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Die Territorien des Schwabischen Reichskreises setzte sich aus einer Vielzahl von Gebilden unterschiedlichen Charakters zusammen Mit rund hundert Kreisstanden war er der vielherrigste Kreis im vielherrigen Deutschland 1 Der Schwabische Reichskreis bestand vom 16 Jahrhundert 2 bis zum Ende des Alten Reiches 1806 Inhaltsverzeichnis 1 Kreisstande 1 1 Geistliche Fursten 1 2 Pralaten 1 3 Weltliche Fursten 1 4 Grafen und Herren 1 5 Stadte 2 Nichtkreisstandische Mitglieder 3 Sonderfalle 4 Entwicklung nach 1801 5 Anmerkungen und Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksKreisstande Bearbeiten nbsp Die Viertel des Schwabischen ReichskreisesDer Kreis war in vier Viertel geteilt Die Aufteilung in Kreisviertel wurde in der Kreisexekutionsordnung 1563 festgeschrieben 3 Viertelsdirektoren waren I Wurttemberg II Baden III Hochstift Konstanz IV Hochstift Augsburg Analog zum Reichstag waren die Kreisstande Kreisstimmterritorien nach Banken gruppiert 4 Geistliche Fursten Pralaten Weltliche Fursten Grafen und Herren StadteIn den folgenden Aufstellungen sind die Kreisstande den Verhaltnissen des Jahres 1801 entsprechend angeordnet 5 die Nummern geben die Rangfolge Aufrufordnung wieder 6 Vor diesem Datum ausgeschiedene Stande sind unnummeriert am Ende der jeweiligen Bank angefugt Ein R in der Spalte Zugehorigkeit zum Kreis bedeutet dass der Stand in der Reichsmatrikel von 1521 aufgefuhrt ist 7 Ein r kennzeichnet durch spatere Aufteilung solcher Stande erzeugte zusatzliche Stimmen In der Spalte Bemerkungen ist das Kreisviertel I II III oder IV angegeben Geistliche Fursten Bearbeiten Die verbliebenen geistlichen Furstentumer wurden 1802 1803 sakularisiert Nr Kreisstand Stift Orden Furst Zugehorigkeitzum Kreis Bemerkungen1 Hochstift Konstanz Hochstift Furstbischof R III Kreisausschreibender Furst 8 2 Hochstift Augsburg Hochstift Furstbischof R IV3 Furstabtei Kempten Benediktiner Furstabt R III4 Furstpropstei Ellwangen Sakularkanoniker Furstpropst R IHochstift Chur Hochstift Furstbischof R 9 Furstabtei St Gallen Benediktiner Furstabt R 9 Pralaten Bearbeiten Die Reichspralaturen wurden 1802 1803 sakularisiert Nr Kreisstand Orden Pralat Zugehorigkeitzum Kreis Bemerkungen1 Salem Salmannsweiler Zisterzienser Abt R III2 Weingarten Benediktiner Abt R III3 Ochsenhausen Benediktiner Abt R III4 Elchingen Benediktiner Abt R I5 Irsee Benediktiner Abt R IV6 Ursberg Pramonstratenser Abt R IV7 Kaisheim Kaisersheim Zisterzienser Abt endgultig ab 1757 10 I8 Roggenburg Pramonstratenser Abt R IV9 Rot Pramonstratenser Abt R III10 Weissenau Pramonstratenser Abt R III11 Schussenried Pramonstratenser Abt R III12 Obermarchtal Marchtal Pramonstratenser Abt R III13 Petershausen Benediktiner Abt R III14 Wettenhausen Augustiner Chorherren Propst ab 1566 11 IV15 Zwiefalten Benediktiner Abt ab 1750 12 16 Gengenbach Benediktiner Abt R 13 II17 Neresheim Benediktiner Abt ab 1767 14 18 Heggbach Zisterzienserinnen Abtissin R III19 Gutenzell Zisterzienserinnen Abtissin R III20 Rottenmunster Zisterzienserinnen Abtissin R II21 Baindt Zisterzienserinnen Abtissin R III22 Soflingen Klarissen Abtissin ab 1775 15 I23 St Georg Isny Benediktiner Abt R ab 1782 16 IIIReichenau Benediktiner Abt R bis 1540 17 St Blasien Benediktiner Abt ab 1746 Furstabt R 18 St Peter Benediktiner Abt R bis 1526 19 Schuttern Benediktiner Abt R 20 Konigsbronn Zisterzienser Abt R 21 Maulbronn Zisterzienser Abt R 22 Allerheiligen Schaffhausen Benediktiner Abt R 9 23 