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Das Pomesanische Konsistorium war eine Verwaltungsbehorde der lutherischen Kirche Konsistorium im Gebiet des Herzogtums und spateren Konigreichs Preussen Es wurde im Jahre 1587 eingerichtet und im Jahre 1751 aufgelost Das Konsistorium hatte seinen Sitz in Saalfeld Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zusammensetzung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Pomesanische Konsistorium war die Nachfolgebehorde der Verwaltung des Bistums Pomesanien Im weltlichen Territorium der Bischofe wurde 1527 nach dem Vorbild des Herzogs Albrecht von Preussen durch Bischof Erhard von Queis die Reformation eingefuhrt Die ausserhalb des Herzogtums Preussen liegenden Teile der Diozese also die Gegenden um Stuhm Marienburg und Elbing waren davon nicht betroffen und entzogen sich der Jurisdiktion der jetzt lutherischen Bischofe Nach dem Tod des letzten Bischofs von Pomesanien Johann Wigand im Jahre 1587 wurde der Bischofstitel abgeschafft und die geistlichen Befugnisse gingen auf das Konsistorium uber wahrend der Landesherr die hierarchischen Bischofsprivilegien im Rahmen des Summepiskopats an sich brachte Das Zustandigkeitsgebiet des Pomesanischen Konsistoriums war mit dem Oberlandischen Kreis weitgehend identisch Das Gebiet umfasste zwei lutherische Erzpriestereien Preussisch Holland und Saalfeld in denen jeweils die leitenden Erzpriester die Visitationen durchfuhrten Fur das ehemalige Bistum Samland das Wigand 1577 1587 mitverwaltet hatte entstand das Samlandische Konsistorium mit Sitz in Konigsberg in Preussen Es umfasste neben dem samlandischen Diozesangebiet den im Herzogtum gelegenen Teil des Dozesangebiets des Bistums Ermland nicht aber das ermlandische Hochstift in Preussen koniglichen Anteils Die preussischen Stande forderten zwar wiederholt die Berufung von Nachfolge Bischofen drangen damit aber beim Landesherrn nicht durch Ab 1736 setzte der Konig schliesslich einen Generalsuperintendenten ein der ihm unterstand und die selbstandige Konsistorialarbeit beschrankte 1750 schuf Friedrich II fur die Lutheraner seiner Monarchie ausser den Herrnhutern das Lutherische Oberkonsistorium Preussen zu Berlin 1 Im Zuge dessen wurden ein Jahr darauf Pomesanisches und Samlandisches Konsistorium zum Preussischen Konsistorium mit Sitz in Konigsberg verschmolzen dem nunmehr der Generalsuperintendent qua Amt vorstand 2 3 Zusammensetzung Bearbeiten nbsp Banner des Bischofs von Pomesanien wie es in der Schlacht von Tannenberg 1410 gefuhrt wurdeEin Konsistorium traf seine Entscheidungen kollegial Das Kollegium bestand aus folgenden sechs Funktionen Ein Prasident mit dem Titel Offizial Zwei geistliche Beisitzer in der Regel die beiden Erzpriester von Saalfeld und Preussisch Holland Zwei weltliche Beisitzer in der Regel Burgermeister oder Stadtrichter aus dem Amtsbezirk Ein Notarius ConsistoriiAls Amtsgebaude in dem die Sitzungen stattfanden und die Akten gefuhrt wurden diente das ehemalige Franziskanerkloster in Saalfeld Auf dem Grundstuck Saalfeld Nr 207 spater Klosterstrasse 2 wurde im Jahre 1901 das Amtsgericht neu errichtet Das Amtssiegel zeigte einen Adler mit Spruchband und der Inschrift St Johannes Die Umschrift lautete SIGILLUM CONSISTORII POMESANIENSIS Der Zusammenhang mit dem Wappen der Bischofe von Pomesanien ist offensichtlich auch wenn der Heimatforscher Ernst Deegen das nicht bemerkte Literatur BearbeitenErnst Deegen B Kirchliche Behorden und Geistliche in derselbe Geschichte der Stadt Saalfeld Ostpr Festschrift zur Feier des 600jahrigen Bestehens der Stadt im Jahre 1905 Saalfeld Ostpreussen Selbstverlag des Verfassers 1905 online Seite 223 bis 237 Hans Klein Kirchliche Behorden und Geistliche in Saalfeld Schicksal einer deutschen Stadt in Ostpreussen Kreisgemeinschaft Mohrungen e V Hg Zusammengestellt von Hans Klein nach Justizrat Deegen u a Leer Rautenberg 1989 ISBN 3 7921 0410 5 S 239 244 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Instruction vor das uber alle Konigliche Lande errichtete Lutherische Ober Consistorium de dato Berlin den 4 Octobr 1750 abgedruckt in Corpus Constitutionum Marchicarum Oder Konigl Preussis und Churfurstl Brandenburgische in der Chur und Marck Brandenburg auch incorporirten Landen publicirte und ergangene Ordnungen Edicta Mandata Rescripta etc Von Zeiten Friedrichs I Churfurstens zu Brandenburg etc biss ietzo unter der Regierung Friderich Wilhelms Konigs in Preussen etc ad annum 1736 inclusive IV Continuatio Spalte 291ff Heinrich Friedrich Jacobson Geschichte der Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinzen Preussen und Posen mit Urkunden und Regesten Konigsberg in Pr Gebruder Borntrager 1839 Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preussischen Staats mit Urkunden und Regesten Tl 1 Bd 2 p 111 keine ISBN Heinrich Friedrich Jacobson Geschichte der Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinzen Preussen und Posen mit Urkunden und Regesten Konigsberg in Pr Gebruder Borntrager 1839 Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preussischen Staats mit Urkunden und Regesten Tl 1 Bd 2 p 114 keine ISBN 53 84663 19 60671 Koordinaten 53 50 47 9 N 19 36 24 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pomesanisches Konsistorium amp oldid 226730207