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Die Liste der Landkreise in Ostpreussen verzeichnet die bis 1945 bestehenden Kreise Landkreise in Ostpreussen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die ostpreussischen Landkreise 1818 1945 3 Umbenennungen von Kreisen 4 Regierungsbezirke 5 Kreisfreie Stadte 6 Ausdehnung Ostpreussens wahrend der Besetzung Polens 1939 1945 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDas 1525 gegrundete Herzogtum Preussen war in die drei Kreise Samland Natangen und Oberland eingeteilt die wiederum aus Hauptamtern bestanden Die Kreise dienten hauptsachlich standischen Angelegenheiten bedeutsamer fur die allgemeine Verwaltung waren die Hauptamter 1 nbsp Die Verwaltungsgliederung von Ostpreussen Stand 1773 Der vormals ostpreussische Kreis Marienwerder ist nunmehr Westpreussen zugeteilt Das Herzogtum Preussen ab 1701 Konigreich Preussen war neben der Mark Brandenburg einer der Hauptbestandteile Brandenburg Preussens das im 18 Jahrhundert zum Staat Preussen wurde Konig Friedrich II gliederte Preussen 1752 nach brandenburgischem Vorbild in landratliche Kreise wobei jeweils mehrere der alten Hauptamter zu einem Kreis zusammengefasst wurden Dabei entstanden die folgenden Kreise Kreis Schaaken gebildet aus den Hauptamtern Fischhausen Schaaken und Neuhausen Kreis Tapiau gebildet aus den Hauptamtern Labiau Tapiau und Taplacken Kreis Insterburg gebildet aus den Hauptamtern Insterburg Ragnit Tilsit und Memel Kreis Brandenburg gebildet aus den Hauptamtern Brandenburg Balga und Preussisch Eylau Kreis Rastenburg gebildet aus den Hauptamtern Bartenstein Rastenburg und Barten sowie dem Erbamt Gerdauen Kreis Seehesten gebildet aus den Hauptamtern Angerburg Lotzen Seehesten und Rhein sowie dem Erbamt Neuhoff Kreis Oletzko gebildet aus den Hauptamtern Oletzko Lyck und Johannisburg Kreis Mohrungen gebildet aus den Hauptamtern Preussisch Holland Liebstadt Mohrungen Osterode und Hohenstein sowie dem Erbamt Deutsch Eylau Kreis Marienwerder gebildet aus den Hauptamtern Riesenburg Marienwerder und Preussisch Mark sowie dem Erbamt Schonberg Kreis Neidenburg gebildet aus den Hauptamtern Ortelsburg Neidenburg und Soldau sowie dem Erbamt GilgenburgDie Landrate der neuen Kreise sollten in fur ihren jeweiligen Kreis die Gegenstande des Geschaftskreises der Kriegs und Domanenkammern wahrnehmen 2 3 Seit den preussischen Gebietsgewinnen im Rahmen der ersten Polnischen Teilung von 1772 wurde das historische Herzogtum Preussen als Ostpreussen bezeichnet zur Unterscheidung von Westpreussen das im Wesentlichen aus dem alten Koniglich Preussen hervorging Der Kreis Marienwerder wurde von Ostpreussen an Westpreussen abgegeben wahrend das vom Konigreich Preussen hinzugewonnene Ermland zu Ostpreussen kam und in zwei landratliche Kreise gegliedert wurde 4 Kreis Heilsberg gebildet aus den alten ermlandischen Amtern Allenstein Bischofsburg Bischofstein Heilsberg Rossel Seeburg und Wartenburg Kreis Braunsberg gebildet aus den alten ermlandischen Amtern Braunsberg Frauenburg Guttstadt Mehlsack und WormdittVon Robert Hue de Grais ist eine handschriftliche Liste der Landrate in Ostpreussens Regierungsbezirken Konigsberg Gumbinnen und Marienwerder uberliefert Robert von Lucius gibt sie 2021 als Dauerleihgabe in das Thuringische Staatsarchiv Gotha Die ostpreussischen Landkreise 1818 1945 Bearbeiten nbsp Verwaltungsgliederung der Provinz Ostpreussen 1905 Regierungsbezirk Konigsberg Regierungsbezirk Gumbinnen Regierungsbezirk AllensteinIm Rahmen der seit 1807 durchgefuhrten preussischen Verwaltungsreformen ergab sich mit der Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehorden vom 30 April 1815 die Notwendigkeit einer umfassenden Kreisreform in ganz Ostpreussen da sich die 1752 eingerichteten Kreise als unzweckmassig und zu gross erwiesen hatten 5 Ostpreussen wurde nunmehr in 35 landratliche Kreise sowie den Stadtkreis Konigsberg eingeteilt Die neue Kreiseinteilung trat im Regierungsbezirk Konigsberg am 1 Februar 1818 in Kraft und erfuhr zum 1 April 1819 noch einige Anderungen der Kreisgrenzen sowie der Kreisnamen Im Regierungsbezirk Gumbinnen wurden die neuen Kreise zum 1 September 1818 eingerichtet 6 Die meisten der 1818 19 gebildeten Kreise bestanden weitgehend unverandert bis zum Untergang Ostpreussens 1945 In wenigen Fallen kam es zu Zusammenschlussen oder Umbenennungen von Kreisen oder zur Ausgliederung von Stadten Eine grossere Veranderung brachte das Jahr 1920 als einige Restgebiete der grosstenteils an Polen gefallenen Provinz Westpreussen an Ostpreussen angegliedert wurden Ostpreussen war dadurch in der Weimarer Republik eine Exklave ohne Landverbindung zum ubrigen Reichsgebiet Ost und Westpreussen bildeten 1829 1878 eine gemeinsame Provinz Preussen mit Sitz in Konigsberg was aber keine Auswirkung auf die hier beschriebene Kreiseinteilung hatte Abkurzungen RB Regierungsbezirk G Regierungsbezirk Gumbinnen ostliches Ostpreussen K Regierungsbezirk Konigsberg westliches Ostpreussen W Regierungsbezirk Westpreussen mit Sitz in Marienwerder 1920 an Ostpreussen angeschlossene bisher westpreussische Kreise K A Regierungsbezirk Konigsberg ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein sudwestliches Ostpreussen G A Regierungsbezirk Gumbinnen ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein sudostliches Ostpreussen K G Regierungsbezirk Konigsberg ab 1939 Regierungsbezirk Gumbinnen ostliches Ostpreussen FarbenDie gelb markierten Landkreise gehorten ursprunglich zu Westpreussen und kamen erst 1920 als Reste dieser damals verlorenen Provinz zu Ostpreussen Sie gehorten also nur 1920 45 zu Ostpreussen Die grun markierten Landkreise waren dagegen ursprunglich ostpreussisch wurden 1920 jedoch von Deutschland abgetrennt und bildeten das offiziell vom Volkerbund in der Praxis jedoch von Frankreich kontrollierte Memelland das 1923 von Litauen besetzt wurde und erst Anfang 1939 nach einem deutschen Ultimatum an Deutschland zuruckgegeben wurde Sie gehorten demnach 1920 1939 nicht zu Ostpreussen Landkreis kreisfreie Stadt RB Sitz Wichtige Orte von bis Bemerkungen BilderAllenstein Stadt A Allenstein 1910 1945 Die ermlandische Stadt an der Alle ist die grosste im sudlichen Ostpreussen Wie viele Stadte der Region ging sie aus einer Burg des Deutschen Ordens hervor Sie war 1910 kreisfrei und gehorte bis dahin im Kreis Allenstein Ab 1905 war sie Verwaltungssitz des neuen Regierungsbezirks Allenstein Bei der Volksabstimmung 1920 stimmten 98 der stadtischen Bevolkerung fur Deutschland Allenstein Olsztyn ist heute Hauptstadt der polnischen Provinz Woiwodschaft Ermland Masuren nbsp Allenstein K A Allenstein Wartenburg 1818 1945 Der Kreis Allenstein lag im Ermland im Sudwesten Ostpreussens 1905 wurde er dem neugebildeten Regierungsbezirk Allenstein zugeordnet Die Stadt Allenstein wurde 1910 kreisfrei Durch das Kreisgebiet verliefen die Bahnlinien Danzig Lyck und Thorn Tilsit In etwas grosserem Umfang besteht heute der polnische Landkreis Allenstein Powiat Olsztynski nbsp Angerapp siehe DarkehmenAngerburg G Angerburg 1818 1945 Dieser Kreis lag im nordlichen Masuren in der Mitte der Provinz an der Angerapp und dem Mauersee 1914 kam es im Kreisgebiet zu schweren Kampfhandlungen