www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kloster Honau auch Abtei Honau war ein Schottenkloster in Honau einem Ortsteil von Rheinau im Ortenaukreis in Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schreibung des Klosternamens 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm das Jahr 720 wurde auf einer Rheininsel bei Rheinau ein Schottenkloster gegrundet 1 Monche der iroschottischen Mission brachten ihren christlichen Glauben ins Reich der Franken wo sie unter anderen das Kloster Honau grundeten 2 Es war dem heiligen Michael geweiht und eine Art Missionszentrale fur die Ortenau Die Namen von einigen der ersten Abte haben einen durchaus iroschottischen Klang Duban Egidan Forgal Adalloch und so weiter 1 Besitz hatte das Kloster unter anderem in Niederschopfheim Es gehorte zum badischen Teil des Bistums Strassburg ultra Rhenum und war der Gerichtsbarkeit von Renchen Amt Oberkirch eingegliedert 3 Die ersten Abte waren zugleich Chorbischofe die sehr wahrscheinlich dem eigentlichen Stadtbischof nachgeordnet waren Ihnen kamen vielleicht gewisse Rechte fur das rechtsrheinische Land zu 3 Noch im 15 Jahrhundert trug ein inzwischen leider verloren gegangenes Kopialbuch des Klosters Honau die Bezeichnung Bisthumb Honaw 4 Es wurde jedoch weiterhin angenommen dass unter den iroschottischen Wandermonchen sich ebenfalls solche befanden die bereits in Irland bzw Schottland die Bischofsweihe empfangen hatten und nun als Klostervorsteher am Rhein zwar die Titulatur eines Abtbischofs erhielten ohne jedoch einem eigenen Bistum vorzustehen 5 Die Namen der funf Abtbischofe sind bekannt 6 Benedikt Tuban Thomas Stephan SurlechEiner Urkunde aus dem Jahr 722 zufolge machte der erst Abt Benedikt den Erzengel Michael zum Patron der Neugrundung und uberliess dem Kloster Reliquien der heiligen Brigida von Kildare 7 Bis 749 sicherten sich die Etichonen den Klosterbesitz Einer der Abte zu Zeit der Regentschaft des Frankenkonigs Karl im 8 Jahrhundert trug den Namen Beatus 8 und es wurden Vermutungen angestellt dass es sich dabei moglicherweise um den Beatus handelt der mit seinen Monchen im 7 8 Jahrhundert die Innerschweiz missioniert haben soll Beatus gilt als der Apostel der Schweiz Bei Beatenberg am Thunersee wird seine Hohle gezeigt die seit dem 13 Jahrhundert Wallfahrtsort ist Sein Gedenktag ist der 9 Mai Beat ist ein in der Schweiz haufiger Mannername Im Jahr 884 wurden dem Kloster durch Kaiser Karl den Dicken erstmalig die freie Abtwahl zugestanden sowie die Guter in uber 40 elsassischen Gemeinden bestatigt Zuvor hatte sich das Kloster die Abtwahl durch den jeweiligen Konig bestatigen lassen mussen 1 Im 11 Jahrhundert wurde das Kloster in ein Chorherrenstift umgewandelt Allerdings erfuhr das Chorherrenstift wohl einen baldigen Niedergang denn als der Strassburger Bischof Bernhard von Teck im Jahre 1243 Honau besuchte wurde er dort mit erheblichen Missstanden konfrontiert Er ordnete deshalb an dass die Stiftsherren dem Dekan Gehorsam zu leisten hatten dass das Tragen von Waffen verboten sei und dass die Stiftsherren das Konkubinat vermeiden gut lesen und singen lernen zur hl Messe nuchtern an den Altar treten und keinerlei Gewalttatigkeiten ausuben sollen 9 Im September des Jahres 1290 wurde das Kloster vom Strassburger Bischof Konrad von Lichtenberg aufgrund Bedrohung durch Uberschwemmungen des Rheins in das linksrheinische Rheinau verlegt wo die neuerrichtete Stiftskirche dem hl Michael dem Patron des Klosters Honau geweiht wurde 9 Im Jahr 1398 erfolgte dann aus demselben Grunde die Verlegung von Rheinau nach Alt St Peter in Strassburg 10 1 Das Dorf Honau bestand weiter mit den dazugehorenden Rechten auf die Nachbardorfer Albertzheim Wustung und Wanzenau 1468 trennte der Strassburger Bischof jedoch die beiden Nachbardorfer von Honau ab Da der Rhein sein Flussbett inzwischen weiter nach Westen verlegt hatte und das Rheintal nun zwischen den genannten Orten verlief wurde der Kirchenbesuch in Honau fur die Nachbardorfler zu muhsam und noch dazu gefahrlich 9 In Honau selbst blieb von den Klostergebauden nichts ubrig Lediglich bei niedrigem Wasserstand des Rheins traten in vergangenen Zeiten noch Fundamentreste hervor 9 Schreibung des Klosternamens BearbeitenIm Laufe der Zeit erscheinen in den uberlieferten Handschriften verschiedenartige Schreibungen des Klosternamens Um 749 findet sich die Schreibung Hoinaugia Weitere Schreibung sind Honaugia 773 11 Hoinowa 870 Honaugia 1119 Honauwia 1199 und Honow 1268 Literatur BearbeitenNicole Hammer Die Klostergrundungen der Etichonen im Elsass Tectum Marburg 2003 ISBN 3 8288 8509 8 S 57 70 Weblinks BearbeitenRev Dr Reeves On the Irish Abbey of Honau on the Rhine jstor archive org 1857 abgerufen am 8 November 2013 Christian Wilsdorf Colmar Le monasterium Scottorum de Honau et la famille des ducs d Alsace au VIIIe siecle Vestiges d un cartulaire perdu in FRANCIA Forschungen zur westeuropaischen Geschichte herausgegeben vom Deutschen Historischen Institut in Paris Bd 3 1975 Munchen und Zurich Artemis Verlag 1976Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Max Wingenroth Die Kunstdenkmaler des Kreises Offenburg Freiburg i B 1908 archive org Landeskunde entdecken online Baden Wurttemberg Honau Digitalisat und A M Burg Kloster Honau Ein geschichtlicher Uberblick In Die Ortenau Band 58 1978 S 202 214 Digitalisat Abgerufen am 28 Sept 2016 a b F X Kraus E Wagner A von Oechelhauser J Durm Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Freiburg i B 1887 archive org Liutfridus prosopographie eu Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden 58 Jahresband Die Kloster der Ortenau 1978 Seite 207 ub uni freiburg de Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden 58 Jahresband Die Kloster der Ortenau 1978 Seite 208 ub uni freiburg de Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden 58 Jahresband Die Kloster der Ortenau 1978 Seite 203 ub uni freiburg de Privilegia Carolus Magnus XLV Diploma Caroli Magni quo monasterium Honaugiense immune declarat a teloneis anno 782 17 Nov la wikisource org a b c d Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden 58 Jahresband Kloster der Ortenau 1978 Seite 212 ub uni freiburg de Nikolaus Honold und Kurt Schutt Chronik der Stadt Rheinau 1988 S 350 352 Privilegia Caroli Magni J P Migne XIV Praeceptum Caroli Magni regis Francorum de facienda restitutione ablatorum ecclesiae Honaugiensi circa an 773 la wikisource org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Honau amp oldid 224939676