Disentis Benediktiner Abt R 9 Einsiedeln Benediktiner Abt R 9 Kreuzlingen Augustiner Chorherren Abt R 9 24 Pfafers Benediktiner Abt R 9 St Johann Toggenburg Benediktiner Abt R 9 25 Stein am Rhein St Georgen Benediktiner Abt R 9 26 Weltliche Fursten Bearbeiten Nr Kreisstand Inhaber Zugehorigkeitzum Kreis Bemerkungenursprunglich1 Herzogtum Wurttemberg und Teck Wurttemberg R I Kreisausschreibender Furst 8 2 Markgrafschaft Baden Baden Baden Baden R II3 Markgrafschaft Baden Baden Durlach Baden r II4 Markgrafschaft Baden Baden Hochberg 27 Baden r IIspater hinzugekommen5 Hohenzollern Hechingen 28 Hohenzollern R II 1623 gefurstet6 Hohenzollern Sigmaringen 28 Hohenzollern r III 1623 gefurstet7 Stift Lindau 29 R bis 1802 III8 Stift Buchau 29 R bis 1802 III9 Grafschaft Tengen Tengen bis 1522 ab 1663 Auersperg R bis 1522 neu ab 1665 30 III10 Grafschaft Heiligenberg 31 Werdenberg ab 1534 Furstenberg 32 R III 1664 gefurstet11 Grafschaft Oettingen Oettingen Oettingen 33 R I 1674 gefurstet12 Landgrafschaft Klettgau 34 Sulz ab 1687 Schwarzenberg R II 1698 gefurstet13 Furstentum Liechtenstein Liechtenstein ab 1707 35 IIIGrafen und Herren Bearbeiten Nr Kreisstand Inhaber Zugehorigkeitzum Kreis Bemerkungen1 Ballei Elsass Burgund Kommende Altshausen Kommende Mainau Kommende Rohr Waldstetten 36 Deutscher Orden R III2 Landgrafschaft Stuhlingen Lupfen bis 1582 ab 1605 Pappenheim ab 1639 Furstenberg 32 R III3 Landgrafschaft Baar Furstenberg 32 R II4 Wiesensteig Helfenstein ab 1642 1752 Bayern 37 R I5 Herrschaft Hausen Kinzigtal Furstenberg 32 r II6 Messkirch Zimmern ab 1594 Helfenstein ab 1627 Furstenberg 32 R III7 Tettnang und Argen Montfort ab 1780 Habsburg Osterreich R III8 Oettingen Oettingen Wallerstein 33 r I9 Grafschaft Friedberg Scheer 38 Waldburg ab 1786 Thurn und Taxis r III10 Grafschaft Konigsegg und Herrschaft Aulendorf Konigsegg 39 R III11 Grafschaft Rothenfels und Herrschaft Staufen Montfort ab 1565 Konigsegg r III12 Grafschaften Zeil und Trauchburg Herrschaften Wurzach und Marstetten Waldburg 40 R III13 Grafschaft Wolfegg und Herrschaft Waldsee Waldburg r III14 Mindelheim und Schwabegg 41 Mindelheim Frundsberg bis 1586 ab 1616 Bayern 37 1705 15 Marlborough Schwabegg Bayern ab IV15 Gundelfingen Gundelfingen ab 1546 Helfenstein ab 1627 Furstenberg 32 R III16 Grafschaft Eberstein Eberstein spater Baden 42 R II17 Nordendorf und Glott Fugger Linie Marx ab 1563 IV18 Kirchheim und Mickhausen Fugger Linie Hans ab 1563 IV19 Babenhausen und Boos Fugger Linie Jakob ab 1563 IV20 Hohenems mit Reichshof Lustenau Hohenems bis 1759 ab 1765 Osterreich 43 ab 1603 44 III21 Justingen ab 1497 Bubenhofen ab 1530 Freyberg ab 1751 Wurttemberg R III22 Grafschaft Bonndorf Abtei St Blasien ab 1662 45 III23 Eglofs ab 1661 Abensperg und Traun ab 1662 III24 Thannhausen 46 Sinzendorf bis 1699 ab 1707 Stadion ab 1677 IV25 Hohengeroldseck 47 Geroldseck bis 1634 Kronberg Baden Durlach ab 1697 von der Leyen R II26 Eglingen 48 Grafeneck ab 1723 Thurn und Taxis ab 1555 I27 Sickingen 49 Sickingen ab 1792Lowenstein 50 RTubingen 51 RGrafschaft Kirchberg 52 RBrandis 53 RStaufen 54 RFalkenstein 55 RHewen 56 RBaumgartner 57 1535 bis 1567 Stadte Bearbeiten Mit Ausnahme Augsburgs das erst 1806 bayerisch wurde verloren alle verbliebenen schwabischen Reichsstadte 1802 1803 ihre Souveranitat Nr Kreisstand Zugehorigkeitzum Kreis Konfession Bemerkungen1 Augsburg R mixtiert 58 IV2 Ulm R evangelisch I3 Esslingen R evangelisch I4 Reutlingen R evangelisch I5 Nordlingen R evangelisch I6 Hall R evangelisch