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Mauro Giuliani 27 Juli 1781 in Bisceglie 8 Mai 1829 in Neapel war ein italienischer Gitarrist und Komponist Mauro Giuliani Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung des Gitarrenvirtuosen 3 Werk 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMauro Giuliani studierte in seiner Jugend Gitarre Violoncello und Flote Im Laufe der Zeit widmete er sich aber ausschliesslich dem Gitarrenspiel Mit 18 Jahren konzertierte er in Italien und in Frankreich 1806 liess er sich in Wien als Solist Lehrer und Komponist nieder und machte sich schon bald einen Namen als Gitarrist und Gitarrenlehrer Er freundete sich mit Anton Diabelli Johann Nepomuk Hummel Ignaz Moscheles und Louis Spohr an und musizierte mit ihnen 1813 14 wirkte er zudem in mehreren Konzerten Beethovens als Cellist mit Um 1814 war Beethoven gemeinsam mit Elisabeth Rockel Gast einer Abendgesellschaft im Hause Giulianis Wahrend seiner Wiener Zeit war Giuliani beteiligt an einem Kunstlerkreis der sich als Ludlums Gesellschaft 1 bezeichnete Auf dem Hohepunkt seines Erfolges sollte sich jedoch sein Schicksal wenden 1819 musste er Wien wahrscheinlich aus personlichen Grunden verlassen denn er hinterliess einige Schulden sodass seine Konten und sein Eigentum beschlagnahmt wurden Quasi aus Wien vertrieben fand er eine neue Heimat in seinem Geburtsland Italien Erst liess er sich in Venedig nieder und wohnte im Hotel de Gran Bretania spater zog er nach Rom Wahrend seines Aufenthaltes in Italien komponierte er Le Rossiniane Mit diesen Kompositionen trug auch er seinen Teil zum damals herrschenden Rossini Fieber bei Im Juli 1823 unternahm Giuliani Konzertreisen nach Neapel wo sich ihm die Gelegenheit bot bei seinem schwerkranken Vater zu sein In Neapel trat er mit seiner Tochter Emilia Giuliani Guglielmi die 1813 geboren wurde im Duo auf Ende des Jahres 1828 erkrankte er immer haufiger schliesslich starb er am 8 Mai 1829 in Neapel Bis zu seinem Tod hatte er den Wunsch wieder nach Wien zuruckzukehren Ferdinand Pelzer benannte zu Mauro Giulianis Ehren die ab 1833 in London herausgegebene erste ernsthafte Gitarrenzeitschrift The Giulianiad or Guitarist s Magazine 150 Jahre spater 1983 ff erschienen in Freiburg i Br die von Joerg Sommermeyer i V m der Internationalen Gitarristischen Vereinigung editierten Saitenblatter fur die Gitarre und Laute im Gedachtnis und als Hommage fur Mauro Giuliani und die alte Giulianiad jetzt als Nova Giulianiad betitelt Bedeutung des Gitarrenvirtuosen Bearbeiten Die endgultige Modifizierung der Gitarre ist in den letzten Dezennien des 18 Jahrhunderts anzusiedeln also etwa zwischen 1770 und 1800 In genau dieser Zeit wurden diejenigen Komponisten geboren die der Gitarre das enorme Ansehen verschafften das sie schliesslich im 19 Jahrhundert besass im Februar 1778 Fernando Sor im April 1784 Dionisio Aguado schon 1781 Mauro Giuliani und andere mehr Wir stehen an der Schwelle zur Blutezeit der Gitarre kurz vor der Vollendung des Instruments Peter Paffgen Giuliani wurde zu einer der glanzvollsten Erscheinungen unter den Gitarrenvirtuosen des 19 Jahrhunderts Seine Interpretation zeichnete sich durch individuelles kunstlerisches Temperament aus das stets die Bewunderung und den Enthusiasmus der Zuhorer weckte Die Berichte uber das Auftreten Giulianis