Die Patenschaft fur den ehemaligen Kreis Angerburg ubernahm nach dem Krieg der Landkreis Rotenburg Wumme Der polnische Angerburger Kreis Powiat Wegorzewski umfasst ein ahnliches aber nicht dasselbe Gebiet wie der ehemalige deutsche Landkreis nbsp Bartenstein Friedland K Bartenstein Domnau Friedland Schippenbeil 1818 1945 Der Kreis hiess bis 1927 Kreis Friedland Die Kreisverwaltung befand sich anfangs in der Stadt Friedland ab 1845 in Domnau und ab 1902 in Bartenstein Nach 1945 wurde das Kreisgebiet zwischen der Sowjetunion und Polen geteilt nbsp Braunsberg K Braunsberg Frauenburg Mehlsack Wormditt 1818 1945 Der Kreis lag im Ermland am Frischen Haff zwischen Konigsberg und Elbing Heute gibt es in anderen Grenzen einen polnischen Powiat Braniewski Braunsberger Landkreis nbsp Darkehmen Angerapp G Darkehmen Angerapp 1818 1945 Der Kreis lag im Osten der Provinz etwas sudlich von Insterburg und Gumbinnen Kreis und Kreisstadt wurden 1938 in Angerapp umbenannt Auch in der heute russischen Region gibt es einen Kreis Darkehmen den Rajon Osjorsk nbsp Ebenrode siehe StalluponenElbing Stadt W Elbing 1920 1945 Gehorte zur Provinz Westpreussen Regierungsbezirk Danzig 1874 kreisfrei bis dahin im Kreis Elbing 1920 der Provinz Ostpreussen und dem Regierungsbezirk Westpreussen zugeteilt nbsp Elbing W Elbing Tolkemit 1920 1945 Dieser am Frischen Haff gelegene Kreis gehorte zur Provinz Westpreussen Regierungsbezirk Danzig und kam 1920 durch Abtrennung des grossten Teils Westpreussens an Polen um etwa 25 verkleinert zur Provinz Ostpreussen und dem Regierungsbezirk Westpreussen Auch heute gibt es in Polen einen Powiat Elblaski nbsp Elchniederung siehe NiederungFischhausen K Fischhausen Pillau Cranz Rauschen Palmnicken 1818 1939 Der Kreis umfasste die bekanntesten ostpreussischen Seebader an der Bernsteinkuste und den wichtigen Marinehafen Pillau 1939 mit dem ostlichen Nachbarkreis zum Landkreis Samland vereinigt nbsp Friedland siehe BartensteinGerdauen K Gerdauen Nordenburg 1818 1945 Der dunnbesiedelte Kreis lag im Zentrum Ostpreussens am Fluss Alle Gerdauen wurde im Ersten Weltkrieg stark zerstort Das Gebiet gehort heute zum russischen Landkreis Rajon Prawdinsk Friedland im Grenzgebiet zum polnischen Teil Ostpreussens nbsp Goldap G Goldap Mehlkehmen Rominten Szittkehmen 1818 1945 Der Landkreis lag ganz im Osten der Provinz an der Grenze zu Russland nach dem Ersten Weltkrieg zu Polen Zum Kreisgebiet gehorte die Rominter Heide ein bekanntes Jagdrevier der preussischen Konige Die Region ist heute zwischen Polen und Russland geteilt nbsp Gumbinnen G Gumbinnen Judtschen 1818 1945 Gumbinnen im Nordosten Ostpreussens war Verwaltungssitz fur den Regierungsbezirk Gumbinnen also den Ostteil der Provinz Durch Kreis und Stadt verliefen die Preussische Ostbahn und die Reichsstrasse 1 von Konigsberg zur Reichsgrenze in Eydtkuhnen nbsp Heiligenbeil K Heiligenbeil Zinten 1818 1945 Der Kreis lag im westlichen Ostpreussen am Frischen Haff zwischen Elbing und Konigsberg und besass durch die dortigen Hafen die Preussische Ostbahn und die Autobahn grosse verkehrliche Bedeutung 1939 hatte der Kreis 53 207 Einwohner Durch die Kampfhandlungen und sowjetische Kriegsverbrechen kamen 1945 ungefahr 20 der Kreisbevolkerung ums Leben Das Gebiet gehort heute zum russischen Landkreis Bagrationowsk Preussisch Eylau und zum polnischen Landkreis Powiat Braniewski Braunsberg nbsp Heilsberg K Heilsberg Guttstadt 1818 1945 Der Kreis lag im Ermland im westlichen Ostpreussen ungefahr auf halbem Weg zwischen Konigsberg und Allenstein Heilsberg ist auch heute wieder Sitz eines polnischen Landkreises