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Der Kreis Wehlau war ein preussischer Landkreis in der Provinz Ostpreussen der von 1818 bis 1945 bestand Seine Kreisstadt war die etwa 45 Kilometer ostlich von Konigsberg gelegene Stadt Wehlau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Konigreich Preussen 1 2 Norddeutscher Bund und Deutsches Reich 2 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Landrate 3 2 Wahlen 3 3 Kommunalverfassung 4 Amtsbezirke 1874 1945 5 Gemeinden 5 1 Vor 1939 aufgeloste Gemeinden 5 2 Namensanderungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Kreis Tapiau von 1752 bis 1818Konigreich Preussen Bearbeiten Das Gebiet des Kreises Wehlau gehorte seit der ostpreussischen Kreisreform von 1752 zum damaligen Kreis Tapiau der die alten ostpreussischen Hauptamter Labiau Tapiau und Taplacken umfasste 1 2 Der Kreis Tapiau hatte im Jahre 1800 eine Flache von ca 2600 km und 69 174 Einwohner 3 Im Rahmen der preussischen Verwaltungsreformen ergab sich mit der Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehorden vom 30 April 1815 die Notwendigkeit einer umfassenden Kreisreform in ganz Ostpreussen da sich die 1752 eingerichteten Kreise als unzweckmassig und zu gross erwiesen hatten Zum 1 Februar 1818 wurde im Regierungsbezirk Konigsberg der preussischen Provinz Ostpreussen aus dem sudlichen Teil des Kreises Tapiau der neue Kreis Wehlau gebildet Dieser umfasste zunachst die Kirchspiele Cremitten Goldbach Gross Engelau Grunhayn Paterswalde Petersdorf Plibischken Starkenberg Tapiau und Wehlau Am 1 April 1819 wurde zusatzlich noch das Kirchspiel Allenburg aus dem Kreis Friedland in den Kreis Wehlau eingegliedert Seit dem 3 Dezember 1829 gehorte der Kreis nach dem Zusammenschluss der Provinzen Preussen und Westpreussen zur neuen Provinz Preussen mit dem Sitz in Konigsberg i Pr nbsp Der Kreis Wehlau in den Grenzen von 1819 bis 1945Norddeutscher Bund und Deutsches Reich Bearbeiten Seit dem 1 Juli 1867 gehorte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1 Januar 1871 zum Deutschen Reich Nach der Teilung der Provinz Preussen in die neuen Provinzen Ostpreussen und Westpreussen wurde der Kreis Wehlau am 1 April 1878 Bestandteil Ostpreussens Am 9 Januar 1884 wurde die Besitzung Michelau eine Enklave im Kreise Wehlau vom Kreis Labiau an den Kreis Wehlau abgetreten Am 10 Dezember 1895 trat die bisher irrtumlich zum Kreis Friedland gezahlte Besitzung Heinrichshof vom Kreis Friedland zum Kreis Wehlau Zum 30 September 1929 fand im Kreis Wehlau entsprechend der Entwicklung im ubrigen Preussen eine Gebietsreform statt bei der nahezu alle Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden Gleichzeitig trat der Gutsbezirk Elisenau Frisching Forst vom Kreis Bartenstein zum Kreis Wehlau 1933 umfasste der Kreis Wehlau eine Flache von 1063 Quadratkilometern auf der 47 704 Einwohner lebten 4 Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und kam danach unter sowjetische Verwaltung Die ansassige deutsche Bevolkerung wurde sofern sie nicht bereits gefluchtet war in der Folge vertrieben Heute gehort das ehemalige Kreisgebiet zum russischen Oblast Kaliningrad Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1818 22 598 5 1846 42 906 6 1871 48 042 7 1890 48 556 8 1900 46 348 8 1910 47 179 8 1925 46 925 8 1933 47 643 8 1939 49 127 8 Politik BearbeitenLandrate Bearbeiten Kreis Tapiau1752 176500 Johann George Goetz 9 1765 179200 Otto Wilhelm von Perbandt 9 1792 181400 Carl Wilhelm Friedrich von der Groeben 9 1814 181800 Johann Karl von WiersbitzkiKreis Wehlau1818 182400 Johann Karl von Wiersbitzki 1824 184200 Friedrich Wilhelm Adolf von Schwerin 1791 1856 1842 185800 Johann Carl Leopold Pfeiffer 1858 187400 Fritze 1874 187800 Hans Carl Federath 1879 188400 Paul Bienko 1845 1909 10 1884 189700 Albert Lompcke 1853 1939 1897 190800 Stephan von Groning 1861 1944 1908 191700 Ernst Weber 1917 192500 Julius Wrede 1925 193300 Franz Hoffmann 1933 193700 Albrecht von Perbandt 1937 194200 Horst Hildebrandt von Einsiedel 1904 1945 Wahlen Bearbeiten Im Deutschen Kaiserreich bildete der Kreis Wehlau zusammen mit dem Kreis Labiau den Reichstagswahlkreis Konigsberg 2 11 Kommunalverfassung