in Wien uberschlugen sich vor Begeisterung So schrieb die Allgemeine musikalische Zeitung AMZ im Mai 1808 Am 3ten dieses Monats gab M Giuliani vielleicht der erste aller Gitarre Spieler welche bisher existieren im Redoutensaal eine Akademie mit verdientem Beyfalle Man muss diesen Kunstler durchaus selbst gehort haben um sich einen Begriff von seiner ungemeinen Fertigkeit und seinem pracisen geschmackvollen Vortrage machen zu konnen Konrad Ragossnig Am 13 Januar 1815 schrieb die AMZ Auch Hr Louis Spohr gab am 11ten und Hr Mauro Giuliani am 26sten Concert im kl Red Saale Beyde Kunstler bewahrten ihren Ruf als vollendete Meister ihrer Instrumente erster auf der Violine letzterer auf der Guitarre Konrad Ragossnig Werk BearbeitenMauro Giuliani hat uber 200 Werke fur Gitarre komponiert er gilt als der Mozart der Gitarre Er veranderte auch das Notenbild Giuliani war wie Wenzel Matiegka 2 einer der ersten Gitarrenkomponisten die fur das Instrument eine polyphone Notation verwendeten bei der sich die Stimmen durch die Richtung der Notenhalse unterscheiden Werke fur Gitarre solo Auswahl didaktische Werke op 1a 3 4 1b 5 op 48 op 111 Variationen op 2 op 7 op 20 6 Variationen uber Nel cor piu non mi sento op 4 7 6 Variationen mit Polonaise und Finale op 9 8 Caprice op 11 Dodici monferrine op 12 9 Sonate brillant C Dur op 15 Sinfonia aus La Cenerentola von Gioachino Rossini 10 6 variazioni facili op 32 11 Dodici scozzesi op 33 12 6 variazioni op 34 13 6 variazioni su La Folia op 45 14 Thema und Variationen uber eine Folia d Espagne 15 12 variazioni facili sulla canzone populare austriaca op 47 16 24 Etuden op 48 17 Variationen uber I bin a Kohlbauern Bub op 49 Le Papillon op 50 18 Grande Ouverture op 61 3 Sonatinen op 71 1 3 6 Variationen op 87 Grandes Variations pour la Guitarre La Sentinelle op 91 Das Thema stammt wahrscheinlich von Alexandre Etienne Choron 19 jedoch war ein gleichnamiges Werk von Hortense de Beauharnais ein vielgesungener Hit in dieser Zeit 20 Grandes variations sur la romance favorite Partant pour la Syrie op 104 von Hortense de Beauharnais gewidmet der Gitarristin und Komponistin Anne Emmerich 21 Variationen op 107 uber ein Thema von Georg Friedrich Handel La Caccia La Chasse op 109 1826 22 6 grandi variazioni op 112 23 Gran Variazioni per Chitarra sopra l Aria favorita Oh Cara Armonia op 114 Rom 1823 Le Rossiniane Nr 1 op 119 Nr 2 op 120 Nr 3 op 121 Nr 4 Nr 5 Nr 6 Variazioni sul cavatina del Bacini Tema Jo ti vidi e t adorai op 128 24 6 leichte fortschrittliche Stucke op 139 25 Variazioni con finale su temi napoletani op 140 145 26 Canzonetta favorita variata Tema Tengo piu di trentun anni e mi voglio maritar op 147 27 Giulianate op 148 Gran Sonata Eroica op 150 Variationen uber Gott erhalte Franz den Kaiser von Joseph Haydn La MelanconiaWerke fur zwei Gitarren Grandi variazioni concertanti op 35 Variazioni concertanti op 130Kammermusik Serenade op 19 Trio fur Git Vl Vc 28 Grosse Sonate e moll op 25 fur Vl und Git Gran Duetto concertante op 52 fur Fl Vl und Git Quintett Introduktion Thema mit Variationen und Polonaise op 65 fur Gitarre und Streichquartett 2 Rondos op 68 fur Git und Klav Duettino facile op 77 fur Fl Vl und Git Grosse Serenade D Dur op 82 fur Fl und Git Grosse Sonate A Dur op 85 fur Fl Vl und GitKonzerte mit Orchester Concerto A Dur op 30 uraufgefuhrt