des Powiat Lidzbarski nbsp Heydekrug G Heydekrug Russ 1818 1945 Heydekrug war der zweitnordlichste Landkreis Deutschlands und reichte von der Grenze zu Litauen bis ans Kurische Haff Das Mundungsarme der Memel erreichten hier das Haff Die Region war das Siedlungsgebiet des altpreussischen Stamms der Schalauer Sie gehort heute grosstenteils zum litauischen Landkreis Silute Heydekrug der Sudteil liegt im russischen Rajon Slawsk Heinrichswalde nbsp Insterburg Stadt G Insterburg 1902 1945 Wahrend das nahe Gumbinnen als Regierungssitz das administrative Zentrum des ostlichen Ostpreussens war war Insterburg seine grosste Stadt und sein Wirtschafts und Verkehrsmittelpunkt 1902 wurde die Stadt kreisfrei bis dahin gehorte sie zum Kreis Insterburg Heute tragt sie den Namen des Generals Tschernjachowski einem der Verantwortlichen fur die Kriegsverbrechen an der ostpreussischen Zivilbevolkerung nbsp Insterburg G Insterburg Norkitten 1818 1945 Die Stadt Insterburg wurde 1902 kreisfrei und verliess den Kreis Durch das Kreisgebiet verliefen die Hauptverkehrsachsen von Konigsberg nach Russland die Preussische Ostbahn und die 1835 eroffnete Chaussee die ab 1932 den Namen Reichsstrasse 1 trug In Norkitten lagen die anhalt dessauischen Guter Leopolds I des Alten Dessauers Die Flusse Angerapp und Inster vereinigen sich hier zum Pregel dem langsten Fluss des zentralen Ostpreussen nbsp Johannisburg G Johannisburg Arys Bialla Gehlenburg 1818 1945 Der Kreis lag in Masuren im sudostlichen Ostpreussen in einem der entlegensten Winkel des Deutschen Reichs In veranderten Grenzen besteht heute der polnische Powiat Piski Johannisburger Landkreis nbsp Konigsberg Stadt K Konigsberg 1818 1945 Die ostpreussische Hauptstadt Konigsberg gehorte nie einem Kreis an Die Stadt war bevor Berlin diese Rolle ubernahm preussische Hauptstadt Sie gehorte sie zu den grossten deutschsprachigen Stadten und war bis ins 19 Jh grosser als etwa Frankfurt Munchen oder Koln nbsp Konigsberg K Konigsberg 1818 1939 1905 und 1927 29 verlor der Landkreis zahlreiche Orte durch Eingemeindung an die Stadt Konigsberg 1939 wurden weitere Gemeinden an Konigsberg abgegeben und der verbleibende Teil des Landkreises mit dem westlich benachbarten Landkreis Fischhausen zum neuen Landkreis Samland zusammengeschlossen nbsp Kreuzburg siehe Preussisch EylauLabiau K Labiau 1818 1945 Der Kreis lag nordostlich von Konigsberg am Kurischen Haff und wurde von der Deime durchflossen Zu seinem Territorium gehorte das Moorgebiet Grosses Moosbruch In Russland besteht heute ebenfalls ein Kreis Labiau der Rajon Polessk nbsp Lotzen G A Lotzen Rhein 1818 1945 Der Kreis lag im Sudosten der Provinz im Gebiet der Masurischen Seenplatte Der Lowentinsee gehorte zum Kreisgebiet 1905 kam der Kreis zum neuen Regierungsbezirk Allenstein Der heutige Powiat Gizycki Lotzener Kreis umfasst ein ahnliches Gebiet wie der ehemalige ostpreussische Landkreis nbsp Lyck G A Lyck Prostken Pissanitzen Ebenfelde Kallinowen Dreimuhlen 1818 1945 Dieses Gebiet lag in Masuren im aussersten Sudosten der Provinz an der Grenze zu Polen Hier verkehrten die Ostpreussische Sudbahn und die Lycker Kleinbahnen Der Kreis war Schauplatz einiger Romane des 1926 in Lyck geborenen Schriftstellers Siegfried Lenz nbsp Marienburg W Marienburg 1920 1945 Der ursprunglich westpreussische Kreis lag beiderseits der Nogat zwischen Danzig und Elbing Durch die deutschen Gebietsverluste gemass dem Versailler Vertrag wurde der Kreis geteilt die Gebiete westlich des Flusses kamen an die Freie Stadt Danzig die deutsch bleibenden ostlichen an die Provinz Ostpreussen Heute gibt es einen