Bearbeiten Der Kreis Wehlau gliederte sich in Stadte in Landgemeinden und bis zu deren nahezu vollstandigem Wegfall in Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 die im Deutschen Reich gultige Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Amtsbezirke 1874 1945 Bearbeiten nbsp Gut Genslack um 1860 Sammlung Alexander DunckerZwischen 1874 und 1945 war der Kreis Wehlau neben den drei Stadten Allenburg Tapiau und Wehlau in Amtsbezirke untergliedert denen die einzelnen Landgemeinden und Gutsbezirke zugeordnet waren 12 Name bis 1945 Heutiger Name Name bis 1945 Heutiger NameBieberswalde Rutschji KoppershagenBonslack Kremitten LosowojeBurgersdorf Gordoje Kuglacken KudrjawzewoDrusken Neumuhl KostrominoEiserwagen Bely Jar Parnehnen Krasny JarFriedrichsdorf Paterswalde Bolschaja PoljanaGauleden Forst Tumanowka Plauen bis 1874 Leissienen Rodniki FedotowoGenslack Prudy Plibischken GluschkowoGoldbach Slawinsk Pomauden LuschkiGrauden bis 1938 Papuschienen Pomedien PruschalyGross Allendorf Kostromino Pregelswalde SaretschjeGross Engelau Demjanowka RockelkeimGross Fritschienenbis 1928 auch Greiben Forst Ostrikowo Sanditten LuninoGross Schirrau Dalneje Starkenberg bis 1928 auch Kapkeim Krasny Bor WischnjowojeGrunhayn Krasnaja Gorka Taplacken TalpakiGrunlinde Jerschowo Trimmau NowojeImten Forst Weidlacken JelnikiKleinhof Weissensee Bolschije GorkiKlein Nuhr SuchodoljeGemeinden BearbeitenDer Kreis Wehlau umfasste am Ende seines Bestehens 1945 drei Stadte 112 weitere Gemeinden und drei unbewohnte Gutsbezirke 12 8 Allenburg Stadt Asslacken Auerbach Kr Wehlau Bartenhof Bieberswalde Biothen Brandlacken Burgersdorf Dachsrode Damerau Forst Drusken Gutsbezirk Eichen Eiserwagen Ernstwalde Freudenfeld Friedrichsdorf Friedrichsthal Frischenau Fritschienen Fuchshugel Gauleden Forst Gauleden Gutsbezirk Genslack Goldbach Grauden Forst Grauden Gutsbezirk Gross Allendorf Gross Birkenfelde Gross Budlacken Gross Engelau Gross Keylau Gross Michelau Gross Nuhr Gross Ponnau Grossudertal Grunhayn Grunlinde Gundau Guttschallen Hanswalde Hasenberg Hollanderei Imten Irglacken Jagersdorf Kallehnen Klein Budlacken Klein Engelau Klein Nuhr Klein Ponnau Klinglacken Knablacken Koddien Kollmisch Damerau Koppershagen Kortmedien Kothen Kuglack Kuglacken Kuhnbruch Kukers Langendorf Leipen Leissienen Lindendorf Magotten Moptau Moterau Nalegau Neuendorf Neumuhl Nickelsdorf Parnehnen Paterswalde Pelkeninken Petersdorf Pettkuhnen Plauen Plibischken Plompen Pomedien Poppendorf Pregelswalde Reinlacken Reipen Richau Ringlacken Rockeimswalde Roddau Perkuiken Romau Rosenfelde Sanditten Schallen Schiewenau Schillenberg Schirrau Schonrade Schorkenicken Sechshuben Sielacken Skaten Sprindlack Stadthausen Stampelken Starkenberg Stobingen Tapiau Stadt Taplacken Tolteninken Uderhohe Wargienen Warnien Wehlau Stadt Weidlacken Weissensee Wilkendorf Wilmsdorf Zohpen Vor 1939 aufgeloste Gemeinden Bearbeiten Adlig Damerau am 30 September 1928 zu Damerau Aue I und II am 30 September 1928 zu Gross Allendorf Behlacken am 30 September 1928 zu Eichen Dettmitten am 30 September 1928 zu Plauen Gross Fritschienen am 30 September 1928 zu Fritschienen Gross Goldbach am 30 April 1910 zu Goldbach Gross Liedersdorf 1906 zu Barenbruch Gross Papuschienen am 1 April 1931 zu Papuschienen Gross Schirrau am 30 September 1928 zu Schirrau Gross Weissensee am 30 September 1928 zu Weissensee Grunwalde am 30 September 1928 zu Weissensee Harnowen am 30 September 1928 zu Nagurren Jakobsdorf am 1 November 1928 zu Kuglacken Jodeiken am 30 September 1928 zu Pettkuhnen Kawerninken am 30 September 1928 zu Parnehnen Klein Barthen 1898 zum Gutsbezirk Adlig Barthen Klein Birkenfeld am 30 September 1928 zu Pomedien Klein Goldbach am 30 April 1910 zu Goldbach Klein Papuschienen am 1 April 1931 zu Papuschienen Koniglich Barthen 1898 zum Gutsbezirk Adlig Barthen Koniglich Langendorf am 30 September 1928 zu Langendorf Koniglich Pomedien 1890 zum Gutsbezirk Pomedien Langhofel am 30 September 1928 zu Starkenberg Lischkau am 30 September 1928 zu Kuglack Nehne am 30 September 1928 zu Parnehnen Nekiehnen am 30 September 1928 zu Weissensee Neu Ilischken am 1 November 1928 zu Kuglacken Neusasserei am 30 