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Pagegiai deutsch Pogegen 1943 1945 Ordenswalde ist die Kernstadt der Gemeinde Pagegiai im Bezirk Taurage Litauen sowie Sitz des Amtsbezirks Seniunija Pagegiai Pagegiai PogegenWappen Wappen Flagge FlaggeStaat Litauen LitauenBezirk TaurageGemeinde PagegiaiKoordinaten 55 8 N 21 54 O 55 136111111111 21 905555555556 Koordinaten 55 8 N 21 54 OGemeindeflache 537 km Einwohner Ort 4 283 1 2016 Einw Gemeinde 10 122Bevolkerungsdichte 0 Einwohner je km Zeitzone EET UTC 2 Postleitzahl 99032 Status Gemeinde Amt und deren Kernstadt Website www pagegiai ltPagegiai Pogegen Litauen Pagegiai PogegenKatholische Heiligkreuz Kirche 1996 errichtet Turm des abgerissenen Vorgangerbaus von 1929 1930Evangelisch Lutherische Kirche erbaut 1933 Turm von 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Partnerstadt 4 Personen 5 Amtsbezirk Pagegiai 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt am Nordufer des Flusses Memel der hier die Grenze zwischen Litauen und der russischen Oblast Kaliningrad bildet Am gegenuberliegenden Ufer befindet sich die Stadt Sowjetsk die ehemals preussische Stadt Tilsit Zwischen beiden Stadten besteht eine Strassenverbindung die weiter bis zum lettischen Riga fuhrt Durch Pagegiai laufen auch die Bahnlinien Sowjetsk Riga und Pagegiai Klaipeda Memel Geschichte BearbeitenDie erste gesicherte Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1307 2 Der Name bedeutet Am Fluss Gege Jage gelegen pr pa an gegis Hain Erlenwald Heuwiesen Acker Es war die Zeit als der Deutsche Orden im Zuge der Christianisierung der Prussen seinen nordostlichsten Vorstoss abgeschlossen hatte Da deutsche Bauern wenig Interesse an der Besiedlung der Wildnis nordlich der Memel hatten zogen vorwiegend litauische Fluchtlinge dorthin die in ihrer noch heidnischen Heimat ihren Glauben nicht ausuben konnten Wegen der grosstenteils unzuganglichen Landschaft war die Grenze zwischen dem Ordensstaat und Litauen lange Zeit unbestimmt sie wurde erst 1398 vertraglich festgelegt Danach wurde das Dorf Pagegiai oder Pogegen durch die Ordens Komturei Ragnit verwaltet Unter dem Einfluss der Ragniter Schalauerburg strahlte das Deutschtum weiter nach Norden aus so dass sich die ehemals litauischen Einwanderer mehr und mehr assimilierten und vielfach die deutsche Sprache als Zweitsprache annahmen Um etwa 1785 hatte das Dorf 39 Feuerstellen Haushaltungen 3 und es war dem Amtsbezirk Baublen zugeordnet zu dem zwei Vorwerke und 70 Dorfer gehorten die 881 Feuerstellen enthielten 4 Die Einwohner Pogegens lebten hauptsachlich von der Landwirtschaft und der Fischerei auf der Memel Sie teilten bis ins 18 Jahrhundert hinein das Schicksal des Memellandes das immer wieder durch Einfalle von Litauern Russen und Schweden sowie unter Pest und Cholera litt Erst Mitte des 19 Jahrhunderts besserten sich die Verhaltnisse Die Nahe zum aufstrebenden Ragnit das seine Handelsbeziehungen nach Norden ausdehnen wollte verhalf Pogegen zum Anschluss an die neu geschaffenen modernen Verkehrswege wie die Chaussee in Richtung Riga und die am 15 Oktober 1875 fertiggestellte Bahnlinie Memel Tilsit Insterburg Am 12 August 1902 wurde die Kleinbahnstrecke Pogegen Schmalleningken eroffnet mit der auch die ostlich gelegene