polnischen Powiat Malborski Marienburger Kreis beiderseits der Nogat nbsp Marienwerder W Marienwerder Garnsee 1920 1945 Bereits bei der Einteilung Ostpreussens in zehn Kreise unter Friedrich II 1752 wurde ein Kreis Marienwerder geschaffen der ab 1773 zu Westpreussen gehorte Der Landkreis im modernen Sinne entstand bei der Reform 1818 und kam 1920 nach Verlust des grossten Teils Westpreussens nach einer Volksabstimmung zur Provinz Ostpreussen nbsp Memel Stadt K G Memel 1918 1945 Die Hafenstadt Memel war die nordlichste im Deutschen Reich Sie liegt am Memeler Tief der einzigen Verbindung des Kurischen Haffs mit der Ostsee von der sie sonst durch die Kurische Nehrung getrennt ist Auch der gleichnamige Memel erreicht hier schliesslich das Meer 1920 39 war Memel die Hauptstadt des von Deutschland abgetrennten und 1923 von Litauen besetzten Memellands nbsp Memel K G Memel Nidden Schwarzort Prokuls 1818 1945 Memel war der nordlichste deutsche Landkreis Das Kreisgebiet bestand aus einem Stuck Festland am nordlichen Ende des Kurischen Haffs sowie aus dem nordlichsten Stuck der Kurischen Nehrung der langen schmalen Landzunge die Haff und Ostsee voneinander trennt In Litauen gibt es heute wieder einen Landkreis Klaipeda Memel mit veranderten Aussengrenzen nbsp Mohrungen K Mohrungen Saalfeld Liebstadt 1752 1945 Bereits ab 1752 gab es im Sudwesten Ostpreussens einen Kreis Mohrungen Durch die Reformen 1818 entstand ein neuer kleinerer Kreis dieses Namens Sein Gebiet lag ungefahr in der Mitte zwischen Elbing und Allenstein Der Ostteil des ehemaligen Landkreises gehort heute zum Powiat Ostrodzki der Westen zum Powiat Ilawski nbsp Neidenburg K A Neidenburg Soldau Illowo Kreis Neidenburg Heinrichsdorf 1752 1945 Auch einen Kreis Neidenburg gab es im Oberland bereits seit 1752 Bei der Reform 1818 wurde der Kreis Ortelsburg abgetrennt Trotz eines eindeutigen Ergebnisses der Volksabstimmung wurde der westliche Kreisteil um Soldau 1920 abgetrennt und an Polen gegeben was nach Kriegsausbruch und Besetzung 1939 ruckgangig gemacht wurde Die Region gehort heute zu den polnischen Landkreisen Powiat Nidzicki Neidenburg und Powiat Dzialdowski Soldau nbsp Niederung Elchniederung G Heinrichswalde Kaukehmen Kuckerneese 1818 1945 Im Norden der Provinz am Kurischen Haff und beiderseits des Gilgestrom eines Mundungsarms der Memel lag der Kreis Niederung Den grossten Teil des Gebiets nahm die Elchniederung ein nach der der Kreis 1938 auch benannt wurde Der Kreis besass eine eigene Kleinbahn die Elchniederungsbahn nbsp Oletzko siehe TreuburgOrtelsburg K A Ortelsburg Passenheim Willenberg 1818 1945 Im masurischen Kreis Ortelsburg stellten die Masuren und Polen die Bevolkerungsmehrheit entschieden sich bei der Volksabstimmung 1920 aber fast einstimmig fur Deutschland und gegen Polen Das Kreisgebiet im altpreussischen Gau Galinden entspricht etwa dem heutigen polnischen Landkreis Powiat Szczycienski nbsp Osterode K A Osterode Gilgenburg Hohenstein Liebemuhl 1818 1945 Durch diesen Kreis im Sudwesten Ostpreussens verliefen die Passarge die Drewenz und der Oberlandische Kanal Die Kernsdorfer Hohe war die hochste Erhebung Ostpreussens Im Kreisgebiet fand 1914 die Schlacht bei Tannenberg statt Nach Abtrennung Westpreussens von Deutschland wurde der Kreis zur Grenzregion und musste selbst einige Gemeinden an Polen abtreten nbsp Pillkallen G Pillkallen Schlossberg Schirwindt Lasdehnen Haselberg 1818 1945 Dieser Landkreis lag im aussersten Nordosten der Provinz und damit auch ganz Deutschlands Im Kreis verkehrte die Pillkaller Kleinbahn 1914 und 1945 wurde die Region durch russische Truppen