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Die Schneeburg ist die Ruine einer Gipfelburg auf dem 516 m u NN hohen westlichen Nebengipfel des Schonbergs auf der Gemarkung von Ebringen im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald in Baden Wurttemberg Sie liegt zwischen Uffhausen im heutigen Freiburger Stadtteil Sankt Georgen und Ebringen Ruine SchneeburgLuftaufnahme der SchneeburgLuftaufnahme der SchneeburgStaat DeutschlandOrt EbringenEntstehungszeit vor 1312Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand RuineStandische Stellung FreiadligeGeographische Lage 47 58 N 7 48 O 47 960556 7 798056 516 Koordinaten 47 57 38 N 7 47 53 OHohenlage 516 m u NNRuine Schneeburg Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Erbauer und Namensgeber der Burg waren in der alteren Literatur aufgrund der alten Bezeichnung Schnewesberg die Schnewlin vermutet worden 1 Die Schnewlin die um 1300 mehrere Burgen erwarben haben aber niemals selbst eine erbaut 2 Auch die Konstruktion einer Verbindung uber den Begriff Schnee ist unzulassig 3 Die Burg wird 1312 erstmals erwahnt und zwar in der Hand eines Friedrich von Hornberg 4 Es existieren keine Nachrichten daruber wie die Hornberger in den Besitz gekommen waren und ob sie moglicherweise sogar die unbekannten Erbauer waren Einen Anhaltspunkt dafur dass sie vor den Hornbergern den Schnewlin gehort haben konnten gibt es nicht 5 1302 wurde die Wilde Schneeburg bei Oberried als nuwe neue unde wilde Snevspurg bezeichnet woraus gefolgert wird die alte Schneeburg auf dem Schonberg musse damals bereits existiert haben 6 Bei der Oberrieder Schneeburg gibt es aber Hinweise auf eine zweite Burg sodass sich die Formulierung nicht auf die auf dem Schonberg beziehen muss Es ist deshalb nicht auszuschliessen dass diese sogar erst im fruhen 14 Jahrhundert errichtet wurde Sie ware damit eine der am spatesten gegrundeten Burgen im Breisgau 7 Am 9 November 1349 ubereignete Werner von Hornberg der Sohn oder Neffe Friedrichs die als sein Eigentum bezeichnete Burg an das Kloster Sankt Gallen Als Gegenleistung erhielt er sie als Lehen wieder zuruckubertragen entsprechend aber auch die Ortsherrschaft uber Ebringen Berg und Talhausen womit die Burg zum Mittelpunkt einer kleinen Lehensherrschaft Ebringen wurde Werners Schwester war mit Johann Schnewlin von Wiger verheiratet verzichtete aber zusammen mit ihren Sohnen am 7 Juni 1387 gegen Zahlung von 200 Gulden auf alle von ihr herruhrenden Anspruche auf die Schneeburg und die Herrschaft Ebringen 8 Als Konrad von Hornberg 1426 seinen erblichen Anspruch auf die Schneeburg und Ebringen verfolgte machte Konrad Dietrich von Ratsamhausen aus deren Verpfandung eine Forderung von 1200 Gulden geltend Da Konrad die Zahlung nicht leisten konnte packte er den Stier bei den Hornern 9 und heiratete die Nichte des Konrad Dietrich der er durch Vertrag vom 24 Marz 1428 als Sicherheit fur den Witwenstand 2500 Gulden uberschrieb gesichert durch Sneburg die Vesten und Ebringen Damit war die Position der Hornberger gesichert wenn auch immer wieder konkurrierende Anspruche innerhalb der Familie zu Streitigkeiten fuhrten Ab 1433 begannen die Hornberger Grundstucke in Ebringen zu erwerben um in der Folge die Herrschaft von der Schneeburg in das Dorf zu verlegen 10 Das erste Ebringer Schloss war schon vor 1500 auf dem Areal des heutigen errichtet worden Die Burg wurde verlassen und dem Verfall preisgegeben Die in der alteren Literatur wiederholt geausserte Annahme sie sei 