sie auch mit einem Federkiel anreissen Dass die Pandora wegen ihrer Metallbesaitung klangspezifisch der Cister zugeordnet werden kann unterstreicht eine zeitgenossische Aussage aus dem 17 Jahrhundert Andreas Beyer schreibt in seiner Abhandlung Der Christliche Bergmann oder der Bergmannische Christe Leipzig 1681 Pandor welches wie nahe es mit der Zitter ubereinkomme um etwan etliche Seiten mehr habe bekannter ist als dass man viel Wesens davon mache Pandora als Continuoinstrument BearbeitenDie Pandora erlangte ihre wichtigste funktionale Bedeutung als Fundament oder Continuoinstrument im 16 und 17 Jahrhundert sie wurde eines der obligatorischen Instrumente im broken consort Michael Praetorius 1571 1621 zahlte sie zu den Fundamentalinstrumenten weil sie zum fundament mit einer Stimm und sonsten allein darin zu singen und zu klingen gebaut werden mussen Als die Orgel Regal Clavicymbel Virginal Laute Harfe Doppel Cither Pandor Penarcon und dgl 1619 In seinen Choralkonzerten Polyhymnia caduceatrix et panegyrica 1619 erwahnte er mehrfach in den Besetzungsvorschlagen die Pandoren Er legte fur seine Pandoren sogar die Stimmungen fest Pandora 7 Chore G C D G c e a und C D G c e a d Penarcon 9 Chore G A C D G c e a d Orphereon 8 Chore C F G c f a d g und D G A d g h e a Auch bei Heinrich Schutz 1585 1672 heisst es 1623 in der Vorrede zu seiner Historia von der Auferstehung Jesu Christi Der Evangelist kann in ein Orgelwerk oder auch in ein Instrument Lauten Pandor nach gefallen gesungen werden und auch Gabriel Voigtlander 17 Jahrhundert weist im Jahre 1642 in seinem historisch wichtigen Sammelwerk Allerhand Oden und Lieder welches auff allerley als Italienische Franzosische Englische und anderen Teutsche gute Komponisten Melodien und Arien gerichtet darauf hin dass diese im Kreise vornehmer Convivias und Zusammenkunften bey Clavi Cimbalen Lauten Tiorben Pandorn Violen die Gamba gantz bequemlich zu gebrauchen und zu singen seien Am Ende des 17 Jahrhunderts gehorte die Pandora zu den Continuoinstrumenten des Hamburger Opernorchesters Noch in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts gehorten zur furstlichen Hofkapelle in Weissenfels zwei Kammer Pandoristen England BearbeitenIn ihrem Heimatland England spielte die Pandora auch eine wichtige Rolle So schrieb Anthony Holborne 1602 eine Cittharn School London 1597 und Thomas Morley 1557 1602 verwendete Cistern und Pandoren in seinem The first booke of consort lessons London 1599 als Continuoinstrumente Daniel Farrant entwickelte zu Beginn des 17 Jahrhunderts Sonderformen der Pandora und veroffentlichte ein Lehrbuch fur das Instrument Siehe auch BearbeitenMandoraLiteratur BearbeitenIan Harwood Lyle Nordstrom Bandora In Grove Music Online 2001 http www studia instrumentorum de MUSEUM zistern htmEinzelnachweise Bearbeiten Curt Sachs Handbuch der Musikinstrumentenkunde 1930 Georg Olms Hildesheim 1967 S 180 218 Kurt Reinhard Mandola Mandora In Friedrich Blume Hrsg Musik in Geschichte und Gegenwart 1 Auflage 1949 1986 Band 8 Sp 1574Normdaten Sachbegriff GND 7703340 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pandora Musikinstrument amp oldid 233215266