zerstort Der heutige russische Landkreis Rajon Krasnosnamensk hat seinen Sitz in Lasdehnen nbsp Pogegen G Pogegen Schmalleningken Ubermemel 1920 1939 Der Kreis entstand im soeben von Deutschland abgetrennten Memelland aus den nordlich der Memel liegenden Resten der Kreise Ragnit Tilsit und Niederung sowie dem Tilsiter Stadtteil Ubermemel Im Marz 1939 wieder deutsch geworden wurde der Kreis im Oktober grosstenteils mit Tilsit Ragnit zusammengeschlossen Im Kreisgebiet verkehrte die Kleinbahn Pogegen Schmalleningken nbsp Preussisch Eylau Kreuzburg K Preussisch Eylau Kreuzburg Landsberg 1818 1945 Der Kreis Preussisch Eylau leg etwas sudlich von Konigsberg Im ersten Jahr seines Bestehens hiess er Kreis Kreuzburg auch das Landratsamt befand sich zunachst in Kreuzburg Durch den Kreis verlief die Ostpreussische Sudbahn Der heutige russische Kreis Rajon Bagrationowsk liegt unmittelbar an der Grenze zum polnischen Sud Ostpreussen Preussisch Eylau ist heute eine Grenzubergangsstelle nbsp Preussisch Holland K Preussisch Holland Muhlhausen 1818 1945 Im Oberland nahe der westpreussischen Stadt Elbing lag der Kreis Preussisch Holland Die Preussische Ostbahn und der Oberlandische Kanal sowie die Flusse Passarge Weeske und Sorge fuhrten durchs Kreisgebiet das heute zum polnischen Powiat Elblaski Elbinger Landkreis gehort nbsp Ragnit G Ragnit 1818 1922 1920 verlor der Landkreis durch die Abtretung des Memellands an Litauen einen Teil seines Gebiets 1922 wurde er deshalb mit dem ebenfalls verkleinerten Kreis Tilsit zum Kreis Tilsit Ragnit zusammengeschlossen nbsp Rastenburg K Rastenburg Barten Drengfurth Korschen 1818 1945 Im alten preussischen Gau Barten in der Mitte Ostpreussens lag der Kreis Rastenburg In der Gemeinde Korschen kreuzten sich zwei wichtige Eisenbahnlinien Im Kreisgebiet entstand 1940 Hitlers Hauptquartier Wolfsschanze von wo aus der Angriff auf die Sowjetunion gesteuert wurde Der Grossteil des ehemaligen Kreisgebiets gehort heute zum polnischen Powiat Ketrzynski an der russischen Grenze nbsp Rosenberg W Rosenberg Deutsch Eylau Riesenburg Freystadt Bischofswerder 1818 1945 Im Osten Westpreussens in der Landschaft Pomesanien lag der Kreis Rosenberg Er kam als deutsch gebliebener Rest des nun polnischen Westpreussen 1920 nach einer Volksabstimmung zu Ostpreussen In der grossten Stadt des Kreises Deutsch Eylau kreuzten sich die Bahnlinien Thorn Allenstein und Danzig Soldau Das Gebiet gehort heute zum polnischen Landkreis Powiat Ilawski Deutsch Eylau nbsp Rossel K A Bischofsburg Rossel Seeburg Bischofstein 1818 1945 Der Kreis lag im Zentrum Ostpreussens Bischofsburg war ab 1862 Kreisstadt Das Kreisgebiet gehort heute zu den polnischen Kreisen Powiat Bartoszycki Bartenstein Powiat Ketrzynski Rastenburg und Powiat Olsztynski Allenstein nbsp Samland K Fischhausen 1939 1945Schlossberg siehe PillkallenSensburg G A Sensburg 1818 1945Stalluponen Ebenrode G Stalluponen Eydtkuhnen 1818 1945Stuhm W Stuhm 1818 1945Tilsit Stadt G Tilsit 1896 1945 Seit 1896 kreisfrei bis dahin im Kreis Tilsit Tilsit war die grosste Stadt im nordlichen Ostpreussen und beruhmt fur Holzindustrie und Kaseproduktion Durch die Abtrennung des Memellands 1920 wurde die Stadt geteilt 1939 wiedervereint bildet heute die Memel wiederum eine Staatsgrenze nun zwischen Russland und Litauen nbsp Tilsit G Tilsit 1818 1922 Die Stadt Tilsit trat 1896 aus dem Kreis aus 1920 verlor der Landkreis durch die Abtretung des Memellands an Litauen den grossten Teil seines Gebiets 1922 wurde er deshalb mit dem ebenfalls verkleinerten Kreis Ragnit zum Kreis Tilsit Ragnit zusammengeschlossen nbsp Tilsit