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54 6180065 21 2310726 Koordinaten 54 37 4 8 N 21 13 51 9 O Die Ruine der Pfarrkirche St Jacobi in Snamensk Wehlau Die Pfarrkirche St Jacobi in Wehlau stammte in ihren Grundmauern aus den Jahren 1260 1280 und war eine dreischiffige Hallenkirche aus Backstein Bis 1945 diente sie als evangelisches Gotteshaus in der ostpreussischen Kreisstadt Wehlau Die Kirchenruine ist heute noch ein weithin sichtbares Wahrzeichen von Snamensk in der russischen Oblast Kaliningrad Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 3 1 Kirchspielorte 3 2 Pfarrer 1524 1945 3 2 1 Pfarrkirche St Jacobi I 3 2 2 Pfarrkirche St Jacobi II 3 2 3 Erziehungsanstalt Altwalde 3 3 Kirchenbucher 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Zwischen Alle und PregelDer bis 1946 Wehlau 1 genannte Ort liegt 50 km ostlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad Konigsberg an der Mundung der Alle russisch Lawa in den Pregel Pregolja Die einstige Trasse der deutschen Reichsstrasse 1 fuhrt noch durch den Ort wo sie heute die russischen Fernstrassen R 508 und R 514 kreuzt Die neue Trasse umfahrt als Fernstrasse A 229 Kaliningrad Tschernyschewskoje Konigsberg Eydtkuhnen im Norden den Ort Snamensk ist Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad Tschernyschewskoje Konigsberg Stalluponen zur Weiterfahrt nach Litauen und ins russische Kernland Der Standort der Kirche befindet sich ostlich der Alle und sudlich des Pregel sowie nordlich der Bahnstrecke an der nach Norden fuhrenden Ausfallstrasse R 514 Kirchengebaude BearbeitenDie Wehlauer Pfarrkirche 2 galt als bedeutendster Kirchenbau des Kreises und war die einzige dreischiffige Kirche in der Region Sie entstand in den Jahren 1260 bis 1280 und musste nach Zerstorungen durch die Litauer im Jahr 1347 nach 1351 wieder aufgebaut werden Der Chor und die Sakristei wurden 1360 bis 1380 errichtet Langhaus und Turm folgten etwa 1370 bis 1400 und der Ostgiebel zum Ende des 15 Jahrhunderts Es entstand eine dreischiffige Hallenkirche aus Backstein 3 mit rechteckigem Chor und einem in das Schiff eingezogenen Westturm Dieser wurde 1537 vom Blitz getroffen und danach niedriger wieder aufgebaut 1820 erhielt er eine welsche Haube und eine Laterne Der Ostgiebel war reich gegliedert Der Innenraum war ursprunglich flach gedeckt Er erhielt im 15 Jahrhundert nachtraglich ein Sterngewolbe das auf achteckigen Pfeilern ruhte Von mittelalterlicher Wandmalerei waren noch Reste zu erkennen Sie befanden sich an dem Bogen der sich vom ersten Obergeschoss des Turms zum Kirchenschiff hin offnete Sie zeigten Jesu Verrat durch Judas die Kreuztragung und die Kronung Mariens Das Altaraufsatz war in seiner Zwischenstellung zwischen Spatrenaissance und Barock von hohem kunsthistorischem Wert Er war 1633 entstanden und stellte eine Versinnbildlichung des Weinstocks dar der aus dem Sockel des Hauptbildes emporzuwachsen schien In den Geschossen befanden sich die Gemalde Karfreitag Ostern und Pfingsten Die geschnitzte Altarschranke stammte aus dem Jahre 1688 die Kanzel von 1715 Zur Innenausstattung gehorten Teile alter Stande Leuchter Epitaphien und Altargerate aus dem 17 und 18 Jahrhundert Eine Orgel erhielt die Kirche im Jahre 1685 Sie wurde 1810 umgebaut und 1896 durch einen Neubau der Werkstatt Geelhaar in Konigsberg Preussen ersetzt Die Kirche verfugte uber drei Glocken