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Portal Geschichte Portal Biografien Aktuelle Ereignisse Jahreskalender Tagesartikel 15 Jh 16 Jh 17 Jahrhundert 18 Jh 19 Jh 1600er 1610er 1620er 1630er 1640er 1650er 1660er 1670er 1680er 1690er Das 17 Jahrhundert begann am 1 Januar 1601 und endete am 31 Dezember 1700 Die Weltbevolkerung zu Beginn dieses Jahrhunderts wird im Mittel auf 560 Millionen Menschen geschatzt wahrend sie zum Ende des Jahrhunderts schatzungsweise auf 600 Millionen Menschen anstieg 1 Die im 16 Jahrhundert begonnene Vernetzung aller Kontinente u a durch ein globales Handelsnetz intensivierte sich in diesem Jahrhundert weiter Dabei traten die Niederlander als globale Handelsmacht hervor und drangten die iberischen Reiche zuruck Auch Frankreich und in zunehmendem Masse England engagierten sich im Welthandel Der Einfluss der Europaer blieb im globalen Massstab beschrankt da China und Indien die weltweit grossten Volkswirtschaften waren und das Osmanische Reich seine starke Position behielt 2 So charakterisierte ein fruhneuzeitliches Gleichgewicht zwischen den Weltregionen den globalen Handel 2 Die Welt im Jahr 1700Die klimatischen Bedingungen auf dem Hohepunkt der kleinen Eiszeit fuhrten zu Ernteausfallen denen Hungersnote und Seuchen folgten Da zusatzlich zahlreiche verlustreiche Kriege gefuhrt wurden gewannen sowohl viele Zeitgenossen als auch nachfolgende Historiker den Eindruck dass es sich beim 17 Jahrhundert um ein Krisenjahrhundert handelte 3 Die Krisenphanomene traten jedoch regional und zeitlich in sehr unterschiedlicher Intensitat auf 3 Machtpolitische Auseinandersetzungen wurden durch konfessionelle und religiose Gegensatze stark aufgeladen und verstarkten diese noch Von diesen war der Dreissigjahrige Krieg der grosse Teile Mitteleuropas verwustete und dessen Bevolkerung signifikant reduzierte eine der heftigsten Auseinandersetzungen Innenpolitische Auseinandersetzungen oft entlang der Konfessionsgrenzen forderten in England Polen und Frankreich hohe Opferzahlen In vielen Reichen kampften die Monarchen die die politische Macht immer weiter zentralisieren und burokratisieren wollten gegen die Stande Dieser Kampf ging regional sehr unterschiedlich aus Wahrend sich Frankreich zum Vorbild fur den europaischen Absolutismus entwickelte gewann in England das Parlament grosse Macht gegenuber den Monarchen Nachdem es mit dem Versuch gescheitert war Wien zu erobern wurde das Osmanische Reich zunehmend schwacher wahrend die osterreichischen Habsburger ihre Expansion auf dem Balkan begannen und ihr Reich zum Vielvolkerstaat wurde Russland und das indische Mogulreich setzten ihre im vorherigen Jahrhundert begonnene Expansion ihrer Reiche zu eurasischen Imperien fort Auch China begann seinen Expansionsprozess nachdem es zuvor mit der Machtergreifung der mandschurischen Qing Dynastie einen Umbruchprozess mit zahlreichen Kriegsopfern und wirtschaftlichem Niedergang erlebt hatte Das zuvor geeinigte Japan beschrankte sich auf den territorialen Status quo und reduzierte seine Aussenkontakte stark Die Nachfrage der Plantagenwirtschaft der Karibik und Lateinamerikas nach Arbeitskraften wurde durch eine immer grossere Zahl afrikanischer Sklaven befriedigt Dehnten die Niederlander ihr Kolonialreich besonders in Sudostasien aus begannen England und Frankreich die Kolonisation Nordamerikas Inhaltsverzeichnis 1 Europa 1 1 Zentraleuropa und Sudosteuropa 1 2 Westeuropa 1 2 1 Niederlande 1 2 2 England 1 2 3 Frankreich 1 2 4 Spanien 1 3 Nord und Osteuropa 1 4 Herrschaft und Gesellschaft 1 5 Kirche Religion und Glaube 1 6 Wirtschaft und Ernahrung 1 7 Wissenschaften 1 8 Kunst Kultur und Medien 2 Afrika 3 Asien 3 1 Osmanisches Reich 3 2 West und Zentralasien 3 3 Indischer Subkontinent 3 4 China 3 5 Korea und Japan 3 6 Der Indische Ozean und Sudostasien 4 Amerika 4 1 Nordamerika 4 2 Lateinamerika 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEuropa BearbeitenDas Europa des 17 Jahrhunderts wird der Epoche der fruhen Neuzeit zugerechnet 4 Der Kontinent gliederte sich in zahlreiche christlich gepragte Territorialreiche Am Ende des Jahrhunderts beherrschten die katholischen spanischen Habsburger immer noch einen grossen Teil der Iberischen Halbinsel Suditaliens und die spanischen Niederlande Sie verloren aber Portugal und die evangelischen nordlichen Niederlande endgultig Das katholische Frankreich hatte sein Territorium um bedeutende Gebiete im Osten erweitert Reunionspolitik wahrend die englische Krone Irland Schottland und das anglikanische England beherrschte In der Mitte lag das in viele kleine Furstentumer zersplitterte Heilige Romische Reich deutscher Nation dessen Kaiser ihr Heimatterritorium Osterreich um die Gebiete Ungarns und des nordlichen Balkans erweiterten Dabei drangten sie das Osmanische Reich auf dem Balkan zuruck Das evangelische Schweden dehnte sein Territorium ins Baltikum aus wahrend Polen die ostliche Ukraine an Russland verlor Zentraleuropa und Sudosteuropa Bearbeiten nbsp Bei der Belagerung und Eroberung Magdeburgs wurden ca 20 000 Burger ermordet Ein Fanal des Schreckens im Dreissigjahrigen Krieg Der grosste Teil Zentraleuropas war Teil des Heiligen Romischen Reiches Dieses gliederte sich in zahlreiche grossere und kleinere Herrschaften und reichsfreie Stadte Seit der Reformation im vorherigen Jahrhundert teilte die konfessionelle Orientierung das Reich in evangelisch und katholisch ausgerichtete Herrschaften Dabei war der Norden tendenziell evangelisch und der Sudosten mit Bayern und den osterreichischen Erblanden katholisch Der ausgleichende Augsburger Religionsfriede bekam zu Beginn des Jahrhunderts Risse Konfessionelle Spannungen eskalierten sodass sich mit der protestantischen Union und der katholischen Liga zwei Bundnisse konfrontativ gegenuberstanden Im Jahr 1618 losten eskalierende Meinungsverschiedenheiten zwischen evangelischen bohmischen Standen und dem katholischen Kaiser einen Burgerkrieg aus der sich im Folgenden zum Dreissigjahrigen Krieg auf das gesamte Reich ausweitete Dabei ging es nicht nur um den religiosen Gegensatz von evangelischer Union und katholischer Liga sondern auch um die Ausweitung kaiserlicher Macht uber die Reichsstande Im Laufe des Krieges mischten sich zunehmend reichsfremde Machte vor allem Schweden Frankreich und Spanien in den Konflikt ein Kriegerische Handlungen verknupft mit Hungersnoten durch Zerstorung der Ernte Pestwellen und die kleine Eiszeit fuhrten zu einem Bevolkerungsruckgang im Reich um 20 bis 45 Prozent 2 Typisch fur den Krieg war die Ernahrung der Truppen durch Plunderung der eroberten Gebiete Der Westfalische Friede setzte dem Krieg im Jahr 1648 ein Ende und bildete die Basis fur den kunftigen Grundkonsens im Reich bis zu seinem Ende 1806 wobei er den Reichsterritorien weitreichende innen und aussenpolitische Souveranitat zugestand Die katholische die lutherisch evangelische und die calvinistische Konfession waren auf Reichsebene gleichberechtigt Das europaische Vertragswerk schrieb auch das Ausscheiden der Niederlande und der Schweiz aus dem Reich fest Zudem gingen bedeutende Reichsgebiete an Frankreich und Schweden nbsp Die Schlacht am Kahlenberg beendete die Zweite Wiener Turkenbelagerung Der Balkan einschliesslich grosser Teile Ungarns auf dessen Krone die Habsburger im Jahr 1526 durch Erbfolge einen Anspruch erhoben war bis Mitte der 80er Jahre unter osmanischer Herrschaft Die Grenze zu den osterreichisch habsburgischen Erblanden war bis 1683 stabil In diesem Jahr unternahmen die Osmanen einen Eroberungsversuch Wiens den die Habsburger in Allianz mit Polen einigen Reichsterritorien und weiteren europaischen Verbundeten abwehren konnten Bis zum Ende des Jahrhunderts eroberten dann Prinz Eugen von Savoyen und andere Feldherren den nordlichen Balkan bis Belgrad fur die Habsburger Diese Eroberungen kennzeichnen den Aufstieg des Habsburger Vielvolkerreiches Gleichzeitig losten die Kriege signifikante Migrationsbewegungen auf dem Balkan aus Nach den Verwustungen des Dreissigjahrigen Krieges bemuhten sich viele deutsche Fursten die Wirtschaft mit den Mitteln des Kameralismus zu fordern um ihre Steuereinnahmen zu verbessern Neben der Gewerbeforderung und der Herstellung eines Exportuberschusses war die Neuansiedlung und Fruchtbarmachung wuster Landstriche ein vorrangiges Ziel 2 Die deutschen Territorien waren am Welthandel als Zulieferer der grossen europaischen Handelsmachte beteiligt die ihre Textil und Eisenwaren nach Ubersee transportierten 2 Vor dem Hintergrund einer sich verandernden Wirtschaft konnten sich die Hafen Bremen Hamburg und Lubeck im Westfalischen Frieden grundlegende Handelsrechte sichern Hingegen stellten die suddeutschen Handelsgesellschaften in Augsburg und Nurnberg aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Bedingungen und der Umorientierung ihrer fuhrenden Gesellschafter ihre Tatigkeit im Laufe des Jahrhunderts ein Westeuropa Bearbeiten Niederlande Bearbeiten nbsp Am Ende des zweiten Englisch Niederlandischen Krieges 1665 1667 brannten die Niederlander englische Schiffe auf dem Medway nieder Das 17 Jahrhundert wird als goldenes Zeitalter der nordlichen Niederlande bezeichnet 5 Die Republik der Vereinigten Niederlande erlangte im vorherigen Jahrhundert die faktische Unabhangigkeit von Spanien die sie bis zu ihrer formalen Anerkennung im Frieden von Munster von 1648 immer wieder gegen die Iberer verteidigte Dies hielt sie jedoch nicht davon ab das europaische Machtvakuum des beginnenden Jahrhunderts auszunutzen und zur europaischen Grossmacht und zur Welthandelsmacht aufzusteigen Grundlage des Aufstiegs war die politische und wirtschaftliche Struktur die sich von den anderen europaischen Reichen grundlegend unterschied Der Staatsverband aus verschiedenen Provinzen wurde von einer standischen Versammlung den Generalstaaten geleitet 6 Daneben gab es das Amt eines Statthalters das erblich durch Mitglieder des Hauses Oranien Nassau besetzt wurde 6 Die Machtstellung der Statthalter deren Aufgabe es war sich um Justiz Religionsangelegenheiten und Militar zu kummern schwankte im Laufe des Jahrhunderts Im Gegensatz zu seinen europaischen Nachbarn dessen Bevolkerung zum weit uberwiegenden Teil in der Landwirtschaft arbeitete war in den Niederlanden der Produktions und spater auch der Dienstleistungssektor bedeutender Alle drei Sektoren konzentrierten sich auf Geschaftsbereiche bei denen mit wenig Arbeitseinsatz hohe Ertrage erzielt werden konnten Viele Rohstoffe wie Getreide aus dem Ostseeraum konnten die Niederlander gunstig importieren 5 Ein gelungenes Zusammenspiel von modernster Schiffbautechnik und innovativen Finanzdienstleistungen fuhrte zu den mit Abstand gunstigsten Frachtraten So erlangten die Nordwesteuropaer eine Vormachtstellung im Welthandel die sie militarisch absicherten Die Amsterdamer Borse war die bedeutendste Europas und der Gulden eine stabile Wahrung fand weltweit Anerkennung In der zweiten Halfte des Jahrhunderts machten die Englander den Niederlandern die Vorherrschaft im Welthandel mit mehreren Kriegen streitig Im Frieden von Breda des Jahres 1667 der federfuhrend von Johan de Witt ausgehandelt wurde einigten sich beide auf eine Abgrenzung ihrer