1525 in den Schlachten des Bauernkrieges zerstort worden ist unbelegt und kaum wahrscheinlich 11 Schon 1574 ist von dem alten und abgegangenen Schloss Schneeburg die Rede 12 Beschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss der Ruine 13 mit eingezeichneten Kamerapositionen der Panorama Aufnahmen von Nebenraum blau und Hauptraum rot Die rechteckige Burg liegt auf einer Kuppe des Schonbergs auf 550 Meter uber NN in Nord Sud Richtung 14 Sie ist etwa 38 Meter lang und 16 Meter breit und von einem breiten Burggraben umgeben der auf der steilen Ostseite fehlt und auf der Nordseite am tiefsten aus dem Gestein gehauen ist Der Aushub des Grabens dient teilweise als Vorwall Der Graben die Bauweise die Struktur des Mauerwerks der fehlende Bergfried allenfalls konnte die nordliche Schmalseite in der Art einer Schildmauer erhoht gewesen sein die am nordlichen Fenster der Westseite wiedereingebauten Reste von Fenstergewanden aus Buntsandstein und das bei zehn Begehungen durch Heiko Wagner 2000 bis 2005 aufgefundene Material verweisen auf das Ende des 13 Jahrhunderts und die Zeit um 1300 Der Baubestand ist 1905 gesichert und teilweise rekonstruiert worden Die Nordwestecke ist mit einer Hohe von etwa 13 50 Metern am besten erhalten Auf das rund 4 Meter hohe fensterlose Erdgeschoss Pferdestall oder Lagerraum ist uber zwei Geschosse ein Wohngebaude mit noch je einem Fenster aufgemauert Sofern nicht bei der Sanierung 1905 erstellt konnte es sich bei einem daruber befindlichen Mauerrest um die Wand des Dachgeschosses handeln Der Nordteil wird als Hauptbau angesehen in dem sich der Wohnsitz des Besitzers und ein Saal befanden Uber die Dachformen der Burg lassen sich keine Aussagen machen Den grossten Bereich der Burg nimmt der wohl nicht uberdachte Hof im mittleren Teil ein Dort ist an Stelle des alten Brunnens eine neu aufgemauerte Steineinfassung zu sehen die bisweilen als Feuerstelle verwendet wurde Die Ringmauer des Hofes ist mittlerweile verschwunden Heiko Wagner vermutet den Zugang in die Burg ahnlich dem heutigen Weg in ihrem mittleren bis nordlichen Teil auf der Ostseite In das im Suden befindliche zweigeteilte Gebaude sind in die Fensteroffnungen neue Sandsteingesimse eingebaut worden die dem entsprechen was in Bruchstucken im alten Brunnenschacht gefunden wurde Es konnte der Lagerhaltung als Wohnraum fur Bedienstete und als Kuchenbau gedient haben In den 1930er Jahren existierten holzerne Aussichtsterrassen sowie Aufgange dorthin an einem Teil der Mauern 15 Im Sommer 2021 wurde das Landesamt fur Denkmalpflege informiert dass ein grosser Stein aus der nordlichen Grundmauer abzubrechen drohe was den Erhalt der gesamten Mauer beeintrachtigen konnte 16 Im Mai 2023 wurden zwei grosse Betonblocke mit vertikalen und horizontalen Pflocken und Ankern im Gestein am Fusse des Turms verankert Der Fels auf den sich der Turm stutzt ist nun wieder stabil 17 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama des Hauptraums Standort roter Punkt im Lageplan nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama des Nebenraums Standort blauer Punkt im Lageplan Literatur BearbeitenHeiko Wagner Die Schneeburg am Schonberg 700 Jahre alt in Zeitschrift des Breisgau Geschichtsvereins Schau ins Land 2012 S 15 29 online Vorabdruck Gemeinde Ebringen 2012 Peter Paul Albert Die Schneeburg Zur Geschichte der Burg und ihrer Besitzer In Zeitschrift der Gesellschaft zur Beforderung der Geschichts Altertums und Volkskunde von Freiburg dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften Band 25 Freiburg im Breisgau 1909 S 51 90 online Alfons Zettler Thomas Zotz Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau I Nordlicher Teil Halbband A K Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 7364 X S 98 106 Arthur Hauptmann Burgen einst und jetzt Burgen und Burgruinen in Sudbaden und angrenzenden Gebieten Band 2 Verlag Sudkurier Konstanz 1987 ISBN 3 87799 075 4 S 39 42 Walter Fahl Vor den Toren Freiburgs Schonberg Batzenberg Panorama Kehrer Freiburg i Br 1986 Helmut Bender Karl Bernhard Knappe Klauspeter Wilke Burgen im sudlichen Baden 1 Auflage Verlag Karl Schillinger Freiburg im Breisgau 1979 ISBN 3 921340 41 1 S 166 169 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schneeburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Schneeburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burg Schneeburg bei burgenarchiv de Schneeburg Ebringen bei alemannische seiten deEinzelnachweise Bearbeiten Joseph Bader Urkunden uber die Schneeburg bei Ebringen im Breisgau in Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 18 1865 S 463 f online Fridrich Pfaff Die Schneeburgen im Breisgau und die Snewelin von Freiburg in Alemannia Band 32 1904 S 307 Datei De Alemannia XXXII 317 jpg bei Wikimedia Commons Fritz Geiges Die Schnewburg auf dem Schinberg in Zeitschrift des Breisgau Geschichtsvereins Schau ins Land 1874 S 37 online Albert S 58 Edmund Weeger Die Herrschaft Ebringen bis 1621 in Clausdieter Schott und Edmund Weeger Ebringen Herrschaft und Gemeinde Band I Freiburg o J 1992 S 68 Hermann Nehlsen Die Freiburger Familie Snewlin Freiburg 1967 online S 21 Edmund Weeger Die Herrschaft Ebringen bis 1621 in Clausdieter Schott und Edmund Weeger Ebringen Herrschaft und Gemeinde Band I Freiburg o J 1992 S 68 Wagner S 17 Hermann Nehlsen Die Freiburger Familie Snewlin Freiburg 1967 online S 68 Fussnote 180 Thomas Zotz Herrschaften am Schonberg in Mittelalter und fruher Neuzeit in Helge Korner Hrsg Der Schonberg Natur und Kulturgeschichte eines Schwarzwald Vorberges Freiburg 2006 ISBN 3 935737 53 X S 275 zobodat at PDF Wagner S 17 Edmund Weeger Die Herrschaft Ebringen bis 1621 in Clausdieter Schott und Edmund Weeger Ebringen Herrschaft und Gemeinde Band I Freiburg o J 1992 S 69 f Hermann Oechsler Ebringen von 1349 bis 1559 unter der Lehenherrschaft von Adeligen in Zeitschrift des Freiburger Geschichtsvereins 1929 S 13 online Wagner S 18 Edmund Weeger Der Schonberg als Kriegsschauplatz und Siedlungen rund um den Schonberg beides in Helge Korner Hrsg Der Schonberg Freiburg 2006 ISBN 3 935737 53 X S 286 und S 322 f online Wagner S 287 Thomas Zotz Herrschaften am Schonberg in Mittelalter und fruher Neuzeit in Helge Korner Hrsg Der Schonberg Freiburg 2006 ISBN 3 935737 53 X S 280 online Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogtums Baden Bd 6 1 Kreis Freiburg Land Tubingen Leipzig 1904 S 295 online ein 2003 erstellter Grundriss bei Wagner S 22 Dies und die folgenden Ausfuhrungen basieren uberwiegend auf Wagner S 20 28 Ebringen im Wandel der Zeit Geiger Verlag Horb am Neckar 1988 ISBN 3 89264 263 X S 33 Michael Dorfler Ruine der Schneeburg oberhalb von Ebringen droht einzusturzen Badische Zeitung 1 April 2022 abgerufen am 2 April 2022 Sophia Hesser Dank Hosentrager fur lockeren Felsen steht die Ebringer Schneeburg wieder stabil Badische Zeitung 31 Mai 2023 abgerufen am 9 Oktober 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Schneeburg Ebringen amp oldid 238025452