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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Beatus Begriffsklarung aufgefuhrt Beatus lateinisch fur der Gluckliche lebte angeblich als Einsiedler am Thunersee und soll von Petrus geweiht und beauftragt worden sein die Schweiz zu bekehren Beatus heilt einen Lahmen Illustration von Urs Graf aus Das leben des heiligen bychtigers vnd einsidlers sant Batten Basel 1511 Inhaltsverzeichnis 1 Legende 2 Attribute Patronagen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLegende Bearbeiten nbsp Grabstatte des heiligen Beatus am Eingang der Beatushohlen nbsp Pilgerzeichen mit dem heiligen Beatus Historisches Museum Basel nbsp Wappen der Gemeinde BeatenbergBeatus soll ursprunglich den Namen Suetonius getragen und im ersten Jahrhundert nach Christus in England gelebt haben Er reiste nach Rom nachdem er von Barnabas bekehrt und auf den Namen Beatus getauft wurde Dort schloss er sich Petrus an und wurde Priester Zusammen mit seinem Begleiter Achates brach er zum Predigen des Evangeliums nach einer Weisung des Papstes in das Gebiet nordlich der Alpen auf Die Legende lasst ihn anschliessend in einer Hohle bei Beatenberg am Thunersee als Einsiedler leben wo er einen furchtbaren die Gegend verwustenden Drachen bekampft haben soll und als Wohltater des Landes um das Jahr 112 gestorben sei Er sei auf eigenen Wunsch in der Nahe der Hohle beigesetzt worden Anschliessend seien Kranke welche das Grab besuchten von ihren Leiden befreit worden Bereits 1474 berichtete der Pilgerreisende Hans von Waltheim von seinem Besuch der Beatus Hohle mit einigen kurzen Notizen uber den Drachentoter Beatus der demnach aus Frankreich stammte und dessen Anrufung gegen Krankheiten half 1 Im Jahr 1494 widmete Sebastian Brant dem Heiligen acht Verse im Rahmen seines das Eremitenleben feiernden Gedichtes In divi Onophrii laudem 2 Auf dem Einblattholzschnitt ist dem Beatus im Kampf mit dem aus der Hohle tretenden Drachen ein eigenes Bild gewidmet 3 Die eigentliche Vita des Beatus wurde 1511 im Auftrag der Augustiner Chorherren von Interlaken vom Basler Franziskaner Daniel Agricola zunachst auf Latein verfasst noch im selben Jahr ins Deutsche ubersetzt und soll sich auf eine karolingische Heiligenvita gestutzt haben Diese Schrift wurde mit Illustrationen von Urs Graf reich bebildert 4 Doch erzahlte Agricola in seiner Vita die er alten Codices entnommen haben will lediglich die Geschichte des franzosischen Heiligen Beatus von Vendome auch er ein Drachen totender Einsiedler nach die er um Kenntnisse lokaler Begebenheiten erweiterte Sie erfuhr rasch Verbreitung und Beatus Rhenanus besuchte den Verfasser um ihn nach den Grundlagen seiner Darstellung zu fragen insbesondere nach den Quellen fur den Geburtsnamen Suetonius des Beatus Dieser antwortete den Namen gewahlt zu haben weil er gelesen habe Beatus sei aus Schweden Suedia gekommen den Achates aber habe er in Anlehnung an Achates den Gefahrten des Aeneas in der romischen Mythologie hinzuerfunden 5 Agricolas Vita bildete die Grundlage fur spatere Erzahlungen insbesondere die von Petrus Canisius angefertigte Fassung 6 mit der Beatus zum Schweizer Nationalheiligen erhoben wurde 7 Den historischen Hintergrund der Legende bildete moglicherweise der iroschottische Abt Beatus des Klosters Honau im Elsassgau dessen Monche im 7 8 Jahrhundert die Innerschweiz missioniert haben sollen Beatus gilt als der Apostel der Schweiz Bei Beatenberg am Thunersee wird seine Hohle gezeigt die seit dem 13 Jahrhundert Wallfahrtsort ist Sein Gedenktag ist der 9 Mai Beat ist ein in der Schweiz haufiger Mannername Attribute Patronagen BearbeitenAttribute Einsiedler vor Hohle Drache Patron der Schweiz gegen Krebs und PestSiehe auch BeatuskircheLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Beatus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 437 438 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Alois Lutolf Die Glaubensboten der Schweiz vor St Gallus Forschungen und Quellen zur Kirchengeschichte der Schweiz Band 1 Raber Luzern 1871 S 1 74 Digitalisat Gabriela Signori Beat der Schweizerapostel Eine hagiographische invention of tradition In Rudolf Suntrup Jan R Veenstra Hrsg Konstruktion der Gegenwart und Zukunft Kultureller Wandel vom Mittelalter zur fruhen Neuzeit Band 10 Lang Frankfurt am Main 2008 S 3 23 Ernst Tremp Beatus In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 2 Herder Freiburg im Breisgau 1994 Sp 108 109 Weblinks BearbeitenRainald Fischer Beatus In Historisches Lexikon der Schweiz 2004Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Emil Welti Hrsg Die Pilgerfahrt des Hans von Waltheym im Jahre 1474 Stampfli Bern 1925 S 57 f PDF 13 17 MB vergleiche Gabriela Signori Beat der Schweizerapostel Eine hagiographische invention of tradition In Rudolf Suntrup Jan R Veenstra Hrsg Konstruktion der Gegenwart und Zukunft Lang Frankfurt am Main 2008 S 3 23 hier S 6 Zu den Onuphrius Dichtungen Brants siehe Roland 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