Kolonial und Handelsinteressen Im darauffolgenden Hollandischen Krieg einem See und Landkrieg kampften England und Frankreich zusammen um die Niederlande territorial zu schwachen Nur durch die Flutung eines Teils ihres Landes konnten sich die Niederlander unter hohen Kosten retten 6 Die zunehmend merkantilistische Abschottungspolitik der europaischen Grossmachte insbesondere Englands schwachten die trotz der weltweiten Prasenz stark vom europaischen Handel abhangige niederlandische Wirtschaft So loste England die Niederlande in ihrer Stellung als Welthandelsmacht ab England Bearbeiten nbsp Die Enthauptung Karl I Nach dem Tod Elisabeth I regierten die Konige der Stuart Dynastie England und Irland waren aber auch gleichzeitig die Monarchen des selbstandigen Schottlands Mit ihrem absoluten Machtanspruch gerieten sie in Konflikt mit dem englischen Parlament das sie zur Bewilligung von finanziellen Ressourcen insbesondere fur Kriege brauchten 6 Dieses spaltete sich im langen Parlament in zwei Fraktionen die unterschiedliche Auffassungen uber die Machtverteilung zwischen Parlament und Konig hatten Der Streit eskalierte zum Burgerkrieg den die Konigsgegner gewannen Die anschliessende Verurteilung und Enthauptung Konig Karl I im Jahr 1649 setzte ein nachhaltiges Zeichen gegen die Unantastbarkeit des Konigtums Die Sieger des Burgerkriegs zerstritten sich weiter unter anderem uber die Durchsetzung einer radikal evangelisch puritanischen Religionsauslegung was in die Gewaltherrschaft des Lordprotektors Oliver Cromwell mundete 6 Nach dessen Tod im Jahr 1660 endete die kurze Phase der englischen Republik und die Stuarts wurden zuruck auf den englischen Thron geholt In den 1680er Jahren eskalierte der Streit zwischen Jakob II und dem Parlament uber die Machtfragen sowie uber die Gleichberechtigung des katholischen Glaubens in England 6 Nach dem Einmarsch seines niederlandischen Schwiegersohnes Wilhelm von Oranien nach England im Jahr 1688 der von grossen Teilen der Bevolkerung unterstutzt wurde floh Jakob II Wilhelm erkaufte sich seine Inthronisation im Zuge der Glorious Revolution mit weitreichenden Zugestandnissen an das Parlament Entgegen dem europaischen Trend sicherte sich das Unterhaus des Parlaments das nun regelmassig tagte einen betrachtlichen Teil der Regierungsgewalt In einer vorubergehenden Allianz mit den Niederlanden wurde England in Konkurrenz zu Frankreich zu einem bedeutenden Machtfaktor in Europa Der folgende zweihundertjahrige Dauerkonflikt zwischen den beiden Nationen spielte eine wichtige Rolle sowohl in der europaischen als auch in der Weltpolitik Ab der Mitte des Jahrhunderts verfolgte England eine merkantilistische Wirtschaftspolitik die sich gegen die Niederlander richtete und systematisch die eigene Handelsposition ausbaute Dabei spielte der Handel mit Tuchen Baumwolle und mit Zucker aus karibischem Zuckerrohr eine zentrale Rolle 2 Im Zuge der Seekriege mit den Niederlanden baute England eine Vormachtstellung auf dem Gebiet der Handels und Kriegsschifffahrt auf 2 Frankreich Bearbeiten nbsp Ludwig XIV verkorperte das Bild des absoluten Monarchen Frankreich wurde im Laufe des Jahrhunderts politisch wie kulturell zur fuhrenden Macht Europas 6 Im jahrhundertelangen Dauerkonflikt mit den Habsburgern versuchte die franzosische Krone zunachst deren Vormachtstellung in Europa durch Diplomatie und finanzielle Unterstutzung von Kriegsparteien zu verhindern Ab den 30er Jahren griff Frankreich zunehmend mit eigenen Armeen in die Konflikte ein 7 Mit ihren Streitkraften die unter Ludwig XIV zum grossten Heer Europas anschwollen 6 vergrosserte die franzosische Krone ihr Territorium im Zuge der Reunionspolitik vor allem zulasten des Heiligen Romischen Reiches Mit dem Frieden von Rijswijk der dem Pfalzischen Erbfolgekrieg folgte wurde 1697 die franzosische Expansion gestoppt Die generische Allianz europaischer Grossmachte zwang Frankreich erstmals zur Ruckgabe eroberter Gebiete Nachdem die beiden Ersten Minister Kardinal Richelieu und Kardinal Mazarin die Konigsmacht zunehmend gestarkt hatten wurde Ludwig XIV als Sonnenkonig zu einer Ikone des absolutistischen Konigtums 7 In mehreren Schritten beschnitten die Kardinale die politische Macht der Stande Im Jahr 1614 wurde ihre Versammlung die Generalstande zum letzten Mal einberufen und die Adelsopposition wie die Hugenotten und die Anfuhrer der Fronde wurde politisch entmachtet oder getotet Dem Sonnenkonig gelang es den Adel auch ortlich an seinen Hof zu binden indem er ihn in einem streng organisierten hofischen Zeremoniell um seine Gunst wetteifern liess Die hofische Prachtentfaltung steigerte nicht nur das konigliche Prestige unter den franzosischen Adeligen 6 sondern auch viele europaische Fursten und Adelige wetteiferten dem franzosischen Vorbild nach 7 Die starke Stellung Frankreichs in der Modewelt wurde in diesem Jahrhundert begrundet Nach dem Konkordat des 16 Jahrhunderts hatten Frankreichs Monarchen grossen organisatorischen und politischen Einfluss auf die katholische Kirche des Landes Diesen im Geiste des Gallikanismus auszudehnen gelang Ludwig XIV jedoch nicht Im Bestreben einen einheitlichen Glauben in seinem Reich zu etablieren unterdruckte der Monarch den Jansenismus und hob das Toleranzedikt von Nantes das den 5 Hugenotten Glaubensfreiheit zusicherte auf 7 Damit veranlasste er deren Exodus aus Frankreich 6 Die absolute Konigsmacht war in der Praxis eingeschrankt Einerseits erschwerten lange Verkehrswege und schlechte Kommunikation sowie passiver Widerstand die Durchsetzung der koniglichen Befehle Andererseits musste der Monarch Rucksicht auf ortliche Rechtsvorstellungen und Stande Privilegien nehmen 7 Da sich der oft wohlhabende Adel und der Klerus aufgrund von Vorrechten weitgehend von Beitragen zu den Staatseinkunften befreien konnten musste der Dritte Stand die wachsenden Steuerlasten tragen Aus diesem ragte das Rentierburgertum eine kleine Schicht von Landbesitzern und Kaufleuten aufgrund ihres materiellen Wohlstandes heraus Sie kauften die Amter die die Krone zur Einnahmenerzielung verkaufte und konnten so ihren Stand erhohen Demgegenuber blieb die stadtische Unterschicht und die 95 der Bevolkerung umfassende Landbevolkerung relativ arm Der Fronde Aufstand und die hoheren Militarausgaben fuhrten in der zweiten Jahrhunderthalfte zu Hungersnoten und einer Schwachung der Wirtschaft 7 Auch der Wegzug der hugenottischen Kaufleute und Facharbeiter minderte die Wirtschaftsleistung In der zweiten Jahrhunderthalfte versuchte Jean Baptiste Colbert im Auftrag der Krone die Wirtschaft durch merkantilistische Massnahmen zu beleben 6 Er verfolgte eine auf Exportuberschuss ausgerichtete Zollpolitik errichtete Manufakturen und verbesserte die Infrastruktur Spanien Bearbeiten nbsp Infantin Margarita gemalt von VelazquezZu Beginn des Jahrhunderts setzte sich die Herrschaft der spanischen Habsburger Monarchie aus vielen unterschiedlichen Territorien zusammen Diese umfassten die gesamte Iberische Halbinsel Suditalien die spanischen Niederlande und das iberische Kolonialreich 6 Um ihr Reich zusammenzuhalten und ihre anfangs starke politische Machtposition zu behalten fuhrten die Konige zahlreiche Kriege Zwar gelang es ihnen die Abspaltung einiger Territorien zu verhindern doch mussten sie die Abtrennung Portugals und die endgultige Loslosung der nordlichen Niederlande hinnehmen Auch die politische Hegemonie innerhalb Europas schwand im Laufe des Jahrhunderts 6 Die zahlreichen Teilkonigreiche unter der spanischen Krone waren sehr heterogen organisiert Die Bemuhungen der Krone die Teilreiche politisch und wirtschaftlich zu vereinheitlichen scheiterten und die lokalen Adeligen konnten ihre Macht sogar noch ausbauen 6 Sie investierten unzureichend in ihre landwirtschaftlichen Guter Unter anderem durch diesen Investitionsmangel und die hohe Inflation nahm die Wettbewerbsfahigkeit der spanischen Wirtschaft gegenuber den west und mitteleuropaischen Okonomien stark ab 6 Dies fuhrte zu einem starken Handelsbilanzdefizit Hinzu kam ein starker Bevolkerungsruckgang durch Seuchen und Hungersnote sowie die Vertreibung der getauften Moslems Morisken die sich negativ auf die Wirtschaft auswirkten Bemuhungen die Wirtschaft zu reformieren scheiterten zunachst an der verschwenderischen Hofhaltung und den hohen Militarkosten Erst am Jahrhundertende konnte Karl II durch eine merkantilistische Politik die spanische Wirtschaft starken und so die Grundlagen fur den Wirtschaftsaufschwung im folgenden Jahrhundert legen Im Gegensatz zum wirtschaftlichen Niedergang steigerten der Hof und Adelige ihre Reprasentationskosten stark Dies forderte eine Blute grosser Kreativitat in Kunst und Literatur sodass die Spanier trotz wirtschaftlichem Niedergang von einem Goldenen Zeitalter sprechen 6 Die Literatur von Calderon de la Barca und die Bilder von Velazquez zeugen beispielhaft von diesem Glanz Nord und Osteuropa Bearbeiten In Nordosteuropa setzte sich der im 16 Jahrhundert begonnene Konflikt um das Baltikum zwischen Schweden Russland und Polen fort 4 Zu Beginn des Jahrhunderts konnte sich dort Schweden unter Konig Gustav II Adolf durchsetzen und von Russland Ingermanland und von Polen Livland und einige wirtschaftlich lukrative Ostseehafen gewinnen Polen hatte zur selben Zeit in die Konflikte um den russischen Zarenthron eingegriffen und grosse Gebiete Russlands erobert Zwar konnte es nicht die Besetzung des Zarenthrons beeinflussen aber im Waffenstillstand von Deulino russische Territorien gewinnen und damit seine grosste Ausdehnung erzielen In der zweiten Jahrhunderthalfte geriet Polen stark in die Defensive Ein Kosakenaufstand der Chmelnyzkyj Aufstand in der Ukraine eskalierte fuhrte zum Eingreifen Russlands und zum Verlust der Gebiete ostlich des Flusses Dnepr an Russland 8 Gleichzeitig nutzten Schweden und das Kurfurstentum Brandenburg die Schwache Polens aus und besetzten weite Gebiete Polens Der Vertrag von Oliva im Jahr 1660 sicherte Polen einen Grossteil seines Territoriums und Schweden seine Vormacht im Baltikum Die Kurfursten von Brandenburg die vorher das Herzogtum Preussen durch dynastische Nachfolge bekommen hatten erhielten von Polen die volle Souveranitat fur dieses Gebiet Mit dieser Souveranitat begann nicht nur ihr Aufstieg im Heiligen Romischen Reich sondern sie wurden auch ein Machtfaktor in Mitteleuropa Im Suden wurde Polen vom Osmanischen Reich bedrangt Die von ihm besetzten Teile der Ukraine erhielt Polen im Jahr 1699 zuruck nachdem es zur Niederlage der Osmanen bei Wien unter Johann III Sobieski einen entscheidenden Beitrag geleistet hatte 8 Die Kriege der zweiten Jahrhunderthalfte forderten unter der multiethnischen Zivilbevolkerung Polen Litauens grosse Opfer Insbesondere die Schweden zerstorten bis zu einem Drittel der Dorfer und Stadte Dadurch sank die Getreideproduktion um mehr als die Halfte 8 Wahrend des Kosakenaufstandes kam es zu grosseren Pogromen gegen Juden 9 und Katholiken Der polnische Adel der sich ethnisch mit dem Sarmatismus legitimierte hatte durch die Schollenpflicht der Bauern und die Institution der Wahlmonarchie eine sehr starke Stellung Besonders in der zweiten Jahrhunderthalfte war der Konig auf seine