I7 Uberlingen R katholisch III8 Rottweil R katholisch II9 Heilbronn R evangelisch I10 Gmund R katholisch I11 Memmingen R evangelisch IV12 Lindau R evangelisch III13 Dinkelsbuhl R mixtiert 58 I14 Biberach R mixtiert 58 III15 Ravensburg R mixtiert 58 III16 Kempten R evangelisch III17 Kaufbeuren R evangelisch IV18 Weil R katholisch I19 Wangen R katholisch III20 Isny R evangelisch III21 Leutkirch R evangelisch III22 Wimpfen R evangelisch I23 Giengen R evangelisch I24 Pfullendorf R katholisch III25 Buchhorn R katholisch III26 Aalen R evangelisch I27 Bopfingen R evangelisch I28 Buchau R katholisch III29 Offenburg R katholisch II30 Gengenbach R katholisch II31 Zell am Harmersbach R katholisch IIKonstanz R bis 1548 59 evangelisch bis 1548 Donauworth R bis 1607 60 evangelisch bis 1607 ISchaffhausen R 9 St Gallen R 9 Nichtkreisstandische Mitglieder BearbeitenEs gab einige reichsunmittelbare Territorien die Matrikularbeitrage an den Schwabischen Kreis zahlten teils sogar Truppen zum Kreiskorps stellten aber kein Stimmrecht auf Kreistagen besassen Der Kreis fuhrte sie als nichtkreisstandische Mitglieder Name BemerkungenSt Ulrich und Afra zu Augsburg BenediktinerabteiOttobeuren BenediktinerabteiMuri Benediktinerabtei wegen Herrschaft DettenseeSt Gallen gefurstete Benediktinerabtei wegen Herrschaft NeuravensburgBuxheim Kartause verwirrende RechtsverhaltnisseRehling wegen Herrschaft BettenreuteDeuring 1649 1764 wegen Herrschaft Althaus Neuhaus BitzenhofenSonderfalle BearbeitenName BemerkungenDorf Munster Im Besitz des Klosters Heilig Kreuz zu Donauworth galt als uneingekreistes Territorium das Kloster selbst war nicht unmittelbar es steuerte aber wegen des Dorfs zum schwabischen Kreis Rechberg Die Herren seit 1607 Grafen von Rechberg zahlten traditionell zur schwabischen Ritterschaft 1613 erfolgte die Aufnahme ins Schwabische Reichsgrafenkollegium zunachst als Personalist 1630 wurden die rechbergischen Herrschaften Hohenrechberg und Illereichen in den Schwabischen Kreis aufgenommen wogegen die Ritterschaft protestierte und sich vor dem Reichshofrat durchsetzte Entwicklung nach 1801 BearbeitenAngesichts Artikel VII des Friedens von Luneville waren drastische Veranderungen der politischen Landkarte zu erwarten Noch bevor die mit der Verteilung der Entschadigungsmasse betraute Reichsdeputation ihre Arbeit aufgenommen hatte begannen die grossen Reichsstande mit der Inbesitznahme der ihnen vorab zugesicherten Gebiete In dieser ersten Welle der Umschichtung verloren die geistlichen Territorien ihre Souveranitat ebenso alle schwabischen Reichsstadte mit Ausnahme Augsburgs Als der Reichsdeputationshauptschluss die genaue Verteilung geregelt hatte waren von den schwabischen Kreisstanden nur 28 ubrig geblieben FurstenWurttemberg Baden Bayern Hohenzollern Hechingen Hohenzollern Sigmaringen Auersperg Furstenberg Oettingen Schwarzenberg Liechtenstein Thurn und TaxisGrafenDeutscher Orden Oettingen Osterreich wegen Tettnang und Hohenems Waldburg Zeil Trauchburg Waldburg Zeil Wurzach Waldburg Wolfegg Konigsegg Aulendorf Konigsegg Rothenfels Hans Fugger Marx Fugger Jakob Fugger Malteserorden wegen Grafschaft Bonndorf Abensperg und Traun Eglofs Stadion Thannhausen von der Leyen Hohengeroldseck SickingenStadteAugsburgDurch den Reichsdeputationshauptschluss erhielten folgende Hauser Besitz im Schwabischen Kreis als Entschadigung fur verlorene rheinische oder westfalische Gebiete FurstenNassau Oranien Weingarten Bretzenheim Stadt und Stift Lindau GrafenMetternich Ochsenhausen