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Alois Franz Simon Joseph Simon Molitor 3 November 1766 in Neckarsulm 21 Februar 1848 in Wien war ein deutscher Komponist der Klassik Musikforscher Gitarrist und Beamter Bevor er sich fur die Gitarre begeisterte begann Simon Molitor seine musikalische Ausbildung als Violinist In Wien war er als Gitarrenvirtuose und Musiklehrer tatig Daruber hinaus fuhrte er als Virtuose ein Wanderleben Er gilt als bedeutendster Vertreter der Wiener Gitarristik vor Mauro Giuliani 1 Er verfasste auch zusammen mit dem Gitarristen Wilhelm Klingenbrunner 1782 1850 unter dem Pseudonym R Klinger eine Gitarrenschule mit dem Titel Versuch einer vollstandigen methodischen Anleitung zum Gitarrespielen Simon MolitorDenkmal fur Simon Molitor auf dem Marktplatz in Neckarsulm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSimon Molitors Vater Johann Michael Molitor war Leiter der Kirchenmusik in Neckarsulm und hatte selbst verschiedene Kompositionen auf diesem Gebiet geliefert Er ubersiedelte spater nach Mergentheim wo er als Kapellmeister im Dienste des Deutschen Ordens starb Simon Molitor erhielt im Knabenalter vom Vater den ersten Musikunterricht sowie Unterricht im Violin und Klavierspiel Nach dem Willen seines Vaters sollte er studieren da dieser sein ausgesprochenes musikalisches Talent erkannte Das entsprach allerdings nicht seinen Vorstellungen so dass er sich ohne Wissen der Eltern von der Universitat entfernte und ab seinem 18 Lebensjahr ein fahrendes Virtuosenleben begann Er zog durch Deutschland und spielte in Orchestern gab Konzerte und komponierte Konzert und Kammermusik fur verschiedene Instrumente und fur Gesang Ende der 1780er Jahre kam er nach Wien wo er bei Abbe Vogler Komposition studierte Danach ging er nach Italien und war 1796 und 1797 Orchesterdirektor in Venedig 1798 trat er in Wien nach dem Wunsche seiner Familie als Beamter in das kaiserlichen Kriegskommissariat ein und wechselte spater zum Verpflegungsverwesen uber Wahrend des Feldzuges 1799 komponierte er patriotische Kriegslieder welche mit Begeisterung gesungen wurden Die letzte musikalische Leistung aus jener Zeit war eine Gitarren Schule welche wesentlich dazu beitrug diesem Instrumente Bahn zu brechen Von da an arbeitete er bis zu seiner Pensionierung 1831 als Beamter und wurde zum Oberverpflegungsverwalter befordert Er erhielt das Offizierskreuz der franzosischen Ehrenlegion und das Ritterkreuz des Badenschen Zahringer Lowenordens Simon Molitor war nie verheiratet Als er 1831 pensioniert wurde hatte er bereits ein kleines Vermogen zuruckgelegt und war in der Lage sich ganz seiner Lieblingsneigung der Tonkunst zu widmen Er komponierte viele Lieder welche aber nie veroffentlicht wurden Mit Fleiss widmete er sich seinen musikgeschichtlichen Forschungen und sammelte insbesondere Materialien zu einer Geschichte der Wiener Hofmusikkapelle und der fruheren Hofoper die teilweise durch Leopold von Sonnleithner erganzt wurde Molitor brachte viele Stunden in der kaiserlichen Hofbibliothek und in den Archiven der Hofamter zu um die geeigneten Quellen aufzusuchen und sich Auszuge davon zu machen Als er am 21 Februar 1848 im 82 Lebensjahre starb konnte er die Fruchte seiner vieljahrigen Forschung allerdings nicht mehr ernten Einzelne musikhistorische Aufsatze Molitors erschienen in der Leipziger allgemeinen musikalischen Zeitung so 1838 eine Ehrenrettung des kaiserlichen Hofkomponisten Francesco Bartolomeo Conti und 1839 Bemerkungen zur Lebensgeschichte Emanuels genannt der Baron von Astorga Simon Molitor war in seinen fruhen Jahren ein fleissiger Komponist Die Gitarrenschule welche er gemeinschaftlich mit Wilhelm Klingenbrunner herausgab wurde zu seiner Zeit haufig benutzt Ausserdem schrieb er viele Stucke fur dieses Instrument wie auch Solostucke fur die Violine letztere vor allem zum eigenen Vortrag bei seinen Kunstreisen Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien besitzt in ihrem Archiv noch 44 Musikstucke seiner Komposition Werke BearbeitenMolitor schrieb Orchestermusik Konzerte fur Violine und Klarinette Streichquartette Klavier und Gesangskompositionen und Werke insbesondere Sonate fur Gitarre solo und fur Violine und Gitarre Hervorzuheben ist seine Grosse Sonate fur die Guitare allein Op 7 2 die er mit einer umfassenden Vorrede versah In dieser Vorrede setzte er sich u a mit der Geschichte der Gitarre auseinander 3 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Molitor Simon In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 18 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 464 467 Digitalisat Josef Zuth Simon Molitor und die Wiener Gitarristik um 1800 Goll Wien 1920 mit ausfuhrlicher Biografie online auf www guitaronline it Memento vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive Alfred Baumgartner Propylaen Welt der Musik Die Komponisten Ein Lexikon in funf Banden Propylaen Verlag Berlin 1989 ISBN 3 549 07830 7 S 63 Band 4 Uwe Harten Molitor Simon In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 729 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Simon Molitor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Simon Molitor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Simon Molitor in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Simon Molitor im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Martin Ratz Hrsg Klassiker der Gitarre Studien und Vortragsliteratur aus dem 18 und 19 Jahrhundert Band 1 Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1977 Lizenzauflage Schott Mainz S 143 Zu den Komponisten Facsimile der Sonate Memento vom 29 Februar 2012 im Internet Archive in der Boije Samling Webarchiv classic arietta deNormdaten Person GND 123909260 lobid OGND AKS LCCN no2002093783 VIAF 45221361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Molitor SimonALTERNATIVNAMEN Molitor Alois Franz Simon Joseph wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist der Klassik Musikforscher und BeamterGEBURTSDATUM 3 November 1766GEBURTSORT NeckarsulmSTERBEDATUM 21 Februar 1848STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Molitor amp oldid 215639242