finanzielle und militarische Unterstutzung angewiesen und konnte selbst nur geringe Ressourcen fur die Kriegsfuhrung mobilisieren 4 Der im vorherigen Jahrhundert begonnene Zuwachs des Einflusses der katholischen Kirche setzte sich in diesem Jahrhundert fort und die Glaubenstoleranz nahm ab 8 nbsp Territoriale Expansion Schwedens 1560 1660Schweden expandierte in diesem Jahrhundert zur europaischen Grossmacht Mit Hilfe koniglicher Regalien und auslandischer vor allem franzosischer Unterstutzungszahlungen konnte das skandinavische Land eine grosse schlagkraftige Armee aufbauen 4 Nach der Expansion im Ostseeraum griff Schweden in den Dreissigjahrigen Krieg ein der ihm ertragreiche Territorien im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation einbrachte Um neue Gebiete zu erobern und die bisher eroberten Territorien sowie die Vormachtstellung im Ostseeraum zu verteidigen fuhrte Schweden Kriege mit Polen Danemark und Brandenburg Negative Folgen militarischer Niederlagen konnte Schweden durch diplomatische Erfolge bei den anschliessenden Friedensverhandlungen weitgehend abwehren Viele seiner Kriege waren durch Bundnisse verwoben mit anderen europaischen Kriegen In innenpolitischen Auseinandersetzungen schafften es die schwedischen Konige die schwedischen Stande von ihren Kriegen zu uberzeugen Burger und Kleinadelige wurden durch die Vergabe von Verwaltungsposten an den Gewinnen aus den eroberten Gebieten beteiligt 4 Von den Auftragen zur Ausrustung der Armee profitierten in zunehmendem Masse Besitzer der neu gegrundeten oder expandierenden Manufakturen der Metallverarbeitung Waffenproduktion und Textilindustrie Durch Propaganda die Schweden als den Retter der Protestanten vor der vermeintlichen katholischen Expansion darstellte sollte weitere Kriegsbegeisterung geweckt werden Die schwedischen Armeen versorgten sich auf ihren Kriegszugen vornehmlich durch Plunderung der Ressourcen des Feindeslandes Die Finanzierung der Armee in Friedenszeiten aber auch die expandierende Hofhaltung Konigin Christinas brachten die Krone in finanzielle Schwierigkeiten 4 Das starke Interesse der unteren Stande an der schwedischen Expansion fuhrte zur Abgabe vieler Ressourcen an die Krone 9 Damit hatten die schwedischen Konige zum Jahrhundertende grosse absolutistische Macht mit der Karl XII im Jahr 1700 in den Grossen Nordischen Krieg ging nbsp Das russische Reich um 1700Das 17 Jahrhundert begann fur Russland mit einer sozialen wirtschaftlichen und politischen Krise Zeit der Wirren genannt Zahlreiche Usurpatoren rangen um den Zarenthron wahrend viele Russen gleichzeitig bei einer Hungersnot starben Erst Michael Romanow der 1613 Zar wurde und eine uber 300 jahrige Zarendynastie begrundete konnte das Land stabilisieren Im Laufe des Jahrhunderts bauten die Zaren ein militarisch schlagkraftiges autokratisches Reich mit Ausrichtung auf die Moskauer Zentrale weiter aus Zwar gab es in Russland zahlreiche autonome Gruppen doch sie waren nicht stark genug um ein Gegengewicht zur Zentrale zu bilden 9 Dies galt auch fur die orthodoxe Kirche Sie geriet in eine Krise nachdem sich ein Teil der Glaubigen einer Ritenreform im Jahr 1667 verweigerte und ausgestossen wurde 9 Der ausgestossene Kirchenteil konnte Verfolgungen und Diskriminierungen uberstehen und existiert noch heute Hingegen erholte sich die sich immer starker differenzierende Wirtschaft und wuchs in der zweiten Jahrhunderthalfte wobei die Zahl der Handwerker stieg 9 Horige und Bauern waren zwar durch die Schollenpflicht an den adeligen Grundbesitz oder ihr Dorf gebunden hatten jedoch aufgrund der Weite des Landes oft die Gelegenheit zu fliehen Wahrend des gesamten Jahrhunderts setzte Russland seine massgeblich von Kosaken getriebene Expansion nach Osten durch Sibirien fort die an der Pazifikkuste ihren vorlaufigen Halt fand Wichtiger Antrieb war die Jagd und der Handel mit Fellen Dieser wurde aufgrund der lukrativen Gewinne so extensiv betrieben dass einige Tiere vor dem Aussterben standen Herrschaft und Gesellschaft Bearbeiten Die Bevolkerung Europas nahm insgesamt im 17 Jahrhundert leicht zu wobei erhebliche regionale Unterschiede bestanden Insbesondere in Mittel und Osteuropa kam es durch Kriege Hungersnote und Seuchen zu einem Bevolkerungsruckgang 1 Die durchschnittliche Lebenserwartung lag vor allem deshalb unter 30 Jahren weil nur 60 der Neugeborenen aufgrund von Hunger Krankheiten und Seuchen mangelnder Hygiene und medizinischer Versorgung das Erwachsenenalter erreichten nbsp Marquise de Maintenon war die letzte Titularmatresse Ludwig XIV Die europaische Gesellschaft des 17 Jahrhunderts war eine Standegesellschaft Ihrer Standeszugehorigkeit die bis auf den katholischen Kleriker Stand durch Geburt bestimmt wurde konnten nur wenige Menschen durch Aufstieg entkommen Der Stand bestimmte sowohl die personlichen Rechte als auch zum grossen Teil den Zugang zu Ressourcen Das Standesystem teilte die Menschen in Adel Burger und Bauern Hinzu kam in katholischen Landern der Klerus Nicht nur innerhalb des fuhrenden Adelsstandes dem unter 10 der Bevolkerung angehorten sondern auch innerhalb der anderen Stande gab es grosse Differenzierungen sodass die Angehorigen niederrangiger Stande oft reicher sein konnten als einige Vertreter hoherer Stande Insgesamt wurde das Standesystem als gottgegeben akzeptiert Wahrend des Jahrhunderts kam es zu einem Ringen der Landesfursten mit ihren Standen um Recht Macht und Einfluss das je nach Region unterschiedlich ausfiel In Frankreich nahm die Krone den adeligen Grundherren viele Herrschaftsrechte ab und starkte die zentrale Rechtssetzung Dies gelang auch einigen Fursten grosserer Territorien im Reich wahrend in anderen Territorien der Pluralismus der Herrschaftsrechte bestehen blieb Ostlich der Elbe verstarkte sich die Gutsherrschaft die den Gutsherren weitreichende okonomische aber auch rechtliche Macht uber ihre Untertanen einraumte Im England ubernahm am Ende des Jahrhunderts das Parlament das von Adeligen und der Gentry dominiert wurde einen grossen Teil der Regierungsgewalt von der Monarchie Im Machtkampf gegen den Adel spielte die Gunstlingswirtschaft fur viele Fursten eine wichtige Rolle Nicht nur Manner konnten durch furstliche Gunst schnell aufsteigen Wurden Frauen wie die Marquise de Maintenon zur Titularmatresse eines Fursten gekurt konnten sie nicht nur im gesellschaftlichen Stand aufsteigen sondern auch Reichtum und politischen Einfluss erlangen Etwas langsamer gelang der Aufstieg durch den Kauf von Amtern mithilfe derer einige Burger insbesondere in England und Frankreich in den niederen Adel aufstiegen Krieg galt im 17 Jahrhundert als ein legitimes Mittel der Politik Der im Dreissigjahrigen Krieg dominierende Typus des Kriegsunternehmers der seine Armee aus der Beute der eroberten Gebiete finanzierte und im Wesentlichen fur sich kampfte hatte in der zweiten Jahrhunderthalfte ausgedient Grosse Soldnerarmeen die im Laufe des Jahrhunderts immer hohere Geldsummen verschlangen konnten sich nur noch die Fursten grosserer Territorien leisten Der daraus resultierende grosse Geldbedarf war ein Antrieb zur merkantilistischen Forderung der einheimischen Wirtschaft Kirche Religion und Glaube Bearbeiten In den europaischen Landern setzte sich die im vorherigen Jahrhundert begonnene Konfessionalisierung fort Die Obrigkeiten leiteten verschiedene Massnahmen ein um die Bevolkerung zum Glauben an das jeweilige Bekenntnis und die daraus folgenden Verhaltensweisen anzuhalten Im Laufe der ersten Jahrhunderthalfte hatten sich Mehrheitsbekenntnisse in den Landern so verfestigt dass es den Monarchen wie in England nicht mehr gelang ihr Bekenntnis gegen die Bevolkerungsmehrheit durchzusetzen 4 Religiose Minderheiten waren oft starken Repressalien ausgesetzt Deshalb wanderten viele wie die Hugenotten und Puritaner in andere europaische Lander oder nach Amerika aus nbsp HexenverbrennungDie Hexenverfolgungen des 16 Jahrhunderts setzten sich fort und erreichten in der ersten Jahrhunderthalfte ihren Hohepunkt Sie fussten auf einem jahrhundertealten Glauben an Hexen 10 Nach Naturkatastrophen und Unglucken suchte die Bevolkerung Sundenbocke ferner gab es unter den Gebildeten starke Propagandisten einer Hexenverfolgung Besonders Fursten kleiner Territorien liessen sich beeinflussen und forderten oder duldeten die Hexenprozesse die fast ausschliesslich durch weltliche Gerichte durchgefuhrt wurden Einflussreiche Juristen erklarten Zauberei und damit zusammenhangende Verbindungen mit dem Teufel zu Ausnahmeverbrechen und rechtfertigten so Prozesse in denen fast jeder Angeklagte seiner Verurteilung zum Tode nicht entgehen konnte Begunstigung von Denunziation die Anwendung von Folter und die Verurteilung der Angeklagten zum Tod durch Verbrennen waren kennzeichnend fur diese Prozesse Der Widerspruch in kirchlichen und akademischen Kreisen richtete sich gegen diese Prozessordnungen und weniger gegen den Glauben an Hexen als solches In grossen Territorien horten die Fursten auf diese Stimmen sodass die Halfte der Hexenprozesse in den kleinen Furstentumern des Heiligen Romischen Reiches stattfand Auch in Schottland und der Schweiz gab es grossere Wellen von staatlich durchgefuhrten Hexenprozessen In England Frankreich und Sudeuropa blieben die Verbrennungen wegen vermeintlicher Hexerei aufgrund von hohen Anforderungen an die Beweisfuhrung und Interventionen der Landesfursten auf wenige Einzelfalle beschrankt Die Verurteilten uberwiegend Frauen kamen nicht nur aus gesellschaftlichen Randgruppen sondern auch signifikant aus den dorflichen und stadtischen Eliten bis hin zum Klerus Wirtschaft und Ernahrung Bearbeiten In Europa arbeitete der weit uberwiegende Teil der Menschen in der Landwirtschaft wobei je nach Verstadterung der Region der Anteil hoher oder niedriger ausfiel Auch wenn die Subsistenzwirtschaft noch weit verbreitet war so wurde der Anteil marktorientierter Produktion und die Spezialisierung zunehmend grosser Die relativ hohe Marktorientierung in Westeuropa lag daran dass viele Acker gegen Geld verpachtet wurden In einigen landlichen Gegenden West und Mitteleuropas arbeiteten viele textile Heimwerker die in ein Verlagssystem eingebunden waren Dennoch waren vorwiegend die Stadte Heimat von Handwerk und Handel Viele Branchen wurden durch Zunfte reguliert die uber Produktionsmengen Preise und Qualitaten wachten und den technischen Fortschritt beschrankten Innovationen fanden getrieben vom Militar vor allem im Schiffsbau 2 und in der Militartechnik sowie der Metallverarbeitung und der Bergbautechnik statt Trotz des Aufschwungs des Uberseehandels trug er nur zu einem relativ geringen Teil zur gesamtwirtschaftlichen Leistung bei und lag weit unter dem innereuropaischen Handel nbsp Innenhof der Amsterdamer BorseWegweisend waren neue Organisationsformen und Transaktionsformen in der Wirtschaft Grosse privatwirtschaftliche Handelsgesellschaften wie die niederlandische Ostindien Kompanie ermoglichten das schnelle Aufbringen grosser Kapitalmengen Ihre Effizienz drangte die iberischen Kolonialmachte in Ubersee zuruck Zur Kapitalsammlung dienten Borsen an denen sowohl Waren als auch Aktien gehandelt wurden Von ihnen war bis zu den letzten