zum Teil Aspremont Lynden Baindt Quadt Wykradt Isny Sternberg Manderscheid Schussenried Weissenau Toerring Gutenzell Wartenberg Rot Waldbott Bassenheim Heggbach zum Teil Plettenberg Heggbach zum Teil Ostein Buxheim Schaesberg Ochsenhausen zum Teil Sinzendorf Ochsenhausen zum Teil Damit hatte der Kreis 41 Stande umfasst Allerdings kam es in rascher Folge zu weiteren Verschiebungen 1804 berief Wurttemberg einen letzten Kreistag nach Esslingen ein der bereits an Fragen der Stimmrechtsverteilung und Sitzordnung scheiterte Nach der mit der Grundung des Rheinbundes abgeschlossenen zweiten Phase der Umgestaltung bestanden nur noch die Mittelstaaten Bayern Wurttemberg und Baden sowie die nach modernen Massstaben gemessen Zwergstaaten Hohenzollern Hechingen Hohenzollern Sigmaringen Liechtenstein und Von der Leyen Artikel 2 der Rheinbundakte setzte alle deutschen Reichsgesetze damit auch die Reichskreisverfassung ausser Kraft Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenDotzauer Die deutschen Reichskreise 1383 1806 ISBN 3 515 07146 6 HBG Handbuch der bayerischen Geschichte Band III 2 ISBN 3 406 39452 3 HBWG Meinrad Schaab Hansmartin Schwarzmaier Hrsg u a Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 Die Territorien im alten Reich Hrsg im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Klett Cotta Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91466 8 Peter Christoph Storm Der Schwabische Kreis als Feldherr ISBN 3 428 03033 8 S 54 Die fruhneuzeitliche Reichskreisverfassung war das Ergebnis einer langeren Entwicklung Ab welchem Datum von der Institution Schwabischer Kreis gesprochen werden soll variiert daher je nach Blickwinkel wobei viele Autoren 1512 als Stichjahr wahlen so das Handbuch der Bayerischen Geschichte S 242f Wesentliche Schritte waren 1500 Augsburg Die Reichsregimentsordnung Konig Maximilians I enthielt eine grobe Definition von sechs Kreisen wurde aber nicht umgesetzt 1512 Koln Auch die habsburgischen Lande und die Territorien der Kurfursten wurden einbezogen die Zahl der noch namenlosen Kreise auf zehn festgesetzt 1521 Worms Reichsmatrikel mit detaillierter Auflistung der Stande Allerdings konnte sich der schwabische Kreistag 1522 nicht auf einen Kreishauptmann einigen der Kreis blieb zunachst weitgehend funktionslos 1531 Esslingen Kreistag mit Kreisabschied Wahl eines Kreishauptmanns 1555 Augsburg Reichsexekutionsordnung damit waren die Kreise theoretisch voll funktionsfahig Siehe Dotzauer S 145 Den Verhaltnissen im Reichstag entsprechend setzte sich auch fur die Kreisstandschaft im 16 Jahrhundert das Territorialprinzip durch Sitz und Stimme auf Kreistagen waren nicht einer bestimmten Person oder Dynastie zugeordnet sondern an das Territorium gebunden Wer mehrere solcher Territorien besass verfugte uber die entsprechende Anzahl von Stimmen Fur die geistlichen Territorien und die Stadte ergab sich dieses Prinzip zwangslaufig bei den weltlichen Fursten und Grafen hingegen hatten die Listen zunachst noch den Charakter von Personalmatrikeln Stand am Vorabend des Friedens von Luneville der die Auflosung des Alten Reichs einleitete Ein kennzeichnet die alternierende Rangfolge zweier Stande Auf den Schwabischen Kreis entfallen 101 Stande der Matrikel Siehe Dotzauer S 143f a b Die Geschaftsverteilung zwischen den kreisausschreibenden Fursten Wurttemberg und Konstanz wurde 1662 vertraglich geregelt a b c d e f g h i j k Die Territorien im Bereich der heutigen Schweiz wandten sich immer mehr der von der Kreisverfassung