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Das Oberland polnisch Prusy Gorne war eine Kulturlandschaft in der historischen Region Ermland Masuren im ehemaligen Ostpreussen heute in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren gelegen Handskizze der Landschaft Oberland ca 1883 Inhaltsverzeichnis 1 Eigenart 2 Geographie 3 Oberlandischer Dialekt 4 Oberlandischer Kreis 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEigenart BearbeitenEs bildete im historischen Ostpreussen eine eigene Kulturlandschaft die sich durch ihren Dialekt ihre evangelische Konfession und ihre Geschichte von den Nachbargebieten insbesondere dem Ermland und Masuren unterschied Ottfried Graf von Finckenstein bezeichnete das Oberland als die blonde Schwester Masurens Nach den Vertreibungen 1945 sind der Dialekt und das evangelische Bekenntnis weggefallen so dass eine Unterscheidung zur Landschaft Warmia kaum noch moglich ist Auch die polnische Bezeichnung Prusy Gorne Oberpreussen ist nur noch ein historischer Fachbegriff Als Kerngebiete des Oberlands sog Hockerland galten bis 1945 die Landkreise Preussisch Holland und Mohrungen Zu den landschaftlichen Besonderheiten gehorten der holzerne Kratzenstock holzerner Teil eines Spinnrades Grabpfosten verzierte Stele und keramische Paartopfe mit einem gemeinsamen Tragegriff 1 nbsp Oberlandisches Bauernhaus in KahlauGeographie BearbeitenDas Oberland ist ein Teil des Baltischen Landruckens Kennzeichnend sind bis zu 313 m hohe eiszeitliche Moranen Kernsdorfer Hohen hochste Erhebung des ehemaligen Ostpreussen Das sudliche Oberland wird durch die Eylauer Seenplatte gepragt Wichtige Stadte in dieser dunn besiedelten Region sind Paslek Preussisch Holland Morag Mohrungen Mlynary Muhlhausen in Ostpreussen Zalewo Saalfeld Ostpreussen und Ostroda Osterode am Ubergang zu den Nachbarregionen Masuren und Ermland Ein touristischer Anziehungspunkt ist der Oberlandische Kanal Schiffseisenbahn von 1860 Oberlandischer Dialekt Bearbeiten Hauptartikel Hochpreussisch Zum Oberland als Dialektgebiet gehorten diejenigen Teile Ostpreussens die sudlich der Benrather Linie und westlich der Passarge lagen Das Gebiet des Oberlands wurde im 13 und 14 Jahrhundert von mitteldeutsch sprechenden Siedlern aus Thuringen besiedelt Die Ortsnamen Mohrungen Muhlhausen und Saalfeld erinnern an die Herkunftsgebiete der Siedler Morungen Muhlhausen Saalfeld Viele Ortsgrundungen gingen auf den Komtur von Christburg Sieghard von Schwarzburg zuruck der ebenfalls aus Thuringen stammte Durch das vom Deutschen Orden weitgehend unabhangig agierende Furstbistum Ermland und spater durch den konfessionellen Gegensatz zum Ermland bildete der Fluss Passarge uber 500 Jahre die stabile Grenze zwischen dem Ermland und dem Oberland so dass sich zum Beispiel keine grenzuberschreitenden Heiratskreise entwickeln konnten Im Oberland entwickelte sich somit der Oberlandische Dialekt der sich vom Dialekt der Ermlander der sich aus dem Schlesischen entwickelte unterschied Da sowohl das Oberlandische wie das Ermlandische genauer Breslausche mitteldeutsche Dialekte sind werden sie unter dem Begriff Hochpreussisch zusammengefasst Oberlandischer Kreis Bearbeiten nbsp In der Bildmitte rosa Der Oberlandische Kreis 1525 1752 Der Oberlandische Kreis war einer von drei Kreisen 2 in die das Herzogtum Preussen ab 1525 unterteilt wurde Hauptstadt des Kreises war Saalfeld Der Oberlandische Kreis umfasste den Teil im Sudwesten des Herzogtums Preussen der halbinselartig vom koniglichen Preussen und von Masowien begrenzt wurde Der Begriff Oberland sollte den Begriff Pomesanien ersetzen da das Kreisgebiet sowohl mit der historischen Landschaft wie auch mit dem Bistum Pomesanien nur teilweise deckungsgleich war Dennoch wurde der Begriff Pomesanien zumindest fur die evangelische Kirchenverwaltung des Kreises weiterverwendet Pomesanisches Konsistorium Saalfeld 3 Der Oberlandische Kreis gliederte sich in die zwolf Hauptamter Preussisch Holland Mohrungen Liebstadt Preussisch Mark Liebemuhl Osterode Hohenstein Marienwerder Riesenburg Neidenburg Soldau und Ortelsburg und die drei Erbamter Rosenberg Deutsch Eylau und Gilgenburg Die drei Kreise wurden 1752 aufgelost Das Gebiet des bisherigen Oberlandischen Kreises wurde auf drei Verwaltungseinheiten aufgeteilt die ebenfalls Kreis genannt wurden Der Mohrunger Marienwerder und Neidenburger Kreis 4 Literatur BearbeitenHermann Schultz Oberland ein Fuhrer und Wegweiser Hartung Konigsberg Preussen 1929 Digitalisat Der Kreis Mohrungen Ein ostpreussisches Heimatbuch Zusammengestellt von Wolf Frhr von Wrangel Holzner Wurzburg 1967 Katalog der deutschen Nationalbibliothek Der Kreis Preussisch Holland Zsgest und bearb von Bernd Hinz hrsg von der Kreisgemeinschaft Pr Holland in der Landsmannschaft Ostpreussen e V Kreisgemeinschaft Pr Holland Koln 1992 Katalog der deutschen Nationalbibliothek Johann Gottlieb Bujack Die Gruppe der Oberlandischen Seen mit Bezugnahme auf eine Kanal Verbindung derselben mit dem Drausensee In Preuss Provinzial Blatter Band 20 Konigsberg 1838 S 354 373 Johann Gottlieb Bujack Botanische Skizzen In Preuss Provinzial Blatter Band 20 Konigsberg 1838 S 486 503 Martin Armgart Die Handfesten des preussischen Oberlandes bis 1410 und ihre Aussteller diplomatische und prosopographische Untersuchungen zur Kanzleigeschichte des Deutschen Ordens in Preussen Veroffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz Beiheft 2 Bohlau Koln u a 1995 ISBN 3 412 06390 8 Kersten Radzimanowski Oberlandische Heimat ein ostpreussisches Hausbuch fur jung und alt Selbstverlag 2004 ISBN 3 00 014609 1 Kersten Radzimanowski In den Zwolften im Oberland Winterszeit und Weihnachtsfreud von Elbing bis Soldau Selbstverlag 2007 ISBN 978 3 00 022116 3 Adolf Boetticher Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Ostpreussen Band III Das Oberland Bernhard Teichert Konigsberg 1893 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Kulturzentrum Ostpreussen Hrsg Oberland eine verschwundene Landschaft Eigenverlag Ellingen 2021 Nach Grosse und Funktion entsprachen diese Kreise eher den spateren Regierungsbezirken Saalfeld Schicksal einer deutschen Stadt in Ostpreussen Zusgest von Hans Klein nach Justizrat Deegen u a hrsg von der Kreisgemeinschaft Mohrungen e V Rautenberg Leer 1989 ISBN 3 7921 0410 5 http www preussisch holland de geschichte kreis htmlNormdaten Geografikum GND 4095381 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberland Ostpreussen amp oldid 228942929