Jahrzehnten des Jahrhunderts die Amsterdamer Borse die ein festes Borsengebaude besass fuhrend Bargeldloser Zahlungsverkehr und verschiedene Finanzinstrumente forderten den Handel 2 Die Finanzmarkte erzeugten aber auch erstmals Spekulationsblasen die wie die niederlandische Tulpenmanie der 1630er Jahre platzten In West und Mitteleuropa kam der Aufschwung aus dem letzten Jahrhundert in den 20er und 30er Jahren zum Stehen Eine Phase wirtschaftlicher Krisen folgte u a in Spanien Frankreich England und den deutschen Territorien Wirtschaft und Bevolkerungsentwicklung litten besonders unter den Klimaverschlechterungen der kleinen Eiszeit Die folgenden Ernteausfalle sowie Kriege und regelmassige Pestwellen die jedoch regional beschrankt blieben reduzierten die Bevolkerung und die Wirtschaftsleistung 6 Aus dieser Krise ging insbesondere England gestarkt hervor das in der zweiten Jahrhunderthalfte einen Aufschwung der Landwirtschaft Textilproduktion und Kohleforderung erlebte 6 Die Ernahrung der Europaer unterlag in diesem Jahrhundert starken Veranderungen Im Zuge der Klimaverschlechterung nahm der Fleischkonsum insbesondere in Mittel und Nordeuropa stark ab Fleisch war dort ein Luxusgut einer kleinen privilegierten Oberschicht Dafur nahm der Konsum von Mehlspeisen stark zu die meistens zu Brot Spatzle oder Knodel gebacken oder gekocht wurden Nur die Menschen armerer landlicher Regionen ernahrten sich vorwiegend von Getreidebrei In Sudeuropa war Mais der wesentliche Kalorienlieferant Nur die reiche europaische Oberschicht konnte sich die importierten Kolonialwaren Kaffee Tee und Zucker leisten Sie genoss diese Statuslebensmittel in chinesischem Porzellan hielt sich an Tischsitten und benutzte Besteck In allen Bevolkerungskreisen breitete sich die Dreiteilung der Mahlzeiten in Fruhstuck Mittagessen und Abendbrot aus Wissenschaften Bearbeiten nbsp Ludwig XIV besucht die Academie RoyaleDie Wissenschaft des 17 Jahrhunderts befand sich in einer Umbruchszeit Zu Beginn des Jahrhunderts waren die Universitaten deren Zahl im Laufe des Jahrhunderts durch Neugrundungen vergrossert wurde ihre bedeutendsten Trager Ihr Wissen wurde von zahlreichen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen erweitert und korrigiert Die Neuerungen entwickelten jedoch im Wesentlichen unabhangige Forscher die von Mazenen oder wissenschaftlichen Gesellschaften wie der Royal Society gefordert wurden Die weitverbreitete Gelehrtensprache Latein erleichterte den innereuropaischen Austausch unter einer kleinen gelehrten Elite Auch die wissenschaftlichen Methoden unterlagen einem grundlegenden Wandel Zu Beginn des Jahrhunderts erklaren Wissenschaftler die Welt oft durch deduktive Reduktion aus den Aussagen der Bibel und antiker Philosophen Auch wenn die traditionelle Wissenschaft angeregt durch den Humanismus schon im vorherigen Jahrhundert empirische Erkenntnisse in ihre Theorien einfliessen liess so wurden im Laufe des Jahrhunderts immer mehr Entdeckungen gemacht die den etablierten wissenschaftlichen Erklarungsmodellen widersprachen Zunehmend setzten sich naturwissenschaftliche Ansatze durch die Hypothesen uber die Welt durch Experimente uberpruften In der Zeit des wissenschaftlichen Paradigmenwechsels standen auch bei vielen innovativen Wissenschaftlern naturwissenschaftliche Ansatze neben naturphilosophischen Zugangen stand Astronomie neben Astrologie Die schnelle Vervielfaltigung wissenschaftlicher Schriften durch den Druck sorgte fur einen schnellen Informationsaustausch in Europa Zu den grundlegend neuen Erkenntnissen in den Naturwissenschaften gehorten die von Newton entdeckten Gesetze der klassischen Mechanik Diese stutzte auch das heliozentrische Weltbild das durch Keplers mathematische Prazisierung zunehmend an Unterstutzern gewann Die astronomischen Entdeckungen wurden durch die Entwicklung optischer Gerate wie des Fernrohres unterstutzt Andererseits waren Erkenntnisse der Optik wie die Lichtgeschwindigkeit mit der Astronomie verknupft Von der Mehrheit der Laienmediziner wie Bader Heilmittelkramer und Hebammen grenzte sich die kleine Schicht der Arzte durch ihr Universitatsstudium ab 11 Auch wenn schon im 16 Jahrhundert Widerspruche zur Vier Safte Lehre Galens nachgewiesen wurden blieb diese als Lehrstoff der Universitaten weiterhin popular William Harvey entdeckte die Existenz des Blutkreislaufes die den Lehren Galens widersprach 11 Harvey gehorte zu einer Gruppe von Menschen die durch Sezieren von menschlichen Leichen Tierversuchen Untersuchungen mit dem Mikroskop und andere naturwissenschaftliche Untersuchungen zahlreiche neue Erkenntnisse uber die Funktionen des menschlichen Korpers gewannen 11 Jedoch hatte der Erkenntnisgewinn kaum Auswirkung auf die arztliche Praxis die immer noch mittelalterliche Methoden wie die ubermassige Anwendung des Aderlasses praktizierte Kunst Kultur und Medien Bearbeiten nbsp Die von Andrea Pozzo gestaltete Decke der Kirche Sant Ignazio di Loyola in Campo Marzio zeigt die Verschmelzung von Architektur und Malerei zu einem Gesamtkunstwerk Der popularste Stil in der europaischen Kunst des 17 Jahrhunderts war der Barock Er entwickelte sich in Italien aus der Kunst der Renaissance und verbreitete sich in unterschiedlichsten Varianten in ganz Europa Mit Prachtentfaltung und verschwenderischer Darstellung sollten die Kunstwerke das Prestige des Auftraggebers darstellen und seine Macht legitimieren Auftraggeber war einerseits die katholische Kirche der Gegenreformation Indem sie prachtvolle Kirchen den nuchternen protestantischen Kirchen gegenuberstellte versuchte sie Glaubige zu halten und zuruckzugewinnen Andererseits stellten Konige Fursten und Adelige mit barocken Kunstwerken ihren Machtanspruch dar Aber auch Burger wollten ihren Reichtum und Erfolg durch Kunstwerke herausstellen Barocke Malerei und Skulptur sprachen die Sinne des Betrachters an um an ihn direkt zu appellieren Dazu erweckten sie die Illusion in die Wirklichkeit des Betrachters einzudringen Uppige Formen und die teilweise ubersteigerte Darstellung menschlicher Gefuhle waren typisch fur den Barock Die Abbildung der Beleuchtungsverhaltnisse geschwungene Linien und Allegorien waren wichtige Stilmittel Das Spektrum der dargestellten Themen erweiterte sich stark Stillleben und Genrebilder waren neue Bildmotive Landschaftsbilder wurden stark nachgefragt Oft verschmolzen Architektur Bilder und Skulpturen zu einem Gesamtkunstwerk Das Schloss Versailles und seine Parkanlagen wurden zum Vorbild fur die Residenzen Europas Das galt auch fur die franzosische Mode die vorschrieb Allongeperucke und Justaucorps zu tragen Mit der Mode wurden auch die hofischen Sitten Galante Conduite an europaischen Hofen popular nbsp Barockmusiker gemalt von Francois Puget Italien war auch die Wiege der Barockmusik Verzierung und die Darstellung von Affekten oft mit rhetorischem Charakter waren auch hier charakteristisch Im Zuge der Betonung von Melodie und Harmonie wurde der Generalbass eingefuhrt Die Tonarten Dur und Moll traten an Stelle der Kirchentone Typisch ist der stile concertato das Miteinander heterogener Klanggruppen Die neue Gattung Oper mischte Erzahlung Schauspiel Tanz und Buhnenbild mit der Musik An ihrer Seite steht das geistliche Oratorium Die Instrumentalmusik emanzipierte sich von der Vokalmusik Neben der Oper fand auch das Theater einen grossen Anklang sodass erstmals in grosser Zahl eigene Hauser fur Theater und Oper gebaut wurden Nach der Erfindung der Kulissenbuhne wurde deren Buhnentechnik zur Erzielung spektakularer Effekte im Laufe des Jahrhunderts standig verbessert Neben dem von Fursten veranstalteten hofischen Theater wurden zunehmend Theaterstucke vor einem burgerlichen Publikum aufgefuhrt Wandertruppen sorgten fur einen kulturellen Austausch innerhalb Europas Auch die Vertreter der unterschiedlichen Konfessionen insbesondere die Jesuiten bedienten sich des Theaters um fur die eigene Konfession zu werben In diesem Jahrhundert agierten Frauen erstmals auf offentlichen Buhnen Die gespielten Stucke die zunehmend in der Landessprache aufgefuhrt wurden waren vielfaltig Grosse Reiche wie Italien Frankreich und England entwickelten jeweils ihre spezifischen Formen die durch gegenseitigen Austausch und Anregung entstanden Dabei konzentrierte sich die Theaterlandschaft im Wesentlichen auf die Hauptstadte Aufgrund der Zersplitterung der deutschen Lande entwickelte sich dort eine von vielen auslandischen Einflussen gepragte breite Palette Nach der Erfindung des Buchdrucks und seiner schnellen Verbreitung im Zuge der Reformation wurde die europaische Literatur in diesem Jahrhundert noch zahlreicher und vielfaltiger Sie behandelte ein immer grosseres Themenspektrum das sich nur schwer in wenigen Kategorien zusammenfassen lasst Neben der Barockliteratur standen klassische Auspragungen wie zum Beispiel die franzosische Klassik Neben verschiedenen Formen von Lyrik gewann der Roman an Popularitat indem sein Inhalt burgerlicher wurde Daneben entstanden Lexika und zahlreiche Sachbucher die u a Theologie Philosophie und naturwissenschaftliche Inhalte zum Thema hatten Mit der Literatur erweiterte sich auch der professionelle Buchmarkt wie die Grundung der Leipziger Buchmesse unterstreicht Gleichzeitig lernten immer mehr Europaer Lesen und Schreiben 12 Neben den schon bekannten gedruckten Flugblattern und Buchern kamen in diesem Jahrhundert in den grossen Stadten zunehmend gedruckte Wochenzeitungen auf Diese berichteten unkommentiert uber weltweite nicht jedoch uber regionale und lokale Ereignisse In der zweiten Jahrhunderthalfte konnten die burgerlichen Zeitungsleser ihr Blatt mehrfach wochentlich und in zunehmend grosserer Qualitat erwerben Afrika BearbeitenAusser Marokko standen alle afrikanischen Mittelmeeranrainer unter der Oberherrschaft des Osmanischen Reiches Marokko sturzte mit dem Tod des letzten starken Saadier Herrschers Ahmad al Mansur in einen Burgerkrieg und zersplitterte in zahlreiche Herrschaftsbereiche In den 1660er Jahren einigte die Alawiden Dynastie die bis heute die Oberhaupter des Landes stellt Marokko wieder Dabei stutzte sie sich erstmals in der marokkanischen Geschichte nicht auf einen Berber Stamm sondern auf Militarsklaven 13 Die Provinzen im osmanischen Maghreb erreichten einen immer hoheren Grad an Selbstandigkeit Lokale Janitscharen Korsaren und Berberstamme ubernahmen unter eigenen Beys und Deys die faktische Macht 14 Diese ging so weit dass sie vom Sultan abgeschlossene Vertrage mit anderen Staaten fur ihren Herrschaftsbereich nur anerkannten wenn sie zugestimmt hatten Wie im gesamten Maghreb war die Piraterie auf dem Mittelmeer die die Versklavung von Schiffsbesatzungen und europaischer Kustenbewohner einschloss ein wichtiger Wirtschaftszweig Auch in der Provinz Agypten gewannen die lokalen Eliten gegenuber dem Vizekonig zunehmend an Einfluss 15 Die Verschriftlichung von Literatur im lokalen arabischen Dialekt war ein weiterer Schritt zur Eigenstandigkeit Einerseits nahm die strategische Bedeutung dieser Provinz fur das osmanische Reich durch den Verlust des Jemen ab andererseits migrierten zahlreiche Bewohner anderer Reichsprovinzen nach Agypten 15 War das Afrika sudlich der Sahara in den