ausgenommenen Eidgenossenschaft zu und beteiligten sich nicht an den Aufgaben des Kreises Daher bemuhte sich der Kreis um ihre Streichung Kreistag 1544 Schaffhausen 1501 der Eidgenossenschaft beigetreten zahlte bis 1545 nominell zum Kreis einige Abteien sogar bis 1571 In spateren Listen werden sie nicht mehr gefuhrt Siehe Dotzauer S 36 Der Status Kaisheims war in doppelter Hinsicht umstritten Zum einen bestritt Pfalz Neuburg die Reichsunmittelbarkeit des Klosters zum anderen schwankte die Kreiszugehorigkeit zwischen Schwaben und Bayern So war das Kloster 1521 Mitglied des Schwabischen Bundes wurde aber als bayerischer Kreisstand angesehen 1589 entschied das Reichskammergericht Kaisheim gehore zum Schwabischen Kreis Erst 1656 konnte das Kloster die Reichsstandschaft durchsetzen Seit 1757 wurde es definitiv als Mitglied des Schwabischen Kreises angesehen HBG S 328ff Wettenhausen orientierte sich zunachst an der Reichsritterschaft war Mitglied des Sankt Jorgenschilds spater des Ritterkantons Donau 1566 wurde das Stift als Reichsstand anerkannt und ins schwabische Pralatenkollegium aufgenommen HBG S 333ff Nach Vertrag mit Wurttemberg das seit dem 14 Jahrhundert die Vogtei innehatte und in der Reformation vergeblich versuchte das Kloster aufzuheben HBWG S 608f Behauptete die Reichsstandschaft in enger Anlehnung an Osterreich HBWG S 579ff Reichsunmittelbarkeit nach Vergleich mit Oettingen 1764 HBWG S 585ff Nach Vergleich mit der Stadt Ulm die auf die Vogtei verzichtete HBWG S 603f Das Kloster war im 16 Jahrhundert in den Matrikeln aufgefuhrt wurde aber von seinen Vogten den Truchsessen von Waldburg vertreten In der Exekutionsordnung 1563 und der Sitzordnung von 1669 war es nicht enthalten Durch Vertrag von 1781 erlangte das Kloster Vogtfreiheit und Reichsstandschaft HBWG S 583ff In Matrikeln auch St Jorgen 1540 dem Hochstift Konstanz inkorporiert und in Priorat umgewandelt Obwohl das Kloster bereits im 14 Jahrhundert zum vorderosterreichischen Herrschaftsverband gehorte wurde es in der Reichsmatrikel aufgefuhrt Der Schwabische Kreis reklamierte mehrmals St Blasien fur sich konnte sich aber gegen Osterreich nicht durchsetzen HBWG S 539ff 1526 erwarb Habsburg die Vogtei das Kloster wurde breisgauischer Landstand Die Benediktinerkloster in Baden Wurttemberg ISBN 3 8043 0070 7 S 475ff 1507 erwarb Habsburg die Vogtei das Kloster verlor die Reichsunmittelbarkeit Die Benediktinerkloster in Baden Wurttemberg ISBN 3 8043 0070 7 S 562ff Die Stellung des Klosters war seit seiner Grundung als Reichsabtei oder habsburgisches Hauskloster umstritten Als Zubehor der Herrschaft Heidenheim kam die Vogtei 1504 an Wurttemberg 1553 setzte sich die wurttembergische Position durch das Kloster wurde aufgehoben Der Landkreis Heidenheim Band 2 ISBN 3 7995 1359 0 S 375ff Maulbronn seit 1325 unter pfalzischer Vogtei wurde im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 von Wurttemberg erobert in der Folge als Landstand dem Herzogtum einverleibt und im Zuge der Reformation aufgehoben 1524 in Chorherrenstift umgewandelt 1529 aufgehoben 1542 letztmals an Reichstag teilgenommen siehe Anton Hopp Kreuzlingen Stift In Historisches Lexikon der Schweiz 1555 in Priorat der Furstabtei St Gallen umgewandelt 1525 von Zurich im Zuge der Reformation aufgehoben Obwohl die Gebiete der Seitenlinie Baden Hachberg bereits 1503 an die Hauptlinie zuruckgefallen waren konnte Baden hierfur eine eigene Kreisstimme behaupten a b In der Viertelseinteilung von 1563 war Graf Karl von