am 3 April 1808 in Wien 29 30 Concerto A Dur op 36 fur Terzgitarre Concerto F Dur op 70 fur Terzgitarre Sonstige Werke Marie Louise au Berceau de son Fils Romance op 27 fur drei Gesangsstimmen und Clavecin oder Gitarre Literatur BearbeitenFritz Buek Die Gitarre und ihre Meister Schlesinger sche Buch und Musikhandlung Rob Lienau Berlin 1926 ISBN 978 3 87484 103 0 Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag Anton Goll Wien 1926 ISBN 978 3 487 30529 5 Bruno Henze Biographische Notiz In Mauro Giuliani Studienkonzert in A Dur op 36 fur Gitarre und Streichorchester Friedrich Hofmeister Musikverlag Nr 7204 7204a Leipzig 1959 Konrad Ragossnig Handbuch der Gitarre und Laute Schott Music Mainz 1978 Peter Paffgen Die Gitarre Verlag Schott Music Mainz 1988 ED Band 8874 ISBN 978 3 7957 2355 2 S 195 Stefan Hackl Die Gitarre in Osterreich Von Abate Costa bis Zykan StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2011 Thomas F Heck Mauro Giuliani A Life For the Guitar GFA Refereed Monographs Book 2 2013 nur als elektronische Ausgabe fur Amazon Kindle Erweiterte Ausgabe von Thomas F Heck Mauro Giuliani Virtuoso Guitarist and Composer Columbus Ohio 1995 Editions Orphee 31 Die Ausgabe von 1995 basiert auf der Dissertationsschrift des Autors Thomas F Heck The Birth of the Classic Guitar and its Cultivation in Vienna Reflected in the Career and Compositions of Mauro Giuliani d 1829 Yale University 1970 32 Michael Lorenz New Light on Mauro Giuliani s Vienna Years Wien 2015 Mauro Giuliani s Viennese Residence at Stadt 1083 2016 Gerhard Penn Mauro Giuliani und andere Gitarristen in Munchen Ubersehene Fakten und verschollene Werke nach einem Vortrag am 26 Oktober 2014 In www gitarre archiv at als PDF Dokument abgerufen am 20 Juli 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mauro Giuliani Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Mauro Giuliani in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Mauro Giuliani im International Music Score Library Project Charles Baron d Aichelbourg und seine vier Duos fur Mandoline und Gitarre PDF 431 kB von Andreas Grun 1 mit einigen Verweisen auf Giuliani PDF Datei 419 kB Allgemeine Musikalische Zeitung mit besonderer Rucksicht auf den osterreichischen Kaiserstaat 1823 Osterreichisch ungarische Revue 1864 Introduction au code d harmonie ou Nouveau systeme de basse fondamentale Von Nicolas Giuliani Veroffentlicht von J Hauer et Co 1847 Werke fur Gitarre darunter auch die vier Konzerte mit EinzelstimmenEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Gersmann Klassisches Tempo fur klassische Musik Teil 4 In Gitarre amp Laute Band 8 Nr 5 1986 S 37 46 hier S 42 Jurgen Libbert Hrsg Wenzel Matiegka 12 leichte Stucke op 3 fur Gitarre Nach dem Urtext aus der Chemischen Druckerei in Wien von etwa 1814 bearbeitet Edition Preissler 1979 Studio Reihe Gitarre Band 3 Vorwort Vgl Ruggero Chiesa Hrsg 120 Arpeggi op 1 Edizioni Suvini Zerboni Mailand Dieter Kreidler Hrsg Mauro Giuliani Studien Heft 1 Ubungen fur die rechte und linke Hand op 1a Schott Mainz Gitarren Archiv Band 30 Dieter Kreidler Hrsg Mauro Giuliani Studien Heft 2 Bindungen und Verzoerungen op 1b Schott Mainz Gitarren Archiv Band 31 Ruggero Chiesa Hrsg Variazioni op 2 Edizioni Suvini Zerboni Mailand Ders Variazioni op 7 Ebenda Ders Variazioni su un tema originale op 20 