vorherigen Jahrhunderten mit dem Norden durch den Transsaharahandel stark verbunden schwachten sich diese Beziehungen in diesem Jahrhundert zugunsten einer Ausrichtung auf den europaisch dominierten Kustenhandel ab Die Grossreiche wie Songhai und Kongo zerfielen und viele kleine Herrschaften pragten den Kontinent Die Europaer waren im Wesentlichen auf den Inseln und mit einigen Forts und Handelsniederlassungen an der West und Ostkuste Afrikas prasent Kenntnisse uber das Innere Afrikas hatten sie bis zum 19 Jahrhundert nicht Der starke Anstieg des Asienhandels der Niederlandischen Ostindien Kompanie sah sie dazu veranlasst am sudafrikanischen Kap einen Versorgungsstutzpunkt fur ihre Schiffe zu errichten Um diesen herum siedelten sich Mitte des Jahrhunderts niederlandische Siedler an die den Stutzpunkt versorgten 16 Zwar wurden weiterhin Guter wie Gold und Elfenbein exportiert doch beeinflusste der Sklavenhandel nicht nur die afrikanische Wirtschaft 16 sondern auch die innerafrikanischen Beziehungen Schon in den vorherigen Jahrhunderten hatten Europaer und Araber zahlreiche Menschen als Sklaven aus Sub Sahara Afrika verschleppt doch vervielfachte sich die Anzahl der versklavten Menschen in diesem Jahrhundert Die Zahl der Sklaven die Europaer und im geringeren Umfang Araber bei einheimischen Zwischenhandlern im Tausch gegen Schusswaffen und Konsumguter tauschten uberstieg die Zahl der von ihnen selbst auf Sklavenjagden versklavten Menschen deutlich Die steigende Nachfrage aus Ubersee animierte Afrikaner zu immer mehr Sklavenjagden und Kriegen auf denen sie Kriegsgefangene versklaven konnten Dabei behielten die afrikanischen Militarmachthaber einen kleineren Teil der Sklaven fur sich Im Laufe des Jahrhunderts erweiterten sich die Gebiete von denen Sklaven verschifft wurden bis hin zu einigen Regionen Ostafrikas In Ostafrika wurden die Oman Araber im Laufe des Jahrhunderts zu den grossten Sklavenhandlern 16 Der Grossteil des europaischen Sklavenhandels war das Vorrecht privilegierter englischer franzosischer und niederlandischer Handelskompanien Im 17 Jahrhundert wurden rund 1 3 Mio Afrikaner nach Amerika verschleppt wobei viele Sklaven schon auf den Transportschiffen starben Diese Kompanien etablierten den atlantischen Dreieckshandel Die Sklavenschiffe luden in Amerika Kolonialwaren schifften sie nach Europa und luden dort Waffen und Konsumguter fur den Verkauf in Afrika Die Ausgangshafen fur die Sklaventransporte lagen in Westafrika und im 17 Jahrhundert verstarkt in Luanda Zielgebiete der Sklaventransporte waren vorwiegend Brasilien und zunehmend die Karibik aber auch Asien Die sudafrikanischen Siedler versklavten nicht nur die ansassige Bevolkerung sondern importierten Sklaven aus Asien und anderen Teilen Afrikas nach Sudafrika Asien BearbeitenOsmanisches Reich Bearbeiten nbsp Sultan Murad IV beim FestessenDas Osmanische Reich war eine Regionalmacht mit Territorien auf dem Balkan im nordlichen Afrika und im Nahen Osten Bis zum Jahr 1672 dem Jahr seiner grossten Ausdehnung erweiterte es sein europaisches Territorium 17 Verlor es Gebiete an seine Feinde so konnte es diese bis auf den Jemen zuruckerobern Dem gescheiterten Eroberungsversuch von Wien im Jahr 1683 folgten dauerhafte Gebietsverluste auf dem Balkan an die Habsburger Unterbezahlung ehemaliger Militars und Staatsbediensteter war ein wichtiger Grund der im Laufe des Jahrhunderts zu zahlreichen Celali Aufstanden fuhrte die jedoch niedergeschlagen werden konnten 14 Im 17 Jahrhundert veranderten sich die politischen und wirtschaftlichen Strukturen des Reiches grundlegend 18 Im Gegensatz zu ihren Vorgangern mischten sich die meisten Sultane in diesem Jahrhundert wenig in die Politik ein 14 Die Politik gestalteten Grosswesire hohe Militars Religionsgelehrte und Mitglieder der Verwaltung Aber auch einflussreiche Personen wie Eunuchen und Haremsdamen ubten ihren politischen Einfluss aus 18 Besonders bei minderjahrigen Sultanen waren die Sultansmutter bis Mitte des 17 Jahrhunderts entscheidend an der Regierung beteiligt Danach konnten die Grosswesire aus der Familie Koprulus ihr Amt wesentlich starken 17 Im gesamten Reich bluhte ein System der Patronage Die davon profitierenden Favoriten wurden oft in hohe Staatsamter gebracht ohne die dafur notwendige Qualifizierung zu besitzen Aufgrund der haufigen Kriege und militartechnischen Neuerungen benotigte der Staat standig steigende Geldmittel fur stetig wachsende Soldnertruppen Zur Beschaffung der Geldmittel wurde eine wachsende Zahl an Steuerpachten vergeben Dazu wurden oft Timare Landnutzungsrechte fur die meist militarische Unterstutzung als Gegenleistung verlangt wurde in Steuerpachten umgewandelt Dies begrundete einen starken Trend zur Monetarisierung der Wirtschaft Die Kurzfristigkeit der Steuerpachten fuhrte zu einer hohen Belastung fur die Landbevolkerung 14 Zwar profitierte der Hof kurzfristig von den hohen Pachterlosen verlor jedoch direkten Einfluss in den Provinzen Als Kompensation fur die entgangen laufenden Einnahmen fuhrte der Sultanspalast Zolle auf Exporte nach und Importe von Europa ein die jedoch neue Abhangigkeiten schufen 13 Die Wirtschaftspolitik war auf eine gute Versorgung des Reiches mit Gutern ausgerichtet was ein Aussenhandelsdefizit in Kauf nahm und staatliche Preisregulierung fur wichtige Guter einschloss 18 Eine weitere Wirtschaftsregulierung fand durch Handwerkerzunfte statt Handwerk und Handel bekamen zunehmend Konkurrenz durch Janitscharen die durch Geschaftstatigkeit ihren oft massigen Sold aufbesserten Andererseits traten immer mehr Handwerker untrainiert Militareinheiten bei um deren steuerliche Begunstigungen zu bekommen 17 Dies fuhrte einerseits zu einer Verschrankung von Militar und Wirtschaft und anderseits zu einer Verringerung der militarischen Leistungskraft 14 In der osmanischen Hauptstadt entwickelte sich ein breitgefachertes kulturelles Leben So wurde eine grosse Bibliografie islamischer Werke geschrieben und das geografische Wissen uber die Welt dargestellt Erstmals erreichten Reiseerzahlungen ein grosseres Publikum und die osmanische Musik wurde in Notenschrift notiert 17 Gegen den verbreiteten Genuss von Kaffee Tabakwaren die Prachtentfaltung des Hofes die Umgehung des Zinsverbotes und die religiosen Tanze der Derwischorden richtete sich die Kritik islamischer Puritaner Deren Einfluss versuchten die Wesire durch Einbindung ihrer Fuhrer in den Staatsapparat fur sich zu nutzen 17 Vor allem aufgrund religioser Vorbehalte entstand ein Klima das Innovationen ausserhalb des Militars skeptisch begegnete 13 Auch die religios begrundete Verhinderung des Buchdrucks durch Muslime verhinderte die Wissensverbreitung 18 West und Zentralasien Bearbeiten nbsp Eingangstor zur Moscheeanlage vom Meidan e Emam in IsfahanPersien wurde seit dem vorherigen Jahrhundert durch die Safawiden Dynastie regiert Seit dieser Zeit war der schiitische Islam die dominierende Konfession des Landes durch die sich das Land von seinen grossen sunnitischen Nachbarn und Konkurrenten dem Osmanischen Reich und dem Mogul Reich unterschied Zu Beginn des Jahrhunderts eroberte Schah Abbas I grosse Gebiete von seinen Nachbarn wie das Gebiet um Bagdad die jedoch zu einem erheblichen Teil unter den ihm folgenden Schahs wieder verloren gingen Als politische und religiose Gegner der Osmanen unterhielten die Schahs aktive diplomatische Beziehungen zu den europaischen Gegnern der Osmanen Der Frieden von Qasr e Shirin 1639 begrundete nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen einen achtzigjahrigen Frieden mit den Osmanen Seine Nachfolger mit Ausnahme von Abbas II reg 1642 1666 verloren durch ihre schwache Politik auch innenpolitisch an Macht und Einfluss 19 Zum Ende des Jahrhunderts verband sich das vorher zentralistisch orientierte Militar dessen soziale Stellung der Hof vernachlassigt hatte mit lokalen Gruppen So kam es zu einer Regionalisierung des Reiches ohne dass sich die Reichseinheit aufloste 13 Das safawidische Reich wurde von mehreren rivalisierenden Gruppen getragen Die turkmenischen Kizilbasch die das Reich zu Beginn trugen und ihre Lehen verwalteten wurden zu Beginn des Jahrhunderts zugunsten einer Zentralisierung weiter zuruckgedrangt Hingegen gewannen die neuen mehrheitlich kaukasischen Konigstruppen die dem Schah unmittelbar unterstanden und direkt aus den Krondomanen entlohnt wurden zunehmend an Einfluss 19 Ihr hoher Geldbedarf fuhrte zu einer wenig nachhaltigen Ausbeutung der Krondomanen Eine weitere machtige Gruppe war die schiitische Geistlichkeit Ihre wirtschaftliche Machtbasis waren die umfangreichen Landereien die die schiitischen Heiligtumer besassen Die von ihnen durchgesetzte Verfolgung von Sunniten und Sufies zum Ende des Jahrhunderts trug weiter zur Destabilisierung des Reiches bei 19 Auch die persisch gepragte Verwaltung und einige Kaufmannsgruppen zahlten zu den Machtfaktoren Zu Beginn des Jahrhunderts erlebte Persien eine wirtschaftliche Blute Abas I forderte die Wirtschaft durch ein einheitliches Munzwesen Reformen des Pacht und Steuersystems sowie der Forderung des Handwerks Durch die Erweiterung des Strassennetzes wurden zunehmend mehr Gebiete des Landes mit den regionalen Wirtschaftszentren insbesondere Isfahan verknupft und ein reichsweiter Markt entstand 13 In Isfahan gewann der Schah zunehmend die Kontrolle uber die Seidenproduktion Rohseide war neben Textilien eines der wichtigsten Exportguter Fuhrende Exporteure waren die niederlandische und englische Handelsgesellschaft VOC und EIC Diese versorgten fast ausschliesslich den persischen Markt mit dem notwendigen Munzmetall 13 Als im Laufe der zweiten Jahrhunderthalfte die persischen Exportguter aufgrund von Marktverschiebungen ihre Attraktivitat verloren hatte dies aufgrund der fehlenden Geldzufuhr auch negative Auswirkungen auf den persischen Binnenhandel und verursachte wirtschaftliche Probleme Der persische Hof entfaltete in diesem Jahrhundert eine grosse Pracht wobei die Schahs sich offen einem breiteren Publikum prasentierten Persische Kunste von denen ein Teil die Forderung des Hofes genoss inspirierten die Kultur der Nachbarn Osmanisches Reich und Mogulreich nbsp Sher Dor Madrasah SamarkandVom Kaspischen Meer bis zu den mongolischen Hochebenen erstreckten sich mehrere Reiche die sowohl nomadisch gepragt Landstriche als auch stadtisch und agrarisch gepragte Gegenden hatten Im Usbeken Khanat hatte nach dem Tod Abdallahs die Astarkhaniden Dynastie die Macht ubernommen Ihre Herrschaft konzentrierte sich um die zwei Herrschaftszentren Buchara und Balch Buchara bluhte als Knotenpunkt des internationalen Handels und war ein Zentrum der Miniaturmalerei Nordlich des Tarimbeckens formierte sich nach dem Verfall der Oriaten Allianz in den 1620er Jahren das Dsungarenreich Ab den 1640er Jahren expandierte es in das Siebenstromland im Westen und in das Tarimbecken Insbesondere der Herrscher Galdan genoss die Unterstutzung des buddhistischen Dalai Lama So ging er bei seiner Expansion in die nordliche Mongolei auch gegen konkurrierende buddhistische Stromungen vor Seine mongolischen Widersacher riefen die Chinesen zur Hilfe die Galdans Heer vernichtend schlugen In den folgenden Jahrhunderten