September 1928 zu Gross Allendorf Oberwalde am 30 September 1928 zu Genslack Pareyken am 30 September 1928 zu Reinlacken Pelohnen am 1 November 1928 zu Sanditten Pomauden am 30 September 1928 zu Hasenberg Potawern am 30 September 1928 zu Koppershagen Rauschninken am 30 September 1928 zu Bartenhof Rockelkeim am 30 September 1928 zu Leissienen Schaberau am 1 November 1928 zu Sanditten Schenken am 1 Oktober 1939 zu Leipen Schonbruch 1899 zum Gutsbezirk Rosenfelde Schwolgehnen am 30 September 1928 zu Reipen Thulporschken am 30 September 1928 zu Bartenhof Trakischkehmen am 1 November 1928 zu Kuglacken Uszballen am 30 September 1928 zu Reinlacken Namensanderungen Bearbeiten Im Verlauf des 20 Jahrhunderts zuletzt 1938 wurden mehrere Gemeinden umbenannt 12 Aszlacken Aschlacken 1936 Aschlacken Asslacken 1938 Augstupohnen Uderhohe 1938 Gross Aszlacken Aszlacken 1928 Gross Skaticken Skaticken 1929 Gross Uderballen Grossudertal 1938 Kekorischken Auerbach Kr Wehlau 1938 Koniglich Damerau Kollmisch Damerau 1931 Lapischken Fuchshugel 1938 Lieneballen Stadthausen 1932 Muplacken Moptau 1938 Nagurren Freudenfeld 1938 Obscherninken Dachsrode 1938 Obszerninken Obscherninken 1936 Papuschienen Grauden 1938 Schorkeninken Schorkenicken 1938 Skaticken Skaten 1938 Szillenberg Schillenberg 1936 Literatur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 10 Ziffer 3 Adolf Schlott Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Konigsberg nach amtlichen Quellen Hartung Konigsberg 1861 S 221 233 Preussisches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Konigsberg Berlin 1966 Kreis Wehlau S 1 43 Werner Lippke Hrsg Heimatbuch des Kreises Wehlau Alle Pregel Deime Gebiet Leer 1975 Vollstandige PDF Fassung Leopold Krug Die preussische Monarchie topographisch statistisch und wirtschaftlich dargestellt Teil 1 Provinz Ostpreussen Berlin 1833 S 296 361 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 50 63 Michael Rademacher Ostpreussen Kreis Wehlau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreis Wehlau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kreisgemeinschaft Wehlau e V mit Karten und Fotos und dem Heimatbuch Einzelnachweise Bearbeiten Max Toeppen Historisch comparative Geographie von Preussen Gotha Perthes 1858 Seite 320 Ludwig von Baczko Handbuch der Geschichte Erdbeschreibung und Statistik Preussens Band 2 Friedrich Nicolovius Konigsberg und Leipzig 1803 S 27 google de Friedrich Justin Bertuch Hrsg Allgemeine geographische Ephemeriden Band 31 Landes Industrie Comptoir Weimar 1810 google de Der Grosse Brockhaus 15 Auflage 20 Band Leipzig 1935 S 101 Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 Der Regierungsbezirk Konigsberg Digitalisat abgerufen am 9 September 2020 Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise S 304 Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevolkerung 1871 a b c d e f g Michael Rademacher Ostpreussen Kreis Wehlau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b c Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 Acta Borussica Band 8 II 1890 1900 S 494 PDF 2 19 MB Datenbank der Reichstagsabgeordneten a b c territorial de Kreis WehlauStadtkreise und Landkreise in Ostpreussen Stadtkreise Allenstein Elbing Insterburg Konigsberg i Pr Memel TilsitLandkreise Allenstein Angerapp Darkehmen Angerburg Bartenstein Friedland Braunsberg Darkehmen Angerapp Ebenrode Stalluponen Elchniederung Niederung Fischhausen Friedland Bartenstein Gerdauen Goldap Gumbinnen Heiligenbeil Heilsberg Heydekrug Insterburg Johannisburg Konigsberg Labiau Lotzen Lyck Memel Mohrungen Neidenburg Niederung Elchniederung Oletzko Treuburg Ortelsburg Osterode Pillkallen Schlossberg Ostpr Preussisch Eylau Preussisch Holland Ragnit Rastenburg Rossel Samland Schlossberg Ostpr Pillkallen Sensburg Stalluponen Ebenrode Tilsit Tilsit Ragnit Treuburg Oletzko Wehlau 1922 1939 angegliederte Kreise Elbing Marienburg Marienwerder Rosenberg Stuhm 1939 1945 angegliederte Landkreise Mackeim Mielau Ostenburg Plohnen Pogegen Praschnitz Scharfenwiese Schrottersburg Sichelberg Sudauen Zichenau Normdaten Geografikum GND 17057 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Wehlau amp oldid 221829156