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Die Elsass Lothringische Zentrumspartei ELZ war seit 1906 die Landesorganisation des Zentrums im Reichsland Elsass Lothringen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Erste katholische Wahlvereine 3 Katholische Volkspartei 4 Grundung der Elsass Lothringischen Zentrumspartei 5 Elsass Lothringische Zentrumspartei als fuhrende Kraft im Reichsland 6 Nach dem Ende des Reichslandes 7 Parteivorsitzende 8 Literatur 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Bevolkerung des Reichslandes Elsass Lothringen war zu fast 3 4 katholisch Katholische Politiker bestimmten daher die regionale Politik Die Konfession der Bevolkerung war ein wesentlicher Grund fur die kritische Haltung der Bevolkerung zum preussisch protestantisch gepragten Reich und dessen protestantischem Kaiser Diese kritische Distanz fuhrte dazu dass die uberwiegend katholischen Reichstagsabgeordneten des Reichslandes sich dort nicht der Fraktion des Zentrums anschlossen sondern eigenstandig agierten und autonomistische Positionen vertraten Erste katholische Wahlvereine BearbeitenDas von Frankreich ubernommene Vereinsrecht Elsass Lothringens sah die Bildung von Wahlvereinen nur auf Wahlkreisebene vor Ab den beginnenden 1890er Jahren entstanden solche Vereine an verschiedenen Orten 1892 bildete sich in Strassburg eine Ortsgruppe des Volksvereins fur das katholische Deutschland Bei der Reichstagswahl 1893 unterlagen jedoch die Kandidaten des Vereins Cetty und Dr Paul Muller Simonis nach der Ankundigung sich nach erfolgreicher Wahl der Zentrumsfraktion anschliessen zu wollen Katholische Volkspartei BearbeitenTrotz der Wahlniederlage grundete Muller Simonis 1894 in Strassburg die Katholische Volkspartei Nachdem diese Grundung die Genehmigung der Regierung erhalten hatte wahlte die erste Generalversammlung am 17 April 1895 Charles Voltz zum Vorsitzenden und Muller Simonis zum Vizeprasidenten Die Ausweitung der Partei die 1895 etwa 800 Mitglieder hatte auf weitere Landkreise wurde von der Regierung abgelehnt Wahlerfolge blieben jedoch weiter aus Grundung der Elsass Lothringischen Zentrumspartei BearbeitenDer Volksverein wuchs in hohem Tempo Aus dem 1500 Mitgliedern im Jahre 1891 waren 1901 02 bereits 5 108 und 1902 03 schon 15830 geworden 1904 05 zahlte man 35 071 Mitglieder und bildete den drittstarksten Landesverband Uber die Einbindung des Vereins in die reichsweite Organisation wurde die Forderung nach einer Zusammenarbeit mit dem Zentrum mit Vehemenz im Reichsland erhoben Auch die katholischen Zeitungen unterstutzten die Forderung Die Gegner einer Zusammenarbeit wie Nicolaus Delsor Emile Wetterle und von Rappoltsweiler gerieten zunehmend in eine Minderheitenposition Der Landesverband des Zentrums wurde am 26 Januar 1903 in Strassburg gegrundet Dr Peter Burguburu wurde erster Vorsitzender Eine Vielzahl lokaler Gruppen schloss sich an Am 11 Marz 1906 bildete sich die Elsass Lothringische Zentrumspartei der sich der Landesverband anschloss In der Realitat war das Elsass Lothringische Zentrum eine vergleichsweise heterogene Partei Neben Vertretern die einen engeren Anschluss an das reichsdeutsche Zentrum anstrebten gab es Vertreter der pro franzosischen partikularistischen Richtung die dies ablehnten Publikationsorgane der erstgenannten Richtung waren die Lothringer Volksstimme und die Oberelsassische Landeszeitung und fur die zweitgenannte Richtung das Journal de Colmar spater Nouvelliste d Alsace Lorraine das vom Abgeordneten Emile Wetterle geleitet wurde 1 Elsass Lothringische Zentrumspartei als fuhrende Kraft im Reichsland BearbeitenDie Elsass Lothringische Zentrumspartei war bei der Reichstagswahl 1907 erfolgreich Mit Franz Xaver Hoen Karl Hauss Leo Vonderscheer und Dionysius Will stellte das elsass lothringische Zentrum vier Abgeordnete die sich im Reichstag der Zentrumsfraktion anschlossen Auch wenn Leo Vonderscheer im Konflikt um die Verfassung des Reichslandes von 1911 aus der Zentrumsfraktion austrat und andere katholische Abgeordnete wie Heinrich Wiltberger sich der Zentrumsfraktion nicht anschlossen war das Zentrum zur starksten Partei des Reichslandes geworden Bei den ersten und einzigen Wahlen zum Landtag des Reichslandes Elsass Lothringen 1911 erreichte das Zentrum 31 0 der Stimmen und 24 Sitze von 60 Mandaten Nach dem Ende des Reichslandes BearbeitenMit der franzosischen Besetzung Elsass Lothringens 1918 endete auch die Geschichte des Zentrums dort Als neue Partei des politischen Katholizismus im Elsass bildete sich die Elsassische Volkspartei franz Union populaire republicaine In Lothringen war die Union Republicaine Lorraine URL Nachfolgepartei Parteivorsitzende Bearbeiten1906 1909 Peter Burguburu Arzt aus Strassburg 1910 Leo Vonderscheer Rucktritt am 2 April 1911 1911 1915 Scheer Wahl am 24 November 1911 2 Literatur BearbeitenHermann Hiery Reichstagswahlen im Reichsland Ein Beitrag zur Landesgeschichte von Elsass Lothringen und zur Wahlgeschichte des Deutschen Reiches 1871 1918 Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 80 Droste Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 5132 7 S 92 96 Zugleich Freiburg Breisgau Universitat Dissertation 1984 Christian Baechler Le Parti catholique alsacien 1890 1939 Du Reichsland a la Republique jacobine Editions Ophrys Paris 1982 ISBN 2 7080 0516 2 Zugleich Paris Universitat Dissertation 1981 Einzelnachweise Bearbeiten Max Winterberg Das Zentrum in Elsass Lothringen In Die Grenzboten Zeitschrift fur Politik Literatur und Kunst Band 70 1911 S 97 106 urn nbn de gbv 46 1 908 online Digitalisat an der Staats und Universitatsbibliothek Bremen Christian Baechler Le Parti catholique alsacien 1890 1939 Du Reichsland a la Republique jacobine 1982 S 716 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elsass Lothringische Zentrumspartei amp oldid 226308041