Hohenzollern zweimal aufgefuhrt einerseits als Inhaber seiner Stammlande andererseits fur den halben Teil des werdenbergischen Erbes womit die Grafschaft Sigmaringen gemeint war Die nach Karls Tod 1576 entstandenen Linien Hechingen und Sigmaringen erhielten daher jeweils ein Votum Zum Besitz der Sigmaringer Linie gehorten neben der namengebenden Grafschaft deren Status mit Osterreich umstritten war auch die allodiale Herrschaft Haigerloch seit 1634 und die unter osterreichischer Lehns und Landeshoheit stehenden Veringen und Wehrstein HBWG S 360ff a b Die Bankzugehorigkeit der freiweltlichen Damenstifte Buchau und Lindau schwankte Bis 1622 war Buchau meist den Pralaten zugeordnet manchmal auch den geistlichen Fursten bisweilen liess sich das Stift auch durch Grafen vertreten Ab dem spateren 17 Jahrhundert zahlten die beiden Stande seit 1669 im Rang alternierend zur weltlichen Furstenbank HBWG S 576ff HBG S 382 sowie Bernhard Theil Das freiweltliche Damenstift Buchau am Federsee ISBN 3 11 014214 7 S 72 Die Herren von Tengen beerbten 1422 die Grafen von Veringen Nellenburg und fuhrten seither den Titel Grafen von Tengen und Nellenburg 1465 verkauften sie die Landgrafschaft Nellenburg 1522 den letzten Rest ihrer Stammherrschaft an Osterreich 1663 erwarb der Graf von Auersperg die Grafschaft Tengen die 1664 zur gefursteten Grafschaft erhoben wurde Da Osterreich sich die Landeshoheit vorbehielt entstand ein reichsrechtliches Kuriosum Tengen war gleichzeitig schwabischer Kreisstand und vorderosterreichischer Landstand Der Landkreis Konstanz Band 1 Konstanz 1968 S 300f 312 mit den Annexen Jungnau und Trochtelfingen a b c d e f Nach dem Tod Graf Friedrichs 1559 verteilte sich der furstenbergische Altbesitz Baar Kinzigtal auf zwei Linien die jeweils ein Votum erhielten Mit den nach 1500 erworbenen Territorien Heiligenberg Messkirch Gundelfingen und Stuhlingen war jeweils eine eigene Kreisstimme verbunden Nachdem die Linie Heiligenberg 1664 gefurstet wurde ruckte diese Stimme auf die Furstenbank auf Als die Heiligenberger Linie 1716 erlosch wurden die verbliebenen Linien Messkirch und Stuhlingen in den Furstenstand erhoben ohne dass sich am Rang der Kreisstimmen etwas geandert hatte 1744 vereinigte Furst Josef Wilhelm Ernst aus der Stuhlinger Linie den gesamten Besitz in einer Hand zum Furstentum Furstenberg HBWG S 334ff a b Um 1500 konsolidierten sich die beiden Teilgrafschaften Oettingen Oettingen und Oettingen Wallerstein Die 1674 gefurstete Linie Oettingen ruckte auf die Furstenbank auf erlosch aber 1731 Ihren Platz ubernahm zunachst die von der Linie Wallerstein abgezweigte Linie Spielberg 1767 verglichen sich die Linien Wallerstein und Spielberg dahingehend dass der jeweils Alteste der Familie die furstliche Stimme fuhren solle HBG S 367ff und Historischer Atlas von Bayern Schwaben II 3 S 141f HBWG S 423ff 1707 erhielt Furst Johann Adam I von Liechtenstein Sitz und Stimme nachdem er ein Kapital von 250 000 Gulden beim Schwabischen Kreis hinterlegt hatte 1719 wurden die 1699 beziehungsweise 1712 erworbenen Herrschaften Schellenberg und Vaduz zum Reichsfurstentum Liechtenstein erhoben und die Kreisstimme mit diesem Territorium verknupft Peter Kaiser Geschichte des Furstenthums Liechtenstein S 443ff Die linksrheinischen Kommenden gingen bis zum 17 Jahrhundert verloren Beuggen und Freiburg standen unter osterreichischer Hoheit Die ubrigen geographisch zu Schwaben zahlenden Kommenden Kapfenburg Dinkelsbuhl Oettingen Ulm gehorten zur Deutschordensballei