Region verkehrsmassig erschlossen wurde Mit 684 Einwohnern die sowohl 1885 als auch 1910 ermittelt wurden blieb Pogegen jedoch noch ein relativ unbedeutender Ort in dem es lediglich einige wenige Geschafte und Handwerksbetriebe sowie ein Gasthaus zwei Restaurants eine Kaserei einen Bierverlag und eine Viehhandels Gesellschaft gab Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde der Ort im Herbst 1914 zeitweise von russischen Truppen erobert Nach Kriegsende wurden die Gebiete nordlich der Memel vorbehaltlich einer spateren staatlichen Zuordnung 1919 im Versailler Vertrag von Preussen abgetrennt Das nun so genannte Memelland wurde am 15 Februar 1920 unter franzosische Militarverwaltung gestellt und in neue Verwaltungsbereiche aufgeteilt Wegen seiner verkehrsmassig gunstigen Lage wurde Pogegen als Sitz der Verwaltung des neu geschaffenen gleichnamigen Kreises bestimmt Da der Ort bisher hauptsachlich nur aus einer Ansammlung bauerlicher Gehofte bestand war der erste von den Franzosen eingesetzte Landrat der deutsche Regierungsassessor Graf Hardenberg gezwungen eine vollig neue Infrastruktur aufzubauen Dazu gehorte auch die Eingemeindung des Nachbardorfes Benningkeiten Am 10 Januar 1923 am Tag vor der franzosischen Ruhrbesetzung besetzten litauische Soldaten als Freischarler getarnt unter Bruch des Versailler Vertrages das Memelland Der Volkerbund sah sich gezwungen der Einverleibung des Memellandes in den litauischen Staat zuzustimmen erreichte jedoch ein Autonomiestatut unter seiner Aufsicht Durch den Zuzug von Personal fur die Kreisverwaltung entwickelte sich Pogegen rasch Es entstanden zahlreiche neue Handwerksbetriebe in Bahnhofsnahe entstand ein Geschaftsviertel eine landwirtschaftliche Realschule und ein litauisches Progymnasium wurden eroffnet Fur die Energieversorgung wurde ein eigenes Elektrizitatswerk errichtet 1925 hatte sich die Zahl der Einwohner um mehr als das Doppelte auf 1404 erhoht Zu diesem Zeitpunkt hatte die grosse Landgemeinde noch keine eigene Kirche sie gehorte nach wie vor zum Kirchspiel Tilsit Land Da die Tilsiter Kirche wegen der Grenzziehung immer schwieriger zu erreichen war wurde 1933 in Pogegen eine kleine Kirche errichtet der 1938 ein Turm angefugt wurde Litauen unter dem 1926 an die Macht gekommenen autoritar regierenden Regierungschef Antanas Smetona musste auf deutschen Druck das Memelland am 22 Marz 1939 an Deutschland zuruckgeben Durch eine Neuordnung der Landkreise verlor Pogegen am 1 Oktober 1939 seinen Status als Kreisort und wurde mit 2 761 Einwohnern in den Landkreis Tilsit Ragnit eingegliedert Wahrend des Zweiten Weltkrieges unterhielt die deutsche Wehrmacht in Pogegen ein Kriegsgefangenenlager fur Offiziere Am 23 Marz 1943 wurden der Gemeinde Pogegen unter Umbenennung ihres Namens in Ordenswalde die Stadtrechte verliehen 5 In der letzten Phase des Krieges wurde Pogegen das zuvor schon bei Ruckzugsgefechten der deutschen Wehrmacht Zerstorungen erlitten hatte am 20 Oktober 1944 von der sowjetischen Roten Armee erobert 1947 wurden das ehemals deutsche Gebiet nordlich der Memel in die sowjetischen Unionsrepublik Litauen eingegliedert Pogegen erhielt den litauischen Ortsnamen Pagegiai und wurde wieder Kreisstadt nachdem es aus dem Landkreis Silute ausgegliedert