Ebenda Ruggero Chiesa Hrsg Variazioni sull aria Nel cor piu non mi sento Edizioni Suvini Zerboni Mailand Hildegard Ruhe Reinbert Evers Mauro Giuliani VI Variationen mit Polonaise und Finale op 9 Nach der Erstausgabe fur den praktischen Gebrauch eingerichtet Edition Preissler Studi Reihe Gitarre Band 4 Ruggero Chiesa Hrsg Dodici monferrine op 12 Edizioni Suvini Zerboni Mailand La Cenerentola Sinfonia In Rossini fur Gitarre Zimmermann Frankfurt am Main ZM Band 31330 Istvan Szabo Hrsg Mauro Giuliani Variazioni per chitarra Konemann Music Budapest 1999 K Band 155 ISBN 963 9155 06 3 S 4 9 Ruggero Chiesa Hrsg Dodici scozzesi op 33 Edizioni Suvini Zerboni Mailand Istvan Szabo Hrsg Mauro Giuliani Variazioni per chitarra S 10 17 Istvan Szabo Hrsg Mauro Giuliani Variazioni per chitarra S 18 23 Vgl auch Michael Langer Saitenwege 500 Jahre Musik fur klassische Gitarre Band 2 mit CD Edition Dux Reichertshofen 2007 ISBN 978 3 934958 56 2 S 37 43 Mauro Giuliani Variationen uber La Folia Istvan Szabo Hrsg Mauro Giuliani Variazioni per chitarra S 24 31 12 variazioni facili Vgl etwa Hans Ritter Hrsg Mauro Giuliani 24 Etuden fur Gitarre opus 48 B Schott s Sohne Mainz Gitarren Archiv Band 32 Vgl Gustafson Hrsg Mauro Giuliani Der Schmetterling 36 leichte Stucke op 50 Schott Mainz Gitarren Archiv Band 48 Matanya Ophee Wer schrieb La Sentinelle In Gitarre amp Laute 4 1982 Heft 4 S 217 225 Louis Napoleon Bonaparte Hrsg Memoires de la Reine Hortense Band 3 mit Anmerkungen von Jean Hanoteau Nachdruck der Librairie Plon Paris 1927 S 118f als Digitalisat abgerufen am 19 Juli 2023 Gerhard Penn Mauro Giuliani und andere Gitarristen in Munchen Ubersehene Fakten und verschollene Werke nach einem Vortrag am 26 Oktober 2014 In www gitarre archiv at als PDF Dokument S 5 abgerufen am 20 Juli 2023 Vgl Hildegard Ruhe Reinbert Evers Mauro Giuliani La Chasse Ronedeau op 109 Nach der Erstausgabe fur den praktischen Gebrauch eingerichtet Edition Preissler Studi Reihe Gitarre Band 4 Istvan Szabo Hrsg Mauro Giuliani Variazioni per chitarra S 32 39 Istvan Szabo Hrsg Mauro Giuliani Variazioni per chitarra S 40 45 Avila Hrsg Mauro Giuliani 6 leichte fortschrittliche Stucke op 139 B Schott s Sohne Mainz Gitarren Archiv Band 76 Istvan Szabo Hrsg Mauro Giuliani Variazioni per chitarra S 45 73 Istvan Szabo Hrsg Mauro Giuliani Variazioni per chitarra S 74 79 Ruggero Chiesa Hrsg Serenata op 19 per violino violoncello e chitarra Edizioni Suvini Zerboni Mailand Brian Jeffery Mauro Giuliani und sein Konzert fur Gitarre und Orchester op 30 In Gitarre amp Laute 10 1988 3 S 14 18 Ruggero Chiesa Hrsg Primo Concerto op 30 per chitarra e orchestra in la maggiore Edizioni Suvini Zerboni Mailand Thomas Heck Mauro Giuliani A Life for the Guitar Guitar Foundation of America abgerufen am 10 Januar 2023 englisch Paul Sparks In Memoriam Thomas F Heck 10 July 1943 3 October 2021 The Cambridge Consortium for Guitar Research 10 Januar 2022 abgerufen am 10 Januar 2023 englisch Normdaten Person GND 119380765 lobid OGND AKS LCCN n79108039 NDL 00552053 VIAF 5194622 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giuliani MauroKURZBESCHREIBUNG italienischer Gitarrist und KomponistGEBURTSDATUM 27 Juli 1781GEBURTSORT BisceglieSTERBEDATUM 8 Mai 1829STERBEORT Neapel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauro Giuliani amp oldid 236293252