Franken a b ab 1777 Kurpfalz Bayern Das Territorium wuchs aus mehreren Teilen mit verschiedenen Rechtstiteln zusammen Grafschaft Friedberg Herrschaften Scheer Bussen und Durmentingen die seit dem Mittelalter im Besitz des Hauses Waldburg waren Nachdem die Linie Waldburg Scheer Trauchburg 1772 erlosch verkauften die Erben diese Herrschaften an Thurn und Taxis wahrend Trauchburg an die Linie Waldburg Zeil fiel In der Reichsmatrikel von 1521 sind Angehorige der beiden Linien Aulendorf und Konigseggerberg aufgefuhrt Eine Kreisstimme wurde spater mit der Grafschaft Rothenfels verknupft HBWG S 350ff Frundsberg wird in der Kreisexekutionsordnung 1563 erwahnt nicht jedoch in der Reichsmatrikel 1521 Schwabegg galt im 16 Jahrhundert als unmittelbar zum Herzogtum Bayern gehorig war im 17 Jahrhundert zeitweise verliehen und wurde 1682 fur Herzog Maximilian Philipp zur Reichsherrschaft erhoben Nach dessen Tod fiel die Herrschaft 1714 ans bayerische Kurhaus zuruck Einzelheiten zur Geschichte der Herrschaften siehe Historischer Atlas von Bayern Schwaben I 7 S 1ff 68ff Die Grafen von Eberstein verkauften 1387 eine Halfte der Grafschaft an Baden Nachdem die Ebersteiner im Landshuter Erbfolgekrieg auf pfalzischer Seite standen mussten sie Baden die Landeshoheit uber die gesamte Grafschaft uberlassen waren also bereits 1505 faktisch mediatisiert Der Landkreis Rastatt Band 1 ISBN 3 7995 1364 7 S 87ff Lustenau nahm nach 1759 eine eigene Entwicklung siehe dort Ludwig Welti Graf Kaspar von Hohenems S 49 Ab dem 12 Jahrhundert erwarb St Blasien innerhalb der Landgrafschaft Stuhlingen umfangreichen Besitz der zunachst nur mit grundherrlichen und niedergerichtlichen Rechten verbunden war Nach Auseinandersetzungen mit den Inhabern der Grafschaft Lupfen spater Pappenheim erhielt das Kloster 1612 auch die Landeshoheit Das 1662 als Kreisstand aufgenommene Territorium wurde ab 1699 als Grafschaft Bonndorf bezeichnet HBWG S 539ff HBG S 385 HBWG S 412ff Ludwig von Grafeneck der Inhaber der Herrschaft weigerte sich 1547 dem Ritterkanton Kocher beizutreten 1555 wurde er in den Schwabischen Kreis aufgenommen doch noch bis 1615 reklamierte Pfalz Neuburg die Landeshoheit fur sich Der Landkreis Heidenheim Band 1 ISBN 3 7995 1358 2 S 540ff 1791 wurde Graf Franz von Sickingen ins Schwabische Reichsgrafenkollegium aufgenommen Um ihn mit einem Kreisstimmterritorium ausstatten zu konnen wurde das dem Kanton Kraichgau zugehorige Rittergut Sickingen kurzerhand zur Grafschaft Sickingen erhoben Die fur Ludwig den unebenburtigen Sohn des pfalzischen Kurfursten errichtete Grafschaft Lowenstein kam 1504 unter wurttembergische Landeshoheit Die spater erworbenen Territorien Grafschaft Wertheim zahlten zum Frankischen Reichskreis HBWG S 389ff Die Pfalzgrafen von Tubingen hatten ihren Stammbesitz bereits im 14 Jahrhundert an Wurttemberg verkauft Anfang des 16 Jahrhunderts besassen sie Burg und Herrschaft Lichteneck im Breisgau 1529 ging die Reichsunmittelbarkeit verloren Lichteneck wurde osterreichischer Landstand Der Landkreis Emmendingen Band 2 ISBN 3 7995 1362 0 S 441f Kirchberg und Weissenhorn kamen 1481 98 an Bayern Landshut und wurden 1504 von Konig Maximilian eingezogen Osterreich vergab die Herrschaften 1507 an die Fugger behielt sich aber die Landeshoheit vor sodass Kirchberg in der Folge zum Osterreichischen Reichskreis gehorte HBG S 375ff Die Herren von Brandis verkauften 1509 10 ihre Besitzungen Maienfeld an die Drei Bunde Blumenegg Schellenberg und Vaduz an die Grafen von Sulz Letztere