Ragnit G Tilsit Ragnit 1922 1945 Aus dem Zusammenschluss der nach Abtrennung des Memellands deutsch gebliebenen Teile der Kreise Tilsit und Ragnit entstand 1922 dieser Landkreis Er umfasste die sudlich der zum Grenzfluss gewordenen Memel gelegenen Gebiete Nach der Ruckgabe des Memellands an Deutschland 1939 wurde auch der dort geschaffene Kreis Pogegen grosstenteils an Tilsit Ragnit angeschlossen nbsp Treuburg Oletzko G Treuburg Oletzko Marggrabowa Schwentainen Altenkirchen Kowahlen Reimannswalde 1818 1945 Dieser Landkreis lag an der Ostgrenze Ostpreussens und Masurens abseits grosser Verkehrswege in einem der fernsten Winkel des Deutschen Reichs Den Namen verdanken Stadt und Kreis der Volksabstimmung 1920 bei der 28 625 Bewohner fur Deutschland und nur zwei fur Polen stimmten Der heutige polnische Landkreis Powiat Olecki entspricht weitgehend dem fruheren deutschen nbsp Wehlau K Wehlau Tapiau 1818 1945 Etwas ostlich von Konigsberg an der Bahnlinie und der Reichsstrasse 1 nach Insterburg und zum Grenzubergang Eydtkuhnen an der Mundung der Alle in den Pregel lag der Landkreis Wehlau Der heutige russische Landkreis Rajon Gwardeisk hat seinen Sitz nicht mehr im 1945 vollig zerstorten Wehlau sondern in Tapiau nbsp Zinten siehe HeiligenbeilUmbenennungen von Kreisen BearbeitenViele Ortsnamen im nordlichen Ostpreussen sind baltischen Ursprungs prussisch oder litauisch viele Ortsnamen im Suden der Provinz slawischen Ursprungs masurisch kaschubisch ermlandisch oder polnisch In der NS Zeit wurden viele dieser jahrhundertealten Ortsnamen durch deutsche Bezeichnungen ersetzt Zum Teil waren diese deutschen Namen korrekte Ubersetzungen oft aber auch wie auch nach 1945 bei vielen der polnischen und fast allen russischen Ortsnamen freie Erfindungen Diese Umbenennungen betrafen auch einige Landkreise Diese Liste stellt die traditionellen Bezeichnungen also den Stand von 1933 dar also z B Darkehmen statt Angerapp der kurzlebige Name der NS Zeit ist dahinter in Klammern angegeben Die vereinzelten Umbenennungen wahrend der Monarchie und der Republik z B Oletzko Treuburg 1928 sind jedoch berucksichtigt In der Zeit von 1818 bis 1945 gab es folgende Umbenennungen von Landkreisen Alter Name Umbenennung Neuer Name AnlassKreuzburg 1819 Preussisch Eylau Verlegung der KreisverwaltungZinten 1819 Heiligenbeil Verlegung der KreisverwaltungFriedland 1927 Bartenstein Verlegung der KreisverwaltungOletzko 1933 Treuburg Die Stadt Treuburg erhielt ihren neuen Namen bereits 1928 Darkehmen 1938 Angerapp Darkehmen ist ein Name baltischen Ursprungs Niederung 1938 ElchniederungPillkallen 1938 Schlossberg Ostpr Pillkallen ist ein Name baltischen Ursprungs Stalluponen 1938 Ebenrode Stalluponen ist ein Name baltischen Ursprungs In Preussen waren Landkreise nur solche Verwaltungseinheiten die von einer ihnen selbst nicht angehorenden kreisfreien Stadt gleichen Namens aus verwaltet wurden alle anderen Einheiten hiessen Kreis Regierungsbezirke BearbeitenDie ostpreussischen Kreise gehorten zu insgesamt vier Regierungsbezirken Ab 1808 war die spatere Provinz in zwei Regierungsbezirke eingeteilt den Regierungsbezirk Ostpreussen zu Konigsberg und den Regierungsbezirk Litthauen zu Gumbinnen die spater nur noch nach dem Verwaltungssitz bezeichnet wurden Die Regierungsbezirke bestanden im Prinzip schon seit 1723 unter der Bezeichnung Kriegs und Domanenkammern Dabei umfasste der Konigsberger Bezirk den Westen der Provinz Gumbinnen den Osten 1905 erhielt der Suden der Provinz eine eigene Mittelbehorde den Regierungsbezirk Allenstein Diesem wurden sechs Kreise aus dem Konigsberger und vier aus