war die Mongolei unter chinesischer Herrschaft Indischer Subkontinent Bearbeiten nbsp Expansion des MogulreichesZu Beginn des Jahrhunderts hatte der muslimische Grossmogul Akbar I ein Reich hinterlassen das den Norden des Indischen Subkontinents umfasste Im Laufe des Jahrhunderts dehnten seine Nachfolger das Mogulreich zu seiner grossten Ausdehnung aus In den 1680er Jahren war das Mogulreich die erste Macht nach dem Maurya Reich des dritten vorchristlichen Jahrhunderts die wieder fast den gesamten Indischen Subkontinent beherrschte 20 Lediglich im aussersten Suden konnten sich einige hinduistisch gepragte Reiche halten nbsp Taj MahalUnter dem Grossmogul Jahangir entfaltete der Hof am relativ friedlichen Anfang des Jahrhunderts eine grosse Pracht Der Herrscher liess zahlreiche Bauten in einem Stil errichten der sowohl von islamisch persischen als auch von indisch hinduistischen Einflussen gepragt war Er und sein Nachfolger errichteten unter anderem prachtvolle Grabmale von denen das Taj Mahal das Beruhmteste ist Ausladende symmetrische Gartenanlagen waren ebenfalls ein Merkmal der Mogularchitektur Besonders unter Jahangir wurde ein realistischer Malereistil gefordert wahrend sein Sohn die Miniaturmalerei forderte 20 Jahangir begrundete die Tradition eines sehr prunkvollen Hofzeremoniells das die Verbundenheit der Moguln mit den Wurdentragern des Reiches durch Riten starkte Geschichten uber die Pracht am Hof pragten in Europa den Eindruck vom sagenhaften Reichtum der Moguln In der Regierungszeit Shah Jahans 1628 1658 zeigte sich eine Zunahme der kriegerischen Auseinandersetzungen Einerseits konnte er seine Widersacher in Nordindien besiegen 20 andererseits scheiterte sein Feldzug nach Transoxanien 21 Mit seinem Sohn Grossmogul Aurangzeb Regierung 1658 1707 nahmen die militarischen Aktivitaten noch weiter zu Er eroberte den Dekkan und die sudlichen gelegenen Sultanate Bijapur und Golkonda Aurangzeb wandte sich viel starker als sein Vater einem strengen sunnitischen Islam zu und von der religiosen Toleranz seiner Vorganger ab Durch Verbote hielt er den Hof an ein vorbildliches Leben nach dem Islam zu fuhren 20 Er forderte die Verbreitung des Islams durch Ausrichtung religioser Feste und den Bau von Moscheen Anderseits schrankte er andere Religionen und Konfessionen stark ein Nichtmuslime mussten wieder eine Kopfsteuer zahlen die sein Urgrossvater abgeschafft hatte Ferner konfiszierte er das steuerfreie Land nicht islamischer Glaubensgemeinschaften und Privatpersonen und verbot den Neubau von Tempeln Dennoch blieb Indien ein mehrheitlich hinduistisches Land Das Ruckgrat der indischen Wirtschaft war die Landwirtschaft 20 Besonders im Norden wurde die landwirtschaftliche Flache verdoppelt und der Anbau durch neue Infrastruktur effektiver gemacht Erste Ansatze die Nutzfruchtwirtschaft zu kommerzialisieren machten die zahlreichen Neugrundungen und das Wachstum indischer Stadte moglich 20 Sie waren der Motor fur die Ausweitung der innerindischen Handelsstrukturen Neben der sehr kleinen Oberschicht und der sehr grossen Unterschicht bildete sich im stadtischen Milieu eine kleine Mittelschicht heraus Das sich zunehmend spezialisierende Gewerbe befriedigte sowohl die indische als auch die auslandische Nachfrage wobei die Textilindustrie fur die Exportwirtschaft die grosste Bedeutung hatte Die zunehmende Kommerzialisierung und das starke Wirtschaftswachstum erforderten eine starke Ausweitung der Geldmenge die durch den Import grosser Mengen Silbers befriedigt wurden Dieses war die wichtigste Tauschware vor allem europaischer aber auch arabischer und persischer Handler In diesem Jahrhundert breitete sich die ursprunglich in den Militarlagern entstandene Sprache Urdu in den weltlichen Bereich stark aus 21 Urdu ist heute eine der verbreitetsten Sprachen Sudasiens Fur die bluhende Literatur spielte das am Hof populare Persische eine grosse Rolle Zwar hatten die Moguln in ihrem gesamten Herrschaftsgebiet die Oberherrschaft doch war die Intensitat der Herrschaft unterschiedlich Lediglich in den Kernprovinzen von Kabul bis Allahabad konnten sie eine starke direkte Kontrolle ausuben wahrend die Rajas der Randgebiete eine relativ hohe Autonomie hatten 20 Mehrere Hafenstadte uber die der internationale Handel abgewickelt wurde waren unter Kontrolle europaischer Reiche oder Handelsorganisationen In der zweiten Jahrhunderthalfte hatte das Mogulreich mit mehreren regionalen Aufstanden u a der Marathen zu kampfen die es nur mit Muhe unter Kontrolle bekam In ihrem heterogenen Reich bemuhten sich die Moguln zentrale Machtstrukturen aufzubauen Die Verwaltung stutzte sich auf eine grosse Zahl von Amtstragern denen ein Rang Mansab in einem ausdifferenzierten Rangsystem zugeordnet war Alle waren ausschliesslich dem Mogul verantwortlich der ihnen die Einkunfte eines festgelegten Gebiets ein Jagir zuwies Dies konnten sie unabhangig verwalten schuldeten dem Mogul im Gegenzug Abgaben und die Bereitstellung von Kavallerie Die Inhaber wechselten regelmassig die Stellen damit sie keine lokale Machtbasis aufbauen konnten Unter Aurangzeb stieg die Zahl der Amtstrager stark an und konnte mit der Zahl ertragreicher Jagirs nicht mithalten 21 Die hohen Militarausgaben veranlassten Aurangzeb die Abgaben immer starker zu erhohen Zudem konnte der Hof die Steuereinnahmen nur schlecht kontrollieren sodass Provinzbeamte und Landadlige fur sich selbst weit mehr Steuern eintrieben als sie an den Hof weiterleiteten vor allem aus Zollen Nicht zuletzt der Aufschwung des Handels trug so zur Starkung der Provinzen bei und erschloss auch Aufstandischen wesentlich mehr Ressourcen 22 Ferner motivierte der Steuerdruck Bauern und Grundherren zu Aufstanden 21 Der bedeutendste Aufstand war der der Marathen einer Gruppe alteingesessener Kleinadliger und ihrer Soldaten im westlichen Dekkan Diese waren fruher Vasallen Bijapurs und verbreiteten nach dessen Eroberung mit einer Mischung aus Strassenrauberei und Guerillakrieg unter dem Anspruch eine echte hinduistische Herrschaft wiederzuerrichten Angst und Ratlosigkeit im Dekkan und bei Hofe 1664 plunderten sie ungestraft die mogulische Haupthafenstadt Surat 23 China Bearbeiten nbsp Qing Kaiser KangxiZu Beginn des Jahrhunderts geriet China in einen immer weiter eskalierenden Strudel von Strukturproblemen Die Kaiser der Ming Dynastie waren entscheidungsschwach sodass am Hof rivalisierende Cliquen die Macht ubernahmen 24 Die Inkompetenz der Kaiser sowie die Auseinandersetzungen und die Korruption der Cliquen lahmten das Regierungshandeln Ferner war das Staatsvermogen durch den Imjin Krieg aufgebraucht Durch Strukturdefizite bei der Steuererhebung blieb das Steueraufkommen niedrig wobei die Steuersatze fur einfache Leute hoch waren 24 Die Lage verschlimmerte sich noch durch die Auswirkungen der kleinen Eiszeit Auf ihrem Hohepunkt kam es in China zu Hungersnoten und Epidemien sodass die Bauern keine Abgaben mehr abliefern konnten Viele Untertanen der Ming rebellierten Die Rebellionen eskalierten und Aufstandische unter dem Bauernfuhrer Li Zicheng plunderten Peking und trieben den Ming Kaiser im Jahr 1644 in den Selbstmord 24 Vor den Toren der Chinesischen Mauer wartete die Armee der Mandschu die nun die Macht ubernahmen und die Qing Dynastie grundeten Zu Beginn des Jahrhunderts hatte Nurhaci die durch Handel wohlhabend gewordenen Stamme nordostlich von China geeint Er liess eine einheitliche mandschurische Schrift entwickeln und ordnete die Armee nach festen Gruppen sogenannten Bannern Das neu etablierte Reich dehnte seine Macht auf die gesamte Mandschurei und die chinesischen Gebiete nordlich der Grossen Mauer aus Nach der Eroberung Pekings und der Ausrufung der Qing Dynastie im Jahr 1644 fuhrten die Mandschu noch bis 1683 Krieg um das ganze Land unter ihre Kontrolle zu bringen Insbesondere im Suden leisteten zahlreiche mit den Ming loyale Stadte und Regionalherrscher erheblichen Widerstand den die Mandschu mit viel Grausamkeit und zahlreichen Massakern an der Bevolkerung brachen 24 Bis in die 1690er Jahre hatten die Dsungaren ein grosses Reich in Zentralasien erobert das China als Konkurrenz in Zentralasien wahrnahm Zur Sicherung ihrer Macht griffen die Chinesen das dsungarische Heer das in die Mongolei eindrang an besiegten es und bauten ihre Macht in der Region durch die Eroberung der gesamten Mongolei aus 25 Mit ihrem neuen Nachbarn Russland regelten die Chinesen 1689 vertraglich den Grenzverlauf 25 Die politischen Ereignisse veranderten die Gesellschaft Chinas Mit den Qing wurde China zu einem multiethnischen Vielvolkerreich in dem die Mandschu eine Vormachtstellung einnahmen Im Norden Chinas wurden grosse Flachen Land konfisziert und Enklaven geschaffen zu denen die Chinesen keinen Zutritt hatten Allgemein legten die Kaiser darauf wert dass die ethnischen Gruppen ihres Vielvolkerreiches getrennt voneinander blieben Sie zwangen die Chinesen die Haartracht der Mandschu anzunehmen und sich wie diese die vorderen Haare zu rasieren sowie einen langen Zopf zu tragen Zahlreiche Chinesen fassten dies als Erniedrigung auf was zur Ablehnung der Mandschu in chinesischen Bevolkerungskreisen beitrug 24 Die chinesischen Riten und das Verwaltungssystem wurden von den Mandschu mit geringen Modifikationen ubernommen Auch sie wahlten die Beamten durch ein mehrstufiges Prufungssystem aus War in vielen Regionen die Subsistenzwirtschaft und der Tauschhandel vorherrschend so waren insbesondere die Kustengebiete Sudchinas in den internationalen Handel eingebunden Bis auf das portugiesische Macao gab es keine auslandisch kontrollierten Handelsemporien an Chinas Festlandkusten Die Niederlander errichteten fur einige Jahrzehnte einen Stutzpunkt auf der Insel Taiwan wurden jedoch von chinesischen Truppen vertrieben 25 Bestimmend fur den Handel waren chinesische Lokalfursten die den Export mithilfe von Handlergilden monopolisierten In den 1680er Jahren gewann die Qing Dynastie die Kontrolle uber den Aussenhandel von dem sie durch ein System von Zollstationen profitierte Zunachst erlitt der Handel in der zweiten Jahrhunderthalfte durch die von den Qing veranlasste Zwangsumsiedlung der Kustenbewohner und eine Depression Einbruche Zum Jahrhundertende schaffte Kaiser Kangxi durch wirtschaftsfordernde Massnahmen wie seine Steuerpolitik einen Konjunkturaufschwung 25 Grosse Bedeutung fur die chinesische Wirtschaft hatte der Import amerikanischen aber vor allem japanischen Silbers das als Wahrung diente Erst mit dem Konjunkturaufschwung gewann Kupfergeld wieder eine grossere Bedeutung 25 Schon zur Ming Zeit offnete sich China fur europaisches Wissen das einige jesuitische Missionare vermittelten die unter den Qing in hochste Amter am Hof aufstiegen Dazu mussten sie sich der chinesischen Kultur stark anpassen Zur Missionierung einer sehr kleinen Minderheit von Chinesen zum christlichen Glauben trugen auch andere Missionare bei die mit den Jesuiten in Streit uber den Grad der Anpassung der Glaubensrituale an die jeweilige Kultur Ritenstreit gerieten Einerseits waren die Kaiser der Qing Dynastie fur neues Wissen aufgeschlossen andererseits fuhrten sie den rationalistischen Zweig des Neokonfuzianismus der Ming Zeit nicht nur