www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche in Gross Engelau war ein chorloser Backsteinbau vom Ende des 14 Jahrhunderts Bis 1945 diente sie als evangelisches Gotteshaus im ostpreussischen Gross Engelau Erhalten ist eine hintere Ecke der Ruine des aus dem 15 Jahrhundert stammenden Turms die inmitten eines Truppenubungsplatzes weithin sichtbar ist Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 3 1 Kirchspielorte 3 2 Pfarrer bis 1945 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDie Ortsstelle des inzwischen untergegangenen Dorfes Gross Engelau 1 ab 1947 russisch Demjanowka genannt liegt heute im Gebiet der Stadtgemeinde Prawdinsk Friedland Ostpreussen von dessen Zentrum es zehn Kilometer in nordostlicher Richtung entfernt ist Bis 1945 gehorte Gross Engelau zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Konigsberg der preussischen Provinz Ostpreussen der heute russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen Das Dorf Gross Engelau lag an der heute durch militarisches Sperrgebiet fuhrenden Nebenstrasse die Druschba Allenburg an der russischen Fernstrasse R 514 einstige deutsche Reichsstrasse 142 mit Klein Engelau russisch Pawenkowo und Friedrichsdorf Salskoje beide Orte sind erloschen verbindet Allenburg war vor 1945 die nachste Bahnstation an der Bahnstrecke von Wehlau Snamensk nach Friedland Prawdinsk und weiter bis Heilsberg heute polnisch Lidzbark Warminski Die Kirchturmruine ist das einzig verbliebene Gebaude Gross Engelaus und liegt weithin sichtbar im Bereich eines Militargebietes Von der Umgebung des ursprunglichen Standortes am ostlichen Dorfanger ist nichts mehr zu erkennen Kirchengebaude BearbeitenDas aus Backsteinen erstellte Kirchengebaude 2 stammte aus dem zu Ende gehenden 14 Jahrhundert und war ohne Chor Der im 15 Jahrhundert vorgelegte Westturm wies ebenso wie der ostliche Langhausabschluss ansehnliche Staffelgiebel auf Die gesamte alte Kirchenausstattung mit ihrem bemerkenswerten Kanzelaltar sowie die von Georg Sigismund Caspari im Jahr 1730 errichtete Orgel ging verloren als die Kirche im Kriegsjahr 1914 bis auf die Grundmauern vernichtet wurde Mit grossem Aufwand wurde das Gebaude nach dem Ersten Weltkrieg wiederhergestellt In den Kampfen des Zweiten Weltkrieges kam es erneut zu massiven Beschadigungen Die Turmruine mit erhaltenem bemerkenswertem Spitzbogenportal steht heute in einem Militargelande und wurde in den 1990er Jahren gesichert Doch konnten diese Massnahmen nicht verhindern dass deutliche Spuren hinterlassend Mauersteine aus den Wanden herausgebrochen wurden Nach Beschuss ist die Turmruine in sich zusammengesturzt im August 2014 ragt nurmehr eine hintere Ecke empor 3 Kirchengemeinde BearbeitenGross Engelau war bereits in vorreformatorischer Zeit ein Kirchdorf 4 Vor 1612 und zwischen 1808 und 1908 war Gross Engelau mit der Kirche Klein Schonau heute russisch Oktjabrskoje verbunden Danach war sie bis 1945 in den Kirchenkreis Wehlau Snamensk in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingebunden Zu dem seit der Reformation evangelischen Kirchspiel Gross Engelau gehorte ein weitflachiges Areal mit 18 Orten und Ortschaften Bei der Volkszahlung 1925 zahlte die Pfarrei 2 022 Gemeindeglieder Kirchspielorte Bearbeiten Zu den 18 Kirchspielorten gehorten 5 Schulorte Name Russischer Name Name Russischer Name Name Russischer NameAlbrechtshausen Hanswalde Alexejewka Klein Engelau PawenkowoEngelshohe Iljitschjowo Hanswalderthal Klein Sechshuben Friedrichsdorf Salskoje Idashof Klein Steinwalde Gross Engelau Demjanowka Jagersdorf Belaja Poljana KuhnbruchGross Sechshuben Kampenbruch Luxhausen Serowo Gundau Ossipenko Kipitten Cholmogorje SteinwaldeVon den Kirchspielorten existiert heute nur noch Kipitten Cholmogorje Pfarrer bis 1945 Bearbeiten Bis 1612 versah der Pfarrer von Klein Schonau die Kirche Gross Engelau ebenso zwischen 1808 und 1908 Im Ubrigen amtierten hier bis 1945 als evangelische Geistliche 6 Conrad Tilemann 1612 1625 Johann Thoma 1625 1637 Michael Reimann 1637 1641 Georg Nebius 1641 1683 Georg Bliesner 1683 1739 Matthias Tobias Montanus 1739 1763 Christian Meiser 1756 1804 Carl Gottlieb Huwe 1805 1807 Georg Bork 1908 1937 Gerhard Plehn 1937 1945Einzelnachweise Bearbeiten Demjanowka Gross Engelau bei ostpreussen net mit Bildern der Turmruine Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band II Bildnisse ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 83 Abbildungen 320 und 321 Zwei Fotos von 2011 und vom 29 April 2015 von Sergei Mesenow und von Dmitri Passeka von der Ruine auf https fotki yandex ru 1 und 2 sowie ein Artikel vom 27 Februar 2015 auf http www koenigsberger express com Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band III Dokumente Gottingen 1968 Seite 475 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band III Dokumente wie oben Seite 475 Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 Seite 45Weblinks BearbeitenBild der Kirchturmruine Gross Engelau an der Strasse nach Druschba Allenburg Bild Kirchturmruine Gross Engelau im August 2014 nach dem Beschuss54 516944444444 21 108611111111 Koordinaten 54 31 N 21 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Gross Engelau amp oldid 237159269