dem Gumbinner Bezirk zugeteilt 1920 wurden funf bisher westpreussische Landkreise das Abstimmungsgebiet Marienwerder sowie Stadt und Kreis Elbing an Ostpreussen angegliedert Sie bildeten hier einen neuen Regierungsbezirk Westpreussen mit Sitz in Marienwerder Diese Stadt war bis dahin Verwaltungssitz des westpreussischen Regierungsbezirks Marienwerder Kreisfreie Stadte BearbeitenIn Ostpreussen gab es neben den Landkreisen insgesamt sechs kreisfreie Stadte Stadtkreise Die Hauptstadt Konigsberg gehorte nie einem Kreis an die Stadte Tilsit Insterburg Allenstein und Memel traten 1896 1902 1910 und 1918 aus ihren Landkreisen aus Die westpreussische Stadt Elbing war seit 1874 kreisfrei und kam 1920 zu Ostpreussen Stadt kreisfrei ehem Landkreis Einwohner Allenstein 1910 Kreis Allenstein 43 000Elbing 1874 Kreis Elbing 76 000Insterburg 1902 Kreis Insterburg 49 000Konigsberg 1818 370 000Memel 1918 Kreis Memel 50 000Tilsit 1896 Kreis Tilsit 57 000 alle Einwohnerzahlen von 1939 Ausdehnung Ostpreussens wahrend der Besetzung Polens 1939 1945 BearbeitenWahrend der Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der polnischen Kernregion Masowien die ausser einem kurzen Intermezzo wahrend der napoleonischen Kriege nie zu Preussen oder Deutschland gehort hatten annektiert und formal an die Provinz Ostpreussen angeschlossen Da es sich hierbei aber nicht um historisches ostpreussisches oder auch nur deutsches Gebiet handelte werden die kurzlebigen Landkreise dieser besetzten Gebiete hier nicht aufgefuhrt Das fragliche Gebiet hatte bei etwa 900 000 Einwohnern nur 15 000 deutschstammige Bewohner Naheres zu diesem Sud Ostpreussen findet sich in den Artikeln Regierungsbezirk Zichenau und Landkreis Sudauen Siehe auch BearbeitenListe der Stadte in Ostpreussen Kreisreformen in Preussen Liste der Landkreise PreussensEinzelnachweise Bearbeiten Max Toeppen Historisch comparative Geographie von Preussen Nach den Quellen Namentlich auch Archivalischen dargestellt Justus Perthes Gotha 1858 S 260 google de PDF Toeppen S 319 f Digitalisat Denkmaler der Preussischen Staatsverwaltung im 18 Jahrhundert Akten von Anfang August 1750 bis Ende 1753 In Konigliche Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Band 9 Paul Parey Berlin 1907 Einrichtung von Landrathsamtern in Ostpreussen 1752 S 426 Digitalisat Toeppen S 322 f Digitalisat Toeppen S 343 ff Digitalisat Walther Hubatsch Hrsg Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Johann Gottfried Herder Institut Marburg Lahn Reihe A Preussen Band 1 Ost und Westpreussen bearbeitet von Dieter Stuttgen 1975 ISBN 3 87969 108 8Stadtkreise und Landkreise in Ostpreussen Stadtkreise Allenstein Elbing Insterburg Konigsberg i Pr Memel TilsitLandkreise Allenstein Angerapp Darkehmen Angerburg Bartenstein Friedland Braunsberg Darkehmen Angerapp Ebenrode Stalluponen Elchniederung Niederung Fischhausen Friedland Bartenstein Gerdauen Goldap Gumbinnen Heiligenbeil Heilsberg Heydekrug Insterburg Johannisburg Konigsberg Labiau Lotzen Lyck Memel Mohrungen Neidenburg Niederung Elchniederung Oletzko Treuburg Ortelsburg Osterode Pillkallen Schlossberg Ostpr Preussisch Eylau Preussisch Holland Ragnit Rastenburg Rossel Samland Schlossberg Ostpr Pillkallen Sensburg Stalluponen Ebenrode Tilsit Tilsit Ragnit Treuburg Oletzko Wehlau 1922 1939 angegliederte Kreise Elbing Marienburg Marienwerder Rosenberg Stuhm 1939 1945 angegliederte Landkreise Mackeim Mielau Ostenburg Plohnen Pogegen Praschnitz Scharfenwiese Schrottersburg Sichelberg Sudauen Zichenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Landkreise in Ostpreussen amp oldid 227403971