fort sondern forderten ihn 25 Sie liessen ein grosses Geschichtswerk uber die Ming Zeit erstellen Im Gegensatz zur Mehrheit der Gelehrten die mit den Qing kooperierten standen viele Ming Loyalisten den Qing ablehnend gegenuber Sowohl um sich von den mandschurischen Qing abzugrenzen als auch um ein Gegenmodell zu einer sich immer starker diversifizierenden Gesellschaft zu entwickeln propagierten einige einen chinesischen Nationalismus und behaupteten eine Uberlegenheit der chinesischen Ethnie 24 Auch die absolutistische Macht des Kaisers sahen sie kritisch 25 Bei ihrer Analyse der Ursachen fur den von ihnen als Niederlage empfundenen Untergang der Ming entfernten sich die Oppositionellen langsam von traditionellen konfuzianischen Methoden So bediente sich Gu Yanwu bei seinem Bestreben die ursprunglichen konfuzianischen Wahrheiten zu erfassen der Methode der Textanalyse Damit stand er am Beginn einer Entwicklung bei der Beweis und induktive Ableitung von Wissen die traditionellen deduktiven Ansatze ablosten Dies fuhrte am Jahrhundertende zu Zweifeln ob die uberlieferten konfuzianischen Lehren zur Wirklichkeit des 17 Jahrhunderts passten Durch den starken Anstieg der Produktion gedruckter Werke fanden die anklagenden Berichte einiger Intellektueller ein grosses Publikum Korea und Japan Bearbeiten Hohe Bevolkerungsverluste und die Zerstorung eines Teils der Produktionsmittel Infrastruktur und Kulturguter durch den Imjin Krieg der 1590er Jahre liessen Korea geschwacht in das neue Jahrhundert Als die Koreaner der Aufforderung der jenseits der koreanischen Nordgrenze erstarkten Mandschuren nicht nachkamen ihr traditionelles Bundnis mit Ming China zu losen erzwangen in den 1620er und 30er Jahren jene die Tributabhangigkeit durch mehrere blutige Feldzuge nach Korea 26 Die Wirren und Zerstorungen der burokratischen Aufzeichnungen nutzen einige Koreaner um im rigiden Standesystem aufzusteigen und sich Landeigentum anzueignen 26 Im Grossen und Ganzen blieb jedoch das System erhalten bei dem unter einem Konig verschiedene Clans der privilegierten Adelsschicht um die Macht kampften Diese Clans hatten sich zum Jahrhundertende in vier Gruppen gespalten Nachdem die mandschurischen Qing den chinesischen Kaiserthron innehatten kam es in Korea zu einer weitgehenden Abschliessung gegenuber der Welt Innerhalb dieser Welt entwickelte sich ein langsamer Wirtschaftsaufschwung durch vermehrten Handel nbsp Burg Edo vor ihrer Zerstorung durch einen GrossbrandNach dem Sieg in der Schlacht von Sekigahara war Tokugawa Ieyasu der unangefochtene militarische Fuhrer in Japan Er begrundete das Tokugawa Shōgunat eine Herrscher Dynastie die Japan bis 1868 regierte Mit Edo dem heutigen Tokio begrundete er eine neue Hauptstadt nach der auch die Epoche Edo Zeit benannt wurde Von Edo leiteten die Shogune zahlreiche Massnahmen ein um die Macht bei sich zu konzentrieren und dem Land nach einem Jahrhundert der Zersplitterung und militarischen Auseinandersetzungen Ruhe und Stabilitat zu bringen Die Shogune bewirkten ihre formale Anerkennung durch den Tennō den japanischen Kaiser Die faktische Macht lag jedoch bei ihnen sodass sie die Macht des Tennō stark beschneiden konnten Die Rechte der Daimyos Japans Lokalfursten beschrankten sie abgestuft nach dem Grad ihrer Loyalitat Zusatzlich banden sie sie durch Residenzpflicht und Verpflichtungen zur Aufwartung in der Hauptstadt an sich Ferner wurde ihnen ein hierarchisches auf den Shogun ausgerichtetes Verwaltungssystem beiseitegestellt Innerhalb dieses Rahmens besassen die Daimyos in ihren Herrschaftsbereichen weitgehende Selbstverwaltungsrechte Auch die buddhistischen Tempel und schintoistischen Heiligtumer wurden unter staatliche Aufsicht gestellt Das Christentum eine Minderheitsreligion in Japan wurde mit immer starkeren Verboten belegt bis in den 30er Jahren eine systematische Christenverfolgung das Ende dieser Religion in Japan besiegelte 27 Der starke portugiesische und spanische Einfluss auf Japan durch christliche Missionare sowie zahlreiche Christen unter den Gegnern der Shogune beeinflussten ihre Entscheidung zur Verfolgung dieser Religion Zur Politik der Machtkonzentration in der Person des Shogun gehorte auch die Politik der Abschottung gegenuber dem Ausland Kein Japaner durfte das Land verlassen 28 Zu den wenigen Handelspartnern die mit Japan zum Ende des Jahrhunderts noch Geschafte machen durften gehorten Chinesen Koreaner und Niederlander Diplomatie und Aussenhandel wurden durch den Staat uber wenige Hafen wie den von Nagasaki gesteuert 27 Im 17 Jahrhundert stieg der Anteil der Stadter in Japan stark an wobei die Stadte Edo Osaka und Kyōto dominierten Edo die neue Hauptstadt wuchs im 17 Jahrhundert extrem schnell zu einer der grossten Stadte der Welt Die Nachfrage der Stadtbewohner und der Handel zwischen den Stadten fuhrten zum Jahrhundertende zu einem starken Wirtschaftsaufschwung Trotz Verstadterung blieb Japan mit einer stadtischen Bevolkerung von 4 ein Agrarland dessen Hauptnahrungsmittel Reis war Die Bauern bildeten dann auch die mit Abstand grosste Gruppe Sie waren an ihre Dorfgemeinschaften gebunden und haften kollektiv fur Abgaben Die Erweiterung der Agrarflachen und bessere Anbaumethoden liessen die Bevolkerung stark wachsen Japans Kultur pragten die stadtischen Handwerker und Kaufleute 28 Mit dem Anstieg der Produktion von Druckerzeugnissen und der Einrichtung neuer Schulen stieg die Lesefahigkeit der Bevolkerung stark an Der Neo Konfuzianismus fand immer mehr Anhanger die einen Diskurs mit den Anhangern des Buddhismus und des Shintō der traditionellen japanischen Riten anregten Der Indische Ozean und Sudostasien Bearbeiten nbsp Nachbau eines OstindienfahrersWar Portugal im 16 Jahrhundert zeitweise die dominierende Macht im Indischen Ozean und sudostasiatischen Handel so traten in diesem Jahrhundert privatrechtlich organisierte Handelskompanien mehrerer europaischer Reiche ihren Siegeszug an Vor allen die Niederlandische Ostindien Kompanie VOC eroberte sich eine fuhrende Stellung im Handel mit Gewurzen der sudostasiatischen Inselwelt 29 Durch die Ausgabe von Aktien kam die VOC zu einem grossen Kapitalstock mit der sie in Ostindienfahrer genannte Schiffe investierte 29 Diese waren den portugiesischen Schiffen uberlegen sodass es der VOC gelang einen grossen Teil der portugiesischen Emporien in Sudostasien und auf Sri Lanka zu ubernehmen Im Gegensatz zu den Portugiesen kontrollierte die VOC nicht nur einige entscheidende Handelswege sondern zwang die Gewurzproduzenten insbesondere auf den Molukken Inseln unter Gewaltandrohung ausschliesslich an sie zu liefern 29 Auf den Banda Inseln totete und versklavte sie die einheimische Bevolkerung und liess die Gewurze von niederlandischen Siedlern produzieren Vor Ort stationierte Schiffe sicherten das Monopol im Gewurzhandel Die Operationen wurden vom Hauptstutzpunkt Batavia geleitet Mit einigen Ausnahmen ubte die VOC ihre Macht von einigen Handelsstutzpunkten aus wahrend sie mit lokalen Machthabern Vertrage abschloss wobei sie den Vertragsabschluss manchmal mit Waffengewalt erzwang War der Schwerpunkt der VOC zunachst im Gewurzhandel verlagerte sie zum Jahrhundertende ihre Fracht auf luxuriose Textilien und andere Fertigwaren aus Asien Dabei nahm der Handel mit China eine zunehmende Bedeutung ein Angeregt durch die chinesischen Produkte entstand in Europa die Mode der Chinoiserie die im 18 Jahrhundert ihre Blute erreichte Im Lauf des Jahrhunderts stieg auch der innerasiatische Handel der VOC an Die niederlandische Handelsgesellschaft war primar kommerziell ausgerichtet sodass sie im Gegensatz zu den iberischen Machten keine aktive christliche Missionierung betrieb Parallel zu den Europaern betrieben Araber Perser und Sudostasiaten maritimen Handel im Indischen Ozean Im Vergleich zu den Europaern handelten sie mehr mit groben Textilien sowie Massenwaren und waren mit kleineren Schiffen unterwegs Im Gegensatz zur Anonymitat der Handelsgesellschaften beruhte ihr Handel auf personlichen Bindungen individuellem Unternehmertum oder kleineren Personenzusammenschlussen Durch die Expansion dieses Handelssektors im Laufe des Jahrhunderts entstand ab den 1670er Jahren eine durch Uberangebot verursachte Krise Auf dem sudostasiatischen Festland festigten sich die vom Buddhismus gepragten Reiche In der ersten Halfte des Jahrhunderts vereinten die Herrscher Anaukpetlun und Thalun das zuvor in mehrere Reiche zersplitterte Birma wieder und dehnten ihren Einfluss bis nach Nordthailand aus Ihr westlicher Nachbar das Kustenreich Arakan war einerseits dem Druck des Mogulreiches anderseits dem von Portugiesen und Niederlandern ausgesetzt Die birmanischen Konige stabilisierten ihr Reich durch Land und Verwaltungsreformen Der Wechsel der Hauptstadt von der Kustenstadt Pegu zum inlandischen Ava war eine Massnahme um die Aussenorientierung Birmas zu verringern Trotzdem setzten die wiederkehrenden Invasionen Chinas Birma in der zweiten Jahrhunderthalfte stark zu 29 Birmas ostlicher Nachbar das thailandische Ayutthaya offnete sich hingegen auslandischen Einflussen und versuchte mit einer Schaukelpolitik zwischen den einzelnen europaischen Handelsgesellschaften und den verschiedenen asiatischen Handlernetzen fur sich den grossten politischen und wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen Nachfolgekampfe um den Konigsthron schwachten das Land zeitweise und fuhrten ab 1688 zu einer Abkehr von der liberalen Handelspolitik 29 Da weder Birma noch Ayutthaya langerfristig die Oberhand in der Region erringen konnten blieb den kleineren Reichen wie Laos und Kambodscha Raum fur ihre Entwicklung In Vietnam gewann der Klan der Nguyen mehr und mehr die Oberhand Er eroberte das sudlich gelegene Reich der Cham und gliederte es in Vietnam ein 29 Amerika BearbeitenNordamerika Bearbeiten Zu Beginn des 17 Jahrhunderts war Mittelamerika einschliesslich der Karibik unter spanischer Kolonialherrschaft wahrend das Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten von Amerika und Kanadas von zahlreichen unabhangigen indigenen Volkern besiedelt wurde Im Laufe des Jahrhunderts kampften Englander Franzosen Niederlander und Spanier um die Inseln der Karibik wobei die Spanier einige Inseln an ihre europaischen Konkurrenten verloren Beim Kampf gegen die anderen europaischen Reiche vergaben vor allem die Englander Kaperbriefe an Piraten wahrend die Niederlandische Westindien Kompanie WIC verstarkt selbst die Raububerfalle organisierte 30 Die zweite Halfte des Jahrhunderts gilt als goldenes Zeitalter der Piraterie in der Karibik Fur die europaischen Reiche waren die Inseln deshalb interessant weil sie mit der Plantagenwirtschaft hohe Gewinne erzielen konnten Als Arbeitskrafte nutzten sie im grossen Massstab afrikanische Sklaven 30 nbsp Ansicht des niederlandischen Nieuw Amsterdam heute New York Fur viele europaische Herrscher und die niederlandische WIC war die Karibik wirtschaftlich wesentlich lukrativer als das nordlich davon gelegene Amerika was sich in ihren Prioritaten niederschlug Die Englander verfolgten dort eine effektive Einwanderungsstrategie So wurde die Anzahl der in kleinen englischen Kolonien angesiedelten Menschen weit grosser