Die Ostpreussische Operation 1945 brachte dem Gotteshaus schwere Schaden Die gesamte Ausstattung ging verloren Die Gewolbe waren zwar noch erhalten wurden aber in den 1960er Jahren durch gesprengt Heute stehen nur noch die Aussenmauern die Tragpfeiler die Arkaden zwischen dem Langhaus und dem Turm sowie kleine Teile der Schutzmauern sudwestlich der Kirche Durch Beteiligung der Kreisgemeinschaft Wehlau ist das Gebaude gesichert und teilweise restauriert worden Die Schuttberge im Kirchenschiff wurden beseitigt und 1995 wurde mit Hilfe eines Hubschraubers auf den noch vorhandenen Turmstumpf eine Stahlkonstruktion aufgesetzt und mit einem Helm versehen Der Kirchturm konnte wieder gangbar gemacht werden so dass man die in 58 m Hohe gelegene Plattform betreten und einen weiten Rundblick geniessen kann Im Jahre 1997 fand in der Kirche und teilweise unter freiem Himmel zum ersten Mal seit dem 21 Januar 1945 wieder ein Gottesdienst statt Neben dem Gotteshaus dessen Turm immer noch das Wahrzeichen des Ortes ist wurde ein Heizkraftwerk errichtet nbsp Gedenktafel in der KirchenmauerIn der Kirchenmauer befindet sich eine Steinplatte mit einer Inschrift in deutscher und russischer Sprache Deutschordenskirche St Jacobi Erbaut 1260 1280 Seit 1945 eine Ruine ein zu erhaltendes Symbol fur Wehlau Kirchengemeinde BearbeitenDie Grundung einer Pfarrei in Wehlau 4 geht auf die Jahre um 1380 also in vorreformatorischer Zeit zuruck Bereits zu Pfingsten im Jahre 1524 hielt hier das Luthertum Einzug Bis 1945 war das Kirchspiel Wehlau in den gleichnamigen Kirchenkreis eingebunden und gehorte zur Kirchenprovinz Ostpreussen der evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Zuletzt gab es hier drei Pfarrstellen Der Amtsinhaber der 3 Pfarrstelle war ab 1908 Pfarrer und Leiter der Erziehungsanstalt im Kirchspielort Altwalde Bei der Volkszahlung im Jahr 1925 zahlte das Kirchspiel Wehlau insgesamt 7 076 Gemeindeglieder Die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 der einheimischen Bevolkerung sowie die restriktive Religionspolitik der Sowjetunion machten kirchliches Leben in Snamensk wie in der ganzen Oblast Kaliningrad nach 1945 unmoglich Erst in den 1990er Jahren entstanden neue evangelisch lutherische Gemeinden Die Snamensk am nachsten liegende befindet sich in Bolschaja Poljana Paterswalde Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche Kaliningrad Konigsberg in der Propstei Kaliningrad 5 der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland Kirchspielorte Bearbeiten Zum weitflachigen Kirchspiel der Wehlauer Pfarrkirche gehorten bis 1945 insgesamt 18 Orte 6 Deutscher Name Russischer Name Deutscher Name Russischer NameAllenvorwerk MilchbudeAltwalde NeuwaldeAlt Wehlau Prudnoje Neu Wehlau Burgersdorf Gordoje Pickertswalde Gross Nuhr Sawetnoje PinnauGrunwalde Preusslauken Ossipenkowo Hollanderei Seeckshof Wolostnowo Klein Nuhr Suchodolje Senklerkrug LetnojeKlein Richau Wehlau Snamensk Schulort Pfarrer 1524 1945 Bearbeiten Von der Reformation bis 1945 amtierten in Wehlau als evangelische Geistliche 7 Pfarrkirche St Jacobi I Bearbeiten Heinrich N ab 1524 NN 1528 Johann Roder bis 1530 Sebastian Hoffmann 1530 1534 in Alt Wehlau Georg Ranglauck 1537 1541 Johann Niger bis 1549 Matthaus Vogel 1550 1554 Jacob Ritter 1556 1561 Theobald Axt 1561 1573 Erhard Sperber 1574 1608 Friedrich Stimer 1608 1617 Andreas Vogler 1617 