worden war 1959 hatte der Ort 3 436 Einwohner Partnerstadt BearbeitenDeutschland nbsp Bad Iburg seit 1993Personen BearbeitenMindaugas Stakvilevicius 1931 litauischer Politiker Mitglied des SeimasAmtsbezirk Pagegiai Bearbeiten nbsp Die Lage des Amtsbezirks Pagegiai im Zentrum der Gemeinde PagegiaiSeit 1995 besteht die Pagegiu seniunija die bis 1999 zur Rajongemeinde Silute gehorte und seither der Gemeinde Pagegiai zugeordnet ist Im Amtsbezirk sind 24 Dorfer und die beiden Stadte Pagegiai und Panemune mit insgesamt 4 998 Einwohnern auf einer Flache von 140 5 km zusammengeschlossen Stand 2001 Im Jahr 2001 war der Amtsbezirk Natkiskiai aus dem Amtsbezirk Pagegiai ausgegliedert worden Der Amtsbezirk ist seit 2009 in die funf Unterbezirke lit Seniunaitija Kentriu seniunaitija Pagegiu kaimiskoji seniunaitija Pagegiu miesto seniunaitija Panemunes seniunaitija und Piktupenu seniunaitija eingeteilt Zum Amtsbezirk gehoren Ortsname deutscher Name Unterbezirk Ortsname deutscher Name UnterbezirkBajenai Bojehnen Pagegiai Land Mikytai Miekiten PiktupenaiBenininkai Bennigkeiten Pagegiai Land Pagegiai Dorf zu Pogegen Pagegiai LandBirstoniskiai Birstonischken Piktupenai Pagegiai Stadt Pogegen Pagegiai StadtBubliske Baubeln Pagegiai Land Panemune Ubermemel PanemuneEisraviskiai Eistrawischken Pagegiai Land Pavilkiai Powilken Pagegiai LandEndriskiai Heinrichsthal Piktupenai Piktupenai Piktuponen PiktupenaiGeniai Kullmen Jennen Piktupenai Plausvariai Plauschwarren Pagegiai LandGrigolaiciai Grigoleiten Pagegiai Land Strepeikiai Sterpeiken PiktupenaiGudai Gudden Pagegiai Land Sudenai Schudienen Pagegiai LandJonikaiciai Jonikaten Pagegiai Land Uzbaliai Uszballen PiktupenaiKentriai Kullmen Szarden Kentriai Velaiciai Uszkullmen KentriaiKulmenai Kullmen Kulken Kentriai Vidgiriai Wittgirren PiktupenaiMantvilaiciai Mantwillaten Pagegiai Land Vydutaiciai Kullmen Wiedutaten PiktupenaiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pagegiai Municipality Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien wiki de genealogy net PogegenLiteratur BearbeitenPogegen Landkreis Tilsit Ostpreussen in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung Pogegen meyersgaz org Fritz Brix Tilsit Ragnit Stadt und Landkreis Ein ostpreussisches Heimatbuch Ostdeutsche Beitrage Aus dem Gottinger Arbeitskreis 50 Wurzburg 1971 DNB 458346888 Heinrich A Kurschat Das Buch vom Memelland Oldenburg Oldb 1968 DNB 457326395 Ernst A Plieg Das Memelland 1920 1939 Wurzburg 1962 DNB 364474653 Einzelnachweise Bearbeiten Liudnas pasienio savivaldybes likimas Alfa lt Archivierte Kopie Memento des Originals vom 12 November 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lietuvos istorija net Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil I Topographie von Ost Preussen Konigsberg und Leipzig 1789 Anhang Volstandige Topographie vom Ost Preussischen Cammer Departement S 123 Google Books Goldbeck ebenda S 35 Google Books So schreibt es sinngemass der fruhere Burgermeister von Pogegen bzw Ordenswalde Richardt Brandt auf Seite 90 f des Buchs Der Kreis Tilsit Ragnit von Fritz BrixNormdaten Geografikum GND 1037810007 lobid OGND AKS LCCN n2004090224 VIAF 157310466 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pagegiai amp oldid 230402382