als die der Franzosen Niederlander und Schweden Die europaischen Siedler nahmen den einheimischen indigenen Stammen Land sowohl durch Waffengewalt als auch durch Tausch gegen Waren Wahrend die Zahl der Europaer in Nordamerika wuchs starben viele Einheimische an den von den Immigranten mitgebrachten Krankheiten gegen die sie kaum Abwehrkrafte besassen Die europaischen Migranten hatten sowohl sehr heterogene religiose Anschauungen als auch unterschiedliche wirtschaftliche Ressourcen Zu ihnen zahlten auch zahlreiche Menschen aus den deutschen Landern Die Englander konnten die meisten Kolonisten ansiedeln Von diesen kam ein signifikanter Teil nach Amerika um nach ihren religiosen Vorstellungen zu leben die in Europa nicht geduldet wurden Die englische Krone vergab sehr oft Erlaubnisse meistens Charters an Konsortien privater nicht adeliger Geldgeber Dadurch konnten diese ihre Territorien im Rahmen der koniglichen Privilegien selbst organisieren Sehr oft entstanden enge Dorfer um eine Kirche In den Kolonien sudlich des Flusses Delaware herrschten grossere Plantagen vor wo insbesondere Tabak angebaut wurde 30 Auf ihnen arbeiteten Kontraktarbeiter die sich als Entgelt fur die Uberfahrt zu einer mehrjahrigen Arbeitsleistung fur den Kontraktpartner verpflichteten Erst als diese am Ende des Jahrhunderts ausblieben begannen die Plantagenbesitzer afrikanische Sklaven zu kaufen In Nordamerika blieb es im Wesentlichen bei einer gesellschaftlichen Trennung von indigenen Volkern und Einwanderern Im Gegensatz zu Lateinamerika waren die Anstrengungen Indigene zum christlichen Glauben zu missionieren gering und wenig nachhaltig Insbesondere die franzosischen und niederlandischen Kolonisten trieben jedoch intensiven Handel mit den Indigenen die auf der Suche nach Pelzen immer weiter in unbewohnte Gebiete vorstiessen Ein kaum von den Mutterlandern zu kontrollierender Austausch Handel und Schmuggel entfaltete sich ferner zwischen den nordamerikanischen Kolonien aller Staaten Im Frieden von Westminster des Jahres 1674 erhielten die Englander alle niederlandischen Kolonien an der amerikanischen Ostkuste 30 Nordlich von Florida war England damit die Kolonialmacht mit den weitaus meisten Kolonisten Einziger europaischer Konkurrent waren die Franzosen die neben ihren kanadischen Kolonien zahlreiche Handelsstutzpunkte und Forts am Sankt Lorenz Strom den grossen Seen sowie dem Ohio und Mississippi grundeten Lateinamerika Bearbeiten nbsp Sudamerika im Jahr 1650Das Festland Mittelamerikas und grosse Teile des Westens Sudamerikas gehorten zu den spanischen Kolonien Hingegen erstreckten sich die portugiesischen Kolonien einen breiten Kustenstreifen entlang der sudamerikanischen Atlantikkuste In grossen Gebieten Sudamerikas wie in Patagonien und im Amazonas Regenwald hatten die Kolonialmachte und Kolonisten keinen Einfluss Zum Schutz von indigenen Stammen erklarten Jesuitenmissionare einige Gebiete zu Schutzzonen fur die dort Lebenden indigenen Stamme Da die nicht kolonisierten Gebiete nicht einfach zuganglich waren und nicht so ertragreich wie die bisherigen Kolonien ging die koloniale Expansion nur langsam voran Die spanische Krone versuchte eine moglichst grosse direkte Kontrolle uber ihre Kolonie die sich administrativ in das Vizekonigreich Neuspanien und das sudliche Vizekonigreich Peru gliederte auszuuben Doch ihre Macht in den Kolonien durchzugreifen nahm in diesem Jahrhundert ab Die Grunde lagen zum einen in der sich immer weiter differenzierenden Kolonialgesellschaft die ihre eigenen vom Mutterland abweichenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen herausbildete Zum anderen hinderte die Distanz zum Mutterland und die Unkenntnis der Verhaltnisse vor Ort eine starkere Machtausubung Die spanische Krone verkaufte Amter und Straffreiheit gegen Geld 31 Daruber hinaus liess sie den Amtsinhabern grosse Raume fur Korruption was jedoch die Kontrolle uber diese erschwerte 31 In allen Positionen von Staat und Kirche nahm der Anteil der Kreolen die Nachfahren spanischer Einwanderer stark zu 31 Bis zur Mitte des Jahrhunderts setzte sich die im vorherigen Jahrhundert einsetzende starke Abnahme der Indigenen Bevolkerung durch von Europaern mitgebrachte Krankheiten fort Dennoch blieben die Indigenas mit 80 die starkste Bevolkerungsgruppe 31 Erst in der zweiten Jahrhunderthalfte wuchs die Bevolkerung wieder 31 In den Kolonien bildete sich eine hierarchische Schichtung der Gesellschaft heraus die sich nach der ethnischen Herkunft der Menschen richtete 31 Die Spanne reichte von der Elite den direkten Einwanderern aus Spanien bis zu den ehemaligen afrikanischen Sklaven Durch unfaire Regeln verringerten die Europaer und Kreolen die Bereitschaft der Indigenas sich an der Wirtschaft im uberregionalen Massstab zu beteiligen 31 Die indigenen Volker passten sich kulturell den Verhaltnissen der Kolonialgesellschaft an Die Kirche die eine sehr starke Ordnungsstellung in den iberischen Kolonien besass trieb die Missionierung zum christlichen Glauben massiv voran Viele Indios die das Christentum annahmen transformierten es nach ihren eigenen religiosen und kulturellen Vorstellungen 31 Die Wirtschaft der spanischen Kolonien war seit dem vorherigen Jahrhundert stark auf den Export von Silber nach Europa ausgerichtet 31 So nahm der Silberbergbau um die Stadt Potosi auch weiterhin eine starke Rolle ein Daneben etablierte sich eine koloniale Plantagenwirtschaft Um diese Wirtschaftszentren herum entwickelte sich eine Zulieferwirtschaft Einfache Handwerksbetriebe und Manufakturen entstanden 31 Der inneramerikanische Handel weitete sich aus Ein bedeutender Teil des Exports durch Amerikaner basierte auf dem ausgedehnten Schmuggel Der von den Spaniern organisierte Export nach Europa war erheblichen Risiken durch die Piraterie in der Karibik ausgesetzt Die Importe von der Iberischen Halbinsel litten unter dem Schmuggel anderer europaischer Nationen die ihre Waren lieber direkt an die Kolonien verkauften anstatt uber iberische Kaufleute 31 Zentraler Wirtschaftszweig der portugiesischen Kolonien war der Anbau und Export von Zuckerrohr Die Plantagen erwirtschaften ihre Gewinne durch den starken Einsatz afrikanischer Sklaven Literatur BearbeitenBernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 Geoffrey Parker Lesley M Smith Hrsg The general crisis of the seventeenth century 2 Auflage London 1997 ISBN 0 415 16518 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 17 Jahrhundert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Digitale Zeitungen des 17 Jahrhunderts in der Staats und Universitatsbibliothek Bremen Auflistung und Beschreibung der Ereignisse von 1600 bis 1699Einzelnachweise Bearbeiten a b Andreas Weigl Bevolkerungsgeschichte Europas von den Anfangen bis in die Gegenwart Bohlau Verlag Wien 2012 ISBN 978 3 8252 3756 1 S 40 a b c d e f g h i Christian Kleinschmidt Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit Verlag C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 70800 8 S 24 25 36 37 45 53 60 79 108 110 a b Bernd Hausberger Ein Jahrhundert zwischen Belcanto Piraterie und Inflation In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 11 33 a b c d e f g Robert von Friedeburg Europa in der fruhen Neuzeit Neue Fischer Weltgeschichte Band 5 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 10 010623 0 S 219 246 254 294 297 a b Michael North Geschichte der Niederlande 4 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 65339 1 S 37 65 a b c d e f g h i j k l m n o p q r Michael Limberger Goldenes Zeitalter oder eisernes Jahrhundert Westeuropa In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 39 66 a b c d e f Peter Claus Hartmann Geschichte Frankreichs Vom Mittelalter bis zur Gegenwart 5 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67330 6 S 23 35 a b c d Jurgen Heyde Geschichte Polens 3 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 50885 1 S 41 42 a b c d e Hans Heinrich Nolte Apokalypse oder Aufklarung Osteuropa In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 71 95 Rainer Decker Hexen Primus Verlag Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 838 2 a b c Karl Heinz Leven Geschichte der Medizin Von der Antike bis zur Gegenwart 2 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 70525 0 S 36 46 Max Roser Esteban Ortiz Ospina Literacy In OurWorldInData org 2018 abgerufen am 1 Juni 2018 englisch a b c d e f Reinhard Schulze Im globalen Wettbewerb des 17 Jahrhunderts Die islamische Welt In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 185 209 a b c d e Gudrun Kramer Geschichte des Islam Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 53516 X S 226 227 a b Johanna Pink Geschichte Agyptens Von der Spatantike bis zur Gegenwart Verlag C H Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66713 8 S 126 a b c Andreas Eckert Sklavenhandel und politische Fragmentierung In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 165 166 179 a b c d e Suraiya Faroqhi Geschichte des Osmanischen Reiches 5 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 46021 0 S 59 61 73 a b c d Gudrun Kramer Der Vordere Orient und Nordafrika ab 1500 Neue Fischer Weltgeschichte Nr 9 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2016 ISBN 978 3 10 010829 6 S 241 265 308 a b c Monika Gronke Geschichte Irans C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 48021 8 S 74 82 a b c d e f g Michael Mann Das Imperium der Moguln Sudasien und der Indische Ozean In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 217 242 a b c d Hermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute 2 Auflage Sonderausgabe Verlag C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60414 0 S 263 267 Sumit Guha Rethinking the Economy of Mughal India in Journal of the Economic and Social History of the Orient Vol 58 Nr 4 2015 Leiden Michael Naylor Pearson Shivaji and the Decline of the Mughal Empire in Journal of Asian Studies XXXV 2 Feb 1976 Ann Arbor S 221 35 a b c d e f Kai Vogelsang Geschichte Chinas 3 Auflage Reclam Verlag Stuttgart 2013 ISBN 978 3 15 010933 5 S 385 407 a b c d e f g Angela Schottenhammer Ein Weltreich im Umbruch China In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 275 276 285 288 303 a b Marion Eggert Jorg Plassen Kleine Geschichte Koreas Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52841 4 S 82 95 a b Sepp Linhart Erster Schritt zur Errichtung eines Imperiums Japan In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 319 321 323 339 a b Manfred Pohl Geschichte Japans 5 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66440 3 S 44 58 a b c d e f Tilman Frasch Eine Region in der Krise Sudostasien In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 247 270 a b c d Claudia Schnurmann Neue Welten fur Europaer und Amerikaner Nordamerika In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 131 161 a b c d e f g h i j k Bernd Hausberger Das Eigenleben einer angeblichen Peripherie Lateinamerika In Bernd Hausberger Hrsg Die Welt im 17 Jahrhundert Mandelbaum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85476 267 6 S 99 124 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 17 Jahrhundert amp oldid 238951209