1625 Friedrich Stimer 1625 1631 Matthias Sethus 1631 1640 Michael Reimann 1641 1666 Lambert Steger 1667 1689 Georg Heiligendorfer 1689 1694 Johann Matth Grunmuller 1695 1699 Georg Meyer 1699 1705 Christoph Conrad Goritz 1705 1752 Theodor Friedrich Thiesen 1737 1752 Daniel Honigke 1752 1781 Wilhelm Sperber 1781 1819 Rudolf Suche 1819 1830 August Wilhelm Siehr 1830 1832 Benjamin S Buttner 1832 1837 Daniel S Weisssemmel 1838 1852 Heinrich Christ Ziegler 1853 1885 Robert Eugen Zilius 1885 1893 Franz Louis Schwanbeck 1893 1921 Paul Gustav Hardt 1921 1938 Johannes Carl Julius Zachau 1939 1945 Pfarrkirche St Jacobi II Bearbeiten Heinrich Coppius 1550 1554 Michael Stange 1556 1559 Johann Breder 1561 Laurentius Cursor 1561 1570 Laurentius Crause 1570 1604 Johann Sperber 1604 1616 Christoph Richter 1616 1632 Martin Reggius 1632 1655 Salomo Jester 1655 1689 Johann Matthauas Grunmuller 1690 1695 Johann Richovius 1695 1703 Christoph Friedrich Lange 1703 1710 Wladislaus Heinrich Gensichen 1711 1731 Daniel Honigke 1732 1752 Johann Gottfried Kempfer 1752 1762 Friedrich Philipp Schroder 1763 1770 Heinrich Ephraim Trentovius 1731 1779 Wilhelm Sperber 1779 1781 Johann Christian Maschke 1781 1810 Johann Zimmermann 1810 1812 Friedrich Wilhelm Arnold 1812 1822 Gottlieb Wilhelm Skronn 1822 1834 Leopold Sauer 1835 1841 Friedrich Wilhelm Seek 1841 1878 Robert Eugen Zilius 1878 1885 Wilhelm August C G Stengel 1886 1887 Carl Ludwig Wohlfeil 1888 1896 Heinrich Stuhrmann 1896 1904 Heinrich Federmann 1904 1910 Ernst August Ed Sperling 1910 1912 Paul Gustav Hardt 1912 1921 Hugo Linck 1922 1930 Ludwig Grunwald 1931 1934 Erwin Rudolf Lange 1936 1945 Erziehungsanstalt Altwalde Bearbeiten Johannes Schwanbeck 1906 1910 Bernhard Czekay 1910 1916 Otto Meyhofer 1916 1938 Arthur Fehr 1930 1933 Kurt Kohn bis 1935 Wilhelm Sauermilch 1938 1940 Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchdokumenten des Kirchspiels Wehlau haben sich erhalten und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Kreuzberg aufbewahrt 8 Taufen 1835 1944 Trauungen 1839 1944 Begrabnisse 1836 1944Grosstenteils gibt es alphabetische Namensverzeichnisse auch in Bezug auf fruhere Jahre Ein besonderes Verzeichnis beurkundet die Geburten der vermeintlichen Anhanger von Edward Irving aus den Jahren 1868 bis 1872 Siehe auch BearbeitenAllenberger Kirche Wehlau Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint James church in Znamensk Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten D Lange Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 Wehlau Die evangelische Kirche in Wehlau bei ostpreussen net Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band II Bildnisse ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 Seite 84 Abb 332 bis 336 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band III Dokumente Gottingen 1968 S 476 Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www propstei kaliningrad info russisch deutsch Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band II wie oben Seite 476 Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 Seite 147 bis 148 Christa Stache Verzeichnis der Kirchenbucher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Teil I Die ostlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Berlin 1992 Seite 114 bis 115 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacobi Kirche Wehlau amp oldid 229840929