gleichzeitig Landgrafen im Klettgau sind in der Exekutionsordnung 1563 explizit als Innhaber von Brandiss gefuhrt Nachdem die Herrschaften 1613 erneut den Besitzer wechselten Blumenegg wurde ans Kloster Weingarten verkauft Schellenberg und Vaduz an die Grafen von Hohenems wurde die Kreisstimme offenbar nicht fortgefuhrt Die Herren von Staufen gaben gegen Zusicherung gewisser Privilegien ihre Reichsunmittelbarkeit auf und unterstellten sich der Landeshoheit Osterreichs Friedrich Metz Hrsg Vorderosterreich 2 Auflage Freiburg 1967 S 302 Bereits um 1500 zahlten sie de facto zu den vorderosterreichischen Landstanden Dieter Speck Die vorderosterreichischen Landstande ISBN 3 87640 433 9 S 248 Der 1521 als Kreisstand erwahnte Sigmund von Falkenstein entstammte dem Geschlecht der Freiherren von Falkenstein aus dem Buchsgau Er war osterreichischer Rat und besass von 1499 bis 1506 die Herrschaft Schneeburg bis 1519 die Heidburg Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 1 S 335f Ihren Stammbesitz im Hegau hatte die Familie bereits 1398 verloren die 1498 erworbene Grafschaft Werdenberg wurde 1517 an Glarus verkauft Als letzter Besitz blieb die Herrschaft Hohentrins in den Drei Bunden Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 2 S 59ff Die Augsburger Patrizierfamilie Baumgartner erwarb 1535 die Reichsherrschaft Schwangau 1567 verkaufte David Baumgartner in der Exekutionsordnung 1563 als Paungarten aufgefuhrt die Herrschaft an Albrecht von Bayern Schwangau wurde als Nebenland ins Herzogtum Bayern eingegliedert Ein Versuch des Schwabischen Kreises die Herrschaft wieder an sich zu ziehen wurde 1704 abgewiesen Historischer Atlas von Bayern Schwaben I 9 S 339ff a b c d Osnabrucker Friedensvertrag Instrumentum Pacis Osnabrugensis IPO Art V 3 Die Stadte Augsburg Dinkelsbuhl Biberach und Ravensburg behalten ihre Guter Rechte und Religionsausubung nach diesem Stichtag 1 Januar 1624 Hinsichtlich der Besetzung des Rates und anderer offentlicher Amter soll unter den Verwandten beider Religionen Gleichheit und zahlenmassige Paritat bestehen Siehe auch Paritatische Reichsstadt 1528 Reichsacht nach dem Schmalkaldischen Krieg 1548 Exekution durch Konig Ferdinand Konstanz wurde zur vorderosterreichischen Landstadt degradiert Der Landkreis Konstanz Band 3 ISBN 3 7995 6183 8 S 404ff 1607 als Folge der Kreuz und Fahnengefechte Reichsacht Exekution durch Maximilian von Bayern Dieses Vorgehen widersprach der geltenden Reichsexekutionsordnung Massnahmen gegen den schwabischen Kreisstand Donauworth waren Sache des Schwabischen Kreises gewesen Der Schwabische Kreis reklamierte in der Folge mehrfach die nach 1607 dem Herzogtum Bayern einverleibte Stadt fur sich konnte sich aber nur 1705 14 durchsetzen als Bayern unter osterreichischer Besatzung stand Erst 1782 verzichtete der Schwabische Kreis formell auf seine Anspruche Literatur BearbeitenWinfried Dotzauer Die deutschen Reichskreise 1383 1806 Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07146 6 Auszug bei GoogleBooks Gerd Friedrich Nuske Reichskreise und Schwabische Kreisstande um 1800 Beiwort zur Karte VI 9 des Historischen Atlas von Baden Wurttemberg Stuttgart 1978 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Reichsmatrikel von 1521 nbsp Wikisource Hernach volgend die zehen Krayss Reichskreise und dazugehorige Territorien 1532 Exekutionsordnung des Schwabischen Kreises 1563 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Territorien des Schwabischen Reichskreises amp oldid 233259959